Berlin, Anfang der 1980er Jahre: Rick Jankowski muss untertauchen. Mit einem Streifschuss am Arm steht er in der Wohnung seines alten Freundes Benjamin und vertraut sich ihm an. Der erzählt von Ricks langer Liebe zu Lilli und von lebensgefährlichen Geschäften, in die Rick durch seinen zwielichtigen Chef Werner Karl Lausen verwickelt wird. Als dieser nur knapp einem Mordanschlag entkommt, glaubt dessen rechte Hand Dr. Schupp, alle Trümpfe in der Hand zu halten. Und schließlich ist da noch Lilli, die unversehens vor einer Entscheidung steht, die nur sie allein treffen kann … Innerhalb weniger Januartage entfaltet sich ein abenteuerliches Geschehen von Liebe und Sehnsucht, Verfolgung und Tod - ein Szenario zwischen Ost und West, dessen Akteure so handeln, als ziehe jemand an unsichtbaren Fäden. Ulf Miehes fesselnd erzählter und spannungsgeladener Kriminalroman bildet zugleich ein realistisches und phantastisches Stück vergangener deutsch-deutscher Wirklichkeit ab.
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Seitenzahl: 252
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Ulf Miehe LILLI BERLIN
Ulf Miehe
Kriminalroman
ISBN 978-3-86789-588-0
1. Auflage dieser Ausgabe© 2014 by BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, Berlin© Angelika MieheErstmals erschienen im Piper Verlag, München 1981Umschlaggestaltung: fuxbux, BerlinUmschlagabbildung: photocase / Osawa
Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:Rotbuch VerlagAlexanderstraße 110178 BerlinTel. 01805 / 30 99 99(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)
www.rotbuch.de
1Schatten der Vergangenheit
2Der Tod des Leibwächters
3Rick Jankowski
4Bewerbung
5Aufbruch
6Der erste Tag
7WKL
8Im vierten Stock
9Carmen Lehmann
10Der Auftraggeber
11Lilli
12Der Tag vor dem Abend
13Danach
ANHANG
Nachwort von Rainer Weiss
Biographisches und Bibliographisches
Filmographie
Ulf Miehe über den Kriminalroman
für ANGELIKA
Die Handlung des Romans ist frei erfunden.Jede Ähnlichkeit mit lebenden oderverstorbenen Personen wäre rein zufällig.
Gedenke doch,wo ist ein Unschuldiger umkommen?oder wo sind die Gerechten je vertilget?
HIOB 4,7
Ja, ich kannte Rick Jankowski, es wäre töricht, das zu leugnen. Ich heiße Benjamin, aber es geht hier nicht um mich in dieser Geschichte, sondern um ihn. Ich erzähle sie nur, und zwar mit seiner Hilfe und auf seinen Wunsch. Zurzeit ist er, allen immer wieder auftauchenden Spekulationen zum Trotz, unauffindbar und steht offiziell unter Mordverdacht. Zu Unrecht, behaupte ich, denn ich glaube Rick Jankowski zu kennen, und zwar besser noch als ein Sparkassenangestellter die laufenden Zinssätze.
Meine Angaben bei den ersten polizeilichen Vernehmungen entsprachen nicht ganz der Wahrheit; die Umstände waren nicht danach. Ich bleibe jedoch dabei, nicht Rick Jankowski hat Werner Karl Lausen umgebracht, und ich behaupte ferner, es besteht ein erhebliches Interesse gewisser Kreise daran, den schwarzen Peter Rick Jankowski zuzuschieben. Und man will so schnell wie möglich dichtes Gras über die ganze Geschichte wachsen lassen.
Ich nehme an, dass mein Telefon abgehört wird, und während ich dies schreibe, sitzt unten auf der Straße dieser Kerl mit dem Schnurrbart über der Hasenscharte in seinem grünen Golf und wartet darauf, dass ich das Haus verlasse, um mir dann zu folgen. Seit ich Rick Jankowski an jenem Tag nach all den Jahren wiedertraf, habe ich praktisch keinen unbeobachteten Schritt mehr getan. Dies alles geschieht nur, weil man annimmt, dass ich eine direkte Verbindung zu ihm habe.
Um es gleich zu sagen, ich weiß wirklich nicht, wo er jetzt ist. Er wird sich jedoch kaum noch hier in Berlin aufhalten, sonst hätten ihn inzwischen die einen oder die anderen geschnappt. Keine Ahnung, auf welchem Wege es ihm gelungen sein mag, die geteilte Stadt zu verlassen. Auch für mich verliert sich seine Spur im Nichts. Man kann sagen, er hat mich hier mit seiner Geschichte sitzenlassen und, was schlimmer ist, auch mit seinen Problemen. Aber das war schon immer seine Art; Schwierigkeiten wich er gerne aus.
Es war an einem trügerisch schönen Tag im Januar, als ich Rick Jankowski nach mehr als fünfzehn Jahren zum ersten Mal wiedersah. Die Sonne schien vom Himmel, als habe sich ein Frühlingstag in den Winter verirrt, und man musste schon auf den Kalender blicken, um nicht darauf hereinzufallen.
Ich lebte erst seit kurzem wieder in Berlin, hatte eine Wohnung in der Nassauischen Straße in Wilmersdorf und kam am Abend aus der Innenstadt dorthin zurück.
Im Hausflur begegnete ich Herrn Zwerg, dem Hauswart, einem Mann von Ende dreißig, der hier alles sehr genau nahm und mich seit meinem Einzug mit wachsendem Interesse beobachtete, weil er mich, wie ich annehme, nirgends so richtig einordnen kann. Zwerg ist ein breiter, schwammiger Mann mit ungesunder Gesichtshaut, einem kurzen Schnurrbart unter der Nase und flinken, kontaktscheuen Augen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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