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Meine besten Hausmittel - Heilen mit den Kräften der Natur Die wirksamsten Hausmittel - Krankheiten vorbeugen und natürlich heilen. Rollkuren, Riechsalze, Rettichsaft, Ringenblumensalbe... Schon unsere Großmütter haben auf die Kraft der Natur vertraut und wussten, wie man Erkältungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Gelenkbeschwerden und Kopfschmerzen mit natürlichen Hausmitteln lindern oder heilen konnte. So lassen sich viele akute und chronische Beschwerden sanft und doch wirkungsvoll in Eigenregie behandeln - mit altbewährten, natürlichen und traditionellen Hausmitteln. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen zahlreiche bewährte - aber auch viele weitgehend unbekannte - Heilmittel auf. Die einzelnen Hausmittel werden hierbei konkret, übersichtlich, verständlich - sowie jeweils mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung versehen - erklärt. Um eine Schneise in den kaum zu durchdringenden Dschungel von qualitativ minderwertiger Hausmittel-Laienliteratur zu schlagen, ist es freilich besonderes Anliegen dieses Ratgebers, gefährliche und problematische Hausmittel - wie sie allenthalben in Hausmittel-Büchern zu finden sind - außen vor zu lassen. Die Autorin berät und informiert als promovierte Apothekerin seit mehr als zwei Jahrzehnten zahlreiche Kunden. Als unabhängige Autorin und Apothekerin fühlt sich die Verfasserin dieses Buchs nur der Gesundheit und dem Wohl der Menschen verpflichtet.
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Veröffentlichungsjahr: 2020
Dr. Angela Fetzner
Meine liebsten Hausmittel
-
Heilen mit der Kraft der Natur
Impressum:
© 2018 Dr. Angela Raab geb. Fetzner
alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2018
Gartenstr. 10
56462 Höhn
www.angela-fetzner.de
Umschlaggestaltung:
ZERO Werbeagentur, München unter
Verwendung von Motiven von shutterstock.com
EBook-Satz:
Michael Raab
Fotos:
pixabay.com - rechtefrei
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Was sind eigentlich Hausmittel?
Grenzen von Hausmitteln
Hinweis
Wickel, Umschläge und Tinkturen
Wadenwickel bei Fieber
Pulswickel bei Fieber
Kalter Lendenwickel
Kalter Kopfwickel
Umschläge mit essigsaurer Tonerde
PECH-Therapie
Senfwickel bei Gelenkbeschwerden
Umschläge mit Steinkleekraut
Steinkleekraut-Öl
Beinwellwurzelumschläge
Arnikatinktur
Kohlwickel nach Pater Häberle
Kartoffelwickel
Warmer Halswickel
Kalter Halswickel
Halswickel mit Quark
Zwiebel-Halswickel
Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen
Leberwickel
Wohltuender Heublumensack
Entgiftender Ingwer-Nierenwickel
Warmer Bauchwickel
Wirksame Wasseranwendungen (Hydrotherapie)
Wechselduschen und –bäder
Wassertreten
Ansteigendes Fußbad
Ansteigendes Armbad
Armbäder
Basische Bäder
Warme Fußbäder - die 3. & 4. Niere entgiften
Nieren lieben Wärme
Moorbäder
Schlenzbad
Die heiße Rolle
Bürstenmassagen
Säfte
Kartoffelsaft
Schlehensaft
Holundersaft
Sanddornsaft
Birkensaft
Löwenzahnsaft
Schwarzer-Rettich-Hustensaft
Zwiebelsaft
Knoblauchsaft
Trinkkuren
Rollkur
Leinsamenmagenschutz
Curcumamilch (Goldene Milch)
Brottrunk
Den Darm gesund halten
Flohsamen
Gesunde Darmflora
Bauchmassagen
Salbeihonig
Tee
Angelika
Baldrian
Besenginster
Birke
Brennnessel
Efeublätter
Eibisch
Erdrauchkraut
Frauenmantel
Gänsefingerkraut
Goldrute
Hagebutten
Hauhechel
Heidelbeeren
Hirtentäschel
Holunder
Ingwer
Johanniskraut
Kamille
Lavendel
Linde
Löwenzahn
Primel
Ringelblume
Salbei
Schachtelhalm
Schafgarbe
Storchschnabel
Tausendgüldenkraut
Weidenröschen
Weißdorn
Wollblumen
Bewährte Teemischungen
Entwässernder und krampflösender Tee
Gallentee I (Standardzulassung Nr. 1989.99.99), entgiftend
Leber-Gallen-Tee, krampflösend
Blähungswidriger und krampflösender Magen-Tee
Appetitanregender und wohlschmeckender Entgiftungstee
Bitterer appetitanregender Magentee
Blähungswidriger und krampflösender Leber- und Magentee
Harntreibender und krampflösender Leber- und Gallentee
Entzündungshemmender und harntreibender Tee
Bewährter Nieren- und Blasentee
Entwässernder und krampflösender Tee
Schlaffördernder Tee
Nerventee
Husten- und Bronchialtee
Schweißtreibender Erkältungstee
Basentee
Wohltuender Kindertee
Kinder-Erkältungstee
Sonnenlicht
Ausreichender Schlaf
Viel trinken
Stress abbauen
Entspannendes Lavendelvollbad
Weitere entspannende Vollbäder
Entspannendes Körperöl
Entspannende Aromamassage
Lavendelspray
Ätherisches Lavendelöl
Aromatherapie mittels Duftlampen
Entgiftung
Zungenreinigung
Ölziehen
Anwendungsgebiete des Ölziehens
Entgiftungs-Turbo Schröpfen
Salben
Allgemeine Herstellung von Salben
Salbengrundrezept mit Kokosöl
Salbengrundrezept mit Sheabutter
Ringelblumensalbe
Holundersalbe
Ringelblumenblütenöl
Ringelblumenhautcreme mit Mayonnaise
Kopfschmerzen
Pfefferminz-Roll-On
Kälte gegen Kopfschmerzen
Kaffee mit Zitrone
Repellentien
Insektenabwehrendes Körperöl
Oleum animale – Tieröl
Mottensäckchen mit Lavendel
Weitere Tipps
Erkältungen bekämpfen
Dampfinhalationen
Erkältungsbäder
Erkältungssalben
Erkältungsinhalat
Erkältungen vermeiden
Nasenspülungen
Auskühlung vermeiden
Zugluft vermeiden
Das kühle Bad nicht übertreiben
Auskühlung nach dem Schwitzen vermeiden
Temperaturwechsel an Sommerabenden nicht unterschätzen
Weitere Tipps gegen eine Auskühlung des Körpers
Ziehen Sie sich warm an
Dem Körper Wärme zuführen
Schleimhäute schützen
Luftbefeuchter benutzen
Gesundes Salz aus der Saline
Gewürze, die von innen wärmen
Zimt – Zauber fürs Immunsystem
Chili – Scharfe Schote aus Amerika
Den Kreislauf beleben
Hoffmanns Tropfen
Riechsalze
Aktivierende Vollbäder
Kreislauftropfen mit Campher
Ernährung als Heil- und Hausmittel
Obst und Gemüse
Ein Apfel am Tag
Meerrettich - Verdammt scharf und wertvoll fürs Immunsystem
Rote Beete - Gesundheit in Knallfarbe
Himbeeren – Verführerisch und gesund
Kapuzinerkresse – Kraft gegen Krankheitserreger
Kreuzblütler machen Krankheitserreger schwach
Aus Großmutters Kochbuch - Alte Gemüsesorten neu entdeckt
Knoblauch – Die Kraft der Wunderknolle
Spargel – Königliches Gemüse
Epilog
Zur Autorin
Ein herzliches Dankeschön
Bücher von Dr. Angela Fetzner
Leseprobe „Heilpflanzen - Gesund durch die Kraft der Natur“
Prolog
Das Interesse an „alten“ Hausmitteln steigt kontinuierlich – dieser Trend entspricht dem Wunsch vieler Menschen, ihre Gesundheit mit natürlichen Mitteln wieder zu erlangen oder aber zu erhalten. Hausmittel aller Art, insbesondere auch die Heilpflanzentherapie, waren lange Zeit für viele Leute das wichtigste und auch das einzige Heilmittelreservoir.
Die Weitergabe und Anwendung von Hausmitteln war insbesondere auch in Zeiten wichtig, in denen nicht jederzeit und schon gar nicht bei jedem Schnupfen ein Arzt konsultiert werden konnte. In Zeiten von nicht flächendeckender Versorgung durch Arztpraxen und oftmals nicht vorhandener Krankenversicherung waren Arztbesuche und von Medizinern verordnete und in der Apotheke erhältliche Medikamente teilweise schon als Luxus anzusehen und bei weitem nicht für jedermann erschwinglich.
Aus der ursprünglichen Not der Menschen, nicht an der modernen Arzneimitteltherapie partizipieren zu können, ist jedoch, in der heutigen Zeit, eine wahre Tugend geworden. Der Wunsch immer mehr Menschen, sich selbst helfen zu wollen, hat zu einer regelrechten Renaissance der alten Hausmittel geführt. Und so wächst das Interesse an natürlichen und v. a. nebenwirkungsarmen Hausmitteln beständig. Die vermehrte Beschäftigung mit Hausmitteln in den letzten Jahren liegt also nicht nur voll im Trend, sondern entspricht auch einer langen Tradition. Immer mehr Leser/-innen und Apothekenkunden erkundigen sich bei mir nach sinnvollen Hausmitteln, welche sie allein oder in Kombination mit anderen Therapien anwenden können. Diese Fragen standen mir Pate bei der Überlegung, ein Buch über Hausmittel herauszubringen.
Und so trage ich die Hoffnung in mir, dass dieses Buch zum größtmöglichen Nutzen für Ihre Gesundheit gereichen werde.
Herzlichst Ihre Apothekerin Dr. Angela Fetzner
Was sind eigentlich Hausmittel?
Als Hausmittel bezeichnet man im Allgemeinen natürliche und kostengünstige Therapien bei leichteren Krankheiten sowie zu deren Vorbeugung. Jedoch können auch ernste Krankheiten – allerdings nur unterstützend – mit Hausmitteln behandelt werden. Hausmittel werden die entsprechenden Maßnahmen deshalb genannt, weil sie meist in einem üblichen Haushalt vorhanden sind. Wenn man von Hausmitteln im engeren Sinn spricht, sind Hausmittel für die Gesundheit gemeint – Es gibt jedoch auch Hausmittel, welche in der Kosmetik, im Haushalt ganz allgemein oder in der Küche eingesetzt werden.
In diesem Ratgeber geht es jedoch selbstredend nur um Hausmittel, welche die Gesundheit bereichern. Hausmittel stellen in diesem Sinne also einen Bereich der Naturheilkunde dar, der sich mit praktikablen und naturgemäßen Möglichkeiten zur Selbstbehandlung beschäftigt.
Hausmittel für die Gesundheit sind hierbei häusliche Mittel zur Selbstmedikation, üblicherweise handelt es sich hierbei nicht um Medikamente im eigentlichen Sinn. Die Anwendung von Hausmitteln ist ein Teil der autonomen, selbsttätigen Mitwirkung des Patienten am individuellen Heilungsprozess. Durch die aktive Mitarbeit des Patienten kann der Genesungsverlauf beschleunigt werden, die körpereigenen Selbstheilungskräfte werden vermehrt in Gang gesetzt.
Viele der Therapien sind auch mit einem gewissen Wohlfühl- und Wellnesseffekt verbunden – warme Fußbäder, heißer Tee und Leberwickel führen bspw. dazu, dass der Patient sich wohlig, geborgen und umsorgt fühlt, was die Genesung positiv unterstützt.
Hausmittel können ohne Verordnung oder Zutun des Arztes angewendet werden, in der Regel sind sie sehr kostengünstig, mitunter ist die Durchführung aber mit einigem Aufwand und auch mit dem Aufbringen entsprechender Geduld verbunden. Oft werden Hausmittel als zusätzliche Maßnahme im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie angewandt. Dies entspricht dem Urbedürfnis des Menschen, Eins mit der Natur und sich selbst zu sein. Gerade die Vorstellung von alten und gesunden Heilmethoden trifft den Zeitgeschmack weit mehr als viele andere Methoden. Hausmittel sind in der Regel mit wenig Nebenwirkungen behaftet, jedoch können auch durch diese – wie überhaupt durch alle Therapien – bspw. Allergien, Kreislaufstörungen, Übelkeit oder andere meist leichtere Nebenwirkungen hervorrufen werden.
Oft wurden die Rezepte für Hausmittel von Generation zu Generation, von der Mutter oder der Großmutter an die Töchter überliefert. Deshalb spricht man von alten Hausmitteln oder von Großmutters Hausmitteln. In der Regel kannten unsere Mütter und Großmütter auch ohne entsprechende medizinische und/oder pharmazeutische Ausbildung den für die jeweilige Krankheit passenden Tee oder den entsprechenden Wickel für das jeweilige Leiden.
Allerdings darf man sich nicht der Vorstellung hingeben, dass jedes alte Hausmittelwirksam und frei von Nebenwirkungen ist. Solche Meinungen werden freilich genährt von reißerischen und meist auch inkompetenten „Berichten“ in unseriösen Hausmittelratgebern und entsprechenden Artikeln – Alle Hausmittel, die uralt sind und alles, was nach Urvätersitte abläuft, wird dort als großartig dargestellt. Alle modernen und neuen Erfindungen werden dagegen abgelehnt, das Alte hingegen stets hochgelobt und mit einer gehörigen Portion Naturromantik angereichert.
Ob solche Berichterstattung aus purer Unkenntnis geschieht oder vielmehr, um mit den Ängsten und Unsicherheiten der Menschen auf zynische Weise Profit zu machen, ist unklar und im Grunde genommen auch einerlei.
Um eine Schneise in den kaum zu durchdringenden Dschungel von qualitativ minderwertiger Hausmittel-Literatur zu schlagen, ist es daher Anliegen dieses Ratgebers,alte und - zugleich nichtsdestotrotz – moderne, wirksame, bewährte und v. a. ungefährliche Hausmittel vorzustellen. Denn nur eine seriöse Naturheilkunde ist dem Menschen und auch dem Image der Naturheilkunde dienlich.
Neben den klassischen alten Hausmitteln möchte ich Ihnen an passender Stelle auch einige einfache Tipps aus der „Neuzeit“ mitgeben, die für bessere Gesundheit und mehr Lebensqualität sorgen können.
Grenzen von Hausmitteln
Natürlich haben auch und gerade Hausmittel ihre Grenzen. Insbesondere bei länger dauernden oder schweren Krankheitsbildern ist ein rechtzeitiger Arztbesuch unumgänglich. Insbesondere wenn durch die Anwendung von Hausmitteln eine rechtzeitige – und notwendige – Behandlung durch einen Arzt hinausgezögert wird oder wenn sich eine Krankheit verschlimmert, werden der Sinn und der Zweck von Hausmitteln nicht verstanden.
Auch wenn Hausmittel durchaus unterstützend bei ernsten Krankheiten angewendet werden können, ja sogar sollen, darf eine notwendige Konsultation des Arztes und eine damit einhergehende Behandlung nicht hinausgeschoben oder gar umgangen werden.
Darüber hinaus halten viele Hausmittel nicht mehr dem neuesten Stand der Forschung stand. So wird allenthalben immer noch die Einnahme von Natron bei Sodbrennen und Magenschleimhautentzündung empfohlen – diese Anwendung gilt mittlerweile als überholt und nicht ungefährlich. Und auch wenn sich die Behandlung von Augenentzündungen mit Kamillentee nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, ist diese obsolet, da nicht sterile Zubereitungen – so auch Tee – dem (entzündeten) Auge mehr schaden als nutzen können. Auch einige Teesorten wie Schöllkraut – wirksam bspw. bei Krämpfen im Bereich der Gallenwege – können auf lange Sicht schwere Gesundheitsschäden (hier bspw. Leberschäden) verursachen.
Hinweis
Bezüglich der im Folgenden gemachten Ausführungen darf die Leserin/ der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat, dass die Angaben in diesem Buch dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Die Erkenntnisse in der Medizin und Pharmazie sind jedoch niemals statisch, sondern unterliegen einem fortlaufenden Entwicklungsprozess. Alle Angaben können von daher immer nur dem aktuellen Wissensstand zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buchs entsprechen.
Deshalb kann die Autorin für die gemachten Angaben keinerlei Verantwortung und Gewähr übernehmen. Die Durchführung der in diesem Buch beschriebenen Therapien und Anwendungen erfolgt auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung des Benutzers. Die Autorin übernimmt keine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aufgrund der Durchführung der hier erwähnten Anwendungen.
Auch betreffend die genannten Arzneimittel darf der Leser darauf vertrauen, dass die Autorin große Sorgfalt darauf verwendet hat, dass diesbezügliche Angaben dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen. Auch bezüglich der angegebenen Dosierungen und Mengenangaben darf der Leser darauf vertrauen, dass diese gewissenhaft und mit Umsicht dargelegt werden. Nichtsdestotrotz kann die Autorin für Angaben zu Dosierungen keine Gewähr übernehmen. Jede Dosierung erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers.
Die Autorin hat im Übrigen keine Beziehung zu den Herstellern der genannten Arzneimittel und erzielt keinerlei finanziellen Vorteil aufgrund der Erwähnung bestimmter Arzneimittel.
Ich hoffe, Ihnen mit diesem notwendigen Hinweis nicht den Spaß und die Freude an diesem Buch verdorben zu haben.
Nun aber in medias res!
Wickel, Umschläge und Tinkturen
Wadenwickel bei Fieber
Wadenwickel gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Hausmitteln in der Naturheilkunde.
Fieber tritt v. a. im Rahmen von Infektionskrankheiten auf. Durch das Anlegen von Wadenwickeln wird dem Körper Wärme entzogen, auf diese Weise wird die Körpertemperatur langsam und schonend gesenkt. Von Fieber spricht man üblicherweise ab 38 ˚C, ab 39 ˚C liegt hohes Fieber vor. Wadenwickel sind v. a. bei hohem Fieber ab 39 ˚C indiziert - denn leichtes Fieber ist keine Krankheit, sondern ein wichtiger Abwehrmechanismus unseres Körpers, um bei erhöhter Temperatur Krankheitserreger leichter bekämpfen zu können.
Bei hohem Fieber ist die kranke Person jedoch in ihrem Befinden beeinträchtigt oder sogar gefährdet, das Allgemeinbefinden ist reduziert, innere Unruhe und Schlafstörungen können auftreten.
Wadenwickel werden im Allgemeinen in der Phase des Fieberabfalls verabreicht - Beim Entfiebern wird vermehrt Wärme über die Haut abgegeben, weshalb die Haut gerötet und feucht ist. Weitere Kennzeichen des Fieberabfalls sind warme und feuchte Hände und Füße, Schwitzen, ein erhöhtes Durstgefühl v. a. auf kalte Getränke bei gleichzeitiger Appetitlosigkeit.
Zur Herstellung benötigt man
Innentuch (aus Leinen oder Baumwolle)Zwischentuch (aus Leinen oder Baumwolle)AußentuchEine Schüssel mit handwarmem WasserSo werden Wadenwickel durchgeführt
Wadenwickel bestehen stets aus drei Tüchern. Das Innentuch wird direkt auf die Haut gelegt, es sollte hierbei auf die Größe des Unterschenkels (also zwischen Knöchel und Knie) zugeschnitten sein oder dementsprechend zurecht gefaltet werden. Das Innentuch sollte aus Leinen oder Baumwolle bestehen, da synthetische Fasern weder wasser- noch luftdurchlässig sind.
Das Innentuch taucht man in Wasser, wringt es gründlich aus und legt es um den Unterschenkel. Beim Auflegen sollte das Innentuch nicht mehr tropfen. Darüber platziert man ein trockenes Zwischentuch, dieses sollte ebenfalls aus Baumwolle oder Leinen bestehen. Das Zwischentuch dient dazu, überschüssige Flüssigkeit aufzusaugen und das Außentuch zu schützen. Aus diesem Grund sollte das Zwischentuch auch etwas größer als das Innentuch sein. Als drittes Tuch wird das Außentuch lose um das Bein gewickelt. Das Außentuch hat den Zweck, die Temperatur des Wickels zu erhalten und zu verhindern, dass Nässe nach außen dringt - idealerweise besteht das Außentuch aus Wolle bzw. aus Frottee. Wadenwickel werden immer beidseitig angelegt.
Wichtig ist, dass Wadenwickel straff (jedoch nicht einschnürend) sitzen - ansonsten können die Wickel nicht ihre volle Wirkung entfalten, zudem fühlen sich nicht straff angelegte Wadenwickel unangenehm an. Knie- und Sprunggelenke sollten allerdings unbedingt freigehalten werden.
Welche Temperatur sollte das Wasser für den Wadenwickel haben?
Früher wurde für den Wadenwickel kaltes Wasser verwendet, heute wird jedoch lau- bis handwarmes Wasser benutzt.
Bei Erwachsenen verwendet man lauwarmes Wasser. Bei Kindern sollte – um den Kreislauf nicht zu überlasten – handwarmes Wasser (35-36 ˚C) benutzt werden.
Wann wird der Wadenwickel abgenommen?
Die Wickel werden abgenommen, wenn sie sich nicht mehr kalt anfühlen, also Hauttemperatur haben. Bei Kindern werden die Wickel in kürzeren Abständen als bei Erwachsenen gewechselt, da die Wickel schneller warm werden (wegen der höheren Ausgangstemperatur des Wassers). Die Wickel können bei Kindern nach zehn Minuten abgelegt werden, bei Erwachsenen können sie etwa 20 bis 30 Minuten auf den Waden belassen werden. Zwischen den einzelnen Wickelauflagen sollte eine Pause von ca. 30 Minuten eingehalten werden. Nach dreimaligem Wechsel des Wickels sollte aber auf jeden Fall pausiert werden. Eine Wickelanwendung sollte bis zu zweimal täglich durchgeführt werden.
Wenn die Wadenwickel als unangenehm empfunden werden oder der Patient zu frösteln beginnt, sollte die Anwendung abgebrochen werden. In diesem Fall sollte dem Patienten eine Wärmflasche gereicht werden, evtl. sollte auch ein warmes Fußbad durchgeführt werden.
Was bewirken Wadenwickel?
Wadenwickel senken die Körpertemperatur bei Fieber um ein halbes Grad bis zu einem Grad. Auch mit Fieber einhergehende Begleiterscheinungen wie Benommenheit, Kopfschmerzen und innere Unruhe können durch Wadenwickel gelindert werden. Gerade hochfieberhafte Zustände belasten den Körper und führen oftmals zur Erschöpfung – Wadenwickel helfen indirekt durch Senkung des Fiebers dabei, Symptome der Erschöpfung zu lindern und somit das Wohlbefinden zu fördern. Die Temperatur sollte allerdings mit Wadenwickeln nicht mehr als ein Grad gesenkt werden, um den Kreislauf nicht zu überlasten.