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Lilli, Moalas kleine Schwester (ihre Puppe), kann leider fast gar nichts, nicht malen, nicht tanzen, nicht einmal sich die Nase putzen. Aber Moala liebt sie heiß und innig. Nur eins kann Lilli richtig gut: Ausreißen, und das tut sie fast jede Nacht. Warum? Lilli liebt Abenteuer. Was kann ein so kleinen Wesen wie Lilli auch alles erleben, allein draußen in der dunklen Nacht und in einem Bettengeschäft oder Opernhaus!
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Seitenzahl: 24
Für Moala,
Lillis große Schwester
Illustrationen: Moala Smorra
Text, Design und Cover: Gerda Smorra
Wer Lilli ist
Lilli im Bettenhaus
Lilli im Opernhaus
Lilli ist Moalas kleine Schwester. Sie ist wirklich sehr klein und oft sehr schwer zu finden, weil die Welt ja so groß ist, wie ihr hier seht.
Moala liebt ihre kleine Schwester. Aber Lilli kann leider gar nichts, sie kann nicht tanzen, sie kann nicht malen, sie kann nicht mal rechtzeitig auf Toilette gehen, und ihre Suppe spuckt sie immer wieder aus. Moala hat es wirklich schwer mit Lilli.
Aber was das Schlimmste ist: Lilli büxt fast jede Nacht heimlich aus, sie ist eine ständige Ausreißerin. Warum? Na, Lilli liebt Abenteuer!
Moala liebt natürlich auch Abenteuer, aber Lilli ist ihre kleine Schwester – und darauf muss man aufpassen, findet sie.
Lilli liebt ihre große Schwester auch sehr, niemand spielt so viel mit ihr wie sie, niemand knuddelt mit ihr so viel wie sie – aber nachts, da packt sie die Abenteuerlust, da muss sie raus. Und so saust sie in immer neue nächtliche Abenteuer.
Moala hatte Lilli mal wieder wie jeden Abend ins Bett gebracht, ihr eine Geschichte vorgelesen und hoffte nun, dass ihre kleine Schwester die Nacht durchschlafen würde. Aber weit gefehlt!
Lilli wartete nur darauf, dass es draußen ganz dunkel wurde und im Haus alle schliefen. Mit offenen Augen saß sie aufrecht im Bett, wie immer am Fußende von Moalas Bett in den Armen von Teddy, um bloß nicht einzuschlafen und träumte schon von kommenden Abenteuern. Teddy schlief wie immer tief und fest, Moala endlich auch.
Jetzt war der Moment gekommen! Kein Laut im Haus. Alle schliefen.
Leise stand Lilli auf und schlich auf Zehenspitzen zur Zimmertür. Vorsichtig öffnete sie sie, tippelte über den dunklen Flur, in die dunkle Küche und zur Terrassentür. Hier war sie vorher noch nie hinausgeschlüpft. Immer durch die vordere Wohnungstür. Aber die hatten Moala und ihre Eltern nach ihren ersten Ausbrüchen fest verriegelt und den Schlüssel abgezogen. Also auf ein Neues!
Lilli schob den roten Vorhang der Terrassentür zur Seite. Draußen gähnte ihr eine verlockende Finsternis entgegen. Jetzt musste sie nur noch den Öffnungsriegel erreichen. Und das hatte sie natürlich schon vorher schon geübt.
Erstmal Anlauf über die Küchenbank, über den Küchentisch – und dann – Sprung bis zur Klinke, festklammern und – Tür öffnen. Klingt leicht, aber Lilli hatte schon manche Trainingseinheiten dafür gebraucht. Immer natürlich heimlich. Und wie oft hatte sie beim Sprung das Ziel verfehlt und war – platsch – auf den Boden gefallen!