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Das Gesundheitswesen in Deutschland ist sehr komplex und Gesundheitsmanagement daher keine leichte Aufgabe. David Matusiewicz bietet in diesem Buch eine umfassende und praxisnahe Einführung. Er stellt die Terminologie, die Akteure und die Steuerungsansätze im Gesundheitswesen vor und zeigt die aktuellen Entwicklungen in dieser ständigen Änderungen unterworfenen Disziplin auf. Dabei spricht er auch den Spagat an, den diese Zwitterdisziplin im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis, Markt und Staat sowie medizinischen Möglichkeiten und finanziellen Mitteln leisten muss.
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Seitenzahl: 481
Management im Gesundheitswesen für Dummies
Schummelseite
Gesundheitsakteure in gerundeten Zahlen
< 2.000 Krankenhäuser
> 100 gesetzliche Krankenkassen
< 50 private Krankenversicherungen
> 70.000 Arztpraxen
> 40.000 Zahnarztpraxen
< 20.000 Apotheken
> 25.000 Pflegeeinrichtungen> 10.000 Pflegeheime< 5.000 ambulante Pflegedienste
> 500 pharmazeutische Unternehmen
> 500 Biotech-Kernunternehmen
> 1.000 Medizintechnik-Unternehmen
Quellen: Statistisches Bundesamt (Statista) https://de.statista.com, Verbände (Krankenhaus, Arztpraxen und Zahnarztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Pharma-, Biotech- und Medizintechnik-Unternehmen, gesetzliche Krankenkassen http://www.gkv-spitzenverband.de; private Krankenkassen http://www.pkv.de; Apotheken http://www.abda.de)
Beschäftigung im Gesundheitsmarkt (gerundete Zahlen)
Die Gesundheitswirtschaft macht seit Jahren gerundet über 10 % des Bruttoinlandsproduktes aus – dies entspricht ungefähr jedem achten Euro.
Insgesamt arbeiten rund 5 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen; bei einer erweiterten Definition bis zu 7 Millionen Beschäftigte.
Rund 20 % arbeiten in Krankenhäusern, über 13 % in Arztpraxen und 6 % in der Pflege.
Die Gesundheitsbranche ist überwiegend weiblich; ca. 75 % der Beschäftigten sind Frauen.
Quellen: Bruttoinlandsprodukt, Geschlechtsverteilung (http://www.destatis.de); Zahlen zu den Beschäftigten sowie Gehälter in der Pflege (nach IAB-Studie) (http://www.bundesgesundheitsministerium.de), erweiterte Definition zu den Beschäftigten (http://www.bmwi.de)
Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung
Insgesamt gab es in der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 2016 210,4 Mrd. Euro Leistungsausgaben.
Die Leistungsbereiche in der gesetzlichen Krankenversicherung mit den höchsten Ausgaben waren 2016:
●34,7 % (73,0 Mrd.) Krankenhausbehandlung
●17,4 % (36,5 Mrd.) ärztliche Behandlung
●17,2 % (36,3 Mrd.) Arzneimittel
●5,6 % (11,7 Mrd.) Krankengeld
●5,0 % (10,5 Mrd.) zahnärztliche Behandlung (ohne Zahnersatz)
●3,7 % (7,8 Mrd.) Hilfsmittel
●3,1 % (6,5 Mrd.) Heilmittel
Quelle: GKV-Spitzenverband (http://www.gkv-spitzenverband.de/)
Top unabhängige Gesundheits-Websites
Bundesministerium für Gesundheit(https://www.bundesgesundheitsministerium.de/)
Gesundheitsberichterstattung des Bundes(http://www.gbe-bund.de)
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)(https://www.g-ba.de/)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)(https://www.iqwig.de/)
Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG)(https://iqtig.org/)
Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)(https://www.dimdi.de)
Wichtige Gesundheitssystemvergleiche
Zu den bekanntesten Gesundheitssystemvergleichen zählen die folgenden Organisationen bzw. Berichte:
OECD Health Statistics(http://www.oecd.org/els/health-systems/)
Health Systems and Policy Monitor(http://hpm.org/de/)
European Observatory of Health Systems and Policyhttp://www.euro.who.int/en/)
Commonwealth Fund Annual Report(http://www.commonwealthfund.org/)
The World Health Report(http://www.who.int/whr/en/)
Euro Health Consumer Index (EHCI)(https://healthpowerhouse.com/)
Titelei
WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA
Management im Gesundheitswesen für Dummies
David Matusiewicz
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2018
© 2018 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autor und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © everything possible / Shutterstock.de
Lektorat: Christiane Bils, Leimen, und Simone Fischer, Rott
Satz/ePub: Reemers Publishing Services GmbH, Krefeld
Print ISBN: 978-3-527-71180-2
ePub ISBN: 978-3-527-81984-3
Cover
Titelei
Über den Autor
Danksagung
Einführung
Über dieses Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Teil I: Grundbegriffe – Gesundheitsgüter, Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheit managen
Teil II: Gesundheitssysteme, Steuerung und Wettbewerb im Gesundheitswesen
Teil III: Management von Organisationen im Gesundheitswesen
Teil IV: Besondere Themen rund um das »Management im Gesundheitswesen«
Teil V: Der allbeliebte Top-Ten-Teil – das i-Tüpfelchen für Gesundheitsbegeisterte
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Grundbegriffe rund um das Gesundheitsmanagement
Kapitel 1: Basiswissen Gesundheitsmanagement
Die Basis: Wirtschaftswissenschaften
Ökonomie und Knappheit im Gesundheitswesen
Bedürfnisse in Pyramidenform
Homo oeconomicus
Das Min-Max-Prinzip
Effizienz und Effektivität – was war nochmal was?
Gesundheitswissenschaften – Public Health
Forschungsbereiche
Tätigkeitsfelder
Aktuelle Public Health Themen
Gesundheitsökonomie – Health Economics
Gesundheitsökonomische Forschung
Gesundheitsökonomische Evaluation
Kosten, Kosten und nochmal Kosten
Kapitel 2: Gesundheitsgüter und -dienstleistungen
Gesundheitsgüter
Abgrenzung der Güterarten
Kategorisierung der Güterarten
Gesundheitsdienstleistungen
Integration des »externen Faktors« Patient
Uno-actu-Prinzip
Auswahlkriterien für Gesundheitsdienstleistungen
Kapitel 3: Management von Gesundheitsorganisationen
Management von Organisationen im Gesundheitswesen
Management von Non-Profit-Organisationen
Neuer Trend: Studium Gesundheitsmanagement
Berufsbild Gesundheitsmanager
Teil II: Einführung in das deutsche Gesundheitssystem
Kapitel 4: Was ist ein Gesundheitssystem?
Was ist Gesundheit?
Überblick über Gesundheitssysteme
Systemtheoretischer Ansatz
Aufgaben und Ziele
Kapitel 5: Ausgestaltung von Gesundheitssystemen
Typologisierung von Gesundheitssystemen
Wirtschaftsliberales Extrem: Private Krankenversicherung
Zwischen den Extremen: Sozialversicherung
Etatistisches Extrem: Nationaler Gesundheitsdienst
Organisation von Gesundheitssystemen
Finanzierung
Leistungserbringung
Ressourcenallokation
Gesundheitssystemvergleich
Schritt 1: Auswahl geeigneter Kriterien
Schritt 2: Festlegung geeigneter Indikatoren
Schritt 3: Zahlenermittlung
Schritt 4: Interpretation und Rückschlüsse
Kapitel 6: Wesentliche Akteure der Gesundheitsversorgung
Aufbau des deutschen Gesundheitssystems
Organisationen im Gesundheitswesen
Wesentliche Akteure des Gesundheitswesens
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Robert Koch-Institut (RKI)
Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)
Gemeinsame Selbstverwaltung
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
GKV-Spitzenverband
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
Kassenärztliche Vereinigungen
Kapitel 7: Anspruchsgruppen und die globale Umwelt
Anspruchsgruppen – davon gibt es ganz schön viele
Globale Umwelt und Druckpotenziale
Medizinisch-technischer Fortschritt
Demografischer Wandel
Sozio-kulturelle Entwicklung
Ökonomische Entwicklung
Gesundheitspolitische Einflüsse
Kapitel 8: Das Gesundheitswesen zwischen Staat und Markt
Der Staat
Die Sozialgesetzbücher: die zwölf gesammelten Werke des Gesundheits- und Sozialwesens
Die wichtigsten Gesundheitsreformen
Die soziale Marktwirtschaft
Wettbewerb im Gesundheitswesen
Teil III: Management von Organisationen im Gesundheitswesen
Kapitel 9: Management von Krankenversicherungen
Geschichtlicher Hintergrund
Gesetzliche Krankenversicherung
Rechtsform und Selbstverwaltungsprinzip
Gemeinsame Selbstverwaltung
Aufgabe
Grundprinzipien
Solidaritätsprinzip in der gesetzlichen Krankenversicherung
Sachleistungsprinzip in der GKV
Gesetzliche Krankenkassen in Zahlen
Kontrahierungszwang
Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
Wer ist versichert?
Einnahmenseite – woher kommt das Geld?
Der große Topf: Gesundheitsfonds
Das Bürokratiemonster: Der Morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA)
Ausgabenseite – wohin geht das Geld?
Haushaltsplan der Krankenkassen
Wenn der Patient selbst in die Tasche greifen muss: Selbstbeteiligung
Prävention in der gesetzlichen Krankenversicherung
Private Krankenversicherung
Versichertenzahlen
Das Grundprinzip heißt Äquivalenz
Finanzierungssystematik der privaten Krankenversicherung
Überblick über die Versicherungsunternehmen
Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung – David gegen Goliath?
Kapitel 10: Krankenhausmanagement
Was charakterisiert ein Krankenhaus?
Geschichtlicher Hintergrund
Aufgaben von Krankenhäusern
Klassifikation: Vom bescheidenen Krankenhaus zum »Supramaximalversorger«
Wer betreibt die Krankenhäuser?
Rechtsformen von Krankenhäusern
Zahlen, Daten, Fakten
Wer sind die Krankenhauslobbyisten?
Managementebenen
Erste Managementebene
Zweite Managementebene
Dritte Managementebene
Kategorisierung der Managementaufgaben
Zugang zum Krankenhaus
Vorsicht: echter Notfall!
Zuweisermanagement
Aufnahmemanagement
Entlassmanagement
Medizinische Versorgung
Pflegerische Versorgung
Hauswirtschaftliche Versorgung
Hilfsmittelversorgung
Einbindung der Angehörigen
Kundenzufriedenheit
Personalmanagement im Krankenhaus
Wozu Personalmanagement?
Wen bildet ein Krankenhaus aus?
Aufgaben im Personalmanagement
Personalführung
Krankenhausfinanzierung
Duale Finanzierung
Jetzt wird es kompliziert: Diagnosis Related Groups
Fakten-Check: Krankenhausabrechnung
Controlling im Krankenhaus am Beispiel der Balanced Scorecard
Lern- und Entwicklungsperspektive
Prozessperspektive
Finanzperspektive
Kundenperspektive
Qualitätsmanagement in Krankenhäusern
Strukturqualität
Prozessqualität
Ergebnisqualität
Kapitel 11: Management von Arztpraxen
Aufbau und Organisation der ambulanten Versorgung
Formen der Niederlassung
Medizinisches Versorgungszentrum: die Super-Arztpraxis
Strukturmerkmale der ambulanten Versorgung
Bedarf und Planung
Wer sind die Helfer der Helfer?
Kundenmanagement in der Arztpraxis
Kommt ein Patient in die Arztpraxis
Herausforderungen der Arzt-Patienten-Beziehung
Finanzierung
Verdienstquelle 1: Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen
Verdienstquelle 2: Abrechnung mit der privaten Krankenversicherung
Verdienstquelle 3: Private Abrechnung mit dem Patienten
Was verdient ein Arzt überhaupt?
Liquidität in der Arztpraxis
Arztpraxis 2.0
Social Media in der Arztpraxis
Arztbewertungsportale
Wird Dr. Computer in Zukunft den Arzt ersetzen?
Kapitel 12: Management von Pharmaunternehmen
Was sind Arzneimittel?
Wie alles begann
Definition
Herstellung und Zugehörigkeit
Arzneimittelarten
Unterscheidung von Arzneimitteln
Orphan drugs
Es geht nicht ohne Risiko
Exkurs: Impfungen
Wie funktioniert die Arzneimittelversorgung?
Pharmaindustrie – schlimmer als die Mafia?
Strukturelemente
Ein besonderer Markt
Wer sind die Pharmaunternehmen?
Welche weiteren Akteure sind notwendig?
Forschung und klinische Entwicklung
Präklinische Forschung
Klinische Forschung
Wie sieht die Finanzierung aus?
Wann ist ein Arzneimittel erstattungsfähig?
AMNOG – wie ein Gesetz die Branche veränderte
Qualitätssicherung und Arzneimittelüberwachung
Off-Label Use
Compassionate Use
Pillen an den Mann bringen: Pharmamarketing
Trend: personalisierte Medizin
Kapitel 13: Pflegemanagement
Warum die Pflege wichtig ist
Pflegeversicherung
Grundprinzipien der Pflegeversicherung
Beitragssatz
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Pflegestärkungsgesetz I
Pflegestärkungsgesetz II
Pflegestärkungsgesetz III
Rund um die Pflegegrade
Der Wandel von Pflegestufen in Pflegegrade
Begutachtungsverfahren
Die fünf Pflegegrade
Einschätzung der Selbstständigkeit – Module
Leistungen nach Pflegegrad
Überleitung bestehender Pflegestufen
Ambulant vor stationär
Bestandsschutz
Hilfsmittel in der Pflege
Pflegedokumentation
Pflege – ein Beruf im Umbruch
Pflegetätigkeiten
Fortbildung
Woran krankt die Pflege?
Schlechte Arbeitsbedingungen
Eigene Gesundheitsgefährdung
Ungleiche und unzureichende Vergütung
Attraktivität des Berufes
Pflege und Lobby
Stellenwert in der Gesellschaft
Vom Pflegefachmann zum Akademiker?
Was Pflege mit Wissenschaft zu tun hat
Wo akademisierte Pflegekräfte in der Zukunft arbeiten
Die Zukunftsbranche Pflege emanzipiert sich
Sind Pflegeroboter die Zukunft?
Teil IV: Besondere Themen rund um das »Management im Gesundheitswesen«
Kapitel 14: Case Management
Was Case Management ist
Der Case Manager
Tätigkeit eines Case Managers
Anforderungsprofil eines Case Managers
Standards
Systematisierung des Case Managements
Wo findet Case Management statt?
Internes und externes Case Management
Kapitel 15: Managed Care
Was ist Managed Care?
Ein bisschen Geschichte
Instrumente
Modellvorhaben
Hausarztzentrierte Versorgung (HzV)
Besondere Versorgung
Disease-Management-Programm (DMP)
Kapitel 16: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Hintergrund
Risikomodell Gesundheit am Arbeitsplatz
Haus der Arbeitsfähigkeit
Säulen des BGM
Implementierung im Unternehmen
Präventionsgesetz
Beispiele des BGM
Herausforderungen des BGM
Entwicklungsstufen im BGM
Der neue Trend: Arbeit 4.0 und BGM in Nullen und Einsen
Systematisierung des digitalen BGM
Was Sie damit anfangen können
7-Punkte-Checkliste für das digitale BGM
Kapitel 17: Die digitale Gesundheitswelt
Wie tickt das analoge Gesundheitssystem?
Digitalisierung verändert unser Leben
Digitale Gesundheit
Electronic Health (E-Health)
Was ist E-Health?
Wesentliche Entwicklung
Datenaustausch
Elektronische Gesundheitskarte
Mobile Health (mHealth)
Was ist mHealth?
Anwendungsfelder von mHealth
Wearables
Gesundheits-Apps
Selbstüberwachung und »Anstupsen«
Herausforderungen der digitalen Gesundheit
Medizinische Herausforderungen
Organisatorische Herausforderungen
Wirtschaftliche Herausforderungen
Juristische Herausforderungen
Technische Herausforderungen
Ausblick
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 18: Zehn Begriffe, die Sie kennen sollten
Äquivalenzprinzip
Asymmetrische Informationen
Routinedaten
Pay-for-Performance
Selbstverwaltung
Solidaritätsprinzip
Selektivvertrag
Subsidiaritätsprinzip
Wirtschaftlichkeitsgebot
Kondratieff-Wellen
Kapitel 19: Zehn Mythen des Gesundheitsmanagements
»Der demografische Wandel und der medizinisch-technische Fortschritt sind die größten Kostentreiber im Gesundheitswesen.«
»Reduktion von Verwaltungskosten führt zu großen Ersparnissen im Gesundheitswesen.«
Gesetzlich versicherte Patienten haben eine »Vollkasko-Mentalität.«
»Rauchen belastet die Sozialkassen nicht.«
»Wir haben eine Zweiklassen-Medizin.«
»Lange Wartezeiten beim Arzt sind das Sorgenkind der Gesundheitsversorgung.«
»Das Gesundheitswesen basiert auf Zahlen, Daten und Fakten.«
»Die Gesundheitsstatistik hat immer Recht.«
»Pflegekräfte sind völlig altruistisch.«
»Die Apothekenumschau braucht kein Mensch.«
Anhang
Quellen
Schummelseite
Kapitel 1
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Stichwortverzeichnis
Wiley End User License Agreement
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Aufteilung der Wirtschaftswissenschaften
Abbildung 1.2: Erweiterte Maslowsche Bedürfnispyramide
Abbildung 1.3: Effizienz und Effektivität
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Aufteilung der Güterarten
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Kombinationen von Berufsfeldern für einen Gesundheitsmanager
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Modell eines Systems als Netzwerk mit äußerem Rahmen, einzelnen Elementen und Zusammenschluss zu größeren Einheiten sowie Beziehungen zueinander
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Drei Idealtypen von Gesundheitssystemen
Abbildung 5.2: Säulen der Sozialversicherung in Deutschland
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Entscheidungsebenen im Gesundheitswesen
Abbildung 6.2: Nukleus-Modell der Gesundheitswirtschaft
Abbildung 6.3: Gesundheitswirtschaftliches Dreieck
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Stakeholder einer Gesundheitsorganisation
Abbildung 7.2: Druckpotenziale mit Effekten auf die Gesundheitswirtschaft
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Wettbewerb im gesundheitswirtschaftlichen Dreieck
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Anzahl der Krankenkassen von 1970–2018 (Angaben zum Stichtag 1.1. eines Jahres nach GKV-Spitzenverband)
Abbildung 9.2: Finanzströme in der GKV
Abbildung 9.3: Darstellung von Risikogruppen im Morbi-RSA
Abbildung 9.4: Leistungsausgaben in der GKV von 2012–2017 in Mrd. Euro nach KJ 1/KM 1-Statistik (Stand: 07/2018)
Abbildung 9.5: Ausgaben für einzelne Leistungsbereiche in der GKV im Jahr 2017 in Mrd. Euro nach KJ1-Statistik
Abbildung 9.6: Möglichkeiten der Prävention seitens der GKV
Abbildung 9.7: Anzahl der Versicherten nach GKV und PKV (nach amtlicher Statistik KM 1 Mai 2018 und Zahlenbericht der PKV 2016 – veröffentlicht 12.2017)
Abbildung 9.8: Systematik des Kostenerstattungsprinzips in der privaten Krankenversicherung
Abbildung 9.9: Beitragsentwicklung der PKV und GKV im Vergleich
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Globale Umwelt eines Krankenhauses
Abbildung 10.2: Einflussfaktoren auf die stationären Leistungserbringer
Abbildung 10.3: Die Rettungskette
Abbildung 10.4: Was gehört zu einer guten Entlassung?
Abbildung 10.5: Duale Krankenhausfinanzierung
Abbildung 10.6: Aufbau einer DRG
Abbildung 10.7: Strategielandkarte im Rahmen der BSC eines Krankenhauses
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Strukturmerkmale in der ambulanten Versorgung
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Arzneimittelversorgung im Überblick
Abbildung 12.2: Preisgestaltung nach dem AMNOG
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Patienten je Pflegekraft im Krankenhaus
Abbildung 13.2: Karriereverläufe nach Weiterbildungen
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Die Aufgaben des Case Managements
Abbildung 14.2: Case Management Regelkreis
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Risikomodell Gesundheit am Arbeitsplatz
Abbildung 16.2: Haus der Arbeitsfähigkeit
Abbildung 16.3: Übersicht über das integrierte betriebliche Gesundheitsmanagement
Abbildung 16.4: Neue Player (Anbieter wie Start-ups) im BGM
Abbildung 16.5: Säulen des digitalen BGM
Abbildung 16.6: Digitale BGM-Möglichkeiten
Abbildung 16.7: 7-Punkte-Checkliste für das digitale BGM
Kapitel 17
Abbildung 17.1: Wie die Digitalisierung unser Leben verändert
Abbildung 17.2: Hockeyschläger-Kurve der digitalen Transformation
Abbildung 17.3: Übersicht zur digitalen Gesundheit
Abbildung 17.4: Datenaustausch der Akteure
Abbildung 17.5: Wesentliche Einsatzbereiche von mHealth
Abbildung 17.6: Herausforderungen der digitalen Gesundheit
Kapitel 18
Abbildung 18.1: Kondratieff-Zyklen im Zeitverlauf
Über den Autor
David Matusiewicz ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Gesundheitsmanagement an der FOM Hochschule – der größten privaten Hochschule in Deutschland. Seit 2015 verantwortet er als Dekan den Hochschulbereich Gesundheit & Soziales und leitet als Direktor das Forschungsinstitut für Gesundheit & Soziales (ifgs).
Darüber hinaus ist er Gründungsgesellschafter des Essener Forschungsinstituts für Medizinmanagement (EsFoMed GmbH) und er unterstützt als Gründer bzw. Business Angel punktuell Start-ups im Gesundheitswesen. Bis 2017 war er in der Stabsstelle Leistungscontrolling einer gesetzlichen Krankenversicherung (Betriebskrankenkasse u. a. von Thyssen Krupp) tätig und bis 2014 Geschäftsführer bei der Forschungsnahen Beratungsgesellschaft im Gesundheitswesen (ForBiG GmbH) – einer Ausgründung des Lehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen.
Darüber hinaus beschäftigt sich der Autor in seiner Freizeit gerne mit Sport. Auch Familie und Freunde tragen zu einer ausgeglichenen Life-Domain-Balance bei. Die Teilnahme an Science Slams quer durch die Republik und das Schreiben von Büchern gehören auch noch eher zu seinen Hobbies.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei vielen Menschen bedanken, ohne deren Unterstützung das Buch nicht so geworden wäre, wie es ist:
Der FOM Hochschule für Oekonomie und Management für die vielseitige Unterstützung im Rahmen der Forschung und Lehre.
Bei den Studierenden Linda Kaiser, Tara Farzi, Miriam Könings, Julia van Berck und Laura Elsenheimer für die hilfreichen Anmerkungen und Ideen aus »Studi-Sicht«.
Bei meinen Kollegen und Dekanatsbeauftragten Prof. Dr. Gerald Lux von der FOM Hochschule, dessen hilfreiche Anregungen und Kommentare der Qualität des Buches gut getan haben. Ebenso Dr. Michael Noweski vom Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen, der kurz vor Druck den Feinschliff und damit einen Qualitätsgewinn beigesteuert hat.
Den Damen vom Verlag Wiley-VCH: Kerstin Tüchert für die Inspiration zu Beginn des Buchprojektes, der Lektorin Christiane Bils und der Publisherin Frau Esther Neuendorf für die Unterstützung seitens des Verlages und das »im Nacken sitzen«, um das Buchprojekt doch noch in diesem Jahrzehnt zu finalisieren.
Bei meinen Eltern und Großeltern sowie allen anderen, die mich mal wieder öfters vermisst haben: »Leute, um erfolgreich zu sein oder so ein Werk fertig zu bekommen, muss man ab und zu mal abtauchen.« Und meinen Brüdern Dennis und Dominik für das erfolgreiche Ablenken zwischendurch.
Bei meinen Nachbarn, die die Rollos runterfahren mussten, um nicht vom nächtlichen Licht meines Arbeitszimmers geblendet zu werden.
Selbstverständlich trage ich als Autor die alleinige Verantwortung dafür, dass sich keine Fehler eingeschlichen haben. Falls das doch passiert sein sollte, laden Sie mich auf einen Kaffee ein. Die Anmerkungen kann ich dann gerne für die zweite Auflage berücksichtigen.
Beste Grüße,
Ihr David Matusiewicz
Einführung
Das Gesundheitswesen ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Die Branche zeichnet sich durch Millionen Beschäftigte und einem hohen Anteil von Gesundheitsausgaben an der Wirtschaftsleistung des Landes aus. Und die Bedeutung des Gesundheitswesens wird aufgrund einer immer älter werdenden Gesellschaft und dem medizinisch-technischen Fortschritt in Zukunft noch weiter wachsen. Somit verwundert es nicht, dass die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems, die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven oft Themen in der medialen und politischen Diskussion sind. Die Gesundheit als »höchstes Gut« geht schließlich alle Menschen etwas an.
Kenntnisse über die wesentlichen Akteure, Strukturen und Funktionsweisen des Gesundheitswesens sind hierbei von besonderer Bedeutung, um mitdiskutieren zu können und – für diejenigen, die sich beruflich mit dem Gesundheitswesen beschäftigen – auch mitgestalten zu können.
Das Gesundheitsmanagement ist eine Disziplin, die sich mit der Ausgestaltung und Steuerung von Gesundheitsorganisationen beschäftigt. Die Menschen, die sich beruflich mit der Gestaltung der Organisation im Gesundheitswesen beschäftigen, heißen Gesundheitsmanager. Um dies vorneweg zu sagen: Es gibt viele Definitionen von Gesundheitsmanagement und auch der Begriff des Gesundheitsmanagers ist kein eindeutig definierter Beruf, da es verschiedene Ausprägungen des Berufes gibt.
In diesem Buch werden Sie die Arbeitswelt eines Gesundheitsmanagers detailliert kennenlernen und erfahren, warum dieses Berufsbild gerade heute immer wichtiger wird. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie verstehen, was historisch im Gesundheitswesen passiert ist und wie es zusammengewachsen ist. Ebenso werden Sie Impulse dafür finden, warum es sich lohnt, einen Beruf im Gesundheitswesen zu erlernen, welche Schwerpunkte das Gesundheitswesen aufweist und auch, wie man das Gesundheitswesen kunden- und mitarbeiterorientiert managen kann. Im vorliegenden Buch werden die Erkenntnisse der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre auf das Gesundheitswesen übertragen.
Sie werden erkennen, wie wichtig Gesundheitsmanagement ist und vor allem, wie spannend das Gesundheitswesen sein kann, selbst wenn man nur Kleinigkeiten hinterfragt. Lernen Sie mit Hilfe der folgenden Kapitel die wichtigsten Bereiche des Gesundheitssystems in Deutschland kennen und erfahren Sie, warum deren Management eine schwierige, aber notwendige Aufgabe ist, die unser Leben, gleich ob gesund oder krank, jeden Tag beeinflusst.
Über dieses Buch
Sie werden schnell merken, dass sich dieses Buch von bisherigen Lehrbüchern über »Management im Gesundheitswesen« unterscheidet, aber auch von anderen populär-wissenschaftlichen Werken.
Im Gegensatz zu vielen wissenschaftlichen Büchern soll das vorliegende Buch die Disziplin und Kompetenz des Gesundheitsmanagements verständlich machen. Daher erkläre ich Ihnen, wie verschiedene Prozesse zusammenhängen und was im Einzelnen beachtet werden sollte. Kurz gesagt: Sie werden lernen, dass die einzelnen Elemente im Gesundheitswesen nicht losgelöst voneinander zu betrachten sind und es vor allem auf die Perspektive des Handelnden ankommt.
Um den Wissbegierigen und Studierenden auch einen guten Weg aufzuzeigen, liegt der Fokus des Buches ebenso darauf, was ein Gesundheitsmanager alles in seinem Wirkungskreis erreichen kann und inwieweit er auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen kann und sollte. Auch werden Sie Details über die verschiedenen Organisationen im Gesundheitswesen erfahren, beispielsweise darüber, wie sich eine Selbstverwaltungsbehörde zu einem modernen Gesundheitsdienstleistungsunternehmen entwickeln kann.
Sie werden zudem zu den einzelnen Akteuren im Gesundheitswesen viele interessante Praxisbeispiele vorfinden, in denen Sie mit Situationen aus dem Alltag im Gesundheitswesen konfrontiert werden.
Nicht zuletzt enthält das Buch praktisch verwertbare Informationen, beispielsweise wie Sie als gesetzlich Versicherter schnell an Arzttermine gelangen können. Es wird Sie überraschen, welche Erkenntnisse aus verschiedenen Perspektiven aus dem Buch gezogen werden können. Zudem gibt es nützliche Tipps, was alles in Ihre Hausapotheke gehört. Das gehört dann zum Punkt Selbstmanagement der eigenen Gesundheit. Denn nur ein gesunder Gesundheitsmanager kann sich um die Gesundheit anderer kümmern.
Was Sie nicht lesen müssen
Wenn Sie dieses Buch gekauft oder vielleicht geschenkt bekommen haben, kann es durchaus sein, dass Sie gar nicht die Absicht haben, sich über alle Akteure im Gesundheitswesen im Detail zu informieren. Mit diesem Buch und seinem ganz besonderen Aufbau ist das gar kein Problem. Denn die tiefergehenden Hintergrundinformationen zu einzelnen Akteuren und Thematiken haben wir durch grau hinterlegte Textkästen kenntlich gemacht. Sie können diese Textkästen ohne Sorge auslassen, ohne den roten Faden des Kapitels oder Buches zu verlieren.
Konventionen in diesem Buch
Vielleicht sind Sie als aufmerksamer Leser schon darüber gestolpert oder tun es spätestens jetzt. Bislang wurde nur vom Begriff Gesundheitsmanager und nicht von der Gesundheitsmanagerin gesprochen. Sie fragen sich sicherlich warum, wenn man bedenkt, dass gerade Frauen Gesundheits- und Medizinberufe ergreifen und seit ein paar Jahren eine Zunahme von Frauen in Managerpositionen im Gesundheitswesen erkennbar ist. Da aber die Dummies-Bücher gut lesbar sein sollen, wurde der Einfachheit halber auf die weibliche Form verzichtet. Das ist auch schon der einzige Grund. Genauso könnte das komplette Buch in weiblicher Form geschrieben sein, wenn mir diese Idee etwas früher und nicht erst am Ende gekommen wäre.
Törichte Annahmen über den Leser
Sie sind an dem Thema Gesundheit interessiert. Ja, sonst würden Sie sich das Buch nicht kaufen und durchlesen. Es liegt Ihnen daran, das Gesundheitswesen mitzugestalten, weiterzuentwickeln und dabei natürlich auch zukunftsfest zu machen. Das Buch richtet sich primär an Personen, die überlegen, im Gesundheitswesen zu arbeiten oder sich im Gesundheitswesen weiterzubilden. Dieses Buch soll keine Ausbildung ersetzen, sondern nur einzelne Bausteine zusammenfügen, um ein besseres Gesamtverständnis des Gesundheitssystems zu erlangen.
Werfen Sie zunächst einmal einen Blick darauf, was Sie dazu bringen könnte, sich mit diesem Buch zu befassen:
Sie studieren Management im Gesundheitswesen oder Medizin. Sie haben Angst vor der Betriebswirtschaftslehre, die als eher »trocken« gilt. Ihre Interessen liegen in ganz anderen Bereichen, wie dem direkten Kontakt mit Patienten oder den neuesten medizinischen Behandlungsmethoden. Aber nun steht »Management im Gesundheitswesen« auf dem Lehrplan, und Sie möchten das Beste daraus machen.
Sie sind im Gesundheitsbereich tätig, aber noch kein Experte hinsichtlich der verschiedenen Fragestellungen bezüglich des Managements im Gesundheitswesen. Sie möchten sich daher auf diesem Gebiet schlauer machen, um anderen Menschen selbstsicher einen fachkundigen Rat geben zu können. Hierzu möchten Sie mehr über eine sinnvolle und bedarfsorientierte Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel einer Gesundheitsorganisation wissen.
Erwarten Sie nicht von sich, dass Sie der nächste Krankenkassenvorstand, Klinikchef oder Bundesgesundheitsminister werden, wenn Sie dieses Buch lesen. Aber zeigen Sie Wissbegierde, Ehrgeiz und seien Sie bereit, den Sprung in die Betriebswirtschaftslehre zu wagen und die Funktionsweise von Organisationen im Gesundheitswesen zu erlernen.
Das war es jetzt aber auch schon – mehr törichte Annahmen über Sie habe ich nicht.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Dieses Buch besteht aus insgesamt fünf Teilen, die sich in einzelne Kapitel aufteilen. Obwohl Sie natürlich die Möglichkeit haben, mitten im Buch anzufangen oder aufzuhören, ist mir trotzdem sehr daran gelegen, dass Sie einen strukturierten, in sich schlüssigen und aufeinander aufbauenden roten Faden in dem Buch vorfinden. Sie können jederzeit ein beliebiges Thema nachschlagen, ohne auf Hintergrundwissen aufbauen zu müssen. Egal, wo Sie in dem Buch anfangen, ich wünsche Ihnen an dieser Stelle viel Erfolg und Spaß mit dem Teil, der Sie am meisten interessiert. Und vergessen Sie nicht unseren letzten Teil, den sogenannten Top-Ten-Teil, denn dieser bringt Sie sicherlich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln.
Die fünf Teile sind wie folgt aufgebaut:
Teil I: Grundbegriffe – Gesundheitsgüter, Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheit managen
In Teil I des Buches geht es vorwiegend um die Überblicksdarstellung der wichtigsten Grundlagen und Begriffe in den Gesundheitswissenschaften und im Management des Gesundheitswesens. Hier lernen Sie die Begriffe Gesundheitsgüter und Dienstleistungen kennen, damit Sie die Basisbegriffe der Disziplin »Gesundheitsmanagement« im Schlaf definieren können. In diesem Teil geht es auch darum, den Überblick über den Dschungel an Studiengängen zu erhalten und ein paar Berufsbilder in der Gesundheitswirtschaft kennenzulernen. Nach dem Lesen des ersten Teils werden Sie verstehen, warum die Themen Gesundheit und Management eine sinnvolle und notwendige Brückendisziplin ergeben.
Teil II: Gesundheitssysteme, Steuerung und Wettbewerb im Gesundheitswesen
Lassen Sie uns in Teil II des Buches gemeinsam in die theoretische, aber faszinierende Welt der Gesundheitssysteme eintauchen. Sie lernen unterschiedliche Typen von Gesundheitssystemen kennen und erhalten einen Überblick darüber, wie Gesundheitssysteme miteinander verglichen werden können. Dann geht es tiefer in die Strukturen des deutschen Gesundheitssystems. Hierzu werden kurz die wichtigsten Institutionen und Akteure skizziert und die wesentlichen Schnittstellen dargestellt. Da das Management von Organisationen im Gesundheitswesen nicht im luftleeren Raum stattfindet, ist es wichtig die wesentlichen Rahmenbedingungen kennenzulernen. Abschließend geht es um die staatlichen Rahmenbedingungen und den vorherrschenden Wettbewerb im Gesundheitswesen.
Teil III: Management von Organisationen im Gesundheitswesen
Teil III beschreibt das Management der wesentlichen Organisationen im Gesundheitswesen. Dieser Teil bildet quasi das »Herzstück des Buches«. Hierzu gehört zunächst das Management von Krankenversicherungen als Kostenträger und übergreifende Akteure im Gesundheitswesen. Es geht weiter mit dem Krankenhausmanagement, wobei Krankenhäuser die höchsten Ausgaben unter den Leistungserbringern aufweisen. Es folgt ein Kapitel zu den niedergelassenen Ärzten, die neben den Krankenhäusern zum klassischen Kern des Gesundheitswesens zählen. Das Management von Pharmaunternehmen, die eine wichtige Säule in der Gesundheitsversorgung darstellen, wird beschrieben, und zu guter Letzt folgt der Bereich Pflegemanagement, wobei der Part Management auch hier eine immer wichtiger werdende Rolle einnimmt. Seien Sie gespannt auf die Vielfalt rund um die teilweise sehr unterschiedlichen Akteure im Gesundheitswesen, die dieser Teil in sich birgt.
Teil IV: Besondere Themen rund um das »Management im Gesundheitswesen«
Der darauffolgende Teil IV behandelt besondere Managementformen im Gesundheitssektor. Es werden Managementansätze aufgezeigt, die nicht wie im vorigen Teil einen Akteur ins Zentrum der Betrachtung stellen, sondern Beispiele für sektorenübergreifende Ansätze in der Organisation der Gesundheitsversorgung liefern. Zudem geht es um die »Digitale Gesundheit« und den Einfluss der digitalen Transformation auf das Gesundheitswesen. Ein Abschnitt in diesem Kapitel, der sich wie »Science-Fiction« liest, aber schon an vielen Stellen im Gesundheitswesen zu »Science« geworden ist.
Teil V: Der allbeliebte Top-Ten-Teil – das i-Tüpfelchen für Gesundheitsbegeisterte
Im letzten Teil des Buches finden Sie eine abschließende Betrachtung des Gesundheitswesens, die mit einem Augenzwinkern zum Nachdenken anregt. Verschaffen Sie sich in diesem Teil einen Überblick über zehn Begriffe, die Sie unbedingt kennen sollten, und runden Sie Ihr Wissen mit zehn Mythen aus dem Gesundheitswesen ab.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
In diesem Buch werden einige Symbole eingesetzt, um Ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte zu lenken. Die folgenden Symbole werden Ihnen daher in diesem Dummie begegnen:
Aussage mit Lehrsatzcharakter oder Definition
Hier ist Vorsicht geboten
Diskussion, Anekdoten und Mythen
Blick in die Praxis
Zahlen und Statistiken
Politik, Gesetze und Richtlinien
Wie es weitergeht
Gerne können Sie dieses Buch von vorne bis hinten lesen, mich als Autor würde es natürlich sehr freuen, wenn Sie keine Zeile verpassen. Sie können aber auch Ihren Blick über das Inhaltsverzeichnis schweifen lassen und sich gezielt die Themen heraussuchen, die für Ihre jetzige Situation am interessantesten oder spannendsten erscheinen. Ganz wie Sie mögen.
Egal, wie Sie sich diesem Buch nähern, eines möchte ich Ihnen auf den Weg geben: Gesundheitsmanager sinnieren ex natura viel über Gesundheit, aber vergessen manchmal die eigene, was mich zu einem Voltaire bringt: »In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen.«.
Deswegen vielleicht die wichtigste Botschaft des Buches: Was immer Sie auch tun, denken Sie auch ab und zu an Ihre eigene Gesundheit.
Teil I
Grundbegriffe rund um das Gesundheitsmanagement
In diesem Teil …
Erfahren Sie, was der Begriff »Gesundheitsmanagement« bedeutet und wie er sich zu den »Gesundheitswissenschaften« abgrenzt. Verstehen Sie, warum Ökonomie und Knappheit im Gesundheitswesen eine besondere Rolle spielen.
Lernen Sie die Bedeutung von Gesundheitsgütern und -dienstleistungen kennen und erfahren Sie mehr über die Besonderheiten dieser.
Glänzen Sie in Ihren zukünftigen Meetings mit Kompetenz und Selbstsicherheit durch das notwendige Know-how aus dem Bereich Gesundheitsmanagement und ordnen Sie durch das erworbene theoretische Wissen aktuelle praktische Geschehnisse angemessen ein.
Kapitel 2
Gesundheitsgüter und -dienstleistungen
In diesem Kapitel
Gesundheitsgüter
Gesundheitsdienstleistungen
In diesem Kapitel werden Sie über die Abgrenzung der unterschiedlichen Güter aufgeklärt und erhalten eine Beschreibung der Gesundheitsdienstleitungen mit ihren Besonderheiten.
Gesundheitsgüter
Wie Sie in Kapitel 1 gesehen haben, analysieren Wirtschaftswissenschaftler die Produktion und den Handel von Waren und Dienstleistungen bzw. Gütern. Für genaue Analysen ist es notwendig, die Eigenschaften der Güter näher zu bestimmen und verschiedene Arten von Gütern zu unterscheiden.
Gesundheitsgüter sind Waren und Dienstleistungen, die mit dem Zweck produziert und konsumiert werden, die Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern. Sie werden auf Gesundheitsgütermärkten gehandelt. Diese Märkte sind nicht leicht zu erkennen. Erstens verwenden die Beteiligten hier teilweise eine Sprache, die von der Medizin statt der Ökonomie geprägt ist. Beispielsweise werden Medikamente in der Apotheke nicht verkauft, sondern abgegeben. Zweitens gibt es besondere Einschränkungen. So besteht beispielsweise für Ärzte ein Dispensierverbot. Das bedeutet, sie dürfen ihren Patienten keine Medikamente oder andere Gesundheitsgüter verkaufen, weil diese Geschäfte ihre Diagnosen beeinflussen könnten.
Gesundheitsgüter lassen sich mit Hilfe der folgenden Merkmale genauer beschreiben und unterscheiden:
Verfügbarkeit (freie und wirtschaftliche Güter)
Materialität (materielle Güter und immaterielle Güter)
Verwendungszweck (Konsum- und Investitionsgüter)
Verweildauer (Gebrauchs- und Verbrauchsgüter)
Personenkreis ihrer Nutzung (individuelle Güter und Kollektivgüter)
Eigentumsform ihrer Bereitstellung (private und öffentliche Güter)
Abgrenzung der Güterarten
Abbildung 2.1 ist eine systematische Darstellung der wichtigsten Güterarten. Grundlegend ist zunächst die Unterscheidung freier Güter und wirtschaftlicher Güter nach dem Merkmal der Verfügbarkeit. Freie Güter sind nicht handelbar, weil sie nicht kontrollierbar sind bzw. nicht vorenthalten werden können, wie beispielsweise Luft und Sonne. Sie sind frei verfügbar. Demgegenüber kann die Verfügbarkeit von wirtschaftlichen Gütern eingeschränkt werden. Sie sind handelbar, weil ihr Konsum beschränkt und mit einem Preis versehen werden kann. Diese wirtschaftlichen Güter können materielle Güter bzw. Sachgüter sein. Hier stellt sich noch die Frage nach ihrer Verwendung, entweder als Produktionsmittel bzw. Investitionsgut zur Herstellung weiterer Güter (z. B. Laborgeräte), oder als Konsumgut zum Verbrauch (z. B. Arzneimittel). Wirtschaftliche Güter können andererseits aber auch immateriell sein, also in diesem Sinne nicht als Gegenstand greifbar. Im Fachjargon werden sie als nicht tangibel bezeichnet. Beispiele hierfür sind Rechte und Lizenzen (z. B. Patente auf Arzneimittelwirkstoffe), Dienstleistungen (z. B. diagnostische und therapeutische Prozeduren) und Informationen (z. B. Patientendaten).
Abbildung 2.1: Aufteilung der Güterarten
Kategorisierung der Güterarten
Nach der Eigentumsform ihrer Bereitstellung lassen sich wirtschaftliche Güter vier Kategorien zuordnen.
Private Güter sind ausschließlich für den eigenen Gebrauch bestimmt. Hierbei sind zwei Voraussetzungen wichtig: Ausschließbarkeit und Rivalität. Zum einen können Dritte von der Nutzung ausgeschlossen werden und zum anderen kann ein Gut nur von einem Nutzer konsumiert werden (z. B. ein Ticket für ein Fußballspiel).
Öffentliche Güter stehen allen Menschen zur Verfügung. Es gibt hier keine Rivalität zwischen den Konsumenten (z. B. öffentliche Sicherheit).
Meritorische Güter lassen sich vorenthalten. Der Ausschluss von Konsumenten gilt allerdings als gesellschaftlich unerwünscht, weil der Konsum des Einzelnen die Wohlfahrt der Allgemeinheit fördert. Aus diesem Grund wird der Konsum in der Regel öffentlich gefördert, beispielsweise durch Subventionierung der Produktion und Verhinderung von Preisbarrieren und Suspendierung des Preisausschlusses durch kostenlose Bereitstellung. In den Wirtschaftswissenschaften werden damit Güter bezeichnet, die mit besonderen Verdiensten (»Meriten«) für die Gesellschaft verbunden sind.
Als Beispiel für meritorische Güter können hier die Gesundheitsvorsorge und Impfungen genannt werden. Meritorische Güter stiften somit nicht nur einen positiven Nutzen für den Einzelnen (beispielsweise bezahlbare Arztleistung), sondern zusätzlich einen positiven Effekt, der auch anderen Bürgern zugutekommt (beispielsweise durch die Verringerung der Ansteckungsgefahr bei Infektionskrankheiten für Dritte). Ausführliche Informationen zum Gesundheitsbegriff und zur Definition von Gesundheit finden Sie in Kapitel 4.
Allmendegüter sind Güter in Form von gemeinschaftlichem Eigentum. Sie unterscheiden sich von reinen öffentlichen Gütern dadurch, dass die Nutzer dabei in Konkurrenz treten. Ein Beispiel hierfür ist das Fischen in einem öffentlichen Teich. Der Teich kann zwar von allen Menschen genutzt werden, allerdings gibt es hier nur eine begrenzte Anzahl von Fischen und somit eine Rivalität um diese.
Gesundheitsdienstleistungen
Die Güter im Gesundheitswesen sind zum größten Teil Dienstleistungen. Deshalb gilt der Gesundheitsbereich auch als Dienstleistungsbranche. Gesundheitsdienstleistungen haben das Ziel, das körperliche, seelische und/oder soziale Wohlergehen zu verbessern und werden von Gesundheitsdienstleistern (z. B. Ärzten) erbracht.
Zum Gesundheitswesen gehören beispielsweise folgende Dienstleistungen:
diagnostisches Patientengespräch (Anamnese) durch den Arzt
therapeutische Behandlung eines stationär versorgten Patienten durch einen Physiotherapeuten
Erledigung der Pflegeaufgaben durch einen Gesundheits- und Krankenpfleger
Krankentransport
Integration des »externen Faktors« Patient
Die erfolgreiche Dienstleistung im Gesundheitswesen hängt nicht nur vom Arzt oder Pfleger, sondern zu einem großen Anteil auch vom Patienten ab. Gesundheitsmanager sprechen hier deshalb von einer Integration des externen Faktors, wobei mit dem Begriff externer Faktor der Patient bezeichnet wird. Bei der Integration des Patienten gibt es einiges zu berücksichtigen:
Ungleiche Informationsverteilung zwischen den Beteiligten (Der Anbieter oder Versicherer weiß über Diagnostik und Therapie mehr als der Patient; der Patient verfügt über einen Informationsvorsprung bezüglich der Symptome und seinem eigenen gesundheitsbezogenen Verhalten, das der Anbieter nur schwer kontrollieren kann.)
Standardisierungsprobleme (Durch immer wiederkehrende Prozesse wie beispielsweise die Körperpflege im ambulanten Pflegedienst – insbesondere durch die Beteiligung eines individuellen externen Faktors (hier: Patient) – gibt es Probleme, die Prozesse zu vereinheitlichen.)
Planungsunsicherheit (Verlauf und Ergebnis hängen stark mit der Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft der Patienten zusammen.)
Personenbezogene Leistungserstellung (Je nachdem, wie stark sich der Patient einbringt, beeinflusst er den Prozess und das Ergebnis.)
Wenn Sie also ein Gesundheitsdienstleister sind oder werden möchten, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass der Erfolg von der Interaktion mit dem Patienten, Versicherten bzw. Kunden abhängt und Sie Zeit dafür einplanen müssen.
Uno-actu-Prinzip
Für Dienstleistungen im Allgemeinen und somit auch für Gesundheitsdienstleistungen gilt das Uno-actu-Prinzip.
Das Uno-actu-Prinzip besagt, dass die Leistungserstellung und die Leistungsabgabe identisch sind. Produktion (Handlung) und Konsum (Leistungsinanspruchnahme) erfolgen gleichzeitig.
Durch das Zusammenspiel und die Abhängigkeit zwischen dem Produzenten und dem Konsumenten der Dienstleistung ergeben sich besondere Anforderungen an den Anbieter. Fehler werden durch den Konsumenten unmittelbar bemerkt. Qualifikation und Flexibilität, sich individuell auf Kundenwünsche einzustellen, sind hier besonders wichtige Voraussetzungen, Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zu erreichen.
Medizinische Versorgung ist eine Koproduktion von Arzt und Patient. Der Erfolg hängt wesentlich von der Qualität der Arzt-Patient-Kommunikation bzw. des Arzt-Patient-Verhältnisses ab. Damit der behandelnde Arzt seine Entscheidungen auf Basis der notwendigen Informationen fällen kann, muss sich der Patient ihm anvertrauen können (Vertrauensverhältnis). Patienten sind durch ihre fehlenden medizinischen Kenntnisse, Schmerzen, Ängste oder Scham nur eingeschränkt in der Lage, gegenüber dem Arzt ihre Interessen zu vertreten. Sie sind nur bedingt rational agierende Konsumenten. Umso größer ist die Verantwortung des Arztes, aus dieser Situation keinen persönlichen Vorteil zu ziehen. Auch wenn er überzeugt ist, im Interesse seines Patienten zu handeln, soll er diesen nicht manipulieren oder zu Entscheidungen drängen, sondern ausführlich beraten und informieren und einen gemeinsamen Konsens erarbeiten (informed consent). Dem Patienten schockierende Informationen vorzuenthalten, um ihn zu schonen (barmherzige Lüge), ist heutzutage nicht mehr üblich.
Bei Gesundheitsdienstleistungen sind die folgenden Besonderheiten zu beachten:
Der Konsument agiert bei Auswahlentscheidungen nur eingeschränkt rational.
Der Konsument strebt zumeist ein Vertrauensverhältnis zum Anbieter an und neigt dazu, sich an den Anbieter seiner Wahl zu binden.
Die Qualität der Dienstleistung hängt wesentlich von der Individualisierung nach den persönlichen Bedürfnissen des einzelnen Kunden ab.
Die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen ist oft nicht preissensitiv, insbesondere wenn der Kunde akute Sorge um seine Gesundheit hat. Dann reagiert der Kunde auch sehr sensibel auf Qualitätsmängel.
Viele Gesundheitsdienstleistungen sind keine Erfahrungsgüter, weil ihr Konsum im Leben des Kunden nur ein oder zweimal auftritt, beispielsweise spezielle Operationen oder Entbindungen. Der Kunde hat dadurch bezüglich der Qualität keine eigenen Vergleichsmöglichkeiten.
Die Qualität von immateriellen Gesundheitsgütern bzw. Gesundheitsdienstleistungen ist in weiten Teilen intransparent. Sie wird in den meisten Fällen der Versorgungspraxis weder erhoben noch veröffentlicht. Flächendeckende Qualitätsanalysen wären aufgrund spezifischer medizinischer und psycho-sozialer Messprobleme bei der Feststellung der Ergebnisqualität zu zeit- und kostenintensiv.
Auswahlkriterien für Gesundheitsdienstleistungen
Überlegen Sie sich doch einmal, warum Sie einen bestimmten Arzt, einen Apotheker oder Therapeuten für eine gesundheitliche Leistung in Anspruch nehmen würden und welche Besonderheiten diesen ausgewählten Dienstleister von den vielen anderen Leistungsanbietern unterscheiden.
Patienten oder Angehörige suchen entweder Rat auf Internetportalen und hören auf Empfehlungen von Hausärzten oder Nachbarn, um den passenden Gesundheitsanbieter auszuwählen. Dabei empfehlen Hausärzte bestimmte Kooperationsdienstleister, die sie in der Vergangenheit nach bestimmten Merkmalen (wie die bisher behandelte Fallzahl oder gute Bewertungen in Bewertungsportalen) ausgewählt haben. Im Internet hingegen orientieren sich die User an Bewertungen und Erfahrungswerten von anderen Usern.
Beispiel: Kriterien der Auswahl einer Physiotherapiepraxis
Machen Sie sich das einmal deutlich an dem Beispiel einer Physiotherapiepraxis. Der Hausarzt stellt eine Überweisung aus, und der Patient sucht sich eine Praxis aus, zum Beispiel nach den folgenden Kriterien:
Fachwissen und kompetente Außenwirkung
Vertrauenswürdiges Erscheinungsbild
Bekanntheitsgrad und Reputation
Zahl der Behandlungsfälle
Zertifikate und Auszeichnungen
Außerdem spielen noch ganz andere Kriterien eine Rolle:
Gute Verkehrsanbindung, gepflegte und sichere Wohngegend
Ruhige und intime Räumlichkeit
Sauberes und hochwertiges Material und Gerätschaften
Verfügbarkeit von Terminen
Nur bei »planbaren« Gesundheitsdienstleistungen hat man überhaupt die Wahl, sich einen Anbieter auszusuchen. Es kommt aber auch vor, dass eine Gesundheitsdienstleistung unaufschiebbar ist, wie zum Beispiel bei einem akuten Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Diese Situation zwingt zu einem schnellen Handeln ohne lange Überlegungen, wo der Betroffene eingewiesen beziehungsweise behandelt werden möchte. Hier übernehmen dann Notärzte bzw. Notfallsanitäter die Auswahl des nächstgelegenen Krankenhauses.
Der Begriff elektive Leistungen bezeichnet gesundheitliche Maßnahmen, die nicht dringend sind und deren Anbieter bewusst ausgewählt sowie deren Ausgestaltung geplant werden kann. Bei nicht-elektiven Leistungen (z. B. lebensrettende Operationen oder Notfallversorgung) muss schnellstmöglich behandelt werden. Hier hat der Konsument meist keine Zeit oder Möglichkeit, die Auswahl der Gesundheitsdienstleister mitzubestimmen.
Kapitel 3
Management von Gesundheitsorganisationen
In diesem Kapitel
Management im Sprachgebrauch
Management von Non-Profit-Organisationen
Trend Gesundheitsmanagement-Studium
Beruf Gesundheitsmanager
In diesem Kapitel wird Ihnen erstmals der im Buchtitel eingearbeitete Begriff Management näher erklärt. Es wird Ihnen der Zusammenhang von Gesundheit und Management anhand von Beispielen verdeutlicht und auf das Management von Non-Profit-Organisationen näher eingegangen. Darüber hinaus bekommen Sie einen Überblick über Studiengänge im Bereich des Gesundheitsmanagements. Im Anschluss wird Ihnen aufgezeigt, wohin der berufliche Weg gehen kann und was das Berufsbild des Gesundheitsmanagers beinhaltet.
Management von Organisationen im Gesundheitswesen
Nachdem Sie nun einiges über die Besonderheiten des Gutes Gesundheit, der Gesundheitsdienstleistungen sowie der ökonomischen Gegebenheiten des Gesundheitsmarktes gehört und gelesen haben, geht es im Folgenden um das große Finale des ersten Teils. Behandelt wird dazu die Frage, was denn nun genau Gesundheitsmanagement bedeutet.
Management leitet sich aus dem englischen Wort »manage« (dt. etwas handhaben, bewältigen) beziehungsweise aus dem Lateinischen »manus agere« (dt. an der Hand führen) ab. Dieses aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch stammende Wort wird nach herrschender Meinung im Deutschen mit »Führung« beziehungsweise »Leitung« einer Organisation übersetzt.
In der Wirtschaft gibt es drei Wortbedeutungen:
1.Management als organisatorische Einheit
2.Management als Tätigkeit innerhalb eines Unternehmens und
3.Management als Methode zur Führung eines Unternehmens
Befassen wir uns nun mit dem Management von Gesundheit. Gesundheit als solches ist nicht gänzlich »steuerbar«. Gesundheit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst und beansprucht zur Wiederherstellung ein weit aufgestelltes Netzwerk aus verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen.
In der Medizin meint Management zumeist Gestaltung oder Kontrolle des Gesundheitszustandes (z. B. Blutdruckmanagement).
Das Management im Gesundheitswesen dient dazu, eine zweckrationale Allokation der knappen Ressourcen zu erreichen. Ein Gesundheitsmanager hat die Aufgabe, die vorhandenen Ressourcen wie beispielsweise Mitarbeiter und das zur Verfügung stehende Kapital so zu lenken und zu organisieren, dass der größtmögliche Nutzen für die Gesundheitsorganisation erreicht werden kann.