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In den letzten Jahrzehnten ist das Problemfeld Ess-Störungen in unserer Gesellschaft mehr denn je präsent: Laut der Shell-Studie Jugend 2006 empfindet sich ein Drittel aller befragten Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren als ein wenig oder viel zu dick, obwohl sie normal- oder untergewichtig sind. Die Bereitschaft, dem vermeintlichen Übergewicht mit Diäten entgegenzuwirken ist groß und damit auch die Gefahr, eine Ess-Störung zu entwickeln. 2007 stellte das Robert Koch-Institut in seiner über drei Jahre angelegten KiGGS- Studie fest, dass insgesamt 21,9% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland im Alter von 11-17 Jahren Symptome einer Ess-Störung zeigen. 2008 ging die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt davon aus, dass in unserem Land ca. 600.000 Menschen im Alter zwischen 15 bis 35 Jahren unterernährt sind. Das Model Kate Moss antwortete unlängst auf die Frage nach ihrem Lebensmotto: "Nichts schmeckt so gut, wie sich dünn sein anfühlt". Alarmierende Zahlen und falsche Signale von Menschen mit Vorbildfunktion. Und ein Grund mehr, diese Thematik immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das Verfahren des narrativen Interviews hat den Vorteil, dass eine Erzählung eigenerlebter Geschichten zustande kommt, also ein natürlicher Charakter während des Interviews gewahrt bleiben kann. Die Interviewpartner wurden aufgefordert, ihre Krankheitsgeschichte bzw. die (Mit)- Leidensgeschichte eines Angehörigen zu erzählen und wurden dabei nicht vom Interviewer durch Zwischenfragen unterbrochen. So entstand ein sehr beeindruckendes, umfangreiches Material, das im vorliegenden Buch in zahlreichen Zitaten zum Ausdruck kommt.
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