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Sind Sie schon einmal durch die Streuobstwiesen des Sandbachtals gestreift, haben Sie die Weite des Wüstenhimmels genossen oder ein Gedicht am Flusslauf der Nette rezitiert? Falls nicht, bieten Ihnen die in diesem Buch vorgestellten Rundtouren am Osnabrücker Stadtrand ganz sicher die Möglichkeit dazu. Wer Entspannung und Naturnähe sucht, wird in den fünf von Christoph Beyer ausgewählten Freiräumen fündig werden. Der Osnabrücker Autor verbindet seine Landschaftsbeschreibungen mit spannenden Hintergrundinformationen und ausgewählter Lyrik. Im Vordergrund steht dabei stets das entschleunigte Entdecken. Lassen sie sich inspirieren, zu Streifzügen an idyllische Gewässer, in prächtige Buchenwälder und entlang zahlreicher geschichtsträchtiger Örtlichkeiten.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 43
Einleitung
Stadtrandstreifzug in der Wüste
Die Weite des Wüstenhimmels
Osnabrücks Landwehren
Stadtrandstreifzug zwischen Westerberg, Eversburg und Atter
Wasser, Wald und alte Landwehr
Osnabrücks „Grüne Finger“
Stadtrandstreifzug in Haste
Kulturlandschaft am kleinen Fluss
Das Kloster Nette
Stadtrandstreifzug zwischen Gartlage, Widukindland und Dodesheide
Unterwegs im Sandbachtal
Das Gut Gartlage und seine Umgebung - Bewegte Geschichte am Rande der Stadt
Stadtrandstreifzug in Voxtrup
Erlebnisse an Bach und Berg
Ein Maler auf Gut Sandfort
Vom Wert des Spazierengehens oder „Von der Promenadologie“
Textnachweise
Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“
Geflügelte Worte, die angelehnt sind an den Vierzeiler „Erinnerung“ von Johann Wolfgang v. Goethe (1749-1832).
Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.
Einen guten Schritt in Richtung Glück können jene unternehmen, die sich auf den Weg machen und der muss nicht unbedingt weit sein, im Gegenteil. Wer den städtischen Alltag eine Zeit lang hinter sich lassen möchte, der kann auch am Rande der Großstadt fündig werden. Insbesondere der Osnabrücker Stadtrand verfügt über zahlreiche attraktive Areale. Diese naturnahen Freiräume sind zumeist den in unmittelbarer Nähe wohnhaften Bürgern bekannt und werden von ihnen genutzt, gesamtstädtisch gesehen stehen sie aber bisher eher wenig im Fokus. Besucher*innen erwarten dort prächtige Buchenwälder, idyllische Gewässer, schöne Ein- und Ausblicke und, etwa mit den Resten der historischen Landwehr, geschichtsträchtige Örtlichkeiten.
In dieser Broschüre werden fünf ausgewählte Stadtrandareale Osnabrücks näher vorgestellt. In ihnen begegnen sich urbaner und ländlich geprägter Raum, manchmal recht klar abgegrenzt, manchmal in Gestalt eines eher fließenden Übergangs, immer jedoch in einem Wechselspiel, dass auch viel über die Geschichte dieser Stadt verrät. Dieser Übergangsraum beinhaltet eine große Vielfalt an Flächen, die Potentiale bergen für die Stadt und ihre Menschen. Es sind dabei vor allem die naturnahen, schutzbedürftigen Freiräume, die in ihrer Bedeutung als Erholungs- und Rückzugsraum anerkannt und weiterentwickelt werden. Dies ist nicht erst seit der Corona-Pandemie der Fall, aber diese hat zusätzlich die Bedeutung und Funktion der Stadtränder vor allem für die Naherholung aufgezeigt.
Eine Osnabrücker Besonderheit in diesem Zusammenhang sind die sogenannten „Grünen Finger“. Bei ihnen handelt es sich um vielfältig strukturierte Grünflächen, die fingerförmig vom Umland bis teilweise an die Innenstadt heranreichen und wichtige Funktionen für das Stadtklima und die Naherholung aufweisen. Jedes der in dieser Broschüre enthaltenen Stadtrandareale liegt in oder unmittelbar an einem dieser bedeutsamen Gebiete.
Dazu anzuregen, die Osnabrücker Stadtränder weiter zu entdecken, ihre Potentiale zu entfalten und bei ihrer Erkundung das Raum- und Naturerlebnis zu erweitern, ist die Zielsetzung der folgenden Texte. Zudem soll auch mit den Mitteln der Lyrik zu Reflexionen und Assoziationen ermuntert werden. Eine Gedichtlektüre in freier Natur ist sicherlich eine interessante Möglichkeit, die Umgebung achtsam zu betrachten und den eigenen Gedankenfluss anzuregen.
Die vorgeschlagenen Routen können und sollen eine Orientierung bieten, ein Abweichen von Ihnen oder eine andere Wegkombination ist aber ausdrücklich erwünscht, denn Streifzüge dienen selbstverständlich dem eigenen oder gemeinsamen Entdecken und Erkunden, beinhalten Spontanität und das Interesse an neuen Perspektiven und genau dazu soll angeregt werden. Im Gegensatz zu einer klassischen Wanderung sind die vorgestellten Streifzüge noch deutlich stärker auf das entschleunigte Erkunden und Innehalten angelegt. Naturbetrachtung, stilles Verweilen und ein individueller Zugang sollen dabei im Vordergrund stehen. Der Respekt vor der Natur versteht sich dabei von selbst.
Ob kurzer Spaziergang oder längere Tour, die vorgestellten Areale eignen sich für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und auch eigenständiges und vertiefendes recherchieren, etwa zur Historie des Ortes, kann dabei sehr lohnenswert sein. Ihre Anbindung an das Wegenetz des Umlandes ermöglicht zudem vielfältige Kombinationen von Strecken und damit Streifzüge „ins Offene“, von denen einige am Ende jedes Beitrages aufgeführt werden.
Die vorgenommene Auswahl der vorgestellten Stadtränder erfolgte in erster Linie nach landschaftsästhetischen Gesichtspunkten. Sie lässt sich individuell umfangreich erweitern, denn an vielen Osnabrücker Stadträndern sind spannende Streifzüge möglich und können interessante Erkundungen gemacht werden. Fühlen sie sich herausgefordert, neue Pfade zu beschreiten und sich von der Schönheit und Vielseitigkeit der Osnabrücker Stadtränder und ihrer Umgebung inspirieren zu lassen, und das zu jeder Jahreszeit.
Ausdrücklich gedankt sei an dieser Stelle dem Kulturbüro der Stadt Osnabrück für die im Rahmen des Förderprogramms „Kulturmarathon“ gewährte Unterstützung des Projekts „Streifzüge am Stadtrand“. Dadurch wurde die Realisierung dieser Publikation erst möglich.
Spaziergang
Schon ist mein Blick an dem Hügel, dem besonnten,
dem Wege, dem ich kaum begann, voran.
So faßt uns das, was wir nicht fassen konnten,
voller Erscheinung, aus der Ferne an -
und wandelt uns, auch wenn wirs nicht erreichen,
in jenes, das wir, kaum es ahnend, sind;
ein Zeichen weht, erwidernd unserm Zeichen …
Wir aber spüren nur den Gegenwind.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
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