Mein Kätzchen Mia - Helen Peters - E-Book

Mein Kätzchen Mia E-Book

Helen Peters

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Beschreibung

Ein Katzenkind unterm Weihnachtsbaum

Jasmin und ihr bester Freund Tom retten ein verlassenes Kätzchen. Und sie wünschen sich nichts mehr, als die kleine Mia behalten zu dürfen. Doch Jasmins Eltern bestehen darauf, dass Mia weggegeben wird. Jasmin und Tom setzen alles daran, um dem Katzenkind das schönste Weihnachtsgeschenk zu machen, das es gibt: ein liebevolles Zuhause.

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HELEN PETERS

Mein

Kätzchen Mia

Aus dem Englischen von Sabine Rahn

Zeichnungen von Ellie Snowdon

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Weitere Titel in dieser Reihe

Mein Schweinchen Trüffel

Mein kleiner Hund Timmy

© 2019 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Text © Helen Peters, 2017

Cover und Illustrationen © Ellie Snowdon, 2017

Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel:

»A kitten called Holly«

bei Nosy Crow, London

Übersetzung: Sabine Rahn

Umschlagkonzeption: Kathrin Schüler

CK · Herstellung: AJ

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN 978-3-641-24219-0V001

www.cbj-verlag.de

Für Jimmy, Patrick und Megan

H. P.

Für meine Schwester Lizzie

E. S.

Das klingt wirklich furchterregend

»Das ist doch ideal!«, fand Jasmine und lächelte ihren besten Freund Tom an. »Komm rein, Timmy. Aber keinen Mucks! Wir müssen das hier vor Manu geheim halten!«

Timmy, Jasmins Border Collie, wedelte mit dem Schwanz und trottete in den Schuppen. Jasmin zog die Tür zu. Die hing sehr schräg in den Angeln und das vermoderte Holz schleifte über den Boden. Diese Tür war eindeutig schon seit Jahren nicht mehr richtig geschlossen gewesen.

»Sitz, Timmy«, sagte Jasmin, und der Hund setzte sich gehorsam auf den staubigen Boden.

»Ich kann es nicht fassen, dass wir noch nie hier drin gewesen sind!«, meinte Tom. »Wenn wir erst mal sauber gemacht haben, wird das echt gemütlich! Sieh nur, da ist sogar ein Fenster!«

»Wir könnten ein paar alte Stühle hier reinstellen«, schlug Jasmin vor. »Vielleicht finden wir etwas, das wir als Tisch benutzen können. Und das ganze alte Gerümpel räumen wir raus.«

Der Schuppen war ein kleiner Ziegelsteinbau mit einem schrägen Dach. Er stand im Garten des Bauernhofes, wo Jasmin wohnte.

In einer Ecke des Schuppens standen zwei rostige Ölöfen neben einem verhedderten Knäuel Draht und einem Ballen Stroh. Auf einem groben Holzregal standen einige alte Marmeladengläser voller Schrauben und Nägel.

»Guck mal«, rief Tom, »auf dem Boden liegt ein Mäuseskelett. Ich wette, das hätte Manu gerne für seine Sammlung!«

»Wir können es ihm ja schenken«, meinte Jasmin. Ihr sechsjähriger Bruder Manu hortete in seinem Zimmer nämlich eine grausige Sammlung von Tierknochen und -schädeln. »Aber wo wir es herhaben, erzählen wir ihm nicht. Dieses Clubhaus ist jetzt unser Geheimnis!«

»Dieses Regal hier ist ideal für Bücher«, fand Tom. »Und an die Wände können wir die Pläne für unsere Tierrettungsstation hängen.«

Es war ein Freitagnachmittag Ende Oktober und zwei lange Wochen Herbstferien lagen vor ihnen. Wenn sie erwachsen waren, wollten Jasmin und Tom gemeinsam eine Tierrettungsstation leiten. Hier in ihrem neuen Clubhaus hatten sie vor, schon mal die Einzelheiten dafür zu planen.

»Wie sollen wir unseren neuen Club nennen?«, fragte Jasmin.

»Tier-Rettungs-Club«, antwortete Tom sofort.

Jasmin zog ihre Nase kraus. »Hm, nicht so richtig originell«, fand sie. Doch dann leuchteten ihre Augen. »Wie wäre es mit Arche? Du weißt schon, wie Noahs Arche.«

»Gute Idee!«, lobte Tom. »Weil die verlassenen Tiere bei uns auch sicher sein werden. Genau wie du, Timmy!«

Er bückte sich, streichelte Timmys seidiges Fell, und Timmy wedelte mit seiner langhaarigen Rute über den Boden.

Vor etwa vier Monaten hatte Jasmin Timmy unter einer Hecke gefunden, wo man ihn ausgesetzt hatte. Sie hatte ihn gesund gepflegt und jetzt war er ihr treu ergeben. Tom und Jasmin hatten im Frühling zuvor am Flussufer schon ein Gelege von Enteneiern gerettet, nachdem ein Hund die Entenmutter getötet hatte. Das einzige überlebende Entenküken, Bobby, war mittlerweile ein ausgewachsener Stockentenerpel, der glücklich und zufrieden bei den frei laufenden Hühnern des Hofes lebte.

Jasmins erstes gerettetes Tier war ein kümmerliches kleines Ferkel gewesen, das sie auf einem benachbarten Bauernhof gefunden hatte. Sie hatte das Schweinchen Trüffel getauft. Das kümmerliche Ferkel war längst zu einer riesigen Sau herangewachsen, die jetzt im Obstgarten hinter dem Bauernhaus lebte.

»Noch mehr Tiere darf ich nicht haben«, sagte Jasmin. »Ich musste meinen Eltern versprechen, dass wir für alle weiteren Tiere, die ich vielleicht noch retten werde, irgendwo anders ein neues Zuhause suchen.«

»Darfst du dich über Weihnachten trotzdem wieder um meine Meerschweinchen kümmern?«, fragte Tom.

»Aber klar doch!«, sagte Jasmin. »Fahrt ihr wieder zu deiner Oma nach Cornwall?«

»Ja!«, sagte Tom. »Das wird super! Sie macht das aller-aller-allerbeste Weihnachtsessen! Und am Weihnachtsmorgen gehen wir dann im Meer schwimmen!«

»Im Meer schwimmen?«, wiederholte Jasmin. »Am Weihnachtsmorgen? Seid ihr verrückt?«

Tom wollte gerade darauf antworten, als irgendetwas gegen die Tür polterte und dann verzweifelt am Holz kratzte. Schließlich erklang ein ohrenbetäubendes Kreischen.

Die Kinder schauten einander erschrocken an.

»Das klingt wie eine Katze«, flüsterte Jasmin.

»Eine ziemlich wütende Katze«, bestätigte Tom.

»Vielleicht ist es ja eine Wildkatze, die hier in dem Schuppen lebt«, vermutete Jasmin. »Und jetzt haben wir die Tür zugemacht und sie kann nicht mehr rein.«

Die Katze miaute und kratzte immer weiter an der Tür.

»Wir könnten sie zähmen und zu unserem Club-Maskottchen machen«, schlug Tom vor. »Wenn sie hier drin wohnt, gehört sie sowieso irgendwie zu unserem Club.«

»Das ist eine geniale Idee!«, fand Jasmin. »Und damit würde ich auch kein neues Tier haben, weil die Katze ja sowieso schon hier wohnt!«

»Wie die Katze wohl aussieht?«, fragte Tom.

Sie versuchten durch die Ritzen in der Tür zu spähen, aber die waren viel zu schmal und sie sahen keine Katze.

»Wir müssen sie reinlassen, wenn sie hier wohnt«, erklärte Jasmin.

»Dann gehen wir aber besser erst mal zur Seite«, meinte Tom.

»Ich glaube nicht, dass sie uns angreifen wird. Wahrscheinlich ist sie nur irritiert, weil die Tür zu ist«, sagte Jasmin.

Tom sah nicht sehr überzeugt aus. »Ich weiß ja nicht … ich finde, sie klingt ziemlich wild.«

»Das geht schon!«, sagte Jasmin und schob die Tür auf.

Ein kreischendes graues Fellbündel schoss herein. Es stürzte sich fauchend und spuckend auf Jasmin. Die bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, weil die Katze kratzend und beißend an ihr hochsprang. Auch Jasmin schrie – vor Schmerz. Da ließ die Katze mit einem letzten schrecklichen Aufheulen von Jasmin ab und schoss wieder aus dem Schuppen.

»Wie geht es dir?«, fragte Tom erschrocken.

Jasmin ließ sich auf den Strohballen fallen und betrachtete ihre Hände: Die waren von tiefen roten Kratzern übersät und an der rechten Hand war auch noch eine Bisswunde.

»Das sieht schlimm aus!«, meinte Tom.

Jasmin presste ihre Hände zusammen, damit sie nicht so wehtaten. »Diese Katze wollte uns hier wirklich nicht haben! Aua, meine Hände brennen vielleicht!«

»Du musst sie gleich unter fließendes Wasser halten«, sagte Tom. »Lass uns reingehen!«

Jasmin runzelte die Stirn. »Was war das?«

»Was?«

»Dieses seltsame quiekende Geräusch.«

»Ich habe nichts gehört.«

»Lausch mal!«, sagte Jasmin.

Sie lauschten. Im Garten zwitscherten Vögel. Auf dem Feld blökten Schafe. Aus dem Obstgarten kam Trüffels zufriedenes Grunzen.

»Ich höre nichts«, stellte Tom fest. »Komm, wir gehen!«

Sie traten hinaus in den sonnigen Garten und wichen den stacheligen Blättern der Stechpalme aus, die direkt neben dem Schuppen wuchs. Dann hörte Jasmin es wieder: Ein ganz hoher Ton, eine Mischung aus Miauen und Quietschen.

Sie drehte sich zu Tom und sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er es diesmal auch gehört hatte.

»Was ist das?«, flüsterte er.

»Keine Ahnung«, antwortete Jasmin, »aber irgendetwas ist dort drinnen!«

Sie schlichen zurück in den dämmrigen Schuppen und hörten das quiekende Geräusch wieder.

»Das kommt von hinter dem Strohballen«, stellte Tom fest.

Die Schnur, die das Stroh zusammengehalten hatte, war zerrissen, sodass eine Menge Stroh lose herum lag. Die Kinder spähten über den Ballen in die dunkle Ecke.

Jasmin hielt vor Begeisterung die Luft an. »Kätzchen!«, flüsterte sie. »Oh, sind die süß!«

»Drei sind es!«, stellte Tom fest und grinste aufgeregt. »Wie winzig sie sind!«

Die Kätzchen lagen aneinandergekuschelt in einem tiefen Nest aus Stroh. Eins war getigert, eins war rotbraun und eins schwarz. Das getigerte und das rotbraune Kätzchen lagen ganz ruhig da, aber das schwarze krabbelte über die beiden anderen drüber und miaute.

»Sie sind wunderhübsch!«, fand Jasmin. »Wie alt sie wohl sind?«

»Neugeboren sind sie nicht, denn sie haben ja die Augen schon offen!«, stellte Tom fest.

»Also müssen sie mindestens schon eine Woche alt sein. Viel älter sind sie sicher noch nicht. Sie sind ja so klein!«

Das schwarze Kätzchen miaute wieder ganz durchdringend.

»Es sucht bestimmt seine Mutter«, vermutete Tom. Dann holte er tief Luft und sah Jasmin entsetzt an.

»Oh nein!«, flüsterte Jasmin. »Die Katze. Das muss die Mutter gewesen sein.«

»Wir haben sie erst ausgesperrt und sie dann so erschreckt, dass sie weggelaufen ist!«, sagte Tom.

Und wenn sie nicht zurückkommt?

»Deshalb war sie so wild!« Jetzt verstand Jasmin. »Sie hat gedacht, wir sind eine Gefahr für ihre Jungen!«

»Wir müssen sie zurückholen!«, drängte Tom. »Wenn sie ihre Kätzchen nicht füttern kann, werden sie sterben!«

Sie gingen hinaus in den Garten und suchten nach der Katze. Aber sie war nirgendwo zu sehen.

»Wie sollen wir sie nur zurückholen?«, fragte Tom. »Sie ist bestimmt verwildert. Sie wird sicher nicht kommen, wenn wir sie locken, oder?«

Jasmin dachte nach. Dann sagte sie: »Futter. Alle Tiere kommen für Futter! Und sie muss ziemlich hungrig sein, weil sie ihre Kätzchen säugt.«

Sie rannten durch den Garten, dann durch die Hintertür in die Abstellkammer. Jasmin hatte selbst zwei Katzen: Melly und Toffee. Ihr Futter stand im Schrank neben dem Waschbecken. Jasmin schnappte sich zwei Beutel aus der Futterkiste und einige leere Katzenfutter-Schälchen aus dem Schrank nebenan.

»Die benutzen wir als Futterschüsseln«, erklärte sie. »Wir können damit einen Futterpfad bis zum Schuppen auslegen. Das lockt sie bestimmt zurück!«

Im Garten riss Jasmin den ersten Beutel auf und quetschte etwas Futter in eine der Schalen.

»Mach nicht zu viel in eine«, sagte Tom, »sonst ist sie ja satt, ehe sie beim Schuppen ankommt.«