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Von der Eifel in die Ardennen, von Deutschland nach Belgien und Luxemburg: Das Dreiländereck liegt inmitten eines einzigartigen Natur- und Kulturraums, der keine Grenzen kennt. Der europäische Gedanke trägt die grüne Region und ist spürbar in jedem Winkel. Hüpfen Sie mit Barbara Kemmer und Frank Schmitt von Land zu Land. Entdecken Sie lebendige Dörfer und Städtchen, malerische Täler und Höhen, altes Handwerk und internationale Kunst. Und lassen Sie sich verzaubern von einem bunten Mix aus Menschen, Sprachen und Genüssen!
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Seitenzahl: 139
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Lieblingsplätze von der Eifel bis in die Ardennen
BarbaraKemmer / Frank Schmitt
Autoren und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Frank Schmitt (Bollendorf): Natascha Reitemeier (Miramella Fotografie) 14; Medienhaus Lux. Sarl. 58; Ortis Laboratoires (Elsenborn) 88; Dominik Ketz/Tourismusagentur Ostbelgien, St. Vith 116; Brasserie Lupulus (Courtil) 128; Studio Frank Weber (Dippach) 152; Cube 521 (Marnach) 156; Aqua Nat’Our (Hosingen) 162; Achim Nelles (KameraTeam_Syndicat d'Initiative et de Tourisme Wiltz) 164
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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2. Auflage 2021
© 2020 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 07575/2095-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: Benjamin Arnold
unter Verwendung der Illustrationen von © Benjamin Arnold; © SimpLine – stock.adobe.com; © Elegant Solution – stock.adobe.com; © galinadarla – stock.adobe.com; © alekseyvanin – stock.adobe.com; © lapencia – stock.adobe.com;
© anastasiadeshko – stock.adobe.com; © adidesigner23 – stock.adobe.com;
© Katrin Lahmer
Kartendesign: © Maps4News.com/HERE
ISBN 978-3-8392-6344-0
Impressum
Deutschland
1 Hoch hinauf im Zitterwald
Hellenthal: Aussichtsturm Weißer Stein bei Udenbreth
2 Sommers wie winters draußen
Gondenbrett: Wandern und Wintersport auf dem Berg Schwarzer Mann
3 Ein besonderes Auge der Eifel
Steffeln: Eichholzmaar
4 Den Sandalen Christi sei Dank
Prüm: St.-Salvator-Basilika
5 Kunst und Glücksmomente im Grünen
Prüm: Skulpturenpark Hubert Kruft in Niederprüm
6 Bizarre Baumraritäten
Rommersheim: Krausbuchen
7 Buswartehäuschen und Kunstgalerie
Lützkampen: Wartehalle in Welschenhausen
8 Geschichte am Radwegesrand
Pronsfeld: Eisenbahnmuseum
9 Wandern auf einstigem Meeresgrund
Schönecken: Rundtour durch die Schönecker Schweiz
10 Zum Kunstschaffen in die Einsamkeit
Weißenseifen: Künstlersiedlung Weißenseifen
11 Vom Mühlsteinbruch zum Tierquartier
Birresborn: Eishöhlen
12 Heilendes Wasser am Straßenrand
Birresborn: Lindenquelle
13 Die Bilderbibel des »Malerpastors«
Eschfeld: Kirche St. Luzia
14 Tal der 1.000 Schmetterlinge
Irrhausen: Eifelgoldroute im Irsental
15 Der Landgang der Pflanzen
Waxweiler: Geomuseum Devonium
16 Nichts ist für die Ewigkeit
Mauel: Wüstung Staudenhof
17 Ein Hauch Norditaliens
Malberg: Schloss zu Malberg
18 Stiller Seelenort auf dem Berg
Kyllburg: Kreuzgang der ehemaligen Stiftskirche
19 Verborgener Ruheort in Zentrumsnähe
Neuerburg: Stadtpark
20 Von wegen abseits der Zentren
Weidingen: Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen
21 Zur Sommerfrische ins Prümtal
Biersdorf: Stausee Bitburg
22 Hochprozentig und ausgezeichnet
Sinspelt: Heyenhof
23 Herz und Sinn für alte Dinge
Oberweis: Trödelscheune
24 Entspannung beim Wenik-Aufguss
Bitburg: Cascade-Erlebnisbad
25 Fritz von Willes Bilder der Eifel
Bitburg: Haus Beda
26 Auferstehung macht Freude
Roth an der Our: Templer- und Johanniterkirche St. Peter
27 Das Haupt des Heiligen
Gentingen: Kirche St. Johannes der Täufer
28 Zimmer mit sprechender Tapete
Körperich: Hofgut Petry in Niedersgegen
29 In der Kürze liegt die Würze
Wolsfeld: Bergrennen
30 »Strawberry fields forever«
Holsthum: Erdbeerfelder Bartzen
31 Gutshof in bester Wohnlage
Holsthum: Römische Villa
32 Mit Feuer den Winter austreiben
Prümzurlay: Hüttenbrennen auf der Prümer Burg
33 Einst keltischer Menhir
Bollendorf: Fraubillenkreuz auf dem Ferschweiler Plateau
34 Meisterschaft der Natur
Bollendorf: Felsformation Grüne Hölle
35 Spätbarockes Juwel im Wald
Bollendorf: Schloss Weilerbach
36 Vom Nutzteich zum Romantikziel
Ernzen: Felsenweiher
37 Auf Erdzeitreise im Felsenwald
Ernzen: Dinosaurierpark Teufelsschlucht
Belgien
38 Heilpflanzen für alle Sinne
Elsenborn (Bütgenbach): Lehrgarten Herba Sana
39 Magisch zur blauen Stunde
Ovifat (Weismes): Burg Reinhardstein
40 Rheinischer Frohsinn im Gotteshaus
Bütgenbach: Die lächelnde Madonna in der Kirche St. Stefanus
41 Auszeit am See
Bütgenbach: Sport- und Freizeitzentrum Worriken
42 Wilde Osterglocken unter Schutz
Rocherath (Büllingen): Narzissenwiesen im Holzwarchetal
43 Krippen und Puppen aus aller Welt
Büllingen: Ausstellungszentrum Ardenner Cultur Boulevard
44 Für Sommerfrischler und Romantiker
Petit-Coo (Stavelot): Wasserfälle von Coo
45 Die schickste Autogarage der Welt
Stavelot: Museum der Spa-Rennstrecke in der Alten Abtei
46 Der Tanz der Blancs Moussis
Stavelot: Karneval Laetare de Stavelot
47 Leder, Papier, Karneval
Malmedy: Kulturzentrum Malmundarium
48 Steinerner Dickschädel mit Aussicht
Falize (Malmedy): Fels von Falize
49 Nach Ostbelgien des Biers wegen
Bellevaux (Malmedy): Brauerei Bellevaux
50 Herziger Gastraum mit Geschichte
Grand-Halleux (Vielsalm): Café-Restaurant Le GasTromme
51 Schweinetröge aus Blaustein
Recht (St. Vith): Schieferstollen und Besucherbergwerk Recht
52 Langlauf und Trinkkultur
Rodt (St. Vith): Wintersportgebiet rund um die Skihütte Rodt
53 Stiller Wächter am Millionenberg
St. Vith: Büchelturm
54 Biergenuss am Kaminfeuer
Commanster (Vielsalm): Kneipe im Vieux Château de Commanster
55 Nicht nur für Schlechtwettertage
Grüfflingen (Burg-Reuland): Eastbelgium Action, Fun & Karting Center
56 Wundervolles Ende der Welt
Weweler (Burg-Reuland): St.-Hubertus-Kapelle
57 Einheit in der Vielfalt
Ouren (Burg-Reuland): Europadenkmal am Dreiländereck
58 Ein Wolf unter den belgischen Bieren
Courtil (Gouvy): Brauerei Lupulus
59 Reflexzonentraining im Grünen
Montleban (Gouvy): Barfußpfad mit Biergarten
60 Jazz und Blues im alten Gehöft
Sterpigny (Gouvy): Musikclub Ferme de la Madelonne
61 Der letzte Zeuge
Ollômont (Houffalize): Kapelle Sainte Marguerite
62 Die Hände reichen
Bizory (Bastogne): Friedenswald Bois de la Paix
63 Pommes im knallgelben Bus
Bastogne: Friterie Marsupilami
Luxemburg
64 Traumzuhause für Flugtiere
Huldingen: Fledermaustunnel
65 Süße Verführungen des Meisters
Wemperhardt: Belgian Chocolate Design
66 Seliger Born und kostbare Kunst
Helzingen: Helzerklaus-Schnitzaltar in der Martinskirche
67 Rettung über die grüne Grenze
Ulflingen: Themenwanderung Fluchthelferweg
68 Lehrreiches bei Schäfers
Binsfeld: Landmuseum A Schiewesch
69 Ein Reich für alle Sinne
Lullingen: Freizeitzentrum Park Sënnesräich
70 Steichens humanistisches Erbe
Clerf: Ausstellung The Family of Man im Schloss von Clervaux
71 Nördlichste Kulturspitze des Landes
Marnach (Clerf): Kulturzentrum Cube 521
72 Zurück zu den Wurzeln
Munshausen (Clerf): Naturerlebniszentrum Robbesscheier
73 Wo Haselhuhn und Wildkatze wohnen
Lellingen (Kiischpelt): Lehrpfad Via Botanica
74 Wasser- und Wellness-Eldorado
Hosingen: Erlebnisbad und Saunawelt AquaNat’Our
75 In der Welt des Gambrinus
Wiltz: Biermuseum Musée National d’Art Brassicole
76 Oase mit ideellem Hintergrund
Wiltz: Grünanlage Jardin de Wiltz
77 Eine Stadt im Zeichen der Walnuss
Vianden: Nussmarkt
78 Hoch hinauf für beste Aussichten
Vianden: Sessellift
79 Malerischer Adlerhorst
Burscheid: Burg Burscheid
80 Wasserreicher Naturpark verzaubert
Esch-Sauer: Rundgang durch den Ort samt Burgruine
81 Ausblick auf den Obersauer-Stausee
Insenborn (Esch-Sauer): Panoramaplattform Belvédère im Wald Burfelt
82 Kopf in den Nacken
Rindschleiden (Wahl): Kirche St. Willibrord
83 Lebe lieber ungewöhnlich
Rindschleiden (Wahl): Bistro MiRo
84 Vom Sägewerk zum modernen Kino
Diekirch: Lichtspielhaus Ciné Scala mit Bistro 46 Am Tuerm
85 Oldtimer im Architekturdenkmal
Diekirch: Automuseum Conservatoire National de Véhicules Historiques
86 Alle Macht den Blumen
Bettendorf: Bistro Flower Power
87 Sauerfahrt macht lustig
Wallendorferbrück: Kanutour mit Ronn’s Bikes & Kajaks
88 Pittoreskes Bauensemble im Müllerthal
Befort: Burg- und Schlossanlage Befort
Karte
Es braucht ein wenig Überwindung, den fast 30 Meter hohen Turm am Weißen Stein bei Hellenthal hinaufzusteigen – zumindest für Höhenangstgeplagte. Aber es lohnt sich unbedingt! Das Kribbeln in den Beinen beim Erklimmen der 147 Stufen bereitet etwas Nervenkitzel und die Aussicht überwältigt mit jedem Schritt mehr.
Ist man schließlich oben angelangt, liegt einem das Gebiet des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn-Eifel zu Füßen, und die Augen können sich kaum sattsehen. Nicht umsonst zählt der Panaromabau zu den sogenannten Eifel-Blicken, mit denen der regionale Tourismus Standorte mit besonders schöner Fernsicht innerhalb des Mittelgebirges hervorhebt.
Seit 2014 ersetzt die beeindruckende Konstruktion aus Holz und Stahl einen baufällig gewordenen Vorgänger aus den 1970er-Jahren. Rund um den Turm lädt eine weitläufige Freizeitanlage zum Verweilen ein. Gerade für Familien mit Kindern bietet der Platz ideale Möglichkeiten, einen entspannten Sonntagnachmittag bei Sonnenschein zu verbringen. Überdachte Grillstellen können frei genutzt werden, an zahlreichen Tischen mit Bänken sitzt man gesellig beisammen, speist und klönt. Wird’s den Kleinen zwischendurch langweilig, können sie auf dem Sport- und Spielplatz nach Herzenslust toben.
Der Weiße Stein, seines Zeichens der höchste Berg im dünn besiedelten Zitterwald wie der nordrhein-westfälischen Eifel insgesamt, liegt auf circa 690 Metern über Normalnull. Seinen Namen verdankt er einem etwa drei Meter langen, uralten und einst weißen Felsen, welcher dem nagenden Zahn der Zeit widerstanden hat. Er liegt etwa einen Kilometer nordwestlich des Gipfels, jenseits der Grenze zu Belgien, mitten im Moor und ist nur über einen Holzsteg zu erreichen.
In Sichtweite des Aussichtsturms findet sich der Wetterpark Weißer Stein mit Ausstellungshalle und Klimagarten. Auch regelmäßige Führungen werden angeboten (www.weisserstein.info).
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Aussichtsturm Weißer Stein
Am Weißen Stein 29
D-53940 Hellenthal-Udenbreth
Touristeninformation HellenthalRathausstraße 2D-53940 Hellenthal
+49 (0)2482 85115
www.hellenthal.de
Mit der fiktiven Gestalt, die Kindern Schrecken einjagen soll, hat die mit rund 698 Metern dritthöchste Erhebung der Eifel wohl nichts zu tun. Zwar ist nicht gänzlich geklärt, worauf die Bezeichnung Schwarzer Mann zurückzuführen ist, doch die am meisten kolportierte Geschichte besagt, dass der Bergbau die Inspirationsquelle gewesen sei: Die schmutzigen Gesichter der Männer, die im nahen Bleialf nach Erz gruben, hätten dem Gipfel seinen Namen gegeben.
Bekanntermaßen ist die Eifel ein Alljahreswandergebiet. Die landschaftliche Vielfalt des deutschen Mittelgebirges, das im Westen nahtlos in die belgischen und luxemburgischen Ardennen übergeht, ist zu jeder Saison beeindruckend. Dazu sind die Wege in dem formidabel ausgebauten Netz in meist gutem Zustand und können bis auf wenige Ausnahmen bei fast jeder Wetterlage begangen werden. Auch das Wandern am waldreichen Schwarzen Mann, der inmitten des Naturparks Hohes Venn-Eifel liegt, macht bei Sonnenschein genauso viel Spaß wie bei Regengüssen oder Schneegestöber.
Letzteres kann in dieser Höhenlage zuverlässig erlebt werden, was für die Gesamtregion durchaus etwas Außergewöhnliches ist. Im größten Wintersportgebiet von Rheinland-Pfalz kann man sogar die Alpinskier anschnallen und die Piste hinunterschießen. Auch Rodeln und Langlaufen sind möglich, wenn Petrus mitspielt. Ist man doch lieber zu Fuß unterwegs, stapft man durch den knirschenden Schnee und bewundert im Fichtenforst die mit der weißen Pracht beladenen Baumzweige. Zwischendurch lässt man sich auf den freien Höhen, die tolle Fernblicke bieten, den Wind um die Ohren pfeifen. Und wenn man leise ist und viel Glück hat, sieht man vielleicht sogar eine der in Deutschland sehr seltenen Wildkatzen durchs Unterholz huschen.
Bei einem Abstecher zum Besucherbergwerk Mühlenberger Stollen in Bleialf können Sie in die Vergangenheit der Region als Abbaugebiet eintauchen.
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Schwarzer Mann
Startpunkt für Wanderungen und Wintersport:
Blockhaus Zum Schwarzen Mann
Schwarzer Mann 1 (L20)
D-54595 Gondenbrett
+49 (0)6551 3252
www.blockhaus-schwarzer-mann.de
Besucherbergwerk Mühlenberger Stollen
Am Brandscheider Weg (L12)/Ecke Hamburg
D-54608 Bleialf
www.besucherbergwerk.bleialf.org
Es gibt Orte, an denen wünscht man sich sehnlichst, dass man es den Vögeln gleichtun und fliegen könnte. Der Anblick des nahezu kreisrunden, wassergefüllten Eichholzmaars, das im Norden der Vulkaneifel etwas abseits der Landstraße zwischen Steffeln und Duppach liegt, löst wohl bei vielen solche Sehnsüchte aus. Zahlreiche Fotografien zeigen deutlich, dass die »Augen der Eifel«, wie die zehn Maarseen in der vulkanischen Region gerne genannt werden, aus der Vogelperspektive besonders beeindruckend wirken.
Immerhin kann man das kleine Eichholzmaar umwandern, zudem von einer hölzernen, leicht erhöht gelegenen Aussichtsplattform einen schönen Blick auf die glatte, spiegelnde Wasseroberfläche werfen. Wer es nicht weiß, der kann natürlich nicht ahnen, dass das im Durchmesser circa 120 Meter große Eichholzmaar, das sich längst zu einem bedeutenden Refugium für Wasservögel und Reptilien entwickelt hat, viele Dekaden trocken lag. Mehrfach, zuletzt wohl Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es künstlich verlandet: Man entzog ihm alles Wasser und schuf damit Weideflächen für Rindviecher.
Dass diese Trockenlegung nicht der Weisheit letzter Schluss war, erkannte man irgendwann – und entsprechende Maßnahmen wurden eingeleitet. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen, die mithilfe einer 25 Meter tiefen Kernbohrung bewiesen, dass es sich tatsächlich um einen einstigen Maarsee und nicht um eine beliebige Erdvertiefung handelt, wurde in den Jahren 2007/2008 eine Renaturierung durchgeführt. Mit dem aufgestauten Wasser des Gussbachs füllte man das damalige Trockenmaar und gab ihm so sein fast vergessenes, ursprüngliches Antlitz zurück. Die Eifel ist damit wieder um ein Maar und ein Auge reicher: Mensch und Tier freut’s!
Nahe des Eichholzmaars führen Wanderwege an zwei der für die Eifel typischen, stark eisenhaltigen Mineralquellen vorbei: westlich liegt der Steffelner Drees, östlich der Aueler Drees.
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Eichholzmaar
D-54597 Steffeln
Zugang: Parkplatz an der L24 (nach Duppach)
Informationen:
Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbHMainzer Straße 25D-54550 Daun+49 (0)6592 933203
www.geopark-vulkaneifel.de
Das Städtchen Prüm, das etwa auf halber Strecke zwischen Trier und Köln liegt, verdankt seine Bekanntheit vor allem dem Herrschergeschlecht der Karolinger. Im Jahre 721 ließ die Edle Bertrada ein erstes Kloster im Ort errichten. Etwa drei Dekaden später folgte eine zweite, wirkmächtigere Gründung durch den Frankenkönig Pippin III., der mit einer Enkelin Bertradas verheiratet war.
Durch den Karolinger kam eine bedeutende Reliquie in die Eifel: die sogenannten Sandalen Christi, die Pippin von Papst Zacharias überreicht worden waren. Es soll sich dabei um kleine Schuhpartikel Jesu handeln, die in nachchristlicher Zeit in Stoff eingenäht worden seien. Eine solche Reliquie vergrößerte gemeinhin das Ansehen von Klöstern und Gemeinden beträchtlich, so auch in Prüm. Bis heute besuchen Gläubige der Sandalen wegen die St.-Salvator-Basilika: Dort werden die wertvollen Überreste in einem Schrein verwahrt, der nur zu hohen Feiertagen geöffnet wird.
Alles in allem gehören jedoch die einst glanzvollen Zeiten der Stadt Prüm wie der »Goldenen Kirche« längst der Vergangenheit an. Politische wie religiöse Bedeutung schwanden nach und nach. Von dem mittelalterlichen Gotteshaus ist auf den ersten Blick auch nicht mehr viel zu erkennen: Im frühen 18. Jahrhundert wurden Kirche und Kloster größtenteils durch barocke, durchaus prächtige Neubauten ersetzt. 1802 folgte auf die Säkularisation die Auflösung der Abtei.
Ein Besuch der Basilika lohnt aber nicht nur wegen des Reliquienschreins, denn es finden sich weitere sehenswerte Ausstattungsstücke. Darunter sticht der marmorne Sarkophag aus dem 19. Jahrhundert, in dem die sterblichen Überreste Kaiser Lothars I. ruhen, hervor. Der wertvolle Sarg schlägt wiederum den Bogen zu den Karolingern: Lothar, der Enkel Karls des Großen, starb 885 im Kloster zu Prüm, kurz nachdem er in dieses eingetreten war.
Der beste Blick auf die Basilika eröffnet sich auf der Sonnenterrasse der Gelateria Stella d’Oro. Genießen Sie die tolle Aussicht bei aromatischem Espresso und leckerstem Eis!
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St.-Salvator-Basilika
Katholische Kirchengemeinde
Hahnplatz 17
D-54595 Prüm
+49 (0)6551 147460
www.pfarreiengemeinschaft-pruem.de
Gelateria Stella d’Oro
Hahnplatz 25
D-54595 Prüm
+49 (0)6551 3688
Fliegende Grätenfische, ein Baum voller Spinnen, ein martialischer Feuerteufel mit Zerstörung im Sinn, versteckt auf Ästen sitzende Eulen, überdimensionierte Bienen, Schlupfwespen und Libellen: All das und viel mehr erwartet den Besucher im Kruft’schen Skulpturenpark an der murmelnden Prüm.
Verantwortlich für die Gestaltung der 20.000 Quadratmeter großen Gartenanlage und für Konzeption wie Fertigung der gezeigten Objekte aus Kupfer, Stahl und Cortenstahl zeichnet der Schmied und diplomierte Designer Hubert Kruft. Tatkräftig unterstützt wird der Künstler, dessen Arbeiten auch regelmäßig bei öffentlichen Kunstausstellungen präsentiert werden, von seiner Frau Liane und dem gemeinsamen Sohn Lukas.
Auf dem an der örtlichen Durchfahrtsstraße gelegenen Anwesen wird man vom Plätschern empfangen, das von den Brunnen im Hof herrührt – allesamt handgefertigt und äußerst dekorativ. Auf den Dächern ringsum sitzen freche »Eifelspatzen«. Und expressive Gestalten, die von Kruft aus alten Ackergerätschaften kreiert wurden und eines seiner weiteren künstlerischen Steckenpferde darstellen, blicken einen herausfordernd an. Alle Werke zeugen gleichermaßen von Erfindergeist wie handwerklichem Können.
Vorbei geht es an Verkaufsladen, Wohnhaus und Werkstatt in Richtung Skulpturenpark. Sobald man das Eingangstor durchschritten hat, taucht man ein in eine Welt voller Fantasie und Naturverbundenheit. Trotz der Lage inmitten des Orts wirkt der abwechslungsreich gestaltete Garten wie eine Oase der Abgeschiedenheit und Stille. Beim Lustwandeln richtet sich der Blick immer wieder auf die sensibel in das Gesamtgefüge integrierten Kunstobjekte. So schreitet man dahin, lässt sich hie und da auf einer der Bänke nieder und nimmt sich Zeit zum Betrachten. Mehr braucht es eigentlich nicht zum Glück!
Besuchen Sie die barocke Anlage des 1190 gegründeten Benediktinerinnenklosters inklusive ehemaliger, 1677 geweihter Klosterkirche St. Gordian und Epimachus in Niederprüm. Nur das Gotteshaus ist frei zugänglich, doch auch von außen ist das Ensemble interessant.
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Hubert Kruft – Kunst und Design
St.-Vither-Straße 62
D-54595 Prüm-Niederprüm
+49 (0)6551 981638
www.skulpturenpark-kruft.de
Im Wald zwischen Rommersheim und Fleringen, inmitten des Naturschutzgebiets der sogenannten Schönecker Schweiz, gibt es eine winzige Schar exzentrischer Schönheiten zu entdecken. Umgeben von hochgewachsenen Rotbuchen und Fichten stehen in unmittelbarer Nähe zueinander drei relativ niedrige, bei raschem Vorübergehen leicht zu übersehende Süntelbuchen. Sie sind eine botanische Rarität und ein gern angepeiltes Ziel von Spaziergängern wie Baumliebhabern. Die pittoresken Gewächse gelten als die direkten Nachkommen eines längst verschiedenen Vorgängers.
In Deutschland existieren einzelne Exemplare oder kleine Gruppen dieser Varietät der Rotbuche, die wahrscheinlich durch eine genetische Mutation entstanden ist und sich danach auf natürlichem Wege ausgebreitet hat, an nur etwa 50 Standorten. Ihren offiziellen Namen verdankt die mit Blick auf ihre holzwirtschaftliche Verwertbarkeit nutzlose Buchenunterart dem Süntel, einem Höhenzug im Weserbergland in Niedersachsen. Dort war einst – vor großflächigen Abholzungen im 19. Jahrhundert – die größte Population dieser Baumart verwurzelt. Aufgrund des sehr eigenwilligen Wuchses, der sich an kurzen, drehwüchsigen Stämmen und gewundenen, ineinandergeschlungenen Ästen zeigt, bezeichnet der Volksmund die Bäume auch als Kraus- oder Krüppelbuchen.
Ebenfalls charakteristisch für die betont breitwachsenden Bäume ist die ausladende Baumkrone mit ihren tief herabhängenden Zweigen, die ihnen einen etwas melancholischen Ausdruck verleiht. Indes bewirkt diese besondere Wuchsform auch, dass unter dem Zelt aus Ästen und Blättern ein abgeschirmter Raum entsteht, der wie eine natürlich gewachsene Schutzhütte wirkt und Einkehr, Stille und Geborgenheit verspricht. Dass es sich an solchen Orten hervorragend träumen lässt, versteht sich fast von selbst.
Die Kirche St. Maximin in Rommersheim, die ihre Ursprünge im späten 15. Jahrhundert hat, ist einen Besuch wert – vor allem wegen der Gewölbegestaltung und des Deckendekors in Langhaus und Chor.
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Krausbuchen
Startpunkt Krausbuchenwanderweg: Waldparkplatz
Auf der Schlack
D-54597 Rommersheim
www.rommersheim.de