Lieblingsplätze im Emsland - Christoph Beyer - E-Book

Lieblingsplätze im Emsland E-Book

Christoph Beyer

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  • Herausgeber: GMEINER
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Endlose Weiten, stille Wälder und idyllische Wasserwege locken Naturliebhaber ins Emsland. Die Region birgt zudem zahlreiche kulturelle und kulinarische Juwelen. Treffen Sie auf einer Reise von Papenburg über Meppen bis in die Grafschaft Bentheim einen Kreuzfahrtriesen, bunte Schweine und ein Mammut im Moor. Klettern Sie in Surwold in die Wipfel, erkunden Sie mit einem Dampfross das Hasetal und trinken Sie in Lünne das einzigartige Emsländer Bier. Werden Sie Kapitän auf Ems, Hase und Vechte, und besuchen Sie Pfannkuchenbäcker sowie Vincent van Gogh in den Niederlanden!

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Seitenzahl: 130

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Lieblingsplätze im Emsland

Christoph Beyer

Impressum

Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl ändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Möchten Sie ein Feedback geben, freuen sich Autor und Verlag: [email protected]

Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten mit berücksichtigt, insofern dies durch die Aussage geboten ist.

Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Christoph Beyer:

verve – Fotolia 16; MiWeFotos.de 18; Ute Müller 26; http://www.photodigitaal.nl/voorwaarden.html 34; Olga Kolesnikova 42; Waldbühne Ahmsen e. V. 64; Hasetal Touristik GmbH 68; Thorsten Weber 74; sarah besson – Fotolia 100; Helmut Kramer 114; Fotografie Bjoern Hickmann 118; Emsland Touristik GmbH 134; Malyshchyts Viktar – Fotolia 176; Frank Visschedijk 184

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1., überarbeitete Neuausgabe 2023

© 2017 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 07575/2095-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Anja Kästle

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik, Bioraven, SimpleLine – stock.adobe.com; © Susanne Lutz

ISBN 978-3-8392-7512-2

Inhalt

Impressum

  1 Eine Flaniermeile mit maritimem Flair

Papenburg: Hauptkanal mit Museumsschiff Friederike von Papenburg

  2 Ein Areal zum Aufblühen

Papenburg: Stadtpark

  3 Vom Schiffbau zur Liveshow

Papenburg: Kulturzentrum Forum Alte Werft

  4 Bei den Giganten der Meere

Papenburg: Besucherzentrum Meyer Werft

  5 Eine Oase für alle Generationen

Papenburg: Naturgarten Naschke

  6 Der Erhabene

Papenburg: Alter Turm

  7 Ostfriesischer Charme mit Schlagsahne

Papenburg: Café-Hotel Stövchen

  8 Ein Freilichtmuseum im Fackelschein

Papenburg: Von-Velen-Anlage

  9 Ein quicklebendiges Kulturdenkmal

Papenburg: Gut Altenkamp

  10 Wogende Wipfel am stillen Wasser

Papenburg: Tunxdorfer Waldsee

  11 Harte Handarbeit bestaunen

Rhede/Ems: Landwirtschaftsmuseum

  12 Ein faszinierendes Kastell

Bourtange: Festung Bourtange

  13 Der beeindruckende Baumriese

Heede/Ems: 1.000-jährige Linde

  14 Gartenromantik mit Genuss

Surwold: Pflanzenwelt Idylle Borchers

Mahnen und Erinnern

Esterwegen: Gedenkstätte

  16 Tarzan mit Sicherungsseil

Surwold: Kletterwald

  17 Von Göttern, Giebeln und Begegnungen

Werpeloh: Batakhaus

  18 Für Kiebitz, Kranich und Co

Werlte: Naturschutzgebiet Theikenmeer

  19 Barocke Sternenpracht

Sögel: Emslandmuseum Schloss Clemenswerth

  20 Suche nach dem verlorenen Zuhause

Sögel: Alte Dorfstelle Wahn

  21 Maritimes in all seinen Facetten

Haren/Ems: Schifffahrtsmuseum

  22 Ein opulenter Anblick

Haren/Ems: St. Martinuskirche

  23 Freizeitspaß und Strandvergnügen

Haren/Ems: Dankernsee mit Ferienzentrum Schloss Dankern

  24 Ein Kleinod mit Kreuzgang und Garten

Ter Apel: Kloster

  25 Eine der Letzten ihrer Art

Hüven: Mühle

  26 Stille Zeugen der Frühgeschichte

Groß Berßen: Hünengräber der Hügellandschaft Hümmling

  27 Ein grünes Podium der Extraklasse

Lähden: Waldbühne Ahmsen

  28 Das Ried darf wieder wachsen

Herzlake: Torfwerk Hahnenmoor

  29 Fast wie im Schlaraffenland

Herzlake: »Mundräuberbänke« im Hasetal

  30 Brennergang und Burgmannshof

Haselünne: Berentzen-Hof in Haselünne

  31 Wo die wilden Pferde wohnen

Haselünne: Wacholderhain

  32 Ein nostalgisches Fahrvergnügen

Haselünne: Hasetal-Express am Bahnhof

  33 Ein Gotteshaus am schönen Fluss

Meppen: Alte Kirche St. Vitus in Bokeloh

  34 Markant und charmant

Meppen: Rathaus am Marktplatz

  35 Ein farbenfroher Blickfang

Meppen: Gymnasialkirche

  36 Ein Balkon am Wasser

Meppen: Restaurant Bootshaus

  37 Zwischen den Wassern

Meppen: Höltingmühle

  38 Kultur, Natur, Kaffeegenuss

Meppen: Koppelschleuse und Kunstzentrum

  39 Ein himmlischer Flecken Erde

Meppen: Naturschutzgebiet Borkener Paradies

  40 Neue Heimat im Hochmoor

Barger-Compascuum: Freilichtmuseum Veenpark

  41 Auf den Spuren des großen Malers

Veenoord/Nieuw Amsterdam: Museum Van Gogh Huis

  42 Reetgedecktes Idyll

Aalden: Restaurant ’t Hoes van Hol-An

  43 Malerisch, authentisch und autofrei

Orvelte: Museumsdorf

  44 Streicheln und füttern an der Grenze

Laar: Arends-Hof in Eschebrügge

  45 Die Blues-Welt zu Gast bei Freunden

Twist: Heimathaus

  46 Kulinarische Genüsse aus der Region

Twist: Landgasthof Backers in Bült

  47 Freier Blick ins Vogelparadies

Twist: Naturpark Bourtanger Moor-Veenland

  48 Ein Mammut im Moor

Geeste: Emsland Moormuseum bei Groß Hesepe

  49 Kreativität mit der Kraft der Natur

Geeste: Kräuterhof Rosen in Bramhar

  50 Geschichte trifft Gastronomie

Lingen: Restaurant Alte Posthalterei am Marktplatz

  51 Königshäuser und kleine Kämpfer

Lingen: Führungen durch die Altstadt

  52 Eine luftige und lichte Lernlandschaft

Lingen: Hochschulcampus

  53 Auszeit vom Alltag

Lingen: Linus Lingen Wasserwelten

  54 Flussabwärts liegt das Abenteuer

Lingen: Kanu-Camp

  55 Wo der Wasserfall rauscht

Lingen: Emswehr und Naherholungsgebiet Hanekenfähr

  56 Begeisternde Impulse

Freren: Kulturzentrum Alte Molkerei

  57 Regionales Bierhandwerk

Lünne: Landhausbrauerei Borchert

  58 Wohlgefühl am wilden Wasser

Emsbüren: Raue Rampe

  59 Vertrautes mit allen Sinnen erleben

Emsbüren: Freilichtmuseum Heimathof

  60 Beflügelnde Erlebnisse

Emsbüren: Gartenwelt Emsflower mit Schmetterlingshaus

  61 Ein schwungvolles Vergnügen

Emsbüren: Swin-Golf-Platz Mehringer Heide

  62 Eine farbenfrohe Verbindung

Emsbüren: Emsfähre MehrLi

  63 Hören, fühlen, staunen

Salzbergen: Erlebnispfad Stoverner Wald

  64 Historisch und märchenhaft schön

Rheine: Kloster Bentlage mit Salinenpark

  65 Der kleine Sehnsuchtsort

Ohne: Dorfzentrum

  66 Gaumen- und Augenschmaus am Wasser

Schüttorf: Restaurant Else am See

  67 Entspannung am Waldrand

Quendorf: Café-Restaurant Beim Waldbauern

  68 Eine Festung wie aus dem Bilderbuch

Bad Bentheim: Burg Bentheim

  69 Im Angesicht der Alten Meister

Bad Bentheim: Museum am Herrenberg

  70 Facettenreiches Forum für die Kunst

Bad Bentheim: Otto-Pankok-Museum in Gildehaus

  71 Sturmfest und schön anzusehen

Bad Bentheim: Ostmühle in Gildehaus

  72 Weit gereist und hochgewachsen

De Lutte: Arboretum Poort Bulten

  73 Das versteckte Idyll

De Lutte: Naturgebiet Lutterzand

  74 Felsen mit sagenhafter Vergangenheit

Isterberg: Sandsteinformationen und Aussichtsturm

  75 Familienfreundlich und natürlich

Nordhorn: Tierpark

  76 Der Stoff, aus dem die Träume sind

Nordhorn: Textilmuseum im Nino-Hochbau

  77 Mit Sonnenkraft durch die Wasserstadt

Nordhorn: Fahrt mit den Vechtebooten

  78 Industriekultur und Cocktails

Nordhorn: Bar Hoch 5 und Stadtmuseum im Povelturm

  79 Die Vielfalt der »Cucina Italiana«

Nordhorn: Restaurant La Nuova Gondola

  80 Ein einzigartiges Ambiente

Nordhorn: Kloster Frenswegen

  81 Erkunden und genießen

Neuenhaus: Hotel-Restaurant Haus Brünemann am Mühlenkolk

  82 Faszinierende Blicke ins All

Neuenhaus: Sternwarte

  83 Gesegnete Einkehr

Wietmarschen: Stiftshäuser mit Café Menke

  84 Lauschiger Genuss nahe der Grenze

Neuenhaus: Dorf Lage mit Malle Mühle

  85 Wo die Romantik zu Hause ist

Denekamp: Landgut Singraven

  86 Leuchtende Lebensfreude

Ootmarsum: Museum Ton Schulten

  87 Verwunschen und urgemütlich

Tubbergen: Restaurant Watermolen Bels

  88 Handwerk wie vor 3.000 Jahren

Uelsen: Freilichtmuseum Bronzezeithof

Karte 1

Karte 2

Der Tunxdorfer Waldsee bei Papenburg an einem Spätsommerabend

  1 Eine Flaniermeile mit maritimem Flair

Papenburg: Hauptkanal mit Museumsschiff Friederike von Papenburg

»Venedig des Nordens« wird Papenburg zuweilen genannt, und diese Bezeichnung hat durchaus ihre Berechtigung: Zahlreiche Kanäle prägen die Stadt an der Ems. Der sicherlich bekannteste, der Hauptkanal, lädt mit maritimen Flair zum Flanieren ein. Die lokale Schiffbautradition haben Besucher dabei direkt vor Augen.

Das schwimmende Wahrzeichen der Stadt, die Brigg Friederike von Papenburg, ankert unmittelbar vor dem Rathaus und beherbergt eine Nebenstelle der Touristinformation. Zusammen mit einer Tjalk, einer Spitzmutte, einer Kuff und zwei Schmacks bildet der zweimastige Segler ein einzigartiges Schifffahrtsfreilichtmuseum. Die eigenwillige Namensgebung dieser Schiffstypen beschreibt ihre jeweilige spezialisierte Nutzung. Im 18. und 19. Jahrhundert liefen sie in Papenburg in großer Stückzahl vom Stapel und wurden für die Segelfahrt auf den Kanälen, entlang der Küste und auf den Weiten der Ozeane eingesetzt. Bei den Museumsschiffen handelt es sich um Nachbauten, die in den 1980er-Jahren von der Lehrwerkstatt der Meyer Werft nach Originalplänen gefertigt wurden. Als einziger der Segler ist die Schmack Gesine von Papenburg noch fahrtüchtig und wird für Gruppenreisen und Tagesfahrten genutzt.

Ein Besuch der Segler lässt sich wunderbar mit einem Einkaufsbummel im Zentrum oder einer Auszeit in einem der gemütlichen Cafés verbinden, die den Hauptkanal zu beiden Seiten säumen. Ein malerisches Bild bieten auch die zahlreichen Klappbrücken, die an die benachbarten Niederlande erinnern und über die das andere Ufer schnell zu erreichen ist. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Papenburgs lassen sich vom Hauptkanal aus bequem zu Fuß erkunden.

Gegenüber dem Rathaus bietet das 2014 eröffnete Arkadenhaus stilvolle Erlebnisgastronomie und Wohlfühlatmosphäre: www.arkadenhaus.de.

1

Hauptkanal mitMuseumsschiff Friederike von Papenburg

 

Auf dem Schiff befindet sich auch eine

Touristinformation von Papenburg Marketing

Hauptkanal rechts 68

D-26871 Papenburg

+49 (0)4961 83960

www.papenburg-marketing.de

  2 Ein Areal zum Aufblühen

Papenburg: Stadtpark

Eine bunt leuchtende Farbenpracht breitet sich am Wegesrand aus. Die hübschen Frühlingsverkünder füllen die Beete und wecken nach grauen Wintermonaten die Vorfreude auf sonnige und milde Tage. Zartes Grün zeigt sich an Bäumen und Sträuchern, Vogelgesang erfüllt die Luft. Ich nehme auf einer Bank Platz und betrachte zwei Schwäne, die auf dem großen See ihre Runde drehen.

Ein Spaziergang durch den Papenburger Stadtpark bietet die ideale Möglichkeit, um Körper und Geist auf die neue Jahreszeit einzustimmen. Harmonisch fügen sich auf dem weitläufigen Gelände, in unmittelbarer Nähe zum Hauptkanal, unterschiedliche Gestaltungselemente zusammen: Seen mit geschwungenen Uferverläufen bestimmen die Szene, umgeben von großzügigen Rasenflächen, Bauminseln und gepflegten Beeten. Der Charme des Papenburger Stadtbildes findet sich in der Struktur des Areals wieder. Die Landesgartenschau 2014 führte zu zahlreichen gestalterischen Änderungen. Das Wegenetz wurde überarbeitet, zusätzliche Unterteilungen sowie veränderte Perspektiven durch Neupflanzungen realisiert. Offen und vielfältig zeigt sich der Park durch diese Weiterentwicklung heute. Ruhige Nischen und Sitzmöglichkeiten am Wasser sorgen für entspannte Auszeiten. Zum Klettern lädt hingegen der Mehrgenerationenspielplatz ein.

Beliebt ist der Stadtpark auch als Schauplatz für Großveranstaltungen. Neben Konzerten finden auf den Rasenflächen unter anderem Open-Air-Kino-Veranstaltungen oder Street-Food-Festivals statt. Einen Abstecher wert ist zudem die restaurierte Meyers Mühle einige Meter außerhalb des Geländes. Der sogenannte Galerieholländer wurde 1888 erbaut und ist nach wie vor voll funktionsfähig.

Sie möchten vom Wasser aus einen Teil der Stadt erkunden? Eine Hafenrundfahrt mit dem Anbieter Franz Bruns ermöglicht den etwas anderen Blick auf Papenburg: www.papenburger-hafenrundfahrten.de

2

Stadtpark Papenburg

Am Stadtpark

D-26871 Papenburg

 

Tourist-Information Meyers Mühle

Hauptkanal Rechts 34

D-26871 Papenburg

+49 (0)4961 83960

www.papenburg-marketing.de

  3 Vom Schiffbau zur Liveshow

Papenburg: Kulturzentrum Forum Alte Werft

Wenn Industrieunternehmen ihren Standort wechseln oder den Betrieb einstellen, bleiben die Firmengebäude oftmals lange Zeit ungenutzt zurück. Dass dieses Schicksal den ehemaligen Hallen der Meyer Werft erspart geblieben ist, kann als Paradebeispiel für eine gelungene Stadtentwicklung gewertet werden.

Nachdem die Werft ihren heutigen Sitz an der Rheiderlandstraße bezog, erwarb die Stadt Papenburg Anfang der 1990er-Jahre das alte Gelände am Ölmühlenweg und nahm umfangreiche Renovierungs- und Umbaumaßnahmen in Angriff. Das Ziel war klar definiert: Ein Kulturzentrum mit überregionaler Bedeutung sollte geschaffen werden. Die vorangegangene industrielle Nutzung der Bauten wurde nicht als störend bewertet, vielmehr sollte sie sogar architektonisch sichtbar bleiben. Durch diese Vorgehensweise erhielt das Forum Alte Werft seine unverwechselbare Atmosphäre. Sowohl im Gebäude als auch auf dem Außengelände finden sich heute verschiedene Maschinen, die einst für den Schiffbau verwendet wurden. Großflächige Fensterfronten, Backsteinwände und Stahlkonstruktionen prägen den offenen und klaren Charakter des Forums, das jede Menge Raum für kulturelle Aktivitäten bietet.

Fast 900 Plätze umfasst die Stadthalle und ist damit für besucherstarke Veranstaltungen bestens geeignet. Das Theater auf der Werft mit seiner steil ansteigenden Bestuhlung garantiert einen hervorragenden Blick auf die Bühne bei Schauspielproduktionen sowie Konzert- und Kleinkunstveranstaltungen. Mit der Kunstschule Zinnober und der städtischen Galerie beherbergt das Forum zudem zwei weitere bedeutende Einrichtungen Papenburgs. Das generationsübergreifende Angebot der Schule macht mit Kursen, Workshops und verschiedenen Kooperationen Kultur auf kreative Weise erfahrbar.

In der nahen Maritimen Erlebniswelt können Besucher auf interaktive Weise die Entstehung der Stadt sowie die Geschichte der Schifffahrt und des Schiffbaus nachvollziehen.

3

Forum Alte Werft

Ölmühlenweg 9

D-26871 Papenburg

Kartenverkauf unter:

+49 (0)4961 82307

https://stadt.papenburg.de

 

Maritime Erlebniswelt

Ölmühlenweg 21

D-26871 Papenburg

+49 (0)4961 839647

www.maritime-erlebniswelt.de

  4 Bei den Giganten der Meere

Papenburg: Besucherzentrum Meyer Werft

Staunend blicke ich auf den stählernen Giganten, der in naher Zukunft über die Weltmeere schippern wird. 18 Stockwerke umfasst das Schiff, an dem im riesigen Baudock Hunderte Arbeiter Hand anlegen. Gewohnte Größenmaßstäbe geraten bei der Aussicht von einer der beiden Besuchergalerien der Meyer Werft ins Wanken.

Seit 1795 hat sich das Papenburger Traditionsunternehmen, das in sechster Generation von der Familie Meyer betrieben wird, dem Schiffbau verschrieben. Liefen in den ersten Jahrzehnten vor allem Holzkähne vom Stapel, die für den Torftransport in der ältesten und größten Fehnkolonie Deutschlands eingesetzt wurden, ist die Meyer Werft heute vor allem für den Bau von Kreuzfahrtschiffen bekannt. Reedereien auf der ganzen Welt geben in Papenburg neue Ozeanriesen in Auftrag. Rund 3.400 Mitarbeiter sorgen dafür, dass der komplexe Produktionsprozess in einer der modernsten Schiffbauanlagen weltweit reibungslos erfolgt. Wenn einer der Giganten nach der Fertigstellung schließlich ausdockt und über die Ems in Richtung Nordsee überführt wird, lockt dieses Spektakel zumeist Tausende von Zuschauern an.

Das Anfang der 1990er-Jahre eröffnete und 2015 umfassend modernisierte Besucherzentrum der Werft ermöglicht auf 3.500 Quadratmetern spannende Einblicke in den Schiffbau. Neben der spektakulären Aussicht von der Galerie beeindrucken 20 Schiffsmodelle, eine riesige Schiffsschraube und eine originalgetreue Musterkabine. Wer wissen möchte, in welchen Gewässern die auf der Werft gebauten Kreuzfahrtriesen aktuell schippern, dem hilft die große elektronische Seekarte weiter. Sie ermöglicht, die Ozeanriesen live auf den Weltmeeren zu lokalisieren. Multimediale Inszenierungen und Filme runden das umfassende Angebot ab.

Die Besichtigung der Werft ist ganzjährig möglich, allerdings ist eine vorherige Anmeldung bei der Papenburg Marketing GmbH erforderlich, die zudem viele weitere Informationen bereithält.

4

Den Ozeanriesen näherkommen im Besucherzentrum Meyer Werft

Industriegebiet Süd

D-26871 Papenburg

+49 (0)4961 83960 (Anmeldung)

www.besucherzentrum-meyerwerft.de

www.papenburg-marketing.de

  5 Eine Oase für alle Generationen

Papenburg: Naturgarten Naschke

Der Gartenbau weist in Papenburg eine lange Tradition auf, und Ernst Naschke setzt diese auf besondere Weise fort. Der 1929 in Guben geborene Gärtnermeister hatte bereits vor seiner Flucht aus der DDR Anfang der 1960er-Jahre einen eigenen Betrieb geführt, bevor er 1963 eine Gärtnerei in Papenburg eröffnete. In jener Zeit war er auch mit dem bekannten Staudenzüchter und Autor Karl Förster (1874–1970) in Kontakt gekommen, dessen Ansichten einer »Wildnisgartenkunst« sein Verständnis der Gartengestaltung maßgeblich prägen sollte. Als Naschke 1980 sein Unternehmen schloss, entstand auf einem Teil des Geländes ein 10.000 Quadratmeter großes, für die Öffentlichkeit zugängliches Gartenareal. Den Kräften der Natur wurden dabei viele Entfaltungsmöglichkeiten gegeben.

Auf schmalen Wegen begebe ich mich auf Entdeckungstour. Ich passiere eine bemerkenswerte Pflanzenvielfalt mit prächtigen Staudenbeeten und einem angelegten Wasserlauf, der mehrere kleine Feuchtbiotope und einen Teich verbindet. Zu dem alten Baumbestand zählt auch ein mächtiger Mammutbaum. Besonders farbintensiv präsentiert sich an diesem Sommertag die Wildblumenwiese, auf der die hier heimischen Bienenvölker reichlich Nahrung finden. Schrebergarten und Obstbaumwiese bescheren auch den Menschen eine reiche Ernte. Zum Abschluss meines Rundgangs ziehe ich mich in die Weinlaube am Teich zurück, lausche dem Vogelgezwitscher und lasse die Idylle auf mich wirken.

Ehrenamtliche pflegen mit viel Engagement dieses kleine Paradies. Unterstützt werden sie von der Papenburger Historisch-Ökologischen Bildungsstätte, von Berufsschulklassen und lokalen Naturschutzvereinen. Das Gelände ist somit nicht nur eine Oase für Jung und Alt, sondern verbindet die Generationen durch gemeinsame Erfahrungen.

Die Historisch-Ökologische Bildungsstätte bietet zusammen mit dem Regionalen Umweltbildungszentrum in Papenburg interessante Veranstaltungen auf dem Gartengelände an.

5

Naturgarten Naschke

Mittelkanal links 63

D-26871 Papenburg

+49 (0)4961 71031

www.naturgarten-naschke.de

 

Historisch-Ökologische Bildungsstätte

Spillmannsweg 30

D-26871 Papenburg

+49 (0)4961 97880

www.hoeb.de

  6 Der Erhabene

Papenburg: Alter Turm

Mit vollen Segeln durch schäumende Gischt und Wogen, entlang alter Handelsrouten und exotischer Eilande – Schiffe aus Papenburg brachten ihre Fracht über alle Meere. Rund 200 von ihnen segelten in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Flagge der Fehnstadt. 23 lokale Werften produzierten zudem jährlich rund 60 Schmacken, Kuffen, Schooner und andere Schiffstypen. Dieser Tradition der Seefahrt verdankt die Stadt eines ihrer heutigen Wahrzeichen: den Alten Turm im Ortsteil Obenende.

Etwa 1.000 Papenburger waren damals auf See unterwegs, während weitere 1.000 im Schiffbau beschäftigt waren. In der Ostsee wurden unter anderem die Städte Danzig und Riga angelaufen. Von ihren Reisen brachten die Papenburger Seeleute häufig neue Ideen mit nach Hause. Eine besonders folgenreiche ergab sich im Hafen von Riga. 1848 trafen sich dort über 60 von ihnen. Sie mussten sich in Geduld üben, denn ungünstige Windverhältnisse standen einer schnellen Rückkehr im Wege. Beim gemeinsamen Umtrunk in einer Kneipe wurden die Männer auf den markanten achteckigen Leuchtturm der baltischen Hansestadt aufmerksam. Es entstand die Idee, den Glockenturm der heimischen St. Michaelskirche im Ortsteil Obenende nach seinem Vorbild zu gestalten.

Zurück in Papenburg zeigte sich die katholische Kirche zunächst nicht sonderlich erfreut über den Einfall, woraufhin deren Vertreter und die Kapitäne nach einem Kompromiss suchten. Dieser fand sich in Form des Zwiebeldachs des ehemaligen Franziskanerklosters in Aschendorf, das dem Turmnachbau ein klerikales Äußeres verleihen sollte. Bereits 1911 wurde die St. Michaelskirche abgerissen, der Turm jedoch blieb erhalten. Bis heute ist er das Wahrzeichen des Papenburger Ortsteils Obenende und hat den Leuchtturm in Riga schon lange überdauert.

Der Turm ist auch Gedenkstätte der Toten und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Er kann im Rahmen von Führungen bestiegen werden und ermöglicht einen traumhaften Ausblick über die Stadt.

6

Alter Turm

Umländerwiek rechts 1

D-26871 Papenburg-Obenende

https://papenburg-marketing.de

  7 Ostfriesischer Charme mit Schlagsahne

Papenburg: Café-Hotel Stövchen