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Gebet ist ein unentbehrliches Merkmal wirklichen Lebens aus Gott. Betend setzt sich die Seele der Bestrahlung von oben her aus. Betend zieht sie Saft und Kraft aus den Wurzeln verborgenster Innerlichkeit. Wir wollen Luther wieder kennen lernen durch die Erinnerung an sein Werk. Und man lernt ihn am besten da kennen, wo seine Wurzeln wachsen und seine Quellen rauschen in der Stille seines Alleinseins mit Gott. So sei denn Luthers Gebetsleben unser Wegweiser zum Gebet, unser Schlüssel zum Verständnis des innersten Wesens der Reformation, unser Ratgeber in den Nöten der Zeit. Nicht nur, um in der Vergangenheit heimisch zu werden, sondern vor allem, um die Aufgaben der Gegenwart meistern zu können, um heranzuwachsen zu einem Geschlecht von Betern, treten wir in Luthers Gebetskämmerlein ein. Es soll uns das Zeughaus sein, aus dem wir uns Waffen zum Kampf und Fahnen zur rechten Friedensfeier holen. Es soll unser Kornspeicher sein, aus dem wir Brot schaffen für gotthungrige Herzen. Gott segne dies Büchlein dazu, dass wir wieder beten lernen in Luthers Geist und Glauben!
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Seitenzahl: 49
Luthers Gebetsleben
Ein Wegweiser für das Gebetsleben
Dietrich Vorwerk
© 1. Auflage 2019 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Dietrich Vorwerk
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-227-2
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
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Titelblatt
Impressum
Einführung
1. Wie Luther ein evangelischer Beter wurde (Jugendgebete und Klostergebete)
2. Der fertige Beter (Gebetsadresse, Gebetsgrundlage, Gebetsgeist, Gebetsgesinnung, Bedeutung des heil. Abendmahls für das Gebetsleben, Gebetsgewohnheiten, Gebetsergebnisse)
3. Bittgebet, Beichtgebet und Dankgebet bei Luther (besonders Notgebet, Krankengebet, Sterbegebet, Brotgebet und Kriegsgebet; Beichtgebet, Anfechlungsgebet, Kampfgebet, Heiligungsgebet; Dankgebet, Lobgebet, Bekenntnisgebet).
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Das Jahr 1917 hat einen merkwürdigen Doppelcharakter. Einerseits durchtosen es die Schrecken des Weltkrieges. Derselbe scheint in seinen letzten entscheidenden Abschnitt eingetreten zu sein. Aber – alles Voraussagen wäre vermessen. Andererseits läuten die Reformationsjubiläumsglocken. 1917 weist mit erhobenem Finger zurück auf 1517, auf Luthers Tat und Luthers Persönlichkeit. Ob nicht dieser Doppelcharakter des Jahres 1917 schließlich zur Einheit zusammengeht? Ob nicht in beidem, dem Anbruch eines neuen Reformationsjahrhunderts und der Fortdauer der Kriegsnot, zwei Gotteshände einander entgegenarbeiten? Diese Gotteshände wollen ergriffen sein von unseren Händen. Die Antwort der evangelischen Christen auf Gottes reformatorische Rede von 1517 und auf seine kriegerische Rede von 1917 besteht in unserem ganzen Leben. Die Antwort des Baumes auf das Leuchten der Frühlingssonne besteht darin, dass er neuen Lebenssaft durch Stamm und Zweige kreisen lässt, dass er Blattknospen hervortreibt, Blüten entwickelt und Fruchtkeime ansetzt. Aber indem er wächst und wird, wendet er alle Blätter und Blüten der Sonne zu. So muss auch der Christ, soll sein ganzes Leben in Kraft des auf ihn wirkenden Wattens Gottes geführt werden, sich der Sonne der ewigen Liebe zuwenden.
Das geschieht vor allem im Gebet. Gebet ist ein unentbehrliches Merkmal wirklichen Lebens aus Gott. Betend setzt sich die Seele der Bestrahlung von oben her aus. Betend zieht sie Saft und Kraft aus den Wurzeln verborgenster Innerlichkeit. Darum muss das Jahr 1917 den evangelischen Christen einen nachhaltigen Anstoß zum Gebet geben, wenn sein gottgewollter Segen nicht verloren gehen soll. Die Not des Krieges lädt uns zum Beten ein. Denn Not lehrt beten. Und die Reformationsjubelfeier mahnt uns zum Gebet. Denn wir wollen Luther wieder kennen lernen durch die Erinnerung an sein Werk. Und man lernt ihn am besten da kennen, wo seine Wurzeln wachsen und seine Quellen rauschen in der Stille seines Alleinseins mit Gott. So sei denn Luthers Gebetsleben unser Wegweiser zum Gebet, unser Schlüssel zum Verständnis des innersten Wesens der Reformation, unser Ratgeber in den Nöten der Zeit. Nicht nur, um in der Vergangenheit heimisch zu werden, sondern vor allem, um die Aufgaben der Gegenwart meistern zu können, um heranzuwachsen zu einem Geschlecht von Betern, welches die großen Erlebnisse von 1914-1917 innerlich verstanden und dadurch für Sieg und Frieden reif geworden ist, treten wir in Luthers Gebetskämmerlein ein. Es soll uns das Zeughaus sein, aus dem wir uns Waffen zum Kampf und Fahnen zur rechten Friedensfeier holen. Es soll unser Kornspeicher sein, aus dem wir Brot schaffen für gotthungrige Herzen. Gott segne dies Büchlein dazu, dass wir wieder beten lernen in Luthers Geist und Glauben!
Not lehrt beten. Das steht wie in Stein gemeißelt über der Gebetsentwicklung Luthers geschrieben. Zuerst war's eigene Krankheitsnot und Todesgefahr, die ihn ins Gebet trieb. Dann war's die Not seiner Seele, der Jammer über seine Sünde. Endlich bewegte die Not der Kirche und des Volkes den inzwischen zum Reformator gewordenen Mann.
Seine Jugendgebete, soweit sie nicht kindliches Nachbeten aus frommer Gewohnheit und Sitte heraus waren sondern selbstbetendem Herzen entstammten und eigenes inneres Leben ausdrückten, hatten ihren Ursprung in Krankheit und Sterbensgefahr. Während seiner Studentenzeit in Erfurt trat ihm in den Jahren von 1502 bis 1505 mehrmals der Tod nahe und wurde ihm ein Wecker zum Gebet. An einem Osterdienstag brachte er sich auf einer Reise ins Elternhaus versehentlich mit einer Waffe eine Verwundung bei. Eine, Pulsader des Schenkels war getroffen, die Gefahr des Verblutens drohte ihm zweimal. Beide Male bat er die Jungfrau Maria um Hilfe. Beide Male glaubte er durch Stillung der Wunden eine Gebetserhörung erfahren zu haben. Im Juli 1505 geriet er auf der Rückkehr aus der Heimat in der Nähe von Erfurt in ein furchtbares Gewitter. Er glaubte, der Zorn des himmlischen Richters wolle seinen Tod. Da rief er die heilige Anna an: „Hilf, liebe Sankt Anna, ich will ein Mönch werden.“ Als die Gefahr vorübergegangen war, hielt er sein Gebetsversprechen und trat in das Augustinerkloster in Erfurt ein.
Diese Jugendgebete Luthers mit ihrer Anrufung der Heiligen und mit der Verstärkung des Notgebets durch ein Gelübde verraten noch seine Befangenheit in mittelalterlichen Vorstellungen.