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Verstehen, wie moderne Volkswirtschaften funktionieren
In diesem Buch wandern Hanno Beck und Aloys Prinz mit Ihnen durch die Vielfalt der makroökonomischen Theorien, insbesondere der Konjunktur- und Wachstumsmodelle. Sie bringen Ihnen die makroökonomische Bedeutung von Geld näher und zeigen Ihnen, wie die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung aufgebaut ist. Das Buch vermittelt den Lehrstoff, den ein Bachelor-Studium abdeckt, und lässt dabei auch kritische Fragestellungen nicht außen vor, sodass dieses Buch Sie umfassend über Makroökonomik informiert und gleichzeitig zu einer kritischen Auseinandersetzung damit motiviert und befähigt.
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Seitenzahl: 669
Veröffentlichungsjahr: 2018
Makroökonomie für Dummies
Makroökonomie für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2018
© 2018 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © Andrei Merkulov – Fotolia.comKorrektur: Frauke Wilkens, München
Print ISBN: 978-3-527-71419-3ePub ISBN: 978-3-527-81151-9
Hanno Beck ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Pforzheim. Zuvor war er Redakteur im Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seine Forschungsgebiete sind neben der Medienökonomie, Staatsverschuldung und Geldpolitik die psychologischen Grundlagen wirtschaftlichen Handelns (Behavioral Economics) und die Ökonomik des Alltags. Er ist Verfasser mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher und hat unter anderem zweimal den Deutschen Finanzbuchpreis gewonnen (2013 und 2015).
Aloys Prinz ist Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Zuvor war er Professor für Wirtschaftspolitik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören unter anderem die öffentlichen Finanzen und die Staatsverschuldung. Er hat zahlreiche Artikel in nationalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, unter anderem zu Themen der Steuer-, Finanz- und Wirtschaftspolitik. Er ist Gewinner des Deutschen Finanzbuchpreises 2015.
Cover
Titelseite
Impressum
Über die Autoren
Einleitung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Worum geht es in der Makroökonomik?
Kapitel 1: Was ist Makroökonomik?
Aggregate und Märkte
Makroökonomische Theorien und Modelle
Die vier Sünden der Makroökonomik
Kapitel 2: Wirtschafts- und Finanzpolitik
Makroökonomik als Grundlage für Wirtschafts-, Geld- und Finanzpolitik
Akteure in der Wirtschafts- und Finanzpolitik
Das »magische Viereck«
Zusammenarbeit von Wirtschafts-, Finanz- und Geldpolitik
Kapitel 3: Wachstum
Was ist Wirtschaftswachstum?
Wieso wächst die Wirtschaft?
Kapitel 4: Konjunktur
Was sind »wirtschaftliche Wechsellagen«?
Konjunktur und Struktur
Konjunkturindikatoren
Teil II: Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Kapitel 5: Wozu man die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung braucht
Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Wirtschaftsdaten
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Die Idee
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in der Bundesrepublik Deutschland
Elemente der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Kapitel 6: Aufbau der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Der Wirtschaftskreislauf
Drei Arten der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts
Kontensysteme
Kapitel 7: Die Zahlungsbilanz
Die Idee der Zahlungsbilanz
Die Teilbilanzen der Zahlungsbilanz
Die Mechanik der Zahlungsbilanz
Kapitel 8: Inflation und Preisbereinigung
Reale und nominale Größen
Wie man Inflation misst
Preisbereinigung
Probleme der Inflationsrate
Kapitel 9: Was die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung sagt – und was sie verschweigt
Die Lücken in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
Ein alternativer Ansatz: Glücksforschung
Teil III: Makroökonomische Modelle
Kapitel 10: Wozu Modelle?
Warum man Realität nicht realistisch erklären kann
Beschreibungsmodelle und Erklärungsmodelle
Die Festlegung des Abstraktionsniveaus
Kapitel 11: Das klassische Modell
Warum es vor der Makroökonomik keine Makroökonomik gab
Das Saysche Theorem
Krisen in klassischen Makromodellen
Politikempfehlungen
Kapitel 12: Das einfache keynesianische Modell
Kritik am klassischen Modell
Die Konsumnachfrage
Der einfache keynesianische Multiplikator
Multiplikator mit Staat
Kapitel 13: Das IS-LM-Modell
Das Gütermarktgleichgewicht: Die IS-Kurve
Geldangebot und Geldnachfrage: Die LM-Kurve
Das IS-LM-Modell
Güter-, Geld- und Arbeitsmarkt
Wirtschaftspolitik im Keynesianismus
Kapitel 14: Die neoklassische Synthese
Die Idee
Das Grundmodell
Ungleichgewichte bei flexiblen Preisen
Kapitel 15: Das AS-AD-Modell
Warum das IS-LM-Modell allein nicht reicht
Das Zusammenspiel aggregierter Märkte: Das AS-AD-Modell
Die Outputlücke im AS-AD-Modell
Die Phillips-Kurve
Kapitel 16: Entdeckung und Bedeutung von Erwartungen: Neuklassische Modelle
Erwartungen und Erwartungsirrtümer
Das neuklassische makroökonomische Modell
Und noch einmal: Die Phillips-Kurve
Politikempfehlungen der Neuklassik
Kapitel 17: Das neukeynesianische Makromodell
Das IS-MP-Diagramm
Das AD-IA-Diagramm
Neukeynesianische Analyse expansiver Geld- und Fiskalpolitik
Liquiditätsfalle und Große Rezession
Politikempfehlungen
Kapitel 18: Ausblick: DSGE-Modelle
Als Makromodelle laufen lernten: Dynamik
Der Zufall schlägt zu: Stochastik
Der DSGE-Modellansatz
Makroökonomische Verhaltensweisen der Sektoren
Teil IV: Wirtschaftswachstum
Kapitel 19: Wirtschaftswachstum: Ein paar Fakten
Wozu brauchen wir Wachstum?
Wirtschaftswachstum messen
Lebensstandard und Wirtschaftswachstum
Wirtschaftswachstum und Verteilung
Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit
Kapitel 20: Wirtschaftswachstum und Kapitalstock: Das Solow-Swan-Modell
Der Kapitalstock
Wachstumsgleichgewicht im »goldenen Zeitalter«
Bevölkerungswachstum
Kapitel 21: Wirtschaftswachstum und technischer Fortschritt
Grenzen des kapitalgetriebenen Wachstums
Der »Geist aus der Flasche«: Technischer Fortschritt
Unbegrenzter technischer Fortschritt: Die Blumentopf-Utopie
Kapitel 22: Wie Wirtschaftswachstum entsteht: Endogenes Wachstum
Warum Wachstum nicht vom Himmel fällt: Das AK-Modell
So entsteht Wachstum
Klima, Umwelt und Wachstum
Umweltintensität des Wachstums
Kapitel 23: Ist Wirtschaftswachstum heutzutage noch zu rechtfertigen?
Der Club of Rome und die Grenzen des Wachstums
Wachstum und Wachstumsethik
Nullwachstum in einer Marktwirtschaft
Die Degrowth-Debatte
Teil V: Geld
Kapitel 24: Geld, das unbekannte Wesen
Was ist »Geld«?
Geldarten
Woher kommt das Geld?
Brauchen wir Geld?
Kapitel 25: Die Aufgaben der Zentralbank
Die Zentralbank
Geldwesen ohne Zentralbank: »Free Banking«
Die Zentralbank als Institution der Geldpolitik
So funktionieren Zentralbank und Geldpolitik
Kapitel 26: Die Rolle der Geschäftsbanken und der Finanzmärkte
Geld- und Kapitalmärkte
Das monetäre System einer Volkswirtschaft
Was produzieren Geschäftsbanken?
Die Transmissionskanäle
Kapitel 27: Fiat money und Geldschöpfung: Das Kreditgeldsystem
Das Giralgeld
Die Vollgeldidee
Die Quantitätsgleichung
Geld ohne Staat: Piratengeld und Cybermoney
Teil VI: Makroökonomik offener Volkswirtschaften
Kapitel 28: Globalisierung
Globalisierung und Makroökonomik
Der Wechselkurs
Wechselkursregimes
Kapitel 29: Das Mundell-Fleming-Modell
Das Basismodell
Makroökonomik fester Wechselkurse
Makroökonomik flexibler Wechselkurse
Teil VII: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 30: Die zehn wichtigsten makroökonomischen Ideen
Arbeit
Multiplikatoren
Haavelmo-Theorem
IS- und LM-Kurve
Phillips-Kurve
Aggregierte Nachfrage und aggregiertes Angebot
Quantitätstheorie
Geldschöpfungsmultiplikator
Geldillusion
Rationale Erwartungen
A: Literatur
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Aggregierte Märkte und die dort bestimmten Größen
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Verwendungsrechnung für Deutschland 2016 in Milliarden Euro (Quelle der Daten: destatis)
Tabelle 6.2: Entstehungsrechnung der Bundesrepublik Deutschland 2016 in Milliarden Euro (Quelle der Daten: destatis)
Tabelle 6.3: Verteilungsrechnung der Bundesrepublik Deutschland 2016 in Milliarden Euro (Quelle der Daten: destatis)
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Die Salden der Teilbilanzen der deutschen Zahlungsbilanz 2016, in Milliarden Euro (Quelle: Deutsche Bundesbank)
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Der BIP-Deflator – ein Beispiel
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Zusammenfassung: Die klassische Theorie
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Zusammenfassung: Die keynesianische Theorie
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Zusammenfassung: Die neuklassische Theorie
Kapitel 17
Tabelle 17.1: Zusammenfassung: Die neukeynesianische Theorie
Kapitel 22
Tabelle 22.1: Wachstumstheorien
Kapitel 25
Tabelle 25.1: Vereinfachte Zentralbankbilanz
Tabelle 25.2: Mindestreserveerhöhung in der Zentralbankbilanz
Tabelle 25.3: Erhöhung der Refinanzierungskredite in der Zentralbankbilanz
Tabelle 25.4: Kauf von Wertpapieren durch die Zentralbank in der Zentralbankbilanz
Kapitel 26
Tabelle 26.1: Bilanz der Geschäftsbanken
Tabelle 26.2: Bilanz der privaten Nichtbanken
Tabelle 26.3: Bilanz des Staates
Tabelle 26.4: Vereinfachte Zentralbankbilanz
Kapitel 27
Tabelle 27.1: Geldmengendefinitionen (in Anlehnung an Nissen (2001)
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Trennschärfe makroökonomischer Theorien am fiktiven Beispiel der Neuen Klassischen und der Neuen Keynesianischen Makroökonomik
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Wachstumsraten und Trendwachstum des deutschen BIP von 1971 bis 2015 (Quelle der Daten: World Bank Database)
Abbildung 3.2: BIP pro Beschäftigten bei Erhöhung der Kapitalausstattung je Beschäftigten
Abbildung 3.3: BIP pro Beschäftigten bei technischem Fortschritt
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Wachstumsrate des BIP in Deutschland von 2000 bis 2015 (Datenquelle: World Bank Database)
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Input-Output-Tabelle der Bundesrepublik Deutschland 2006 in Milliarden Euro (Quelle der Daten: Statistisches Bundesamt 2010)
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Der einfache Wirtschaftskreislauf
Abbildung 6.2: Wirtschaftskreislauf mit Vermögensbildung
Abbildung 6.3: Wirtschaftskreislauf mit Vermögensveränderung, Staat und Ausland
Abbildung 6.4: Kontensystem für den einfachen Wirtschaftskreislauf
Abbildung 6.5: Das zusammengefasste Güterkonto
Abbildung 6.6: Das Produktionskonto
Abbildung 6.7: Das Einkommensentstehungskonto
Abbildung 6.8: Das primäre Einkommensverteilungskonto
Abbildung 6.9: Das Einkommensverwendungskonto
Abbildung 6.10: Das Vermögensänderungskonto
Abbildung 6.11: Das Auslandskonto
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Die Zahlungsbilanz und ihre Teilbilanzen
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Die klassische Sicht
Abbildung 12.2: Gesamtwirtschaftliche Konsumfunktion
Abbildung 12.3: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Gleichgewicht am aggregierten Gütermarkt
Abbildung 13.2: Das Geldmarktgleichgewicht
Abbildung 13.3: Die LM-Kurve
Abbildung 13.4: Das Gleichgewicht im IS-LM-Modell
Abbildung 13.5: Ungleichgewichte im IS-LM-Modell
Abbildung 13.6: Erhöhung der autonomen Investitionen I
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im IS-LM-Modell
Abbildung 13.7: Erhöhung der Geldmenge M im IS-LM-Modell
Abbildung 13.8: LM-Kurve mit Liquiditätsfalle
Abbildung 13.9: Die Investitionsfalle
Abbildung 13.10: Produktionsfunktion und Arbeitseinsatz
Abbildung 13.11: Der Arbeitsmarkt
Abbildung 13.12: IS-LM-Modell mit integriertem Arbeitsmarkt
Abbildung 13.13: Geldmarkt mit realer Geldmenge und Zinssatz
Abbildung 13.14: LM-Kurve und Preisniveau
Abbildung 13.15: Geldmengenerhöhung im IS-LM-Modell mit integriertem Arbeitsmarkt
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Geldmenge, Preisniveau und gesamtwirtschaftliche Nachfragefunktion
Abbildung 14.2: Basismodell der neoklassischen Synthese
Abbildung 14.3: Deflatorische Lücke
Abbildung 14.4: Inflatorische Lücke
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Vollständiges neoklassisches AS-AD-Modell
Abbildung 15.2: Unterbeschäftigungsgleichgewicht am Arbeitsmarkt
Abbildung 15.3: Unterbeschäftigungsgleichgewicht im AS-AD-Diagramm
Abbildung 15.4: Monetaristisches AS-AD-Modell
Abbildung 15.5: Die Phillips-Kurve in der keynesianischen Variante
Abbildung 15.6: Phillips-Kurve in der monetaristischen Variante
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Erwartete Geld- und Fiskalpolitik im neuklassischen Makromodell
Abbildung 16.2: Nominallohneffekt erwarteter Geld- beziehungsweise Fiskalpolitik
Abbildung 16.3: Erwartete Geldpolitik im IS-LM-Diagramm
Abbildung 16.4: Erwartete expansive Fiskalpolitik (Erhöhung der Staatsnachfrage) im IS-LM-Diagramm
Abbildung 16.5: Unerwartete Geldmengenerhöhung im IS-LM-Diagramm
Abbildung 16.6: Unerwartete Erhöhung der Staatsnachfrage im AS-AD-Diagramm
Abbildung 16.7: Phillips-Kurve in der neuklassischen Variante
Kapitel 17
Abbildung 17.1: IS-LM- und IS-MP-Diagramm
Abbildung 17.2: Herleitung der AD-Kurve aus dem IS-MP-Diagramm
Abbildung 17.3: Das AD-IA-Diagramm
Abbildung 17.4: Langfristiger Anpassungsprozess
Abbildung 17.5: Expansive Geldpolitik (Ausweitung der Geldmenge)
Abbildung 17.6: Expansive Fiskalpolitik (Erhöhung der Staatsnachfrage)
Abbildung 17.7: Liquiditätsfalle im IS-MP- und IA-AD-Diagramm nach Yashiv (2014) und Romer (2013)
Abbildung 17.8: Deflation im IA-AD-Diagramm (in Anlehnung an Yashiv (2014), S. 21)
Abbildung 17.9: Die Große Rezession im IS-MP- und IA-AD-Diagramm (in Anlehnung an Yashiv (2014) und Romer (2013))
Kapitel 18
Abbildung 18.1: Zeitlicher Verlauf und Erwartungsbildung
Abbildung 18.2: Das Frisch-Slutzky-Paradigma
Abbildung 18.3: Grundstruktur von DSGE-Modellen (in Anlehnung an Sbordone et al. (2010))
Kapitel 19
Abbildung 19.1: Wachstumsrate des realen Welt-BIP von 1961 bis 2015 (Quelle: Daten der Weltbank; Indicator Code NY.GDP.MKTP.KD.ZG)
Kapitel 20
Abbildung 20.1: Der volkswirtschaftliche Produktionsprozess (in Anlehnung an Ströbele (1987))
Abbildung 20.2: Der volkswirtschaftliche Produktionsprozess in formaler Darstellung
Abbildung 20.3: Steady-State-Gleichgewicht im Solow-Swan-Wachstumsmodell mit konstanter Sparquote
Abbildung 20.4: Erhöhung der Sparquote im Solow-Swan-Modell
Abbildung 20.5: Goldene Regel der Akkumulation
Abbildung 20.6: Zunehmendes Bevölkerungswachstum im Solow-Swan-Modell
Abbildung 20.7: Bevölkerungswachstum und Maximierung des Pro-Kopf-Konsums
Kapitel 21
Abbildung 21.1: Bevölkerung und Nahrungsmittel
Abbildung 21.2: Wachstum mit technischem Fortschritt
Abbildung 21.3: Wachstum und technischer Fortschritt im Solow-Swan-Modell
Kapitel 22
Abbildung 22.1: AK-Wachstum
Abbildung 22.2: Humankapital, F&E und Wirtschaftswachstums
Abbildung 22.3: F&E als Wachstumstreiber
Abbildung 22.4: F&E, Produktivitätsfortschritt und Pro-Kopf-Einkommen (in Anlehnung an David N. Weil (2009))
Abbildung 22.5: »Farben« des Wachstums (in Anlehnung an Victor, P. (2010))
Abbildung 22.6: Umwelt-Kuznets-Kurve (in Anlehnung an Victor (2010))
Kapitel 23
Abbildung 23.1: »Farben« von Degrowth (in Anlehnung an Victor (2010))
Abbildung 23.2: Das grüne Solow-Modell
Kapitel 26
Abbildung 26.1: Geld- und Kapitalmarkt
Kapitel 28
Abbildung 28.1: Wechselkurs am Euro-US-Dollar-Devisenmarkt (Preisnotierung)
Abbildung 28.2: Feste Wechselkurse und Devisenmarktintervention
Kapitel 29
Abbildung 29.1: Leistungsbilanzsaldo NX und inländischer Output Y
Abbildung 29.2: Leistungsbilanzsaldo NX und Wechselkurs
Abbildung 29.3: Zahlungsbilanzgleichgewicht im (r, Y)-Diagramm
Abbildung 29.4: Das Mundell-Fleming-Diagramm
Abbildung 29.5: Expansive Geldpolitik bei festen Wechselkursen
Abbildung 29.6: Expansive Fiskalpolitik bei festen Wechselkursen
Abbildung 29.7: Anstieg der Exportnachfrage im Mundell-Fleming-Diagramm
Abbildung 29.8: Inkompatibilitätstriade fester Wechselkurse
Abbildung 29.9: Expansive Geldpolitik bei flexiblen Wechselkursen
Abbildung 29.10: Expansive Fiskalpolitik bei flexiblen Wechselkursen
Abbildung 29.11: Zunahme der Exportnachfrage bei flexiblen Wechselkursen
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E1
Wenn es eine Zeit gibt, in der wir makroökonomische Theorien brauchen, dann ist diese Zeit heute. Vor fast 100 Jahren erschütterte eine gigantische Wirtschafts- und Finanzkrise – die Große Depression 1929 – die Welt in ihren Fundamenten und war vermutlich einer der Gründe für die große Katastrophe des 20. Jahrhunderts mit Millionen Opfern und die Geburtsstunde des Faches Makroökonomik. Heute, eben jene 100 Jahre später, sind es wieder Wirtschafts-, Börsen- und Finanzkrisen, die die Welt erschüttern und die herrschende makroökonomische Theorie infrage stellen. Keine Frage, die Ereignisse des Jahres 1929 haben die ökonomische Theorie viel gelehrt, und doch scheint es, als müsse man viele der in den vergangenen Jahrzehnten erarbeiteten Theorien und Grundsätze dringend überholen.
Dennoch ist es hilfreich, wenn nicht gar unverzichtbar, die vergangene und aktuelle makroökonomische Theorie zu kennen und zu verstehen, wenn man für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet sein will. Eine neue Theorie entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern beruft sich auf bereits bestehende Theorien, verbessert sie, erweitert sie oder fügt neue Bausteine hinzu. Wer neue Theorien verstehen oder selbst entwerfen will, muss die älteren Theorien kennen und verstehen – und genau das ist das Ziel dieses Buches: Wir wollen Ihnen einen einfachen, immer auch intuitiven Zugang zu den wichtigsten makroökonomischen Theorien bieten, allerdings mit dem Anspruch, die wichtigsten formalen Aspekte dieser Modelle verständlich darzustellen.
In tagesaktuellen Debatten werden makroökonomische Zusammenhänge zumeist stark vereinfacht und verkürzt, wenn nicht sogar verfälscht dargestellt, und das, was in der Politik bisweilen an makroökonomischen Glaubenssätzen verkündet wird, ist keine Theorie, sondern Ideologie. Makroökonomik ist bisweilen kompliziert – aber nicht so kompliziert, dass man sie nicht verstehen kann. Alles, was Leser dazu brauchen, ist etwas Zeit und Interesse. Wenn Sie das mitbringen, sorgt dieses Buch für den Rest.
Wer wissen will, warum manche Staaten reich, andere arm sind, warum Wirtschaftskrisen entstehen und wie man sie bekämpfen kann, wer verstehen will, wie moderne Volkswirtschaften funktionieren, sollte dieses Buch lesen.
Dieses Buch zeigt die Mechanik moderner Volkswirtschaften, die ökonomischen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten, die in ihnen gelten, sowie die Probleme und Herausforderungen, denen sich die Wirtschaftspolitik stellen muss. Die einzelnen Kapitel bauen allerdings aufeinander auf, sodass es sinnvoll ist, das komplette Buch durchzuarbeiten. Vorkenntnisse sind für dieses Buch kaum erforderlich, Sie sollten allenfalls mit den Grundlagen der Arithmetik und der Differenzialrechnung vertraut sein – Sie können also Gleichungen auflösen und die Steigung (die Ableitung) einer Funktion berechnen. Zur Sicherheit geben wir aber an den entscheidenden Stellen noch einmal eine Hilfestellung.
Wir stellen Ihnen in diesem Buch makroökonomische Modelle vor, die mit wenig Formalismus und mittels Gleichungen oder Grafiken dargestellt werden. Wer etwas mehr über komplexe ökonomische Zusammenhänge erfahren will, kommt an solchen Modellen nicht vorbei – wir erklären Ihnen in Kapitel 10 auch, warum diese Modelle trotz aller Realitätsferne sinnvoll und notwendig sind. Wir haben darauf geachtet, dass jedes Modell so beschrieben wird, dass Sie seine Idee, seine Annahmen und seine Aussagen auch ohne die Formalia intuitiv verstehen können. Haben Sie ein Modell intuitiv verstanden, dann verstehen Sie auch die formale Darstellung – und anders herum.
Für ein profundes Verständnis makroökonomischer Modelle und Theorien sollten Sie das Buch vollständig lesen. Die Kästen sowie die mit entsprechenden Symbolen gekennzeichneten Passagen enthalten Definitionen, interessante zusätzliche Details oder Zitate, die ein Thema noch einmal auf den Punkt bringen sollen. Wenn Sie die Modelle, die wir Ihnen vorstellen werden, wirklich verstehen wollen, werden Sie nicht umhin kommen, diese Modelle mehrmals zu studieren.
Wer Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Krisen, Inflation, Wachstum, Arbeitslosigkeit und andere makroökonomische Phänomene verstehen will, sollte dieses Buch lesen. Wer wird das sein? Natürlich vor allem Studierende der Wirtschaftswissenschaften, aber auch Studierende, die Wirtschaftswissenschaften im Nebenfach studieren. Dieses Buch enthält die wichtigsten makroökonomischen Ideen und Modelle, die man für ein Bachelor-Studium der Wirtschaftswissenschaften benötigt. Aber auch wer nicht studiert, kann dieses Buch nutzen – alle interessierten Personen, Wähler, alle politisch engagierten und tätigen Menschen, alle, die in der politischen Bildung oder der Erwachsenenbildung arbeiten. Um dieses Buch zu verstehen, benötigen Sie keine ökonomischen oder wissenschaftlichen Vorkenntnisse; Sie sollten allerdings ein Grundverständnis für grafische Darstellungen mitbringen, die Grundrechenarten beherrschen und wissen, wie man die Steigung einer Kurve berechnet (wir haben allerdings an den entscheidenden Stellen noch einmal eine Wiederholung eingeschoben). Ansonsten sollten Sie Interesse, Zeit und Neugier mitbringen.
Das Buch enthält eine systematische Darstellung und Aufbereitung makroökonomischer Theorien und Modelle. Im Einzelnen besteht es aus folgenden Teilen:
In diesem Teil lernen Sie die wichtigsten Begriffe der Makroökonomik kennen: Was ist der Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomik, welche Methoden wendet man in der Makroökonomik an und welche Ziele hat makroökonomische Politik? In diesem Kapitel lernen Sie auch die wichtigsten makroökonomischen Ziele – Beschäftigung, Preisstabilität und Wachstum – kennen. Wenn Sie noch nie etwas von Makroökonomik gehört haben – hier ist der Einstieg für Neulinge.
Teil II enthält alles, was Sie über die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wissen sollten; das ist das Datenwerk, das uns über die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft informiert. Ohne Kenntnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung kann man keine Makroökonomik betreiben oder verstehen. Sie lernen hier alles über Inlandsprodukt, Inflation, Leistungsbilanz und vieles mehr.
Teil III ist ein zentraler Teil dieses Buches: Hier lernen Sie die wichtigsten makroökonomischen Theorien kennen, auf denen letztlich die Entscheidungen der Politik basieren. Wir beginnen mit der klassischen Theorie, es folgt die einfache keynesianische Theorie, dann das IS-LM-Modell, die neoklassische Synthese, das AS-AD-Modell, die Neuklassik, neukeynesianische Modelle und ein kurzer Ausblick auf sogenannte DSGE-Modelle.
In Teil IV lernen Sie alles über Wachstum und das wichtigsten Wachstumsmodell, das Solow-Swan-Modell. Der Teil wird abgerundet mit einem Kapitel über die Grenzen und die Ethik des Wachstums.
In Teil V dreht sich alles um das liebe Geld – was ist Geld, wie entsteht es, welche Wirkung hat es? Zudem erfahren Sie hier alles über Zentralbanken, das Geschäftsbankensystem und Finanzmärkte. Den Abschluss des Kapitels bilden Überlegungen über alternative Geldsysteme wie Bitcoin.
Teil VI behandelt die Makroökonomik offener Volkswirtschaften; dazu nutzen wir das Mundell-Fleming-Modell, das sich hervorragend zum Einstieg in das Studium der Makroökonomik offener Volkswirtschaften eignet.
Im Top-Ten-Teil haben wir die zehn wichtigsten makroökonomischen Ideen für Sie zusammengestellt.
Dieses Symbol weist auf interessante Anekdoten oder besondere Ereignisse hin, die das jeweilige Thema von einer anderen Seite her beleuchten.
Hier stehen wichtige Dinge, die Sie sich merken sollten.
Dieses Symbol verweist auf Begriffe, die neu eingeführt werden.
Dieses Symbol steht für Beispiele, die das im Text Erläuterte illustrieren.
Wie funktionieren moderne Volkswirtschaften? Warum haben wir Arbeitslosigkeit, Inflation, Wirtschaftskrisen und Nullwachstum? Und was kann die Politik gegen solche Krankheiten tun? Jede Menge Fragen – lassen Sie uns also keine Zeit verlieren und beginnen.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Dieser Teil führt Sie ein in die Welt der Makroökonomik. Hier erfahren Sie, was der Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomik ist, welche Methoden in der Makroökonomik angewendet werden und welche Ziele makroökonomische Politik verfolgt. Was ist Arbeitslosigkeit? Wie definiert man Inflation? Was ist Wachstum und welche Akteure unterscheidet man in der Makroökonomik? Wenn Sie noch nie etwas von Makroökonomik gehört haben – hier ist der Einstieg für Neulinge.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Aggregate und Märkte
Gesamtwirtschaftliches Angebot und gesamtwirtschaftliche Nachfrage
Makroökonomische Theorien und Modelle
Die vier Sünden der Makroökonomik
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie makroökonomische Theorien entwickelt wurden. Welche Methoden nutzen makroökonomische Modelle? Warum gibt es so viele verschiedene Theorien? Und warum haben sie alle ihre Berechtigung? Wir wollen Ihnen aber auch nicht die Kritik an der makroökonomischen Theorienbildung verschweigen.
Eine Volkswirtschaft ist ein gigantisches Netzwerk, das aus vielen Einzelteilen besteht, die eng miteinander verbunden sind. Sie ist aber nicht nur ein Netzwerk, sondern ein System von Netzwerken, die sowohl auf gleicher Ebene als auch auf unterschiedlichen Ebenen (hierarchisch) angeordnet sind. Solche Systeme findet man im Großen wie im Kleinen: Das Universum ist ein Netzwerk von Planeten, Sternen, Asteroiden und so weiter, die alle miteinander verbunden sind und aufeinander einwirken. Unser Körper ist ebenfalls ein solch hochkomplexes Netzwerk aus Organen, Knochen, Muskeln, Nerven und vielem mehr.
Eine grobe Einteilung der Elemente des Netzwerks »Volkswirtschaft« sieht wie folgt aus:
private Haushalte,
Unternehmen,
Staat und
Ausland.
Diese Netzwerkbestandteile werden Wirtschaftssektoren oder kurz Sektoren genannt. Hinzu kommt noch eine ganz besondere Institution von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung: die Märkte.
Ein Wirtschaftssektor fasst in einer Volkswirtschaft einzelne ihrer Bestandteile anhand ihrer Funktion zusammen. Dies wird als Aggregation bezeichnet. Private Haushalte, Unternehmen, Staat und Ausland sind die auf der obersten Aggregationsebene unterschiedenen Sektoren.
Die Wirtschaftssektoren sind diejenigen Einheiten einer Volkswirtschaft, die quasi aus der Satellitenperspektive zu erkennen sind. Satelliten schweben in großer Höhe über der Erde und dienen dazu, großräumige Vorgänge auf der Erde zu beobachten, wie beispielsweise die Wolkenbildung durch Wettersatelliten. Analog könnte ein »Wirtschaftssatellit« die Daten der Wirtschaftssektoren einer Volkswirtschaft beobachten und sammeln. Tatsächlich gibt es in jedem Land einen solchen »Satelliten«: Es sind die Statistikbehörden, die volkswirtschaftliche Daten sammeln, aggregieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
Eine wichtige Methode der Makroökonomik besteht also darin, einzelne Akteure zu Sektoren zu aggregieren – es gibt beispielsweise nur einen Haushaltssektor, der aber aus vielen Millionen Einzelhaushalten besteht. Natürlich wird das der großen Bandbreite von Haushalten, die es in einem Land gibt, nicht gerecht, aber diese Methode ermöglicht es überhaupt erst, makroökonomische Modelle aufzustellen – oder könnten Sie sich ein Modell vorstellen, das aus 40 Millionen Einzelhaushalten besteht?
Aber was verbirgt sich hinter diesen Sektoren, was wird hier aggregiert und warum? Dazu müssen Sie sich in die Froschperspektive begeben.
Volkswirtschaftlich gesehen sind Sie ein privater Haushalt oder Teil eines solchen, je nachdem, ob Sie allein oder in einer Gemeinschaft leben. Gut, das ist jetzt nicht der Knüller; volkswirtschaftlich gesehen ist es dennoch von Bedeutung, da der Sektor alle privaten Haushalte eines Landes umfasst. Und das Besondere? Nun, das ist die Funktion dieser Haushalte: Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sie konsumieren und sparen sowie Steuern zahlen.
Das sind die volkswirtschaftlichen Funktionen, auf die man statistisch abstellt, wenn von privaten Haushalten die Rede ist. Gleichzeitig machen private Haushalte noch etwas volkswirtschaftlich höchst Relevantes: Sie bieten den Unternehmen Arbeitsleistungen an, für die sie mit Arbeitseinkommen entlohnt werden.
Unternehmen sind die Produktionseinheiten einer Volkswirtschaft. Sie stellen Güter und Dienstleistungen her und verkaufen diese auf Güter- und Dienstleistungsmärkten. Für ihren »Output« erzielen sie Erlöse, die sie dazu verwenden, die für die Produktion erforderlichen Inputfaktoren zu entlohnen.
Inputfaktoren sind alle Mittel, die man bei der Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen verwendet. Die wichtigsten volkswirtschaftlichen Inputfaktoren sind Arbeitsleistungen und Kapital. Beides wird den Unternehmen von privaten Haushalten gegen Entgelt zur Verfügung gestellt.
Vereinfacht gesagt: Unternehmen stellen Produkte her. Mit den Erlösen aus dem Verkauf dieser Produkte bezahlen sie Arbeitnehmer (Inputfaktor Arbeit) in Form von Löhnen und die Kredit- und Kapitalgeber (Inputfaktor Kapital) in Form von Zinsen oder einer Gewinnbeteiligung. Neben der laufenden Produktion können Unternehmen ihre Produktionsmöglichkeiten (Produktionskapazität) erhöhen, indem sie investieren. Dazu nehmen sie den Teil ihrer Erlöse, den sie nicht an die Haushalte als Löhne oder Zinsen auszahlen, und kaufen dafür neue Maschinen oder Technologien, mit denen die Unternehmen im nächsten Jahr noch mehr produzieren können. Statt aus eigenen Gewinnen können die Investitionen auch durch Geld anderer Leute (Kredite) finanziert werden.
Eine Investition ist eine Ausgabe, die Unternehmen tätigen, um zu einem späteren Zeitpunkt mehr oder besser produzieren zu können.
Den Investitionen der Unternehmen stehen die Ersparnisse der privaten Haushalte gegenüber. Wie wir später sehen werden, reichen die Ersparnisse auf wundersame Weise stets genau aus, um die Investitionen zu finanzieren. Ein Teil der Haushalte also legt Geld auf die Seite (sie sparen), und Unternehmen nehmen dieses Geld auf, um zu investieren.
Bei den Investitionen werden Brutto- und Nettoinvestitionen unterschieden. Dabei gilt folgender Zusammenhang: Bruttoinvestitionen = Nettoinvestitionen plus Ersatzinvestitionen. Die Ersatzinvestitionen dienen der Aufrechterhaltung der vorhandenen Produktionskapazität, dem sogenannten Kapitalstock; sie ersetzen den verschleißbedingten Kapitalverzehr. Die Nettoinvestitionen erweitern die Produktionskapazität, indem sie den Kapitalstock erhöhen.
Das klingt alles recht abstrakt, daher ein Beispiel: Wenn Sie ein Taxiunternehmen haben, bezahlen Sie sowohl die Fahrer (Inputfaktor Arbeit) als auch die Bank (Inputfaktor Kapital), die Ihnen das Geld für die Anschaffung Ihrer Taxen geliehen hat. Der Rest Ihrer Einnahmen ist Ihr Einkommen. Jedes Jahr verschleißen die Taxen ein wenig (die Kupplungen nutzen sich ab, die Stoßdämpfer werden schlechter und so weiter), sodass Sie jährlich 5.000 Euro je Taxi zurücklegen müssen, um den Wagen nach zum Beispiel fünf Jahren durch einen Neuwagen zum Preis von 25.000 Euro ersetzen zu können. Sie müssen also buchhalterisch den Wert der Taxen jedes Jahr um 5.000 Euro nach unten korrigieren, das sind die Abschreibungen zur Finanzierung der Ersatzinvestitionen; Ihre Nettoinvestitionen sind null. Beschließen Sie aber, zusätzlich eine neue Taxe im Wert von 25.000 Euro zu kaufen, dann haben Sie Ihren Fahrzeugpark erweitert; dieser Betrag entspricht Ihrer Nettoinvestition.
Der Sektor Staat umfasst alle Gebietskörperschaften. In Deutschland sind das der Bund, die 16 Bundesländer, die Gemeinden und die Sozialversicherungen (gesetzliche Renten-, Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung). Der Staat ist ein ganz besonderer Sektor, da er etwas tun kann und tut, was alle anderen Sektoren nicht können: Er finanziert sich über Steuern und Abgaben (zu Letzteren zählen insbesondere die Beiträge zu den Sozialversicherungen), deren Zahlung er erzwingen kann. Er erlässt Gesetze und Vorschriften, deren Einhaltung er ebenfalls mit Zwangsmitteln durchsetzen kann. Mit seinen Einnahmen aus Steuern und Abgaben finanziert der Staat Umverteilungsmaßnahmen und stellt darüber hinaus öffentliche Güter bereit. Zu diesen Gütern zählt vor allem auch die Infrastruktur wie Straßen, Schienen, Schulen oder Kommunikationsnetze. Die Infrastruktur gilt volkswirtschaftlich gesehen als Investition, da die Produktions- und Konsummöglichkeiten der Bevölkerung durch sie erhöht werden: Bessere Straßen führen dazu, dass man mehr produzieren kann. Die übrigen Ausgaben des Staates, die keine Investitionen sind, werden dagegen als Staatskonsum oder Staatsverbrauch bezeichnet. Dazu zählen etwa die Beamtengehälter.
Öffentliche Güter sind gegenüber privaten Gütern dadurch gekennzeichnet, dass sie in zwei Aspekten grundsätzlich anders sind:
(1) Es gibt keine (oder nur eine sehr eingeschränkte) Rivalität im Konsum. So können beispielsweise Straßen von sehr vielen Personen genutzt werden, ohne dass die Nutzung durch eine Person die gleichzeitige Nutzung durch eine andere Person ausschließt.
(2) Das Ausschlussprinzip kann nicht sinnvoll angewandt werden. Das bedeutet, dass es nicht möglich oder sinnvoll ist, bestimmte Personen von der Straßennutzung auszuschließen.
Um den Innen- und Außenbereich einer Volkswirtschaft abzugrenzen, fasst man alle anderen Länder im Sektor Ausland zusammen. Die Funktion dieses Sektors besteht darin, dass aus dem Ausland Güter und Dienstleistungen ins Inland verkauft werden (Import) und umgekehrt inländische Erzeugnisse ins Ausland gehen (Export). Des Weiteren fließen Finanzströme in Form von Krediten vom Inland ins Ausland und umgekehrt.
Es fehlen jetzt noch sehr wichtige weitere Aggregate: die Märkte.
Ein Markt ist dadurch definiert, dass dort zu einem bestimmten Zeitpunkt Angebot und Nachfrage nach einem Gut, einer Dienstleistung oder einem Produktionsfaktor zusammentreffen.
Dabei übernimmt der Markt als Institution die Aufgabe, Angebots- und Nachfrageentscheidungen so zu koordinieren, dass es zu entsprechenden Transaktionen kommen kann. Dafür muss der am besten passende Preis, der Gleichgewichtspreis, bestimmt werden. Dies ist die zentrale Aufgabe von Märkten.
Nun gibt es in jeder Volkswirtschaft eine sehr große Zahl einzelner Märkte: den Wohnungsmarkt in Münster-Süd, Münster-Nord; den Markt für Bankangestellte in Frankfurt-Mitte und so weiter. Um auch hier zu vermeiden, dass Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, wird wiederum aggregiert. In der Zusammenfassung dieser mikroökonomischen Einheiten zu makroökonomischen Aggregaten geht es sogar so weit, dass »der« Güter- und Dienstleistungsmarkt einer Volkswirtschaft zusammenfasst wird, ebenso »der« Arbeitsmarkt oder »der« Vermögensmarkt. Dass dabei jede Menge an Detailinformationen verloren geht, versteht sich von selbst. Was ist dann der Zweck dieser sehr starken Aggregation? Ganz einfach: Hier wollen Sie den Wald untersuchen und nicht die einzelnen Bäume oder Baumgruppen. Wollen Sie etwas über das Schicksal einer Volkswirtschaft sagen, müssen Sie aggregieren. Sie können sich nicht alle Wohnungsmärkte Deutschlands anschauen und etwas Sinnvolles darüber aussagen, ohne zu verallgemeinern.
Aber Vorsicht! Es ist zwar möglich, eine Volkswirtschaft ausschließlich anhand ihrer hoch aggregierten Sektoren zu untersuchen; wollen Sie aber verstehen und erklären, welche Prozesse zu den Ergebnissen auf der obersten Aggregationsebene führen, müssen Sie doch wieder auf die darunterliegenden Mikrostrukturen (also die einzelnen Märkte) zurückgreifen. Welche Märkte sind das nun?
Auf der obersten volkswirtschaftlichen Ebene werden insgesamt vier aggregierte Märkte unterschieden (siehe Tabelle 1.1).
Aggregierter Markt
Auf dem Markt bestimmte Größe
Gütermarkt
Preisniveau
Arbeitsmarkt
Nominallohn
Vermögensmarkt
Zins
Devisenmarkt
Wechselkurs
Tabelle 1.1: Aggregierte Märkte und die dort bestimmten Größen
Der Gütermarkt umfasst alle Güter und Dienstleistungen, die in einer Volkswirtschaft produziert werden. Der entsprechende mit den Mengen gewichtete Durchschnittspreis aller dieser Güter und Dienstleistungen ist das Preisniveau.
Auf dem Arbeitsmarkt werden alle Arten von Arbeitsleistungen einer Volkswirtschaft gehandelt. Die privaten Haushalte stellen das Arbeitsangebot bereit und die Unternehmen fragen Arbeit nach. Der Durchschnitt aller Löhne und Gehälter, die gezahlt werden, stellen den durchschnittlichenNominallohn dar. Dividieren Sie diesen Nominallohn durch das am Gütermarkt bestimmte Preisniveau, erhalten Sie den Reallohn.
Umgangssprachlich werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber unterschieden. Arbeitnehmer sind diejenigen Personen, die arbeiten, Arbeitgeber sind die Unternehmen, die Arbeitnehmer beschäftigen. In der Volkswirtschaftslehre bieten demgegenüber die privaten Haushalte Arbeit an und die Unternehmen fragen Arbeit nach. Die Umgangssprache stimmt hier also nicht mit den Bezeichnungen in der Volkswirtschaftslehre überein.
Am Vermögensmarkt werden alle möglichen Vermögensbestandteile gehandelt: Immobilien, Unternehmensanteile wie Aktien, Kredite und vieles mehr. Das Vermögen wird im Endeffekt so angelegt, dass die Rendite (also der Ertrag dieser Vermögensanlage) der einzelnen Anlageformen (nach Berücksichtigung unterschiedlicher Risiken und steuerlicher Aspekte) in etwa gleich hoch ist. Diese Rendite ist der Zins. Wird das Vermögen Unternehmen zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung gestellt, muss dafür ebenfalls ein Preis gezahlt werden. Der Preis für diese Überlassung von Vermögen ist ebenfalls der Zins. Am aggregierten Vermögensmarkt bildet sich also als Preis der gesamtwirtschaftliche Zins, wobei wie beim Lohn wieder ein Nominal- und ein Realzins unterschieden werden können.
An Vermögensmärkten wird alles gehandelt, was einen Wert hat, also Vermögen ist, wobei die wichtigsten Vermögensklassen Immobilien, Aktien und Anleihen sind. Als Immobilien werden Privathäuser oder Industriebauten wie Wohn- und Bürokomplexe oder Einkaufszentren gehandelt. Aktien sind Beteiligungen an Unternehmen, die frei gehandelt werden können, und Anleihen sind Kredite, die ebenfalls gehandelt werden. Solche Vermögenswerte werfen jährliche Erträge ab (bei Immobilien die Mieteinnahmen, bei Aktien die Beteiligung am jährlichen Unternehmensgewinn, Dividende genannt, bei Anleihen der Zins, den der Schuldner dem Gläubiger, also dem Inhaber der Anleihe, zahlt). Unter der Rendite eines Vermögensgegenstandes versteht man grob gesagt das Verhältnis vom Ertrag des Gegenstandes (jährliche Erträge plus Gewinn beim Verkauf) zum Kaufpreis. Wenn man also eine Immobilie für 1.000 Euro kauft, Mieteinnahmen von 100 Euro einnimmt und die Immobilie nach einem Jahr wieder für 1.100 Euro verkauft, beläuft sich die Rendite auf (1.100 + 100) Euro dividiert durch 1.000 Euro, also 20 Prozent. In vielen makroökonomischen Modellen wird diese Rendite vereinfachend als Zins beschrieben und bezeichnet.
In einer geschlossenen Volkswirtschaft werden die Außenbeziehungen der Wirtschaft eines Landes aus der Analyse ausgeklammert. Eine Volkswirtschaft mit Außenhandel ist eine offene Volkswirtschaft. Bei dieser Volkswirtschaft kommt ein besonderer Markt hinzu: der Devisenmarkt. An diesem Markt werden Währungen gegeneinander getauscht; der dabei zustande kommende Preis wird Wechselkurs genannt. Hat ein deutsches Unternehmen Güter in die Vereinigten Staaten geliefert, erhält es den Verkaufspreis in Dollar. Damit das deutsche Unternehmen seine Beschäftigten bezahlen kann, muss es Dollar in Euro umtauschen. Das Unternehmen bietet also am Devisenmarkt Dollar an und möchte dafür Euro. Der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar bestimmt, wie viel Euro das Unternehmen für seine Dollar bekommt.
John Maynard Keynes (1883–1946) hat in seinem Buch »The General Theory of Employment, Interest, and Money« (1936) den Unterschied zwischen Mikro- und Makroökonomik wie folgt definiert: »Die richtige Unterscheidung, so schlage ich vor, ist zwischen der Theorie der einzelnen Industrie oder Firma (…) auf der einen Seite und der Theorie von Produktion und Beschäftigung als ein Ganzes auf der anderen Seite« (Übersetzung der Verfasser).
Das Geschehen innerhalb der Wirtschaftssektoren, einschließlich des Geschehens auf Märkten, wird folglich aus der Froschperspektive in der Mikroökonomik untersucht. Die Zusammenhänge zwischen den Wirtschaftssektoren werden »gesamtwirtschaftlich« genannt und aus der Satellitenperspektive in der Makroökonomik untersucht.
Märkte und ihre Funktionsweisen fallen in erster Linie in das Gebiet der Mikroökonomik. Märkte funktionieren über den Preismechanismus:
Nach dem Gesetz der Nachfrage hängt die nachgefragte Menge negativ vom Preis ab: je höher der Preis, desto geringer die nachgefragte Menge. Die Nachfragefunktion eines Gutes oder einer Dienstleistung gibt an, wie hoch die maximale Zahlungsbereitschaft für das jeweilige Gut oder die jeweilige Dienstleistung ist.
Auf der Angebotsseite gibt es in der Mikroökonomik ebenfalls ein entsprechendes Gesetz.
Auch das Angebot eines Gutes oder einer Dienstleistung hängt vom Preis ab. Hier steigt in der Regel die angebotene Menge mit dem Preis; dies wird auch als das Gesetz des Angebots bezeichnet. Dabei ergibt sich die Angebotsfunktion an einem Wettbewerbsmarkt als die Summe der Grenzkosten der am Markt befindlichen Anbieter.
Auf makroökonomischer Ebene läuft das ein wenig anders, hier können Einzelpreise keine Rolle mehr spielen, da ja alle Märkte in einem Gütermarkt zusammengefasst werden. Stattdessen multipliziert man alle am Gütermarkt nachgefragten Güter mit ihrem Preis und addiert die so erhaltenen Summen. Mit anderen Worten: Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage hängt vom gewichteten Durchschnittspreis aller Märkte ab; diesen Durchschnittspreis nennt man das Preisniveau P. Also hängt auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage vom Preisniveau ab.
Steigt der Durchschnitt aller Preise an, ohne dass sich ansonsten etwas ändert, sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage.
Bei der gesamtwirtschaftlichen Angebotsfunktion gehen Sie in ähnlicher Weise vor. Sie addieren die Summen aller Entlohnungen der Produktionsfaktoren (also Arbeitsleitungen und die Bereitstellung von Kapital) auf. Demnach ist das gesamtwirtschaftliche Angebot von den Kosten der Produktionsfaktoren abhängig, kurzfristig sind das vor allem Löhne und Gehälter.
Darüber hinaus müssen Sie noch berücksichtigen, dass die Entlohnung der Produktionsfaktoren in Relation zu den durchschnittlichen Güterpreisen, also dem Preisniveau P, zu sehen ist. Der Grund: Das Preisniveau hat einen erheblichen Einfluss darauf, was die Unternehmen über den Verkauf der Güter und Dienstleistungen als Erlös erhalten. Das bedeutet, dass das gesamtwirtschaftliche Angebot vom Preisniveau und dem Durchschnittslohn abhängt.
Steigt das Preisniveau an, ohne dass sich der Durchschnittslohn ändert, dann erhöht sich das Güterangebot. Steigt demgegenüber der Durchschnittslohn, ohne dass sich das Preisniveau ändert, sinkt das gesamtwirtschaftliche Güterangebot.
Sowohl die gesamtwirtschaftliche Nachfrage YNals auch das gesamtwirtschaftliche Angebot YAkönnen als Funktion des Preisniveaus P angesehen und mathematisch wie folgt dargestellt werden: YN(P) und YA(P).
Wir können also zusammenfassen, dass auch in der Makroökonomik Angebot und Nachfrage von den Preisen abhängen, wenngleich die Argumentation eine andere ist als in der Mikroökonomik: Sie bezieht sich auf aggregierte Größen.
Kurze Antwort: Sie wurde aus der Not geboren, wie so viele ökonomische Theorien. Not macht bekanntlich erfinderisch. Schon in den alten Hochkulturen versuchte man, mithilfe von ökonomischen Überlegungen akute Probleme zu lösen. Eine der bekanntesten Geschichten dieser Art finden Sie im Alten Testament der Bibel.
Der Traum des Pharao (Buch Genesis 41, 2-7) laut der Einheitsübersetzung: »Aus dem Nil stiegen sieben gut aussehende, wohlgenährte Kühe und weideten im Riedgras. Nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil; sie sahen hässlich aus und waren mager. Sie stellten sich neben die schon am Nilufer stehenden Kühe, und die hässlichen, mageren Kühe fraßen die sieben gut aussehenden und wohlgenährten Kühe auf. Dann erwachte der Pharao.« Der Pharao träumt noch einen zweiten, sehr ähnlichen Traum, in dem sieben kümmerliche Ähren dieselbe Anzahl praller Ähren verschlingen. Josef, der sich im Gefängnis des Pharao befindet, wird herangezogen, um den Traum zu deuten, den keiner der anderen befragten Personen auflösen kann. Und das tut Josef, wie es im Buch Genesis 41, 29–31, beschrieben wird: »Sieben Jahre kommen, da wird großer Überfluss in ganz Ägypten sein. Nach ihnen aber werden sieben Jahre Hungersnot heraufziehen: Da wird der ganze Überfluss vergessen sein, und Hunger wird das Land auszehren. Dann wird man nichts mehr vom Überfluss im Land merken wegen des Hungers, der danach kommt; denn er wird sehr erdrückend sein.« Der Pharao reagierte clever: Er ließ in den guten Jahren eine Steuer von 20 Prozent erheben, Brotgetreide sammeln und als Rücklage für die schlechten Jahre speichern, um so die Hungersnot zu vermeiden.
Was hat das mit Makroökonomik zu tun? Im Grunde genommen wird hier ein geradezu klassischer Konjunkturzyklus mit einer Reihe guter und schlechter Jahre geschildert; bereits im alten Ägypten ein bekanntes Phänomen. Die Lösung für das Problem besteht darin, in den guten Jahren Vorräte anzusammeln, die in den schlechten Jahren dann konsumiert werden können. Das ist Konjunkturpolitik lange vor der Zeit, in der die moderne Makroökonomik erfunden wurde.
Die vermutlich größte weltweite wirtschaftliche Katastrophe des 20. Jahrhunderts waren die Große Depression 1929 bis 1941 in den Vereinigten Staaten und die sich daraus entwickelnde Weltwirtschaftskrise. Diese Krise begann am 24. Oktober 1929, dem Schwarzen Donnerstag. Quasi über Nacht und vermeintlich ohne Vorwarnung brachen zuerst die Aktienkurse ein, danach stürzte die Wirtschaft Amerikas und anschließend die gesamte Weltwirtschaft ins Chaos. Die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen hätten kaum schlimmer sein können.
Die drei Topökonomen Joseph Schumpeter (1883–1950), James Tobin (1918–2002) und Milton Friedman (1912–2006), die beiden letzteren Wirtschaftsnobelpreisträger, bezeichnen Irving Fisher (1867–1947) als den größten Ökonomen, den die Vereinigten Staaten jemals hervorgebracht haben. Diesem in der Tat sehr bedeutenden Ökonomen haftet allerdings ein großer Makel an: Er war noch wenige Tage vor dem »Schwarzen Donnerstag« nach einem Bericht der New York Times vom 16. Oktober 1929 der Ansicht, dass die Aktienkurse ein dauerhaftes hohes Plateau erreicht hätten. Kein Wort von einer möglichen Katastrophe, selbst dann nicht, als die Kurse zu fallen begannen.
Aber gerade diese unerwartete, ungemein desaströse und lang anhaltende Wirtschaftskrise führte zu ungeahnten Forschungsaktivitäten. Wie konnte das geschehen? Was hatte man übersehen? Warum gab es keine Warnungen? In der Folge widmeten sich viele namhafte Ökonomen dieser Frage.
Die wichtigsten frühen Werke waren »Booms and Depressions. Some First Principles« von Irving Fisher (1932), »Preise und Produktion« von Friedrich A. Hayek (1931) und natürlich »The General Theory of Employment, Interest, and Money« von John Maynard Keynes (1936). Mit Letzterem beginnt die moderne Ära der wissenschaftlichen Makroökonomik, die aus der Not der Weltwirtschaftskrise entstand.
Neben der theoretischen Entwicklung spielte die Verfügbarkeit von Daten und die Technik zur Datenverarbeitung eine sehr große Rolle für die Makroökonomik. Theorien allein genügen nicht; diese müssen anhand von Daten überprüfbar sein. Die Ökonometrie, also derjenige Teil der Volkswirtschaftslehre, der sich mit der Datenanalyse beschäftigt, war hier mitentscheidend, denn auch sie hat sich weiterentwickelt. Die technischen Voraussetzungen für die Analyse großer Datenmengen mit aufwendigen mathematisch-statistischen Verfahren wurden im Laufe der Jahrzehnte enorm verbessert. Die gesamte Weltwirtschaft steht mittlerweile unter Dauerbeobachtung und -analyse sehr vieler Institutionen und Forschergruppen.
Dennoch konnte es dieser Fortschritt nicht verhindern, dass es 2008 zu einer erneuten schweren Krise kam, die im englischsprachigen Raum als Great Recession bezeichnet wird. Obwohl es durchaus Hinweise und Warnungen im Vorfeld gab, kam der Finanz- und Wirtschaftskollaps für den Großteil der Ökonomen und Politiker überraschend. Wie im Gefolge der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre fragen sich Ökonomen, wie es zu dieser unerwarteten Krise kommen konnte. Das Fazit lautet: Krisen sind wirtschaftliche Katastrophen, aus denen man versucht, so viel wie möglich zu lernen.
Die Geburtsstunde der modernen Makroökonomie war die Weltwirtschaftskrise 1929; spätestens jetzt wurde klar, dass die Ökonomen nachsitzen müssen, was ihre Theorien angeht. Wenn eine Theorie vorhersagt, dass es keine schweren Wirtschaftskrisen gibt (was die klassische Theorie tat), dann aber eine weltweise Krise die Welt erschüttert, liegt es nahe, dass neue Theorien gebraucht werden. Und diese neue Theorie war die General Theory von John Maynard Keynes; quasi der Beginn der modernen Makroökonomik.
Keynes Grundideen wurden später vom britischen Ökonomen John Hicks (1904–1989) zusammen mit dem Wirtschaftsnobelpreisträger des Jahres 1972 Kenneth Arrow (1921–2017) in Form des IS-LM-Modells interpretiert, das noch heute eines der wichtigsten Modelle in der makroökonomischen Ausbildung ist. Dieses werden Sie im dritten Teil des Buches kennenlernen. Der nächste große Schritt in der Entwicklung der Makroökonomik kam vom amerikanischen Ökonomen Paul Samuelson (1915–2009) in Form der sogenannten neoklassischen Synthese, die versucht, klassische mit keynesianischen Ideen zu verheiraten.
In den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts kam eine ganz andere makroökonomische Theorie ins Spiel, die von dem Nobelpreisträger Milton Friedman angestoßen und entwickelt wurde: der Monetarismus. Wie der Name schon sagt (das lateinische Wort moneta bedeutet Münze), geht es um Geld und die volkswirtschaftlich richtige Art der Geldpolitik.
Von diesem Stand der makroökonomischen Debatte war es dann nur ein weiterer Schritt, der zu einer neuen Theorierichtung führte, die ebenfalls nobelpreisgekrönt ist und mit der sogenannten Lucas-Kritik, formuliert in den 1970er-Jahren von Robert E. Lucas jr. (Jahrgang 1937), Wirtschaftsnobelpreisträger des Jahres 1995, beginnt. Das zentrale neue Element der darauf aufbauenden makroökonomischen Theorie, der Neuen Klassischen Makroökonomik, sind rationale Erwartungen. Sowohl der Monetarismus als auch die Neuklassik werden im dritten Teil dieses Buches behandelt.
Robert Lucas dürfte wohl der bisher einzige Wirtschaftsnobelpreisträger sein, der die Hälfte des Geldes, mit dem der Nobelpreis verbunden ist, an seine Ex-Gattin abgeben musste. Bei seiner Scheidung 1988 war mit seiner Ex-Gattin vereinbart worden, dass sie die Hälfte des Geldes bekommt, sollte Lucas innerhalb von sieben Jahren den Nobelpreis gewinnen. Er erhielt ihn im Jahr 1995. So viel zu rationalen Erwartungen.
Die keynesianische Antwort auf die Neue Klassische Makroökonomik ließ nicht lange auf sich warten: die Neue Keynesianische Makroökonomik der 1980er-Jahre. Ausgangspunkt ist die neoklassische Synthese, diesmal aber in Szene gesetzt mit Lohn- und Preisstarrheiten. Man liegt richtig, wenn man davon ausgeht, dass die heutige Mainstream-Makroökonomik von dieser Richtung dominiert wird.
Plakative Bezeichnungen für die Vertreter der Neuen Klassischen Makroökonomik und der Neuen Keynesianischen Makroökonomik fand der amerikanische Ökonom Robert E. Hall (1911–1997) bereits 1976: Er nannte Erstere »fresh-water economists« (Süßwasserökonomen, weil die meisten von ihnen aus Chicago am Michigansee stammten) und die Neukeynesianer »salt-water economists« (Salzwasserökonomen von Universitäten an der atlantischen Ostküste).
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die makroökonomischen Theorien in erster Linie in den Vereinigten Staaten nach dem zweiten Weltkrieg entstanden sind und sich seitdem stark verändert haben. Die heutige Mainstream-Makroökonomik ist im Wesentlichen der Neuen Keynesianischen Makroökonomik zuzuordnen. Darüber hinaus ist die Geschichte der modernen Makroökonomik nach Keynes eine Geschichte der Wirtschaftsnobelpreisträger.
Die Personen und Richtungen der modernen Makroökonomik, die man sich merken sollte, sind: John Maynard Keynes, John Hicks und Alvin Hansen (1887–1975) für den »klassischen« Keynesianismus, Paul Samuelson für die neoklassische Synthese, Milton Friedman für den Monetarismus, Robert Lucas für Neue Klassische Makroökonomik sowie N. Gregory Mankiw (geboren 1958) und David Romer (geboren 1958) für die Neue Keynesianische Makroökonomik.
Und dann kam die Great Recession des Jahres 2008. Diese schwere Weltwirtschaftskrise des neuen Jahrtausends hat das Denk- und Lehrgebäude der Mainstream-Makroökonomik zwar bisher nicht zu Fall gebracht, aber angeschlagen. Längst überwunden geglaubten Theorien wurde wieder neues Leben eingehaucht. Die Theorien von Hayek und Fisher und andere, heterodox genannte Theorien gewannen mächtig Aufwind, darunter etliche sogenannte postkeynesianische Theorien. Diese beziehen sich auf unterschiedliche Ökonomen der Vergangenheit und werden entsprechend bezeichnet: Kalecki, Sraffa (»Neo Ricardians«) und Kaldor. Daneben gewannen die »Financial Keynesians« und ein auf Hyman Minsky (1919–1996) basierender Ansatz (»Modern Monetary Theory«) an Bedeutung. Welches aber die makroökonomische Theorie des 21. Jahrhunderts sein wird, ist unseres Erachtens zurzeit eine offene Frage.
Abschließend soll noch kurz auf eine sehr wichtige und technisch aufwendige Seite der Makroökonomik hingewiesen werden: die Makroökonometrie.
In derMakroökonometrie werden makroökonomische Zeitreihen mit statistisch-ökonometrischen Verfahren auf empirische Zusammenhänge zwischen den Makrovariablen wie Arbeitslosigkeit, Inflation und Einkommen untersucht. Um diese Untersuchungen durchführen zu können, sind Makromodelle erforderlich, die aus den Makrotheorien abgeleitet werden. Mit den gefundenen Zusammenhängen können dann Prognosen für die weitere Entwicklung der Variablen errechnet werden.
Die Ergebnisse der Makroökonometrie werden auch dazu verwendet, die Effekte von Politikmaßnahmen in ihren Größenordnungen abzuschätzen.
Als vorläufiger Endpunkt dieser Entwicklung sind die heutigen Großmodelle zu nennen, die auf stochastischen Varianten der neuklassischen beziehungsweise neukeynesianischen Makrotheorien basieren – den Dynamic-Stochastic-General-Equilibrium-Modellen (DSGE), die es seit den 1990er-Jahren gibt. Eine Besonderheit dieser Modelle ist der sogenannte repräsentative Agent, der an die Stelle der Abermillionen Haushalte tritt.
Wenn Sie bis hierhin durchgehalten haben, werden sich Ihnen vermutlich folgende Fragen aufdrängen: Warum gibt es so viele unterschiedliche Theorien in der Makroökonomik, warum kann man sich nicht auf eine einigen? Und dann noch: Muss ich etwa alle diese Theorien lernen?
Sie kennen vielleicht den Film von Russel Mulcahy aus dem Jahr 1986: »Highlander – Es kann nur einen geben«. Für die Makroökonomik postulieren wir demgegenüber an dieser Stelle das Anti-Highlander-Prinzip der Makroökonomik: »Es kann nicht nur eine geben«.
Möglicherweise denken Sie jetzt, dass wir den Verstand verloren haben; wir hoffen aber, Ihnen zeigen zu können, dass dem nicht so ist. Es gibt mehrere gute Gründe für das Anti-Highlander-Prinzip:
der Prozess der Theoriebildung,
die Komplexität der Wirtschaft,
die geringe Trennschärfe von Theorien und
die Politikrelevanz von Theorien.
Der erste und vielleicht wichtigste Grund dafür, dass es viele makroökonomische Theorien gibt, kommt aus der Wissenschaftstheorie. Theorien – und hier ist die Wirtschaftswissenschaft keine Ausnahme – entstehen nicht durch Akkumulation, sondern durch Korrektur, Konkurrenz und Ersetzung von Theorien. Die Folge: Zu jedem beliebigen Zeitpunkt stehen sich unterschiedliche Theorien auf unterschiedlichen Stufen der Theorieentwicklung gegenüber. Es existieren ältere, bereits korrigierte und angepasste Theorien und sich neu entwickelnde Theoriezweige, von denen man nicht weiß, wohin sie führen. Und oft gibt es eine Art dominierender Theorie für eine begrenzte Zeit. Denn die nächste, unvorhergesehene Krise kommt bestimmt und mit ihr neue Fragen und Zweifel an der Gültigkeit der dominierenden Theorie (die deshalb noch nicht einmal falsch sein muss).
Selbstverständlich haben alle Theorien Vorläufer und Wegbereiter – das sieht man aber erst, nachdem die neue Theorie steht. Anders ausgedrückt: Wissenschaft ist ein permanenter Prozess, der Antworten sucht auf alte und stetig neu auftretende Fragen.
Ein britischer Freund hat das einmal so ausgedrückt: »First of all, we need theories. However, all theories are of necessity wrong. Nevertheless, we need theories.«
Der zweite Grund für die Vielfalt makroökonomischer Theorien: Eine Wirtschaft ist ein komplexes und dynamisches System. Aus der Physik wissen wir, dass die Analyse solcher Systeme alles andere als einfach ist. Das liegt auch daran, dass die Akteure im Wirtschaftssystem strategisch miteinander interagieren. Gerade dadurch erzeugen sie unter bestimmten Bedingungen Stabilität, unter anderen Bedingungen Instabilität.
Ein Beispiel zeigt, wie rasch Märkte von Stabilität in Instabilität umschlagen können. In normalen Zeiten versuchen Händler an den Finanzmärkten, für sich das Beste herauszuholen; sie schauen wenig oder gar nicht danach, was die anderen Händler tun. Dieses unabhängige Verhalten stabilisiert in der Regel den Finanzmarkt. In einer Krise aber können Herdeneffekte entstehen, die den Finanzmarkt destabilisieren: Jeder schaut nun, was der andere tut, alle laufen in eine Richtung.
Die Modellierung komplexer Systeme kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Eine Konsequenz daraus sind unterschiedliche Modelle, die jeweils andere Schwerpunkte bei der Art der Modellierung setzen. Auch empirisch ist es dann schwierig oder sogar unmöglich, das »richtigere« Modell zu identifizieren.
Ein dritter Grund für das Vorhandensein vieler Theorien liegt in der möglicherweise zu geringen Trennschärfe der makroökonomischen Theorien. Das ist in Abbildung 1.1 anhand der Neuen Klassischen und Neuen Keynesianischen Makroökonomik dargestellt. Beide Theorien überlappen in bestimmten Bereichen, sodass es unmöglich sein kann, die Theorien sauber zu unterscheiden. Ein weiterer Grund für die Nichtunterscheidbarkeit kann auch darin bestehen, dass die zur Verfügung stehenden Daten nicht ausreichen, um die theoretischen Differenzen zu erfassen.
Abbildung 1.1: Trennschärfe makroökonomischer Theorien am fiktiven Beispiel der Neuen Klassischen und der Neuen Keynesianischen Makroökonomik
Ein vierter und letzter Grund ist mit dem vorangehenden verwandt, denn unterschiedliche makroökonomische Modelle legen häufig unterschiedliche Politikmaßnahmen nahe. Wenn Sie Gewerkschafter sind, berufen Sie sich auf Keynes, um Lohnerhöhungen gegen Nachfragemangel zu fordern; wenn Sie Unternehmer sind, berufen Sie sich auf klassische Ökonomen, um Lohnerhöhungen wegen Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit des Angebots zu verhindern. Es gibt also auch ideologische Gründe – insbesondere bezogen auf politische Maßnahmen – für unterschiedliche makroökonomische Theorieansätze.
Und nun zu der Frage, ob Sie alle diese Theorien lernen müssen. Es kommt darauf an. Worauf Sie wieder fragen könnten: »Auf was denn?« Um das abzukürzen, gehen wir einen etwas anderen Weg: Warum ist es sinnvoll, überhaupt eine oder mehrere makroökonomische Theorien zu lernen? Als Erstes gilt es, sich den makroökonomischen Grund- und Aufbauwortschatz anzueignen. Hier geht es um diejenigen Fachbegriffe, mit denen sich Ökonomen verständigen, wenn sie über makroökonomische Effekte und Fragen reden. Damit diese Unterhaltung Sinn ergibt, benötigen sie als Zweites eine makroökonomische Grammatik, die ihnen sagt, wie sinnvolle Aussagen mithilfe der Fachbegriffe in diesem Bereich getätigt werden können. Diese Grammatik ist ein makroökonomisches Modell, eine Makroökonomik. Das Modell sagt, wie die einzelnen Elemente miteinander zusammenwirken. Beispielsweise bestimmt die Nachfrage der Konsumenten am Gütermarkt die Nachfrage nach Arbeitsleistungen der Unternehmen am Arbeitsmarkt.
Ein makroökonomisches Modell, eine Makroökonomik, ermöglicht es, empirisch prüfbare Aussagen über gesamtwirtschaftliche Tatsachen und Zusammenhänge mithilfe von Fachbegriffen zu tätigen.