Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Martin Luthers 95 Thesen - Zeitgemäße und verständliche Neuübersetzung aus dem Lateinischen, zum Lutherjahr 2017 | Mit dem lateinischen Originaltext im Anhang | Für die eBook-Ausgabe optimiert und mit verlinktem eBook-Inhaltsverzeichnis | Martin Luthers Anliegen war es nicht, die Katholische Kirche zu zertrümmern, sondern sie zurück zu ihren wahrhaften Wurzeln zu führen. Die 95 Thesen sind kein bloßes Pamphlet, sondern aus fundiertem theologischen Wissen heraus formulierte Forderungen. Dennoch sind sie, und das macht es doppelt interessant, stellenweise geradezu satirische Überspitzungen, aus denen immer wieder Ironie und sogar Sarkasmus aufblitzen. | Im Zentrum der Kritik steht in den Thesen der ablasshandel. Bei diesem Geschäft wurde - mit Förderung durch die Bischöfe - den Gläubigen vorgegaukelt, sie könnten sich durch einen Geldbetrag an die kirchlich lizenzierten Ablassnehmer von ihren Sünden freikaufen - und das auch noch, ohne jegliche Reue an den Tag zu legen. | Die 95 Thesen sind die Initialzündung von Luthers Kampf gegen das institutionalisierte Kirchentum und ihre Veröffentlichung markiert den Beginn der Reformation. © Redaktion Pallas, 2017
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 25
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Innentitel
Vorbemerkung des Herausgebers
Die 95 Thesen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
45.
46.
47.
48.
49.
50.
51.
52.
53.
54.
55.
56.
57.
58.
59.
60.
61.
62.
63.
64.
65.
66.
67.
68.
69.
70.
71.
72.
73.
74.
75.
76.
77.
78.
79.
80.
81.
82.
83.
84.
85.
86.
87.
88.
89.
90.
91.
92.
93.
94.
95.
Lateinische Originalversion
Impressum
Martin Luther war ein Kirchenmann im wahren Sinn des Wortes. Sein Anliegen war es nicht, die Katholische Kirche zu zertrümmern, sondern sie zurück zu ihren wahrhaften Wurzeln zu führen. Die 95 Thesen sind kein bloßes Pamphlet, sondern aus fundiertem theologischem Wissen heraus formulierte Forderungen. Dennoch sind sie, und das macht die Sache doppelt interessant, stellenweise geradezu satirische Überspitzungen, aus denen immer wieder Ironie und sogar Sarkasmus aufblitzen.
Bei der Abfassung der Thesen musste Luther sehr bedachtsam sein und jedes Wort abwägen, um nicht sofort selbst ins Visier der Inquisition zu geraten und als Ketzer abgestempelt werden. So folgt auf jede harsche Kritik in der nächsten These sogleich wieder eine Besänftigung und ein Lob für Kirche und Papst – wenn sie denn richtig funktionieren würden, so Luthers Gedanke, den man zwischen den Zeilen herauslesen kann.
Im Zentrum der Kritik steht in den Thesen der ›Ablasshandel‹, mit dem sich Gläubige durch Geld von ihren Sünden freikaufen konnten – und das, ohne jegliche Reue an den Tag zu legen. Mit diesem Geschäft wurde – mit Unterstützung der Kirchenvertreter – enorm Schindluder getrieben und den Gläubigen vorgegaukelt, sie könnten sich durch einen Geldbetrag an die kirchlich lizenzierten Ablassnehmer ihrer Sünden entledigen.
Abgesehen von diesem Gedanken, der uns heute absurd vorkommt, war das Geschäft auch eine betrügerische Ausbeutung gerade der armen und ungebildeten Menschen. Während Reiche sich den Ablass ohne große Schwierigkeiten leisten konnten, mussten sich Arme den Geldbetrag bitter absparen – zumal man ihnen suggeriert hatte, der Ablass stünde noch über der göttlichen Gnade und ein Sündenerlass sei ohne ihn geradezu unmöglich. Es gab also gar keine andere Wahl.