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In "Maulana Rumi: Qazal" eröffnet Dschalal ad-Din Muhammad Rumi eine faszinierende Welt voller orientalischer Liebeslyrik, die durch ihre tiefgründige emotionalität und spirituelle Symbolik besticht. Die Qaselen, die in diesem Werk versammelt sind, verkörpern nicht nur die leidenschaftliche Zuneigung zwischen Liebenden, sondern reflektieren auch die innere Seelenreise des Menschen auf der Suche nach dem Absoluten. Rumis lyrischer Stil ist geprägt von einer meisterhaften Verbindung aus Sprachkunst und mystischer Philosophie, was diesen Band zu einem eindringlichen Erlebnis für jeden Leser macht, der sich für die Schönheit und Komplexität der Liebe interessiert. Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, einer der bedeutendsten mystischen Dichter Persiens, lebte im 13. Jahrhundert und entfalte seine Gedanken in einer Zeit, in der Religion und Philosophie eng miteinander verwoben waren. Seine eigenen Erfahrungen als Lehrer und spiritueller Führer sowie seine tiefen persönlichen Verluste prägten sein Werk und gaben seinen Versen die empfundene Intensität und das unstillbare Verlangen nach transzendentaler Einheit. Seine Gedanken über Liebe und Spiritualität transcenden kulturelle und zeitliche Grenzen und sind heute relevanter denn je. "Maulana Rumi: Qazal" ist nicht nur ein literarisches Meisterwerk, sondern auch eine Einladung an den Leser, sich auf eine emotionale und spirituelle Entdeckungsreise zu begeben. Die lyrische Kraft und die universellen Themen von Rumis Qaselen bieten sowohl Lesern, die die orientalische Literatur schätzen, als auch Neueinsteigern tiefgehende Einsichten in die menschliche Erfahrung. Dieses Buch ist ein unverzichtbarer Begleiter für alle, die die faszinierenden Facetten der Liebe und Spiritualität erkunden möchten.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Inhaltsverzeichnis
Solange die Sonne nicht den Nachtflor bricht, Sind Tagesvögel ohne Zuversicht. Der Blick der Sonne ruft die Tulpen auf; Jetzt ist, o Herz, dir zu erwachen Pflicht. Das Sonnenschwert gießt aus im Morgenrot Das Blut der Nacht, von der es Sieg erficht. Voll Schlafs das Auge, sprach ich: Es ist Nacht. Er sprach: Vor meinem Angesichte nicht. Solang' es graut, ist zweifelhaft der Tag; Am hellen Tag, wer zweifelt noch am Licht? Im Osten steht das Licht, ich steh' im West, Ein Berg, an dessen Haupt der Schein sich bricht. Ich bin der Schönheitssonne blasser Mond; Schau weg von mir, der Sonn' ins Angesicht!
Inhaltsverzeichnis
Zum Himmel thu' ich jede Nacht den Liebesruf, Der Schönheit Gottes voll, mit Macht den Liebesruf. Mir jeden Morgen Sonn' und Mond im Herzen tanzt, Zu Sonn' und Mond thu' ich erwacht den Liebesruf. Auf jeder Au erglänzt ein Strahl von Gottes Licht; Ich thu' an Gottes Schöpferpracht den Liebesruf. Die Turteltaub' im Laub, erweckt von meinem Gruß, Thut mir entgegen girrend sacht den Liebesruf. Dem Felsen, der zu deinem Preis mit Licht sich krönt, Zuruf' ich, und er nimmt in Acht den Liebesruf. Dir thu' ich für die Blum' im Feld, die schüchtern schweigt, Fürs Würmlein, das du stumm gemacht, den Liebesruf. Das Weltmeer preist mit Rauschen dich, doch ohne Wort; Ich hab' in Worte ihm gebracht den Liebesruf. Dir thu' ich als das Laub am Baum, als Tropf' im Meer, Dir als der Edelstein im Schacht, den Liebesruf.
Inhaltsverzeichnis
Ich sah empor, und sah in allen Räumen Eines; Hinab ins Meer, und sah in allen Wellenschäumen Eines. Ich sah in's Herz, es war ein Meer, ein Raum der Welten, Voll tausend Träum'; ich sah in allen Träumen Eines. Du bist das Erste, Letzte, Äußre, Innre, Ganze; Es strahlt dein Licht in allen Farbensäumen Eines. Du schaust von Ostens Grenze bis zur Grenz' im Westen, Dir blüht das Laub an allen grünen Bäumen Eines. Vier widerspenst'ge Thiere ziehn den Weltenwagen; Du zügelst sie, sie sind an deinen Zäumen Eines. Luft, Feuer, Erd' und Wasser sind in Eins geschmolzen In deiner Furcht, daß dir nicht wagt zu bäumen Eines.
Inhaltsverzeichnis
Als ich scharfen Dorn mich sahe, Rosenschwelle sucht' ich auf. Als ich mich sah gallenbitter, Honigs Zelle sucht' ich auf. Als ich mich ein Giftgefäß sah, sucht' ich auf das Gegengift. Als ich trüb mich Hefen sahe, Weineswelle sucht' ich auf. Als ich unreif Obst mich sahe, sucht' ich reifes Sonnenlicht. Als ich mich sah rohen Mörtel, Mauerers Kelle sucht' ich auf. Als ich blind mich sah am Auge, an des Augenarztes Saum Legt' ich Hand, bei seinem Finger Augenhelle sucht' ich auf. Liebestaub ward Augensalbe, und der Seele Blindheit wich; Und es starb der Durst des Herzens, denn die Quelle sucht' ich auf Ich bin Feuer, das nicht brennet; du bist Wind, der's brennen macht;
Inhaltsverzeichnis