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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den antiken Wertekanone der römischen Ehefrau anhand Livius' "Ab urbe condita". Der Fokus liegt auf dem Textabschnitt Liv. 1, 58, 10 Dieser demonstriert, welchen – aus heutiger Sicht und für unseren westlichen Kulturkreis – extremen Stellenwert die pudicitia für eine Frau haben sollte und welche Konsequenzen mit dem Verlust dieser einhergingen. "nec ulla deinde impudica Lucretiae exemplo vivet" Mit diesem Satz lässt Livius das Leben der Lucretia, einer der berühmtesten Frauen der römischen Frühgeschichte, enden. Nachdem der Königssohn Tarquinius Superbus sie vergewaltigt hatte, ließ sie in Gegenwart ihres Gatten, ihres Vaters und dessen Begleiter Rache an dem Täter schwören, bevor sie sich selbst ob ihrer verletzten Schamhaftigkeit ein Messer in die Brust rammte. Livius stellt somit Lucretia, wie später Verginia, als Opfer ihrer verletzten oder bedrohten Sittsamkeit (pudicitia) dar. Das ethische Ideal der pudicitia wurde als Kardinaltugend der Frau der virtus des Mannes gegenübergestellt und sie in einem eigenen Kult verehrt. Die Frauen spielen in dem Werk des Livius – lässt man die Darstellungen von den Vestalinnen außer Acht - eine nur untergeordnete Rolle. Sie treten meist in tragischen Einzelsequenzen als Opfer aggressiver männlicher Handlungen auf, wobei sie fast alle ein moralisches Verhaltensmuster beweisen.
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