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Größtes Waldgebiet Mitteleuropas, ältester Nationalpark und einziger Urwald Deutschlands - das und noch viel mehr bietet der Bayerische Wald. Kommen Sie mit auf eine Entdeckungsreise von den Ausläufern im Norden über die Weltkulturerbestadt Regensburg sowie die Höhenzüge bis in die Dreiflüssestadt Passau im Süden! Wandeln Sie auf den Spuren von Adalbert Stifter und Friedrich Nietzsche, zwischen Baumwipfeln, um idyllische Seen oder durch die geschützte Natur der »Hölle«. Ob historisches Glashandwerk, Westernfeeling oder im Revier von Wolf und Luchs - tauchen Sie ein in die Faszination »Woid«!
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Seitenzahl: 129
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Lieblingsplätze im Bayerischen Wald
Bruckner / May / Skalla / Zauner
Autoren und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, freuen sich Autoren und Verlag: [email protected]
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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www.gmeiner-verlag.de
1. Auflage 2023
© 2023 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Anja Kästle
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik – stock.adobe.com; © SimpleLine – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © lapencia – stock.adobe.co; © natbasil – stock.adobe.com; © Fiedels – stock.adobe.com
ISBN 978-3-8392-7498-9
Impressum
Im Norden des Bayerischen Waldes
1 In der Werkstatt der Kirche
Regensburg: Domgarten
2 Oh wie schön ist Bayern
Regensburg: Museum der Bayerischen Geschichte
3 Im schönsten Grün
Regensburg: Herzogspark
4 Alle Wege führen steil bergauf!
Bernhardswald: Dorf Kürn
5 Ideal romanischer Architektur
Reichenbach: Kloster Reichenbach
6 Schöne Unterwelt
Rettenbach: Naturschutzgebiet Hölle
7 Durch den Hohlen Stein
Falkenstein: Burg Falkenstein
8 Ferien wie im Bilderbuch
Falkenstein: Knallerbsenhof in Aukenzell
9 Leiterwagen statt Golfcart
Cham: Bauerngolf
10 Wo Graf Luckner spuckt
Cham: Marktplatzbrunnen
11 Wie der »Woid« christlich wurde
Cham: Kirche Mariä Himmelfahrt in Chammünster
12 Wo Nietzsche für den Zarathustra übte
Cham: Nietzscheweg ab Chammünster
13 Das verschwundene Dorf
Nemanice: Wüstung Lučina
14 Mit Alpakas auf Tour
Furth im Wald: Einberghof
15 Unterwelt für Mutige
Furth im Wald: Felsengänge
16 Es begann mit einem Schwerthieb
Neukirchen b. Hl. Blut: Franziskanergarten
17 Nicht zu viel versprochen
Neukirchen b. Hl. Blut: Berghaus Schönblick
18 Klein aber fein
Neukirchen b. Hl. Blut: Kolmsteiner Hof und Höhenweg
19 Zwischen Land und Wasser
Arrach: Moorlehrpfad Arracher Moor
20 Heimische Tiere auf Augenhöhe
Lohberg: Bayerwald-Tierpark Lohberg
21 Urwald und schwimmende Inseln
Lohberg: Kleiner Arbersee
22 Der Weg in den Himmel
Arrach Aussichtsplattform Skywalk
23 Tafeln für die Ewigkeit
Arnbruck: Totenbretter an der Liebfrauenkapelle
24 Unter Kastanienbäumen
Bad Kötzting: Brauerei-Gasthof Lindner-Bräu
25 Grüne Urahnin
Bad Kötzting: Wolframslinde
26 Urig bayerische Einkehr
Chamerau: Haidsteiner Hütte
27 Ufo im Bayerwald
Blaibach: Konzerthaus Blaibach
28 Genießen im alten Bahnhof
Miltach: Café Waffel
29 Entschleunigung auf vier Beinen
Chamerau: Lamahof Gigler
Im Herzen des Bayerischen Waldes
30 Ruhige Idylle
Neukirchen: Kreisobstlehrgarten
31 Der Wald aus Vogelperspektive
Sankt Englmar: Waldwipfelweg bei Maibrunn
32 Spielend lernen im Mitmachmuseum
Sankt Englmar: Science-Center Bayerwald Xperium
33 Drachenrücken aus Quarz
Viechtach: Naturdenkmal Großer Pfahl
34 Abenteuer, Genuss, Wellness
Viechtach: Adventure Camp Schnitzmühle
35 Altes Gemäuer neu entdeckt
Geiersthal: Burg mit Burgschänke Altnußberg
36 Warum die Woidler so gesund sind
Böbrach: Schnapsmuseum Gläserne Destille
37 Wozu in die Alpen fahren?
Bodenmais: GutsAlm Harlachberg
38 Zünftige Hütte
Bodenmais: Kuhalm Bodenmais
39 Im Glaskaufhaus
Bodenmais: Joska Glasparadies
40 Der König des Bayerischen Waldes
Bayerisch Eisenstein: Großer Arber
41 Geschichte zum Anfassen
Bayerisch Eisenstein: Localbahnmuseum
42 Der zerschnittene Bahnhof
Bayerisch Eisenstein: Grenzbahnhof
43 Trifterklause mit Bierwunder
Bayerisch Eisenstein: Gasthaus Schwellhäusl
44 Zu Gast bei Luchsen und Wölfen
Lindberg: Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Falkenstein bei Ludwigsthal
45 Ich bin dann mal offline
Buchenau: Schloss Buchenau
46 Preisgekröntes Wasserreservoir
Frauenau: Trinkwassertalsperre Frauenau
47 Gläserne Zeitreise
Frauenau: Glasmuseum Frauenau
48 Einfach mal abtauchen
Bischofsmais: Historisches Waldferiendorf Dürrwies
49 Café und Laden im Grünen
Schaufling: Café und Laden Landpartie in Sicking
Im Süden des Bayerischen Waldes
50 Klimafreundlich unterwegs
Grafenau: Fahrt mit der Waldbahn nach Zwiesel
51 Wild, schön und sehr lehrreich
Neuschönau: Nationalparkzentrum Lusen mit Tierfreigelände
52 Wilder geht’s nicht
Freyung: Wildbachklamm Buchberger Leite
53 Auszeit für Genießer
Grainet: Bergdorf Hüttenhof – Luxus Chalets
54 Der Mann furs Feine
Waldkirchen: Restaurant Johanns
55 »Mein Wald, mein Leben«
Waldkirchen: Museum Born in Schiefweg im Emerenz-Meier-Haus
56 Und vorher ein »Mongdratzerl«
Perlesreut: Schreinerei und Wirtshaus Hafner
57 Camping auf der Insel
Fürsteneck: Gasthaus-Pension Schrottenbaummühle
58 Aktiv am Waldgewässer
Tittling: Dreiburgensee
59 Erleben wie es früher war
Tittling: Museumsdorf Bayerischer Wald
60 Hoch droben auf dem Felsrücken
Fürstenstein: Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt
61 Wasser für alle Sinne
Eging am See: Eginger See und Sonnen-Therme
62 Wilder Westen im Bayerischen Wald
Eging am See: Westernstadt Pullman City
63 Geheimnisse unter der Stadt
Vilshofen an der Donau: Dokumentation BierUnterwelten
64 Streifzüge durch die Natur
Windorf: Wanderwege rund um die Donaugemeinde
65 Paradies für Kinder – und Eltern
Kirchberg vorm Wald: Gasthaus Kirchenwirt Zacher
66 Manchmal ist weniger mehr
Tiefenbach: Brauerei ThomasBräu
67 Nachhaltig und transparent
Tiefenbach: Gläserne Backstube
68 Ferien auf dem Berg
Hauzenberg: Gut Lichtenau
69 Edel essen im Ochsenstall
Hauzenberg: Naturhotel und Restaurant Gidibauer Hof
70 Abenteuer unter Tage
Hauzenberg: Besucherbergwerk Graphit in Kropfmühl
71 Vergnügen in der Natur
Hauzenberg: Freudensee
72 In luftiger Höh’
Hauzenberg: Berggasthof Sonnenalm
73 G’schichten von Troadkasten
Breitenberg: Webereimuseum Breitenberg
74 Mit Federkiel und Tinte
Neureichenau: Museum Stifter und der Wald in Lackenhäuser
75 Über den Baumwipfeln
Wegscheid: Friedrichsberg mit Aussichtsturm bei Thalberg
76 Kreta im Bayerwald
Wegscheid: Bergwinklhof in Monigottsöd
77 Leben im und am Fluss
Untergriesbach: Umweltstation Haus am Strom in Jochenstein
78 Wo einst die Lok dampfte
Obernzell: Wanderung nach Untergriesbach
79 Die schwarze Perle
Passau: Naturschutzgebiet Halser Ilzschleifen
80 Spannende Zeitreise
Passau: Ausstellungsraum zur Marienkirche
81 Es war einmal … alles analog
Passau: Drucklädchen Heidi Freyberger
82 Traditionell und kreativ
Passau: Bio-Wirtshaus Zum Fliegerbauer
Karte
Textverzeichnis
Bildverzeichnis
Den gesamten Regensburger Dom in aller Kürze zu beschreiben ist unmöglich. Deshalb bleibe ich unmittelbar an meinem Lieblingsplatz stehen – im östlich gelegenen Domgarten. Hier kann ich das wunderbare Bauwerk der Hochgotik, eines der bedeutendsten östlich des Rheins, in aller Ruhe genießen und vor allem in seine Geschichte eintauchen.
An dieser Stelle standen die Vorgängerbauten der heutigen Kathedrale. Bereits 739 n. Chr. gründete der heilige Bonifatius das Bistum, dessen Bischofsresidenz sich an dem Standort im ehemaligen Castra Regina befand, mit der Porta Praetoria daneben. Mehrmals brannten die früheren Gebäude ab, oder sie waren zu klein und wurden prächtiger wiederaufgebaut. Auch der unmittelbare Vorgängerbau des Domes, von dem heute noch der Eselsturm steht, wurde im Jahr 1273 durch einen Brand zerstört. Die Stadt Regensburg, die damals ihren Höhepunkt an Wachstum und Reichtum erreicht hatte, beschloss, stattdessen eine Kathedrale in dem neuen angesagten französischen Baustil zu errichten. Man holte im Nachbarland geschulte Baumeister, die 250 Jahre an diesem imposanten Kunstwerk arbeiten sollten.
Vom Domgarten aus lassen sich die damals architektonischen Neuerungen der Gotik bestens studieren: Die Mauern wurden filigraner und höher als die der früheren Kirchen. Statt das Gewicht von einzelnen mächtigen Mauern tragen zu lassen, wurden nun die gewaltigen Kräfte von einem außenliegenden System an Bögen, Streben und Pfeilern nach unten abgeleitet.
Im Domgarten wird man heute noch Zeuge des ausgeklügelten Bauverfahrens. In der angrenzenden Dombauhütte behauen ein Dutzend Steinmetze Blöcke für die Kathedrale – mit mittelalterlichem Werkzeug, wie es einst genutzt wurde und nun in der eigenen Schmiede hergestellt wird.
Setzen Sie sich gegenüber dem Hauptportal in eines der Cafés, genießen Sie die kulinarischen Genüsse und die Aussicht auf den Dom. Oder Sie lassen sich beim Hutmacher am Dom gleich noch neu »behüten«.
1
Blick auf den Dom
Domgarten St. Peter
Domplatz 1
93047 Regensburg
0941 5971662
www.bistum-regensburg.de
Der Hutmacher am Dom
Krauterermarkt 1
93047 Regensburg
0941 51840
www.hutkoenig.de
Ein Museum nur über Bayern – das muss es doch schon längst geben? Gab es aber nicht, speziell zur Geschichte des jüngeren Bayerns. Daher wurde 2012 beschlossen, ein solches zu bauen und in der »ältesten« Hauptstadt Bayerns zu platzieren – in Regensburg. Einer Stadt mit reicher Vergangenheit, die aber auch für Moderne steht, für den Aufbau in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und die Verbindung zu den Nachbarstaaten im Osten.
Der Standort in Regensburg selbst war nicht bei allen sofort beliebt, sind doch die Regensburger sehr sensibel mit Veränderungen ihrer Altstadt. Und auch wenn viel über das Bauwerk diskutiert wird, setzt es doch tolle Akzente: Der Eingangsbereich des Museums findet sich unmittelbar an der Donau und verbindet den Fluss so mit der Stadt. Die Dimension des Gebäudes ist durch Winkel an Fassade und Dach mehrfach gebrochen und nimmt damit die Struktur der Altstadt auf. Besonders schön ist der Blick von der gegenüberliegenden Seite der Donau aus: Dort wirkt das Gebäude wie ein riesiger Fisch.
Auch die Sammlung im Museum lässt einen vieles aus den vergangenen 200 Jahren Bayerns entdecken. Unverzichtbares, wie einiges zu den Königen Ludwig, aber auch Überraschendes, wie Alltagsgegenstände, die Bürger dem neuen Museum spendeten. Erzählt wird, wie der Freistaat Bayern zu dem wurde, was er heute ist und was ihn besonders macht. Das sind nicht nur Königsschlösser oder der FC Bayern, sondern auch die Revolutionen von 1918 (die auch den Namen »Freistaat« erst erfand) oder der Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf. Mein Lieblingsobjekt: Ein Schild, das auf die Landesgrenze hinwies, aber von einem Baum überwuchert wurde – weil es nicht mehr gebraucht wurde.
Wie schrieb eine der ersten Besucherinnen ins Gästebuch: »How beautiful is Bavaria!«
Spazieren Sie nach dem Museumsbesuch an der Donau stromabwärts bis zur »Königlichen Villa« und dem daneben befindlichen Park und erleben Sie wieder eine andere Seite der Stadt mit viel Grün und Weite.
2
Museum der Bayerischen Geschichte
Donaumarkt 1
93047 Regensburg
0941 598510
www.museum.bayern/museum.html
Ein Spaziergang im Herzogspark ist vieles gleichzeitig: erholsam, lehrreich, spannend, aber nie langweilig. Denn obwohl er noch recht jung und eine der kleineren Grünflächen Regensburgs ist, beherbergt er eine Reihe von Bau- und Kunstdenkmälern sowie einen großen Pflanzenreichtum.
Der Rundgang beginnt an der Prebrunnstraße und führt in den Stadtgraben hinab, der im Mittelalter zum Schutz der Siedlung und des wichtigen Prebrunntores ausgehoben wurde. Die hoch aufragenden Mauern stammen allerdings aus dem 17. Jahrhundert, als nach dem Dreißigjährigen Kriege eine mächtige Bastion errichtet und mit Kanonen bestückt wurde.
Zum Glück nimmt einen diese kriegerische Geschichte nicht ein, da die Natur alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die botanischen Lehrgärten entlang des Weges verraten unter anderem Informationen über die Alpenflora oder Rhododendren. Auf einer Terrasse an der Donau befindet sich ein äußerst schön angelegter Rosengarten. Unmittelbar dahinter versteckt sich einer der größten Bäume der Stadt: eine gewaltige Platane mit mächtigen Ästen.
Erklimmt man die Bastion, kann man gleich den Aufstieg auf den etwa zehn Meter hohen Prebrunnturm anschließen. Er belohnt den Besuch mit einer grandiosen Aussicht auf die Westnerwacht, die Türme im historischen Kern und die vorbeiströmende Donau.
Nach der kleinen Anstrengung lädt abschließend der Renaissancegarten als Kleinod des Parks zum Verweilen ein. In dessen Zentrum steht ein Natursteinbrunnen, zu dem Kieswege an Blumenbeeten vorbeiführen, die von Buchshecken gesäumt und streng geometrisch ausgerichtet sind. Trotzdem wirkt die wohlgeordnete Anlage lieblich. Auf einer Bank mit Blick auf das benachbarte Naturkundemuseum lauscht man dem Gesang der Vogelwelt. Entspannung pur.
Ein Besuch des Naturkundemuseums lohnt sich. Die kleine Sammlung in dem feinen Palais lädt an vielen Stellen zum Mitmachen ein und hält tolle pädagogische Angebote für Kinder bereit. So macht Lernen Spaß!
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Herzogspark
Württembergstraße 8
93049 Regensburg
Naturkundemuseum Ostbayern
Am Prebrunntor 4
93047 Regensburg
0941 5073443
www.nmo-regensburg.de
Die Wege nach Kürn sind grundverschieden, aber in einem Punkt immer gleich: Es geht stets steil bergauf!
Die direkte Strecke von Regensburg aus ist die Staatsstraße über das Dorf Fußenberg. Sie führt kurvenreich bergan, am Rand sind die Reste der alten Straße und kurz vor Kürn linker Hand eine idyllische Allee mit mächtigen Linden zu sehen. Die Anfahrt aus Karlstein im Nordwesten steigt noch stärker an und passiert Ortsteile mit den schönen Namen Maad, Schneitweg, Gfangen sowie meine absoluten Favoriten: Ober- und Unterlipplgüttl! Den Anstieg mit dem größten Höhenunterschied jedoch bildet der im Westen von Löchl aus. Der beschauliche Weiler liegt tief unten im Gambachtal und wer von hier zu Fuß oder mit dem Rad Kürn erreicht, der hat wirklich eine Leistung vollbracht! Am besten startet man den herrlichen Ausflug beim Burgstall Hauzenstein, am sprudelnden Gambach entlang und an Weiderindern vorbei durch eine ursprüngliche Landschaft.
Zur Belohnung kann man sich in Kürn im Gasthaus Zur Post, gleich hinter dem hübschen Schloss, mit kulinarischen Schmankerl etwas Gutes tun. Ist der Durst gelöscht und der Hunger gestillt, sollte man um das Gasthaus herum spazieren. Es wartet ein prächtiger Ausblick über den Falkensteiner Vorwald bis zu den Riesen des Oberen Bayerischen Waldes um den Hohen Bogen und den Großen Arber.
Und wenn wir an einem lauen Abend den Sonnenuntergang bis zum letzten Strahl genießen wollen, unternehmen wir noch einen kleinen Ausflug. Zunächst laufen wir zum Ortseingang im Süden. Dort geht es von der bereits erwähnten Lindenallee weiter zur Diensthütte der Bergwacht, 100 Meter oberhalb. Diese passieren wir und schlendern zum Waldrand, wo sich eine spektakuläre Aussicht über die bewaldeten Höhen nach Westen bis zum Horizont öffnet. Da geht einem das Herz auf!
Machen Sie auf dem Rückweg nach Karlstein einen Abstecher nach Regenstauf. Am Schlossberg laden ein Aussichtsturm, ein Spielplatz und ein herrlich gelegenes Café daneben zu weiteren Erkundungen ein.
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Dorf Kürn
93170 Bernhardswald
Café-Restaurant Am Schlossberg
Schlossberg 1
93128 Regenstauf
09402 9485585
www.schlossberg-regenstauf.com
Fährt man das Regental von Nittenau aufwärts, erhebt sich ein mächtiges Bauwerk: das ehemalige Kloster Reichenbach. Es dominiert die Umgebung auf einer nach drei Seiten abfallenden Anhöhe am linken Flussufer. Der herrlichste Blick auf die Anlage eröffnet sich auf der Regenbrücke, wo sich Kirche und Stiftsmauer im darunter fließenden Wasser spiegeln. Der Bau erinnert aus dieser Perspektive an eine Burg.
Vor über 900 Jahren von Benediktinern gegründet, überstrahlt die frühere Klosterkirche als Ideal romanischer Architektur die gesamte Anlage. Die Türme ragen hoch in den Himmel. Mächtig, beständig und zugleich harmonisch wirkt das Bauwerk vor allem aufgrund der großen Granitquader, mit denen es verblendet ist.
Dass die Abtei eine der bedeutendsten der Oberpfalz ist, erahnt man, wenn man um das Kloster herum nach oben zum Haupteingang geht oder fährt. Gebäude reiht sich an Gebäude, der imposante Konvent thront stets über allem. Seit 1890 nennen die Barmherzigen Brüder das Stift ihr Domizil und betreiben heute eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen sowie eine Fachschule für Heilerziehungspflege. Die Anlage ist dennoch Gästen zugänglich.
Damit sich die Wirkung der einmaligen Architektur entfalten kann, sollte man unbedingt durch den Innenhof mit dem kunstfertigen Brunnen zur barocken Kirche gehen. Nach einem Rundgang durch das Gotteshaus kann man das Panorama genießen und den Besuch in der Klosterschenke genussvoll bei Speis und Trank ausklingen lassen.
Im benachbarten Walderbach befand sich ebenfalls ein Kloster, von dem noch die beeindruckende Kirche besichtigt werden kann. Das danebenstehende Stiftsgebäude wartet allerdings bislang auf eine neue Nutzung.
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Kloster Reichenbach
Eustachius-Kugler-Straße 2
93189 Reichenbach
09464 100
www.barmherzige-behindertenhilfe.de
Kloster Walderbach
Adolf-Kolping-Straße 3
93194 Walderbach
Jetzt geht’s in die Hölle! Wirklich – aber in eine sehr idyllische, die noch dazu großes Vergnügen bereiten kann!
Wir starten unsere Wanderung in Brennberg und gönnen uns zuerst einen kleinen Spaziergang zur dortigen Burgruine. An diesem wunderschönen klaren Sommermorgen lohnt sich der Besuch besonders, denn von diesem Standort aus, am höchsten Punkt im gesamten Landkreis, können wir weit über den Falkensteiner Vorwald und die Donauebene bis in die Alpen blicken. Die erscheinen heute zum Greifen nah, obwohl sie doch über 150 Kilometer entfernt liegen.
Jetzt geht es aber tief hinab, vorbei an herrlich blühenden Wiesen, bis zum Flussbett des Höllbaches. Das Tal hat der Wasserlauf im Laufe von Jahrmillionen in den Vorwald gegraben. Als wir ihm aufwärts folgen, wird das Rauschen immer lauter. Und plötzlich sehen wir die Quelle dessen: Der Höllbach scheint einer gewaltigen Halde riesiger Steine zu entspringen! Beim genaueren Hinsehen entdecken wir jedoch, dass der Bach vielmehr seinen Weg an den Blöcken vorbei gefunden hat. Sie bestehen aus Granit, sind vor vielen Millionen Jahren tief im Erdinneren aus Feldspat, Gneis und Glimmer entstanden, irgendwann an die Oberfläche gehoben und dort von der Verwitterung geformt worden. Nach und nach wurden sie rund abgeschliffen und an diese Stelle verfrachtet, wo sie den Höllbach blockierten.