18,99 €
Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sport - Bewegungs- und Trainingslehre, Note: 2,0, International School of Management, Standort Dortmund (Sportwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Psychologie befasst sich mit der Erforschung von Lernstrategien. Unter einer Lernstrategie versteht man eine koordinierte Abfolge konkreter situationsbezogener Lernaktivitäten, die auch Lerntechniken genannt werden, mit deren Anwendung die Erreichung eines bestimmten Zieles angestrebt wird.Häufig wird in der Wissenschaft die Auffassung vertreten, dass Frauen und Mädchen in Bezug auf Lernstrategien Kenntnis-, Anwendungs- und Regulationsdefizite aufweisen und hierfür werden in der Forschung zwei Hauptgründe genannt. Als ersten Grund sieht die Forschung hier die Sozialisationsunterschiede von Jungen und Mädchen, der andere Grund ist der, dass Forschungsergebnisse überakzentuiert wurden, die in eher männlich dominierten Fächergruppen wie Mathematik und Physik gesammelt wurden (Dresel& Ziegler, 2006). Die Psychologie untersucht Lernstrategien in vielfältiger Weise. Man kann sie allen Bereichen des menschlichen Lebens, in denen es darum geht sich Wissen und Können anzueignen, finden, wie z.B. in der Schule, der Freizeit, am Arbeitsplatz, etc. Es liegen nur wenige empirische Arbeiten vor, in denen Geschlechterunterschiede beim Einsatz von Lernstrategien analysiert wurden, wenn jedoch, dann häufig im schulischen Kontext, aber kaum etwas im Erwachsenenbereich. Aus diesem Grund entwickelten und evaluierten Bund und Wiemeyer (2005) einen Fragebogen der sich mit individuellen Lernstrategien beim Bewegungslernen beschäftigt und bei dem die geschlechterspezifischen Lernstrategien erfasst werden können, um so auch in der Sportwissenschaft Erkenntnisse zu gewinnen. Steht dieses Unwissen doch im starken Kontrast zur umfangreichen Literatur, die zu Geschlechterdifferenzen in Bezug auf Lernstrategieeinsätze und deren Qualität vorliegt. In bisher durchgeführten Untersuchungen ist zum selbstgesteuerten Bewegungslernen das Konzept der Lernstrategien meist völlig unbeachtet geblieben. Diese Lücke möchten wir mit dieser Arbeit ein wenig mehr schließen und die unterschiedliche Anwendung von Lernstrategien herausstellen. Insbesondere soll geklärt werden, welche Arten von Lernstrategien Anwendung finden und in welcher Weise sich der Lernstrategieeinsatz auf den Lernerfolg auswirkt. Inwieweit sich Männer hier von Frauen unterscheiden, diese Fragestellung soll mit dieser Arbeit näher untersucht werden.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2007
Page 1
Technische Universität Darmstadt
Institut für Sportwissenschaft Projektarbeit: Geschlechterspezifisches Bewegungslernen Ausarbeitung: Katja Jungblut und Jutta Nern
Männer lernen anders-
Frauen auch!
Eine Untersuchung zum hypothetischen, geschlechterspezifischen
Bewegungslernen
Page 3
1 Einleitung Seite 3
Die Psychologie befasst sich mit der Erforschung von Lernstrategien. Unter einer Lernstrategie versteht man eine koordinierte Abfolge konkreter situationsbezogener Lernaktivitäten, die auch Lerntechniken genannt werden, mit deren Anwendung die Erreichung eines bestimmten Zieles angestrebt wird (z.B. Artelt, 2000, 2006; Schiefele & Pekrun, 1996; Streblow & Schiefele, 2006; Wild, 1998, 2000). Häufig wird in der Wissenschaft die Auffassung vertreten, dass Frauen und Mädchen in Bezug auf Lernstrategien Kenntnis-, Anwendungs- und Regulationsdefizite aufweisen und hierfür werden in der Forschung zwei Hauptgründe genannt. Als ersten Grund sieht die Forschung hier die Sozialisationsunterschiede von Jungen und Mädchen, der andere Grund ist der, dass Forschungsergebnisse überakzentuiert wurden, die in eher männlich dominierten fäcghergruppen wie Mathematik und Physik gesammelt wurden (Dresel& Ziegler, 2006).
Lernstrategien beschreiben was eine Person während des Lernens tut und auf welche Art und Weise sie dieses tun sollte. Weinstein und Mayer (1986) sowie Pintrich (1989) teilen die Lernstrategien in drei Klassen ein: Kognitive-, Metakognitive Lernstrategien und Ressourcenstrategien. Durch Kognitive Lernstrategien werden die aufgenommenen Informationen verarbeitet, dabei werden Wiederholungs-, Elaborations- und Organisationsstrategien angewendet. Die Metakognitiven Lernstrategien beziehen sich auf den Lernprozess, sie dienen dessen Planung, Überwachung und Regulierung. Die Ressourcenstrategien dienen zur Unterstützung des Lernenden, mit deren Hilfe wird das Lernen aktiviert, zu ihnen zählen unter anderem die Unterstützung durch andere Personen und der Einsatz von Medien. Die Psychologie untersucht Lernstrategien in vielfältiger Weise. Man kann sie allen Bereichen des menschlichen Lebens, in denen es darum geht sich Wissen und Können anzueignen, finden, wie z.B. in der Schule, der Freizeit, am Arbeitsplatz, etc. Es liegen nur wenige empirische Arbeiten vor, in denen Geschlechterunterschiede beim Einsatz von Lernstrategien analysiert wurden, wenn jedoch, dann häufig im schulischen Kontext, aber kaum etwas im Erwachsenenbereich. Aus diesem Grund entwickelten und evaluierten Bund und Wiemeyer (2005) einen Fragebogen der sich
Page 4
1 Einleitung Seite 4
mit individuellen Lernstrategien beim Bewegungslernen beschäftigt und bei dem die geschlechterspezifischen Lernstrategien erfasst werden können, um so auch in der Sportwissenschaft Erkenntnisse zu gewinnen. Steht dieses Unwissen doch im starken Kontrast zur umfangreichen Literatur, die zu Geschlechterdifferenzen in Bezug auf Lernstrategieeinsätze und deren Qualität vorliegt. Es werden verschiedene Aspekte untersucht zu denen unter anderem Kognition, Metakognition, Motivation, Volition, der Erwerb und die Anwendung von Wissen und dessen Transfer, Diagnose und Training gehören (Mandl & Friedrich, 2006) (zitiert nach Bund 2006).
Um den Einfluss von Lernstrategien auf den Lernerfolg zu untersuchen muss man die Lernstrategien als unabhängige Variable definieren (z.B. Artelt, 2000, 2006; Leopold & Leutner, 2002; Schiefele, 2005; Souvignier & Gold, 2004; Spörer & Brunstein, 2005; Wild, 2000). Allerdings treten bei deren Untersuchung häufig Mess-und
Operationalisierungsprobleme auf, durch die die Ergebnisse wenig konsistent ausfallen. Bei Untersuchungen, in denen Lernstrategien als abhängige Variable angeführt werden, werden der Kontext und die Personantezedenzien, welche in den Lernstrategien angewendet werden, untersucht. Nach z.B. Exeler & Wild, 2003; Gräsel, 2006; Purdie & Hattie, 1996 haben die unmittelbare Lernumgebung und das soziokulturelle Umfeld des Lernenden einen besonderen Einfluss auf das Lernergebnis. Zu der Lernumgebung zählen die Lehrenden und die Bezugspersonen des Lernenden, z.B. Schiefele, Krapp & Schreyer, 1993; Schunk & Ertmer, 2000; Wolters, 2003 Wild, 2000; Zimmerman, Bonner & Kovach, 1996 haben die Motivationsvariablen der Lernenden untersucht, als Relevant stellte sich das Interesse am Lernthema, das Lernziel und die Erwartung des Lernenden an sich selbst heraus. Es stellte sich auch heraus, dass zwischen den Geschlechtern eine unterschiedliche Nutzung der Lernstrategien besteht. In der Sportpraxis ist davon auszugehen das die Übenden Interesse am Lernthema haben und vorangegangene Studien haben bereits gezeigt, dass sich Personen die selbst kontrolliert Üben von Personen die angeleitet werden, unterscheiden. In der Übungsphase zeigen beide Personengruppen zunächst keine Unterschiede in ihrer Leistung, erst bei den darauf folgenden Transfertests ist zu erkennen, dass die Personen die zuvor Kontrolle über
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: