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Lonely Planet E-Books für dein Smartphone, Tablet oder E-Book Reader! Spare Gewicht im Gepäck und nutze viele praktische Feature auf deiner nächsten Reise: - Navigiere schnell und einfach im E-Book mit unseren hilfreichen Links - Weblinks führen dich direkt zu weiteren Infos - Offline-Karten (inkl. Zoom) + Google Maps Links zeigen dir den Weg NEU: Karten mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder speichern – vermeide Roaming im Ausland! - Durchsuche den Text in Sekunden nach beliebigen Stichworten - Mache Notizen und Lesezeichen und erstelle dir ganz einfach einen individuellen Reiseplan E-Book basiert auf: 5. Auflage 2017 Mit dem Lonely Planet Island auf eigene Faust durch das Land der Gletscher und Geysire! Etliche Monate Recherche stecken im Kultreiseführer für Individualreisende. Auf mehr als 400 Seiten geben die Autoren sachkundige Hintergrundinfos zum Reiseland, liefern Tipps und Infos für die Planung der Reise, beschreiben alle interessanten Sehenswürdigkeiten mit aktuellen Öffnungszeiten und Preisen und präsentieren ihre persönlichen Entdeckungen und Tipps. Islands atemberaubende Landschaft ist ein Geschenk an Outdoor-Aktivisten und Naturliebhaben. Machen Sie eine Tour an die einsamen Westfjorde , wandern Sie auf dem Laugavegurinn oder folgen Sie der Hot-Pot-Hopping-Route. Und wo schlafen und essen? Die Autoren haben eine Auswahl an Unterkünften und Restaurants zusammengetragen, für jeden Geschmack und Geldbeutel. Abgerundet wird der Guide durch Übersichts- und Detailkarten, ein Farbkapitel mit 14 Top-Sehenswürdigkeiten, Reiserouten, ein farbiges Themen-Kapitel für Outdoor- Abenteuer, Hintergrundthemen wie Festivals & Events und - damit Sie gut durchs Land kommen- einen Sprachführer. Der Lonely- Planet- Reiseführer Island ist ehrlich, praktisch, witzig geschrieben und liefert inspirierende Eindrücke und Erfahrungen. Für einen (Abenteuer-)Urlaub in Island sind Sie mit dem Lonely Planet im Gepäck bestens gerüstet. „Velkomin til Íslands“ – Willkommn in Island!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 1009
Veröffentlichungsjahr: 2017
REISEPLANUNG
Willkommen in Island
Island Karte
Islands Top 14
Gut zu wissen
Was gibt’s Neues
Wie wär’s mit …
Monat für Monat
Reiserouten
Ringstraßenplaner
Outdoorabenteuer
Island im Überblick
REISEZIELE IN ISLAND
REYKJAVÍK
Großraum Reykjavík
SÜDWESTISLAND & DER GOLDENE KREIS
Halbinsel Reykjanes
Blaue Lagune
Keflavík & Njarðvík (Reykjanesbær)
Grindavík
Regionalpark Reykjanesfólkvangur
Der Goldene Kreis
Nationalpark Þingvellir
Laugarvatn
Geysir
Gullfoss
Der Süden
Hveragerði & Umgebung
Þorlákshöfn
Eyrarbakki
Stokkseyri
Flóahreppur
Selfoss
Westliches Þjórsárdalur
Östliches Þjórsárdalur
Hella & Umgebung
Hvolsvöllur & Umgebung
Skógar
Landmannalaugar
Laugavegurinn-Wanderung
Þórsmörk
Vík
Vestmannaeyjar
Heimaey
WESTISLAND
Hvalfjörður
Akranes
Borgarbyggð
Borgarnes
Upper Borgarfjörður
Halbinsel Snæfellsnes
Stykkishólmur
Grundarfjörður
Ólafsvík
Rif
Hellissandur
Nationalpark Snæfellsjökull
Südliches Snæfellsnes
Dalir
Eiríksstaðir
Búðardalur
Hjarðarholt & Umgebung
Laugar
DIE WESTFJORDE
Südküste
Reykhólar
Flókalundur
Brjánslækur
Südwestliche Halbinseln
Halbinsel Látrabjarg
Patreksfjörður
Tálknafjörður
Bíldudalur
Mittlere Halbinseln
Þingeyri
Dýrafjörður
Önundarfjörður
Flateyri
Suðureyri
Ísafjörður
Bolungarvík
Ísafjarðardjúp
Hornstrandir
Strandir-Küste
Hólmavík
Drangsnes
Bjarnarfjörður
Reykjarfjörður
Norðurfjörður
NORDISLAND
Östlicher Húnaflói
Hrútafjörður
Hvammstangi
Halbinsel Vatnsnes
Blönduós
Westlicher Skagafjörður
Varmahlíð
Öxnadalur
Sauðárkrókur
Tröllaskagi
Hólar í Hjaltadalur
Hofsós
Siglufjörður
Ólafsfjörður
Dalvík
Akureyri
Goðafoss
Mývatn & Umgebung
Reykjahlíð
Östlicher Mývatn
Südlicher Mývatn
Westlicher Mývatn
Nördlicher Mývatn
Krafla
Vom Mývatn nach Egilsstaðir (Ringstraße)
Möðrudalur & Umgebung
Húsavík
Von Húsavík zur Ásbyrgi-Schlucht
Jökulsárgljúfur (Nationalpark Vatnajökull – Nord)
Ásbyrgi-Schlucht
Vesturdalur
Dettifoss
Rundfahrt im Nordosten
Kópasker
Raufarhöfn
Rauðanes
Þórshöfn
Langanes
Vopnafjörður & Umgebung
OSTISLAND
Das Landesinnere
Egilsstaðir
Lagarfljót
Östliches Hochland
Die Ostfjorde
Borgarfjörður Eystri
Seyðisfjörður
Mjóifjörður
Reyðarfjörður
Eskifjörður
Neskaupstaður
Fáskrúðsfjörður
Stöðvarfjörður
Die Ringstraße: Von Breiðdalsheiði nach Djúpivogur
Breiðdalur
Breiðdalsvík
Berufjörður
Djúpivogur
SÜDOSTISLAND
Kirkjubæjarklaustur
Lakagígar
Die Sander
Skaftafell (Nationalpark Vatnajökull – Süd)
Jökulsárlón
Höfn
Von Höfn nach Djúpivogur
DAS HOCHLAND
Kjölur-Route
Sprengisandur-Route
Askja-Route
Kverkfjöll-Route
ISLAND VERSTEHEN
Island aktuell
Geschichte
Wunder der Natur
Isländische Kultur
Isländische Lebensart
Isländische Küche
PRAKTISCHE INFORMATIONEN
Allgemeine Informationen
Verkehrsmittel & -wege
Sprache
Kartenlegende
Ringstraßenplaner
Islands Tierwelt
Das Polarlicht
Reisen im Winter
Hot-Pot-Hopping
Feuer & Eis
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Schlagzeilenfutter, Sehnsuchtsort, Pilgerziel für Naturfreunde und Magnet für wachsende Besucherscharen – das atemberaubende Land im hohen Norden verblüfft mit immer neuen Facetten.
Island ist immer noch im Entstehen begriffen – ein riesiges vulkanisches Laboratorium, in dem mächtige Kräfte die Erde umgestalten: Geysire sprudeln, Schlammtöpfe blubbern, eisbedeckte Vulkane grummeln und Gletscher schlagen breite Schneisen durch die Berge. Die gewaltige Pracht scheint dafür geschaffen, den Besuchern ihre eigene Bedeutungslosigkeit vor Augen zu führen. Und es funktioniert: Frische, klare Luft und dazu Breitband-Landschaften – und alle sind hin und weg!
Die isländische Natur kann Alltäglichkeiten in außergewöhnliche Erlebnisse verwandeln: Hier badet man in warmen Lagunen, spaziert über glitzernde Gletscher und eine stille Nacht im Zelt wird durch die flammenden Schleier des Polarlichts oder das sanfte Rosa der Mitternachtssonne zu einem Fest für die Sinne. Island verändert auch die Menschen – seine Sagas verwandelten ungehobelte Kerle in Poeten, seine Geschichten vom huldufólk (verborgenen Volk) können Skeptiker zu Gläubigen machen. Eine der weltweit größten Ansammlungen von Träumern, Autoren, Künstlern und Musikern bevölkert das Land, allesamt inspiriert von ihrer Umwelt.
Eine Islandreise ist auch wegen der Menschen ein Erlebnis. Ihre Wärme ist entwaffnend, ihr Fleiß beeindruckend – sie haben hart gearbeitet, um sich von der Finanzkrise zu erholen und ein Reiseziel zu schaffen, das jährlich fünfmal so viele Besucher empfängt, wie es Einwohner hat. Man stelle sich eine mittelgroße Stadt im eigenen Land vor und dazu weit verstreute Universitäten, Flughäfen und Krankenhäuser, rund 30 aktive Vulkane und Hunderte Hotels – würde diese Stadt so gut funktionieren wie Island und dann auch noch die Zeit finden, um ergreifende Musik und schicke Wollklamotten zu produzieren?
In Island dreht sich keineswegs alles nur um die Natur. Das Gegenstück zu so viel natürlicher Schönheit bildet die Kultur des Landes, von den mittelalterlichen Sagas über einen Nobelpreisträger bis zu modernen Thrillern. Überall erklingt Livemusik und ist Kunst, Kunsthandwerk und heimische Küche zu finden. Die nördlichste Hauptstadt der Welt wartet mit dem typischen Egalitarismus, grünen Denken und unangestrengten Stilbewusstsein der skandinavischen Länder auf – hier zusätzlich verpackt in die stolze Individualität Islands.
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Polarlicht über dem Jökulsárlón
Carolyn Bain, Autorin
Vor Antritt meiner dritten Rundreise durch Island in vier Jahren war ich besorgt. In dieser Zeit haben sich die Besucherzahlen des Landes verdoppelt. Ich fürchtete, das könnte seinen Zauber trüben. Doch nach der 6000 km langen Reise kann ich erleichert berichten, dass der Zauber ungebrochen ist. Fußballtaumel und Wikingergesänge tun das Ihre ebenso dazu wie Kajaktouren zwischen Eisbergen, Papageitaucher unter der Mitternachtssonne und Wanderungen über knirschende Lavafelder. Die Einheimischen sind so findig, exzentrisch, eng verbunden und herzlich wie eh und je und ich bin immer noch ganz verliebt in Island.
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1 Islands inoffizieller Nationalsport ist das Herumplanschen in seinem Überangebot an geothermischem Wasser. Überall gibt es „Hot Pots“ – von der Innenstadt Reykjavíks bis zu den entlegenen Halbinselfingern der Westfjorde. Sie sind unglaublich entspannend, ein ideales Anti-Kater-Mittel und eine tolle Möglichkeit, Einheimische zu treffen (die sie als gesellige Treffpunkte nutzen – wie Stammkneipe oder Dorfplatz). Die Blaue Lagune ist das absolute Highlight; ihre dampfenden Thermalbecken voller Kieselerde-Ablagerungen liegen in bequemer Nähe zum Flughafen Keflavík und sind damit ein perfekter Abschiedsstopp vor dem Heimflug.
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Blaue Lagune
2 Jeder will es erleben, das berühmte Polarlicht, das lange Winternächte in natürliche Lavalampen verwandelt. Das Licht, auch Aurora borealis genannt, entsteht, wenn Sonnenwindteilchen vom Magnetfeld der Erde zum Nordpol gelenkt werden. Dadurch bilden sich ätherische Schleier aus grünem, weißem, violettem oder rotem Licht, die schimmern und tänzeln wie ein stilles Feuerwerk. Es gehört schon eine gute Portion Glück dazu, aber grundsätzlich besteht zwischen Mitte September und Mitte April bei klarem, dunklem Himmel immer die Chance, den Lichtzauber zu sehen.
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3 Islands Repertoire an Superlativen der Natur erreicht mit den Westfjorden – dem Outdoorabenteuer par excellence – einen dramatischen Höhepunkt. Breite bunte Strände flankieren die Südküste und überall gibt es Kolonien kreischender Vögel; Fjordwände ragen auf und stürzen abrupt in die Tiefe. Die Pisten, die sich durch die Region schlängeln, verstärken das Gefühl von Abenteuer. Die nördlichste Halbinsel, Hornstrandir, ist echtes Grenzland: Die Kliffs sind bedrohlicher, die Polarfüchse präsenter und Wanderwege führen durch unberührte Wildnis, die den Polarkreis küsst.
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Die Steilküste von Hornbjarg
4 Eine gespenstische Prozession von blauen Eisbergen treibt ruhig durch die 25 km2 große Jökulsárlón-Lagune, bevor sie hinaus aufs Meer gleitet. Diese surreale Szene (praktischerweise direkt an der Ringstraße) ist die perfekte Filmkulisse: Mancher hat sie sicher schon in Batman begins oder dem Bond-Film Stirb an einem anderen Tag gesehen. Das Eis stammt vom Gletscher Breiðamerkurjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull. Beliebt sind Bootsfahrten zwischen den Eisbergen oder man spaziert am Seeufer entlang und hält nach Robben Ausschau.
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5 Es gibt keine bessere Art, Island zu erkunden, als einen fahrbaren Untersatz zu mieten und eine Runde auf der Nationalstraße 1 zu drehen, der Ringstraße. Auf dem Weg um die Insel passiert die 1330 km lange asphaltierte Strecke grüne Täler mit Wasserfällen, Gletscherzungen, die sich von den Eiskappen ergießen wie Zuckerguss von einem Kuchen, wüstenähnliche Ebenen mit grauen Sanderflächen und moosbewachsene Lavafelder. Das alles ist wirklich sehr spektakulär, doch sollte man auf jeden Fall ab und zu von der Ringstraße abbiegen und ein paar Abstecher in die Wildnis machen.
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Auf der Ringstraße durch die Skaftafell-Region
6Tröllaskagi zu erkunden ist eine Freude, besonders seit Tunnel die spektakulär gelegenen Orte Siglufjörður und Ólafsfjörður verbinden. Zu Zwischenstopps verlocken der schöne Swimmingpool am Fjord in Hofsós, leckere heimische Produkte in Lónkot und das hervorragende Heringsmuseum in Siglufjörður. Außerdem warten hier grandiose Panoramen, tolle Wandermöglichkeiten, Skigebiete (auch für Heliski), Mikrobrauereien, Walbeobachtungstouren und Fähren zu den Inseln Grímsey und Hrísey.
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Swimmingpool in Hofsós
7 Mit ihrem Reichtum an wilden Stränden, Vogelschutzgebieten, Reiterhöfen und Lavafeldern ist die Halbinsel Snæfellsnes einer der schönsten Rückzugsorte Islands – ob als Tagesausflug von der Hauptstadt oder für ein langes Wochenende. Nicht umsonst nennt man sie auch „Island en miniature“. Sie besitzt sogar einen Nationalpark und einen Schichtvulkan mit Gletscherkappe. Jules Verne hatte definitiv einen guten Riecher, als er die Eiskrone des Snæfellsjökull zum magischen Einstieg zum Mittelpunkt der Erde machte.
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Islandpferd
8 Das kleine Reykjavík bietet alle Attraktionen einer europäischen Hauptstadt, wie ausgezeichnete Museen und Geschäfte, vor allem aber ein überwältigendes Verhältnis von Kaffeehäusern zu Einwohnern. Das Gesellschaftsleben dreht sich um diese zwanglosen Lokale, die zu später Stunde die Lautstärke aufdrehen, Tee gegen Drinks austauschen und die Tanzfläche eröffnen. Mit größter Ernsthaftigkeit werden hier kunstfertige Koffeinkreationen und Designer-Craft-Biere an unangestrengte Hipster in schlabberigen lopapeysur (Islandpullovern) ausgeschenkt.
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9 Europas größter Nationalpark nimmt fast 14 % der Landesfläche ein und schützt den mächtigen Vatnajökull, die größte Eiskappe jenseits der Pole (dreimal so groß wie Luxemburg). Aus seiner frostigen Masse ergießen sich zahlreiche Gletscherzungen, im Untergrund befinden sich aktive Vulkane und Berggipfel. Hier liegt der Ursprung all der „Feuer und Eis“-Klischees. Die Vielfältigkeit von Landschaft, Wanderwegen und Aktivitäten in diesem riesigen Park ist beeindruckend. Es gibt verschiedene Zugänge, u. a. Skaftafell im Süden oder Ásbyrgi im Norden.
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Fjallsárlón
10 Zwei Fjorde im Osten. Der von Bergen und Wasserfällen gesäumte Seyðisfjörður kriegt die meiste Aufmerksamkeit – er liegt nur 27 (asphaltierte) Kilometer von der Ringstraße entfernt und empfängt wöchentlich die Fähre aus Europa. Der schöne Borgarfjörður Eystri dagegen liegt 70 km von der Ringstraße, ein Großteil davon holprig und ungeteert. Seine Reize sind weniger offensichtlich: Papageitaucher und zerklüftete Rhyolithgipfel. Beide bieten reichlich natürliche Pracht und tolle Wanderwege.
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Seyðisfjörður
11 Wer keine Zeit für einen von Islands mehrtägigen Treks hat, kann seine Wanderlust mit einer 23-km-Tageswanderung auf der Fimmvörðuháls-Hochebene stillen. Sie beginnt beim Skógafoss und führt hinauf ins Hinterland, wo eine wahre Parade von Wasserfällen wartet. Dann überquert man die dampfenden Hinterlassenschaften des Eyjafjallajökull-Ausbruchs und wandert an mit Wildblumen übersäten Steinterrassen entlang bis ins stille Þórsmörk, ein von Gletscherkämmen eingefasstes Camper-Paradies
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Der Fimmvörðuháls-Pass
12 Die nur ein paar Monate im Jahr zugänglichen Askja ist eine gewaltige Caldera mit einem saphirblauen See. Zu diesem wundervollen Ort gelangt man nur mit einem robusten Allradfahrzeug, nach einer mehrtägigen Wanderung oder mit einer Superjeeptour. Hochlandexkursionen warten gewöhnlich mit Flussdurchquerungen, riesigen Lavafeldern und majestätischen Bergkulissen auf – und einem Bad in warmem Wasser. Als Dreingabe kann man bei einem Abstecher nach Süden Islands jüngstes Lavafeld Holuhraun besuchen.
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Der zur Askja gehörige Víti-Krater
13Vestmannaeyjar, ein zerklüfteter Archipel, liegt gerade einmal 30 Fährminuten vor der Küste, aber man fühlt sich dort unendlich weit von allem entfernt. Eine Bootstour zu den verstreuten Inselchen führt zu kreischenden Seevögeln, Schwindel erregenden Steilküsten und Bilderbuchansichten von auf Felsen balancierenden einsamen Jagdhütten. Der Großteil der gut 4000 Inselbewohner lebt in Heimaey, einer Kleinstadt aus windumtosten Bungalows, durch deren Zentrum ein Lavastrom verläuft – eine eindringliche Erinnerung an Islands unbeständige Natur.
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Heimaey
14 Islands größte tierische Trümpfe sind putzige Papageitaucher, die wie nervöse Hummeln herumdüsen, und mächtige Wale – diverse Arten, darunter auch riesige Blauwale, besuchen die Küstengewässer des Landes. Es gibt genug Gelegenheiten, die Tiere zu Land bzw. zu Wasser zu sehen. Das Mekka der Walbeobachtung ist Húsavík, doch werden auch von anderen Orten an der Nordküste und von Reykjavík Touren angeboten. Papageitaucher tummeln sich an Steilküsten und auf Inseln, u. a. auf Heimaey, Grímsey, Drangey, am Látrabjarg und Borgarfjörður Eystri.
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Papageitaucher
Isländische Krone (ISK)
Isländisch und Englisch
EU-Bürger und Schweizer brauchen nur einen Reisepass oder Personalausweis, der drei Monate über das Ausreisedatum hinaus gültig ist.
Island ist eine fast bargeldlose Gesellschaft. Bezahlt wird praktisch überall mit Kreditkarten, selbst in den entlegensten Provinznestern (PIN erforderlich). In allen größeren Orten gibt es Geldautomaten.
In den meisten Regionen kann mit jedem GSM-Handy per Roaming telefoniert werden; bei längeren Aufenthalten lohnt sich eine isländische SIM-Karte.
Westeuropäische Zeit (WEZ) – 1 Std. früher als MEZ; keine Sommerzeit!
Besucheransturm vor allem in Reykjavík und im Süden. Hohe Preise; unbedingt reservieren!
Endloses Tageslicht, viele Festivals, volle Touren.
Bergstraßen im Inland frühestens ab Mitte Juni für Allradautos geöffnet. Gute Zeit zum Wandern.
Frischeres Wetter; im Landesinneren stellenweise Schnee (Befahrbarkeit der Bergstraßen ist wetterabhängig).
Ideale Bedingungen für alle, die mehr Wert auf weniger Andrang und niedrigere Preise legen als auf wolkenlose Tage.
Bergstraßen geschlossen; manche Nebenstraßen wetterbedingt gesperrt.
Winteraktivitäten wie Skifahren, Schneeschuhwanderungen, Eishöhlentouren.
Wenig Tageslicht, lange Nächte, vielleicht mit Polarlicht.
Visit Iceland
(
www.visiticeland.com
) Offizielles Tourismusportal.
Visit Reykjavík
(
www.visitreykjavik.is
) Offizielle Seite der Hauptstadt.
Isländischer Wetterdienst
(
http://en.vedur.is
) Beste Quelle für Wettervorhersagen.
Isländische Straßenverwaltung
(
www.road.is
) Aktuelle Straßenbedingungen.
Lonely Planet
(
www.lonelyplanet.com/iceland
) Infos, Hotelbuchungen, Travellerforum und mehr.
Um in Island anzurufen, wählt man die jeweilige internationale Vorwahl, dann die isländische Landesvorwahl (354) gefolgt von der siebenstelligen Rufnummer – Ortsvorwahlen gibt es keine.
Notruf (Polizei, Krankenwagen, Feuerwehr, Such- & Rettungsdienste)
112
Auskunft
118
Landesvorwahl Island
354
Internationale Vorwahl
00
Wetter
902 0600
Verkehr
1777
Eurozone
1 €
117 ISK
Schweiz
1 SFr
109 ISK
Aktuelle Wechselkurse siehe www.xe.com.
Camping: 1200–1800 ISK
Schlafsaalbett: 4500–7000 ISK
Hostelfrühstück: 1800–2000 ISK
Imbiss oder Suppe: 1500–2200 ISK
Busticket Reykjavík–Akureyri (einfach): 8800–9300 ISK
Doppelzimmer in einer Pension: 18 000–28 000 ISK
Essen im Café: 2500–3500 ISK
Museumseintritt: 1000 ISK
Miete für Kleinwagen (pro Tag): ab 10 000 ISK
Boutiquehotel-Doppelzimmer: 30 000–40 000 ISK
Hauptgericht in Top-Restaurant: 4000–7000 ISK
Leihwagen mit Allradantrieb (pro Tag): ab 20 000 ISK
Die Öffnungszeiten schwanken je nach Jahreszeit (manche Betriebe schließen außerhalb der Hauptsaison ganz) und sind gewöhnlich von Juni bis August erheblich länger.
Banken
Mo–Fr 9–16 Uhr
Café-Bars
So–Do 10–1, Fr & Sa 10 bis zwischen 3 und 6 Uhr
Cafés
10–18 Uhr
Geschäfte
Mo–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr; einige Geschäfte in Einkaufszentren und -straßen in Reykjavík auch sonntags
Restaurants
11.30–14.30 & 18–21 oder 22 Uhr
Supermärkte
9–20 Uhr (in Reykjavík bis 23 Uhr)
Tankstellen
8–22 oder 23 Uhr
Vínbúðin
(staatliche Alkoholläden) unterschiedlich; außerhalb von Reykjavík öffnen viele nur ein paar Stunden am Tag.
Internationaler Flughafen Keflavík Islands wichtigster internationaler Flughafen liegt 48 km südwestlich von Reykjavík. Flybus (www.re.is), Airport Express (www.airportexpress.is) und die öffentliche Busgesellschaft Strætó (www.bus.is) betreiben Busse zwischen dem Flughafen und Reykjavík. Flybus und Airport Express bieten Transfers zu und von vielen Unterkünften in der Stadt an (zum Busbahnhof/Hotel ab 2100/2700 ISK); Strætó ist etwas billiger (1680 ISK, nur zum Busbahnhof). Airport Express hat eine neue Verbindung zwischen dem Flughafen und Akureyri im Programm. Hinweis: Wer in einen Inlandsflieger umsteigen will, muss erst zum Inlandsflughafen in Reykjavík fahren. Flybus bietet Transfers von Keflavík ab 2800 ISK an.
Am Flughafen können Mietwagen geliehen werden.
Vom Flughafen fahren auch Taxis nach Reykjavík; sie sind aber teuer (ca. 15 000 ISK),
Auto
Mietwagen sind oft teuer, aber dafür ist man flexibel. Im Sommer kommt man mit einem normalen Pkw fast überall hin. Fürs Hochland und für F-Straßen braucht man aber ein Allradfahrzeug.
Bus
Von Mitte Mai bis Mitte September werden die meisten wichtigen Ziele (auch im Hochland) durch ein gutes Busnetz abgedeckt. Zu anderen Zeiten gibt es weniger oder gar keine Verbindungen. Übersichtsplan unter
www.publictransport.is
.
Flugzeug
Inlandsflüge sind prima für Leute mit wenig Zeit.
Mehr zum Thema "Unterwegs vor Ort"
In Island ändert sich gerade fast alles. Das Land zählt zu den angesagtesten Reisezielen weltweit – seit 2010 stiegen die Besucherzahlen jährlich um 20 %. Das Ergebnis sind neue Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, mehr Tourenanbieter, neue Unterkünfte, bessere Straßen und Tunnel, mehr Flüge nach Island. Mit der Nachfrage sind aber auch die Preise gestiegen.
Zwar kommen die meisten Besucher im Sommer, aber der Wintertourismus nimmt zu. Inzwischen sind mehr Unterkünfte ganzjährig geöffnet und es werden immer mehr Wintertouren und -aktivitäten angeboten, von Eishöhlentouren bis zu Heliskiing. (siehe >>)
Der Tourismusboom hat ungeahnte Folgen. Spontane Unternehmungen werden schwieriger – so müssen z. B. Besucher der Blauen Lagune jetzt vorher reservieren. (siehe >>)
Auch die Naturlandschaft verändert sich: Durch einen Ausbruch der Bárðarbunga entstand 2014–2015 Islands jüngstes Lavafeld in Holuhraun, mitten im Hochland. (siehe >>)
Die Behörden wollen Islands ursprüngliche Natur schützen, die durch die vielen Besucher immer stärker belastet wird. So verbieten neue Vorschriften das wilde Camping mit Wohnmobilen und dergleichen – Betroffene sollten sich genau informieren. (siehe >>)
In jedem kleinen Ort scheint es neue Pensionen zu geben und auf vielen Bauernhöfen entstehen neue Unterkünfte. Auch die Hotelketten haben große Pläne: Fosshótel hat ein glanzvolles neues Haus in Reykjavík, ein weiteres gleich östlich des Skaftafell, ein gerade vollendetes Renovierungsprojekt in Húsavík und ein laufendes Bauprojekt am Mývatn. Icelandair kooperiert mit Hilton, um mehrere Nobelherbergen in der Hauptstadt aufzumachen. Und trotzdem ist es im Juli immer noch schwierig, ein Zimmer zu finden!
Reykjavík lockt mit neuen Attraktionen, vom faszinierenden Kulturhaus bis zu einer Schokoladenfabrik. Das Wilderness Center ist ein kreativer Bauernhof in Ostisland. Neue Attraktionen sind auch die Langjökull-Eishöhle, das Krauma-Thermalbad im Westen und das bei Hvolsvöllur geplante Hightech-LAVA-Center. Außerdem können Besucher jetzt in einer Gletscherlagune zwischen Eisbergen paddeln (siehe >>), vor Grímsey mit Papageitauchern tauchen oder eine Hundeschlittentour am Mývatn unternehmen.
Weitere Tipps und Berichte gibt es unter lonelyplanet.com/iceland
Papageitaucher auf den Vestmannaeyjar
Auf der Inselgruppe lebt die größte Papageitaucher-Kolonie der Welt.
Walsafaris von Húsavík
Bei Touren rund um die Walhochburg gibt es Wunder der Meereswelt und zahlreiche Vögel zu bestaunen.
Polarfüchse in Hornstrandir
Islands einziger heimischer Landsäuger fühlt sich in der einsamen Landschaft pudelwohl.
Vögel am Mývatn
Ein Paradies für Vogelfreunde, in dem sich Gänse und andere Wasservögel tummeln.
Robben auf Vatnsnes
Auf Boottrips von Hvammstangi oder einer Spritztour rund um die Halbinsel sonnenbadende Robben beobachten.
Unter den unvergleichlichen Panoramen eine Auswahl zu treffen fällt schwer – diese Liste könnte endlos sein …
Von Þingeyri nach Bíldudalur
Die Landzungen zwischen den Fjorden liegen wie steinerne Schlachtschiffe aufgereiht.
Breiðafjörður
In der weiten Bucht liegen Tausende von Inselchen verstreut, über die sich nach Sommerschauern bunte Regenbogen spannen.
Von Skaftafell nach Höfn
Glitzernde Gletscher, düstere Berge und eine Lagune voller Eisberge säumen diesen Abschnitt der Ringstraße an der Südostküste.
Ostfjorde
Der prächtige Seyðisfjörður stiehlt allen die Schau, aber auch die Nachbarfjorde sind äußerst fotogen.
Þórsmörk
Bewaldete Märchenwelt zwischen Vulkangipfeln, wilden Steinwüsten und mächtigen Gletschern.
Askja
Über ausgedehnte karge Lavafelder führt der Weg zu einem einsamen, saphirblauen See im Herzen einer gewaltigen Caldera.
Tröllaskagi-Halbinsel
Die Straße klammert sich an steile Berghänge und taucht dann aus Tunneln auf, um zauberhafte Ausblicke freizugeben.
Landmannalaugar und Þórsmörk
Grandiose Wanderreviere mit endlosem Auslauf. Die Wanderroute, die beide Gebiete verbindet, ist der Inbegriff des Wildniswanderns.
Hornstrandir
Das Wanderparadies knapp unterm Polarkreis bietet unberührte Natur, so weit das Auge reicht.
Skaftafell
Hier können Wanderer zwischen Krüppelbirken wandeln oder Ausläufer der gigantischen Vatnajökull-Eiskappe hinaufkraxeln.
Jökulsárgljúfur
Ein regelrechtes Smörgåsbord geologischer Wunder, mit Wasserfällen und Islands Antwort auf den Grand Canyon.
Kerlingarfjöll
Das einsame Hochlandmassiv mit geothermischer Aktivität erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Wanderern.
Borgarfjörður Eystri
Ausgangspunkt für wunderschöne Wanderwege wie zu den großen Felsen und grünen Teichen des Stórurð.
Blaue Lagune
Das Planschen in dieser dampfenden Brühe inmitten erstarrter Lava bleibt ein Erlebnis.
Naturbad Mývatn
Das nördliche Gegenstück zur Blauen Lagune und ein ideales Mittel gegen den Muskelkater nach dem Wandern.
Krossneslaug
Ein echtes Paradies ist der von warmen Quellen gespeiste Pool am Ufer des eisigen Nordatlantiks.
Lýsuhólslaug
Ein Bad im mineralreichen Wasser dieses Schwimmbeckens ist, als würde man sich in warmem Gin Fizz mit Algengarnierung aalen.
Sundlaugin á Hofsósi
Schon die traumhafte Fjordlage seines Freibads macht das verschlafene Dorf Hofsós an der Nordküste besuchenswert.
Gamla Laugin
Von der „geheimen Lagune“ in Flúðir steigt inmitten von blumenübersäten Wiesen Dampf auf.
Víti
Ein Krater mit lauem, milchig blauem Wasser in supercooler Lage am Rand der Askja-Caldera im einsamen Hochland.
Landnahmeausstellung
Genial gemachte Ausstellung rund um die Ausgrabungsstätte eines Wikinger-Langhauses.
Landnahmezentrum
Bietet mit schönen Holzfiguren Einblick in die Geschichte der Besiedlung Islands und die berühmte
Egils saga
.
Museum der Herings-Ära
Erinnert an die Boomzeit der Heringsfischerei, die Siglufjörður hektische Betriebsamkeit und Reichtum bescherte.
Víkingaheimar
Hauptattraktion des modernen Museums ist der Nachbau des ältesten bekannten Wikingerschiffs.
Lakagígar
Der Schauplatz einer der schlimmsten Vulkankatastrophen der Menschheitsgeschichte.
Eldheimar
Das Museum zum „Pompeji des Nordens“ erzählt vom verheerenden Vulkanausbruch auf Heimaey 1973.
Fáskrúðsfjörður
An das französische Erbe des Fjords erinnern ein neues Hotel und Museum.
Nationalmuseum
Ein großartiger Überblick über Islands Geschichte von der Landnahmezeit bis zur Moderne.
Isländisches Auswanderungszentrum
Erläutert, wie und warum Ende des 19. Jhs. so viele Isländer ein neues Leben in der Neuen Welt suchten.
Fischsuppe
Jedes Lokal, das auf sich hält, hat deftige Fischsuppe auf der Karte – besonders lecker bei
Narfeyrarstofa
oder
Gamla Rif
.
Lamm
Ein zarter Traum für Verfechter der Regionalkost und in vielen Restaurants zu genießen, z. B. beim
Fjallakaffi
.
Hákarl
Übel riechende Hommage an Islands unappetitliche Vergangenheit – am besten probiert man die schwammige Kuriosität beim
Bjarnarhöfn
.
Kaisergranat
Die Fischereiflotte von Höfn holt aus den Heimatgewässern Unmengen der Krebse, die in den Restaurants des Orts gegrillt und mit Butter gereicht werden.
Skyr
Jeder Supermarkt führt die leckere joghurtähnliche Creme.
Hverabrauð
Das Roggenbrot, das im Erdofen mit Erdwärme gebacken wird, schmeckt am Mývatn am besten.
CATCHASNAP/SHUTTERSTOCK ©
Fischsuppe
Dettifoss
Der donnernde Dettifoss, der mächtigste Wasserfall Europas, ist eine wahrhaft Respekt einflößende Naturgewalt.
Goðafoss
Der „Götterfall“ voll spiritueller Symbolik sieht aus wie einer Shampoo-Werbung entsprungen.
Skógafoss
Wer bei dem Wasserspektakel campt, kann auf einer kurzen Hochlandwanderung 20 weitere Wasserfälle ganz in der Nähe entdecken.
Dynjandi
Der eisige Wasserfächer des Dynjandi plätschert aus 100 m Höhe über Felsterrassen und eröffnet ein traumhaftes Fjordpanorama.
Seljalandsfoss
An dem malerischen Wasserfall führt ein rutschiger Felspfad zu einem Blick hinter die Kulissen.
Hengifoss
Der zweithöchste Wasserfall Islands ergießt sich in eine fotogene, braun-rot-gestreifte Schlucht.
JULES_KITANO/SHUTTERSTOCK ©
Dynjandi
Hótel Egilsen
Ein heruntergekommenes Kaufmannshaus am Hafen wurde zum hinreißenden Boutiquehotel voll stilvoller Ausstattungsdetails.
Hótel Djúpavík
Der legendäre Schlupfwinkel erfüllt alle Fjordphantasien. Die Band Sigur Rós drehte hier einen Teil ihres Dokumentarfilms.
HI Hostel Dalvík
Die char-mante, nostalgisch angehauchte Jugendherberge ist anders als alles, was uns je untergekommen ist. Boutiquedekor zum Sparpreis.
Silfurberg
In der luxuriösen Pension im Breiðdalur kann man in einem glasgewandeten Kuppel-Hot-Pot baden.
Ion Luxury Adventure Hotel
In dem preisgekrönten Designhotel planschen die Gäste im Thermalbad und schmausen regionale Biokost.
Wilderness Center
Auf dem Bauernhof in einem herrlich einsamen Tal im Osten nächtigen die Gäste in einer nachgebauten
baðstofa
(historischen Wohn-/Schlafkammer).
Skálanes
Der abgeschiedene Hof mit Naturreservat am Fjord erfreut das Herz von Natur- und Vogelfreunden.
Buubble Hotel
Die durchsichtigen Kuppelbauten sind ideal, um nachts nach Polarlicht Ausschau zu halten.
Tungulending
Der abgeschiedene Außenposten am Wasser lädt mit umwerfender Aussicht zur Entschleunigung ein.
Þakgil
In einem smaragdgrünen Tal zwischen schroffen Bergen und spektakulären Felsformationen kampieren.
Kirchen
Zu den wildesten Auswüchsen der isländischen Architektur gehören Kirchen wie die in
Stykkishólmur
,
Akureyri
und
Reykjavík
.
Iceland Design Centre
Fördert isländische Designer und Architekten und veranstaltet jedes Jahr den DesignMarch.
Harpa
Reykjavíks Konzerthalle und Kulturzentrum leuchtet im Dunkeln wie das Schaltpult eines Raumschiffs.
Grassodenhäuser
Die drolligen Hobbithäuser bieten wunderbare Einblicke ins vormoderne Island.
Designläden in Reykjavík
Von Fischlederportemonnaies über
lopapeysur
(Island-Pullover) bis zu von der Natur inspiriertem Schmuck.
Þórbergssetur
Das Museum, dessen Fassade einem riesigen Bücherregal ähnelt, ist einem isländischen Schriftsteller gewidmet.
Nach den Dezember-Festivitäten kommt der Partykater. Im neuen Jahr droht ein Stimmungstief – zu dem die langen Nächte und das miese Wetter das Ihre beitragen.
Das Winterfest der Wikinger von Ende Januar bis Mitte oder Ende Februar wird landesweit mit gewöhnungsbedürftigen Spezialitäten wie hákarl (fermentiertem Grönlandhai), hrútspungar (Widderhoden) und svið (abgesengtem Schafskopf) gefeiert. Dazu gibt’s brennivín, einen hammerharten Schnaps. Na, hungrig?
In weiten Teilen Islands der kälteste Monat, auch wenn das den Alltag der Hauptstadt kaum tangiert. Das Land liegt unter einer dekorativen Schneedecke, bleibt aber bei nur sieben bis acht Stunden Tageslicht meist düster.
Mitte des Monats glänzt Reykjavík mit einem Anti-Winter-Fest, mit Museums- und Schwimmbadnacht, illuminierten Gebäuden, Lichtinstallationen, Konzerten und Feiern zum Weltkindertag. Siehe www.vetrarhatid.is.
Riesiger Kochwettbewerb im Februar oder März, bei dem internationale Spitzenköche Teams mit heimischen Küchenchefs bilden. Ihre Meisterwerke kreieren sie natürlich aus besten isländischen Zutaten wie Lamm und Meeresfrüchten. Siehe www.foodandfun.is.
Musik, Kreativität und Technik: Das dreitägige Festival im Februar bringt diese drei Elemente im Konzerthaus Harpa zusammen, wo über 70 Bands und DJs aus dem In- und Ausland auftreten (www.sonarreykjavik.com).
Der Winter ist offiziell vorbei, aber zum Feiern ist es noch zu früh. Das Land erwacht allmählich aus seinem Schlummer und die längeren Tage werden fleißig für Wintersportaktivitäten wie Skilaufen genutzt.
Kaum noch vorstellbar: 75 Jahre lang war Bier in Island verboten. Am 1. März feiern die Isländer die Aufhebung der Bier-Prohibition im Jahr 1989. An diesem Abend fließt das Bier in den Kneipen, Restaurants und Clubs von Reykjavík noch reichlicher als sonst.
In Akureyri, Islands Wintersporthauptstadt, dreht sich alles um Aktivitäten im Schnee, u. a. mit internationalen Freeski- und Snowboard-Wettkämpfen. Veranstalter bieten Hundeschlitten-, Schneemobil-, Superjeep- und Helikoptertouren in die Schneelandschaft an. Weitere Infos dazu unter www.icelandwintergames.com.
Bei diesem viertägigen Designfest für alles von Mode bis zu Möbeln, Architektur und Food Design feiert sich die Reykjavíker Designszene. Veranstaltet vom Iceland Design Centre; siehe www.designmarch.is.
Ostern wird mit Ostereiersuche und Lammbraten gefeiert. Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft, die Tage werden länger und die Quecksilbersäule klettert. Nach der Schneeschmelze sprießt das Grün und Scharen von Zugvögeln treffen ein.
Schon am ersten Donnerstag nach dem 18. April feiern die Isländer mit Festivitäten und Umzügen den ersten Sommertag. Das ist kein Zeichen von Winterkoller, sondern hat mit dem altskandinavischen Kalender zu tun, in dem es nur zwei Jahreszeiten gab: Winter und Sommer.
Zur Freude von Vogelbeobachtern und Fotografen fallen zur Brutsaison im April riesige Horden der putzigen Papageitaucher ein (geschätzte 10 Mio. Vögel). Mitte August verabschieden sie sich wieder in ihre Winterreviere. Papageitaucherkolonien gibt es rund ums Land.
Die Zwischensaison im Mai, bevor der Touristenrummel richtig losgeht, verspricht zivile Preise, länger werdende Tage, Wildblumenblüte und beste Aussichten für Hobbyornithologen.
Der wichtigste Termin für Kulturfans ist das Reykjavíker Kulturfestival. Es präsentiert zwei Wochen lang Theater, Filme, Tanz, Musik und Kunst aus Island und dem Rest der Welt. Details unter www.listahatid.is.
Hallo, Sommer! Jetzt beginnt die dreimonatige Touristensaison. Pro: das schönste Wetter, fast endloses Tageslicht, Riesenauswahl an Touren und Unterkünften. Kontra: Menschenmassen, happige Preise und der Zwang, alle Unterkünfte rechtzeitig zu reservieren.
Die Fischerei ist tief im isländischen Alltag verwurzelt und am Seemannstag (Sjómannadagurinn) steigt in den Fischerdörfern die große Party: Am ersten Juniwochenende liegen alle isländischen Schiffe im Hafen. Die Seebären feiern mit Trink-, Ruder- und Schwimmwettbewerben, Tauziehen und simulierten Seenotrettungen.
Mitte Juni feiern wilde Wikingerhorden im friedlichen Küstenort bei Reykjavík ein viertägiges familienfreundliches Fest mit Geschichtenerzählern, Scheinkämpfen, Bogenschießen und Musik. Siehe www.vikingvillage.is.
In isländischen Gewässern sind ganzjährig etwa elf verschiedene Walarten zu sehen, am besten jedoch von Juni bis August. Walbeobachtungstouren starten vom Raum Reykjavík, aus Akureyri und Umgebung und von Húsavík, dem Zentrum des Waltourismus.
Der größte Festtag des Jahres mit Umzügen und patriotischem Frohsinn zur Feier der Republikgründung am 17. Juni 1944. Der Überlieferung nach soll an diesem Tag die Sonne nicht scheinen und meist hält sie sich auch daran.
Islands Hochlandregionen liegen meist bis weit in die wärmeren Monate unter einer Schneedecke. Die Öffnung der nur mit Allradantrieb befahrbaren Bergstraßen ist wetterabhängig: Meist erfolgt sie etwa Mitte Juni. Oft sind sie Ende September/Oktober schon wieder zu. Aktuelle Infos unter www.road.is.
Bis auf die Insel Grímsey liegt Island knapp südlich vom Polarkreis. Trotzdem kann man um die Sommersonnenwende (21. Juni) vor allem im Norden die Mitternachtssonne erleben, d. h. die untergehende Sonne sinkt nicht ganz unter den Horizont. Ideal, um Naturattraktionen ganz früh morgens zu besuchen und so den Besucherscharen zu entgehen.
Zur Sommersonnenwende findet dieses ausgezeichnete Musikfestival (www.secretsolstice.is) mit in- und ausländischen Musikern statt. Die Party mit 24 Stunden Tageslicht steigt in Laugardalur, Reykjavík.
Mittsommer ist hier zwar nicht ganz so ein Riesending wie im übrigen Skandinavien, aber auch Island feiert den längsten Tag des Jahres zwischen dem 21. und 24. Juni mit Mittsommerpartys und Freudenfeuern.
Der leckere humar (kein Hummer, sondern Kaisergranat) landet beim Schlemmerfest Humarhátíð im Fischerort Höfn Ende Juni/Anfang Juli in verschiedenen schmackhaften Zubereitungsvarianten auf den Tellern.
Islands Festivalgeschehen belebt sich parallel zum (hoffentlich) steigenden Thermometer und den wachsenden Besucherscharen. Die Straßen, Wanderwege, Campingplätze, Pensionen etc. sind voll.
In geraden Jahren findet an wechselnden Orten eine Woche lang das beliebte isländische Reitturnier statt, ein guter Vorwand für eine Landsause. Siehe www.landsmot.is.
Bei dem kleinen, aber feinen fünftägigen Volksmusikfestival in Siglufjörður treten Musiker aus dem In- und Ausland auf. Geboten werden traditionelle Weisen, Kurse in isländischer Musik, Kunst und Kunsthandwerk; siehe www.folkmusik.is.
Die Kirche der einstigen christlichen Hochburg Skálholt veranstaltet über einen sechswöchigen Zeitraum von Juli bis August rund 40 Konzerte, Vorträge und Workshops. Der Schwerpunkt liegt auf Klassik und zeitgenössischer religiöser Musik. Mehr unter www.sumartonleikar.is.
Im Städtchen Neskaupstaður in Ostisland geht es in der zweiten Juliwoche mächtig zur Sache. Dann verdoppelt sich seine Einwohnerzahl nahezu durch die Besucherhorden des Festivals Eistnaflug, bei dem sich Metal-, Hardcore-, Punk-, Rock- und Indiebands die Bühne teilen. Siehe www.eistnaflug.is.
Das heiß geliebte Pop-/Rockfestival Bræðslan hat sich einen Ruf für tolle Musik in heimeliger Atmosphäre gemacht. Am dritten Juliwochenende reisen einheimische (und ein paar internationale) Berühmtheiten an, um im winzigen, entlegenen Borgarfjörður Eystri aufzuspielen. Infos unter www.braedslan.com.
Die betriebsame Touristensaison geht ihren Gang. Um die Monatsmitte verabschieden sich die letzten Papageitaucher und einige Walarten. Ende August müssen die isländischen Kinder wieder in die Schule und die Nächte werden allmählich länger.
Das lange erste Augustwochenende nutzen die Isländer zu ländlichen Festen, Rockkonzerten und wüsten Campingpartys.
In Heimaey erinnert Anfang August dieses ohrenbetäubende Event an den Tag im Jahr 1874, als die Inselbewohner wegen des schlechten Wetters das Inkrafttreten der isländischen Verfassung nicht mitfeiern konnten. Dafür kommen heute bis zu 16 000 Besucher, um Bands und Feuerwerk zu erleben und Alkohol in sich reinzuschütten. Siehe www.dalurinn.is.
An dem langen ersten Augustwochenende feiert Siglufjörður seine glorreiche Heringsära mit Schwof, Schmaus, Schnaps und fischigen Aktivitäten.
Bei der Kulturnacht (Menningarnótt) Mitte des Monats schwelgt Reykjavík einen Tag und eine Nacht lang in Kunst, Musik, Tanz und Feuerwerk. Viele Galerien, Ateliers, Läden, Cafés und Kirchen bleiben bis spätabends geöffnet. Programminfos unter www.menningarnott.is.
Mitte des Monats schwitzen über 15 000 Teilnehmer beim Voll- und Halbmarathon sowie Spaßläufen. Siehe www.marathon.is.
Mitte August swingt Reykjavík fünf Tage lang im Jazzrhythmus. Heimische und internationale Musiker hauen im Konzerthaus Harpa auf die Pauke. Infos unter www.reykjavikjazz.is.
Schon seit 1999 bringt das Festival am zweiten Augustwochenende buntes Karnevalstreiben in die Stadt. Bis zu 90 000 Leute – über ein Viertel der Einwohner des Landes – kommen zum Umzug und zu den begleitenden Partys. Siehe www.hinsegindagar.is/en.
Kann es einen schöneren Schauplatz für ein Feuerwerk geben als die Gletscherlagune Jökulsárlón? Zu dem nächtlichen Event Mitte oder Ende August karren Busse die Zuschauer von Höfn, Kirkjubæjarklaustur und Skaftafell herbei. Siehe www.visitvatnajokull.is.
Eine gute Zeit für einen Besuch, denn die Zahl der Touristen fällt rapide und die Preise purzeln. Das Wetter mag noch angenehm sein; viele Hotels und Attraktionen sind schon geschlossen. Gegen Monatsende werden die Straßen ins Hochland gesperrt.
Ein Herbst-Highlight ist das réttir, bei dem die Bauern, oft hoch zu Ross, die Schafe, die den Sommer über wild grasen durften, zum Sortieren in Pferche treiben (Helfer und Zuschauer willkommen). Das Ganze wird von allen möglichen Belustigungen begleitet.
Das angenehm überschaubare elftägige Event mit eigenwilligem Programm präsentiert ab Ende September Independent-Filme aus dem In- und Ausland. Foren und ein „Talentlabor“ begleiten das Programm. Infos unter www.riff.is.
Das etablierte Festival holt vier Tage lang Autoren aus aller Welt zu Lesungen und Diskussionen in die Hauptstadt. Mehr dazu unter www.bokmenntahatid.is.
Mit dem Oktober kommt der offizielle Wintereinbruch: kühlere Temperaturen, längere Nächte und Polarlicht am Himmel.
Die bunten Lichtschleier am Himmel entstehen durch elektrisch geladene Sonnenwindteilchen, die auf die Erdatmosphäre treffen. Sie sind nur in dunklen, wolkenlosen Nächten zu beobachten. Am aussichtsreichsten dafür sind die Monate von Oktober bis April (mit viel Glück auch September).
Der Sommer ist nur noch eine schwache Erinnerung, die Nächte werden immer länger (die Sonne geht schon um 16 Uhr unter) und es wird kühler, doch beim Musikfestival in Reykjavík feiern die Besuchermassen bis zum Umfallen.
Man könnte den Eindruck bekommen, dass Island eine einzige gigantische Musikmaschinerie ist. Seit der ersten Ausgabe der Iceland Airwaves 1999 hat sich dieses phantastische Festival zu einer der weltweit wichtigsten Bühnen für neue Musiktalente aus Island und dem Rest der Welt gemausert. Infos unter www.icelandairwaves.is.
Ostisland (Egilsstaðir und die Fjorde) begrüßt beim zehntägigen Festival Dagar Myrkurs (Tage der Dunkelheit) Anfang bis Mitte November den Winter mit Tänzen im Dunkeln, Gespenstergeschichten, Zaubershows und Fackelzügen.
Etwa von November bis März ist die frostig blaue Unterwelt natürlicher Eishöhlen in der Nähe der Gletscherränder zugänglich. Aus Sicherheitsgründen dürfen sie nur mit Führern besucht werden – Touren sind bei örtlichen Veranstaltern im Südosten, zwischen Skaftafell und Höfn, buchbar.
In der düstersten Zeit des Jahres verbreiten Weihnachtsmärkte, -konzerte und -feiern festliche Stimmung. Und dann kommen ja schon die Silvesterpartys. Achtung: Einige Hotels schließen von Weihnachten bis Neujahr.
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Ob bei einem mehrtägigen Zwischenstopp oder einem verlängerten Wochenende – auf keinen Fall sollte man versäumen, die Hauptstadt zu verlassen und einige der Naturwunder zu erkunden, die nur einen Katzensprung entfernt liegen. Leicht sind hier Top-Sehenswürdigkeiten wie der Goldene Kreis mit weniger touristischen Attraktionen zu verbinden und dann ist immer noch genug Zeit, um den Reiz Reykjavíks voll auszukosten.
Nach der Landung auf dem Internationalen Flughafen von Keflavík wird erst mal in der Blauen Lagune der Jetlag ausgeschwitzt. Vom Bummel durch das qualmende Geothermalgebiet Valahnúkur oder Krýsuvík führt die Küstenstraße weiter zum Meeresfrüchte-Schmaus in Eyrarbakki oder Stokkseyri. Eine Unterkunft bei Hella oder Hvolsvöllur ist ideal für einen Reitausflug z. B. ins von Wasserfällen gesäumte Fljótshlíð-Tal. Oder man versucht in den kälteren Monaten, einen Blick aufs Polarlicht zu erhaschen. Aktivurlauber lockt die tolle Fimmvörðuháls-Wanderung von Skógar über den Pass zwischen zwei mächtigen Gletschern (Schauplatz des Eyjafjallajökull-Ausbruchs von 2010) hinunter ins stille Märchenreich Þórsmörk, ein bewaldetes Tal mit wilden Arktisblumen. Weniger Aktive nehmen einen Superjeep oder Amphibienbus ins Þórsmörk, um Tageswanderungen im Tal zu unternehmen. Wenn die Zeit knapp ist, tut’s stattdessen auch eine Wanderung über die Gletscherzunge Sólheimajökull.
Auf dem Rückweg nach Reykjavík kann man das Þjórsárdalur erkunden, ein breites vulkanischen Flusstal mit ein paar unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten wie einem Hof der Sagazeit, versteckten Wasserfällen und den Vorbergen des Vulkans Hekla. Oder man klappert den brausenden Gullfoss, den speienden Geysir und die klaffende Kontinentalspalte mit der alten Versammlungsstätte im Nationalpark Þingvellir ab – der klassische Goldene Kreis. Die isländische Hauptstadt Reykjavík selbst strotzt vor Designerboutiquen, interessanten Museen und Galerien sowie tollen Restaurants und Clubs, und vom alten Hafen werden sogar Walbeobachtungstouren angeboten.
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Geysir
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Wer eine Woche Zeit hat, kann sich vom beliebten Goldenen Kreis und vom trubeligen Südwesten Islands wegbewegen. Schön ist ein Abstecher ins weniger besuchte Westisland mit all seiner Geschichte und seinen Lavafeldern, weiten Fjorden und Eiskappen, die einen Eindruck von der wundervollen Abgeschiedenheit des Landes vermitteln.
Von Reykjavík mit seinen Museen, Cafés und Kneipen geht es einen Tag lang über den Goldenen Kreis mit dem tosenden Gullfoss, dem speienden Geysir und dem historischen Nationalpark Þingvellir, wo man den Kontinentalplatten beim Auseinanderdriften zusehen kann. Abenteuerlustige holpern landeinwärts über die Kaldidalur-Piste mit ihren atemberaubenden Ausblicken auf mehrere Eiskappen. Der Langjökull lohnt einen Stopp, um eisglitzernde Tunnel und Höhlen zu erkunden oder frostige Aktivitäten wie Schneemobil- oder Hundeschlittentouren zu erleben. Heraus kommt man am Oberen Borgarfjörður, wo man auf dem stillen Land nächtigen und riesige Lavahöhlen erkunden kann. Wem die Kaldidalur-Piste zu abenteuerlich ist, der kann stattdessen auf der Küstenstraße nach Borgarnes fahren und im ausgezeichneten Landnahmezentrum etwas über die Sagas erfahren.
Dann steht die wunderbare Halbinsel Snæfellsnes auf dem Programm. Los geht’s mit einem Ausritt an der Breiðavík-Bucht oder einer Kraxeltour in die bizarre Schlucht Rauðfeldsgjá. Ab Arnarstapi weiter westlich lädt ein Küstenpfad zu einer Wanderung nach Hellnar ein oder man wandelt auf einer Snæfellsjökull-Gletschertour auf den Romanspuren von Jules Verne. Das Gebiet gehört zum Nationalpark Snæfellsjökull und wartet mit zahllosen Wandermöglichkeiten zu Vogelfelsen, Vulkankratern, Lavaröhren und Gebieten voller geschützter Wildblumen auf.
An der Spitze der Halbinsel bei Öndverðarnes tummeln sich öfters Schwertwale; bei Grundarfjörður werden Ausflüge zu Walen und Papageitauchern angeboten. Das reizende Stykkishólmur bietet interessante Museen und köstliche Muscheln. Wer Zeit übrig hat, kann mit der Fähre Baldur noch einen kleinen Ausflug zur urigen Insel Flatey unternehmen, um wirkliche Abgeschiedenheit zu erleben.
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Arnarstapi
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Langjökull
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Das wilde Island erweist sich als überraschend kompakt – die klassische Reise über die Ringstraße führt an den beliebtesten Attraktionen vorbei. Wer mehr Zeit hat, kann unterwegs noch viele weitere Abenteuer einbauen.
Von Reykjavík geht es im Uhrzeigersinn über die Ringstraße nach Borgarnes mit dem faszinierenden Landnahmezentrum, historischen Stätten und guten Restaurants. Darauf folgt das hübsche Stykkishólmur an einer von Inseln übersäten Bucht. Wer mehr Zeit hat, kann von hier einen Schlenker über die Halbinsel Snæfellsnes machen. Der nächste Abstecher von der Ringstraße gilt dann den urigen Ortschaften und den Küstenpanoramen der Halbinsel Tröllaskagi. Hinter Akureyri, der inoffiziellen Hauptstadt von Nordisland, erreicht man das geologische Wunderland der Region Mývatn und dann das atemberaubende Naturschauspiel des Dettifoss. Weiter östlich lockt ein Abstecher zum Borgarfjörður Eystri, wo sich im Sommer Scharen von Papageitauchern tummeln. Nach einer Rast in Seyðisfjörður schlängelt sich die Straße an Dutzenden herrlicher Fjorde vorbei.
Höfn, wo es himmlischen humar zu schmausen gibt, lädt zu einer Pause ein. Ein Stück weiter lockt eine Schneemobiltour auf den Vatnajökull. Dann passiert die Straße die Gletscherseen Jökulsárlón und Fjallsárlón, wo sich Eisberge von den Gletschern lösen, um Richtung Meer zu driften. Seine Wanderstiefel kann man im Skaftafell schnüren. Anschließend geht es über bemooste Lavafelder und vorbei an großen Flussmündungen Richtung Süden nach Vík mit seinem Basaltsäulenstrand und seinen Papageitaucherfelsen. Bei Skógar beginnt eine wunderbare Wanderroute ins grüne Binnental Þórsmörk. Oder man fährt einfach weiter auf der Ringstraße, vorbei an den gewaltigen Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss. Schließlich lohnt ein letzter Abstecher von der Ringstraße zum Goldenen Kreis, um den Gullfoss, den Geysir und den Nationalpark Þingvellir zu bestaunen. Der Rest des Urlaubs geht dafür drauf, in Reykjavík mit den Einheimischen zu schwatzen, ob in einem Thermalbad oder bei einem Kneipenbummel.
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Stykkishólmur
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Dettifoss
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Bei einem längeren Aufenthalt kann man auch weiter abseits der Ringstraße gelegene Gebiete besuchen, wie die prächtigen Westfjorde oder das Allradparadies des Hochlands.
Von Keflavík geht es über die Blaue Lagune nach Stokkseyri, wo man das Auto stehen lässt, um von Landmannalaugar ins grüne Þórsmörk zu wandern. Danach geht es per Boot auf die Vestmannaeyjar, wo Papageitaucher über frische Lava watscheln. Danach folgt Vík mit seinem schwarzen Basaltstrand.
Von Kirkjubæjarklaustur lohnt ein Abstecher nach Lakagígar, um sich über die Laki-Ausbrüche zu informieren. Ein Stück weiter können sich Wanderer rund um den Skaftafell austoben. Oder wie wäre es mit einer Bootspartie zwischen den Eisbrocken des Jökulsárlón und einer Schneemobilsafari auf den Vatnajökull? Auf den humar-Schmaus in Höfn folgt eine Erholungspause in Breiðdalsvík. Fjordstraßen führen weiter zum Eskifjörður und Seyðisfjörður. Dann weisen Rhyolithgipfel den Weg hinunter zum Borgarfjörður Eystri mit seinen Papageitauchern. Über Vopnafjörður gelangt man auf die Halbinsel Langanes und über Ásbyrgi weiter zum Walbeobachtungs-Städtchen Húsavík. Der schöne Mývatn ist ein guter Ausgangspunkt zum Besuch des Dettifoss und für Abstecher zur Askja-Caldera und den Eishöhlen der Kverkfjöll. Auf eine Prise Zivilisation in Akureyri folgt der Vorstoß zum Polarkreis, nach Grímsey, dann ein kleinerer Bummel durch Dalvík und Siglufjörður sowie eine Runde schwimmen in Hofsós.
Jetzt geht es in die Westfjorde, um in Hólmavík etwas über die alte Kunst der Hexerei zu lernen, in Djúpavík am Fjord zu nächtigen und am Norðurfjörður in einer Thermalquelle zu baden. Das quirlige Ísafjörður dient als Tor nach Hornstrandir, Islands Wanderparadies. Im Herz der Westfjorde ergießt sich der tosende Dynjandi. Von Bíldudalur oder Þingeyri aus lassen sich weitere tolle Fjorde erkunden. Bei Patreksfjörður kann man dem Vogelfelsen Látrabjarg und dem rosaroten Strand Rauðasandur einen Besuch abstatten.
Stykkishólmur ist ein guter Ausgangspunkt, um die Naturschätze der Halbinsel Snæfellsnes zu erkunden. Hinter Borgarnes wartet der Obere Borgarfjörður mit Saga-Schauplätzen und urigen Höhlen. Der Eistunnel des Langjökull ist ein Wunderwerk von Menschenhand. Noch mehr Historie bietet der Nationalpark Þingvellir. Den Schlusspunkt der Rundreise setzt die Hauptstadt Reykjavík.
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Búðir, südliche Halbinsel Snæfellsnes
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Papageitaucher, Vogelfelsen Látrabjarg
Wer vorher noch nie in Island war, dem fällt außer Reykjavík wahrscheinlich keine isländische Stadt ein. Vielleicht hat manch einer Bedenken, die Reise durch ein so weites, unbekanntes Land zu planen. Aber keine Angst, der Weg ist vorgezeichnet: die Ringstraße!
Die Halbinsel hat ihre eigene Ringstraße, die Lavafelder, wilde Küstenabschnitte und eine beeindruckende Eiskappe passiert; Umweg: 200 km.
Die Straßen 76 und 82 führen durch haarsträubende Tunnel hinauf Richtung Arktis und bieten schöne Panoramablicke; Umweg: 90 km.
Auf der Straße 94 geht es zu einem verschlafenen Dorf, wo Papageitaucher und tolle Wanderwege warten; Umweg: 150 km.
Von Landeyjahöfn fährt die Fähre zu dem Grüppchen schroffer Inseln hinüber; Umweg 30 km plus 30-minütige Fährfahrt in jede Richtung.
Vom Parkplatz am Seljalandsfoss fahren Busse in das Wanderparadies; 50 km Umweg über eine nur mit entsprechendem Fahrzeug befahrbare Holperstrecke; wahlweise auch per pedes zu erreichen.
Der von Werbestrategen ersonnene Diamantene Kreis führt vom Mývatn Richtung Norden zur Walbucht Húsavík, zur Schlucht Ásbyrgi und zum tosenden Dettifoss; Umweg: 180 km.
Die Straße 1 (Þjóðvegur 1), die Ringstraße, ist die 1130 km lange, zumeist asphaltierte Hauptstraße des Landes mit jedoch selten mehr als einer Fahrspur pro Richtung. Zahllose Attraktionen säumen die Straße und Nebenstraßen führen zu weiteren Abenteuern.
Die Ringstraße ist außer vielleicht bei Winterstürmen ganzjährig befahrbar, doch viele Nebenstraßen sind während der kälteren Monate gesperrt. Unter www.road.is sind detaillierte Infos über Straßensperrungen und unter www.vedur.is Wetterprognosen zu finden.
Es ist egal, in welcher Richtung man die Ringstraße befährt – die Landschaft präsentiert sich aus beiden Blickwinkeln gleichermaßen spektakulär.
Allen, die in der zweiten Sommerhälfte (August/September) unterwegs sind, empfehlen wir die Fahrtrichtung im Uhrzeigersinn, um die Attraktionen im Norden zuerst abzuhaken. Im Süden hält sich das wärmere Wetter einen Tick länger.
Die reine Fahrzeit rund um die Ringstraße beträgt etwa 16 Stunden. Bei einer einwöchigen Fahrt rund um die Insel wären also im Durchschnitt ungefähr 2½ Stunden Fahrzeit pro Tag einzuplanen. Das ist nicht zu viel, da die Fahrt durch außerordentlich schöne Landschaft führt und im Sommer die Tage endlos lang sind.
Für die Ringstraße sollte man eigentlich mindestens zehn Tage veranschlagen (besser sind zwei Wochen). Wer weniger als eine Woche zur Verfügung hat, konzentriert sich besser auf ein oder zwei Regionen (z. B. Reykjavík plus Süden oder Westen oder eine Woche im Norden).
Die Ringstraße ist nicht zu verwechseln mit dem Goldenen Kreis, einer Touristenroute im Südwesten.
Die Ringstraße führt nicht durchs Landesinnere. Dafür verlaufen zwei Hochlandpisten quer durch die Inselmitte. Diese Straßen sind nur im Sommer und nur für Fahrzeuge mit Allradantrieb geöffnet, werden in den Sommermonaten aber auch von Geländebussen befahren.
Ein Mietwagen ist das bei Weitem praktischste Fortbewegungsmittel, allerdings auch das teuerste.
Wer einen preiswerten Mietwagen sucht, sollte möglichst weit vorausplanen. Das Internet ist die beste Informationsquelle, aber immer darauf achten, dass der Name des Autoverleihers auf der Reservierung steht, und sorgfältig prüfen, ob im Preisangebot alle Gebühren enthalten sind!
Für den Sommer sollte man sowieso früh buchen – manchmal gehen den Autovermietungen die Fahrzeuge aus!
Wer nur auf der Ringstraße oder größeren Nebenstraßen unterwegs ist, ist mit einem normalen Pkw gut bedient. Für die „F-Straßen“ im Landesinneren benötigt man aber ein Allradfahrzeug – oder man mietet einen Pkw und bucht Bus- oder Superjeeptouren in die unwegsameren Gebiete.
Im Winter ist ein kleiner Pkw nicht zu empfehlen; da ist man per Allrad sicherer unterwegs (zumal die Mietpreise im Winter deutlich niedriger liegen).
Man sollte die Ringstraße als eine Art Leitschiene sehen, die zu spannenden Abstechern führt. Am besten wählt man sich entlang der Strecke fünf Zwischenstationen als Ausgangsbasis für weitere Erkundungen aus. Sinnvoll ist ein Zwischenstopp in jeder Region, die auf der Ringstraße passiert wird: Westen, Norden, Osten, Südosten und Südwesten. Für jede Station mehrere Übernachtungen einkalkulieren.
Das Busnetz ist für Alleinreisende die kostengünstigste Fortbewegungsmöglichkeit. Allerdings sollten sie für die Rundfahrt doppelt so viel Zeit veranschlagen wie Mietwagennutzer, sofern sie nicht die meiste Zeit im Bus sitzen wollen. Zum Vergleich: Ein Buspass, der zwei Personen einmal rund um die Insel bringt, kostet etwa so viel wie eine Woche Mietgebühr für einen Kleinwagen (ohne Benzin).
Für Radfahrer kann die Ringstraße zur nervenaufreibenden Strapaze werden. Das wechselhafte Wetter macht das Fahren zur Mühsal. Die Strecke ist zwar größtenteils asphaltiert, aber der Seitenstreifen bietet kaum Platz, um sicheren Abstand vom motorisierten Verkehr zu halten. Zur Erkundung ländlicherer Regionen kann das Fahrrad aber ideal sein.
Die billigste Methode, auf der Ringstraße voranzukommen, heißt: Daumen raus. Im Sommer ist es durchaus machbar, den ganzen Weg um die Ringstraße zu trampen; jedoch sollte man sich der eventuellen Risiken bewusst sein.
Viele Hostels haben Pinnwände für Mitfahrmöglichkeiten in ihren Foyers. Eine weitere Möglichkeit ist die Mitfahr-Website www.samferda.is.
Islands spektakulär schöne Natur lockt mit dem größtem Nationalpark Westeuropas und der mächtigsten Eiskappe außerhalb der Polarregionen, einem Meer voller Wale, den größten Papageitaucherkolonien der Welt, einsamen Bergen, düsteren Schluchten, tosenden Wasserfällen und tiefen Fjorden. Hier in die Natur einzutauchen, ist ein wirklich tolles Erlebnis.
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Landmannalaugar am Start der Laugavegurinn-Wanderroute
Die Wandermöglichkeiten sind schier endlos. Wer auf Schusters Rappen umsteigt, kann riesige Regionen unberührter Natur entdecken. Ein heikler Faktor ist allerdings das unberechenbare Wetter. Regen, Dunst und Nebel können eine schöne Wanderung zur nervtötenden Strapaze machen. Man sollte immer entsprechend ausgerüstet sein!
Ferðafélag Íslands (www.fi.is) betreibt Hütten und Campingplätze, bietet Wandertouren überall im Land und fundierte Infos – vor allem für den Laugavegurinn.
Skaftafell Der beliebteste Abschnitt des Vatnajökull-Nationalparks bietet viele Kurzwanderwege zu glitzernden Gletschern und schäumenden Wasserfällen.
Þórsmörk Durch das grüne Märchenreich im Inselinneren führen mittelschwere bis anspruchsvolle Wanderrouten.
Skógar Landeinwärts warten etliche Wasserfälle auf Wanderer; der Weg nach Fimmvörðuháls und dann ins Þórsmörk hinunter ist eine der schönsten Tageswanderungen Islands.
Halbinsel Snæfellsnes Halbtägige Wanderungen durch bizarre Lavafelder und der tolle Küstenweg von Hellnar nach Arnarstapi.
Mývatn Am platten Seeufer warten geologische Wunder und Scharen von Vögeln.
Borgarfjörður Eystri Tolle Wanderungen zwischen Rhyolithhängen oder auf die Landspitze hinauf, die schöne Ausblicke bietet.
Laugavegurinn Islands Klassiker führt durch karamellfarbige Dünen, dampfende Erde und wilde Wüste. Dauer: 2–5 Tage.
Von Ásbyrgi zum Dettifoss Ein Querschnitt durch die geologischen Phänomene Islands, vom Nordende des Jökulsárgljúfur (im Vatnajökull-Nationalpark) durch eine Schlucht zum mächtigsten Wasserfall Europas. Dauer: 2 Tage.
Königliches Horn Diese Hornstrandir-Strecke ist kaum mit Worten zu beschreiben, mit Ausblicken auf einsame Fjorde, smaragdgrüne Kaps und auf den Lüften segelnde Möwen. Dauer: 2–4 Tage.
Fimmvörðuháls Von Wasserfällen geht es zwischen mächtigen Gletschern in eine Wüste. Dann erscheinen die dampfenden Steine des Ausbruchs von 2010 und der Pfad führt hinunter ins blumige Þórsmörk. Dauer: 1–2 Tage.
Kerlingarfjöll-Rundweg Dieser Rundweg durchs größtenteils unberührte Landesinnere gewährt malerische Ausblicke, die es mit denen auf dem Laugavegurinn durchaus aufnehmen können. Dauer: 3 Tage.
Je nach Aktivität, Jahreszeit, Abgeschiedenheit des Wanderwegs und Dauer der Wanderung (Tages- oder Mehrtageswanderung; Übernachten in Hütten oder im Zelt) variieren die Anforderungen an die Ausrüstung. Eine Konstante sind jedoch die Launenhaftigkeit des Wetters und die damit einhergehenden Risiken.
Gute Navigationshilfen – topografische Karten und GPS sind lebenswichtig.
Ganz wichtig: Nach dem Zwiebelprinzip kleiden. Erste Schicht: Thermounterwäsche (Wolle oder Synthetik). Zweite Schicht: leichte Woll- oder Fleece-Oberbekleidung; schnell trocknende Hosen. Dritte Schicht: wasser- und winddichte Jacke (z. B. Gore-Tex). Außerdem braucht man atmungsaktiven Regenschutz inklusive wasserdichter Überhose. Auch der Tagesrucksack sollte wasserdicht sein.
Baumwollkleidung (Jeans, T-Shirts, Socken) ist eher ungünstig – wenn sie nass ist, verliert sie ihre Wärmeeigenschaften und es dauert Stunden, bis sie wieder trocken ist. Besser ist Polypropylen (schnell trocknend, aber entflammbar) oder Merinowolle, die auch nass noch wärmt, aber nur langsam trocknet.
Ins Gepäck gehören Handschuhe, Hut, Sonnenbrille und -creme, Woll- oder Synthetiksocken und wasserdichte, eingelaufene Wanderstiefel oder -schuhe.
Wasserdichter Überzug für den Rucksack sowie trockene Ersatzkleidung.
Erste-Hilfe-Material, Kopf- oder Taschenlampe und Überlebensausrüstung (Wärmedecke, Trillerpfeife usw.).
Schlafsack für Temperaturen unter null, Camper auch wind- und wasserfestes Zelt, Kocher und Kochutensilien; wer in Hütten nächtigt, braucht das vielleicht nicht.
Badesachen (für warme Quellen), leichte Sandalen (für Flussdurchquerungen, dann bleiben die Schuhe trocken) und Wanderstöcke für steile Anstiege und Flussdurchquerungen.
Plastiktüten sind praktisch zur Trennung von nasser und trockener Ausrüstung und zum Mitnehmen von Müll.
In größeren Orten kann man Wander- und Campingausrüstung kaufen, am besten natürlich in Reykjavík und auch in Akureyri. Die Preise sind recht hoch; am besten bringt man die Sachen von zu Hause mit oder leiht sie vor Ort aus.
Manche Autovermieter, besonders Verleiher von Wohnmobilen, verleihen auch Campingausrüstung. Ansonsten sind zwei gute Ausrüstungsverleiher in Reykjavík Gangleri Outfitters (www.outfitters.is) und Iceland Camping Equipment (www.iceland-camping-equipment.com).
SANDER VAN DER WERF/SHUTTERSTOCK ©
Wanderer bei Þórsmörk
Islands Tierwelt ist nicht besonders artenreich, aber äußerst faszinierend.
Der Polarfuchs, der einzige heimische Landsäuger auf Island, ist so niedlich wie ein Schoßhund, aber so scheu wie ein Nager. Er lässt sich nur selten blicken, am ehesten noch an den folgenden Stellen:
Hornstrandir Das Hauptrevier der Polarfüchse – hier schlagen die Polarfuchsforscher im Sommer ihr Lager auf.
Suðavík Standort des Polarfuchszentrums, das auch verwaiste Füchse aufzieht.
Breiðamerkursandur Eins der Hauptbrutgebiete für Raubmöwen; es lockt auch viele Polarfüchse auf der Suche nach leckeren Snacks an.
An den Küstenfelsen rund ums Land brüten unzählige Meeresvögel, oft in riesigen Kolonien. Die beste Zeit für Vogelbeobachter ist Juni bis Mitte August; dann wimmelt es von Papageitauchern, Tölpeln, Lummen, Tordalken, Dreizehenmöwen und Eissturmvögeln.
Die besten Vogelfelsen und -kolonien:
Vestmannaeyjar Papageitaucher schwirren wie hektische Bienen über den Fähren, die in den Hafen von Heimaey tuckern. Auf praktisch jedem Steinhaufen, der hier aus dem Meer ragt, nisten irgendwelche Flattermänner.
Hornstrandir Hier fällt eine endlos lange Felswand unter grünen Wiesen senkrecht ins Meer ab – in der Brutsaison wird sie zum Zuhause für unzählige Vögel.
Borgarfjörður Eystri Einer der besten Plätze, um Papageitaucher zu beobachten, die ihre aufwendigen Bruthöhlen nur Meter von den Beobachtungsplattformen entfernt anlegen.
Látrabjarg Legendärer Vogelfelsen in den Westfjorden.
Mývatn Die sumpfige Landschaft des „Mückensees“ bietet ein ganz anderes Ökosystem als die schroffen Vogelfelsen an der Küste und ist ein Paradies für Zugvögel.
Langanes Einsame, windgepeitschte Felsen warten mit einer reichen Vogelwelt auf; über einer Basstölpelkolonie gibt es eine neue Beobachtungsplattform.
Ingólfshöfði Mit dem Traktor geht es zu dieser dramatischen Landspitze, wo Raubmöwen kreisen und Papageitaucher posieren.
Grímsey Die Insel auf dem Polarkreis beherbergt außer einigen zähen menschlichen Bewohnern vor allem unzählige Papageitaucher und Küstenseeschwalben.
Drangey Wer das sagenumwobene Inselchen im Skagafjörður mithilfe von Seilen und Leitern erklimmt, begegnet Papageitauchern, Lummen, Tölpeln und anderen Vögeln aus nächster Nähe.
Robben sind nicht so allgegenwärtig wie Vögel, aber unterhaltsam zu beobachten.
Hvammstangi & Vatnsnes-Halbinsel Ein Robbenmuseum, Bootstouren und eine Halbinsel, auf der sich pelzige Sonnenanbeter aalen.
Ísafjarðardjúp An der verzweigten Küste und den felsigen Stränden lassen sich bestens Robben inspizieren.
Jökulsárlón Als ob der Gletschersee nicht schon fotogen genug wäre – zwischen den Eisbergen tummeln sich auch noch Robben.
Húsey Der einsame, herrlich gelegene Hof bietet Robbentouren hoch zu Ross an.
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Robbe im Jökulsárlón
Island gehört zu den besten Orten der Welt, um Wale und Delfine zu beobachten. Am häufigsten sind Zwerg- und Buckelwale, aber auch Finn-, Sei-, Blauwale gibt es hier zu sichten.
Die Topspots für Walbeobachtungen:
Húsavík Islands traditionelle Walhochburg, mit einem tollen Walmuseum. Im Sommer 99%-ige Erfolgsquoten.
Eyjafjörður Ab Akureyri, Dalvík und Hauganes starten Walbeobachtungstouren durch Islands längsten Fjord.
Reykjavík Hauptstadtbesucher können vom alten Hafen am Stadtzentrum zur Walbeobachtungstour starten.
Pferde sind ein Teil der isländischen Lebenswelt und viele Höfe bieten kurze Ausritte an, u. a. eine Handvoll Reitställe in direkter Nähe zu Reykjavík. Ein oder zwei Stunden Reiten kosten um die 7000 bzw. 10 000 ISK.
Südliche Snæfellsnes-Halbinsel Die wilden Strände im Schatten eines schimmernden Gletschers sind ideal für einen Ausritt. Hier gibt es mehrere preisgekrönte Pferdehöfe.
Hella In den Ebenen um Hella bieten viele Pferdefarmen mehrtägige Wanderritte und kürzere Reitausflüge für Anfänger an.
Skagafjörður Die Region ist stolz auf ihre lange Tradition der Pferdezucht und -dressur.
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Reiter auf der Halbinsel Snæfellsnes
Dank der im Überfluss vorhandenen Geothermalwärme ist das Baden ein Nationalhobby der Isländer. Fast jeder Ort hat mindestens ein sundlaug (beheiztes Schwimmbecken), gewöhnlich draußen. Die meisten Schwimmbäder bieten auch heitir pottar (Hot Pots; kleine Becken mit rund 40 °C warmem Wasser), Saunen und Whirlpools. Der Eintritt kostet etwa 800 ISK (für Kinder die Hälfte).
Die chemiefreien Schwimmbäder und natürlichen heißen Quellen erfordern strenge Hygienevorschriften. Badegäste müssen sich vor Betreten des Schwimmbereichs ohne Badekleidung gründlich abduschen.
Swimming in Iceland (www.swimminginiceland.com) Infos über Islands Thermalbäder.
Thermal Pools in Iceland von Jón G. Snæland und Þóra Sigurbjörnsdóttir Umfassender Führer zu Islands natürlichen Quellen; in den meisten isländischen Buchläden vorrätig.
Blaue Lagune (www.bluelagoon.com) Islands beliebteste warme Quelle und unangefochtene Topattraktion.
Visit Reykjavík (www.visitreykjavik.is) Hier kann man sich zu den Schwimmbädern in der Region durchklicken.
Eine Wanderung über die weißen Eismassen kann zu den tollsten Erlebnissen einer Islandreise gehören. Zum Glück hat die Insel diverse Schneeoasen, die selbst im Sommer noch Winterfeeling garantieren.
Auf keinen Fall sollte man ohne entsprechende Ausrüstung und Führer auf den Gletschern herumlaufen.
Vatnajökull Die größte europäische Eiskappe ist ideal für Schneemobiltouren; Dutzende Auslassgletscher bieten sich für geführte Wanderungen und Klettertouren an, die von Skaftafell oder Orten weiter östlich Richtung Höfn starten.
Eyjafjallajökull Ursprungsort der berüchtigten Aschewolke von 2010. Zuerst geht es per Superjeep auf die Eisfläche, dann zu Fuß weiter zum immer noch qualmenden Magni.
Snæfellsjökull Von Jules Verne verewigt; lässt sich gut per Pistenraupentour von Arnarstapi erkunden.
Langjökull In der Nähe von Reykjavík; lockt Besucherscharen mit seinem neuen, künstlich geschaffenen Eishöhlensystem.
Sólheimajökull Erstreckt sich vom Eisschild des Mýrdalsjökull. Tolles Ziel für eine Nachmittagswanderung.
Vom Wasser aus können Besucher Island aus ganz neuen Blickwinkeln entdecken.
Heimaey Zwischen den schroffen Steilküsten und den Vogelschwärmen der Vestmannaeyjar-Inseln herumschippern.
Stykkishólmur Im stillen Breiðafjörður liegen unzählige Inseln verstreut.
Húsavík Holzschiffe und Schlauchboote touren durch die Walgewässer.
Hornstrandir, Ísafjörður & Ísafjarðardjúp Seekajakfahren vom Feinsten, vom Tagesausflug zum Inselchen Vigur bis zu mehrtägigen Touren durch arktische Fjorde.
Seyðisfjörður Schwer zu sagen, was hier die Hauptattraktion ist – der charismatische Tourführer oder der schöne Fjord.
Heinabergslón Zwischen Eisbergen durch die spektakuläre, stille Gletscherlagune paddeln.
Varmahlíð Der Wildwasserrafting-Stützpunkt Nordislands mit zwei unterschiedlich schwierigen Gletscherflüssen.
Reykholt Wildwasserrafting auf der Hvítá und die einzigen Jetboottouren in Island.
Kurze Fahrradausflüge können eine vergnügliche und gesunde Möglichkeit sein, die Insel zu entdecken. In Reykjavík gibt es mehrere Fahrradläden. Einige bieten Tagestouren zu nahegelegenen Attraktionen wie dem Goldenen Kreis. Auch in anderen Orten des Landes kann man Räder leihen.
Eine Fahrradreise durch Island hat aber ihre Tücken. Das Wetter ist unberechenbar; Radfahrer müssen oft gegen heftige Winde ankämpfen. Auf der Ringstraße fahren Radfahrer unmittelbar neben dem motorisierten Verkehr – es gibt keinen Seitenstreifen.
Der enorme Tourismusboom in Island bedeutet eine erhebliche Belastung für die Bevölkerung, die Natur und die Infrastruktur. Besucher sollten auf ihre eigene Sicherheit achten und sich möglichst rücksichtsvoll und umweltschonend verhalten.
Warnungen und Ratschläge befolgen Wenn ein Einheimischer erklärt, dass ein Auto für eine bestimmte Straße ungeeignet oder ein Gebiet wegen eines drohenden Gletscherlaufs gesperrt ist, dann, weil er sein Land und dessen Gefahren genau kennt. Da heißt es flexibel sein und seine Pläne nötigenfalls anpassen.
Rücksicht nehmen Die Zahlen sprechen für sich: 330 000 Einheimische bei 1,3 Mio. Touristen 2015 und geschätzten 1,7 Mio. für das Jahr 2016. Der Einzelne denkt vielleicht, es wäre kein Problem, wenn er im Wohnmobil am Straßenrand nächtigt. Ist es aber doch, wenn Tausende es machen – weshalb es jetzt offiziell verboten ist. (siehe >>)
Richtig planen Wettervorhersagen und Straßenverhältnisse online checken (siehe >>). Wichtig sind eine gute Karte, geeignete Ausrüstung, gesunder Menschenverstand und Flexibilität. Nicht in Jeans wandern, keine Flussdurchquerung mit einem normalen Pkw versuchen, nicht ohne Führer und geeignete Ausrüstung auf Gletschern herumwandern (siehe >>).
Die Natur respektieren