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Stefan Loose E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck! - Einfaches Navigieren im Text durch Links - Offline-Karten (ohne Roaming) - NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern - Weblinks führen direkt zu den Websites mit weiteren Informationen Unser Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! E-Book basiert auf: 14. Auflage 2018 Kompakte Informationen, Insider-Tipps, Erlebnistouren und digitale Extras: Entdecken Sie mit MARCO POLO Australien mit seinen quirligen Metropolen, überwältigenden Naturwundern und seiner kulturellen Vielfalt - mit dem MARCO POLO Reiseführer kommen Sie sofort auf dem Roten Kontinent an. Werfen Sie einen Blick in das Leben der "aussies" erfahren Sie, welche Highlights Sie neben Uluru, Great Barrier Reef und dem Opera House in Sydney nicht verpassen dürfen, wo Sie sich als Anfänger oder Fortgeschrittener aufs Surfbrett wagen, in die faszinierende Unterwasserwelt abtauchen oder Ihre Wanderstiefel schnüren können, wo Sie Gelegenheit haben, die einzigartige Flora und Fauna zu bestaunen und Bekanntschaft mit der jahrtausendealten Kultur der Aborigines zu machen, und was Sie bei Ihren Exkursionen ins Outback unbedingt beachten müssen. Die Insider-Tipps der Autoren lassen Sie Downunder individuell und authentisch erleben und mit den Low-Budget-Tipps sparen Sie bares Geld. Erkunden Sie Australien in all seinen Facetten mit den maßgeschneiderten MARCO POLO Erlebnistouren. Die kostenlose Touren-App führt Sie digital (und ohne Roaminggebühren) auf den besonderen Wegen der Erlebnistouren. Und der Online-Update-Service mit aktuellen Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerten, Festivals, Sportevents...) für die nächsten 6 Monate, brandaktuellen Informationen zu den Printinhalten und zusätzlichen Insider-Tipps hält Sie immer auf dem neuesten Stand.
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Sydney
MARCO POLO Highlights
New South Wales
MARCO POLO Highlights
Batemans Bay
Broken Hill
Byron Bay
Canberra
Port Macquarie
Victoria
MARCO POLO Highlights
Grampians
Melbourne
Queensland
MARCO POLO Highlights
Airlie Beach
Brisbane
Cairns
Townsville
Northern Territory
MARCO POLO Highlights
Alice Springs
Darwin
Kakadu Nat. Park
Katherine
Western Australia
MARCO POLO Highlights
Broome
Exmouth
Kimberley
Kununurra
Margaret River
Perth
South Australia
MARCO POLO Highlights
Adelaide
Coober Pedy
Tasmania
MARCO POLO Highlights
Cradle Mountain/Lake St. Clair
Devonport
Hobart
Launceston
St. Helens
Strahan
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Impressum
Reiseatlas
Detailkarte Sydney
Detailkarte Adelaide
Detailkarte Brisbane
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zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
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© mauritius images/Alamy
© mauritius images/imagebroker: N. Probst
Ein Höhepunkt im Sydney-Programm: die Klettertour auf die Hafenbrücke zur Karte
Das muschelförmige Bauwerk am Hafen von Sydney ist ein Designwunder – und eines der Wahrzeichen von Downunder (Foto)zur Karte
Die Wildnis vor den Toren Sydneys – endlose Wälder, steile Schluchten und heilige Stätten der Aborigines zur Karte
Langer Strand und traumhaft schönes Hinterland zur Karte
Das Riff vor der Küste von Queensland ist ein Muss für Taucher, Segler und Naturbegeisterte (Foto)zur Karte (siehe auch >>)
Wale, Delphine, Dingos, endlose Strände und un-wirklich blaues Wasser zur Karte
Die schönsten tropischen Regenwälder Australiens zur Karte
Obwohl inzwischen Ziel des Massentourismus geworden, ist und bleibt der imposante Uluru (früher Ayers Rock) ein Muss zur Karte
Felsmalereien, Krokodile und geheimnisvolle Natur finden Sie im tropischen Norden des Kontinents zur Karte
Die wilde Landschaft in Western Australia ist eine der geologisch ältesten Regionen der Welt zur Karte
Bizarre Felsnadeln, von Sonne und Sand konserviert zur Karte
Herrlicher Wein, Schwarzbrot, Sauerteig – und historische Dörfer in lieblicher Umgebung zur Karte
Pinguine und bizarre Seedrachen, seltene Kängurus, Koalas und riesige Seehundkolonien in wilder Natur zur Karte
Eintauchen in die kaum berührte Wildnis Tasmaniens: Spitze Bergmassive, stille, abgrundtiefe Seen, Sümpfe und moosüberwachsene -Urwälder zur Karte
Eine der schönsten Küstenstraßen der Welt – mit -bizarren Felsformationen, eindrucksvollen Steilküsten, wunderbaren Ausblicken und geheimnisvollen Wäldern zur Karte
© Look/NordicPhotos
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© mauritius images/Alamy: H. Maunder
Der Cape Range National Park besticht mit vielfältiger Natur – bestens zu erleben mit Ningaloo Safari Tours
Ein besonderes Erlebnis für Pferdefreunde sind Wanderritte mit dem Veranstalter Reynella Rides; dabei reiten Sie durch Flüsse und Eukalyptuswälder in den Snowy Mountains
Ein Koorie-Führer erklärt Alltag und Kultur der Aboriginestämme Boonerwrung und Kurundjeri in den Royal Botanic Gardens in Melbourne
Okay, Sie müssen paddeln, doch dafür genießen Sie vom Kajak aus Sydney und seine Wahrzeichen aus einer neuen Perspektive
Vorsicht: Vielleicht erwischt Sie ja auch das Opalfieber, wenn Sie in White Cliffs in den Untergrund abtauchen!
Im Wilsons Promontory National Park können Sie neben den landestypischen Beuteltieren wie Wombats, Kängurus und Koalas auch Emus, viele Wasservögel, Delphine und Seehunde beobachten
Eine Reise in den Carnarvon National Park ist so weit wie tief: Sie lassen nicht nur endlose Kilometer, sondern auch Tausende von Menschheitsjahren hinter sich
Cape York ist ein Ziel für all jene, die eine wilde Natur und die Kultur der Aborigines hautnah erleben wollen
Museum und zoologischer Garten in einem: So präsentiert sich der Alice Springs Desert Park in der zentralaustralischen Wüste
Im nach allen Seiten offenen Deckchair Cinema genießen Sie Filmklassiker und aktuelle Streifen unter Darwins Nachthimmel
Ursprüngliche Natur für Abenteuerlustige: Das Arnhemland im Norden des Territory ist weitgehend unerschlossen und wird noch kaum von Touristen besucht
Staircase to the Moon: Die Illusion einer Treppe, die zum Mond führt, lässt sich in Broome beobachten – und zwar immer dann, wenn Vollmond ist und Niedrigwasser herrscht
Einsame Strände im Norden von Western Australia: Cape Leveque auf der Dampier-Halbinsel ist einer der geheimsten Geheimtipps unter australischen Naturliebhabern (Foto)
Wandern, reiten, bushfood sammeln, Felsmalereien entdecken und mehr: Auf Iga Warta im Flinders Ranges National Park in South Australia spüren auch Sie die tiefe Verbindung von Natur und Kultur, die die Lebensweise der Adnyamathanha-Aborigines prägt (Foto)
Die Lemonthyme Lodge in Tasmanien liegt mitten im Bergwald in der Nähe des Cradle Mountain-Lake St. Clair National Park. Hier sind neben Papageien und Schnabeltieren auch Tasmanische Beutelteufel zu Hause
© laif/hemis. fr
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Australiens größte Kunstgalerie, die National Gallery of Australia, in Canberras Regierungsviertel kostet Sie keinen Cent. Nur Ihr Zeitbudget sollten Sie nicht zu eng berechnen, denn die Ausstellung zeigt über 160 000 Werke australischer und internationaler Künstler
Gypsy, Jazz, Latin, Folk, Swing gibt`s jeden Freitag bei der Livemusikveranstaltung Rektango im Courtyard in Hobart mit wechselnden Bands, darunter auch die populäre Gruppe Rektango – Eintritt frei
Im ehrenamtlich geführten Koala Hospital in Port Macquarie werden Koalas gesund gepflegt, um später wieder in die freie Natur entlassen zu werden. Beste Zeit für einen Besuch – gegen eine kleine Spende – ist 15 Uhr, wenn die putzigen Beuteltiere gefüttert werden
Für die City Circle Tram, die auf einem Rundkurs und auf Schienen durch die Innenstadt von Melbourne verkehrt, braucht man keinen Fahrschein. Viele Sehenswürdigkeiten befinden sich in Gehweite von den Haltestellen
Weil es der Tropenstadt Cairns an einem ordentlichen Sandstrand fehlt, hat sie kurzerhand zwischen Fußgängerzone und Küstenpromenade eine großzügige Freizeitoase mit Salzwasserbecken, Liegewiesen und Barbecue-Plätzen angelegt. Die Esplanade Swimming Lagoon ist ein beliebter Treffpunkt – auch weil der Eintritt gratis ist
So heißen die freundlichen Menschen, die Besucher willkommen heißen und ihnen – falls gewünscht – die Stadt zeigen. Der Service ist ehrenamtlich und wird täglich zwischen 9 und 17 Uhr angeboten
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Trockenen Fußes bekommen Besucher im Aquarium von Sydney über 650 in den Gewässern heimische Tierarten zu Gesicht. Ein künstlich angelegtes Korallenriff lässt die Schönheiten des Great Barrier Reef erahnen
Das elegante Queen Victoria Building in Sydney hat die Kolonialzeit stilecht überdauert. Unternehmen Sie einen Schaufensterbummel und erleben Sie eine Zeitreise in die Pioniertage
Im Parliament House in Canberra erfahren Sie aus erster Hand, wie Australien regiert wird. Regelmäßige Führungen lassen hinter die Kulissen des Regierungsalltags blicken
Wie haben frühe Einwanderer bloß den langen und beschwerlichen Weg über die Meere gemeistert? Auf hölzernen Segelschiffen, eingepfercht in enge Verschläge unter Deck? Plausible Antworten liefern die Ausstellungen des Immigration Museum im ehemaligen Zollamt in Melbourne
Das Koala Sanctuary gilt als größter Koala-Tierpark der Welt und bietet auch Platz für andere einheimische Arten: Schließen Sie am Stadtrand von Brisbane Bekanntschaft mit Schnabeltieren, großen Laufvögeln, zutraulichen Kängurus und Beutelbären
Schlemmen (fast) wie die Ureinwohner. Was im populären Ochre Restaurant in Cairns auf den Tisch kommt, entstammt mehr oder weniger der Aborigineküche: Emu-, Känguru- oder Krokodilfleisch, heimische Beerenfrüchte und Buschtomaten
Der Wind peitscht gegen das Zelt und irgendwo schabt ein Wombat – urgemütlich, aber mitten im Busch übernachten Sie z. B. im Wilderness Retreat in Victorias Wilsons Promontory National Park
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Die umfangreichen Sammlungen des Australian Museum in Sydney gewähren spannende Einblicke in die Naturgeschichte des uralten Kontinents
Um die 180 Läden sowie zahlreiche Restaurants und Imbisse füllen das mehrstöckige Shoppingcenter Melbourne Central. Stundenlang kann man sich hier beim Schaufensterbummel die Zeit vertreiben
Da mögen die Wettergötter noch so wüten, im bunten Paralleluniversum des Great Barrier Reef heißt es business as usual. Tauchtouren werden nur bei Hurrikanwarnungen abgesagt
Entfliehen Sie dem Schmuddelwetter in Canberras National Museum of Australia, eines der besten Museen des Lands. Sie erhalten tiefe Einblicke in Kultur und Geschichte, die Ihnen einen völlig neuen Blick auf die Hauptstadt eröffnen
Ein seltenes Naturwunder, wenn Sie den Uluru(Ayers Rock) bei heftigen Niederschlägen erleben. Dann ergießen sich nämlich Sturzbäche über die glatten Felswände, stürzen Wasserfälle in die Tiefe und schießen Fontänen aus Öffnungen im Berg
Das ambitionierte Privatmuseum Mona (Museum of Old and New Art) außerhalb von Hobart bietet Kunstgenuss der anderen Art: Hier können Sie Objekte ertasten, erschnüffeln, sich satt gucken an experimentellen Videos und zwischen Antike und Moderne wandeln
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Mehr als 200 m oberhalb der Stadt die Seele baumeln lassen, rundum und weithin blicken, bei klarem Wetter bis zu den Blue Mountains. Und nach Einbruch der Dunkelheit glitzern unten die Lichter der Großstadt – im Sydney Tower Eye liegt Ihnen die Metropole zu Füßen
Die Royal Botanic Gardens sind die grüne Lunge von Melbourne. Eine großflächige, gepflegte Parkanlage am lauschigen Ufer des Yarra River mit Spazier- und Radwegen, schattenspendenden Alleen, blühenden Beeten und kurz geschorenem Rasen – ideal zum Relaxen
Es ist nicht billig, auf Hayman Island Urlaub zu machen. Dafür pampert das Nobelresort vor der Küste Queenslands seine Gäste nach allen Regeln einer Luxusunterkunft. Zum Wohlfühlprogramm gehört auch das Hayman Spa mit seiner ocean massage
Als abkühlende Labsal unter tropischer Sonne empfiehlt sich im Nitmiluk National Park der von den Edith Falls gespeiste See: gefüllt mit klarem Süßwasser und garantiert krokodilfrei. Einfach eintauchen, den heißen Staub von der Haut waschen und den Blick über die felsige Wildnis am Ufer schweifen lassen
22 km lang: Der Cable Beach bei Broome ist der rechte Platz, um in der Sonne zu dösen und sich zwischendurch im Indischen Ozean abzukühlen. Zum abendlichen Chillout gibt’s meist spektakuläre Sonnenuntergänge
Im lieblichen Barossa Valley kommen Genießer ebenso auf ihre Kosten wie Ruhesuchende: Die ländliche Region verwöhnt mit behaglichen Unterkünften, erlesenen Tropfen und deutscher Hausmannskost
Entdecken Sie Australien!
© mauritius images/AGF: G. Masci
Uluru (Ayers Rock)
Jeder kennt das Opernhaus in Sydney, den Uluru (Ayers Rock), Bumerangs und Kängurus. Jeder hat schon gehört, dass die Spinnen auf diesem Kontinent giftig, Koalas schläfrig und Australier irgendwie aufgeschlossen sind. Aber mal ehrlich – wirklich viel wissen wir meist nicht über den großen Roten Kontinent am anderen Ende der Welt. Wie heißt eigentlich der Premierminister? Gehört das Land noch immer zur englischen Krone? Ist die Kultur der Aborigines noch lebendig? Und wie hieß die Hauptstadt noch gleich?
Historisch betrachtet trat Australien ja auch erst vor ganz kurzer Zeit in unser Bewusstsein wie eine funkelnde Erkenntnis im Geist der westlichen Zivilisation. Noch bis zur Rückkehr von Captain James Cook von seiner ersten Südseereise 1771 war die „Terra Australis Incognita“ – das unbekannte Südland – nichts als eine Vermutung. Man muss sich das mal vorstellen: In Europa hatte das Maschinenzeitalter begonnen und Astronomen konnten mithilfe von Sternbeobachtungen, die der vorwiegende Zweck von Cooks Expedition gewesen waren, exakt den Abstand zwischen Sonne und Erde berechnen, aber die Existenz der weltgrößten Insel, einer Erdmasse mehr als 35-mal so groß wie Großbritannien, war uns Europäern irgendwie durchgegangen.
Und was für eine bizarre Welt das doch war: Statt ihrer Blätter warfen Bäume hier ihre Rinde ab. Schwäne waren nicht weiß, sondern schwarz. Die Jahreszeiten waren vertauscht. Englische Maler, die erste Eindrücke von der neuen Welt down under übermitteln sollten, taten sich schwer damit, die Landschaften auf diesem grellen, kontrastreichen Kontinent festzuhalten. Und auch die Naturforscher fanden keine Worte für die neu entdeckten Lebewesen. Schon gar nicht ließen sie sich irgendwelchen bestehenden Kategorien zuordnen. „Es ist nicht möglich, es mit einem europäischen Tier zu vergleichen, denn es birgt nicht die geringste Ähnlichkeit mit irgendeinem mir bekannten“, so versuchte es der sonst nicht um Worte ringende Botaniker Joseph Banks mit dem Känguru. Kein Wunder, dass die knappen, phantasieanregenden Beschreibungen bei den weltgewandten Engländern in der Heimat für große Aufmerksamkeit sorgten. Und es würden noch viele, viele Jahre vergehen, bis die gröbsten Wissenslücken gestopft waren. Die Faszination ist bis heute geblieben. Freuen Sie sich auf eine Reise in ein Land, in dem auch heute noch so einiges Kopf steht.
Während wir Europäer Australien als junges Land betrachten, ist es für die Ureinwohner alles andere als das. Die Aborigines lebten schon mindestens 40 000 Jahren auf dem Kontinent, als Captain Cook in der Botany Bay vor Anker ging. Neuere Schätzungen gehen sogar von 60 000 Jahren oder mehr aus. Damit ist die Aboriginekultur die älteste, fortwährend bestehende Kultur der Menschheit. Aber nicht nur das: In den Grundzügen ist der Glaube, die Lebensweise und die Spiritualität der Aborigines derart beständig, dass heutige Aborigines die in Form von Felsmalereien oder Versen übertragenen Botschaften ihrer Vorfahren mit einer Leichtigkeit zu interpretieren verstehen, als seien sie Kurznachrichten eines zeitgenössischen Cousins.
Ihre spirituelle Kultur und ihre tiefe Verbundenheit mit ihrem Land sorgten für eine Lebensweise, die über Jahrtausende hinweg im perfekten Einklang mit der Natur stand. Die Aborigines lebten in halbnomadischen Stämmen, die jeweils ihre eigenen Ahnenwesen verehrten und ihre eigene Sprache hatten. In ihrer Mythologie ist jeder Mensch ein direkter Nachfahre eines Ahnenwesens aus der Schöpfungsgeschichte. Diese als dreamtime (Traumzeit) bezeichnete Phase wird in Form von Malereien und Liedern überliefert. Aber die Wissensübermittlung oder Initiierung erfolgt äußerst individuell. Jeder Mensch wird nur in jenes Wissen eingeweiht, das ihm aufgrund seines Geschlechts, Alters und Rangs zusteht. Als uneingeweihte Außenstehende erhalten wir Nicht-Aborigines also nur Einblicke in einen sehr geringen Teil der indigenen Mythologie – große Teile der ältesten Kultur der Menschheit bleiben uns verborgen.
© Getty Images: P. S. Kulvong
Schwungvoll verbindet die futuristische Elizabeth Quay Bridge Perth’ City mit der Ufermeile
Die Aborigines sehen sich als Mitglied einer unendlichen Kette von Vor- und Nachfahren, deren Rolle es ist, ihr Land und alle darauf befindlichen Lebewesen zu hüten und die natürliche Balance zu bewahren. Das Besitzdenken, das die weißen Siedler mit ins Land brachten, lag den Aborigines so fern wie Ackerbau oder die Errichtung permanenter Siedlungen. Die Weißen wiederum nahmen den Mangel an festen Bauten und einer ersichtlichen Bewirtschaftung des Lands als Grundlage für eine fatale Annahme: In der Terra-Nullius-Doktrin deklarierten sie Australien zum Niemandsland. Die darauf folgende Landnahme führte zwangsläufig zur Zerstörung des Lebensraums der Aborigines, brutale Auseinandersetzungen zwischen Ureinwohnern und Neuankömmlingen sowie eingeschleppte Krankheiten taten ihr Übriges. In vielen Gebieten waren die Ureinwohner innerhalb kürzester Zeit so gut wie ausgerottet. Die Fiktion der Terra Nullius wurde übrigens erst 1992 aufgehoben und manche Gebiete – vor allem im Landesinneren befinden sich heute im „Besitz“ der Aborigines. Das Zusammenleben zwischen Ureinwohnern und westlicher Zivilisation bleibt allerdings bis heute ein schwieriges und bedrückendes Thema mit vielen offenen Wunden.
Australien – das wird Sie kaum überraschen – übersteigt europäische Maßstäbe. Von Sydney an der Ostküste bis nach Perth im Westen sind es auf dem Landweg knapp 4000 km. Und wer von Adelaide im Süden bis nach Darwin im tropischen Norden unterwegs ist, wird den Kilometerzähler um mindestens 3000 in die Höhe treiben. Auf den insgesamt knapp 7,7 Mio. km2 leben gerade mal rund 24 Mio. Menschen. Gehen Sie bei Ihrer Reiseplanung nicht von deutschen Autobahnen und modernen ICE-Strecken aus. Viele der sogenannten Highways sind bis heute zweispurig und lassen sich höchstens mit baufälligen deutschen Landstraßen vergleichen. Das Eisenbahnnetz ist – abgesehen von der Ostküste – äußerst spärlich. Den Kontinent durchqueren ohnehin nur die Touristenzüge der Great Australian Railway, wie The Ghan oder der Indian Pacific. Kurzum: Eine Australienreise will sorgfältig geplant sein. Wenn Sie nur wenige Wochen Zeit haben, konzentrieren Sie sich am besten auf zwei bis drei Regionen und verbinden Sie diese mit einem Inlandsflug. Auch ein Gabelflug (z. B. Anreise nach Sydney, Abflug ab Brisbane oder Cairns) kann einige Zeit sparen. Ein Mietwagen bietet die beste Möglichkeit, das Land zu entdecken und dabei auch die zahlreichen, tollen Nationalparks nicht links liegen zu lassen.
© mauritius images/Alamy: R. Ben-Ari
Didgeridoo und Klanghölzern entlocken Aborigines einen unverwechselbaren Sound
Was also lockt Sie nach Australien? Ist es der Reiz der kosmopolitischen Zentren wie Sydney und das multikulturelle Melbourne? Sind es die endlosen, menschenleeren Sandstrände oder das knallbunte, maritime Paralleluniversum am Great Barrier oder Ningaloo Reef? Suchen Sie die perfekte Welle oder andere sportliche Herausforderungen? Oder zieht es Sie in die Weite des Outbacks und zu den Wurzeln der Aboriginekultur? Oder wollen Sie von allem etwas? Je konkreter Ihre Vorstellungen, desto leichter werden Sie Ihre Reiseroute definieren können.
Für welchen Weg und welche Ziele Sie sich auch entscheiden, lassen Sie Luft für spontane Erkundungen, für überraschende Begegnungen mit den Einheimischen, für Spaziergänge, die weit über das Ziel hinausführen, und für Sonnenuntergänge, die noch faszinieren, wenn die glühende Kugel schon längst am Horizont verschwunden ist. Genau dies sind die Erlebnisse, die Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Ach, übrigens: Der Premierminister heißt Malcolm Turnbull, Australien ist noch immer Teil des britischen Commonwealth, die Kultur der Aborigines hat trotz aller Bemühungen der Kolonialmächte überlebt und die Hauptstadt ist natürlich Canberra.
Die Aborigines besiedeln Australien über eine Landbrücke aus dem heutigen Indonesien
Captain James Cook erforscht die Ostküste und nimmt den australischen Kontinent für die britische Krone in Besitz
750 Sträflinge und Siedler landen im heutigen Sydney. Die britische Krone nutzt Australien als Sträflingskolonie
In Australien wird Gold gefunden. Der Goldrausch lockt Menschen aus aller Welt auf den Kontinent
Die britischen Kolonien schließen sich zum Bundesstaat Australien zusammen
Kinder mit Aborigineherkunft werden ihren Familien entnommen und in Heime gebracht. Sie gehen als stolen generation in die Geschichte ein
Schlacht bei Gallipoli in der Türkei. Tausende australische Soldaten sterben. Sie standen Großbritannien im Ersten Weltkrieg zur Seite
Japanische Bomber greifen Darwin an. Australische Soldaten kämpfen auf der Seite der Alliierten
90 Prozent der Australier stimmen für die Gleichberechtigung der Aborigines
200-Jahr-Feier. Aborigines protestieren gegen 200 Jahre Besetzung
Olympische Sommerspiele in Sydney
Premierminister Kevin Rudd entschuldigt sich offiziell bei den Opfern der stolen generation
Das Parlament verabschiedet „The Reef 2050 Plan“ zum Schutz des Great Barrier Reef
In Australien gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Camping und Luxus, Wildnis und Blingbling in einem – für Australien mit seinen Nationalparks und Reservaten, in denen feste Bauten oft verboten sind, eine perfekte Kombination. In der Jabiru Safari Lodge (www.jabirusafarilodge.com.au) in den Mareeba Wetlands zählen Emus, Jabiru-Störche zu Ihren Nachbarn. Das Luxuscamp Paperbark Camp (www.paperbarkcamp.com.au) liegt versteckt mitten im Busch nahe der Jervis Bay. Und im Longitude 131 (www.longitude131.com.au) haben Sie aus dem Nobelzelt Ausblick auf den heiligen roten Felsen.
Das Surfbrett selbst basteln? Mittlerweile gibt es dafür Treffen wie den Wooden Surfboard Day (Currumbin Alley) an der Gold Coast. Dabei sind Hollow Surfboards aus Margaret River, die ihre Bretter auch verkaufen. In einem Tree2Sea-Workshop lernen Sie, wie man ein Öko-Board herstellt (www.treetosea.org). Das Riley Surf Team (www.balsasurfboardsriley.com.au), das die Wellen auf Balsaholz bezwingt, vertreibt Anleitungen für den Boardbau.
Lange Zeit mussten die Aussies sich mit den Erzeugnissen der großen Industriebrauereien begnügen. Zum Glück kamen die craft breweries zur Rettung, z. B. in Fremantle die Little Creatures Brewery (littlecreatures.com.au) und die Matilda Bay Brewing Company (www.matildabay.com.au), wo das „Fat Yak“ gebraut wird. Süffig ist auch das „Hopwork Orange“ aus der Prancing Pony Brewery (prancingponybrewery.com.au) in den Adelaide Hills.
Während man vor nicht allzu langer Zeit in australischen Großststädten noch ein bestimmtes Viertel aufsuchte, um etwa italienisch oder vietnamesisch zu speisen, versammeln sich die Spezialitäten von Spanien bis Schanghai und von Sibirien bis Samoa heute nicht nur in einem Straßenzug, sondern teilweise sogar auf einem Teller. Wie wär’s z. B. mit Schweinebauch mit Austernsauce in Melbournes Chin Chin (125 Flinders Lane | www.chinchinrestaurant.com.au), französischen Jakobsmuscheln zu vietnamesischem Krautsalat in Brisbanes Libertine (61 Petrie Terrace/No. 5, The Barracks | www.libertine.net.au) oder marokkanisch gewürzten Kängurumedaillons im Rubyos (18–20 King Street | www.rubyos.com.au) in Newtown bei Sydney?
Über den sonntäglichen Wochenmarkt bummeln die Aussies nicht mehr nur, um den Kühlschrank aufzufüllen. Auf Hobarts Farm Gate Market (farmgatemarket.com.au), auf dem ausschließlich tasmanische Produkte verkauft werden, lauschen sie auch der Livemusik, während sie im Cappuccino rühren und fermentierten Knoblauch und Austern verkosten. Beim Adelaide Farmers' Market (www.adelaidefarmersmarket.com.au) schicken Kochvorführungen verführerische Duftwolken in die Luft. Und die Besucher des Gold Coast Organic Farmers' Market (gcorganicmarket.com) nippen beim Einkauf von Bioobst und -gemüse an fermentierten Süßgetränken in Geschmacksrichtungen von Kurkuma bis Hibiskus, die angeblich ungemein gesund sind.
Eierlegende Säugetiere und graue Nomaden: Was Sie über die australische Kultur, Geschichte und den Alltag wissen sollten
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Recycling board in Sydney
Im tropischen Norden Australiens liegt ein Gebiet, das bei den örtlichen Ureinwohnern seit Jahrtausenden tabu ist. Buladjang – übersetzt: Land der Krankheit – nennen die Eingeborenen diese mystische Region an der Grenze zum Kakadu National Park. Der überlieferten Schöpfungsgeschichte nach jagte das Ahnenwesen Bula über das Land und schuf alles was sich darauf befindet: Sümpfe, Savannenwald und Felsen. Nach getaner Arbeit legte sich Bula unter der Erde nieder, wo er in seiner Ruhe nicht gestört werden darf, sonst drohen entsetzliche Naturkatastrophen. Seit vielen Jahrtausenden wissen die Ureinwohner, dass das Wasser hier giftig und die Nahrung krank machend ist. Den weißen Prospektoren, die zu Beginn des 20. Jhs. ins Land platzten und die hier lebenden Leistenkrokodile als Alligatoren und die Ureinwohner als primitiv bezeichneten, kam das natürlich verdächtig vor. Ohne sich lange mit völkerrechtlichen Grundregeln oder allgemeinem Respekt aufzuhalten, drangen sie in die verbotene Zone vor – und stießen auf die reichhaltigsten Uranerzvorkommen der Erde.
Und was hat diese Geschichte mit dem heutigen Australien zu tun, fragen Sie vielleicht jetzt. Ganz einfach: Sie ist ein kennzeichnendes, oft wiederholtes Beispiel für den krassen Clash zweier Weltsichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dessen Kollateralschäden sich bis in die Gegenwart ziehen.
Dass ausgerechnet ein uralter Volksstamm, dessen Lebensweise in zig tausenden von Jahren nur geringfüge Spuren auf Mutter Erde hinterlassen hat, Hüter eines Minerals ist, das in der westlichen Welt nicht nur eine neue industrielle Revolution entfachte, sondern auch zur Entwicklung von verheerenden Kriegswaffen führte, zählt wohl zu einer der unglücklichsten Ironien der Menschheitsgeschichte. Der Umgang mit Aborgines und das Nebeneinander der Kulturen bleibt bis heute äußerst schwierig.
Die Aussies sind begeisterte Camper. Das hat Tradition: Schon die Pioniere zogen mit einem swag, einem voluminösen Schlafsack, durchs Land. Auch heute noch packen die Aussies am Wochenende Kind und Kegel ein, um sich irgendwo in der Wildnis ein kurzfristiges Zuhause aus Leinen und Zeltstangen aufzubauen. In den Schulferien müssen Sie damit rechnen, mit Heerscharen von australischen Familien um den Campingplatz zu konkurrieren. Ach, und dann wären da natürlich noch die grey nomads, bei denen Camping nicht nur Freizeitspaß, sondern Lebensphilosophie ist. Die reiselustigen Rentner tauschen nicht selten ihr Eigenheim gegen Caravan oder Wohnmobil, um den Kontinent im Jahreszeitenrhythmus zu umrunden. Psst … die fortgeschrittenen Globetrotter sind eine unerschöpfliche Quelle an Insidertipps für Traveller.
© Okapia/BIOS: Watts
Das wundersame Schnabeltier gab Naturforschern einst allerlei Rätsel auf …
Von all den eigenartigen, putzig bis haarsträubenden Geschöpfen des australischen Tierreichs schenken Besucher keinem so große Aufmerksamkeit wie der Spinne. Wie gefährlich ist sie also wirklich? Tatsächlich gibt es einige Vertreter der Krabbelwelt, dessen Gift auch für den Menschen tödlich sein kann. Zu diesen gehören die um Sydney angesiedelte Trichterspinne (funnel-web spider) und die in ganz Australien anzutreffende, harmlos aussehende Rotrückenspinne (redback spider). Die gute Nachricht: Mit der Einführung von Gegengiften in den frühen 1980er-Jahren sank die Zahl der Todesfälle durch Spinnenbiss auf null. Wichtig ist, dass Sie rasch ärztliche Hilfe aufsuchen. Bei Buschwanderungen empfiehlt sich besondere Aufmerksamkeit. Mit dem Gesicht vorweg in ein zielscheibengroßes, fadendickes Spinnennetz zu laufen ist in etwa so gruselig wie überraschend einen Fallschirm übergeworfen zu bekommen – nur unangenehmer. Medizinisch sind Sie abgesichert, aber die Würde bewahren müssen Sie schon selbst!
Fast die Hälfte der Australier ist entweder selbst eingewandert oder hat mindestens einen Elternteil, der in einem anderen Land geboren ist. In europäischen Köpfen gehen bei solchen Zahlen schon mal die Alarmglocken an. In Australien aber ist multikulti kein Hype, sondern offizielles Glaubensbekenntnis der Regierung. Diese fordert Einwanderer explizit dazu auf, ihre kulturellen und sprachlichen Eigenheiten zu bewahren, denn dies sei der Kern der nationalen Identität. Neuankömmlingen wird keine fremde Kultur übergestülpt, sondern sie werden gefragt, was sie mitbringen, um Australien zu bereichern. Kann das funktionieren, fragen wir Europäer da vorsichtig. Machen Sie sich im multikulturellen Melbourne Ihr eigenes Bild davon. Bis 2050 will Australien seine Einwohnerzahl von derzeit 24 Mio. übrigens durch Einwanderung verdoppeln. Allerdings gehen die Behörden bei der Auswahl von Einwanderern äußerst selektiv vor und die Einwanderungskriterien wurden 2017 deutlich verschärft. Wie sich diese politische Neuorientierung in Sachen Einwanderungspolitik auf die Gesellschaft auswirken wird, bleibt abzuwarten.