Mein Freund der Mörder - Arthur Conan Doyle - E-Book

Mein Freund der Mörder E-Book

Arthur Conan Doyle

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Beschreibung

Ich brauche wohl kaum zu sagen, begann Herr Petrokin, dass Gustav Berger, der englische Agent, uns mit seiner Gegenwart beehrt. Er ist allerdings noch jung, Alexis, fuhr er zu meinem blassen Nachbar gewandt fort, und doch kennt ihn bereits ganz Europa. Na na, sachte, sachte! dachte ich und fuhr mit lauter Stimme fort: Wenn Sie mich meinten, so möchte ich dazu bemerken, dass ich allerdings ein englischer Agent bin, aber dass mein Name nicht Berger, sondern Robinson ist, Tom Robinson, wenn Sie gestatten. Alle brachen auf diese Worte in ein Gelächter aus.

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Arthur Conan Doyle

Inhaltsverzeichnis
Arthur Conan Doyle
Mein Freund der Mörder
Impressum

Arthur Conan Doyle

Sir Arthur Ignatius Conan Doyle M.D. war ein britischer Arzt und Schriftsteller. Er veröffentlichte die Abenteuer von Sherlock Holmes und dessen Freund Dr. Watson. Bekannt ist auch die Figur Challenger aus seinem Roman Die vergessene Welt, die als Vorlage für zahlreiche Filme und eine mehrteilige Fernsehserie diente. 

Mein Freund der Mörder

»Nummer 481 geht’s nicht besser, Herr Doktor«, sagte der Oberaufseher in einem leicht vorwurfsvollen Ton, als er bei mir herein sah.

»Vergessen Sie 481«, antwortete ich, ohne von den Seiten des ›Australian Sketcher‹ aufzuschauen.

»Und 61 sagt seine Bronchien bereiten ihm Beschwerden. Könnten Sie nicht etwas für ihn tun? «

»Der ist doch schon eine wandelnde Apotheke«, sagte ich, »Er hat bereits alles intus, was die britische Pharmazeutik zu bieten hat. Ich glaube, seine Bronchien sind so gut wie ihre.«

»Nummer 7 und 108 sind immer noch krank«, laß der Aufseher von einem blauen Zettel vor. »Und 28 hat gestern aufgehört zu arbeiten. Er sagt er bekäme Seitenstechen beim Heben von Gegenständen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann sehen Sie mal nach ihm, Herr Doktor. Und dann auch noch 81 – der, der John Adamson umgebracht hat – er hatte wieder eine schreckliche Nacht, er schrie und brüllte und war nicht zu beruhigen.«

»In Ordnung, ich werde später nach ihm sehen«, sagte ich, warf meine Zeitung achtlos beiseite und schenkte mir eine Tasse Kaffee ein. »Ich nehme an, sonst ist nichts zu berichten, Aufseher?«

Die Aufseher trat ein wenig näher. »Verzeihen sie, Herr Doktor«, sagte er in einem vertraulichen Ton, »aber ich glaube 82 ist ein wenig erkältet, das wäre doch ein passender Vorwand für Sie, ihn zu besuchen und sich vielleicht ein wenig mit ihm zu unterhalten.«

Ich wollte gerade einen Schluck Kaffee trinken, aber mein Arm, mit der Tasse in der Hand, erstarrte mitten in der Bewegung. Ich sah entgeistert in das ernste Gesicht des Mannes.

»Ein Grund?« sagte ich. »Ein Vorwand? Was zum Teufel reden Sie da, McPherson? Wie sie wissen, bin ich den ganzen Tag in meiner Praxis beschäftigt, wenn ich nicht gerade nach den Häftlingen sehe. Jeden Abend komme ich müde wie ein Hund nach Hause, und sie sind auf der Suche nach einem Vorwand für noch mehr Arbeit!«

»Er wird ihnen gefallen, Doktor«, sagte Aufseher McPherson. »Die Geschichte dieses Manns ist hörenswert, wenn sie ihn dazu bringen, sie zu erzählen, was allerdings nicht leicht sein wird … Wissen Sie nicht, wer 82 ist?«

»Nein, tue ich nicht und ist mir auch egal«, antwortete ich, in der Überzeugung, dass mir irgend ein Raufbold als Berühmtheit untergeschoben werden sollte.

»Es ist Maloney«, sagte der Aufseher, »der im Fall der Morde von Bluemansdyke als Kronzeuge auftrat.«

»Was Sie nicht sagen«, stieß ich hervor und stellte erstaunt meine Tasse ab. Ich hatte von dieser grässlichen Serie von Morden gehört und einen Artikel in einer Londoner Zeitschrift gelesen, lange bevor ich in der Kolonie eintraf. Ich erinnerte mich, dass die Gräueltaten die Verbrechen von Burke und Hare weit in den Schatten stellten und dass einer der Verbrecher der Bande seine eigene Haut durch Verrat an seinen Gefährten rettete. »Sind Sie sicher?«, fragte ich.

»Oh ja, genau der ist es. Sorgen Sie dafür, dass er ein wenig aus sich herausgeht, und sie werden staunen. Diesen Mann sollte man kennenlernen, ist noch zu wenig gesagt«. Der Aufseher verschwand mit einem Grinsen. Ich beendete mein Frühstück beenden und grübelte über das Gehörte nach.