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China hatte turbulente Jahre im 20. Jahrhundert. Vom Kaiserreich in die Republik. Von der Republik in den Bürgerkrieg und hin zur Volksrepublik China unter Mao Tse Tung.
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Seitenzahl: 35
Der neue internationale Seehandel betraf nun auch China. Mit dem Auftreten der neuen europäischen Kaufleute veränderte sich der Handel für das chinesische Kaiserreich.
Damit die ausländischen Kaufleute ihre Waren nicht direkt zum Abnehmer liefern konnten und damit eine immense Gewinnspanne erreicht werden konnte, richtete die Regierung eigene Viertel für Ausländer ein. Sie mussten für den Handel in Verbindung mit Handelsbeamten der Cohong-Gilde zusammenarbeiten. Die Zolldirektion in Kanton legte die Preise fest und setzte sie auch rigoros durch. Der europäische Händler konnte sich nicht gegen diese staatliche Bürokratie wehren.
Durch diese Protektion der eigenen Wirtschaft konnte bis 1820 das Kaiserreich einen Einnahmenüberschuss aufweisen. Meistens importierten die europäischen Mächte Tee, Porzellan und Seide. Im Gegenzug wurden von China kaum bis gar keine Waren ins Reich importiert. Somit war es eine Einbahn-Wirtschaft. Durch dieses kaiserliche Handeln floss das Silber (Geld) nach China und im Vereinten Königreich (UK) kam es zur Silberverknappung und somit zu einer ungünstigen Auswirkung auf die dortige Wirtschaft.
In den 1820er Jahren radikalisierte die britische Ost-Indien-Kompanie den Export von Opium nach China. Dabei widersetzten sich die Briten gegen das kaiserliche Verbot des Opiumhandels im gesamten chinesischen Territorium. Die britische Regierung stationierte Truppen, um den Opiumanbau zu schützen. Die Menge verfünffachte sich in den Jahren zwischen 1821 und 1837 und hatte fatale Auswirkungen auf die chinesische Volkswirtschaft.
China musste ein Handelsdefizit hinnehmen und viele Bürger wurden abhängig von dieser Droge. Kaiser Daoguang ging Schritt für Schritt gegen den Opiumkonsum und später gegen den Opiumhandel vor. Zuerst wurde der Konsum verboten und danach ein Importverbot verhängt bzw. eine Importkontrolle eingeführt.
Der Kaiser entsandte seinen Spitzenbeamten Lin Zexu als Sonderkommisar nach Kanton um gegen die chinesischen Konsumenten und Zwischenhändler vorzugehen. Lin Zexu hatte viel Erfolg und beschlagnahmte 73 Tonnen Opium und 70.000 Opiumpfeifen. Zusätzlich wurden 1600 Chinesen verhaftet. Die Eskalation mit den ausländischen Mächten entbrannte, als 350 Ausländer in ihren Handelsniederlassungen (Faktoreien) interniert wurden. Der Sonderkommisar Lin Zexu ließ 1400 Tonnen Opium zwischen 3. und 23. Juni 1839 verbrennen und anschließend im Meer versenken. Die Ost-Iniden-Kompanie und die britischen Händler protestierten bei der britischen Regierung. Das Vereinte Königreich hielt nichts von einem Krieg mit China. Jedoch billigte das Königreich eine Strafexpedition, um vom Kaiser eine Genugtuung und Wiedergutmachung zu fordern. Die Ost-Indien-Kompagnie durfte somit auch chinesisches Eigentum als Pfand nehmen.
1839 setzte sich die britische Flotte in Bewegung und traf im Jahr 1840 in China ein. Die Briten versenkten einige Kriegsdschunken und besetzten nacheinander Hongkong, Ningbo, Zhoushan und Tianjin. 1841 konnten die Briten unter Charles Elliot mit Qishan, dem Gouverneur von Tianjin, ein Abkommen schließen. Der Gouverneur trat Hongkong an die Briten ab, der Kaiser zahlte zusätzlich 6 Millionen Silberdollar und einem direkten Handelskontakt mit der Qing-Regierung wurde zugestimmt. Der Kaiser von China und die britische Regierung lehnten das Abkommen ab. Charles Elliot wurde abberufen und durch Sir Henry Pottinger ersetzt und der Feldzug wurde fortgesetzt. Im August 1841 eroberte die britische Flotte Xiamen, Ningbo und Zhoushan. 1842 fielen Shanghai und Zhenjiang und das oben genannte Verhandlungsangebot vom Kaiser wurde ausgeschlagen. Stattdessen eroberten die Briten Nanjing. Im Vertrag von Nanjing wurde der Krieg mittels ungleicher Verträge beendet. China musste sich verpflichten, die Handelshäfen Kanton, Xiamen, Fuzhou, Shanghai und Ningbo für Ausländer zu öffnen. Des Weiteren musste das Kaiserreich dem uneingeschränkten Handel mit / durch Ausländer zustimmen und Reparationszahlungen an die Briten leisten.
Der erste Opiumkrieg führte zur Schwächung und zum Niedergang des Kaiserhauses, sowie zum Verlust der Vormachtstellung Chinas in Asien. China wurde bis zum Ende des Kaiserreiches eine Art Kolonie der europäischen Mächte.
Die Schwächung des Kaiserhauses und der Image-Schaden für den Sohn des Himmels (des Kaisers) hatte verschiedene innenpolitische Krisen und auch Aufstände ausgelöst. Man kann davon ausgehen, dass der Taiping-Aufstand ebenfalls aus diesem Grund ausbrach.