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Bekanntlich empfahl Luther, dem Volk aufs Maul zu schauen - und hielt es selber so. Eindringlich bildhaft, reich an sprichwörtlichen Redensarten, wohlklingend und vielfältig abgestuft ist seine Sprache. Und weil dem Mönch nichts Menschliches fremd war, finden sich in dieser Sammlung Zitate zu Wein, Weib und Gesang, zur Verfasstheit des Christenmenschen und der Obrigkeit, zum gottgefälligen und sündigen Leben. Vieles ist in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen, doch so reich sprudelt der Quell, dass sich manches neu entdecken, neu verstehen lässt.
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Seitenzahl: 60
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Impressum
ISBN eBook 978-3-355-50028-9
ISBN Print 978-3-355-01841-8
© 2016 Verlag Neues Leben, Berlin
Umschlag und konzept: buchgut, berlin
Die Bücher des Verlags Neues Leben erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.
www.eulenspiegel.com
»LUTHER FEGTE NICHT NUR DEN AUGIASSTALL DER KIRCHE, SONDERN AUCH DEN DER DEUTSCHEN SPRACHE AUS, SCHUF DIE MODERNE DEUTSCHE PROSA UND DICHTETE TEXT UND MELODIE JENES SIEGESGEWISSEN CHORALS, DER DIE MARSEILLAISE DES 16. JAHRHUNDERTS WURDE.«
Friedrich engels
Warum man …
einen Arsch in der Hose haben soll
tolerant sein soll
das Leben genießen soll
nicht der Werbung folgen soll
Sex haben soll
kritisch und selbstkritisch sein soll
deutsch reden soll
nicht Päpsten und Prälaten folgen soll
der elenden deutsche Nation helfen soll
wahre Reue und Zerknirschung suchen soll
Warum man einen Arsch in der Hose haben soll
DIE WELT IST wie ein trunkner Bauer. Hebt man ihn auf einer Seite in den Sattel, so fällt er zur andern wieder herab. Man kann ihr nicht helfen, man stelle sich, wie man wolle, sie will DES TEUFELS sein.
*
Du kannst nicht verhindern, daß ein Vogelschwarm ÜBER DEINEN KOPF hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, daß er in deinen Haaren nistet.
*
Denn es ist eine große und ernste Aufgabe, an der Christus und aller Welt viel liegt, DEM JUNGEN VOLK ZU HELFEN und ihm zu raten: Wenn man Jahr für Jahr so viel aufwenden muß für Gewehre, Wege, Steige, Dämme und dergleichen unzählige Dinge mehr, damit eine Stadt FRIEDEN UND RUHE habe, warum sollte man nicht viel mehr noch oder doch genausoviel für die arme bedürftige Jugend aufwenden, indem man ein oder zwei geeignete Männer als Lehrer einstellt?
*
Wenn ich hier furze, riecht man das in ROM.
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Denn wenn ein Staat stürzt, so stürzen auch seine Gesetze.
*
Ihr könnt predigen, über was ihr wollt, aber predigt NIEMALS ÜBER VIERZIG MINUTEN.
*
Denn Gott will keine faulen Müßiggänger haben, sondern man soll treulich und fleißig arbeiten, ein jeglicher nach seinem Beruf und Amt, so will er den Segen und das Gedeihen dazu geben. DER MENSCH IST ZUR ARBEIT GEBOREN WIE DER VOGEL ZUM FLIEGEN.
*
Ist je ein Mensch in den Himmel gekommen durch Möncherei, so wäre ich auch hineingekommen. Wenn ich noch länger Mönch geblieben wäre, hätte ich mich ZU TODE GEMARTERT.
*
Anstrengungen machen gesund und stark.
*
Die Welt hat nicht einen solchen Ekel an mir, als MEIN EKEL AN DIESER WELT ist.
*
Das ist eigentlich DES GLAUBENS NATUR, daß er seine Kraft in Furcht, im Tode, in Sünden und allem, was einen Menschen furchtsam und verzagt macht, beweist.
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HIER STEHE ICH UND KANN NICHT ANDERS, GOTT HELFE MIR, AMEN.
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Wo GLAUBE ist, da ist auch LACHEN.
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Furcht tut nichts Gutes. Darum muß man FREI UND MUTIG in allen Dingen sein und feststehen.
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Bete so, als würde jedes Arbeiten nichts nutzen und arbeite so, als würde jedes Gebet nichts nutzen.
*
Den Menschen dienen, den dankbaren sowohl wie auch denen, die uns nicht danken – DAS IST EIN MANN.
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Die BOSHEIT IST ÄNGSTLICH darauf bedacht, daß sie unter einem ehrenvollen Titel für Gerechtigkeit und Frömmigkeit gehalten werde.
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Gut gebetet ist halb studiert.
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Ein Prediger soll sich nicht wehren. Darum nehm ich kein Messer mit auf die Kanzel, sondern allein AUF DEN WEG.
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Ein Mensch, sonderlich ein Christ, muß ein Kriegsmann sein und MIT DEN FEINDEN in Haaren liegen.
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Friede gilt mehr denn alles Recht, und Friede ist nicht um des Rechtes willen, sondern RECHT UM DES FRIEDENS WILLEN gemacht. Darum, wenn ja eines weichen muß, so soll das Recht dem Frieden und nicht der Friede dem Rechte weichen.
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Gesegnet sei das Leben, darin einer NICHT SICH, SONDERN SEINEN NÄCHSTEN liebt und dient.
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Ihr müßt aber für Gott predigen und NICHT AUFS URTEIL DER MENSCHEN sehen.
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Man kann die Welt nicht nach dem Evangelium regieren, denn das hieße, DIE WILDEN TIERE LOSBINDEN.
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Niemand lasse den GLAUBEN daran fahren, daß Gott durch ihn EINE GROSSE TAT tun will.
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Nur wer sich ENTSCHEIDET, existiert.
Warum man tolerant sein soll
Jugend ist wie ein Most. Der läßt sich nicht halten. Er muß vergären und überlaufen.
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Des Menschen HERZ ist WIE QUECKSILBER, jetzt da, bald anderswo, heute so, morgen anders gesinnt.
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Ein Weib ist bald genommen, aber sie STETS lieb haben, das ist schwer.
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Bei der Kindererziehung muß der APFEL neben der Rute liegen.
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Anmaßung ist der KOPF DER SCHLANGE.
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Ein williges Pferd soll man nicht zuviel reiten.
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Wenn ein FREUND stirbt, klingen die Glocken anders als sonst.
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Wer an seinem Nächsten vorübergeht, der geht auch an Gott vorüber.
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WORAN DU DEIN HERZ HÄNGST und worauf du dich verläßt, das ist auch dein Gott.
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Wo Gottes WORT nicht mehr gepredigt wird, wird das Volk wild.
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Rechte Demut weiß nimmer, daß sie demütig ist. Denn wo sie es wüßte, so würde sie hochmütig.
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DiE BIbelüBErsetzUng Ist eiNe große MühE. WiR habEn VieL Öl dAbei verBRAucHT. Es werdEN aber EtliChe sEiN, Die ES weRden bESseR wolLeN WisSEN deNn WIr, abeR nICht BeSser mAcHeN. Sie wERDeN MiCh bEI einEm WORt faSseN wOLlen, Wo ich es umgekEhrt beI hUndErt könNTe, wEnN sie selbST übERsetzTen.
Christen, die beten, sind wie SÄULEN, die das DACH DER WELT tragen.
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Darum hat uns Gott die Gemeinde gegeben, damit wir NICHT ALLEIN sind IM KAMPF GEGEN DEN TEUFEL.
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Das Reich Christi besteht aus solchen, die da TRAGEN, UND aus solchen, die da GETRAGEN WERDEN.
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Das Wort Gottes ist eine Speise; wer sie ißt, den hungert IMMER MEHR danach.
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Niemand bittet gründlich, der noch nie gründlich erschrocken ist.
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Ein Vater schilt, straft und stäubt SEIN KIND und ist ihm doch nicht feind; der ist ihm aber feind, der seiner Bosheit schweigt und nicht schilt noch straft.
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WIR DEUTSCHEN SIND EIN WILDES, ROHES UND TOBENDES VOLK, mit dem nicht leicht etwas anzufangen ist, es treibe denn die höchste Not.
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Den FRIEDEN kauft man nie teuer, denn er bringt dem, der ihn kauft, großen Nutzen.
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WAS KÖNNEN WIR GUTESan den Juden SCHAFFEN, WENN WIR SIE NUR MIT GEWALT BEHANDELN, ihnen übles nachsagen und sie für Hunde halten? Wenn man ihnen verbietet zu arbeiten und sie zum Wucher treibt – wie sollte sie das bessern? Man muß nicht des Papsts, sondern christlicher Liebe Gesetz an ihnen üben. Ob etliche halsstarrig sind, was liegt daran? SIND WIR DOCH AUCH NICHT ALLE GUTE CHRISTEN!
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Die Heilige Schrift ist ein Fluß, in dem ein Elefant schwimmen muß und ein Lamm gehen kann.
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Ein Christ ist ein solcher Mensch, der gar keinen Haß noch Feindschaft wider jemand weiß, KEINEN ZORN NOCH RACHE IN SEINEM HERZEN hat, sondern eitel Liebe, Sanftmut und Wohltat.
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Ein Prediger darf sich nicht in staatliche Dinge einmischen.
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EINEN TRAURIGEN, VERZAGTEN MENSCHEN FRÖHLICH ZU MACHEN, ist mehr, als ein Königreich zu erobern.
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Es ist KEIN DING SO GUT, KEINS SO BÖSE, daß es mir nicht zum Guten dienen muß, wenn ich glaube.
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Die Werke für den Nächsten, der Glaube für Gott.
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Es ist KEIN MENSCH SO BÖSE, daß NICHT ETWAS AN IHM ZU LOBEN wäre.
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Friede, wenn möglich, aber die Wahrheit um jeden Preis!
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Vollkommen sein heißt, Gott fürchten und lieben und dem Nächsten