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Herzlich willkommen in der »grünsten Stadt der Welt«! Mit einem Nationalpark innerhalb der Stadtgrenzen, zahlreichen Parks und einem hervorragenden öffentlichen Nahverkehr hat Wien allerhand für das umweltbewusste Herz zu bieten. Folgen Sie Mira Nograsek zu ihren nachhaltigen Lieblingsplätzen und lernen die Metropole von einer anderen Seite kennen. Genießen Sie Wiener Kaffeehauskultur in Bio-Cafés und probieren sich durch das Angebot von Bio-Restaurants und Unverpacktläden. Bewusster Genuss und Freizeitspaß mit der ganzen Familie sind garantiert!
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Seitenzahl: 144
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Lieblingsplätze Wien nachhaltig
Mira Nograsek
Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Band ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen jeden Geschlechts.
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Mira Nograsek:
Jan Lackner 144, Schloß Schönbrunn Kultur- u. Betriebsges.m.b.H. 146, Soru Epotok – stock.adobe.com 148, Michael Utech 190
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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www.gmeiner-verlag.de
3. Auflage 2023
© 2021 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Anja Kästle
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz unter Verwendung der Illustrationen von © Nikolay Grigorjew – stock.adobe.com; © SimpLine – stock.adobe.com; © OpenClipart-Vectors – pixabay.co; © paullouis – stock.adobe.com
Kartendesign: © Maps4News.com/HERE
ISBN 978-3-8392-6844-5
Impressum
Zeit für eine nachhaltige Reise
Vorwort: Grünes Wien
1 Kaffee und Kuchen mal anders
Innere Stadt: Simply Raw Bakery
2 Ein kaltes Erlebnis
Innere Stadt: Eis Greissler
3 Duft und Pflege aus dem Grünen
Innere Stadt: Naturparfümerie Staudigl
4 Bio-Brot aus dem Dampfofen
Innere Stadt: Bäckerei Öfferl
5 Pinsel und Farbe für das Meer
Innere Stadt: Galerie Kunstwelle
6 Klimawandel und Gemälde
Innere Stadt: Kunsthistorisches Museum
7 Das größte vegetarische Buffet
Innere Stadt: Restaurant Yamm!
8 Erste Adresse für frische Ware
Innere Stadt: Bio-Markt Freyung
9 Sag dem Kunststoff Ade
Leopoldstadt: Drogerie Sonnengrün
10 Das Wohnzimmer Wiens
Leopoldstadt: Harvest Bistrot
11 Erlebnisgarten in der Stadt
Leopoldstadt: City Farm Augarten
12 Einkaufen wie damals
Leopoldstadt: Unverpacktladen Lunzers Maß-Greißlerei
13 Essen fürs bessere Gewissen
Leopoldstadt: Restaurant Karma Food
14 Zentrale Naherholung
Leopoldstadt: Wiener Prater
15 Im Schlaf Gutes tun
Landstraße: magdas Hotel
16 Ein Gebäude wie kein anderes
Landstraße: KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser
17 Eine Oase für Alle
Landstraße: Nachbarschaftsgarten Sophiengarten
18 Die Renaissance der Greißler
Landstraße: Warenhandlung Wenighofer Wanits
19 Gebäck aus Bio-Sauerteig
Landstraße: Joseph Brot
20 Die Revolution des Badezimmers
Landstraße: Wiener Seife
21 Exotische Grünoase im Dritten
Landstraße: Botanischer Garten der Universität Wien
22 Treffpunkt für Kultur
Wieden: Karlsplatz
23 Die besten veganen Burger
Margareten: Restaurant Swing Kitchen
24 Eine zweite Chance für alle(s)
Margareten: Gabarage – Upcycling Design
25 Schnäppchen jagen und Gutes tun
Margareten: Altwarenladen carla
26 Die summenden Umweltschützer
Margareten: Wiener Bezirksimkerei
27 Schlemmen ohne Kompromisse
Mariahilf: Café Ausnahmsweise
28 Kein Müll erlaubt
Mariahilf: Unverpacktladen Lieber Ohne
29 Ipanema im Innenhof
Mariahilf: Superfood Deli
30 Wiener Nostalgie zum Feilschen
Mariahilf: Flohmarkt am Naschmarkt
31 Verführerische Düfte
Mariahilf: Naschmarktstand Alles Seife
32 Fair und ökologisch wohnen
Mariahilf: Grüne Erde-Shop
33 Ein Hof für Kunst und Kultur
Neubau: MuseumsQuartier
34 Der Garten am Teller
Neubau: TIAN Bistro am Spittelberg
35 Natur verpackt im Teebeutel
Neubau: Kräuterhandel Sonnentor
36 Vom Müll gerettete Räder
Neubau: Fahrradladen Reanimated Bikes
37 Eine NGO zum Niedersitzen
Neubau: DirtWater Café
38 Ein veganer Traum
Neubau: Eissalon Veganista
39 Cocktails ohne viel Müll
Neubau: Moby Dick – Bar & Eatery
40 Verpackungsfrei für alle!
Neubau: Zero-waste-Supermarkt holis market
41 Traditioneller Bio-Imbiss
Josefstadt: Wiener Würstelstand
42 Samstag steht für Regionalität
Josefstadt: Bio Markt Lange Gasse
43 Fesch ohne Tierleid
Josefstadt: Veganer Kleiderladen muso koroni
44 Ein Matrose macht’s vor
Josefstadt: Der Greißler – unverpackt.ehrlich
45 Ein Platz für die Zukunft
Josefstadt: Volkskundemuseum Wien
46 Mode aus zweiter Hand
Josefstadt: Altkleiderladen und Verein Humana
47 Ein Ort zum Lesen und Erinnern
Alsergrund: Offener Bücherschrank am Heinz-Heger-Park
48 Ein lehrreicher Boden
Alsergrund: Altes Allgemeines Krankenhaus – Campus der Universität Wien
49 Ein Platz für alle
Alsergrund: Werkstätten- und Kulturhaus
50 Ein Königreich für einen Bagel
Alsergrund: Café blueorange
51 Das Wasser, das verbindet
Brigittenau: Donaukanal
52 Ein kulinarischer Ausreißer
Brigittenau: Restaurant Wohnküche
53 Wie das Gräzl grüner wird
Brigittenau: Naturkost Liola
54 Für die gesunde Wanderjause
Floridsdorf: Die Naturgreißlerinnen
55 Kein Wien ohne Wein
Floridsdorf: Buschenschank Biohof N°5
56 Wiesen, Wälder und Wein
Floridsdorf: Bisamberg
57 Unverkrampft nachhaltig
Donaustadt: Café im Leo
58 Expedition in den Wasserwald
Donaustadt: Nationalpark Donau-Auen – Lobau
59 Urlaub in der Großstadt
Donaustadt: Donauinsel
60 Ein Kraftplatz mit Geschmack
Simmering: Bio Feigenhof
61 Naturbelassene Gedenkstätte
Simmering: Zentralfriedhof
62 Zukunftsträchtige Weichtiere
Favoriten: Gugumuck – Wiener Schnecken Manufaktur
63 Rückeroberung der Natur
Favoriten: Erholungsgebiet Wienerberg
64 Historische Wasserversorgung
Favoriten: Wasserturm Favoriten
65 Vegetarisch schlemmen
Meidling: Bistro Lafafi
66 Grüße aus dem Regenwald
Meidling: Naturladen Asai
67 Speisen in Kaisers Garten
Hietzing: Landmann’s Jausen Station
68 Kaiserlichen Alltag entdecken
Hietzing: Kindermuseum Schloss Schönbrunn
69 Wo das Wild zu Hause ist
Hietzing: Lainzer Tiergarten
70 Honig schützt und schmeckt
Liesing: Villa Erbse Bio Imkerei
71 Traditioneller Wiener Wein
Liesing: Heuriger Steinklammer
72 Natur erleben
Liesing: Maurer Wald
73 Wissen zum Anfassen
Penzing: Technisches Museum Wien
74 Tausche Lenkrad gegen Gabel
Penzing: Bistro und Fahrradwerkstatt Velobis
75 Wo der Wald ein Spielplatz ist
Penzing: Erholungsgebiet Paradies mit Ernst Fuchs Museum
76 Kunst und Kulinarik
Rudolfsheim-Fünfhaus: Restaurant Hollerei
77 Gerettete Lebensmittel im Glas
Rudolfsheim-Fünfhaus: Geschäft Unverschwendet
78 Schlafen mit gutem Gewissen
Rudolfsheim-Fünfhaus: Boutiquehotel Stadthalle
79 Ressourcen teilen und schonen
Ottakring: Leila Wien – Bibliothek der Dinge
80 Der geselligste Platz Wiens
Ottakring: Yppenplatz
81 Hoch hinaus
Ottakring: Jubiläumswarte
82 Ein Amen für die Küche
Hernals: Gasthaus am Predigtstuhl
83 Hausfrauenkost im Wienerwald
Hernals: Schwarzenbergpark und Restaurant Zur Allee
84 Wie in Italien
Währing: Bio-Pizzeria Vero
85 Relaxen im Cottage-Viertel
Währing: Türkenschanzpark
86 Expertise zur Abfallvermeidung
Döbling: Zero Waste Austria – Verein zur Schonung von Ressourcen
87 Wein, Wald und Wandern
Döbling: Stadtwanderweg 2
88 Bauernhoftiere hautnah
Döbling: Landgut Wien Cobenzl
89 Auf ein Glas beim Bio-Heurigen
Döbling: Weinbau Buschenschank Obermann
90 Augen auf am Nasenweg
Döbling: Leopoldsberg
Karte 1
Karte 2
Mit Stolz trägt Wien den Titel »grünste Stadt der Welt«, der 2020 durch die Consulting Agentur Resonance verliehen wurde. Allein die Hälfte der Stadtfläche ist begrünt. Darüber hinaus versorgt sich Wien mit den Naherholungsgebieten selbst und kann noch dazu mit einem Nationalpark innerhalb der Stadtgrenze auftrumpfen. Um Natur zu erleben, muss man die Stadt daher nicht verlassen und jedes Ziel ist gemütlich mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Die sogenannten »Öffis« sind ein weiterer Grund, warum Wien einfach »leiwand« ist. Mit dem bestens ausgebauten Netz an U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen kann das Auto getrost zu Hause bleiben und einem umweltfreundlichen Besuch der österreichischen Hauptstadt steht nichts mehr im Wege. Stadtbegrünung, Öffi-Ausbau und Initiativen zur Rückeroberung von öffentlichen Flächen durch die Bewohner der Stadt tragen die Millionenmetropole in eine moderne, nachhaltige Zukunft mit Vorbildcharakter.
Es sind schon die Wiener selbst, die hier Innovation zeigen. Der Unmut über unsere verschwenderische Gesellschaft und die Klimakrise hat viele Unternehmer und Privatmenschen motiviert, etwas zu verändern. Die Rückbesinnung zu regionaler Produktion gibt der Stadtlandwirtschaft mehr Wertigkeit. Restaurants setzen vermehrt auf pflanzliche Küche und unterstützen dabei lokale Betriebe. In vielen Bezirken poppen Unverpacktläden auf, die eine Renaissance des Greißlers beschwören. Urban-Gardening-Projekte laden zum Mitgärtnern ein und tragen somit zum Schutz von Insekten bei. In diesen und noch viel mehr Bereichen erfindet sich Wien momentan ganz neu und gerade deshalb haben diese Projekte, Betriebe und Lokale eine ganz besondere Aufmerksamkeit, genauso von Touristen, verdient.
Nachhaltig reisen ist kein Trend, es soll zum Selbstverständnis werden. Dazu gehört, sich Zeit zu nehmen, egal ob bei der Anreise oder vor Ort. Mit der perfekten Lage mitten in Europa ist Wien mit Fernbus und Zug an viele wichtige Städte unkompliziert angebunden. Ein Stückchen weg vom Massentourismus führt dieser Reiseführer auch an entlegenere Orte, an Plätze, die nicht umsonst vor allem von Wienern gerne besucht werden. Statt von einem zum anderen Sightseeing-Ort zu hetzen, lade ich in diesem Buch ein, sich etwas langsamer fortzubewegen, dabei bewusst großartige nachhaltige Konzepte kennenzulernen, mit Einheimischen zu quatschen und regionale Köstlichkeiten zu probieren.
Der Begriff Nachhaltigkeit ist in seiner Bedeutung breit gefächert. Für diesen Reiseführer soll er alle Plätze zusammenfassen, die ökologisch wertvoll sind und/oder umweltbewusst agieren. Egal ob beabsichtigt erst seit Kurzem oder schon seit Jahren ganz selbstverständlich. Jeder hier ausgewählte Ort hat Nachhaltigkeit für sich selbst definiert und trägt somit einen kleinen oder großen Teil dazu bei, dass Wien immer und immer grüner wird.
Auf meinem Blog roedluvan.at teile ich seit 2015 meine Versuche, einen nachhaltigen Alltag zu führen. Meine Wahlheimat Wien hat mich hierbei stark geprägt. Die vielen Möglichkeiten, ganz einfach secondhand, plastikfrei, fair, natürlich und bio einzukaufen, haben mein Leben vereinfacht. Das Angebot an Restaurants mit veganem Angebot wuchs ständig, weswegen ich heute auf nichts verzichten muss. Das Öffi-Netz lässt es selbst ohne Führerschein zu, dass ich regelmäßig im Wald wandern oder in Naturbadeseen und -flüssen schwimmen gehen kann. Es braucht eben nicht viel, um sich in Wien zu verlieben. Da sieht man übrigens ganz schnell drüber hinweg, dass einem hier Tag ein, Tag aus ein recht starker Wind entgegenweht.
Ich bin davon überzeugt, dass Sie diese Stadt ebenfalls in ihr Herz schließen werden. Meine nachhaltigen Lieblingsplätze freuen sich auf Sie. Eine Mischung aus kulinarischen Highlights, bei denen garantiert jedes Mal zumindest ein rein pflanzliches Gericht dabei ist, familienfreundlichen Ausflugszielen und Tipps zu Einkaufsmöglichkeiten, egal ob Kleidung, Lebensmittel oder Souvenirs, zeigen, wie vielfältig das grüne Wien ist. Ich führe Sie spiralförmig von der Inneren Stadt in die äußersten Bezirke. Mal sehr persönlich, dann wieder sehr historisch, erzähle ich Ihnen von den einzelnen Plätzen, die ich durch sorgsame Recherche für Sie ausgewählt habe. Ich freue mich, wenn Sie Wien »nachhaltig« bereisen und wünsche viel Spaß beim Entdecken, Lesen und Genießen!
Mira Nograsek
Wussten Sie, dass Wien mehrmals zur lebenswertesten Stadt der Welt ausgezeichnet wurde? Dabei spielte der Umweltfaktor neben politischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten eine Rolle.
Beginnen wir im Herzen Wiens mit einem Stück Kuchen. Denn das kann man in der österreichischen Hauptstadt am allerbesten: Kaffee trinken und sich dazu mit einer sogenannten Mehlspeis verköstigen. Allerdings: Auch wenn der Unterschied kaum erkennbar ist, aber Mehl wird man in den Kuchen und Torten der Simply Raw Bakery vergeblich suchen.
In der Straße, wo früher Draht gezogen wurde, wird heute pflanzlicher roher Kuchen in Bio-Qualität gebacken – pardon, ich meine natürlich zubereitet. Gabriele und Shanna, Mutter und Tochter, die sich ganz dem Leben als Rohkost-Veganerinnen verschrieben haben, wollen mit ihrem kleinen Café diese Vorzüge und Kreationen mit der Welt teilen. Nicht umsonst sind sie direkt im touristischen ersten Bezirk angesiedelt. Aber auch Wiener sollten zumindest einmal die kreativen Köstlichkeiten probiert haben. Denn die cremigen Torten können es locker mit einer klassischen Sachertorte oder einem hiesigen Apfelstrudel aufnehmen. Statt mit Schlagobers, also Sahne, wird mit Cashew-Creme getoppt, statt Mehl bilden Chiasamen den Tortenboden. Für alles gibt es einen gesunden und passenden Ersatz.
Wer lieber schon am frühen Morgen das Café aufsuchen möchte, dem offenbart sich eine große Auswahl an Frühstücksoptionen. Pikante Schleckermäuler bekommen glutenfreies Brot, getoppt mit Avocado, Hummus oder Schnittlauch. Auf der süßen Seite kann zwischen Smoothie-Bowls, Waffeln, Grawnola (hierbei handelt es sich um keinen Tippfehler), Kokosjoghurt oder Porridge gewählt werden. Und dann gibt es natürlich noch die große Auswahl an Kuchen und Torten, die jeden Tag an der Theke variieren. Man würde meinen, am Ende einem Zuckerschock erliegen zu müssen, aber keine Sorge, denn auch raffinierten Zucker gibt es in der Simply Raw Bakery nicht. Satt und dabei glücklich wird man dennoch.
Das Café ist klein, eine Reservierung wird empfohlen.
Das Café ist nur einen fünfminütigen Fußweg von der U-Bahnstation Stephansplatz entfernt.
1
Simply Raw Bakery
Drahtgasse 2 / Am Hof
A-1010 Wien
+43 (0)677 62469124
www.simplyrawbakery.at
Das Verbindungsglied zwischen dem Wiener Wahrzeichen, dem Stephansdom, und dem wichtigen Verkehrsknotenpunkt Schwedenplatz ist die Rotenturmstraße. An vielen Tagen gleicht sie einem Parcours, auf dem abwechselnd großen Touristengruppen und Autos ausgewichen werden muss. Meiden sollte man den Weg aber trotzdem nicht, denn hier befindet sich eines der besten Eisgeschäfte Wiens: der Eis Greissler.
Im niederösterreichischen Krumbach, mitten in der »Buckligen Welt«, haben Andrea und Georg Blochberger gemeinsam mit ihren 50 Bio-Kühen eine Genussrevolution gestartet. Mit viel Kreativität und Mut zu außergewöhnlichen Zutaten wurden vorzügliche Eissorten entwickelt, die seit 2011 ebenso in Wien geschleckt werden können. Alle kommen ohne künstliche Aromen, Konservierungsmittel und Farbstoffe aus. Vielmehr wird auf die hohe Qualität und Frische der Produkte geachtet. Dabei sind stets regionale und saisonale Bio-Waren in Verwendung. Ab und an werden aber auch exotischen Zutaten, wie etwa Mango oder Vanille, dem Gefrorenen beigemengt. Die Kooperation mit regionalen Betrieben wie etwa der Kräuterhandlung Sonnentor für die Bio-Gewürze oder kleinen Bio-Bauernhöfen ist maßgebend für die Geschmacksvielfalt und interessanten Kreationen, zu den etwa Kürbiskernöl oder Graumohn gehören. Die Auswahl an Eiscreme variiert täglich, für Veganer gibt es jeden Tag mindestens zwei Creme-Varianten, die aus österreichischem Soja oder Mandeln hergestellt werden. Außerdem kommen die Sorbets ebenfalls ohne tierische Produkte aus.
Von der Warteschlange in der Rotenturmstraße darf man sich nicht erschrecken lassen. Es geht doch schneller voran, als man denkt, und am Ende lohnt sich das bisschen Warten für das mit Leidenschaft kreierte Eis allemal.
Hier gibt es Eisgenuss vom Frühjahr bis in den Winter!
Mit der U1 oder U3 bis zur Station Stephansplatz. Außerdem gut erreichbar mit der U4 und den Straßenbahnlinien 1 und 2, Station Schwedenplatz.
2
Eis Greissler
(März–Dezember)
Rotenturmstraße 14
A-1010 Wien
+43 (0)2647 42950
www.eis-greissler.at
Die Wollzeile im ersten Wiener Gemeindebezirk ist eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Wiens. Hier finden vor allem traditionelle Konditoreien, Buchhandlungen und allerhand luxuriöse Waren ihre Kunden. Spaziert man die Wollzeile stadtauswärts entlang, entdeckt man gleich zu Beginn die Naturparfümerie Staudigl.
Christina Wolff-Staudigl hat den Betrieb, der ursprünglich von ihren Eltern als Reformhaus in den 1970er-Jahren gegründet wurde, 2013 übernommen und neu konzipiert. Neben dem Reformhaus in der Wollzeile 25, wo sich alles um die Ernährung dreht, ergänzt die Naturparfümerie ein paar Gebäude weiter in der Nummer vier das Sortiment. Ich selbst bin seit einigen Jahren bei Staudigl Stammkundin. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Parfümerien oder Drogerien weiß ich, dass hier sehr viel Leidenschaft hinter der Auswahl der einzelnen Produkte und Marken steckt. Die äußerst kompetente und freundliche Beratung ist mitunter ein Grund, weshalb ich mich in diesem Geschäft so wohl fühle. Neben einem enormen Angebot an verschiedenen Naturkosmetikprodukten entdeckt man zudem nachhaltige Utensilien fürs Badezimmer und alles rund um eine ökologische Damenhygiene. Eine Besonderheit ist das hübsch eingerichtete, sogenannte Frauenzimmer, wo man nicht nur durch hochwertige dekorative Naturkosmetik stöbern darf, sondern nebenbei Gesichtsbehandlungen und Beratungen buchen kann.
Wer hätte gedacht, dass es mitten in der Wollzeile einen Familienbetrieb mit so viel Leidenschaft zur Naturkosmetik gibt. Und obwohl Bio-Qualität und Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert haben, sagt der Laden mit seinem luxuriösen Auftreten und der Liebe zum Detail allen verstaubten Öko-Vorurteilen den Kampf an.
Im Onlineshop von Staudigl können Sie auch außerhalb Wiens auf das tolle Angebot der Naturparfümerie zurückgreifen.
Zu der Station Stephansplatz gelangt man mit der U1 oder U3, von dort aus ist die Naturparfümerie nur einen Zwei-Minuten-Fußweg entfernt.
3
Staudigl
Wollzeile 4
A-1010 Wien
+43 (0)1 5124297
www.staudigl.at
Oft bildet sich vor dem kleinen Geschäft der Dampfbäckerei Öfferl eine lange Schlange bis raus auf die Wollzeile. Zahlreiche Konditoreien, Cafés und auch Bäckereien liegen in direkter Nachbarschaft, weshalb man sich spätestens angesichts dieser regelmäßig stattfindenden Menschenansammlungen die Frage stellt: Was haben die, das andere nicht haben?
Der Familienbetrieb Öfferl ist eigentlich im niederösterreichischen Weinviertel angesiedelt und hat mit dem kleinen Laden und dem dazugehörigem Bistro im ersten Wiener Gemeindebezirk ein kleines Mecca für Brotliebhabende erschaffen. Mit sorgsam ausgewählten Bio-Produkten aus dem Weinviertel werden Brote und Mehlspeisen in Handarbeit hergestellt. Die Sauerteigbrote ruhen zwei Tage, bis sie schließlich zweimal im Dampfbackofen gebacken werden. Dieser herrliche Duft weht schon bis raus auf die Straße. Bei den Backwaren sind besonders die sogenannten Cruffins beliebt, eine Mischung aus Croissant und Muffin, die mit unterschiedlichen Cremen und Früchten gefüllt und getoppt werden. Wer sich für sein belegtes Brot oder ein warmes Mittagsmenü gern hinsetzen möchte, der kann dies im hinteren Bereich im hip eingerichteten Bistro tun.
Bio-Produkte aus dem Weinviertel, wie Eier, Honig, Milch oder Marmelade, kann man übrigens direkt im Laden erwerben, um sich zu Hause sein eigenes regionales Bio-Frühstück zuzubereiten.
Übrigens: Wie der Name Wollzeile schon verrät, waren hier im Mittelalter vor allem Wollhändler und -weber beschäftigt. Weil die Straße ursprünglich nur einseitig bebaut wurde, erhielt sie den Namen Zeile. Eine Zeile ist sie heute keine mehr und auch die Wollweber sucht man vergeblich. Durch eine Auswahl an kleinen Boutiquen und Cafés ist die Gegend jedoch heute noch sehr beliebt.
Wer nicht genug bekommen kann: In Wien gibt es drei weitere Öfferl-Filialen.
Der Laden befindet sich nur ein paar Schritte von der U-Bahn Station Stubentor entfernt, erreichbar mit der U3.
4
Bäckerei Öfferl
Wollzeile 31
A-1010 Wien
+43 (0)2522 88337
www.oefferl.bio
Sind Sie auf der Suche nach einem authentischen Souvenir oder einem künstlerischen Andenken an die Stadt an der Donau? In der Galerie Kunstwelle wird Wien mit dem Pinsel aus allen Perspektiven dargestellt. Der kleine Familienbetrieb in der Augustiner Straße hat sich auf traditionelle Aquarelle und Radierungen spezialisiert. Gegründet wurde das ehemalige Atelier Wienblick von dem Künstlerpaar Khosrow Salehi und Alexandra Salehi-Vogler. 2020 hat ihre Tochter Barbara Salehi die Galerie übernommen. Es gibt zwar weiterhin die gewohnten Kunstwerke zu kaufen, Produktion und Präsentation soll nun aber vermehrt nachhaltig vonstattengehen.
Die Künstlerin Barbara Salehi, die selbst oft in ihrer Freizeit an der Donau Müll einsammelt, versucht im Atelier so wenig Plastik wie nur möglich zu verwenden. Ihre Leidenschaft für das Meer und dessen Bewohner animiert sie, nicht nur Bilder davon zu malen, sondern auch das Ökosystem zu schützen. Durch die Verwendung von Salzwasser kristallisiert die Farbe auf ihren Kunstwerken und kreiert dadurch einen einzigartigen Stil. Von jedem der verkauften Gemälde mit Meerestieren werden 20 Prozent des Erlöses an eine gemeinnützige Organisation gespendet. Wenn Barbara nicht gerade Vintage-Bilderrahmen auf Flohmärkten für