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Die herzlich-schrullige britische Lebensart erfreut sich hierzulande einer riesigen, kauffreudigen Fangemeinde. Alles, was das ultimative Brit-Feeling nach Hause bringt, wird heiß geliebt. In diesem Buch können sie sich dafür mit London-Expertin Gabriele Gugetzer auf eine kulinarische und traditionsreiche Reise durch die englische Hauptstadt begeben. Mit Porträts von Traditionslokalen wie das Claridge's & 60 klassischen Rezepte zu Lunch & Afternoon Tea.
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Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2022
Gabriele Gugetzer
Fotografie: Katya Katkova
50 ECHT BRITISCHE REZEPTEVON LATE BREAKFAST BIS AFTERNOON TEA
Ich kam das erste Mal nach London, da war ich 14. Damals war ich zu jung, um mich in eine Stadt zu verlieben, stattdessen verliebte ich mich in einen dieser ebenso charmant wie frech grinsenden Jungs, die mir auf dem Portobello Market einen Schlapphut andrehen wollten. Zwischenzeitlich habe ich in London gelebt, komme als Reise- und Foodjournalistin häufig in die Stadt, habe dort Freunde fürs Leben gefunden.
Den Schlapphut gibt’s nicht mehr, in London bin ich noch immer verliebt.
Auf den nächsten Seiten möchte ich Ihnen zeigen, warum. Möchte Sie mitnehmen auf Spaziergänge, einladen in gemütliche Pubs, in Sternetempel. In Museen, Paläste, Märkte und entzückende Buchläden. Zu Liberty’s. Zum Shoppen. Zum Innehalten und Teetrinken. Oder Champagner. Oder englischen Sekt (doch, doch, der ist köstlich).
Viele Rezepte zum Nachkochen habe ich für Sie gesammelt, die sich um den Afternoon Tea drehen und natürlich um den Lunch, wie ihn die Londoner am liebsten am Wochenende für mehrere Stunden zelebrieren.
London ist bunt. Elegant. Aber auch anstrengend. London ist kosmopolitisch. Traditionsbewusst. Aber auch anstrengend – ja, das sagte ich schon. Wenn Sie einen Erholungsurlaub brauchen, fahren Sie bitte woandershin. Möchten Sie jedoch eintauchen in eine wirkliche Weltstadt, in der es für jeden Geschmack etwas gibt, wo die zeitlose Eleganz von Downton Abbey Seite an Seite existiert mit völlig untragbarem Klimbim, wo Sie der Zeitungshändler beim dritten Besuch schon mit »Hello dear« anspricht, wo Sie hervorragend essen können, auf 2000 Jahre Geschichte wandeln und Ihnen nie nur eine Minute lang langweilig sein wird, dann kommen Sie nach London.
Und falls Sie noch nie dort waren und es nun fest einplanen, ja, dann beneide ich Sie fast ein bisschen um die staunenswerten Entdeckungen und Erfahrungen, die Sie in der Stadt an jeder Ecke machen werden.
Viel Spaß dabei!
City of Westminster
Show me the money!
Belgravia
Chocolate Truffles
Schokoladentrüffel
The Goring Hotel
Knickerbocker Glory
Orkney Scallops
Jakobsmuscheln von den Orkneys
St. James’s
Paxton & Whitfield
Victoria Sponge Cake
Have yourself a very british Christmas
Coronation Chicken
Fortnum & Mason
Mince Pies
Apfel-Pies
Christmas Pudding mit Brandy-Butter
Einmal im Leben im Ritz
Aromatic Nage of Dublin Bay Prawns
Kaisergranat in Nage
Mayfair
Afternoon Tea im Brown’s Hotel
Battenberg Cake
Chocolate Nemesis Cake
The Dorchester - The große alte Dame des Luxushotels
The Metropolitan: Room Service with a view
Real Toast
Echter Toast
Egg Cress Sandwich
Eier-Kresse-Sandwich
Soho
Scones
Covent Garden
Pheasant with Bread Sauce
Fasan mit Brotsauce
J. Sheekey
J. Sheekey’s Fish Pie
Das Savoy
Beef Wellington
Adressen
Royal Borough of Kensington & Chelsea
Sind Sie aber schön!
Pimm’s Cup
Milestone Hotel
Bea’s Cheesecake
Knightsbridge
Hyde Park und die Museumsmeile Albertopolis
Bacon and Egg Roll Sandwich
Sandwich mit Speck und Eiern
Tomato Soup
Victoria & Albert Museum
Ricotta Salad with Fresh Peas
Ricotta-Salat mit jungen Erbsen
Chelsea
The Ivy Salted Caramel Espresso Martini
Twice-Baked Cheese Soufflé
Französische Hochküche mit schottischem Temperament
Lobster Ravioli
Hummer-Ravioli
Roast Beef with Caramelized Onion Gravy
Roastbeef mit Sauce aus karamellisierten Zwiebeln
Yorkshire Puddings
Kensington
Vada Pav
Indischer Burger
Notting Hill
Adressen
London Borough of Camden
Come in, we’re cool!
Bloomsbury
Carrot Cake
Pescado frito – oder einfach Fish & Chips
Fish & Chips
Hampstead
Asparagus Quiche with Lemon Cream
Quiche mit grünem Spargel und Zitronencreme
The Kenwood House
Granary Bread
Vollkorntoast
Tuna Sweetcorn Sandwich
Sandwich mit Thunfisch und Mais
Camden Town
Bagel
Holborn
Rosewood Pork Pie
Pastete mit Schweinefleischfüllung
King’s Cross und St. Pancras
Searcys
Blinis
Adressen
London Borough of Southwark
Was hat Shakespeare mit The Shard zu tun?
Borough
Boeuf Bourguignon Pies
Lamm mit Bärlauch und jungen Kartoffeln
Bermondsey
Fruit Tartlets with Seasonal Fruits
Törtchen mit saisonalen Früchten
Southwark
Apple Charlotte
Charlotte mit Äpfeln
Das Alte im Neuen
British Pü
Porn Star Martini
Passionsfrucht-Martini
Truffled Brie Mashed Potatoes
Kartoffelpüree mit getrüffeltem Brie
Southbank
Eggs Florentine
Crumpets
Orange Marmalade
Lambeth
Bramley Icecream
Apfeleis
Dulwich
West Country Fowey Mussels
Miesmuscheln aus dem West Country
Steak Sandwich with Caramelized Onions
Adressen
Hampton Court
Zwischen Fleischspießen und … Tripmadam?
Maid of Honours
Mandeltörtchen
Rezeptregister
Über die Autorin
Über die Fotografin
Schließen Sie die Augen. Nun stellen Sie sich London vor. Sicherlich sehen Sie historische Prachtbauten, elegante Straßenzüge, verträumte Parks, aufregendes Nachtleben, viel, viel Tradition und Geschichte … und wenn Sie die Augen wieder öffnen, befinden Sie sich in der City of Westminster. Knapp 22 Quadratkilometer groß ist dieser innerstädtische Bezirk nördlich der Themse. Hier stehen die weltberühmten Sehenswürdigkeiten dicht an dicht. Buckingham Palace, der frisch renovierte Uhrenturm Big Ben, die Houses of Parliament, Westminster Abbey. Hier liegt auch No. 10 Downing Street, denn Westminster ist Heimat des politischen Zentrums des Landes. Wem Politik zu deprimierend ist, bitte sehr: Museen von Weltrang wie die Tate Britain, die National Gallery, die Royal Academy of Arts und die Wallace Collection befinden sich ebenso in dieser City in der Metropole.
Die großen Shoppingmeilen Regent Street, Piccadilly und Oxford Street gehören zur City of Westminster, ebenso die Vergnügungsviertel Soho und Covent Garden. Kein Wunder also, dass hier die luxuriösesten Hotels Europas stehen, denen es auf beneidenswerte und völlig mühelose Art gelingt, eine erstaunliche Prachtentfaltung mit einem Gespür für Eleganz und Höflichkeit zu vereinen. Den Afternoon Tea in einem dieser Hotels zu genießen, gehört auf die viel beschworene Bucket List, die viele von Ihnen noch als Wunschzettel kennen. Und auch für einen köstlichen Lunch in einem Restaurant, das so gemütlich ist, dass man es als Vorlage für die Umgestaltung der eigenen vier Wände nutzen möchte, finden sich in der City of Westminster viele Gelegenheiten. Lernen Sie auf den nächsten Seiten die schönsten Stadtteile dieser City in der City kennen.
Wie es sich anfühlen könnte, sehr viel Geld zu besitzen, kann man beim Schlendern durch Belgravia erahnen. Es ist überaus vornehm hier. Wäre da nicht auch der berühmte grüne Daumen der Insel am Werk, könnte er fast einschüchternd wirken, dieser perfektionierte gute Geschmack. Aber das Händchen für Florales macht aus einer der teuersten Gegenden der westlichen Hemisphäre eine verzauberte Welt. Hier sind die Botschaften angesiedelt, hier wohnen Spitzenpolitiker, hier kosten Etagenwohnungen durchaus 20 Millionen Pfund. Die Gebäude sind graffitifrei, kein Abfall verschandelt den Blick aufs perfekt geschrubbte Kopfsteinpflaster oder in schmale Gassen. Und dazu ist alles leidenschaftlich begrünt, sogar am kleinsten Fenster oder vor der winzigsten Ladenfassade grünt und blüht es.
Weil das Thermometer in London nur selten gen null rutscht und Schnee als Plage vom Festland gilt, leuchten die Balkonkästen und Fassadenverschönerungen selbst im schmuddeligen Winterwetter beneidenswert, gedeihen Drachenbäume, Jasmin und Rosenkaskaden überschwänglich. Das zaubert an jeder Straßenecke ein Lächeln ins Gesicht. Vorausgesetzt, man muss gerade nicht den Stadtplan konsultieren, denn dieses elegante Sammelsurium an Gassen und Mews – früher waren da die Stallungen untergebracht – kann sich wie ein Irrgarten anfühlen. Aber es gibt Schlimmeres als noch eine Runde um die Eaton Square Gardens, irgendwie wird man doch wohl zum Buckingham Palace gelangen, das wäre ja gelacht!
Kleine Tipps zur leichteren Orientierung, auch fürs Shopping: Je ländlich-niedlicher Ladenfassaden mit Blumenschmuck eingefasst sind, beispielsweise in der Elizabeth Street oder Motcomb Street, desto teurer wird es. Erschwinglich sind dagegen Erinnerungen oder Mitbringsel wie Pralinen vom Zuckerbäcker Rococo oder Grußkarten aus dem Papiergeschäft HR Stokes. Und ein Tipp zum Sightseeing: Die blaue Gedenkplakette für den James-Bond-Erfinder Ian Fleming hängt über dem Eingang zum Haus 22 Ebury Street.
FÜR 4 PERSONEN
100 g Zartbitterschokolade
100 g Sahne
1 Prise Salz
Kakaopulver, ungesüßte Kokosflocken, fein gehackte Keksreste o. Ä. zum Wälzen
Die Schokolade fein hacken und in eine flache Schüssel geben. Die Sahne mit dem Salz in einem Wasserbad erwärmen, bis sie kurz vor dem Kochen ist.
Die heiße Sahne über die Schokoladenstückchen gießen und die Mischung 2 Minuten ruhen lassen. Dann gut durchrühren, bis die Masse emulgiert ist. Abgedeckt in etwa 4 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen.
Anschließend Kakaopulver, Kokosflocken, Keksreste o. Ä. auf Frischhaltefolie ausstreuen. Mit einem Kugelformer aus der Schokoladenmasse kleine Bällchen abstechen und in den ausgestreuten Zutaten wälzen.
Die Schokoladentrüffeln nach Wunsch verpacken und innerhalb der nächsten 2 Tage verbrauchen.
Das Schokoladengeschäft Rococo, aus dem dieses Rezept stammt, empfiehlt seine sogenannten single origin artisan bars, die aus Kolumbien, Honduras, Vietnam und Peru stammen. Dank des hohen Kakaogehalts eignen sie sich besonders gut zur Herstellung von Konfekt – und dank des feinen Aromas natürlich auch einfach so pur zum Naschen.
Als sie noch Kate hieß, verbrachte sie die Nacht vor ihrer Hochzeit mit einem der begehrtesten Junggesellen der Welt in diesem Hotel. Quasi gegenüber vom Goring Hotel liegt der Buckingham Palace. Die heutige Catherine, Duchess of Cambridge, konnte also ein bisschen in ihre eigene Zukunft schauen … Im Goring geht schon immer der Adel ein und aus, weniger die internationalen Stars. Vielleicht auch, weil es ein Refugium und das einzige Fünfsternehotel Londons ist, das sich noch in Familienbesitz befindet. Zum Hotel gehört ein Sternerestaurant und es ist überhaupt sehr wertig, aber ohne vergoldetes »Gedöns«, außerdem lauern hier keine Paparazzi. Die Tapeten in der Eingangshalle sind handgemalt, die Zimmer sind von unplüschiger Eleganz. Das Goring wirkt einladend und stimmungsaufhellend wie der Landsitz eines sehr vermögenden Lords – auch wegen der überall im Hotel verstreuten Spielzeugschafe, die ganz eindeutig den englischen Hang zur Exzentrik besitzen, wenn sie in größerer Menge rumlungern.
Im Sommer lockt der Garten, auf den das Haus sehr stolz ist, denn er ist der größte Privatgarten in einem Hotel seiner Art in London. Auf dem perfekten englischen Rasen wird sogar Croquet gespielt. Hier kann man wirklich zur Ruhe kommen.
Der lichtdurchflutete Dining Room wurde von einem königlichen Möbeltischler gestaltet: David Linley ist der Sohn von Prinzessin Margaret und auf der Insel sehr anerkannt. Der Stil der Restaurantküche ist elegant und durchaus aufwendig, aber ihr beliebtes Dessert Knickerbocker Glory können Sie problemlos zu Hause nachkochen (siehe Seite 22).
Direkt an der Buckingham Palace Road liegt das entsprechend benannte Hotel Rubens at the Palace. Hier wird altenglische Eleganz mühelos gemixt mit modernen Elementen. Der Afternoon Tea ist wunderbar, und wenn Sie sich mal von einem Bartender in die Kunst der Cocktails einführen lassen möchten, steht Ihnen Salvatore Maggio zur Verfügung (für 150 Pfund für zwei Personen). Ben Kelliher kocht im feinen Hotelrestaurant. Ausschließlich am Weihnachtsmorgen serviert er immer als Auftakt Orkney Scallops (siehe Seite 24). Für den Raucheffekt wird ein Gasbrenner und Glaszylinder benötigt. Aber für die Zubereitung dieser staunenswerten Vorspeise zu Hause geht’s auch ohne.
So viel vorneweg: Die Engländer trinken nach wie vor so viel Tee wie sonst niemand auf der Welt. 100 Millionen Tassen oder Becher schaffen sie, am Tag. Oft muss es schnell gehen, da wird kein loser Tee aufgebrüht, sondern ein Teebeutel. Nicht automatisch, aber oft impliziert das minderwertige Ware. Zwar hat jeder Tee den gleichen Ursprung, die Teepflanze (Camellia sinensis), aber er kann in diversen Blattgraden produziert werden. B für Broken, F für Fanning und D für Dust bezeichnen die Größe und Verfassung der Teeblätter. In der Konsistenz erinnert Dust fast an Sand, Fanning sind herausgesiebte Partikel des Blatts, die meist in den Teebeutel wandern. Als Broken werden die zerriebenen – im Englischen wortwörtlich »zerbrochenen« – Teeblätter bezeichnet, die deshalb ihr Aroma schneller in den Tee abgeben als Blattware. Grüner Tee ist immer Blattware – und schmeckt entsprechend milder.
Tee wird in England den ganzen Tag getrunken, war lange Zeit aber auch der klassische Begleiter zum Abendbrot – daher stammt die bis heute benutzte Formulierung der Frage, was es zu essen gibt: What’s for tea?
Was den Tee betrifft, wäre außerdem noch zu klären, ob Sie ein tif oder doch ein mif sind. Die Königin beispielsweise ist ein tif. Zum besseren Verständnis: Feinstes Porzellan zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es hohe Temperaturen, wie sie frisch gebrühter Tee aufweist, aushält, ohne zu springen. Ein mif traut seinem Porzellan nicht so recht und bereitet es auf den Temperaturschock erst mal mit einem Schuss Milch vor, das heißt, er ist ein milk in first. Wer dagegen hochwertiges Geschirr besitzt, der kann zuerst den heißen Tee eingießen und ist deshalb ein tif, die Abkürzung für tea in first – ganz wie die Queen.
FÜR 2 PERSONEN
8 große reife Erdbeeren
8 reife Himbeeren
1 Blatt weiße Gelatine
100 ml Orangensaft
100 g Erdbeereis
150 g Sahne
1 Pck. Vanillezucker
50 g Crème pâtissière (Fertigprodukt, z. B. von Dr. Oetker)
2 EL Schokoraspel
Beide Beerensorten waschen und putzen. Die Erdbeeren halbieren bzw. vierteln und mit den Himbeeren auf zwei hohe Gläser verteilen, dabei einige Erdbeeren beiseitestellen.
Die Gelatine nach Packungsangabe in kaltem Wasser einweichen. Inzwischen den Orangensaft in einem Töpfchen bei niedriger Temperatur erwärmen. Die eingeweichte Gelatine ausdrücken, zum Orangensaft geben und unter Rühren auflösen. Den Saft über das Obst gießen und die Gläser für etwa 4 Stunden kalt stellen, bis die Masse fest geworden ist.
Anschließend das Erdbeereis und die beiseitegestellten Erdbeeren über die Fruchtmasse schichten. Zunächst die Sahne anschlagen, dann den Vanillezucker unterrühren und die Sahne vollständig steif schlagen. Ein Drittel der Schlagsahne mit der Crème pâtissière verrühren und über die Erdbeeren geben. Zuletzt die übrige Sahne daraufsetzen.
Das Dessert mit den Schokoraspeln bestreuen und gleich servieren.
FÜR 4 PERSONEN
FÜR DIE APPLEWOOD HOLLANDAISE
100 g Applewood-Käse (geräucherter Cheddar)
80 g Konditorsahne (35 % Fettgehalt)
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
FÜR DIE SAUCE HOLLANDAISE
½ Schalotte
½ Zitrone
2 Eigelb
120 g Butter
3 EL Weißweinessig
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
AUSSERDEM
½ Zitrone
4 küchenfertige Große Pilgermuscheln oder 8 reguläre Jakobsmuscheln, mit den Schalen zum Anrichten
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 TL Pflanzenöl
20 g Butter
30 g (englische) Chorizo-Wurst
2 EL Semmelbrösel (das Restaurant verwendet selbst gemachte Brösel von Brioche-Brötchen)
Für die Applewood-Hollandaise den Käse reiben. Die Sahne erwärmen, den Käse untermischen und so lange rühren, bis er geschmolzen ist. Die Hollandaise mit Salz und Pfeffer abschmecken und im Wasserbad warm halten.
Für die Sauce hollandaise die Schalotte abziehen und ganz fein hacken. Die Zitrone auspressen. Das Eigelb in einer Schüssel verquirlen. Die Butter in einem Topf erwärmen und klären, das heißt sie so lange köcheln lassen, bis sich Schaum bildet, der mit einem Schaumlöffel abgeschöpft wird.
Den Weißweinessig mit der Schalotte in einem Töpfchen leicht erwärmen und köcheln lassen, bis die Schalotte glasig wird.
Ein Wasserbad vorbereiten. Den Schalottensud und das Eigelb mit einem Schneebesen in einer Schüssel über dem Wasserbad verrühren. Die geklärte Butter in einem dünnen Strahl angießen und weiterschlagen, bis die Masse eindickt. Mit dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Grill vorheizen. Die halbe Zitrone auspressen. Die Muscheln salzen und pfeffern. Das Öl in einer Pfanne erwärmen und die Muscheln darin von einer Seite 1–3 Minuten (je nach Größe und Dicke) anbraten. Dann wenden und die Butter sowie den Zitronensaft unterrühren.
Die Muscheln in die Schalen geben. Die Chorizo enthäuten, fein würfeln und über die Muscheln streuen. 200 ml Applewood-Hollandaise unter 200 ml Sauce hollandaise rühren und je 2 EL von der Mischung über der Wurst verteilen.
Die Muscheln 30 Sekunden grillen, bis die Sauce etwas bräunt, mit den Bröseln bestreuen und heiß servieren. Die übrige Hollandaise dazu reichen.
Für den Raucheffekt wird ein Gasbrenner und Glaszylinder benötigt. Aber für die Zubereitung dieser staunenswerten Vorspeise zu Hause geht’s auch ohne.
Gleich neben Belgravia liegt das Viertel St. James’s. Auf den ersten Blick ändert sich nicht viel: elegant, gediegen und im gleichen Sinne englischen Understatements sündhaft teuer. Aber noch traditioneller. Vielleicht wenig überraschend, ist etwa die Hälfte des Grundbesitzes von St. James’s Krongut, gehört also der britischen Krone. Früh schon hatten sich die Gentlemen’s Clubs etabliert und im 18. Jahrhundert wurden ganze Straßenzüge in einem einheitlichen, angenehm hellen Stein mehrere Etagen hoch gebaut. Eingerahmt ist dieses kleine Viertel am oberen Ende von Fortnum & Mason und Piccadilly und an den Seiten von zwei Parks, dem Green Park und St. James’s Park