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Dieses E-Book entspricht 192 Taschenbuchseiten ... Als die karrieregeile Melinda erfährt, dass ihr Ex-Mann Jason seine junge Geliebte heiraten will, verändert sie ihr komplettes Leben: Von der Karrierefrau verwandelt sie sich in die verführerische Hure, statt emotionsloser Umsatzzahlen entscheidet sie sich für tabulosen Sex. Damit hofft sie, Jason zurückzuerobern, der noch immer ihre Gedanken und Gefühle beherrscht. Da tritt plötzlich Riley, ein freiheitsliebender, dominanter Mann voller hemmungsloser sexueller Fantasien in ihr Leben und entzündet jedes Fünkchen ihrer körperlichen Leidenschaft. Schon bald gerät Melinda zwischen die emotionalen Fronten der beiden Männer. Wird sie sich für ihre alte Liebe oder die neue Erotik entscheiden? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 197
Impressum:
Mach mich zu deiner Hure | Erotischer Roman
von Jenna Norman
Was macht eine Schülerin, die Autorin werden und daher Literaturwissenschaften studieren möchte? Sie trampt nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss durch das Land, lernt Leute, Museen und natürlich das Nachtleben kennen. Die Studienanmeldung überlässt sie getrost dem Vater zu Hause, zusammen mit einer allgemeinen Vollmacht. Doch die abenteuerlustige sowie sorglose Tochter bedenkt nicht, dass Eltern nur „das Beste“ für ihr Kind wollen. So entscheidet der Vater, dass ein Wirtschaftsstudium erheblich lukrativer für seine Tochter wäre. Die naive Leichtigkeit der Jugend beschert Jenna bei ihrer Rückkehr einen ziemlichen Schock und bringt ihr lehrreiche Erfahrungen sowie eine sichere kaufmännische Leitungsposition ein. Ihre Leidenschaft für das Schreiben ist jedoch bis heute ungebrochen. Jenna Norman ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Neben Ratgebertexten, biografischen Kurzgeschichten, Liebes- und Frauenromanen liegt ihr besonderer Schwerpunkt auf der erotischen Literatur. Diese Literaturform ermöglicht es, die Grenzen der erotischen Erfahrungen zu sprengen. In der Fantasie können sexuelle Spielarten ausprobiert, genossen und neu entdeckt werden. Jenna wünschte nur manchmal, neben Familie, Tieren und Job noch mehr Zeit für diese Leidenschaft zu finden.
Lektorat: Sandra Walter
Originalausgabe
© 2018 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: graphicgrow @ graphicriver.net keenarstudio @ graphicriver.net
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783862777426
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1
Erschöpft, verzweifelt und am Ende ihrer Konzentrationsfähigkeit schleuderte Melinda Jayne ihren dunkelbraunen Kugelschreiber auf ihren Büroschreibtisch. Anstatt des erwarteten dumpfen Geräusches, hörte sie jedoch nur einen hellen, leisen Aufprallton. Der Kugelschreiber war auf geräuschdämpfenden Papierstapeln gelandet. Melindas Schreibtisch war übersät mit dünnen Akten, Papieren, beschriebenen, karierten Blättern und handschriftlich ausgefüllten, zweiseitigen Formularen.
Sie kam gut mit dem Abarbeiten der Papierhaufen voran. Wäre da nur nicht das gestrige Telefonat mit ihrem Sohn Liam gewesen, das Melinda wie ein vernichtender Tornado ununterbrochen durch den Kopf jagte.
Mit einem energievollen Schwung, der mehr aus ihren letzten noch vorhandenen Reserven als aus dem Vollen schöpfte, stieß sie sich auf ihrem rollenden Bürostuhl vom Schreibtisch ab. Es war Samstagabend. 22:35 Uhr zeigte ihre edle, silberglänzende Schreibtischuhr. Diese Uhr war ein Geburtstagsgeschenk von ihrem Ex-Ehemann Jason. Er hatte Melinda vor knapp drei Jahren verlassen, da sie ihm zu langweilig und im wahrsten Sinne des Wortes nur noch »karrieregeil« wäre.
Melinda hasste diesen Ausdruck, zumal er umso deutlicher machte, dass zwischen ihr und Jason schon monatelang vorher im Bett nichts mehr gelaufen war. Selbst das gemeinsame Kuscheln hatte sie sich nahezu abgewöhnt, da Jason, ein angestellter Maler mit sehr viel Erfahrung und noch besserem Verdienst, meistens schon schlief, wenn sie abends müde von der Arbeit nach den vielen Überstunden nach Hause gekommen war.
Ja, Melinda hatte ihre Karrierechance ergriffen, die sich ihr überraschenderweise angeboten hatte. Ohne Hochschulabschluss oder vorherige Zusatzprüfungen wurde sie zur kaufmännischen Leiterin in dieser Universität befördert. Das bedeutete mehr Gehalt, mehr interessante Aufgaben und vor allem viel mehr Überstunden. Jason war von allen drei Vorteilen überhaupt nicht angetan, denn nun verdiente sie mehr Geld als er und war geistig sowie körperlich fast nur noch mit ihrer Arbeit beschäftigt.
Melinda schnaufte auf, wenn sie an diese Zeit zurückdachte. Eigentlich hatte sich nicht wirklich viel geändert, außer dass Jason sie dann plötzlich verlassen hatte und zu seiner jungen Freundin gezogen war, die er viel unterhaltsamer, interessanter, attraktiver, häuslicher und offensichtlich besser im Bett fand. Nach einem Jahr wurden Melinda und Jason dann rechtskräftig geschieden.
Melinda kullerte eine Träne aus ihrem linken Augenwinkel. Was war ihr geblieben? Ihr wunderbarer, vierundzwanzig Jahre alter, bereits selbstständig lebender Sohn Liam, diese Schreibtischuhr und der chaotische Papierhaufen auf einer für andere Singles datingüblichen Zeit auf ihrem Schreibtisch.
Es erschien Melinda plötzlich irrsinnig, diese Uhr nach Liams gestrigem Anruf noch auf dem Schreibtisch stehen zu lassen.
Liam hatte sie am Vorabend angerufen, als sie gerade aus der Dusche gestiegen war. Schutzlos sowie unvorbereitet durchdrang sie seine Nachricht und peitschte den ihr bekannten, verdrängten Schmerz auf.
»Hi, Mom, leider muss ich dir etwas mitteilen, was dich verletzen wird. Dennoch denke ich, dass du es erfahren solltest«, so hatte Liam den gestrigen Anruf am Spätabend begonnen.
»Hi, Liam, wie schön, deine Stimme zu hören! Aber keine Sorge, so leicht bin ich nicht verletzt«, versuchte Melinda, stark zu wirken, obwohl sie bereits befürchtete, um was es sich bei dieser Neuigkeit handeln würde.
Ihr Sohn Liam räusperte sich am Telefon. Normalerweise war er offen und direkt zu ihr, aber dieser Anruf fiel ihm hörbar schwer. »Ich habe heute eine Einladung zur Hochzeit bekommen - von Dad und -« Liam brach die Schilderung ab. Nur noch das Rauschen in der Telefonleitung war zu hören. »Bist du noch da, Mom?«, fragte er besorgt.
»Na klar. Ich dachte, du erzählst weiter. Wann findet die Hochzeit denn statt?«, fragte Melinda und war froh, dass der Einsatz von Bildtelefonen noch nicht üblich war. Ihr flossen Tränen über die Wangen und wieder einmal merkte sie, wie wenig sie die Trennung von Jason doch verarbeitet hatte.
»Sie heiraten in zwei Wochen, am Dienstag. Ich werde dort auch nicht hingehen, dachte aber, du solltest davon wissen.«
»Warum gehst du da nicht hin? Dein Vater heiratet! Da sollte doch der Sohn dabei sein.« Melinda meinte es wirklich ernst. Ihr Sohn hatte immer zu ihr gestanden und seinen Vater verurteilt, dass er sie wegen einer anderen, erheblich jüngeren, 31-jährigen Frau verlassen hatte. Aber Jason war und blieb Liams Vater und er war seinem Sohn ein vorbildlicher Dad gewesen.
»Liam, würdest du mich etwa nicht mehr besuchen, wenn ich auch einen Freund hätte?«, fragte Melinda.
»Dad hat dich wegen einer anderen Frau verlassen und dich einsam und verletzt zurückgelassen. Das ist doch etwas völlig anderes, als wenn du jetzt eine neue Beziehung hättest.« Wumm, das saß. Plötzlich fühlte sich Melinda schwach und klein, bedauernswert und entsetzlich erbärmlich.
»Liam, du brauchst mich auf gar keinen Fall zu bemitleiden. Mir geht es richtig gut und da bahnt sich auch gerade etwas mit einem fantastischen Mann an.« Melinda verabscheute es, zu lügen, aber noch mehr hasste sie es, dass Liam sich verantwortlich für sie fühlen könnte. Ihr Sohn sollte sich auf seine eigenen Wünsche, sein Wirtschaftsstudium und sein Leben konzentrieren. »Natürlich kannst du sehr gerne zu der Hochzeit deines Vaters gehen«, ergänzte Melinda noch betont laut.
»Echt, wer ist denn dieser Mann, dein neuer Freund? Kenne ich ihn?« Liam schien vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen zu sein. Jedoch schwang auch große Erleichterung in seiner Stimme mit.
»Gemach, gemach, mein junger Sohn! Wir stecken noch in den Anfängen des Kennenlernens!«, wiegelte Melinda ab.
»Mom, das freut mich sehr für dich. Aber vergiss die Pille nicht. Ich will keine nervige Halbschwester haben, die nur mit mir angeben möchte.« Da war er wieder, Liams trockener Humor.
»Dann sag das mal der Freundin deines Vaters, also der Frau, sozusagen deiner Stiefmutter, dass sie die Pille nehmen soll«, haspelte Melinda herum. Sie ging langsam auf und ab, um ihre Inneres während des Telefonats ruhig zu halten.
»Hab ich schon. Dad sagte, ich solle diesen weisen Ratschlag selbst befolgen, wenn ich mal eine Freundin habe.« Liam hatte ein sehr ansteckendes Lachen und Melinda fiel es daher leicht, trotz ihres schweren Herzens mitzulachen.
»Bei Dads Verlobter«, Liam zog das letzte Wort dabei spöttisch in die Länge und sein Lachen schien zu verebben, »habe ich das natürlich nicht angesprochen.«
»Ich weiß, du magst sie nicht besonders.« Einerseits schwang Bedauern, aber andererseits auch Erleichterung in Melindas Stimme mit.
»Wenn es nur das wäre.« Liam stöhnte theatralisch ins Telefon.
»Was ist es dann?«
»Natascha ist nicht die Richtige für Dad.«
»Du musst nicht aus Mitleid mit mir Abstand zu ihr halten.« Melinda schluckte.
»Tu ich auch nicht«, war Liams knappe Antwort. Nach solch einer harschen Antwort wollte er das aktuelle Thema beenden. Melinda kannte jede Regung ihres Sohnes. Früher einmal hatte sie auch geglaubt, die ihres Ex-Mannes Jason genau zu kennen.
Kapitel 2
Seit gestern nun wusste Melinda nicht nur, dass ihr Ex-Mann bald wieder heiraten würde, sondern ihr war auch schlagartig bewusst geworden, dass sie so langsam ein eigenständiges Leben möglicherweise mit einem neuen Partner beginnen sollte. Die Arbeit allein reichte ihr nicht mehr zum zufriedenen Leben aus. Sie wollte endlich auch mal Spaß haben, locker sein können, Liebe und Freude erfahren, interessant und attraktiv sein. Sie würde Jason schon zeigen, was er mit ihr verloren hatte.
Mit Wehmut dachte sie an die erste Nacht zurück, die sie mit ihm verbracht hatte. Damals - vor einer gefühlt unendlich langen Zeit - hatte sie Jason kennengelernt, als sie, gerade mal 24 Jahre alt, einen Malerfachbetrieb bei ihrem Umzug nach New York um Unterstützung gebeten hatte. An einer Raumecke ihres sonst sehr günstigen und schön gelegenen Apartments hatte sich Schimmel gebildet, den sie mithilfe eines professionellen Malers im Keim ersticken wollte. Ihr wurde Jason geschickt. Er bot Melinda freundlicherweise an, sich nach einer Woche nach Feierabend noch einmal den »bearbeiteten« Schimmelfleck anzuschauen und gegebenenfalls nachzubearbeiten. Doch er brachte nicht nur Farbe und Pinsel, sondern auch Pralinen, Wein und Blumen mit.
Melinda, die in New York außer ihren neuen Arbeitskollegen noch keine weiteren Kontakte hatte, freute sich über die gesellige Ablenkung.
Jason sprach mit so viel Begeisterung und Humor von seinem Beruf und seinen Erfahrungen, dass die schüchterne und zurückhaltende Melinda immer lockerer wurde.
Das warme Glitzern von Jasons braunen Augen, die Melinda permanent, jedoch nicht starrend anblickten, hypnotisierte sie.
»Maler ist der schönste Beruf überhaupt. Man trifft so viele interessante Menschen. Die körperliche Tätigkeit erspart mir zudem das Sportstudio. Schau mal, so viele Muskeln hat ein guter Handwerker«, ergänzte Jason, während er stolz sein T-Shirt über den Kopf zog.
Melinda konnte sich genau daran erinnern, wie sie leicht beschämt und dennoch fasziniert auf Jasons starke Oberarmmuskeln und seinen Waschbrettbauch gestarrt hatte.
Jason, der über ihre Reaktion sehr amüsiert zu sein schien, nahm ihre linke Hand, drehte sie ein wenig nach oben und legte sie auf seinen Bauch. »So fühlt sich ein starker Mann an, der eine Frau richtig beschützen … und begehren kann.« Bei den letzten drei Worten hatte sich Jasons Stimme überschlagen.
Melindas Körper verselbstständigte sich und fing an, vor Erregung zu zittern. Ja, sie wollte von ihm begehrt werden - von diesem starken Mann mit den strahlenden Augen.
Noch immer starrte sie auf seine starken Oberarme. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn sie sie auf das Bett drückten und er sich nähme, was er wollte? Jason hatte so konzentriert und liebevoll den Farbpinsel über die Ecke gestrichen - immer wieder und wieder. Würde er auch so geduldig und zärtlich über ihre Haut streichen, ihre Brüste, ihre Hüften, ihre heiße Scham?
»Jetzt möchte ich gerne testen, wie sich eine solch atemberaubende Frau wie du anfühlt. Magst du dein Shirt auch ausziehen?«
Melinda schüttelte den Kopf. Sie konnte sich doch nicht vor einem Mann ausziehen - und dann noch vor Jason, der Götter aller Handwerker. Er sollte es tun - er sollte sich nehmen, was er wollte. Jason sollte sie berühren, streicheln, liebkosen, bewundern und ausziehen. Wieder durchlief ein unaufhaltsames Zittern ihren Körper.
»Du hast doch keine Angst vor mir? Ich werde nichts machen, was du nicht willst.« Jasons Stimme war warm und flüsternd.
Doch, du sollst mich begehren und erobern, schrie es in Melinda, doch sie hatte Hemmungen, ihm ihre Wünsche mitzuteilen. So schüttelte sie nur den Kopf. »Nein, das ist es nicht. Ich habe schon lange keinen Alkohol mehr getrunken. Jetzt ist mir heiß und ich zittere.« Melinda merkte, wie unlogisch sich das anhörte, aber Jason lachte nur kurz männlich-rau auf.
»Kein Problem. Gut, dass dir warm ist. Wir spielen jetzt Strippoker oder noch besser, Strip-Mau-Mau - das geht schneller. Wer verloren hat, muss immer ein Kleidungsstück ausziehen. Ich habe dir sogar schon einen Vorsprung eingeräumt - mein T-Shirt ist bereits ausgezogen. Karten habe ich als Maler auch immer für die Pausen mit den anderen Jungs dabei.« Jason zwinkerte ihr zu.
Sich ausziehen vor diesem richtigen Mann? Seine Blicke über ihren Körper wandern sehen? Melinda sah nicht schlecht aus, das wusste sie, aber sie konnte sich nicht vorstellen, den bewundernden Blick eines Mannes auf ihren Körper ertragen zu können. Dennoch nickte sie.
Viel zu schnell war das erste Spiel mit einem »Sieger-Mau-Mau« von Jason beendet. Begehrlich wanderte sein Blick bereits jetzt über die zwei runden Ausbeulungen ihres Shirts, worunter sich ihre Brüste befanden. Triumphierend zog sie jedoch den ersten Pumps aus. Jason stöhnte gespielt genervt auf. »Ich hätte vorher sagen sollen, dass die Kleidungsstücke von oben nach unten ausgezogen werden müssen, aber na gut, ich warte gerne etwas länger auf meine große Belohnung.«
»Wenn einer seine Kleidung bis auf den Slip ausgezogen hat, ist das Spiel vorbei - richtig?«, fragte Melinda noch einmal nach.
»Wenn einer alles ausgezogen hat, ist dieses Stripspiel erst zu Ende, mein Schatz.« Das erneute Überschlagen von Jasons Stimme ließ Melindas Körper wieder vor Verlangen erschauern.
Auch das nächste und übernächste Spiel verlor sie, obwohl sie immer gedacht hätte, dass Mau-Mau ein reines Glückspiel sei. Jedoch, wie hieß es noch gleich: »Pech im Spiel, Glück in der Liebe.« Nun musste sie ihr Shirt doch ausziehen. Sie biss die Zähne aufeinander und zog es sich ebenfalls über den Kopf. Nun ja, im Schwimmbad hatte sie letztlich auch nicht mehr als einen Bikini an.
Doch hier war es etwas anderes. Der Mann - durchtrainiert, sie begehrend und mit strahlenden Augen - starrte auf ihren BH. »Beim nächsten Spiel kommt der dran.«
»Wenn du deine Augen nicht wieder auf deine Karten richtest, gewinne ich die nächsten Spiele«, konterte Melinda hoffnungsvoll.
»Glaube mir, wenn der Anreiz so hoch ist, kämpfe ich mit allem, was mir zur Verfügung steht.« Nun war Jasons Stimme rauchig belegt.
Halb wünschte sich Melinda, dass sie verlieren würde, doch sie konnte sich nicht vorstellen, den BH vor ihm zu öffnen - vor seinen begehrlichen Blicken.
Melinda konzentrierte sich auf das Spiel - legte eine Karte nach der anderen ab und endlich, beim nächsten Zug könnte sie dieses Stripspiel mit ein wenig Glück gewinnen. Doch Jason kam ihr genau einen Zug zuvor. Mit einem dunklen, lauten »Mau-Mau« knallte er die letzte Karte auf den Tisch. Die Spielkarte rutschte mit seiner begeisterten, männlichen Kraft angetrieben ein Stück weiter.
Mit verschränkten Armen lehnte sich Jason auf seinem Stuhl zurück. »Na, jetzt will ich deine Brüste sehen«, unterstrich er seine Geste. Er zog einen Mundwinkel halb spöttisch hoch. »Nun kommst du nicht mehr drumherum - Spielschulden sind Ehrenschulden.«
Nun zitterte Melinda durchgehend. Es störte sie, da sie es nicht kontrollieren konnte und Jason dadurch ihre innere Erregung sichtbar wurde.
Melinda rührte sich nicht. »Ich kann nicht«, sagte sie.
»Willst du nicht oder kannst du nicht?«, fragte Jason nach und zog neckisch den rechten Mundwinkel hoch.
»Ich … ich kann nicht«, antwortete Melinda.
»Das sollte kein Problem sein.« Jason stand auf und ging auf Melinda zu, die sich im Stuhl verkroch. Mit einem starken Ruck zog Jason sie an ihrem rechten Oberarm nach vorne und löste mit seiner rechten Hand äußerst geschickt ihren Büstenhalter.
Instinktiv legte Melinda ihre Hände um ihre Brüste, um sie vor seinen Blicken zu schützen.
»Du bist richtig süß, weißt du das? Du machst mich total verrückt.« Jason stand noch vor Melinda mit ihrem schwarzen BH in seiner Hand. Seine Augen strahlten nun so sehr, dass sie eigentlich den Raum erhellt haben müssten.
Plötzlich zog Jason ihr mit einem männlich-starken Ruck die Hände von den Brüsten und hielt sie dann zur Seite. Melinda konnte sich nicht einmal annähernd gegen seine Stärke wehren. Sie wollte es im Grunde auch nicht. Er hatte sich genommen, was er wollte und sie war nun seine Beute. Melinda spürte, wie das Kribbeln in ihrer Scham unerträglich verlangend wurde und gleichzeitig eine heiße Flüssigkeit ihren Slip durchnässte.
»Ich gehöre dir«, stöhnte Melinda von ihrem Körper dazu genötigt.
»Endlich. Ich konnte mich kaum noch zurückhalten«, antwortete Jason zärtlich, ließ Melindas Hände los und schob nur einen nächsten Augenblick später seine Arme unter ihre Knie und hinter ihren Rücken. Er hob sie so mühelos hoch, als sei sie ein Kissen.
Er warf sie förmlich in ihr Bett und ehe Melinda es überhaupt erfassen konnte, war Jason schon vollständig ausgezogen. Sein großes Glied zeigte stocksteif und handlungsbereit nach oben, was Melinda stolz machte.
Nun öffnete Jason auch ihre Hose und zog sie gleich zusammen mit ihrem Slip aus. Dann blieb er plötzlich ganz ruhig vor ihrem Bett stehen. Sie lag völlig nackt vor ihm. Der Wind der surrenden Klimaanlage, den sie auf ihrer Haut spüren konnte, machte ihr ihre Nacktheit noch bewusster.
Melinda verlangte nach Jason. Er sollte sie berühren, streicheln, kneten, sich in ihr vergnügen, sich das nehmen, was er wollte und sie zu seiner Frau machen - seiner ausgesuchten Beute.
Doch er machte nichts - stand nur vor dem Bett und sein Blick wanderte an ihrem Körper herunter und herauf.
»Gefalle ich dir nicht?«, fragte ihn Melinda unsicher.
»Oh doch, und wie! Vielleicht sollte ich jedoch lieber gehen.«
»Was? Warum?«
»Wenn ich mich nur eine Sekunde nicht zurückhalte, kann ich mich nicht mehr stoppen. Du bist so - wahnsinnig geil!«
»Nicht zurückhalten - bitte!«, presste Melinda heraus.
Jasons Hände packten augenblicklich zu. Eine Hand ergriff ihre linke Brust mit unbändiger Leidenschaft und die andere legte sich direkt an ihre Muschi. Ein erleichtertes Stöhnen von Melinda war zu hören, da bohrte sich der Mittelfinger von Jason direkt in ihre Vagina, doch nur, um darin regungslos auf Melindas Reaktion zu warten.
In Melindas Körper peitschte das Begehren, das kein Aufschieben mehr duldete. Alles konnte passieren, doch nur nicht »nichts«. Ihre Hüfte begann, sich automatisch hoch und herunter zu bewegen, um dem regungslosen Finger die Chance zu geben, sie zu befriedigen. Doch es reichte nicht.
Jason drückte nun hart ihre Brustwarze zusammen.
Der süße Schmerz ließ in Melinda alle Bedenken vergessen. »Nimm mich«, stöhnte sie.
»Ich weiß nicht, ob du schon so weit bist.« Jason räusperte sich. Auch seine Stimme zitterte inzwischen stark.
Melinda nickte und mit einem sportlich leichten Ruck lag Jason auf ihr. Sein Glied stieß er in einem Zug in sie.
Es war solch ein schönes Gefühl, von Jason ausgefüllt zu werden, dass Melinda Tränen in die Augen stiegen. Seine Stöße waren fordernd und erfüllten auch ihre Begierde in Sekundenschnelle. Er vergoss unmittelbar danach seinen Saft in ihr.
Doch er atmete einmal durch, zog seinen Schwanz nicht aus ihr heraus, sondern stieß ihn, inzwischen wieder steif geworden, erneut in sie herein. Gleichzeitig biss er ihr leidenschaftlich in die Brustspitze und saugte an ihr.
Jasons stürmische Inbesitznahme ihres Körpers ließ Melinda in eine Welle von sich rasch zwischen Begierde und Glücksgefühl abwechselnden Gefühlen treiben.
Ebenso schnell wie Jason stand auch Melinda wieder vor ihrem nächsten Orgasmus, der gar nicht aufzuhören schien.
Völlig verschwitzt und schwer atmend, lag Jason danach auf ihr. Melinda war einfach glücklich und schwebte auf einer Wolke weit ab von der Erde.
Jason hob den Kopf und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen - danach zog er mit seiner Zunge ihre Lippenkonturen nach. »Eigentlich wäre dies der erste Schritt gewesen, doch du hast mich einfach zu verrückt gemacht.«
»Es war wunderschön«, hatte sie geantwortet.
Kapitel 3
Melinda konnte sich noch genau an den ersten, unglaublichen Sex mit Jason erinnern, weil sie beide immer etwas ganz Besonderes für sie gewesen waren: der Sex und Jason. Er hatte sie verlassen, weil sie an Erotik nicht mehr viel Interesse gezeigt hatte und, weil er eine jüngere Frau gefunden hatte, die ihn wieder »verrückt« machte.
Melinda starrte in Erinnerungen an Jason gefangen auf das Display der Tischuhr. Er hatte Wert darauf gelegt, dass die 5:00-Uhr-Markierung auch gebührend auffällig dargestellt war. 17:00 Uhr nachmittags war genau die Zeit, zu der alle Arbeitnehmer der Verwaltung dieser Universität in New York, der Claude-Shannon-Universität, in den oft mehr, aber manchmal auch weniger verdienten Feierabend gehen konnten.
Das Betrauern des Scheiterns ihrer Ehe musste jetzt endlich ein Ende haben. Melinda nahm den edlen Bürowecker, zog die unterste Schublade ihres Schreibtischcontainers auf und legte ihn dort zu den Dingen, die sie erfahrungsgemäß nie wieder brauchen würde.
Melinda ahnte jetzt auch so, ohne Wecker und ins Auge springende 5:00-Uhr-Markierung, dass sie viel mehr Wert auf eine ausgleichende und entlastende Freizeitgestaltung sowie ein strukturiertes Leben außerhalb der Arbeitsstelle legen musste.
Melinda legte mit einem schmerzhaften Aufstöhnen ihre linke Hand auf ihre rechte Schulter. Die unzähligen Arbeitsstunden vor dem Computer rächten sich erbarmungslos. Langsam und gedankenverloren massierte Melinda ihre Schulter.
Diesen Job hatte sich Melinda durch ihre Zuverlässigkeit, ihren Fleiß und ihren angeborenen Perfektionismus, der ihren Ex-Ehemann oft zur Weißglut gebracht hatte, »erarbeitet«. Gerade befand sie sich in einer ganz heißen und arbeitsintensiven Zeit, der Budgetplanung der Universität. Grundsätzlich und mit größter Selbstverständlichkeit zogen die Verantwortlichen aus den Abteilungen ihre Mittelbedarfsplanung bis auf den letzten oder meistens sogar auf den angemahnten Nachtermin hin, nur um dann die Formularfelder mit raffinierten Bemerkungen wie »in Klärung« und »wird nachgereicht« letztlich doch unbearbeitet lassen zu können. Dann war Melindas Kreativität, Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen sowie Nervenstärke gefragt, um fristgemäß mit den ihr vorgelegten Zahlenlücken ein in sich schlüssiges Gesamtbudget »zu stricken«.
Der Zeitdruck zwang sie eigentlich, sich wieder auf dieses Zahlenchaos zu konzentrieren, doch der Körper ermunterte sie zu einem herzhaften Gähnen, dem sofort ein zweites folgte. Melinda streckte sich, in der Hoffnung, dadurch ein wenig wacher zu werden. Sie wusste, dass sie sich an diesem Samstag spätabends im Verwaltungstrakt der Claude-Shannon-Universität in New York befand. Ihr Körper fühlte sich an, als hätte er in den letzten dreizehn Stunden im Büro zehn Kilogramm zugenommen: schwer, steif und dringend nach der horizontalen Liegeposition verlangend.
Kurz entschlossen lehnte sich Melinda zu ihrer Tastatur hinüber, erfasste mit der rechten Hand die Computermaus und schloss alle geöffneten Anwenderprogramme mit einem beherzten Klick auf das »X« an dem oberen Bildschirmrand. Danach fuhr sie das Betriebssystem herunter und der Computer schaltete sich mit einem halb erleichtert und halb genervt wirkenden piependen Stöhnen ab.
»Mein kleiner Eseli, jetzt darfst du dich erst einmal ausruhen. Du hast brav gearbeitet. Heu in Form von Strom bekommst du morgen wieder. Für heute reicht es, sonst verdirbst du dir noch den Magen und ich muss das morgen dann auslöffeln«, sprach Melinda mit ihrem PC. »Ich werde mir nur noch eine Erfrischung und Aufmunterung in Form einer prickelnden Cola am Automaten im Unicafé holen, ehe ich mich dann ins nächtliche Samstagsgetümmel nach Hause schleiche.« So plapperte Melinda ihre Einsamkeit weg, während sie Ordner zuklappte und Schränke mit vertraulichem Inhalt schloss. Sie ahnte nicht, welche Art der Erfrischung an diesem Abend noch auf sie wartete.
***
»Andere alleinstehende Frauen feiern am Samstagabend, flirten und tanzen auch in meinem Alter noch. Ich dagegen verbringe so viele Abende hier und nötige dich, zu arbeiten, lieber Eseli.« Wie als Antwort knackte das Plastikgehäuse des Computerbildschirms aufächzend, während es begann, sich abzukühlen.
***
»Eseli« war das Kosewort, das Melinda ihrem Computer nach drei Wochen gemeinsamer Jahresabschlussarbeit gegeben hatte. »Mein Computer ist manchmal sehr bockig, aber geduldig, unendlich arbeitswillig und braucht auch gelegentlich eine nette Streicheleinheit, wenn auch nur, um den Staub vom Bildschirm entfernt zu bekommen.« So hatte Melinda ihren Kosenamen für den PC gegenüber ihren zwei höchst amüsierten Mitarbeiterinnen begründet, die ein »Gespräch« zwischen Melinda und ihrem »Eseli« belauscht hatten.
Kapitel 4
Endlich konnte Melinda ihr kleines, aber umso gemütlicheres Leiterinnenbüro von außen abschließen. Langsam ging sie die ausgestorbenen und ihre Schritte widerhallenden Gänge der Universität entlang. Sie freute sich auf die gekühlte Coladose aus dem Automaten, die sie noch in Ruhe genießen würde, ehe sie nach Hause zu ihrer vereinsamten Wohnung und ins ungewärmte Bett kriechen würde.
Melinda verscheuchte mit einem Kopfschütteln ihre negativen Gedanken, ehe sie das stets geöffnete Universitätscafé betrat.
Fast erschrak sich Melinda, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine dort war, sondern fünf muntere Männer gemütlich um einen kleinen Tisch herum saßen und ebenso temperamentvoll wie auch gut gelaunt zu diskutieren schienen.