Massenmedien und Wahlbeteiligung - Florian Zerfaß - E-Book

Massenmedien und Wahlbeteiligung E-Book

Florian Zerfaß

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Klassiker der empirischen Wahlforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wahlen sind Schlüsselereignisse in modernen Demokratien, sie sind zugleich die elementarste Form politischer Partizipation und der gängige Weg, auf dem das Volk als Träger der Staatsgewalt Macht verleiht – indem es Personen oder Parteien auf Zeit mit der politischen Entscheidungsfindung betraut. Gleichzeitig sinken in vielen westlichen Demokratien die Wahlbeteiligungsraten. In der politischen Kommunikationsforschung wird die zunehmende Wahlenthaltung häufig auf die Massenmedien und deren negative Berichterstattung über Politik zurückgeführt, gleichzeitig ist die Frage, wie Massenmedien sich auf Wahlbeteiligung auswirken in der empirischen Wahlforschung kaum erforscht. In dieser Arbeit wird eine theoretische Grundlage zur systematischen Analyse der Auswirkungen von Massenmedien auf Wahlbeteiligung entwickelt. Ausgehend vom sozialpsychologischen Modell der Wahlentscheidung und Erkenntnissen zum Phänomen "Nichtwahl", die im Rahmen des sozialpsychologischen Ansatzes empirisch gewonnen wurden, wird das Modell mit Erkenntnissen der Medienforschung kombiniert. Daraufhin werden Hypothesen entwickelt, wie die Berichterstattung von Massenmedien zu einem Sinken der Wahlbeteiligung führen kann. Sofern geeignete empirische Daten aus anderen Studien vorliegen, wird die Plausibilität der hier entwickelten Hypothesen mit empirischen Daten illustriert.

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2.1 Das Michigan-Modell zur Erklärung von Wahlverhalten.
2.1.1 Das Konzept der Parteiidentifikation.
2.1.2 Sachfragen- und Kandidatenorientierungen.
2.2 Ein modifiziertes Modell im Rahmen des Michigan-Ansatzes.
2.3 Parteiidentifikation und Wahlbeteiligung.
3. Medienwirkungen auf Einstellungen.
4. Massenmedien und Wahlbeteiligung.
4.1 Kurzfristige Medieneinflüsse auf die Wahlbeteiligung.
4.2 Langfristige Medieneinflüsse auf die Wahlbeteiligung.
5. Fazit und Ausblick.

Page 1

Massenmedien und Wahlbeteiligung.

Theoretische Überlegungen auf einem kaum erschlossenen Feld

Page 1

1. Einleitung

Wahlen sind Schlüsselereignisse in den Demokratien unserer Zeit. Sie sind nicht nur die elementarste Form politischer Partizipation, sondern in den modernen Massendemokratien auch der gängige Weg, auf dem das Volk als Träger der Staatsgewalt Macht verleihtindem es Personen oder Parteien auf Zeit mit der politischen Entscheidungsfindung betraut (vgl. Schmitt 2005: 3-5). Waldron bezeichnet regelmäßige Wahlen gar als das „Recht der Rechte“ des Bürgers in Demokratien (zitiert nach Schmitt 2005: 5). Aus dieser Perspektive mag es zunächst ein wenig verwundern, dass die empirische Wahlforschung in Deutschland der Stimmenthaltung lange Zeit nur geringe Aufmerksamkeit widmete - was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen bis in die 1970er Jahre hinein sehr hoch war und zeitweilig über 90 Prozent lag (vgl. Kleinhenz 1995: 17). Keineswegs verwundern kann es dagegen, dass angesichts sinkender Wahlbeteiligungsraten (siehe Abbildung 1 im Anhang) die Nichtwähler spätestens seit Anfang der 90er Jahre verstärkt in den Blickpunkt gerückt sind (vgl. Falter/Schumann 1994: 161-162 und Caballero 2005: 329-330).

Sehr ähnlich verlief die politikwissenschaftliche Aufmerksamkeitskurve für die Rolle von Massenmedien bei Wahlen. Lange Zeit kaum berücksichtigt, erfuhren die Medien in der empirischen Wahlforschung jüngst eine erheblich gesteigerte Aufmerksamkeit, obgleich sie immer noch ein Schattendasein fristen (vgl. Brettschneider 2005: 473-474, 497-499). Die bedeutendste Rolle spielen dabei Untersuchungen, wie Massenmedien die Entscheidung zur Wahl einer bestimmten Partei beeinflussen (vgl. dazu ebenfalls Brettschneider 2005). Nach wie vor weitgehend ausgeblendet ist indes die Frage, ob und - falls ja - wie sich Massenmedien auf die Beteiligung an Bundestagswahlen auswirken; also darauf, ob je-mand sich überhaupt zum Urnengang entschließt oder gar nicht wählen geht. Ziel dieser Arbeit ist es, auf diesem kaum erschlossenen Feld eine Orientierung zu liefern. Mangels empirischer Daten wird diese Orientierung in erster Linie theoretisch sein. Es geht im Folgenden also darum Hypothesen zu formulieren, auf welchen Wegen Massenmedien zu einem Sinken der Wahlbeteiligung führen können. Soweit vorhanden, wird die Plausibilität dieser Hypothesen an geeigneten Stellen mit empirischen Daten illustriert. Zunächst gilt es bei diesem Vorhaben ein Modell zu entwickeln, welches die Entscheidung des Wählers für oder gegen eine Wahlteilnahme erklären kann. Die etablierte Nichtwahlforschung greift dazu auf theoretische Ansätze aus der Wahl- und Partizipations-forschung zurück (vgl. Caballero 2005: 330; vgl. zur Unterscheidung zwischen Ansatz und Modell Schoen/Weins 2005: 188, Fn. 1). In der Wahlforschung wiederum haben sozialpsy-