Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Lassen Sie sich verführen von der Erotik der Tagebücher der Mata Hari, die durch ihre schonungslose Offenheit bestechen. Erleben Sie mit ihr die Faszination indischer Tempelriten; erfahren Sie von ihren lesbischen Erlebnissen als Klosterschülerin, bis hin zu ihrer leidvollen Ehe mit einem Macho.-
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 161
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Effes
SAGA Egmont
Mata Hari II
Copyright © 1995, 2018 Effes und Lindhardt og Ringhof Forlag A/S
All rights reserved
ISBN: 9788711717318
1. Ebook-Auflage, 2018
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach
Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com
Diese Art, sich Geld zu verschaffen, erschien meinem Gatten recht bequem; ich mußte mich also noch einige Male dazu hergeben, seine Schulden auf derart schmähliche Weise ‚mittragen zu helfen‘, wie er sich ausdrückte.
Einmal wurde ich von ihm sogar gezwungen, eine besonders brennende Ehrenschuld ‚in natura‘ zu begleichen … Der Hauptmann entpuppte sich immer mehr als unverbesserlicher Spieler. Es gab Tage, an denen er gar nicht erst nach Hause kam, sondern vom Spieltisch aus gleich seinen Geschäften nachging, nachdem er die ganze Nacht bei den Karten durchwacht hatte. Häufiger jedoch übernachtete er bei irgendeiner galanten Dame oder gar in einem der öffentlichen Häuser der Nachbarschaft.
Bei Calisch und den anderen handelte es sich um ‚Gefälligkeiten‘, diesmal aber war es ein glatter Handel, es mußte alles eingesetzt werden.
Dieser besondere Fall, der mich veranlaßte, einen bekannten Industriellen unserer Stadt aufzusuchen, um eine Spielschuld, die mein Gatte infolge der abnormen Höhe des Betrages, es handelte sich um 3000 Gulden, in barem unmöglich begleichen konnte, mit meinem Körper zu bezahlen, hatte für mich noch eine ganz besondere, weittragende Bedeutung.
Nur die Drohung, daß ein Skandal den Ruin meines geliebten Vaters nach sich ziehen könnte, bewog mich, auch diesmal dem unmenschlichen Befehl nachzukommen, mich zu van Boom zu begeben und – „mich ihm zur Verfügung zu stellen“.
„Du gefällst ihm gut, dem wackeren Herrn van Boom, sogar sehr gut, ich glaube das reiche, geile Schwein hat mich überhaupt nur deshalb so in die Enge getrieben, um von mir etwas Besonderes – zum Beispiel meine schöne, junge Frau verlangen zu können. Na, er kann’s haben, jedenfalls leichter als seine 3000 Gulden, die er bei mir wohl nicht fände, und wenn er mich auf den Kopf stellte. Diese zynischen Worte bildeten die ‚Instruktion‘, die mich belehrte, wie die Dinge standen.
„Du darfst ihm natürlich keine Schwiergkeiten machen, denn seine Ehrenschulden muß man bezahlen. Wenn du willst, kannst du dich ja ein bißchen zieren, manchen Männern macht das Spaß, sie glauben dann hinterher, weiß Gott was für eine Eroberung gemacht zu haben.“
Ich ging zu van Boom, ich wußte es war zwecklos, auch nur eine Träne zu vergießen, auch nur eine Bitte zu verschwenden.
Pieter van Boom war ein eleganter Mann von etwa 39 Jahren und auch physisch besaß er ein angenehmes Äußeres. Wenn meine Aufgabe nicht so schrecklich gewesen wäre und ich in jenen Tagen überhaupt für irgend etwas Sinn besessen hätte, dann wäre mir dieser Umstand sicher deutlicher zum Bewußtsein gekommen.
Aber meine Stimmung war nicht dazu angetan, irgend welche Beobachtungen darüber anzustellen, ob mir ein Mann gefallen könnte, mich zu fesseln imstande wäre …
Van Boom empfing mich sehr zuvorkommend, ohne jedoch meine Verwirrung und Beschämung im geringsten zu beachten. Er tat so, als wäre ich gerne zu ihm gekommen und als wären wir alte Bekannte. Er war übrigens, das wußte ich wohl, ziemlich verwöhnt worden von den Frauen und mochte vielleicht im Geheimen hoffen, daß meine Zurückhaltung, nach einiger Anstrengung von seiner Seite, früher oder später schmelzen würde. Mein Ruf war tadellos und es wurde in unserer Stadt oft davon gesprochen, daß die Frau des Hauptmanns Mac Leod „ebenso interessant als tugendhaft sei“. Von den schrecklichen Demarchen, zu denen mich der Spieler, an den ich damals gekettet war, zu zwingen wußte, hatten natürlich nur die Eingeweihten Kenntnis und die hüteten sich, derartige Praktiken, deren Nutznießer sie ja eigentlich waren, zu verraten.
„Gnädige Frau, ich bin entzückt und ich hoffe, Sie werden sich meine Huldigungen, die mein Entzücken bestätigen sollen, gefallen lassen! Sie müssen wissen, daß ich Sie längst im Geheimen bewunderte und mir nichts mehr wünschte, als Ihnen dies beweisen zu können!“
Ich bemühte mich, unbefangen zu bleiben, aber ich konnte es mir nicht versagen, ihn sofort zu fragen, ob er wisse, warum ich zu ihm gekommen sei, ob er wisse, daß dies nur geschehen konnte, weil mein Mann es ausdrücklich gewünscht hatte. Daß mein Besuch mit der Begleichung der 3000 Gulden zusammenhinge …
„Aber, wie können Sie so sprechen, gnädige Frau! Ja, ich brannte darauf, Sie bei mir zu sehen, unter vier Augen, hier, zwischen diesen verschwiegenen Wänden, aber ich wäre untröstlich, wenn Sie meine Werbung als Respektlosigkeit auffassen würden, meinen Wunsch, Ihnen mehr zu sein als ein Fremder, als bloße Aufdringlichkeit!“
„Sie wollen doch meinem Mann die Spielschuld …“ Ich stockte. Sollte ich wieder einmal darum betteln müssen, mit meinem Leib bezahlen zu dürfen?
„Ja, gewiß, es gibt da eine Spielschuld und ich benützte sie als Vorwand, Sie bei mir sehen zu können, aber, schönste aller Frauen, glauben Sie doch, bitte nicht, daß ich diesen Umstand mißbrauchen würde, Ihnen irgendeinen Zwang aufzuerlegen! Ich begehre Sie, Ihre Schönheit, Ihre Gestalt bezauberten mich. Ihr ganzer Typ, dieses dunkle Haar, die so reizvoll exotische Eigenart Ihrer Haut, Ihre herrlichen Augen, Ihr berückender Mund, Ihre wundervollen Arme – nein, lassen Sie sie bewundern, verstecken Sie sie bitte nicht – sehen Sie, schönste Frau, alles das macht mich beinahe toll! Aber ich will Sie nicht erschrecken, Ihre Freundschaft, vielleicht Ihre Liebe, ich will sie durch meine eigene Kraft erringen, durch die Stärke meiner Hingabe, durch meine Liebe!“
So hatte noch nie ein Mann zu mir gesprochen! Ich wußte nicht, wie mir geschah. Dieser hübsche, sieggewohnte Mann, meinte er wirklich was er sagte, war es kein Trick? Waren es vielleicht gar nur Ausflüchte, um einer Regelung, die die bare Bezahlung der schrecklichen Schuld ausschloß, aus dem Wege zu gehen?
Aber als er mir eine bereits ausgefüllte Quittung über den vollen Betrag entgegenhielt und sich mit den Worten: „Gnädige Frau, ich glaube, dies ist es, was Sie gewünscht hatten …“ anschickte, mir in den Mantel zu helfen, da begriff ich, daß er die Wahrheit gesagt hatte und ein bis dahin unbekanntes Gefühl durchrann mich. Ich empfand ein leises Bedauern, gleichzeitig aber die Verpflichtung, diesem Manne so herzlich als ich nur konnte, für seine vornehme Haltung zu danken.
Ich bat ihn, noch ein wenig bleiben zu dürfen. Der Strahl, der nun aus seinen vor Glück leuchtenden Augen brach, belehrte mich, daß ich ihm mit dieser Bitte eine ungeheure Hoffnung geschenkt hatte und als ich drei Stunden später sein Haus verließ, hatte sich diese Hoffnung erfüllt und ich – ach, ich wußte nun endlich, was Liebe ist …
Ich taumelte, ich stammelte, ich weinte glückselig vor mich hin … ich war berauscht. Dieser Mann hatte mich geliebkost, geküßt und schließlich besessen und mir war, als wäre ich erst in seinen Armen eine Frau geworden. Als hätten erst seine Küsse, seine glühenden Umarmungen mich zum Weibe gemacht. Ich vergaß das Elend meiner Ehe, die Männer, deren Geifer ich erdulden mußte, weil mein Mann es mir befohlen hatte, und war zum ersten Male in meinem Leben glücklich, fröhlich, ausgelassen – ich war liebestoll. Dieser Mann hatte mich erweckt, dieser Mann hat mir gezeigt, was Liebe ist, er zeigte mir aber auch, daß Liebe ohne fleischliche Freude ein Unding bleibt.
Seine Umarmungen schmolzen alles Bedenkliche, Zweideutige, Häßliche, seine Küsse waren so herrlich, daß sie alles veredelten, was bei anderen Männern schmutzig, gemein und tierisch erscheint.
Wie aber war es so weit gekommen?
Wir tranken Tee und plauderten wie alte Freunde. Ich fühlte mich wohl und war glücklich, daß sich die Dinge in dieser Art wie von selbst, nein, wie in einem Märchen, gewendet hatten. Ich verstand, daß Pieter sehr generös gehandelt hatte, aber ich war damals zu unerfahren, um es ganz ermessen zu können, welche Überwindung es einem Manne kosten mußte, eine so sichere Beute fahren zu lassen.
Ich erlaubte ihm, meine Hand zu küssen. Er liebkoste sie zärtlich und ich war ganz überrascht über das Gefühl, das diese innige Huldigung in mir auslöste. Als ich nach einigen Gläsern Likör mich besonders leicht und beschwingt fühlte und die Uhr am Kamin, in dem helles Feuer loderte, ein leises Glockenspiel ertönen ließ – ich weiß eigentlich heute noch nicht, woher ich damals den Mut nahm – stand ich auf und versuchte einige Tanzschritte.
Pieter klatschte begeistert Beifall und bat mich inständig, weiterzutanzen. Als ich mich lachend weigerte, umfaßte er mich und ich war gezwungen, mich mit ihm herumzudrehen. Solange bis mir schwindlig wurde …
Und da küßte mich Pieter auf den Mund.
Es war ein leiser, unendlich süßer Kuß. Der erste Kuß …
Wieso es dann so viele wurden, weiß ich heute nicht mehr. Jedenfalls, Pieters sanfte Zärtlichkeit, seine nervösen, mich unsagbar zart streichelnden Hände hypnotisierten mich geradezu, raubten mir den letzten Rest meiner Besinnung.
Auf einmal befanden wir uns liegend auf einem der breiten brokatbespannten Divans, die in den Ecken des prunkvollen Salons, in dem mich Pieter empfangen hatte, standen. Unsere Münder hafteten aufeinander und trennten sich auch nicht mehr, wir waren beide in unserer Lust versunken und wußten nichts von der Umwelt. Ich fühlte nur wie im Traum, daß Pieters Hände mir sacht und zärtlich ein Kleidungsstück nach dem andern abschmeichelten und daß in dem Maße, in dem sich immer mehr von meiner kühlen Haut seinen Küssen bot, diese immer heißer, immer drängender wurden …
Sie bedeckten mich wie ein köstlicher Mantel; sie hüllten mich ein wie ein Regen; ich empfand an zahllosen Stellen einen leisen, aber beharrlichen Druck, gleich Tropfen, die lind auf die Haut aufprallen.
Ich fühlte sie überall. Und an manchen Orten verweilten sie länger, von manchen Plätzen konnten sie sich scheinbar nicht mehr trennen. Sie überliefen aber trotzdem meinen ganzen Körper, so, daß ich den Eindruck hatte, ich werde gleichzeitig überall und ohne Unterlaß geküßt. Einmal prasselten sie auf meinen Busen nieder, einmal bohrten sie sich in meine Achselhöhlen. Dann wieder glitten sie meine Hüften entlang oder sie wühlten sich in das besonders weiche Fleisch der Innenseite meiner Schenkel …
Und auch Pieters Hände, die das Auskleiden längst beendet hatten, waren fieberhaft geschäftig. Sie streichelten mich ohne Unterlaß, zuerst so zart, daß ich fast glaubte, Henriette neben mir zu haben … Sie liebkosten meine Schultern, meinen Rücken, sie strichen über meine Brüste – wenn seine Lippen sich gerade anderswo Nahrung suchten – und gleich darauf fühlte ich ihr zärtliches Schmeicheln zwischen meinen Beinen. Sie schlichen sich unter meinen Körper, mich fast unmerklich aufhebend und wölbten sich um meine üppigen Backen. Aber als sie auf diese fleischigen, vollen Kugeln stießen, wurden sie energisch: sie krallten sich um meine kernigen, vollen Formen und begannen sie zu kneten, zu pressen, zu quetschen, daß es mich mit Wonne erfüllte …
Ich weiß auch nicht mehr, wieso es kam, daß ich Pieters nacktes Fleisch fühlte. Ich hatte nicht bemerkt, wie er sich auszog. Er mußte dies mit fakirhafter Geschicklichkeit besorgt haben, denn seine Liebkosungen, seine Hände vielmehr, hatten mich keinen einzigen Augenblick vernachlässigt. Jetzt umklammerten mich auf einmal zwei nervige, marmorkühle Männerschenkel meinen Körper, lösten sich wieder, drängten sich zwischen meine kaum widerstrebenden „köstlich langen Tänzerinnenbeine“, wie Pieter später immer sagte; und sein nackter Oberkörper preßte sich gegen meine weiche wehrlose Brust.
Aber wie wohl das tat! Dieses unbekannte Männerfleisch, wie es duftete, herb und würzig, wie neu – wie anders als das meines Gatten, mit dem ich nun schon so oft geschlafen hatte. Und wie aufregend! War dies ein so anderer Mann? Wieso hatte mich noch nie ein Mann derart erregt? War Pieter besonders schön oder war es sein spezifischer Körpergeruch, der mich fast besinnungslos machte?
War es die Kraft seiner Arme, die ich wohl zu fühlen bekam, die mir aber durchaus nicht weh tat? So hatte ich noch niemals gefühlt …
Und wieder einmal preßte sich sein Mund auf den meinen. Zuerst weich, ohne zu sehr auf meinen Lippen zu lasten; allmählich jedoch drängte sich eine heiße Zunge hervor und willenlos erlaubte ich ihr, in meinen Mund einzudringen, meine Zunge zu schmeicheln und schon nach kurzem begriff ich, daß dieses Spiel eine Aufforderung bedeutete, eine Einladung, auch meine Zunge auszuschicken, den Besuch zu erwidern. Ich war folgsam. Die Wirkung, die dies bei Pieter auslöste, war unbeschreiblich. Er verdoppelte seine Zärtlichkeit und seine Küsse wurden fast zu Bisse. Er sog an meinen Lippen, an meiner Zunge, als wollte er sie verschlingen.
Es schüttelte ihn. Pieter lag jetzt auf mir und ich bekam die herrliche Schwere seines Körpers zu spüren. Eine Weile verhielt er sich still, als wolle er sich sammeln, aber bald darauf begann er sich an mir zu reiben; zuerst langsam, fast bedächtig, aber doch intensiv, daß mir beinahe bange wurde; nach einer Weile aber hatte ich mich daran gewöhnt.
Und etwas anderes lenkte mich ab. Was ich nämlich besonders stark fühlte, fühlen mußte, war sein unerhört hartes Glied. Es befand sich zwischen unseren Leibern, eingeklemmt, einem kurzen Knüppel gleich, der seltsamerweise gerade dort stecken geblieben war, wo ich ihn am deutlichsten spüren mußte.
Aber, – es mochte sein, daß Pieter seine Lage ein wenig verändert hatte oder waren meine Schenkel unwillkürlich auseinandergeraten – auf einmal lag dieser Knüppel nicht mehr zwischen unseren Körpern, sondern fein säuberlich inmitten meiner Beine gebettet, sich an mein geheimstes Plätzchen pressend, als drückte ihn eine verborgene Feder dagegen …
Pieter atmete laut und heftig und seine Stimme klang fast rauh, als er jetzt sagte: „Hast du mich ein wenig lieb, du süße Frau, willst du mich sehr, sehr glücklich machen?“
Ich konnte nicht anders – ich antwortete: „Ja, ich habe dich lieb, mach mit mir was du willst, ich bin dein, nimm mich … ganz … ganz…“
„Liebste, du beschämst mich … ich … ich … ach! – ich bin jetzt zu glücklich … später … später will ich dir sagen, was – ich – auf – dem – Herzen – habe … ich liebe dich …!“
Noch während er diese Worte, die mir unendlich süß klangen, sagte, schob sich sein heißes, männlich strotzendes Glied sanft und vorsichtig, aber ebenso beharrlich und unaufhaltsam, zwischen meinen nun weit auseinandergespreizten Schenkeln vor und – und setzte am Eingang meines Heiligtums an. Ein kurzes unmerkliches Zögern, eher ein prüfendes Tasten und dann drang der süße Pfahl ruhig und sicher, mit einem köstlich stetigen Druck, in meinen Schoß ein. Es gelang ihm ohne Schwierigkeit, die Bahn war vorbereitet, wohlgleitend und aufnahmefreudig; das Erregende der Situation, die Liebkosungen Pieters, seine männlich-zärtliche Art hatten mich längst in einen Zustand versetzt, der diese Lösung herbeisehnen mußte und mein Innerstes mit dem Seim der Liebe überschwemmte. Mein Leib, meine gesunde Natur hatten ihre Pflicht getan …
Pieters Hände hatten meine Backen zu fassen bekommen und sie mit kräftigem Griff umklammert. Er trug mich gleichsam in seinen hohlen Händen, während sein Liebespfeil mich in diese herrliche Höhlung hineinzwang. Und als er nun auszuholen begann, in wundervoll ausgeglichenen Stößen, die mich kaum erschütterten, aber doch bis in das Mark meiner Seele erbeben ließen, da dämmerte es mir langsam auf, was Wonne sei. Sein Prachtding drang in mich ein, schmeichlerisch und fordernd, kühn und doch behutsam, als würdiger Bote Amors, so leicht, so innig werbend, so unwiderstehlich … Und wenn er sich schelmisch zurückzog, da zitterte ihm mein ganzes Ich nach, da bangte mein ganzes Fleisch nach ihm, als wollte er mich für immer verlassen und nicht bloß einen zärtlichen Anlauf für seinen Sprung in meine von Sehnsucht erglühende Grotte zu nehmen …
Die Regelmäßigkeit dieser wonnigen Stöße ist mir unvergeßlich geblieben und wird es bleiben. Es lag etwas unbeschreiblich Selbstbewußtes, Machtvolles in dieser ruhigen Art, beinahe majestätisch gebarte sich dieser wahrhaft fürstliche Zepter; wenn man so sagen kann: Pieter vögelte mich würdevoll. Ich seufzte; so war mir noch nie geschehen. Ich fühlte mich wie im Traume schweben, ich hätte jubeln mögen vor Freude, weinen vor Lust.
Ich war stolz, Pieter ein Vergnügen bereiten zu können; daß ich das tat, war zweifellos, denn er seufzte nicht weniger tief als ich, stammelte verliebte Worte und selbst sein Brummen verriet mir, wenn es auch unartikuliert schien, an einen großen verliebten Bären erinnerte, daß ihn die gleichen Gefühle wie mich selbst erschütterten. Besonders wenn sich sein mächtig angeschwollenes Instrument (ich hatte den Eindruck, als wäre es in meinem Leibe noch dicker und steifer geworden) immer in mein zärtlich umklammerndes Loch senkte, stöhnte Pieter wollüstig auf und ich konnte es mir nicht versagen, allmählich dazu überzugehen, in diesem schrecklich-schönen Moment mit meinem Becken leise, aber nachdrücklich entgegenzustoßen …
Dieses Verhalten hatte jedoch seine Folgen. Kaum hatte Pieter wahrgenommen, wie sehr seine Stöße meine Sinne in gleichgestimmte Schwingungen versetzten, da beschleunigte er auch schon das Tempo, das anfangs beinahe etwas feierlich gewesen, dann ein wenig feuriger geworden, aber immer imposant geblieben war. Jetzt wurde es von Stoß zu Stoß nachdrücklicher, belebter, nun – ich war verblüfft und zuerst ganz benommen – hatte ich rasend schnell aufeinanderfolgende Schläge, ein ungeheuerliches Hämmern auszuhalten, das wie ein Sturm gegen meine Lenden wütete. Pieter tobte geradezu gegen meinen Leib; er schwitzte, jeder Muskel seines Körpers war angespannt, seine Arme hatten meine Schenkel nach außen gedrängt, sie auf diese Weise noch mehr auseinanderspreizend, und gleich wieder Besitz von meinem sich immer mehr straffenden Popo ergriffen, der wie mein ganzer Körper, wie jeder Muskel und jede Sehne, im Kampf der noch nicht ausgelösten höchsten Wollust gespannt war. So rasch die mächtigen Stöße einander folgten, so deutlich konnte ich doch fühlen, wie jeder einzelne alle Fasern meines Seins erzittern ließ. Das war der Gipfel aller Wonnen! Es konnte nichts Erhabeneres geben, als in dieser Art und Weise geliebt zu werden.
Pieters Augen glänzten über mir wie Sterne und ihr überirdisches Funkeln verriet mir, daß er ebenso glücklich sein mußte, wie ich selbst. Seine Worte, die sich zwischen seinen Lippen hervorstahlen, vom Keuchen unterbrochen, kaum unterscheidbar von dem Stöhnen, das Lust und Brunst seiner Brust entfliehen ließ, bewiesen mir die Richtigkeit meiner Annahme.
„Geliebte, du Herrliche – kannst du es ertragen, daß ich dich mit meiner Liebe zu Tode quäle … daß ich in dir vergehe … ach, bitte … bitte … erlaube mir … in – deinen – Armen – zu … sterben …!“
Seine zärtlichen Worte wurden durch die brutalen Stöße, die mich erschütterten und wie glühende Pfähle durchdrangen, nicht um ihren Sinn gebracht. Er hätte mich jetzt peitschen können, mich mit den Füßen treten – ich hätte es als Wonne empfunden. Diesem Manne fühlte ich mich wahrhaft vermählt – dieser war wirklich Herr über meinen Körper, denn er besaß bereits meine Seele …
„Geliebte … einzige Frau … hast du mich wirklich lieb … kannst du mich lieben?“ Ununterbrochen wuchtete sein marmorharter Körper gegen den meinen, „du erlaubst mir so viel … du beschenkst mich … du zeigst mir, was höchste Seligkeit ist … hast du keine Angst, daß ich sie … nie … mehr … werde … entbehren … können …?“
„Nein, mein Pieter … du bist jetzt mein Geliebter und ich will dir immer angehören, immer … Wann du mich rufst … komme … ich … ich zu … dir … und … werfe … mich … in … deine … Arme …!“
„Oh … du Herrliche … du Göttliche …! Mir schwindelt vor so viel Glück … sei vorsichtig … du tötest mich noch …“ Bei diesen Worten verstärkte Pieter die gewaltigen Stöße und, obwohl es eigentlich unmöglich schien, es war mir; als hätte er auch das Tempo beschleunigt …
„Spürst du, wie du mich anfeuerst … wie sich meine Kräfte verdoppeln … du Herrliche … ah, ich halte es nicht mehr lange aus … ich … kann … nicht … mehr … – Liebste … ich … muß … jetzt… aaaaah! … aaaaah! … jetzt … ich … jetzt … ich muß spritzen … aaaah …“