Lost & Dark Places Schleswig-Holstein - Dietrich von Horn - E-Book

Lost & Dark Places Schleswig-Holstein E-Book

Dietrich von Horn

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Beschreibung

Auf den ersten Blick erscheint Schleswig-Holstein eher flach und langweilig. Ein großer Irrtum! Denn Schleswig-Holstein ist nicht nur das Land der Badestrände, Ostfriesennerze und Fischbrötchen. Es ist auch das Land blutiger Wikingerschlachten, verschwundener Ortschaften im Meer, düsterer Moore, gewaltiger Steingräber, vergessener Kriegsbunker und verlassener Industrieanlagen. Tauchen Sie ein in die aufregende nordische Vergangenheit.

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Seitenzahl: 143

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Die verfallene Villa am See lässt Unheimliches vermuten (Kapitel 13).

Dietrich von Horn

Lost & Dark PlacesSCHLESWIG-HOLSTEIN

33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte

Betonreste im Wald, die eine Geschichte zu erzählen haben (Kapitel 24)

Ehemals wichtige Gleise werden von der Natur vereinnahmt (Kapitel 2).

Verfall eines Hotels (Kapitel 18)

INHALT

Vorwort

Verhaltensregeln im Lost Place

33 LOST & DARK PLACES

1Die Kapelle von Mönkeberg

Von allen guten Geistern verlassen

2Der Blumendorfer Bahnhof

Gleise ins Nichts

3Das Nienwohlder Moor

Wenn sich der Nebel übers Moor legt

4Auf den Spuren einer Seeschlacht

Wie Eduard Julius Jungmann gegen die Dänen gewann

5Der Bahnhof, an dem niemals ein Zug hielt

Geisterbahnhof von Beimoor

6Die Toten vom Damper Wald

Ein magischer Ort

7Der Nordfriedhof von Kiel

Über Gräbern weht der Wind …

8Die Grenze zu Mecklenburg

In den Köpfen ist sie noch präsent

9Der Hauke-Haien-Koog

Geisterreiter

10Die Hexen von Gut Roest

Der Fluch der Frauen

11Der Große Kurfürst

Denkmal oder Mahnmal?

12Wo Liebesbriefe in ein tiefes Loch fallen

Die weltweit einzige Eiche, die eine Postanschrift hat

13Das Geisterhaus am Dieksee

Wo Norman Bates hinter der Tür warten könnte

14Die Flakbatteriestellung von Bali

Nahezu unbekannt und vergessen?

15Das Love-and-Peace-Festival von Fehmarn

Jimi badete nie in der Ostsee am Flügger Strand

16Der Sühnestein von Schalkholz

Zwei Brüder, ein Mord

17Die Bunker von Kiel

Düstere Vergangenheit

18Verlassen und verfallen

Das Berghotel am Krummsee

19Die Tankstelle von Bad Malente

Verfall im Unterholz

20Das Megalithgrab von Karlsminde

Ein Besuch in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte

21Nordsee – Mordsee – Rungholt

Und über dem Meer singt grau der Wind sein Lied

22Die Schiffskatastrophe bei Bookniseck

Das Schiff aus Danzig

23Auf der Bülker Huk

Das große Lauschen in den Osten

24Der Ruinenwald in den Besenhorster Sandbergen

Alte explosive Pulverfabrik

25Die Müllverbrennungsanlage von Kiel-Hassee

Spraydosenmüll

26Der Park am Peverlingsee

Die Geisterklinik von Krummsee

27Der Grafenmord im Vosslocher Wald

Sodomie, Mord und Totschlag

28Der alte Mann in den Hüttener Bergen

Wo soll er denn nun hin? Oder soll er gar nicht weg?

29Das Hotel am Ende der Straße

Der Zauber der Vergänglichkeit

30Auf Gieslers Höh

Das ehemalige Restaurant am Großen Eutiner See

31Die Zugbrücke am Alten Eiderkanal

Und Jules Verne fuhr einmal unter ihr durch

32Die Südermühle von Petersdorf

Sie kämpft nicht mehr mit dem Wind

33Der Findling von Großkönigsförde

Like a Rolling Stone

Register

Impressum

Überlebensgroß und doch kaum zu sehen (Kapitel 28)

Die Pyramiden vom Peverlingsee (Kapitel 26)

KAPITELÜBERBLICK

1Die Kapelle von Mönkeberg

2Der Blumendorfer Bahnhof

3Das Nienwohlder Moor

4Auf den Spuren einer Seeschlacht

5Der Bahnhof, an dem niemals ein Zug hielt

6Die Toten vom Damper Wald

7Der Nordfriedhof von Kiel

8Die Grenze zu Mecklenburg

9Der Hauke-Haien-Koog

10Die Hexen von Gut Roest

11Der Große Kurfürst

12Wo Liebesbriefe in ein tiefes Loch fallen

13Das Geisterhaus am Dieksee

14Die Flakbatteriestellung von Bali

15Das Love-and-Peace-Festival von Fehmarn

16Der Sühnestein von Schalkholz

17Die Bunker von Kiel

18Verlassen und verfallen

19Die Tankstelle von Bad Malente

20Das Megalithgrab von Karlsminde

21Nordsee – Mordsee – Rungholt

22Die Schiffskatastrophe bei Bookniseck

23Auf der Bülker Huk

24Der Ruinenwald in den Besenhorster Sandbergen

25Die Müllverbrennungsanlage von Kiel-Hassee

26Der Park am Peverlingsee

27Der Grafenmord im Vosslocher Wald

28Der alte Mann in den Hüttener Bergen

29Das Hotel am Ende der Straße

30Auf Gieslers Höh

31Die Zugbrücke am Alten Eiderkanal

32Die Südermühle von Petersdorf

33Der Findling von Großkönigsförde

Hat Obelix hier die Steine zusammengetragen und sich auf dieser Bank von den Strapazen erholt? (Kapitel 20)

VORWORT

Dieses Buch war eine besondere Herausforderung für mich, denn es sollte nicht die beliebtesten und altbekannten Ausflugsziele im schönen Schleswig-Holstein zeigen, sondern »Lost & Dark Places«, die dunklen, unheimlichen oder vergessenen Orte des Landes.

Unter »Lost & Dark Places« sah ich in meiner Vorstellung in erster Linie verfallene Villen, leer stehende Kliniken oder Militärgebäude, deren Zutritt entweder verboten oder gefährlich ist. Da es nicht mein Bestreben war, wegen Hausfriedensbruch angezeigt zu werden, konnte ich mir zunächst nur schwer vorstellen, was es in Schleswig-Holstein sonst noch an solchen Plätzen geben sollte. Der Untertitel »Vergessene, verlassene und unheimliche« Orte half mir dabei, meine Vorstellung über »Lost & Dark Places« zu erweitern. So begab ich mich mit meiner Frau auf die Suche nach diesen verlassenen und dunklen Orten im Lande, auf eine Reise von etwa 4000 Kilometern, was einer Länge vom Nordkap bis nach Gibraltar entspricht. Insgesamt liegt nun eine spannende und aufregende Zeit hinter uns. Ich habe so viel Neues über mein Land erfahren. Deshalb will ich Sie an dieser Reise teilhaben lassen und mit Ihnen abenteuerliche Pfade betreten.

Es ist eben nicht alles glatt, friedlich und schön. Von besonderem Interesse war es mir zu erkunden, was hinter den jeweiligen aufgesuchten Orten für eine Geschichte steht. So führte uns die Reise unter anderem nach Gut Roest bei Kappeln, wo es im ausgehenden Mittelalter Hexenverbrennungen gegeben hat, oder zum Grab des Reichsgrafen von Rantzau, der im 18. Jahrhundert unter mysteriösen Umständen ermordet wurde. Die Recherche an den Geschichten war nicht immer einfach, aber wer strebend sich bemüht, wird auch zum Ziel kommen. 33 Geschichten sind so entstanden, die sich über das ganze Land erstrecken. Das Buch soll Inspiration sein, einmal einen »Walk on the Wild Side« zu wagen. Dies ist auch der Ort, sich bei den Menschen zu bedanken, die viele Tipps gegeben und das Projekt durch ihre Ermutigung und Unterstützung vorangebracht haben. Hier gilt besonderer Dank meiner Frau Regina, die mich beim Durchwandern der psychischen »Lost & Dark-Täler« durch ihre unermüdliche positive Herangehensweise bestärkt hat, weiterzumachen.

Es bleibt nur noch, Ihnen viel Spaß zu wünschen und die Hoffnung zu haben, dass Sie viele neue Entdeckungen machen. Suchen Sie einmal Orte in Schleswig-Holstein auf, die Sie normalerweise nicht besucht hätten und die Sie dann vielleicht in einem anderen Licht sehen. Und wenn Ihnen gelegentlich ein Schauer über den Rücken läuft, ist das ganz in meinem Sinne.

Dietrich von Horn

Wassertreten findet hier nicht mehr statt (Kapitel 26).

VERHALTENSREGELN IM LOST PLACE

1. Behandeln Sie die Orte mit Respekt

Jedes Bauwerk und jedes Gebäude erzählt eine Geschichte aus vergangenen Tagen. Dies gilt es zu schützen. Und auch wenn es teilweise nicht so aussieht, aber jeder dieser Lost Places hat einen Eigentümer. Das sollte respektiert werden. Das beinhaltet vor allem, dass nichts zerstört oder gewaltsam geöffnet wird. Sind Fenster oder Türen verschlossen, sollte das auch so bleiben. Gehen Sie respektvoll mit dem Ort um.

2. Nehmen Sie nichts mit, lassen Sie nichts da

Wenn Sie etwas von einem Lost Place mitnehmen, und sei es noch so klein, ist es Diebstahl. Wie bereits in Punkt 1 gesagt, alle diese Orte haben einen Eigentümer. Daher gilt die Regel: Alles bleibt, wie es ist. Belassen Sie es bei den schönen Einblicken und Fotos, die Sie an dem Ort machen. Gleiches gilt auch umgekehrt: Lassen Sie nichts liegen. Keine Essensreste, keine Kaugummis, keine Kippenstummel.

3. Rauchen verboten

Das bringt uns zum nächsten Punkt: Rauchen verboten. Zollen Sie dem ehrwürdigen Ort Respekt und verzichten Sie für die Zeit, die Sie da sind, auf das Rauchen. Kippenstummel brauchen nicht nur 15 Jahre zum Verrotten (sie sollten übrigens nirgends achtlos weggeworfen werden), sondern können schnell ein Feuer verursachen.

4. Keine Graffiti

Dass Sie nichts hinterlassen sollen, gilt auch für Kunstwerke an den Wänden. Man sprüht einfach nicht auf fremdes Eigentum, sei es noch so schön. Lassen Sie die Wände, wie sie sind, sodass auch noch Menschen nach Ihnen den Ort so erleben können, wie er früher einmal war.

5. Seien Sie vorsichtig

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Das gilt vor allem bei Lost Places. Marodes Holz, verrostete Geländer, einsturzgefährdete Decken, lockere Böden (teilweise befinden sich noch Kellergeschosse darunter), eingeschlagene Fenster – die Liste der Gefahren solcher Orte ist lang. Seien Sie daher immer wachsam. Begeben Sie sich niemals in Gefahr für das eine Foto. Das ist es nicht wert. Treppen und obere Etagen sind eine gängige Gefahrenquelle. Schauen Sie sich den Zustand der Treppe und der Decke genau an. Nehmen Sie auch eine Taschenlampe für dunkle Räume und Keller mit.

Vorsicht! Explosiv! Heute kann man gefahrlos daran vorbeigehen (Kapitel 24).

Seeschlachten können auch vom Land aus gewonnen werden (Kapitel 4).

6. Gehen Sie nicht allein

Es ist ratsam, immer mindestens zu zweit, besser noch zu dritt einen Lost Place zu besuchen. Da gilt die alte Regel: Ist eine Person verletzt, bleibt die Zweite vor Ort und die Dritte holt Hilfe. Zudem weiß man nie, wen man vor Ort trifft. Plünderer, Spinner und betrunkene Jugendliche sind auch oft in Lost Places anzutreffen. Da ist es beruhigender, nicht allein unterwegs zu sein.

7. Erregen Sie kein Aufsehen

Da die Lost Places in Privatbesitz sind, gilt auch hier »Betreten verboten«. Auch, wenn das Tor angelweit offen steht oder ein riesiges Loch im Zaun ist. Ebenso ist es ratsam, sein Auto nicht direkt vor dem Gelände zu parken. Schauen Sie beim Betreten des Geländes auch immer, dass niemand Sie sieht. So vermeiden Sie unerwünschte Begegnungen und mögliche Konfrontationen mit der Polizei.

Ausrüstung

Wir empfehlen Folgendes:

•Festes Schuhwerk, hohe Socken (Schutz vor Zecken)

•Reißfeste Kleidung, ggf. leichte Regenjacke

•Kamera inkl. Zusatzakku, Speicherkarten, Stativ

•Proviant und Getränke (nehmen Sie aber alles wieder mit)

•Kopf- oder Stirnlampe für freie Hände

•Taschenlampe mit weitem Winkel für Keller und dunkle Räume

•Taschenmesser

•Aufgeladenes Handy (ggf. Powerbank)

•Notizblock und Stift

•Pflaster und Taschentücher für Verletzungen

•Mücken- und Zeckenspray

Eine flügellose Mühle ist wie ein Zahnrad ohne Zähne (Kapitel 32).

Das Geisterhaus vom Dieksee (Kapitel 13)

 1 

DIE KAPELLE VON MÖNKEBERG

Von allen guten Geistern verlassen

Auf einer Anhöhe in Mönkeberg bei Kiel steht eine alte, unheimliche Kapelle in einem kleinen Waldstück. Wer Gänsehautfeeling liebt, ist hier genau richtig.

Lindenhof, Kreis Plön Ort Dorfstraße, 24248 Mönkeberg GPS 54.3471660, 10.1976147 Anfahrt Von Kiel kommend auf die B502 in Richtung Laboe abbiegen nach Mönkeberg, bis zur Dorfstraße, ca. 50 Meter vor dem Haus Nr. 27 rechts dem schmalen Weg folgen

Die Kapelle auf der Anhöhe

DER ALTE ADMIRAL Geisterhaus Mönkeberg liegt an der Kieler Außenförde und ist ein beliebter Badeort für Kiel und Umgebung. Aber nur wenige wissen, dass der weltweit gereiste Admiral Stubenrauch hier mit seiner Familie auf seinem Gut Lindenhof mit eigener Kapelle gelebt hat. Heute ist das Gutsgelände dem Verfall preisgegeben. Wer hier ahnungslos einen Waldspaziergang macht, kann sich der düsteren Aura des Ortes nicht entziehen. Um an diesen geheimnisvollen Ort zu kommen, bedarf es etwas Spürsinn, denn kein Schild sagt einem, wo man lang muss. Über einen schmalen, kaum zu erkennenden ansteigenden Pfad zum Wald ist man auf dem richtigen Weg. Zunächst taucht rechter Hand unvermittelt das Haus des ehemaligen Admirals auf. Es ist eher bescheiden, wirkt grau und verloren. Es ist verriegelt und verrammelt, die Fenster sind zugemauert. Eine Steintreppe führt zum Haus, aber keine Tür ist zu öffnen. An einer Stelle fehlen Dachpfannen, Buschwerk rankt aus dem Loch heraus. An den Mauern wächst hohes Unkraut, hier lebt offensichtlich schon lange niemand mehr. Aber wo ist die Kapelle? Beim Weitergehen tauchen immer wieder Gebäudereste aus dem Waldboden auf.

GOTTVERLASSEN Plötzlich ist auf einer Anhöhe zwischen großen Buchen die Kapelle zu sehen. Das Kreuz am Eingang und das Gemäuer aus Granitsteinen sind noch sehr gut erhalten. Das Blechdach ist wohl neueren Datums. Es sorgt dafür, dass es nicht reinregnen kann, an den Außenwänden sind Sprayer aktiv gewesen. Stabile Träger im Inneren stützen das Dach. Die spitzbogigen Öffnungen für die Fenster und die Tür sind leer, nicht mal Reste von Einfassungen sind zu erkennen. Auch an den Innenwänden dominieren Graffiti. Schwer vorstellbar ist, dass hier einmal kirchliche Rituale vollzogen wurden. Es gibt keine Erinnerungen an den ehemaligen Besitzer Admiral Stubenrauch oder Angehörige.

Ausblick aus der Kapelle

WER WAR STUBENRAUCH? Sein Leben war recht abenteuerlich. Er wurde 1867 in Pommern geboren. Es zog ihn zur Preußischen Marine. Mit ihr machte er Fahrten bis zu den Bahamas, nach Kuba oder Jamaika. 1885 bis 1886 war er Kommandant eines Kanonenbootes, das zum Westafrikanischen Geschwader gehörte. Dort hatte er die Aufgabe, die Küste mit den Flüssen von Kamerun zu kartieren. Es brach eine Malaria-Epidemie aus, die ihn veranlasste, mit seinem Schiff nach St. Helena auszuweichen, um sich dort von den Strapazen der Krankheit zu erholen. 1898 erhielt er das Kommando über den Großen Kreuzer »Kaiser«, der zu der Ostasienstaffel in Tsingtau gehörte. Sein Schiff lief in China auf ein Riff und musste in Hongkong repariert werden. Er vertrat das Deutsche Reich bei den Krönungsfeierlichkeiten für Königin Wilhelmina von den Niederlanden in Batavia, dem damaligen Niederländisch-Indien. Wilhelmina war bereits mit zehn Jahren von 1890 an Königin der Niederlande. Sie wurde 1898 für volljährig erklärt und somit wirkliche Regentin des Landes. Stubenrauch kehrte 1899 nach Kiel zurück und wurde vom Dienst freigestellt. Bis 1907 übernahm er den Posten als Marinekommissar des Kaiser-Wilhelm-Kanals. Dieser war 1895 als Nord-Ostsee-Kanal eröffnet und einen Tag später in »Kaiser-Wilhelm-Kanal« umbenannt worden. Er war mit Auguste Caroline Mathilde Hensen verheiratet, und sie hatten drei gemeinsame Töchter. Bis zu seinem Tod 1931 engagierte er sich im sozialen Bereich in seiner Gemeinde. Bis 1985 war Gut Lindenhof im Besitz der Familie, die dann das Gut an die Gemeinde Mönkeberg verkaufte.

Kapelle des Admirals auf der Anhöhe

Portal zur Kapelle

Abstieg von der Kapelle

HIRNGESPINSTE? Es ranken sich Gerüchte und mystische Geschichten um das Gut. So wird von unheimlichen Hunden erzählt, die Spaziergänger angegriffen haben sollen und sich dann in Luft auflösten. Auch eine geheimnisvolle weiße, melancholisch blickende Frau soll hier einmal erschienen sein und die Kapelle betreten haben. Sie trug ein langes, seidenes, weißes Gewand. Ihre langen blonden Haare wurden vom Nachtwind bewegt und umspielten ihr ebenmäßiges Gesicht. Sie soll über den Boden geschwebt sein und hielt eine flackernde Kerze in ihrer rechten Hand. Mit der linken versuchte sie das Licht vor dem Erlöschen zu schützen. Beim Anblick des Zustands der Kapelle weinte sie bitterlich. Sie stellte die Kerze auf den Boden, dann wandte sie sich verzweifelt ab, verließ den Ort und wurde danach nie wieder gesehen. Das muss natürlich nicht stimmen, gehört es doch wohl eher in den Bereich der Sagen, der unbewiesenen Tatsachen. Aber wie erklärt sich, dass man dort am nächsten Tag eine große weiße Kerze fand, die noch brannte? Einige Leute erzählen, man könne, ab und zu, wenn man ganz intensiv lauscht, die weiße Frau in der Nacht noch weinen hören. Steht man in diesem Kapellenraum und schließt die Augen, kann es durchaus sein, dass man einen kalten Windhauch verspürt und danach Schritte hört, die sich von dort wegbewegen. Im angrenzenden feuchten Boden kann man die Fußspuren sehen. Ein Hauch von Gänsehaut macht sich breit. Dann ist da vielleicht doch mehr dran? Man weiß es eben nicht.

Das besondere Erlebnis

Wer es selbst erfahren will, plant einen Nachtspaziergang über das Gelände ein. Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, noch besser eignet sich eine Fackel, um die Geister im Feuerschein erleben zu können. Besondere Vorsicht ist neben der Kapelle geboten, da hier ein Abhang steil nach unten führt.

Graffiti im Innenraum der Kapelle

 2 

DER BLUMENDORFER BAHNHOF

Gleise ins Nichts

Von der Vergänglichkeit der Dinge und vom Zauber des Neubeginns.

Blumendorf bei Bad Oldesloe, Kreis Stormarn Ort 23843 Blumendorf GPS 53.7953802, 10.3241504 Anfahrt Mit dem Auto auf der A21 von Hamburg kommend, Ausfahrt Bad Oldesloe Süd auf die B75, auf Höhe vom Herrenhaus Gut Blumendorf kurz vor dem Bahnübergang links abbiegen

Das ehemalige Bahnhofsgebäude von Blumendorf

VORSICHT AN DER BAHNSTEIGKANTE An der Einfahrt zum ehemaligen Bahnhof Blumendorf soll mal eine Mautstation aus dem 19. Jahrhundert gestanden haben. Mithilfe der eingenommenen Gelder baute beziehungsweise unterhielt der dänische König, der damals hier das Sagen hatte, seine Straßen. Heute deutet nichts mehr darauf hin. Das Bahnhofsgebäude dient jetzt als Wohnhaus. Die alten Bahngleise sind hier noch vorhanden. Seitab, etwa 100 Meter entfernt, steht eine aus Ziegelstein und Betonplatten gebaute Rampe, die einmal für den Güterverkehr genutzt wurde. Im Frühling macht sich ein kleiner Urwald vor den Augen auf. Unter all den Büschen und weiterem grünen Gewusel ist der Verlauf der Gleise an manchen Stellen nur noch schwer zu erkennen. Goldgelber Löwenzahn, weiße Buschwindröschen, violette Kuhschelle, gelbes Scharbockskraut machen sich hier nun breit. Die morschen Bahnschwellen liegen noch im Kiesschotterbett, aber auch hier wuchert nun Gras und fordert seinen Platz. Ein auf die Gleise gefallener Baum macht auch dem Letzten klar – hier läuft nichts mehr. Ein Hindernis am Ende eines Gleises, ein Prellbock, beendet das letzte noch vorhandene Gleis. Wo einmal Menschen die Züge nutzten, hat jetzt die Natur zugegriffen, denn hier steigt niemand mehr ein oder aus. Der 12-Uhr-Mittagszug kommt nicht mehr.

WIE KONNTE ES DAZU KOMMEN?