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Dieses Buch gibt die praktische Erfahrung des Autors aus 40 Jahren Training und Seminaren wieder. In dieser Zeit hat der Autor mit Wettkampfbodybuildern und Kraftdreikämpfern trainiert. Er ist Deutscher Meister im Bankdrücken in der Seniorenklasse. Das Buch enthält viele Trainingsprogramme mit ausführlichen Anleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene. Dabei sind viele Tipps und Tricks zum Training enthalten. Das Krafttraining für Kampfsportler und das Training der Frauen wird in dem Buch ebenfalls besprochen. Auch zum Thema Kraftdreikampf ist ein ausführliches Kapitel enthalten. Über die beiden wichtigen Themen Ernährung und Nahrungsergänzungen gibt es ebenfalls umfassende Informationen. Eine wichtige Informationsquelle für Kraftsportler, Bodybuilder und Studiomitglieder und natürlich für alle anderen Sportler.
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Seitenzahl: 310
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Vor der Aufnahme eines sportlichen Programmes sollten Sie sich immer ärztlich untersuchen lassen.
Für eventuelle Schäden, die entstehen, wenn die Beschreibungen in diesem Buch nicht korrekt angewendet werden, übernehme ich keinerlei Haftung.
Vorwort
Kapitel 1 - Studio, Trainer und Trainingspartner
Das Studio
Der Trainer
Der Trainingspartner
Kapitel 2 - Trainingshilfen und Trainingszubehör
Bandagen
Cremes
Bizepscurler
Eisenschuhe
Gewichthebergürtel
Fat-Gripz
Handgelenkschoner
Handschuhe
Kopfband
Inversionsstiefel
Power Hooks
Schulterhorn
Trainingskleidung
Trainingstagebuch
Trainingstasche
Zughilfen
Kapitel 3 - Vorsichtsmaßnahmen im Training
Richtige Atmung
Sicherungen an der Hantelbank und an der Stange
Hilfestellung
Kapitel 4- Muskelkater
Muskelkater, eine Plage für Athleten
Muskelkater vermeiden
Muskelkater loswerden
Kapitel 5 – Verletzungen
Blockierung
Krämpfe
Muskelkater
Sehnenentzündung
Verstauchung
Zerrung
Kapitel 6 - Körpertypen, Muskelarten und -fasern
Die verschiedenen Körpertypen
Die verschiedenen Muskelarten
Die Muskelfasertypen
Kapitel 7 - Grundlagen des Trainings
Die optimale Wiederholungszahl
Das Training der Gegenspieler
Die Dauer eines Satzes
Die richtige Trainingshäufigkeit
Ein sinnvoller Trainingsrhythmus
Die besten Trainingszeiten
Die Länge des Trainings
Die optimale Satzzahl wählen
Die Länge der Pause zwischen den Sätzen
Die Trainingsintensität
Die Aufteilung der Muskelgruppen
Das Trainingsgewicht
Kapitel 8 - Das Drei-Tage-Training
Das richtige Aufwärmen
Das Abwärmen
Das richtige Atmen
Das Drei-Tage Trainingsprogramm
Ein Alternativprogramm
Kapitel 9 - Prioritäten beim Training
Schwachstelle Brust gesamt
Schwachstelle Obere Brust
Schwachstelle Rücken
Schwachstelle unterer Rücken
Schwachstelle Trapezius
Schwachstelle Schultern gesamt
Schwachstelle Vordere Schulter
Schwachstelle seitliche Schulter
Schwachstelle hintere Schulter
Schwachstelle Nacken
Schwachstelle Beine gesamt
Schwachstelle vordere Oberschenkel
Schwachstelle hintere Oberschenkel
Schwachstelle Waden
Schwachstelle Arme gesamt
Schwachstelle Trizeps
Schwachstelle Bizeps
Schwachstelle Unterarme
Schwachstelle Bauch
Kapitel 10 – Das Push and Pull Training
Das Push and Pull Trainingsprogramm
Das ganzheitliche Training
ILB – Das individuelle Leistungsbild
Kapitel 11 – Agonisten und Antagonistentraining
Rücken und Brust
Vordere und hintere Oberschenkel
Vordere und hintere Schulter
Bizeps und Trizeps
Waden- und Schienbeinmuskel
Bauch und unterer Rücken
Agonisten-Antagonisten Trainingsplan
Kapitel 12 – Das Minimaltraining
Das Minimaltraining Trainingsprogramm
Zusammenfassung Minimaltrainingsprogramm
Kapitel 13 – Das 20er Kniebeugensystem
Die wichtigsten Übungen
Ein Alternativprogramm
Kapitel 14 – Das Vier-Tage Training
Trainingsprogramm von Variante 1
Trainingsprogramm von Variante 2
Kapitel 15 – Spezialprogramme
Rücken, Beinbizeps und Bizeps
Arme, Waden und Bauch
Oberschenkel, Beinbizeps und Waden
Kapitel 16 – Das 5-Tage Training
Die Trainingsaufteilung
Das Trainingsprogramm
Kapitel 17 – Training für Fortgeschrittene
Das 5x5 Standardprinzip
Das 5x5 Trainingsprogramm
5x5 mit Gewichtsreduzierung
5x5 mit Gewichtssteigerung
Das 4x4-Training
Das 3x3 Training
3x3 mit reduziertem Gewicht
3x3 mit steigendem Gewicht
Das 5x1 Training
Das 5-4-3-2-1 Training
Planung von Trainingszyklen
Kapitel 18 – Schockprogramme
Das 10x10 Training
Das 10x10 Training für Fortgeschrittene
Das 10-1 Training
Das 1-10 Training
Kapitel 19 – Old School Training
Ganzkörpertraining
Heavy Duty
Volumentraining
Schweres Training
Kapitel 20 - Moderne Programme
FST7
1-Satz Training
HIT-Training
PITT Force
Dogg Crap
Kapitel 21 – Risikoreiche Übungen
Bankdrücken mit dem Kopf nach unten
Kurzhantelbankdrücken
Fliegende Bewegung
Butterfly
Nackendrücken
Military-Press
Seitheben, stehend
Drücken mit der Kurzhantel hinter dem Kopf
Dips
Enges Bankdrücken
Rudern mit der Langhantel
Rudern T-Bar
Nackenziehen
Überzüge mit der Kurzhantel
Wadenheben im Stehen
Sit-ups
Kapitel 22 – Der Kraftdreikampf
Geschichte des Kraftdreikampfes
Bankdrücken
Das 10-5-3-1 Programm
Kniebeuge
Kreuzheben
Kraftdreikampfprogramm
Das 5-3-1 Programm
Gewichtssteigerung mit reduziertem Gewicht
Russische Komplexsätze
Westside Powerlifting Programm
Das 10-6-3 System
Die kleine doppelte Pyramide
Die große doppelte Pyramide
%-Training
Das Prinzip der Muskelverwirrung
Wave-Loading
Statische Halteübungen
Back-off Sätze
Steigerung um 30% in 13 Wochen
Training im Maximalkraftbereich
Training der Griffkraft
Der Wettkampf
Kapitel 23 – Tipps und Tricks
Brusttraining
Bankdrücken
Bankdrücken mit Kurzhanteln
Fliegende Bewegung
Rückentraining
Klimmzüge
Kreuzheben
Schultertraining
Stripping
Up and down the rack
Beintraining
Kniebeugen
Beinpressen
Arme
Trizeps
Bizeps
Unterarme
Waden
Bauch
Kapitel 24 – Krafttraining für Kampfsportler
Übungen für Kampfsportler
Die richtige Trainingsaufteilung
Kapitel 25 – Das Training der Frauen
Muskelaufbau für Frauen
Die Erholungsphase
Die Problemzonen der Frauen
Das Training der Problemzonen
Kardiotraining für Frauen
Diäten
Kapitel 26 – Das Ausdauertraining
Übungen für das Ausdauertraining
Anzahl des Ausdauertrainings
Umfang des Ausdauertrainings
Höhe des Pulses
Intervalltraining
Zeitpunkt des Kardiotrainings
Wirkung des Ausdauertrainings
Kapitel 27 – Das Heimtraining
Der Brusttrainingstag
Der Beintrainingstag
Der Rückentag
Training mit einer Langhantel und SZ-Stange
Training mit einer Bank
Kettlebells
Königsfeder, Bullworker, Expander und Gripper
Multifitnessstationen
Kapitel 28– Die Nährstoffe
Eiweiß
Kohlenhydrate
Fett
Vitamine
Mineralstoffe
Wasser
Kapitel 29 – Vitamine
Vitamin A (Retinol)
Vitamin B-Komplex
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Vitamin D (Calciol)
Vitamin E (Tocopherol)
Vitamin F (essenzielle Fettsäure)
Vitamin K (Phyllochinon)
Kapitel 30 – Mineralstoffe
Bor
Calcium
Chlor
Chrom
Eisen
Fluor
Jod
Kalium
Kobalt
Kupfer
Magnesium
Mangan
Molybdän
Natrium
Niacin
Nickel
Phosphor
Selen
Schwefel
Silizium
Vanadium
Zinn
Zink
Kapitel 31 – Lebensmittel von A bis Z
Avocado
Bananen
Bohnen
Brot
Dunkle Schokolade
Eier
Erbsen
Fleisch
Fisch
Geflügel
Haferflocken
Käse
Kartoffeln
Kidneybohnen
Milch
Müsli
Nudeln
Obst
Öle
Nüsse
Quark
Quinoa
Reis
Rindfleisch
Spinat
Trockenfrüchte
Weintrauben
Kapitel 32 – Nahrungsergänzungen
Aminosäuren
Bierhefe
Chondroitin
Cortisolblocker
Diosgonin
Eiweissriegel
Enzyme
Gaba
Glucosamin
Glutamin
Kohlenhydratkonzentrate
Kreatin
Maca
Mineralgetränke
Proteinpulver
Tribulus
Weight Gainer
Vitamin- und Mineralstoffpräparate
Kapitel 33 – Masseaufbau
Die Energiebilanz
Nahrungsaufnahme steigern
Gewichtszunahme überwachen
Verteilung und Verzehr der Nährstoffe
Masseaufbau der verschiedenen Körpertypen
Kapitel 34 – Rezepte
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
Zwischenmahlzeit
Vor dem Training
Nach dem Training
Vor dem Schlafen gehen
Kapitel 35 – Steroide
Anabolika
Androgene
Clenbuterol
Hormone
Insulin
Kapitel 36 – Drogen im Alltag
Kaffee
Tee
Alkohol
Nikotin
Schokolade
Energy-Drinks
Medikamente
Kapitel 37 – Körperpflege
Duschgel
Bodylotion
Körpercremes
Peelings
Sonnencreme
Nagelpflege
Fußpflege
Haarpflege
Geschichte des Bodybuildingsports
Zusammenfassung
Seit fast 40 Jahren betreibe ich mittlerweile Krafttraining. Da ich früher ziemlich dünn war, beschloss ich Muskelmasse aufzubauen. Alles fing Ende der 70er Jahre bei einem Freund im Dachboden seiner Eltern an.
Wir gossen Zement in Eimer und steckten ein langes Heizungsrohr hinein. Am anderen Ende des Rohres machten wir es genauso. Als der Zement hart war, entfernten wir die Eimer und hatten eine Langhantelstange für das Training. Zwei Kurzhanteln stellten wir auf die gleiche Weise her, dafür verwendeten wir kleine Eimer und kurze Stangen. Außerdem hatten wir eine Holzbank zusammengezimmert, auf der wir die verschiedenen Übungen ausführten, die möglich waren. Das war eine ziemlich wackelige Angelegenheit, wenn man auf der Bank lag und trainierte. Beim Hochdrücken bröckelte immer etwas ab und fiel einem ins Gesicht, das lenkte einen schon ziemlich ab.
Anfang der 80er Jahre hatte ich dann einen Trainingskollegen, mit dem ich drei bis viermal pro Woche mit kleinen Kurzhanteln in den Händen joggte. Das war jedes Mal eine Strecke zwischen 10 und 20 km. Das Joggen mit den kleinen Hanteln hat die Wissenschaft übrigens erst für die effektive Fettverbrennung wiederentdeckt. Nach dem Joggen trainierten wir dann noch Kampfsport. Das war eine Mischung aus Boxen, Karate und Kung Fu. Heutzutage wird diese Art von Training als Kickboxen bezeichnet. Auch dafür verwendeten wir teilweise die kleinen Hanteln um die Kraftausdauer, Schlagkraft und Schnelligkeit zu erhöhen, denn ohne die Hanteln waren die Schläge dann viel effektiver.
Bei schlechtem Wetter trainierten wir im Keller des Kollegen. Er hatte dort eine Langhantel liegen und dazu etliche Gewichtsscheiben. Alles zusammen ergab das ein Gesamtgewicht von 130 kg. Wir drückten das Gewicht vom Boden hoch, eine Drückerbank war nicht vorhanden. Er konnte dieses Gewicht mühelos mehrere Male drücken, ich schaffte das leider nicht, nicht einmal die Hälfte davon. Einige Zeit später hatte er sich eine Drückerbank angeschafft. Ich dachte nun, auf der Bank schafft er die 130 kg bestimmt nicht, weil der Weg ja länger ist, aber er belehrte mich eines Besseren und drückte auch hier das Gewicht mühelos mehrere Male. Beim Drücken verwendete er eine sehr gefährliche Technik. Er legte die Hantelstange auf seine Handballen, d.h. er umfasste die Hantel gar nicht mit seinen Fingern. Durch diese ausgefallene Technik wurde die Übung ja nochmals erschwert.
Da er auch Schwimmtrainer und Wildwasserkajakfahrer war, benutzten wir ziemlich oft Kurzhanteln und führten damit die Ruderübung wie in einem Ruderboot aus, immer in Intervallen zu einer Minute. Nach einer Minute mit nur zwei kg schweren Hanteln dachte ich, mir fallen die Schultern ab. Nach einer Minute Pause ging es aber schon wieder weiter und wir absolvierten meist vier bis fünf solcher Durchgänge. Ich wage es, zu behaupten, dass meine gute Schulterentwicklung und Schulterkraft hauptsächlich auf diese Übung zurückzuführen ist.
Einige Monate später meinte mein Partner, in einer Turnhalle sei ein Raum, in dem die ganzen Trainingsutensilien des Vereins lagerten, vom Barren bis zum Reck, aber auch eine Hantelbank, eine Langhantel, Hantelscheiben und Kurzhanteln. Unser erstes Training dort war ausgerechnet im Winter und da der Raum keine Heizung hatte, war es sehr kalt. Unsere erste Aufgabe bestand darin, die Hanteln unter den ganzen Geräten hervorzukramen, da sie anscheinend nie jemand benutzte.
Wir mussten mit Handschuhen, T-Shirt, Trainingspullover und Kapuzenpulli übereinander angezogen trainieren, damit uns einigermaßen warm wurde. Diese Bekleidung machte uns ziemlich unbeweglich. Wir wärmten uns mit gymnastischen Bewegungen auf und absolvierten dann ein paar Sätze mit der leeren Stange. Ohne Handschuhe wären uns wahrscheinlich die Finger an dem Eisen angefroren. Wir trainierten dort zweimal pro Woche und große Motivation hatten wir wegen der Kälte vorher nie, aber wenn wir einmal warm trainiert waren, dann machte uns beiden das Training großen Spaß.
Einige Zeit später erfuhren wir von einer anderen Turnhalle, in der ein beheizter Raum vorhanden war, in dem eine ganze Trainingsstation stand. Die Gewichtsbelastung wurde durch Federn eingestellt. Man kurbelte an einem Griff und je stärker die Feder gespannt war, desto höher war die Belastung. Dabei wurde ein Gewicht in einer Skala angezeigt, dass dem gleichen wie bei der Ausführung einer Übung mit freien Gewichten entsprechen sollte. Vergleichen konnten wie das aber nie, da in diesem Raum zwar einige freie Gewichte vorhanden waren, aber nicht genug für einen Vergleich.
An dieser Station konnte man Bankdrücken, Kniebeugen, Beinpressen, Schulterdrücken und Latziehen ausführen sowie Dips und Situps. Irgendwann waren die Federn aber dann ziemlich ausgeleiert und das Gewicht, dass man dann einstellte, entsprach eigentlich immer ziemlich weniger dem wirklichen Gewicht.
Einige Monate später erfuhr ich dann von einem größeren Fitness-Studio in einem 30 km entfernten Ort. Mit einem Freund zusammen schaute ich mir dieses Studio an und wir beschlossen dort erstmal für drei Monate zu trainieren. Der Besitzer war einverstanden und wir mussten 50 Mark pro Monat bezahlen. Wir fuhren dreimal die Woche zum Training hin und das waren dann immerhin 180 km in der Woche, die wir zu fahren hatten, also 720 km im Monat. Das waren nicht gerade geringe Spritkosten.
In diesem Fall kam es uns gerade recht, dass ein Freund meines Partners ein kleines Studio eröffnete, in dem er aber nur eine bestimmte Anzahl von Personen trainieren lassen wollte. Durch meinen Trainingskollegen bekam ich die Möglichkeit auch in diesem Studio zu trainieren. Jeder der dort trainieren durfte, erhielt seinen eigenen Schlüssel. Dieses Privileg hatten etwa zehn Leute. Der Beitrag kostete 30.- Mark im Monat. Das war wohl das erste Studio mit Öffnungszeiten rund um die Uhr, denn jedes Mitglied konnte ja jederzeit hinein und trainieren. Daran gemessen, war der Beitrag im Verhältnis eigentlich sehr günstig. Der Raum war nicht grösser als ein Wohnzimmer. Darin stand ein Ofen zum Anheizen für die kalte Jahreszeit, der auch schnell viel Wärme im Mini-Studio verbreitete.
Eine Dusche war nicht vorhanden. Es gab eine Drückerbank mit Langhantelstange und genügend Gewichtsscheiben, eine Schrägbank, die ebenfalls mit einer Langhantel bestückt war. Der Kniebeugenständer bestand aus zwei Stützen, die höhenverstellbar waren und es war eine ziemlich abenteuerliche Angelegenheit, das Gewicht aus diesen beiden Stützen herauszuheben und vor allem wieder hinein zu bekommen.
Es gab auch eine Beinpresse, in der man das Gewicht im Sitzen nach vorne drücken musste. Wir nannten dieses Gerät immer Auto. Die Verwendung dieses Gerätes war leider ziemlich schmerzhaft für die Füße, weil es keine Plattform gab, auf die man den ganzen Fuß aufsetzen konnte, sondern lediglich eine eingeschweißte Stange, auf die man mit der Mitte des Fußes drücken musste, um das Gestell mit den Gewichten zu bewegen.
Dann war da noch eine Wadenmaschine sitzend und ein Klimmzuggestell, an dem man auf der einen Seite Gewichtsscheiben aufladen konnte, um leichter Klimmzüge zu schaffen. Das Gewicht drückte einen praktisch mit hoch. Das Ganze wurde abgerundet durch eine Bank für Sit-ups und eine Bank für Nackendrücken. An Hanteln waren eine Wettkampfhantel für Kniebeugen da, zwei Langhantelstangen, eine SZ-Stange und einige Kurzhantelpaare mit unterschiedlichen Gewichten beladen. Für den Bizeps gab es noch eine besondere Trainingshilfe: den Bizepscurler. Dieses gebogene Teil aus Metall hängte man sich mit einem Gurt über die Schulter und dann konnte man die Ellbogen links und rechts in die Biegung legen, um keinen Schwung beim Bizepscurl zu erzeugen. So ein gutes Gerät findet man heute kaum noch in Studios.
Bereits einige Monate später musste das Studio aufgrund vieler Anfragen in größere Räume umziehen. Es begann mit einem großen Raum im Erdgeschoss und bereits ein weiteres Jahr später wurde das erste Stockwerk dazu genommen. Das alles zusammen ergab eine riesige Trainingsfläche. Dies war das erste große, professionelle Fitnessstudio in meiner Heimatstadt mit einer Theke, Duschen und guten Trainingsgeräten- und Maschinen aller Art und viel Spiegeln.
Das Studio hatte einen Nebenraum, in dem wir Boxen trainierten, das heutige Kickboxen. Der erste Trainer, den wir hatten, war Süddeutscher Meister im Boxen und stellte etwas Neues vor, das er Kontaktboxen nannte. Dabei wurden nicht nur die Fäuste, sondern auch die Füße eingesetzt. Das waren die Anfänge des heutigen Kickboxens.
Später hatten wir dann einen Trainer aus dem Karatesport, der bereits mehrere Titel vorweisen konnte und in den 90er Jahren Europameister im Kickboxen wurde.
Leider schloss das Studio im Jahr 1987 seine Pforten. Das war sehr schade, denn der Zusammenhalt und die Kameradschaft der Mitglieder untereinander war wunderbar. Wir gingen zusammen in Discos, auf Feste und es gab jedes Jahr eine Weihnachtsfeier. So etwas findet man heutzutage wohl kaum mehr in den Studios.
In den fünf Jahren, von 1982 bis 1987 in denen das Studio bestand, gab es viele Trainings- und Ernährungssemimare mit bekannten Bodybuildern und wir besuchten auch in anderen Studios Seminare. In diesen Jahren fuhren wir auch jedes Jahr auf die Deutsche Bodybuilding-Meisterschaft nach München, die im Deutschen Museum stattfand. Das war immer Mitte Mai und es war meistens bestes Wetter.
In der Stadt München sah man dann immer schon viele Sportler in Trainingsanzügen herumlaufen, die sehr breit waren. Bei der Meisterschaft traten immer Gaststars auf, Bodybuilder, die weltbekannt waren und es war immer ein einmaliges Ereignis.
In diesem Zeitraum hatte ich auch die Ehre ein Seminar von Arnold zu besuchen. Das war natürlich die Krönung für jeden Bodybuilder. Ich konnte ihm sogar die Hand schütteln und habe heute noch eine Urkunde zur Erinnerung an diesen großen Tag.
Im Jahr 1987 eröffnete ein neues Studio in meiner Heimatstadt, in dem ich mich natürlich gleich anmeldete. In diesem Studio trainiere ich heute noch, bin also seit über dreißig Jahren Mitglied. Solche langjährigen Mitglieder gibt es wohl heutzutage kaum noch. In dem Studio, in dem ich trainiere sind es nur noch einige wenige Sportler.
In diesem Studio fand einmal ein Bankdrückwettkampf statt, bei dem noch ein benachbartes Studio teilnahm. Es gab nur zwei Gewichtsklassen, bis 90 kg und über 90 kg. Ich nahm in der Klasse bis 90 kg teil und konnte knapp den Sieg für mich entscheiden.
In meiner gesamten Trainingszeit hatte ich 14 Trainingspartner, aber seit einigen Jahren trainiere ich alleine, weil ich dabei viel flexibler bin mit der Zeiteinteilung und dem Trainingsprogramm. Ich habe mit Wettkampfbodybuildern trainiert und mit einem mehrfachen Weltmeister im Kraftdreikampf. Zwei meiner ersten Trainingspartner hatten später großen Erfolg im Sport. Einer schaffte es im Bodybuilding bis zum Vize-Mr.-Universum, der andere wurde im Kickboxen Vizeweltmeister im Schwergewicht. Beide hatten schon mit 16 Jahren mit dem Krafttraining begonnen, waren zielstrebig und trainierten regelmäßig. Der Bodybuilder musste jeden Tag von Montag bis Samstag 15 km mit dem Zug zum Training und wieder zurückfahren. Der Kickboxer fuhr zu jedem Training 10 km mit dem Mofa und das bei jedem Wetter. Diese beiden hatten viel Spaß am Training und haben es sicher auch heute noch. Das waren nur zwei Beispiele für Motiva
Irgendwann dachte ich mir, ich versuche auch mal, einen Titel zu holen, also nahm ich im Jahr 2012 in der Klasse über 55 Jahre und bis 100 kg an einer Deutschen Meisterschaft im Bankdrücken teil und konnte in dieser Klasse gewinnen. Am Anfang meiner Trainingszeit wog ich 76 kg und mein späteres Höchstgewicht betrug 98 kg. Bei diesem Gewicht fühlte ich mich allerdings nicht mehr wohl und zu fett. Mein Idealgewicht liegt bei ca. 90 kg. Nach 40 Jahren Trainingserfahrung habe ich beschlossen, dieses Buch zu schreiben, um meine Erfahrungen weiterzugeben und Ihnen zu helfen, Fehler von Beginn an zu vermeiden. Dieses Buch richtet sich an alle, die Freude an diesem schönen Sport haben, egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi. Jeder wird sicher viele oder zumindest einige interessante Informationen darin finden. Viel Freude beim Training!
Uwe Kraus Lichtenfels, im Frühjahr 2018
Foto: Uwe Kraus, Deutscher Meister im Bankdrücken Deutscher Meister 2012, Altersklasse 55 plus
Gewichtsklasse bis 95 kg, Wettkampfgewicht 94 kg „Dieses Buch bietet umfangreiche Infos aus vier Jahrzehnten Praxis und ist für jeden Kraftsportler empfehlenswert.“
Uwe Kraus, Lichtenfels
Foto: Dirk Schumann, Kraftdreikämpfer
Sportliche Erfolge 2017, Gewichtsklasse -74,0 kg Masterklasse I+II
Deutscher Meister im Powerlifting (P.A.G.-Verband)
Deutscher Meister im Bankdrücken (UPC-Verband)
Deutscher Meister im Bankdrücken (BVDK-Verband)
Europameister im Powerlifting (EPC-Verband)
Weltmeister im Kreuzheben (EPC-Verband)
Weltmeister im Kreuzheben in CZ-Prag (WUAP-Verband)
Weltmeister im Bankdrücken in NL-Emmeloord (WPF-Verband)
„Dieses Buch ist eine Bereicherung für alle Kraftsportler.“
Dirk Schumann, Coburg
Foto: Harald Strauß, 6, Dan Shotokan-Karate
Nachstehend eine Liste meiner Erfolge und Prüfungen:
3-facher Bayerischer Meister im Shotokan-Karate
1981 Prüfung zum 1. Dan
1987 Prüfung zum 2. Dan
1993 Prüfung zum 3. Dan
2001 Prüfung zum 4. Dan
2008 Prüfung zum 5. Dan
Im Jahr 2015 habe ich die Prüfung zum 6. DAN Shotokan-Karate bestanden. Ich übe diesen Kampfsport seit 1974 aus und habe in dieser Zeit auch immer Krafttraining in meinen Trainingsablauf eingeplant. Karate stand damals noch in den Kinderschuhen. Einmal wöchentlich trainierte ich in Bamberg. Im Jahr 1979 war ich Mitgründer der Karateabteilung des TS Lichtenfels. Seit dreißig Jahren arbeite ich als Trainer und besuche regelmäßig Fortbildungen und Lehrgänge. Ich bin Fachübungsleiter, C-Trainer und Selbstverteidigungstrainer und besitze seit 1985 die Prüferlizenz für Kyu-Prüfungen und seit 2003 die für Dan-Prüfungen.
„Ich wünsche Uwe Kraus viel Erfolg mit seinem Buch.“
Harald Strauß, Lichtenfels
Foto: Bernhard Voigt, 7. Dan Ju-Jutsu
Meine sportliche Laufbahn:
Ju-Jutsu seit 1976, davor 2 Jahre Shotokan-Karate
1983 Prüfung zum I. Dan
1975 Prüfung zum II. Dan
1987 Prüfung zum III. Dan
1992 Prüfung zum IV. Dan
1996 Prüfung zum V. Dan
Im Ju-Jutsu Prüfungswesen werden nur fünf Dangrade geprüft.
2005 Verleihung des 6. Dan’s (Ehrendan) durch den Deutschen Ju-Jutsu-Verband (DJJV)
2016 Verleihung des 7. Dan‘s (Ehrendan) durch den Deutschen Ju-Jutsu-Verband (DJJV)
1986 Übungsleiter F-Lizenz Ju-Jutsu (jetzt Trainer C-Breitensport)
1991 Trainer B-Lizenz Ju-Jutsu (Leistungssport) Köln
1994 Trainer A-Lizenz Leistungssport in Lindow/Kassel
1998 Trainer A-Lizenz Breitensport (Ju-Jutsu-Lehrer in Lübeck
1998 Sportphysiotherapie Lizenz im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)
Von 1987 bis 2002 Physiotherapeut der Deutschen Ju-Jutsu Nationalmannschaft DJJV).
Auf Grund meines Berufes als selbständiger Physiotherapeut kam neben meiner Trainerfunktion eine zusätzliche Herausforderung auf mich zu. Zusammen mit einem Orthopäden bauten wir eine medizinische Versorgung, zuerst auf Landesebene (Bayern) und ab 1987 auch auf Bundesebene auf. So waren wir bereits 1987 in Berlin auf der 1. Deutschen Meisterschaft im Ju-Jutsu-Wettkampf als offizielles Arzt/Therapeuten Team eingesetzt. Es folgten weitere 15 Jahre aufopferungsvoller Einsatz für den Deutschen Ju-Jutsu-Verband auf vielen nationalen und internationalen Veranstaltungen im In- und Ausland. Ohne ein vernünftiges und sportartspezifisches Krafttraining kann man keinen Leistungssport optimal betreiben. Ich selbst praktiziere seit vielen Jahren aufgrund meiner persönlichen und auch beruflichen Interessen als Trainer und Sportphysiotherapeut das Krafttraining mit freien Gewichten (Hanteln, Kettlebell, Sandbag usw.). Denn je natürlicher ein Bewegungsablauf ist, umso effizienter ist das Ergebnis.
„Ich finde es toll, dass ein „alter Fuchs“ wie Uwe Kraus sich die Mühe macht, seine jahrelange Erfahrung in einem Buch festzuhalten.
Viel Erfolg damit – Uwe.
Bernd Voigt, Lichtenfels
Meine E-Mail-Adresse:
Foto: Achim Seubold, 1. Dan Ju-Jutsu, 1. Dan Karate
Meine Graduierungen:
I. Dan Ju-Jutsu
I. Dan Karate
„Uwe Kraus präsentiert hier ein Buch, dass durchaus auch für Ju-Jutsu-Sportler interessant ist. Dieses Werk zu lesen ist sehr empfehlenswert.“
Achim Seubold, Coburg
Foto: Bernd Grau, 2. Dan Kickboxen
Meine Erfolge:
1990 Deutscher Meister im Amateur-Kickboxen
Von 1990 bis 1992 fünfmal Deutscher Meister im Profi-Kickboxen
1991 Europa-Meister im Kickboxen.
Meine Graduierungen:
1. Dan
2. Dan
Von 1989 bis 1996 führte ich in meinem Kickboxstudio „Golden Glove“ in Lichtenfels fünf Schüler zum Deutsche Meistertitel. Zehn meiner Sportler brachte ich in der Rangliste der „WKA“ (World-Kickbox-Association) unter die ersten zehn Plätze.
Anfang 2012 entstand unter meiner Führung das Kampfsport-Team-Lichtenfels. Seit 2014 sind wir ein eingetragener Verein und seit 2018 Mitglied im Bayerischen Landessportverband.
Mittlerweile zählt das „KST“ knapp 70 Mitglieder und ist Mitglied in der „BAKU“ (Bayerische Amateur-Kickbox-Union) dem bayerischen Unterverband der „WAKO“ (World-Kickbox-Association).
„Für sein Buch wünsche ich Uwe Kraus viel Erfolg!“
Bernd Grau, Lichtenfels
Foto: Peter Zirkelbach, Deutscher Meister im Bodybuilding
Meine sportlichen Erfolge
1993 Bayerischer Meister NABBA
1993 Deutscher Meister NABBA
„Als ehemaliger Wettkampfbodybuilder weiß ich, was hartes Training bedeutet. Deswegen finde ich es gut, dass hier ein ausführliches Buch über das Krafttraining vorliegt.“
Peter Zirkelbach, Bad Staffelstein
Foto: Hubert Weberpals, Deutscher Meister im Bodybuilding
Meine Erfolge:
1991 Deutscher Meister im Bodybuilding
1993 M. Universum Wahl 7. Platz
„In meiner aktiven Wettkampfzeit habe ich sehr hart trainiert. Ich finde es sehr gut, dass Uwe Kraus dieses Buch mit den vielen Infos über das Training veröffentlicht hat.“
Hubert Weberpals, Marktzeuln
Antonio Koch
Meine Erfolge im Karate:
1980 2. Platz Bayerische Meisterschaft Kumite
1983 3. Platz Bayerische Meisterschaft Kumite
1983 2. Platz Bayerische Meisterschaft Kata Team
1987 3. Platz Bayerische Meisterschaft Kumite Team
1989 3. Platz Oberfränkische Meisterschaft Kumite Team
Meine Graduierungen:
1990 1. Dan Karate 1990
2014 1. Dan Aikido 2014
2016 2. Dan Aikido 2016
„Dieses Buch bietet einen guten Einblick in das Krafttraining.“
Antonio Koch, Bad Staffelstein
Bevor Sie mit dem Training starten, suchen Sie sich ein gutes Studio aus, in welchem einer oder mehrere gut ausgebildete Trainer vorhanden sind und suchen Sie sich einen zuverlässigen Trainingspartner. Am besten Sie bringen ihn gleich selbst mit.
Fragen Sie Freunde und Bekannte ob Sie Lust haben zu trainieren. Suchen Sie sich vor allem als Neueinsteiger ein Studio aus, welches Sie von Anfang an gut betreut. Ein Studio, welches nur wenig Beitrag verlangt, rund um die Uhr geöffnet hat, aber keinen Trainer vorzuweisen hat, ist sicherlich nicht die richtige Wahl.
Bevor Sie sich in einem Studio anmelden, sollten Sie dort ein Probetraining absolvieren. Achten Sie auf Sauberkeit und gute Öffnungszeiten. Das Studio darf nicht regelmäßig überfüllt sein. Die Umkleidekabine sollte groß genug sein, um immer einen Platz zu finden und Schließfächer für Ihre Wertsachen müssen ebenfalls vorhanden sein. Duschen, die einen sauberen Eindruck erwecken, sind ebenfalls wichtig.
Auch eine gute Geräteausstattung zeichnet ein Topstudio aus. Auf jeden Fall sollten freies Bankdrücken und freie Kniebeugen möglich sein und Kurzhantelpaare bis mindestens 50 kg vorhanden sein, am besten in Abstufungen von 2,5 kg. Klimmzug- und Dipmaschinen können den guten Eindruck noch abrunden.
Wenigstens zu bestimmten Zeiten sollte ein Trainer oder ein Ansprechpartner vor Ort sein, der ihre Fragen beantwortet oder die richtige Ausführung der Übungen kontrolliert.
Für das Ausdauertraining müssen genügend Geräte vorhanden sein, vom Laufband über Radergometer bis zum Ellipsentrainer, um effektives Kardiotraining zu betreiben. Diese Geräte sollten die Möglichkeit bieten, während des Trainings den Puls zu messen. Vergleichen Sie auch die Höhe des Monatsbeitrages der einzelnen Studios.
Es ist zwar schön, wenn ein Studio viele Kurse anbietet, aber es muss sich das auch bezahlen lassen. Wenn Sie keine Kurse belegen und nur mit Hanteln und Maschinen trainieren wollen, dann wählen sie ein Studio aus, welches nur reines Hanteltraining anbietet, ohne irgendwelche Kurse, der Monatsbeitrag wird hier wesentlich günstiger sein. Natürlich spielt auch die Entfernung vom Wohnort eine Rolle. Wenn Sie erst 50 km zum Training fahren müssen, wird das eingesparte Geld für Spritkosten verbraucht. Überlegen Sie also gut, wo sie trainieren wollen.
Es gibt einen Spruch, der besagt, erst den Arm eines Trainers anzuschauen soll, bevor Sie sich ihm anvertrauen. Sicherlich wird ein Trainer, dessen Oberarmumfang zehn Zentimeter weniger beträgt als ihrer aufweist, kaum weiterhelfen können. Aber Anfänger in diesem Sport sind auf jeden Fall mit einem Trainer gut bedient.
Einen guten Trainingspartner zu finden, ist nicht leicht. Er sollte ungefähr gleich stark sein, die gleichen Ziele verfolgen und zur gleichen Zeit wie sie Zeit für das Training haben. Er muss bei bestimmten Übungen Hilfestellung geben und genau wissen, wann er einzugreifen hat. Er sollte Sie immer zu Höchstleistungen antreiben und Sie ihn natürlich auch.
Nur einmal in meiner ganzen Trainingszeit habe ich bei einem Partner nicht aufgepasst. Er trainierte French-Press im Liegen, eine Übung für den Trizeps, bei der auf einer Bank liegend die Hantel auf die Stirn herabgelassen wird. Er brachte die Hantel nicht mehr hoch, weil sein Trizeps vorher versagte. Genau in diesem Moment war ich abgelenkt und hatte mal kurz weggeschaut. Die Hantel knallte ihm genau auf die Nase. Einige Tage später sah man an dieser Stelle noch eine Schwellung.
In diesem Kapitel beschreibe ich noch einige Dinge, die unbedingt zum Training nötig sind, aber auch einige die sinnlos sind. Es werden ja heutzutage alle möglichen Trainingsutensilien angeboten, deswegen hier ein kleiner Überblick über diese Dinge
Vielleicht haben Sie schon einmal in ihrem Studio beobachtet, wie manche Sportler Bandagen bei der Ausführung von Kniebeugen um ihre Knie gewickelt haben oder beim Bankdrücken um ihre Ellenbogengelenke.
Bei sehr schweren Gewichten ist dies durchaus sinnvoll, um die Gelenke zu schonen. Die Bandagen sollten elastisch sein, denn wenn sie zu fest sind, wird die Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt.
Als Neueinsteiger müssen sie an derartige Bandagen noch keinen Gedanken verschwenden. Von den verwendeten Gewichten, für die Sie diese Bandagen benötigen, sind Sie noch weit entfernt.
Spezielle Cremes, die auf die Oberfläche der Muskeln eingerieben werden, sollen die Muskeln vor dem Training erwärmen. Es ist allerdings nicht erwiesen, ob die Cremes bis zu den Muskeln vordringen. Deshalb sollten Sie ihre Muskulatur besser mit Gymnastik, leichtem Gewicht und Dehnübungen erwärmen, als ihre Zeit mit dem Einreiben der Creme zu verschwenden.
Außerdem sparen Sie dann auch noch Geld, welches Sie für sinnvollere Trainingshilfen ausgeben können. Feuchtigkeitscremes sollten Sie bei trockener Haut allerdings regelmäßig verwenden, denn trockene Haut benötigt viel Feuchtigkeit. Achten Sie darauf, dass die Creme frei von Ölen ist und nutzen Sie vorwiegend Gels.
Der Bizepscurler wurde bereits im Vorwort erwähnt. Es handelt sich um eine gebogene Platte aus Metall, die sich mit einem Gurt um den Hals hängen lässt und dann in Höhe des Bauchnabels am Körper aufliegt. Dadurch wird eine sehr exakte Bewegungsausführung ohne Schwung ermöglicht, denn die Ellbogen bleiben unbewegt und der Bizeps wird isoliert trainiert.
Diese Übung entwickelt besonders den unteren Teil vom Bizeps. Dieses gute Hilfsmittel ist in den heutigen Studios kaum noch zu finden.
Eisenschuhe wiegen schon alleine einige kg. Sie haben ein Loch, durch das sie eine Hantelstange schieben und auf diese dann Hantelscheibe stecken können. Mit dem Zusatzgewicht bestückt lassen sich dann verschiedene Bauchübungen wie Knieheben hängend oder Beinheben liegend trainieren.
Ein starker Gürtel gibt dem unteren Rücken Halt bei der Verwendung von schweren Gewichten. Nutzen sie einen solchen Gürtel bei Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben, Nackendrücken, Langhantelcurls oder Wadenheben stehend, aber wirklich nur bei sehr schweren Gewichten.
Mit diesen Griffen, die über die Hantelstange gezogen werden, bekommen sie einen starken Griff und massive Unterarme. Eine dickere Hantel aktiviert mehr Muskeln in den Armen und dadurch wird die Muskelgröße erhöht und die Kraft gesteigert.
Handgelenkschoner sind durchaus sinnvoll, damit die Gelenke nicht umknicken, wenn Sie schweres Gewicht aufgeladen haben. Aber als Anfänger benötigen Sie diese noch nicht. Ohne deren Verwendung werden ihre Handgelenke erstmal gut gekräftigt.
Spezielle Trainingshandschuhe schützen ihre Hände, wenn diese sehr empfindlich sind. Sie können aber alternativ auch zwei Schaumgummipolster verwenden. Ohne die Hände zu schützen ist das Training natürlich auch möglich. Dabei werden Sie aber am Anfang Blasen bekommen, bis sich die Haut an das Eisen gewöhnt hat.
An einem Kopfband können Sie eine Hantelscheibe oder eine Kurzhantel befestigen und damit ihren Nacken trainieren. Ein schwacher Nacken muss trainiert werden, aber das geht auch durch gezieltes Training mit Hantelübungen wie Nackenheben mit der Langhantel oder mit Kurzhanteln. Ein Kopfband dürfte außerdem bei den wenigsten Studios vorhanden sein.
Diese Stiefel sind dazu geeignet, sich an einer Klimmzugstange mit dem Kopf nach unten zu hängen, dadurch wird die Wirbelsäule gestreckt und das ist auch ziemlich entspannend. Unsere Wirbelsäule wird ja tagsüber ständig zusammengedrückt, durch dieses Aushängen wird dem entgegengewirkt. Auch zur allgemeinen Entspannung ist das Aushängen sehr gut geeignet. Diese Stiefel helfen ihnen dabei, Rückenschmerzen zu verringern, falls welche vorhanden sind.
Das Hängen nach unten dehnt die Rücken-, Nacken- und Schultermuskulatur. Bei Rückenschmerzen und Krämpfen bringt es ebenfalls sofortige Erleichterung. Es ist ziemlich ungewohnt, mit dem Kopf nach unten zu hängen. Deswegen sollten Sie am Anfang nur kurz hängen und die Zeit dann langsam steigern. Sie können diese Stellung auch für das Bauchtraining nutzen, indem Sie ihren Oberkörper nach oben bewegen und versuchen, mit den Fingern ihre Oberschenkel zu erreichen. Das ist sehr anstrengend und für Anfänger nicht geeignet.
Hier handelt es sich um spezielle Haken, die an einer Langhantelstange eingehängt werden. In die Halterungen dieser Trainingshilfen werden dann die Kurzhanteln gelegt. Somit müssen Sie die Kurzhanteln nicht mehr selbst hochschwingen und die Bewegung auch nicht aus der untersten Position starten.
Das Schulterhorn wird im Kraftsportbereich gern verwendet. Mit Hilfe des Schulterhorns sind Leitungssteigerungen im Bankdrücken von 10-20 kg innerhalb weniger Wochen möglich. Aber nicht nur das, es schützt auch vor Verletzungen der Schulter. Für das Training mit dem Schulterhorn benötigt man nur geringes Gewicht und eine kurze Trainingszeit von 15-20 Minuten.
Vorgeschädigte Sehnen der Schulter werden nicht beansprucht und die meist verkürze Brustmuskulatur wird optimal gedehnt. Das Schulterhorn trainiert gezielt die Außenrotatoren und verhindert gleichzeitig die Belastung aller anderen Hilfsmuskeln. Außerdem hilft ihnen dieses Gerät dabei, mehr Muskelmasse auf die Brust, Arme und Schultern zu bekommen. Langfristig ist es hilfreich, um Schulterprobleme zu beseitigen. Es gibt kein besseres Gerät für das Training der Außenrotatoren.
Dazu gehören auf jeden Fall gute Schuhe. Für Kniebeugen oder Wadenheben stehend sind diese auf jeden Fall sinnvoll. Laufschuhe sind nicht für das schwere Training geeignet. Gute Schuhe sollten dicke Sohlen haben und die Knöchel stützen, damit ein Umknicken verhindert wird. Sparen sie nicht beim Kauf der Trainingsschuhe.
Beim Training sollten sie immer Trainingsschuhe tragen. In Badeschuhen zu trainieren, ist nicht empfehlenswert. Es ist ziemlich schmerzhaft, wenn einem eine Hantelscheibe auf den Fuß fliegt.
Bei der Kleidung sollten Sie Waren aus Baumwolle verwenden, denn diese saugen den Schweiß von der Haut auf. Für die eigene Motivation sind Kleidungsstücke ideal, die den gerade trainierten Muskel nicht verdecken, also Muskel-Shirts oder Shorts.
Ein Trainingstagebuch ist für jeden Athleten sinnvoll. Schon alleine die Möglichkeit, nachzusehen, was man in jedem Training geleistet hat, motiviert einen für weitere Trainingseinheiten. Es regt einen auch an, im nächsten Training noch bessere Leistungen zu erbringen.
Woher wollen sie wissen, wieviel Gewicht sie im letzten Training bei welcher Übung aufgelegt haben und wie viele Wiederholungen sie damit geschafft haben, das kann sich kein Mensch merken.
Sportler, die ein Trainingstagebuch führen, werden immer bessere und schnellere Fortschritte erzielen, als diejenigen, die keines führen. Jede Steigerung, sei es eine Wiederholung mehr mit dem gleichen Gewicht oder fünf kg mehr Gewicht mit der gleichen Wiederholungszahl wie im letzten Training muss eingetragen werden.
Das Trainingstagebuch wird Sie motivieren, ihre Leistung in jedem Training zu steigern. Jederzeit können Sie in diesem Buch nachprüfen, wieviel Gewicht Sie in einer bestimmten Übung, die Sie schon lange nicht mehr trainiert haben beim letzten Mal verwendet haben.
In einem Trainingstagebuch haben Sie die Möglichkeit über die Maße ihrer Muskeln Buch zu führen und über ihr Körpergewicht. Supplemente, die sie zu sich nehmen, lassen sich ebenfalls eintragen und auch alle Nahrungsmittel, die sie in der Aufbauphase bevorzugt jeden Tag zu sich nehmen.
Kleben Sie auch regelmäßig Fotos von sich ein, um die Veränderungen an ihrem Körperbau zu sehen. Trainingstagebücher gibt es fertig zu kaufen und sie sind sehr übersichtlich. Sie können auch einen normalen Spiralblock im DIN A 5 oder DIN A 3-Format verwenden oder ihre Leistungen auf ein Blatt Papier schreiben und dann zu Hause digital verwalten.
Ihre Trainingstasche sollte genügend Platz für Sportkleidung und Schuhe haben, für die Schuhe ist ein Extrafach oder ein extra Beutel ideal. Für Trainingszubehör wie Gürtel, Zughilfen oder Handschuhe muss ebenfalls Platz sein. Ein extra Fach ist zwingend notwendig für verschwitzte Kleidung und ihr Handtuch. Auch für ein Getränk sollte noch irgendwo Platz sein.
Zughilfen werden mit Bändern um die Handgelenke befestigt und dann an einer Stage eingehängt. Dadurch lässt sich die Stange besser festhalten, sollte die Griffkraft nachlassen. Zughilfen sind besonders bei sehr schwerem Training sinnvoll. Verwenden Sie Zughilfen nicht regelmäßig, damit die Haltekraft der Hände zunimmt. Irgendwann werden sie die Zughilfen nur noch gelegentlich bei bestimmten Übungen oder gar nicht mehr benötigen.
Sicherlich haben Sie das auch schon mal im Studio erlebt. Sie sind mitten im Training. Plötzlich gibt es einen Riesenschlag, der sie aus ihrer Konzentration aufschreckt. Ein Mitglied hat bei einer auf einer Ablage der Bank liegenden Stange auf der einen Seite die Scheiben abgezogen und die Sicherheitsarretierungen vorher nicht über der Stange arretiert.
In diesem Fall macht sich natürlich sofort die Erdanziehungskraft bemerkbar und die Scheiben, die sich jetzt noch auf der anderen Seite der Stange befinden, knallen nach unten. Dabei kann man noch von Glück reden, wenn dabei kein anderer Trainierender verletzt wird. In diesem Kapitel beschreibe ich einige Dinge, die für ihre eigene und die Sicherheit der anderen im Studio wichtig sind.
Die richtige Atmung ist im Krafttraining unerlässlich. Halten Sie beim Bankdrücken während des Hochdrückens niemals die Luft an. Vermeiden Sie diese Pressatmung unbedingt, sonst steigt der Blutdruck an. Atmen Sie immer gleichmäßig aus während positiven Phase der Bewegung.
Wie bereits oben erwähnt, sollten Sie niemals die Sicherung der Ablage auf der Bank aufklappen, wenn die Hantel nur auf einer Seite mit Gewicht beladen ist.
Ebenfalls sehr wichtig ist es, immer die Verschlüsse auf die Stange zu schieben, denn wenn Sie die Hantel einmal beim Drücken etwas schräg halten, dann lösen sich die Scheiben von der Hantel und diese bewegt sich auf der entgegengesetzten Seite, auf der sich noch Scheiben befinden schnell nach unten. Das kann sehr unangenehm werden, vor allem für diejenigen, die gerade zufällig danebenstehen.
Wenn Sie mit schweren Gewichten trainieren, dann sollte ihr Trainingspartner immer zur Sicherheit dahinterstehen, um sie beim Versagen zu unterstützen. Wenn Sie keinen Trainingspartner haben, dann bitten Sie einen Studiokollegen kurz um die Hilfestellung. Er sollte ihnen dabei natürlich nur ganz leicht helfen.