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MARCO POLO E-Books sind besonders praktisch für unterwegs und sparen Gewicht im Reisegepäck! Ab sofort sind Sie noch besser für Ihre nächste Reise ausgerüstet – alle Karten aus dem E-Book lassen sich jetzt mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern. Weitere Zusatzfunktionen: - Einfaches Navigieren durch praktische Links - Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps - Offline-Karten und Google Maps-Links – zur schnellen Routenplanung Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! E-Book basiert auf: 17. Auflage 2018 Kompakte Informationen, Insider-Tipps, Erlebnistouren und digitale Extras: Entdecken Sie mit MARCO POLO Sylt intensiv von den Stränden an der Westküste bis zum idyllischen Friesendörfchen Keitum am Watt - mit dem MARCO POLO Reiseführer kommen Sie sofort auf Sylt an. Erfahren Sie, welche Highlights Sie neben den Wanderdünen bei List und den Orgelkonzerten in Keitums St.-Severin-Kirche nicht verpassen dürfen, welche Galerie Sie ansteuern müssen, wenn Sie Originalgemälde von Udo Lindenberg, Otto oder Dolly Buster bestaunen möchten, und welche Dünenrestaurants empfehlenswerte Alternativen zur legendären, ewig ausgebuchten Sansibar sind. Die Insider-Tipps der Autoren lassen Sie die Insel individuell und authentisch erleben und mit den Low-Budget-Tipps sparen Sie bares Geld. Erkunden Sie Sylt in all seinen Facetten mit den maßgeschneiderten MARCO POLO Erlebnistouren. Die kostenlose Touren-App führt Sie digital (und ohne Roaminggebühren) auf den besonderen Wegen der Erlebnistouren. Und Events&News mit aktuellen Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerten, Festivals, Sportevents...) für die nächsten 3 Monate, brandaktuellen Informationen zu den Inhalten und zusätzlichen Insider-Tipps hält Sie immer auf dem neuesten Stand.
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Seitenzahl: 156
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Die Touren-App
Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!
Die besten MARCO POLO Insider-Tipps
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Schön, auch wenn es regnet
Entspannt zurücklehnen
Auftakt
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Fakten, Menschen & News
Essen & Trinken
Einkaufen
Die Orte
Archsum
Braderup
Hörnum
Kampen
Keitum
List
Morsum
Munkmarsch
Rantum
Tinnum
Wenningstedt
Westerland
Erlebnistouren
Sport & Wellness
Mit Kindern Unterwegs
Events, Feste & Mehr
Links, Blogs, Apps & Co.
Bloss Nicht
Praktische Hinweise
Impressum
Reiseatlas
Autor
Die Preise beziehen sich auf ein Doppelzimmer mit Frühstück bzw. auf eine durchschnittlich große Ferienwohnung in der Hauptsaison
Die Preise beziehen sich auf ein Hauptgericht am Abend, ohne Getränke
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© Look: H. Leue
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go.marcopolo.de/syl
© mauritius images: Laue
Eine Art Lüneburger Heide mit Meerblick zur Karte
Wo sich die Meere treffen, wird die Gefährdung der Insel besonders deutlich zur Karte
Golfplatz, Hotel und Restaurant Strönholt bilden ein spektakuläres Ensemble in Hörnum zur Karte
In dem grünen Dschungel, wo man einst Enten den Hals umdrehte, breitet sich heute ein reichhaltiges Pflanzenbiotop aus zur Karte
Genuss im Untergrund: Im ehemaligen Flakbunker in Kampen genießt man heute köstlichen Kuchen zur Karte
Der kleine Fußweg am Wattenmeer unterhalb des Grünen Kliffs in Keitum ist ein unspektakuläres Idyll zur Karte(siehe auch »)
Hier erfahren Sie viel über das einstige Leben der Insulaner (Foto) zur Karte(siehe auch »)
Nordsee und Wetter, Wind und Watt: das spannende Ausstellungszentrum am Lister Hafen zur Karte
Im gleißenden Sonnenlicht wirken die gewaltigen Wanderdünen im Listland von Weitem wie verschneite Berge zur Karte
Das farbenprächtige Kliff ist ein einmaliger geologischer Glücksfall zur Karte
Eines der schönsten und artenreichsten Vogelschutzgebiete an der Küste zur Karte(siehe auch »)
Viel gerühmt, manchmal geschmäht – auf jeden Fall unverzichtbar: Herbert Secklers Feinschmecker- „Bude“ zwischen Dünen und Strand zur Karte
Ein König unter den Sylter Köchen ist Johannes King in seinem Schlemmerparadies in den Dünen von Rantum, wo er bevorzugt Produkte von der Insel verarbeitet zur Karte
Erst ein glutroter Sonnenuntergang überm Meer bewirkt, dass das berühmte Kliff an der Westküste seinem Namen gerecht wird. Dann ist es einmalig schön! (Foto) zur Karte
Landmarke und ein Sylter Wahrzeichen, umgeben von einem eindrucksvollen Friedhof. Dazu Orgelkonzerte voller Atmosphäre zur Karte(siehe auch »)
© laif: H. Mueller
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© mauritius images/imagebroker: K. Schulz
Aquarien, Dioramen und Grafiken klären diese und noch jede Menge andere Fragen: Das Infozentrum der Schutzstation Wattenmeer in Hörnum informiert über den faszinierenden Lebensraum Wattenmeer und die Sylter Naturschutzgebiete
In Braderup verkauft „Deutschlands nördlichster Naturkostladen“, so die Eigenwerbung, frische Nahrungsmittel vom Biohof nebenan und andere Ökoprodukte aus der Region, z. B. Schafsmilchseife
Die Lesungen und Konzerte im Kontorhaus Keitum unter dem Motto „Kultur zur Teezeit“ haben eine große Fangemeinde. In der großzügigen Teestube kommt auch das leibliche Wohl der kunstinteressierten Gäste nicht zu kurz
Bei Tampe in Wenningstedt gibts eine eigene Austernkarte. Doch auch die „normale“ Speisekarte gibt so einiges her!
Jacken, Taschen & Co. aus der offenen Werkstatt: die handgefertigten Lederwaren in modernem Design der Manufaktur in Braderup
Der von Familie Christiansen betriebene Tierpark in Tinnum ist ein Kleinod in der Marsch: Erwachsene freuen sich an Papageien und Adlern, Kinder können Esel streicheln und Tretboot fahren
Wer die L. A. Sylt Lister Austernperle am Oststrand von List erst mal gefunden hat, der kann sie nur gut finden – a) wegen des Meerblicks, b) wegen der Austern c) wegen der Currywurst
..., das goldene Jahrhundert von Keitum, die tragische Geschichte Rantums lässt Silke von Bremen auf ihren Dorfführungen lebendig werden
Ein Deichübergang, binnen einige Teiche und Seen namens Katrevel, buten (außendeichs) das weite Wattenmeer – und rundum himmlische Ruhe (Foto)
Käsebrot? Leberwurstbrot? Gibts auch. Aber wie! Bei Brot & Bier in Keitum bekommt das Wort „Stulle“ eine völlig neue Bedeutung. Und das Bier, das perlt!
Im alten Morsumer Bahnhof verkauft die Sylter Seifenmanufaktur außergewöhnliche handgesiedete Seifen und im Lädchen gibts noch mehr Schönes zu beschnuppern
Im Culinarium in Westerland spielen erstklassige Produkte die Hauptrolle. Schlemmer gönnen sich das viergängige Hummermenü auf Vorbestellung zum Tagespreis
Die gravitätischen Bronzeraben und farbigen Glaskugeln im Keitumer Witthüs sind auch ein Statement gegen den Kunsthandwerkskitsch
Pasta, Pizza, Salate, Kaffees, Tees und Weine: Leger gehts zu im unprätentiösen Künstler-Café in Westerland. Kaffeefans kaufen sich hier gleich ihre Lieblingssorte – gemahlen oder in Bohnenform
Einmal mit dem Rad hoch oben auf dem Deich – links und rechts Wasser und Watt, Seeschwalben pfeifen, Enten schnattern, nur die Schafe grasen still
© mauritius images: C. Bäck
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Wenn Sie schon immer mal Gemälde von Udo Lindenberg oder Otto sehen wollten, dann kommen Sie in diesen Kunstgenuss in der Hof-Galerie in der Westerländer Spielbank – und zwar gratis. Auch Armin Müller-Stahl hat hier schon ausgestellt
Umsonst und draußen: der Bouleplatz im schicken Kampen. Zusatznutzen: Sie kommen beim Boulen mit netten Leuten ins Gespräch!
Erklimmen Sie abends Sylts höchste Erhebung, die Uwe-Düne. Dann ist es hier meist leer und solange es noch hell ist, ist der Rundumblick einfach unbezahlbar! Eine Flasche Wein, Brot und ein Stück Käse könnten Sie natürlich auch mitnehmen …
Bei einem der kostenlosen Gymnastikkurse, die die Kurverwaltung am Westerländer Strand anbietet, können Sie sich so richtig auspowern. Danach setzen Sie sich auf die Promenade: entweder in die Nolde-Lounge, in der Sie in Ruhe die Zeitungen lesen, die hier ausliegen; oder sie lauschen draußen auf einer Bank einem Konzert in der Musikmuschel
Wenn Sie sich vorher anmelden, können Sie bei einer Führung in der Rantumer Eidum-Vogelkoje alles über den einstigen Zweck einer solchen Vogelkoje erfahren und über ihre Bedeutung als Naturreservat heute
Zum Schönsten und Erholsamsten, was Sie auf Sylt unternehmen können, gehört eine Wanderung am Strand. Wenn Sie direkt am Flutsaum gehen, atmen Sie besonders viele der gesunden Aerosole ein. Für diese Kurzkur brauchen Sie keinen Krankenkassenzuschuss
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Austern oder herzhafte Crêpes, knusprige halbe Enten, Seezungen oder Pannfisch: Auf Sylt ist das, was zunächst wie eine bessere Imbissbude in den Dünen aussieht, fast immer auch ein Gourmettempelchen
Im Lister Watt gedeiht die „Sylter Royal“ prächtig; am allerfrischesten schlürft man sie da, wo sie aus dem Wasser kommt, in der Austernstube
Legionen von Reportern sollen einst mit dem Feldstecher in den Dünen gelegen haben, um Promis, Nackte und nackte Promis am legendären FKK-Strand bei Buhne 16 in Kampen vors Objektiv zu bekommen. Das ist zwar heute vorbei, doch der Strand ist immer noch wunderschön
Der Wind gibt den Sylter Kliffen ihre Kontur, die Sonne verleiht ihnen Farbe: Ihr Licht entlockt dem Millionen Jahre alten Morsum-Kliff eine Farbpalette von Violett bis Goldgelb und wenn sie untergeht, zeigt sie staunenden Strandspaziergängern, warum das Rote Kliff seinen Namen zu Recht trägt
Angehende Windsurfer üben im Wattenmeer vor Munkmarsch, Brandungssurfer finden am Brandenburger Strand vor Westerland Lehrer und immer eine Welle
Dünen gibt es auf Sylt überall – die riesigen Lister Wanderdünen jedoch sind so etwas wie das sandige Sahnehäubchen auf der spektakulären Landschaft im Sylter Norden
Überall auf der Insel gibt es Plätze, an denen Sie für eine Weile mit sich und der Natur allein sein und einen endlos weiten Blick übers Meer genießen können – einer dieser Orte ist Deutschlands nördlichster Punkt, der Ellenbogen
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das ganz Besondere an einem Besuch in der Strandsauna, z. B. in Rantum, ist das erfrischende Bad in der Nordsee danach. Und bei richtig fiesem Regenwetter ist der Genuss gleich doppelt so groß!
Die alte Tonnenhalle in List ist so etwas wie ein Puppenstuben-Einkaufszentrum: eine ansprechende Buchhandlung, Geschenkartikel, Modellautos, Körperpflegeprodukte, „Antikes“, der unvermeidliche Gosch und – als Sahnehäubchen – ein Bonbonstand, an dem man mit Schaufeln aus dem Süßen schöpft
Das gleichermaßen wehr- wie schmackhafte Krustentier teilt sein kleines Reich im Sylt-Aquarium mit anderen Nordseebewohnern – von der Strandschnecke bis zum Katzenhai. Im angeschlossenen Bistro gibt es, schon aus Taktgefühl, Fisch nur in Stäbchenform
Wenn Sie wissen wollen, was Ihnen beim Wandern so über den Weg fliegt und flattert oder was da draußen im Watt herumschwimmt, erfahren Sie das im Naturzentrum Braderup – nutzen Sie ruhig mal einen Regentag zur Vorbereitung Ihrer nächsten Exkursion!
Gold- und Silberschmiede, Glasbläser, Keramiker und Töpfer, Schmuckdesigner, Weber und Maler: Viele der Friesenhäuser in Keitum beherbergen Ateliers und Galerien kreativer Menschen
Im Erlebniszentrum Naturgewalten im Lister Hafen erfahren Sie die Nordsee virtuell, futtern danach im Bistro oder stöbern im Shop
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Das Plätschern der Wellen, das Tuckern des Schiffsdiesels – bei einer Kutterfahrt fühlen Sie sich so wohl wie die Seehunde, die Sie auf den Sandbänken beim Sonnenbaden beobachten können
Bei einem Spaziergang zwischen den Gräbern, Blumen und Büschen auf dem Friedhof von St. Severin in Keitum Frieden und Ruhe tanken – nur Wind und Meer rauschen sanft
… im Meer versinkt: Wenn Sie dieses grandiose Schauspiel ganz bequem und mit einem passenden Getränk genießen wollen, empfiehlt sich z. B. La Grande Plage in Kampen
Falls die Nordsee sich mal von ihrer rauen Seite zeigt: Lassen Sie sich im Düün Bad & Spa in Hörnum im Hamam einheizen oder im beheizten Außenpool einfach treiben
Auf der Terrasse des Restaurants Strönholt hoch überm Hörnumer Wattenmeer hat schon so mancher beim Blick aufs Wasser die Zeit vergessen
Zu voll am Strand? Nehmen Sie eine Auszeit und lassen Sie sich im Syltness-Center eine Packung mit Heilschlick verpassen oder legen Sie sich ins Meerwassersprudelbad – ein prickelndes Vergnügen!
Wenn bei einem der Mittwochskonzerte Alexander Ivanov alle Register zieht und sich das Keitumer Kirchenschiff mit den Klängen einer Bach’schen Fuge füllt, läuft auch gestandenen Seemännern ein Schauer über den Rücken – Wellness für die Seele!
Entdecken sie Sylt!
© huber-images: Mader
Leuchtfeuer „List-West“ am Lister Ellenbogen
„Ich fahre für ein paar Tage auf die Insel …“ Eigentlich weiß damit jeder, dass hier nicht Mallorca oder Ibiza, Capri oder Rhodos gemeint ist. Schließlich kann es für echte Syltfans nur eine geben. Diese eine bedient nur allzu gern die vielen Klischees, die über „der Deutschen liebste Insel“ in Umlauf sind, und ist doch ganz anders – nämlich in erster Linie immer noch Natur pur. Und wenn sich zur vielfältigen Landschaft aus Strand, Dünen, Heide und Watt noch ein ebenso abwechslungsreiches Angebot für Sportler und Gourmets, Wellnessfreunde und Nachtschwärmer gesellt, dann ist es genau dieses Zusammenspiel, das „die Insel“ so faszinierend macht.
Der oben zitierte Syltfan ist – wie alle Liebhaber der Nordfriesischen Inseln – ohnehin eine ganz besondere Art Urlauber: Wassertemperaturen, die auch im Sommer nur selten die 20-Grad-Marke erreichen, schrecken ihn ebenso wenig wie Stürme im Frühjahr und im Herbst oder die gar nicht so geringe Wahrscheinlichkeit von Schauerstaffeln auch zur Hochsaison. Begeistert kehrt er jedes Jahr wieder. Nicht, dass es auf Sylt keine windstillen Sommertage gäbe, verschneite Winteridylle oder Dolce Vita am Strand – nur rechnen darf man damit nicht! Ob jemand, der Sylt das erste Mal besucht, zum Syltfan wird oder nicht, entscheidet sich sehr schnell. Die Insel fordert förmlich ein Urteil heraus, gleich in den ersten Stunden. Ein Strandspaziergang bei starkem Gegenwind: gigantisch oder einfach nur grausam? Ein Bad in der rauen Sylter Brandung: belebend und berauschend oder eher beängstigend? Ein Spaziergang durch die einsame Landschaft des Listlands: lohnend oder langweilig?
Vermutlich erging es auch den ersten Badegästen nicht anders, die Mitte des 19. Jhs. nach einer mühevollen Schiffsreise von Cuxhaven oder Husum die Insel erreichten. Die mussten sich damals auch noch damit abfinden, unter denselben kärglichen Bedingungen zu leben wie die Fischer und Bauern, bei denen sie Quartier bezogen. Viele schwärmten trotzdem von den überwältigenden Eindrücken während ihres Aufenthalts – die ersten echten Syltfans. Von Kargheit kann heutzutage natürlich keine Rede mehr sein: Das Angebot an Hotels, Apartments, Kneipen und Restaurants ist ungeheuer vielfältig und kaum überschaubar.
Schaut man sich das heutige Sylt an, kann man sich kaum noch vorstellen, dass die Insulaner bis zur Mitte des 18. Jhs. auf den wenigen Acker- und Siedlungsflächen ein mehr als ärmliches, von den Naturgewalten bestimmtes Leben führten. Doch um 1750 änderte sich das: Das zur Seemacht aufgestiegene Holland benötigte wagemutige Männer für Schiffe, die zum Walfang ins Nordmeer aufbrachen oder im Auftrag der Handelskompanien in Richtung Asien unterwegs waren. Wagemutig waren die Sylter wohl nicht unbedingt, aber arm und hungrig. Außer ihrem Leben hatten sie kaum etwas zu verlieren, sodass viele die Chance ergriffen. Mit Glück konnte man Kapitän und damit reich werden – so brach auf Sylt ein „Goldenes Zeitalter“ an, dessen Reichtum sich insbesondere im Hausbau niederschlug. Die vielen Friesen- und Kapitänshäuser in Keitum erinnern an diese Zeit.
Sylts zweites goldenes Zeitalter begann in den 1920er-Jahren, als der Hindenburgdamm zwischen Insel und Festland fertig war und Gäste bequem mit der Bahn anreisen konnten. Die Entwicklung des Sylter Fremdenverkehrs wäre ohne ihn so nicht denkbar gewesen – und auch nicht, dass heutzutage Hunderttausende Autos jährlich per Autozug über den Damm geschleust werden. Als dann in den 1960er-Jahren der Jetset die Insel für sich entdeckte, war Sylt endgültig in die erste Liga der Urlaubsziele aufgestiegen. „Insel der Nackten und Reichen“ hieß es nun, ein Klischee, das sich lange halten sollte. Glücklicherweise ist es damit vorbei und längst gönnen sich Menschen aus allen Schichten einen Sylturlaub – die Insel hat für so gut wie jedes Bedürfnis und Portemonnaie ein Angebot parat.
© Look: S. Lubenow
Sonnenuntergang am Weststrand: ein Anblick, der schon viele süchtig machte
Damit wären wir wieder beim echten Syltfan, der manchmal tatsächlich nackt und manchmal auch reich ist – der aber ganz bestimmt ein Faible für die Natur haben muss. Diese einzigartige Natur, derentwegen die Gäste kommen, muss immer öfter sogar vor ihren Verehrern geschützt werden. Da Landschafts- und Naturschutzgebiete immerhin fast die Hälfte der Sylter Fläche ausmachen, sind Konflikte an der Tagesordnung. So etwa mit solchen Gästen, die sich über die Sensibilität des insularen Ökosystems nicht im Klaren sind und beispielsweise trotz Verbot die Dünen betreten. Langjährige Syltfans kehren ihrer Liebe auch aufgrund des stetig wachsenden Auto- und Flugverkehrs den Rücken. Ein Grund für die Zunahme des Letzteren: Immer mehr Touristen kommen nur zu Kurztrips auf die Insel – einfach mal übers Wochenende oder zu einem der zahlreichen Events, von Surfweltcup über Harley-Days bis zu Golf- und Poloturnieren. Nicht zuletzt stellt also „die Masse Mensch“ die größte Gefahr dar für die ökologische und infrastrukturelle Gesundheit der Insel: 2016 zählte man fast 940 000 Gäste und 6,9 Mio. Übernachtungen. In der Hochsaison sind teilweise weit über 150 000 Menschen gleichzeitig auf der nur 99 km2 großen Insel. Damit wird ihre Belastungsgrenze weit überschritten – der alltägliche Stop-and-go-Verkehr in Westerland und bis zu 30 Starts und Landungen von Düsenjets am Tag illustrieren das eindrucksvoll.
Die Sylter wissen um diese Gefahr und halten mit einem ehrgeizigen Plan dagegen: Sylt will im Jahr 2025 Deutschlands fahrradfreundlichste Insel sein. Das Radwegenetz soll ausgebaut, der Autoverkehr gesenkt und flächendeckende Tempo-30-Zonen sollen eingeführt werden. Außerdem ist ein inselweites Fahrradverleihsystem geplant. Der Start war holprig: Beim neuen Kreisel in Wenningstedt hat man 2013 den Radweg schlicht vergessen ...
Doch trotz der saisonalen Verkehrsprobleme ist Sylt – gemessen an anderen europäischen Urlaubszielen – immer noch idyllisch, weil hier Meer und Wind den Lebensrhythmus bestimmen und weil einsame Plätze nach wie vor zu finden sind, besonders in der Nebensaison, wenn keine Events anstehen, die vielen Zweitwohnungs- und Zweithausbesitzer die Rollläden runterlassen, die Gastronomen und Hoteliers einmal tief durchschnaufen und es auf der Insel entspannter und ruhiger zugeht. Immer mehr Urlauber kommen deshalb auch im Winter: Wer sich nach einem Strandspaziergang bei Eiseskälte und Sonnenschein gemütlich an einem Punsch wärmt, der fühlt sich genauso erfrischt wie nach einem sommerlichen Bad in der Brandung.