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MARCO POLO E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck! Ab sofort sind Sie noch besser für Ihre nächste Reise ausgerüstet – alle Karten aus dem E-Book lassen sich jetzt mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern. Weitere Zusatzfunktionen: - Einfaches Navigieren durch praktische Links - Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps - Offline-Karten und Google Maps-Links – zur schnellen Routenplanung Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! E-Book basiert auf: 13. Auflage 2016 Kompakte Informationen, Insider-Tipps, Erlebnistouren und digitale Extras: Entdecken Sie mit MARCO POLO das „Land der langen weißen Wolke“ vom sagenhaften Ninety Mile Beach an der äußersten Spitze der Nordinsel bis zur verwunschenen Welt des Milford Sound im Westen der Südinsel – mit dem MARCO POLO Reiseführer kommen Sie sofort in Neuseeland an. Erfahren Sie, welche Highlights Sie außer dem Hot Water Beach auf der Coromandel-Halbinsel und dem rasanten Abenteuerspielplatz Queenstown mit Bungy-Jump-Spots und Jetboot-Trips nicht verpassen dürfen, wo Sie auch als Laie einen Nationalpark zwischen Regenwald und Stränden erpaddeln können und dass der Nationalvogel down under ebenso scheu wie flugunfähig ist. Die Insider-Tipps der Autoren lassen Sie Neuseeland individuell und authentisch erleben und mit den Low-Budget-Tipps sparen Sie bares Geld. Erkunden Sie Neuseeland in all seinen Facetten mit den maßgeschneiderten MARCO POLO Erlebnistouren. Die kostenlose Touren-App führt Sie digital (und ohne Roaminggebühren) auf den besonderen Wegen der Erlebnistouren. Und der Online-Update-Service mit aktuellen Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerten, Festivals, Sportevents...) für die nächsten 6 Monate, brandaktuellen Informationen zu den Inhalten und zusätzlichen Insider-Tipps hält Sie immer auf dem neuesten Stand.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 209
Inhalt
Symbole & Preiskategorien
Rein ins Erleben
Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!
Die besten MARCO POLO Insider-Tipps
Best of…
Tolle Orte zum Nulltarif
Typisch Neuseeland
Schön, auch wenn es regnet
Entspannt zurücklehnen
Auftakt
Im Trend
Fakten, Menschen & News
Essen & Trinken
Einkaufen
Die Nordinsel
MARCO POLO Highlights
Auckland
Coromandel-Halbinsel
Mount Taranaki
Napier
Paihia
Rotorua
Wanganui
Wellington
Die Südinsel
MARCO POLO Highlights
Aoraki/Mount Cook
Christchurch
Dunedin
Franz Josef
Greymouth
Hokitika
Nelson
Picton
Queenstown
Stewart-Island
Te Anau
Erlebnistouren
Sport & Wellness
Mit Kindern unterwegs
Events, Feste & Mehr
Links, Blogs, Apps & Co.
Bloss nicht!
Praktische Hinweise
Sprachführer
Impressum
Reiseatlas
Detailkarte Auckland
Detailkarte Wellington
Detailkarte Dunedin
Detailkarte Christchurch
Autoren
Ganz einfach orientieren und jederzeit wissen, wo genau Sie gerade sind: Die praktische App zu den Erlebnistouren sorgt dank Offline-Karte und Navigation dafür, dass Sie immer auf dem richtigen Weg sind. Außerdem zeigen Nummern alle empfohlenen Aktivitäten, Genuss-, Kultur- und Shoppingtipps entlang der Tour an.
Immer auf dem neuesten Stand in Ihrer Destination sein: Der Online-Update-Service bietet Ihnen nicht nur aktuelle Tipps und Termine, sondern auch Änderungen von Öffnungszeiten, Preisen oder anderen Angaben zu den Reiseführerinhalten. Einfach als PDF ausdrucken oder für Smartphone, Tablet oder E-Reader herunterladen.
http://go.marcopolo.de/neu
SKY TOWER »
Bietet Weitblick, Genuss und Abenteuer in Auckland für höchste Ansprüche zur Karte(siehe auch »)
HOT WATER BEACH »
Dank Thermalquellen der heißeste Strand weit und breit. Bauen Sie sich hier Ihren privaten Pool! zur Karte(siehe auch »)
NAPIER »
Traumstadt für Art-déco-Fans: Die gut erhaltene Bausubstanz ist garantiert stilecht zur Karte(siehe auch »)
WAITANGI TREATY GROUNDS »
In der Bay of Islands zeugen liebevoll restaurierte Baudenkmäler von den Anfängen der Nation Neuseeland zur Karte
HANGI »
Bei dem traditionellen Festessen mit polynesischer Folklore werden Spezialitäten aus dem Erdofen serviert zur Karte
WAIMANGU VOLCANIC VALLEY »
In diesem dampfenden Tal führt der Weg durch den heißen Atem tief aus dem Erdinneren zur Karte
TE PAPA TONGAREWA »
Neuseelandtypisches zum Staunen: Ein lebendiges Nationalmuseum in Wellington zur Karte(siehe auch »)
AKAROA »
Lassen Sie sich vom Charme der französischen Enklave bezirzen zur Karte
OTAGO PENINSULA »
Imposante Königsalbatrosse, putzige Gelbaugenpinguine und in der Sonne dösende Robben machen den Besuch der Halbinsel zum wahrhaft tierischen Erlebnis zur Karte
ABEL TASMAN NATIONAL PARK »
Verschwiegene Buchten, lauschiger Regenwald und weiße Sandstrände: Wildnis für Romantiker zur Karte(siehe auch »)
MARLBOROUGH WINE TRAIL »
Walking on the wine side: Hier dürfen Weinkenner von einem Winzer zum nächsten wandern und beim Verkosten erlesener Marlborough-Tropfen ins Schwärmen geraten zur Karte(siehe auch »)
KAIKOURA »
Die Wale im Pazifik sind ein Augenschmaus, die an der Küste gefangenen Langusten eine Delikatesse zur Karte(siehe auch »)
QUEENSTOWN »
Neuseelands Abenteuerspielplatz: Bungyspringen, Rafting, Jetboating und Skispaß im Winter (Foto)zur Karte
OBSERVATION POINT »
In der Stille Stewart Islands die Sonne untergehen sehen und auf das Sternbild Southern Cross warten … zur Karte
MILFORD SOUND »
Einmalig schön, aber launisch: Nur bei klarem Wetter lässt sich der Fjord bewundern (Foto)zur Karte
Polynesien pur »
Für Leib und Seele: Auf dem Markt in Aucklands Vorort Otara können Sie in eine kleine, authentisch polynesische Welt voller Exotik eintauchen
Idyll zum Träumen »
Echtes Pioniergefühl: Zwischen Feldern und Wiesen hält Puhoi die Erinnerung an die ersten böhmischen Siedler lebendig
Weg durch die Wildnis »
Als Forgotten World Highway schlängelt sich die Landstraße 43 durch eine bizarre Wildnis mit einer kauzigen Mini-Republik mittendrin
Traumstrände im Überfluss »
Fern der touristischen Hauptrouten empfängt die Tutukaka Coast mit maritimem Charme: Wer hier nicht tauchen oder fischen mag, kann an Land zwischen allerhand herrlichen Sandstränden pendeln
Delikate Schnäppchen »
Frische Austern aus eigener Zucht gibt es im Straßenverkauf der Coromandel Oyster Company verzehrfertig für wenige Dollar
Bizarre Vulkanwüste »
Tongariro Crossing: Aufregende Tageswanderung dicht vorbei an aktiven Kratern. Ein Maori-Häuptling schenkte den Nationalpark einst der englischen Krone
Glänzende Aussichten »
Vom Lookout auf dem 196 m hohen Mount Victoria, Wellingtons Hausberg, blicken Sie über die ganze Stadt und den Hafen. Steigen Sie am Abend hinauf, liegt Ihnen Neuseelands Kapitale als funkelndes Lichtermeer zu Füßen
Brötchen mit Meerblick »
In der Beach Bar in dem schönen kleinen Seebad Sumner bei Christchurch nehmen Sie Frühstück, Lunch oder Kaffee direkt am Meer ein – herrlich
Abseits der Wege »
Im wilden Buschland der Catlins mit seinen idyllischen Wasserfällen und einsamen Buchten sind die Neuseeländer noch weitgehend unter sich (Foto)
Fangfrisches in Moeraki »
Fleur's Place ist ein uriges Fischrestaurant mit eigener Räucherei. Spezialität: die seltenen Muttonbirds, Sturmtaucher, eine Maori-Spezialität
Typisch West Coast »
Okarito steht für unverfälschtes, raues Küstenleben an der Tasman Sea zwischen dichtem Regenwald und den Bergen der Südalpen. Nur 30 Menschen leben in der einstigen Goldgräbersiedlung
Sandiger Nordzipfel der Südinsel »
Allradsafaris erschließen Ihnen die entlegene Dünenlandschaft am Farewell Spit mit faszinierendem Vogelschutzgebiet
Romantische Nächte »
Wer seine Kräfte auf dem Spielplatz Queenstown komplett verausgabt hat, der fährt ins kleine Örtchen Clyde und tankt im historischen Gemäuer des originellen Hotels Oliver's Central Otago gründlich auf – in schöner Lage mit viel Ruhe und Atmosphäre
Kiwi Spotting »
Auf der Pirsch nach dem Nationalvogel: In Freiheit machen Sie den scheuen, flugunfähigen und fast blinden Kiwi am ehesten im schummrigen Unterholz auf Stewart Island aus (Foto)
Fjord der Stille »
Der Urwald im größten Nationalpark Neuseelands, im Fiordland, ist bis heute wild und schwer zugänglich. Eine Tagestour bringt sie über den tiefen Lake Manapouri zum Doubtful Sound. Horchen Sie doch mal, mit welch betörender Lautlosigkeit er sich in Schweigen hüllt
Der Sky Tower belastet die Reisekasse, auf dem Mount Eden dagegen, dem fast 200 m hohen erloschenen Vulkan, liegt Ihnen ganz Auckland gratis zu Füßen – allerdings nur während der Öffnungszeiten des umliegenden Parks
Kostet kein Geld, nur etwas Zeit: Am Hot Water Beach auf der Coromandel-Halbinsel dreht die Erde bei Ebbe ihre Warmwasserhähne auf. Dann sprudeln die Thermalquellen aus dem Strand. Graben Sie sich einfach eine Mulde und lassen Sie sich schön durchwärmen
In Kawakawa gibt’s zur kostenlosen Nutzung der öffentlichen Toiletten noch Kunstgenuss gratis obendrauf. Wahl-Neuseeländer Friedensreich Hundertwasser hat hier künstlerisch Hand angelegt
Das phantastische Nationalmuseum Te Papa Tongarewa in Wellington verlangt allenfalls für zeitlich begrenzte Sonderausstellungen Eintritt. Ansonsten gilt hier: New Zealand for free mit ungewöhnlichen Einblicken in Natur und Gesellschaft der Nation
Viele Wege führen zu den gannets, aber kostenlos kommt der großen Tölpel-Kolonie am Festland nur nah, wer den sechsstündigen Fußmarsch hin und zurück den Strand entlang nicht scheut – ein tideabhängiger Tagesausflug und ein echtes Naturerlebnis!
Glühwürmchenzauber in den Höhlen bei Waitomo kostet. Draußen gibt‘s die Natur-Illumination nach Einbruch der Dunkelheit ganz umsonst: beim wildromantischen Ruakuri Bush Walk, einem Rundwanderweg durch eine aufregende Schlucht. Taschenlampe nicht vergessen!
In Napier sollten Sie sich unbedingt auf einen Rundgang durch die ansehnlichen Straßen begeben – er beschert Ihnen eine einzigartige Zeitreise in die Design-Geschichte, als Art-déco auch in der Architektur der letzte Schrei war. Keine andere Stadt auf der Welt beweist so viel Stiltreue, ist so geschlossen in ihrer Baukunst
Besuchen Sie den malerischen Originalschauplatz der Staatsgründung Neuseelands: die Steilküste mit Blick auf die bezaubernde Bay of Islands. Als eine Art Freilichtmuseum halten heute die Waitangi Treaty Grounds den Ort in Ehren und lassen die abenteuerlichen Anfänge der Nation lebendig werden
Einblicke in die Maori-Kultur bekommen Sie in Rotorua, wo Neuseelands erste Einwanderer ihren großen polynesischen Auftritt haben. Kulinarischer Höhepunkt einer Folkloredarbietung mit Tanz und Gesang ist das Hangi, ein traditionell im Erdofen gegartes Festessen, das Ihnen in üppigen Portionen serviert wird
Albatrosse verbringen die meiste Zeit ihres Leben in der Luft. Auf der Otago Peninsula bei Dunedin können Sie einen seltenen Blick auf die kühnen Flieger werfen. Dort liegt eine der wenigen Festlandkolonien, im Januar/Februar schlüpfen hier die Albatros-Küken
Jedes Andenken aus Greenstone ist ein Stück Neuseeland zum Mitnehmen. Die Jadeart kommt ausschließlich an der West Coast vor. In Hokitika, dem Zentrum der Greenstone-Verarbeitung, können Sie Massenware ebenso erstehen wie kostbare Schmuckstücke
Bungy Jump(Foto) ist eine Erfindung der Kiwis: der freie Fall in die Tiefe, am Ende nur gestoppt von einem elastischen Band um die Fußfesseln. In und um die Abenteuerhochburg Queenstown können Sie sich vielerorts hinab stürzen, selbst aus 134 m Höhe beim Nevis Bungy
An Aucklands Waterfront tauchen Sie trockenen Fußes in die Unterwasserwelt des Pazifischen Ozeans ein, sehen Haie, Mantarochen und bunte Korallenfische. Möglich macht’s der gläserne Tunnel im Riesenaquarium von Kelly Tarlton's
Kiwi Encounter heißt die Aufzuchtstation in Rotorua, die beim Nachwuchs der ureigenen Vogelart Neuseelands Pate steht und dazu beiträgt, dass wieder mehr der struppigen, flugunfähigen und fast blinden Federtiere die Wälder durchstreifen
In den Waitomo Glowworm Caves(Foto) illuminieren Glühwürmchen allerhand Höhlenabenteuer – unabhängig vom Wetter. Allerdings können Sie auch unter der Erde nass werden: beim Blackwater Rafting mit luftgefüllten Schwimmreifen
Ist es draußen ungemütlich, empfiehlt sich ein ausgedehnter Besuch des Polynesian Spa in Rotorua. Ein Teil des attraktiven Thermalbads ist überdacht. Sowohl therapeutische als auch kosmetische Anwendungen verwöhnen bis in die Zehenspitzen
Ganz ohne Frostbeulen und Schneegestöber dem eisigen Kontinent begegnen: Das International Antarctic Centre in Christchurch schlägt eine Brücke zur Scott Base am Südpol
Die Puzzling World in Wanaka wird Ihnen Kopfzerbrechen bereiten: mit lauter Sinnestäuschungen, Verwirrspielen und verzwickter Puzzles, deren Rätsel nur löst, wer logisch denkt und Sitzfleisch hat
Wo sich der Lauf des Whanganui River breit und träge der Mündung nähert, legen hübsch hergerichtete historische Dampfschiffe wie die „Waimarie“ zu erholsamen Flussfahrten ab, vorbei an stillen, naturbelassenen Ufern so weit das Auge reicht
Was in und um Rotorua aus der Erde brodelt, tut Ihrem Körper und Ihrer Seele gut. Nehmen Sie Schlammbäder, lassen Sie sich vom heißen Wasserstrahl massieren oder baden Sie entspannt in Thermalbecken
Ein idyllisch gelegenes Weingut (Foto), eine lauschige Terrasse und hervorragende Speisen sind die Zutaten für ein herrlich kraftspendendes Mittagessen. Machen Sie es wie die locals und besuchen Sie die nette kleine Vineyard Kitchen des Weinguts Saint Clair in Marlborough
„Candlelight Package“ lautet das Zauberwort, mit dem in den Onsen Hot Pools bei Queenstown ein megaromantisches Bad im privaten Pool zelebriert wird. Oben südlich glitzernder Sternenhimmel, unten flackerndes Kerzenlicht – was braucht man mehr zum Glück?
Am Observation Point auf Stewart Island erscheinen die Sterne zum Greifen nah. Ein echter Platz für Romantiker. Nirgendwo sonst im Land können Sie in klaren Nächten die Formation des Southern Cross besser betrachten
Die viel gerühmte Stille des Milford Sound im Fiordland erfahren Sie nur, wenn Sie mitten auf dem Wasser des Fjords übernachten. Warum nicht bei einer Overnight Cruise mit allem Komfort an Bord eines Schiffs?
Behaupten Sie besser nicht, dass Neuseeland „irgendwo bei Australien“ liegt. Erstens trennen immerhin über zweieinhalb Flugstunden die beiden Landmassen, zweitens nimmt die Rivalität zwischen den beiden Völkern zwar nicht immer ernst gemeinte, doch auf jeden Fall kuriose Ausmaße an. Schlimm genug, dass ausgerechnet der Kiwi (Neuseelands Symboltier) eher vom australischen Emu als vom schon lange ausgestorbenen neuseeländischen Moa abstammen soll. Der Aussie, lästert der Kiwi (der Mensch), sei ein ungeschliffener Nachfahre englischer Strafgefangener, die 1788 den Kontinent besiedelten. Der Kiwi aber, kontert der Aussie, habe nur Angst, dass sein Inselstaat endgültig rechts unten von der Landkarte rutsche. Die noch größere Angst dabei werde sein, dass es niemand bemerken könnte.
Die Existenz am Rand des Weltgeschehens wird von den Neuseeländern mit Selbstironie hingenommen. Kiwi nennen sie sich selbst nach dem heimischen halb blinden, flugunfähigen und etwas plumpen Vogel. Rund 30 Mio. Schafe und 4,7Mio. Einwohner teilen sich Nord- und Südinsel und, ganz im Süden, Stewart Island. Die Längenausdehnung beträgt rund 1700km, die Fläche 268 000 km2 (in Deutschland sind es 357 000 km2). Würde man zwischen Frankreich und Marokko entlang des Durchmessers der Erdkugel ein Loch graben, so käme man – rein theoretisch – in Neuseeland wieder an die Oberfläche. Beide Hauptinseln trennt nicht nur die Meerenge Cook Strait. Welten liegen zwischen dem reicheren, dichter besiedelten Norden und dem wirtschaftlich schwachen, aber landschaftlich reizvolleren Süden. Auch die Metropole Auckland, in der statistisch bald jeder dritte Neuseeländer wohnt, befindet sich auf der Nordinsel. Ebenso wie die Hauptstadt Wellington, wenn auch am äußersten Südzipfel. Da kann die Südinsel mit ihren „Großstädten“ Dunedin und Christchurch nur schwer dagegenhalten.
Geologisch ist Neuseeland ein „Newcomer“, ragt erst seit 100Mio. Jahren aus dem Meer. Zum Vergleich: Die Erde ist vor ca. 4,7 Mrd. Jahren entstanden. Dass es im Inneren ab und an ganz ungestüm bebt, hat mit der Erdbebenzone zu tun, in der Neuseeland liegt. 1931 vernichteten Erdstöße die Städte Napier und Hastings, mehr als 250 Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben. Ein Erdbeben Anfang 2011 beschädigte die Stadt Christchurch schwer und forderte 185 Menschenleben. Dass im Erdinneren noch allerhand los ist, zeigt sich vielerorts auch an der Oberfläche. Weiträumige Thermalgebiete in und um Rotorua brodeln vor sich hin, und auf der Coromandel-Halbinsel sprudelt heißes Wasser sogar aus dem Sand eines Meeresstrands. Der Vulkan Tarawera bei Rotorua brach 1886 zuletzt aus und verschüttete ein ganzes Dorf – heute als „Buried Village“ ein Freilichtmuseum.
Dabei ist Neuseeland eher ein beschauliches Stückchen Erde. Es gibt keine wilden, gefährlichen Tiere: Den Urwald können Sie hier so sicher durchwandern wie anderswo öffentliche Parks am Sonntagnachmittag. In den Großstädten hat zwar die Kriminalität in den letzten Jahren zugenommen, verglichen jedoch mit dem Rest der Welt herrscht in Neuseeland noch ein bisschen heile Welt.
Was den Umgang mit der Natur angeht, ist Neuseelands Welt allerdings nicht ganz so heil, wie sie sein könnte. Denn in Sachen Umweltschutz hinken die Kiwis anderen westlichen Nationen hinterher. Schade, denn bereits 1972 wurde in der Hauptstadt Wellington eine nationale Umweltpartei gegründet, damals die einzige weltweit. Seit 1990 sitzt die daraus hervorgegangene Green Party mit im Parlament und verzeichnet im Kampf um „clean green environment“ – eine sauberere, grüne Umwelt im Südpazifik nicht unerhebliche Erfolge, insofern Minenprojekte gestoppt und Naturschutzgebiete wie die National Parks ausgedehnt wurden. Nur im Alltag der Kiwis hat der Umweltschutz noch nicht so richtig Einzug gehalten: Den meisten fehlt ganz einfach das Geld für abgasarme Neuwagen, eine Solaranlage auf dem Dach oder den Einbau doppelt verglaster Fenster. Im Zuge anhaltender Trockenheit während der Sommermonate, vor allem auf der Südinsel, haben zumindest alle inzwischen kapiert, dass die im Land überwiegend mit Wasserkraft erzeugte Energie nicht im Überfluss zur Verfügung steht.
Touristen erwarten in Neuseeland weder Großstädte noch viel Kultur oder reiche Historie, sondern das Naturparadies auf Erden – und sie werden selten enttäuscht. Wo gibt’s das noch? Weiße, breite Sandstrände im Südsee-Look, auf denen man ganz allein träumen kann, ein üppig grünes und blühendes Vegetationsgemisch, aufregende Wanderstrecken, die in die zivilisationsfernen Hochgebirgsregionen der Südalpen führen, und glückliche Vögel, deren Gezwitscher alle Ornithologen begeistert und die zum Teil mangels Feinden sogar das Fliegen verlernt haben. Allerdings haben die zahlreichen Meerestiere im Südpazifik eifrige Hochseefischer zu fürchten.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – Neuseeland lebt in Jahreszeiten. Im Juli erobern die Skifahrer die schneesicheren Hänge der Südalpen um Queenstown und Wanaka. Angenehm sind die Temperaturen dann immer noch im subtropischen Norden der Nordinsel. Und im Sommer, um Weihnachten und Neujahr, ist Hochsaison. Dann zieht es den Kiwi mit Kind und Kegel, Holzkohlegrill, Boot und Angel ans Wasser. Landschaftlich reizvolle Küstenabschnitte verwandeln sich flugs in Zeltgrundstücke – wenn sie nicht schon mit Ferienhäusern besiedelt sind.
Zweite Leidenschaft der Neuseeländer: Sie hegen und pflegen ihre junge Geschichte. Ein 150 Jahre altes Haus lockt staunende, sogar Eintritt zahlende Besucher an. Lassen Sie sich nicht von der Bezeichnung „Museum“ täuschen. Ab und an steckt dahinter lediglich eine Rumpelkammer mit allerhand Gerätschaften, die genau genommen auf den Sperrmüll gehören. Andererseits zeichnet so manche Sammlung in der brüchigen Scheune die Liebe zum Detail aus.
1999 brachte der Wahlsieg der von Helen Clark geführten Labour Party die politische Wende. Die Gleichberechtigung der Maori ist gesetzlich verankert und ihrer Interessenwahrnehmung wird große Bedeutung beigemessen – vor allem von der Labour Party als auch von der konservativen National Party, die u. a. mit Unterstützung von Maori-Vertretern inzwischen die Regierung stellt. Dennoch sind sie bei den Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen noch immer überproportional vertreten.
Lang ist es her, dass Neuseeland zu den reichsten Nationen der Erde zählte. Heute liegt das Durchschnittseinkommen eines Arbeitnehmers jährlich bei 44000 NZ$, bei Redaktionsschluss umgerechnet etwa 26 500 Euro. Etliche Neuseeländer müssen ihr Einkommen mit Nebenjobs aufbessern. Umso bewundernswerter, wie die Kiwis den Alltag meistern: mit viel Mut zum Improvisieren und einem Naturparadies gleich vor der Haustür.
Die intakte Natur ist zugleich die Trumpfkarte der Neuseeländer. Fast 2Mio. Touristen entdecken die Nord- und Südinsel am Ende der Welt pro Jahr: per Auto oder Wohnmobil, mit dem Mountainbike oder zu Fuß. Sie sind herzlich eingeladen!
ca. 925
Kupe, ein berühmter polynesischer Navigator, erreicht, so besagt es zumindest die Maori-Überlieferung, die Inseln. Wissenschaftler weisen aber nach, dass eine erste Besiedlung erst 1280–1300 n. Chr. begonnen hatte. In diesem Zeitraum erreichten Polynesier (Maori) in großen Kanus Aotearoa, das „Land der langen weißen Wolke“. Sie kamen aus dem sagenhaften Hawaiki, dessen genaue Lage bis heute unbekannt ist
1642
Abel Janzoon Tasman annektiert Neuseeland als „Staten Land“ für Holland. „Nieuw Zeeland“ wird es später genannt
1769
Am 9. Oktober des Jahres landet Entdecker James Cook in der Nähe des heutigen Gisborne und nimmt die Inseln für König George III. in Besitz
1840
Am 6. Februar wird der „Treaty of Waitangi“ zwischen den Pakehas (Weißen) und den Maori unterzeichnet, in dem die Maori die britische Souveränität akzeptieren, Land an die Siedler abtraten und gleichzeitig die Privilegien britischer Bürger erhalten. Zum selben Zeitpunkt aber kauft die „New Zealand Company“ Maori-Land auf, um es dann an englische Siedler zu veräußern – bis heute Streitpunkt
1947
Neuseeland erlangt seine Unabhängigkeit von Großbritannien, bleibt aber Mitglied im Commonwealth
1985
Die Regierung erklärt das Land zur weltweit ersten atomwaffenfreien Zone
2011
Ein schweres Erdbeben trifft Christchurch; 185 Menschen sterben
2015
Neuseelands All Blacks werden zum dritten Mal Rugby-Weltmeister
2016
Ein Referendum über eine neue Nationalflagge scheitert knapp
Bier Das Reinheitsgebot vergessen manche Brauereien in Neuseeland, aber keinesfalls zu Ihrem Nachteil. Die Bier-Kreationen der Invercargill Brewery (72 Leet Street | Invercargill) etwa enthalten Koriander, Honig oder Maracuja – und schmecken! In der Three Boys Brewery (Christchurch | www.threeboysbrewery.co.nz) landet auch Zitrone in dem Kessel. Und die Renaissance Brewing Company (1 Dodson Street) in Blenheim mischt sogar Haferflocken oder auch Schokolade ins Stout sowie Gewürze ins Roggenbier.
Gegen Speckringe Lassen Sie den Hula Hoop kreisen, das stärkt Muskeln, verschlankt Taille wie Hüfte, sorgt für Flexibilität – und Spaß. Aucklands Performing Arts School (100 Motions Road) gibt Kurse im „Hip Hoop“. Wer viel Zeit mitbringt, schreibt sich in Christchurch für einen achtwöchigen „In 2 Hula“-Kurs (www.hulahoops.co.nz) ein. Und bei Hoopnotica (www.hoopnotica.co.nz), ebenfalls in Christchurch, können Sie sich mit DVDs und Hoops für das Work-out zu Hause eindecken.
Graphic Novels Comics sind Kunst – beweist Mathew Tait aus Motueka mit seinen Schwarz-Weiß-Strips (www.mattait.com) ebenso wie sein preisgekrönter Kollege Ant Sang (www.antsang.co.nz). Seine „Dharma Punks“-Reihe ist auch in Galerien zu sehen. Riesenauswahl bietet Graphic (106 Cuba Mall | Wellington | www.graphiccomics.co.nz) seit über einem Vierteljahrhundert. Raritäten hat Comics Compulsion (58 Main North Road | Papanui | Christchurch).
Eco-Surfing Die Wellenreiter vor Neuseelands Küste steigen nicht auf irgendein Brett. Sie alle träumen fast ausnahmslos von Mike Grobelnys Designs (www.mikegrobelny.blogspot.com). Dessen Bretter aus Bambus haben schon den Surfer-Pro Luke Hughes überzeugt. Eyecatcher sind die aufwendigen Verzierungen und Schnitzereien. Beinahe ebenso beliebt sind die hölzernen Kreationen von Roger Hall (8 Kepa Road | Ruakaka | www.surfline.co.nz). Wer es sich leisten kann, lässt hier ein Surfboard nach Maß fertigen. David Farrar und Sean Newton legen bei Big Woody (19a Portside Drive | Mount Maunganui) in Ihrem Auftrag Hand ans Holz. Aus dem nachhaltigen Holz der Paulownie entstehen Bretter nach Wunsch. Wer sich anmeldet, kann dort eine Reihe von Boards testen.
Exzentrisch Kein Auge zugemacht? Das passiert vielen Gästen in ihrer ersten Nacht im Woodlyn Park (1177 Waitomo Valley Road | Waitomo). Schlafend würde einem einfach zuviel entgehen! Denn die zwei Hotels auf dem Gelände sind keine gewöhnlichen Herbergen, sondern eine alte Propellermaschine und eine Hobbithöhle. Für manche Urlauberin wird mit der Übernachtung im The Boot (320 Aporo Road) ein Traum wahr. Das Hotel in Tasman (Nelson) hat nämlich die Form eines Schuhs. Hundertprozentig laufstegtauglich ist das Modell jedoch nicht! Rund 30 Minuten von Christchurch kommen Sie in der luxuriösen Planwagensiedlung (Wagonstays) (2115 Old West Coast Road | West Melton | www.canopycamping.co.nz) unter. Auf TV und Queensize-Bett müssen Sie dort nicht verzichten.
Radfahren gehört seit einigen Jahren zu den beliebtesten Freizeitsportarten der Neuseeländer. Wobei die Betonung auf „Sport“ liegt. Denn cycling down under dient weniger dem zeitsparenden oder ökologisch korrekten Vorankommen als vielmehr der körperlichen Ertüchtigung – eine Art Volksbewegung im Zug der anhaltenden Fitnesswelle. Etliche schwingen sich aufs Rad und trainieren hart für Ihre Ausdauer. Tourenräder sehen Sie hier so gut wie gar nicht, dafür umso mehr schnittige Rennräder und geländegängige Mountainbikes. Immer nach Feierabend und an Wochenenden werden Straßen und Pisten förmlich überrollt von pfeilschnellen Menschen in hautengen Outfits und dem verordneten Helm auf dem Kopf. Seien Sie also auf der Hut, sollten Sie in scheinbar ruhigen Gegenden gemächlich die Straße überqueren.
Seit jeher haben Einwanderer die einst menschenleeren neuseeländischen Inseln bevölkert. Erst nur Maori, später Immigranten aus der ganzen Welt, die meisten aus Großbritannien und Irland. Heute sind knapp 75 Prozent der Neuseeländer europäischer Abstammung, Tendenz sinkend. Dafür nimmt der Anteil asiatischer Volksgruppen rapide zu: Bereits über zwölf Prozent stammen aus Asien, das sind 65 Prozent mehr, als aus dem Pazifikraum (Südsee-Inseln) kommen. Neuseeland würde gern als Schmelztiegel der Kulturen funktionieren, doch vor allem die Chinesen und Koreaner tun sich schwer mit der Integration.
Obwohl ziemlich hässlich, halb blind und struppig, ist der Brown Kiwi der am meisten umsorgte Vogel Neuseelands. Er ist eine von insgesamt fünf Vogelarten, die das Fliegen mangels Feinden verlernt haben, und steht, obwohl nicht mehr vom Aussterben bedroht, unter Naturschutz. Wie auch der blaugrüne Takahe (vergleichbar mit unserem Teichhuhn) und der Eulenpapagei Kakapo. Viele der hier vorkommenden 250 Vogelarten gibt es nur in Neuseeland, wie den Tui und den Kea. Letzterer ist zweifellos der frechste Vogel, ein grüner Bergpapagei mit einem scharfen Schnabel, der überhaupt keinen Respekt vor Gummidichtungen an Autotüren oder vor Scheibenwischerblättern hat. Während die Moas (Riesenlaufvögel) ausgestorben sind, haben sich eingeführte Tiere wie Rotwild, Wiesel und Possum mangels natürlicher Feinde zu stark vermehrt. Also werden sie gejagt, besonders das Blumenbeete leer fressende Possum.
Die Küstengewässer sind immer noch reich an großen und kleinen Fischen. Saisonbedingt tauchen riesige Wale auf. Die Binnengewässer sind voller Leben, zum Teil reich gesegnet mit schillernden Regenbogenforellen. Zwei Fledermausarten sind die einzigen heimischen Landsäugetiere. Außerdem lebt in Neuseeland noch eine der ältesten Tierarten der Welt: Seit 200 Mio. Jahren bevölkert die Gattung der Brückenechse, Tuatara, die Erde.