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Dieser Band beinhaltet einen Querschnitt durch Ibsens lyrisches Werk. Inhalt: Spielleute König Håkons Festhalle Baupläne Feldblumen und Topfpflanzen Eine Vogelweise Auf Akershus Der Eidervogel Mit einer Wasserlilie Vogel und Vogelfänger Der Bergmann Mein junger Wein Lichtscheu Lied des Dichters Die Schlucht Hochlandsleben Sängerfahrt Ein Schwan Gepriesen sei das Weib! Zum 4. Juli 1859 Das Schulhaus Volkstrauer An die Thingmänner Gruss an die Schweden An die Überlebenden An Professor Schweigård Wiegenlied Fort! Die Sturmschwalbe Agnes Stammbuchreim Macht der Erinnerung Offener Brief An einen fortziehenden Künstler Örnulfs Drapa Friedrich des Siebenten Andenken Ein Bruder in Not Des Glaubens Grund Das Storthingsgebäude Terje Vigen Verwicklungen Aus meinem häuslichen Leben Eine Kirche In der Galerie Chor der Unsichtbaren Auf den Höhen Gebet der Frauen Dank Abraham Lincolns Ermordung An meinen Freund, den revolutionären Redner Ohne Namen Bei Port Said An Friedrich Hegel, Ballonbrief Reimbrief u.v.a.
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Seitenzahl: 109
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Meine schönsten Gedichte
Henrik Ibsen
Henrik Ibsen – Biografie und Bibliografie
Spielleute
König Håkons Festhalle
Baupläne
Feldblumen und Topfpflanzen
Eine Vogelweise
Auf Akershus
Der Eidervogel
Mit einer Wasserlilie
Vogel und Vogelfänger
Der Bergmann
Mein junger Wein
Lichtscheu
Lied des Dichters
Die Schlucht
Hochlandsleben
Sängerfahrt
Ein Schwan
Gepriesen sei das Weib!
Zum 4. Juli 1859
Das Schulhaus
Volkstrauer
An die Thingmänner
Gruss an die Schweden
An die Überlebenden
An Professor Schweigård
Wiegenlied
Fort!
Die Sturmschwalbe
Agnes
Stammbuchreim
Macht der Erinnerung
Offener Brief
An einen fortziehenden Künstler
Örnulfs Drapa
Friedrich des Siebenten Andenken
Ein Bruder in Not
Des Glaubens Grund
Das Storthingsgebäude
Terje Vigen
Verwicklungen
Aus meinem häuslichen Leben
Eine Kirche
In der Galerie
Chor der Unsichtbaren
Auf den Höhen
Gebet der Frauen
Dank
Abraham Lincolns Ermordung
An meinen Freund, den revolutionären Redner
Ohne Namen
Bei Port Said
An Friedrich Hegel,
Ballonbrief
Reimbrief
Zu einer Hochzeit
Einem Komponisten ins Stammbuch
Verbrannte Schiffe
Sängergruss an Schweden
Aus der Ferne
Ein Reimbrief
Zur Tausendjahrfeier
Ein Vers
Sterne im Lichtnebel
Sie sassen, die beiden ...
Meine schönsten Gedichte, H. Ibsen
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849626228
www.jazzybee-verlag.de
Henrik Ibsen, der größte Dramatiker Norwegens und einer der gewaltigsten Geister der neuern Zeit, geb. 20. März 1828 zu Skien in Norwegen, war der älteste Sohn eines erst wohlhabenden Kaufmanns dänischer Abstammung. Nach dem Konkurs seines Vaters verfloß seine früheste Jugend in beschränkten Verhältnissen. In Skien erhielt er eine notdürftige Schulbildung und kam, 15 Jahre alt, als Apothekerlehrling nach Grimstad. Hier entstanden seine ersten dichterischen Versuche, Spottverse, die den Schrecken der Stadtbewohner bildeten, mondscheintrunkene Lyrik, die von den Damen des Ortes fleißig gelesen und gesammelt wurde, und vor allem der »Catilina« (1850, neue Ausg. 1875), ein Drama, in dem sich der Sturm der Zeit und der brausenden Jugendkraft des Dichters entlädt. 1850 siedelte I. nach Christiania über, ging in Heltbergs »Presse« und bestand bereits nach fünf Monaten das medizinische Vorexamen. Dabei fand er Zeit, das kleine, unselbständige Drama »Das Hünengrab« (»Kjœmpehøien«) zu schreiben. Außerdem gab er damals zusammen mit Botten-Hansen und Vinje ein politisch-satirisches Wochenblatt (»Manden«, gewöhnlich »Audhrimer« genannt) heraus, das indessen schon nach neun Monaten wieder einging. Aber man war auf den jungen I. aufmerksam geworden: im November 1851 berief ihn Ole Bull an das norwegische Nationaltheater in Bergen, wo er nun bis 1857 als Regisseur und Theaterdichter wirkte. Alljährlich zum 2. Januar, dem Gründungstag des Hauses, lieferte er ein Stück, und entrichtete in diesen Werken der nationalen Romantik seinen Tribut. Es entstanden: »Die Johannisnacht« (1853; ungedruckt), »Die Herrin von Östrot« (»Fru Inger ti! Östraat«, 1854; gedruckt 1857, neue Ausg. 1874), »Das Fest auf Solhaug« (»Gildet paa Solhaug«, 1855) und »Olaf Liljekrans« (1856; erstmalig gedruckt in Ibsens »Sämtlichen Werken«, Bd. 2, Berl. 1898). Im I. 1857 siedelte I. als artistischer Direktor an das Norwegische Theater in Christiania über, im folgenden Jahr vermählte er sich mit Susanna Daae Thoresen aus Bergen. Sein Aufenthalt in Christiania dauerte bis 1864, und es entstanden in dieser Zeit: »Die Helden auf Helgoland « (»Nordische Heerfahrt«, »Hærmændene paa Helgeland«, 1858), unter dem Eindruck der isländischen Familiengeschichten, besonders der »Völsungasaga«, bei aller Gewalt der darin ausgedrückten Stimmungen ein Meisterwerk klarer dramatischer Technik; »Die Komödie der Liebe« (»Kjælighedens Komedie«, 1862), eine scharfe Satire gegen die landesüblichen Auffassungen von Ehe und Liebe, das einen Sturm der Entrüstung entfesselte-die Spießbürger fühlten sich in ihren heiligsten Gefühlen verletzt- und »Die Kronprätendenten« (»Kongsæmnerne«, eigentlich: »das Holz, aus dem Könige geschnitzt werden«, 1863), Ibsens erste große Dichtertat, durch die er verkündet, »daß stets der. Königsgedanke' einer neuen Zeit siegt, und daß da keine Hoffnung ist für die, die nur das Vergangene, schon Dagewesene wiederholen können« (Woerner, »Henrik I.«). Gekränkt durch den Unverstand des Publikums und der Kritik und aufs höchste erbittert über das Verhalten Norwegens in dem dänisch-preußischen Konflikt, verließ I. im April 1864 Christiania und reiste über Berlin nach Rom. Er wurde heimatfrei. Die Weltgeschichte berührte ihn. Die Keime zu einem Drama über das untergehende römische Kaiserreich fallen in seine Brust. Zunächst aber befreit er sich von den Lebenseindrücken, die er aus Skandinavien mitbrachte, durch zwei gewaltige, im höchsten Sinne kritische Versdramen: »Brand« (1866) und dessen Gegenstück »Peer Gynt« (1867). In beiden Werken werden die Gebresten des norwegischen Volkes gegeißelt, nur wird, wie Brandes sagt, im »Brand« norwegische Schlaffheit wenigstens[729] von einer norwegischen Idealgestalt abgeurteilt, während im »Peer Gynt« der Held als der typische Vertreter norwegischer Willensschwäche und Phantasterei angelegt und gestaltet ist. Auch ein unausgesprochener Protest gegen die Idealisierung norwegischer Bauerngestalten, wie sie um diese Zeit Björnson vornahm, läßt sich in beiden Dichtungen nicht verkennen. 1868 verließ I. Rom und ging nach Dresden, wo er zunächst das Lustspiel »Der Bund der Jugend« (»DeUnges Forbund«, gedruckt 1869), in mancher Beziehung ein Hinweis auf die Gesellschaftskritik seiner spätern Werke, ausführte. Erst unter dem Einfluß der großen Zeit, die das Deutsche Reich entstehen sah, konnte er das welthistorische Schauspiel in zwei Teilen, »Kaiser und Galiläer« (»Keiser og Galilæer«) im Frühling 1873 abschließen; es schildert den Kampf der Antike mit dem Christentum, den Untergang Julians des Apostaten, und ist »das Fundament dessen, was I später geschaffen hat, wodurch er eigentlich erst er selbst geworden ist« (Schlenther), ein historisches Schauspiel, das vieles von dem Ideengehalt seiner Gegenwartswerke einschließt, deutet und ergänzt. Erst jetzt läßt I. die Scholle tief unter sich. Er wird trotz des Heimatsduftes, den seine Werke nie abstreifen, und ohne den sie in ihren letzten Gründen unverständlich bleiben, der Bahnbrecher einer neuen dramatischen Kunst, einer neuen Zeit. Der Dichter schlug sein Hauptquartier seit 1875 abwechselnd in München und in Rom auf, besuchte aber auch Skandinavien, wo man ihn wie einen Triumphator empfing. Seit 1892 wohnt er in Christiania. Es erschienen: »Die Stützen der Gesellschaft« (»Samfundets Stotter«, 1877), »Ein Puppenheim« (»Et Dukkehjem«, 1879), »Gespenster« (»Gjengangere«, 1881), »Ein Volksfeind« (»En Folkefiende«, 1882), »Die Wildente« (»Vildanden«, 1884), »Rosmersholm« (1886), »Die Frau vom Meer« (»Fruen fra Havet«, 1888), »Hedda Gabler« (1890), »Baumeister Solneß« (»Bygmester Solness«, 1892), »Klein Eyolf« (»Lille Eyolf«, 1894), »John Gabriel Borkmann« (1896) und der dramatische Epilog »Wenn wir Toten erwachen« (»Når vi Døde vågner«, 1899). Gemeinsam ist diesen Werken, daß sie soziale und menschliche Verhältnisse der Gegenwart behandeln. Problem- oder gar Tendenzdichtungen sind sie nicht. Der Ausgangspunkt liegt immer in der Anschauung menschlicher Charaktere, bedeutender Geschicke. Aber die Liebe und der Haß, die den Dichter erfüllen, veranlassen Auseinandersetzungen, die Kritik alter Anschauungen, die Prägung neuer Werte. Die Grundstimmung ist ein großartiger Optimismus, ein unerschütterlicher Glaube an »das dritte Reich«, in dem »der Geist der Wahrheit und der Geist der Freiheit« herrschen werden. Als Techniker des Dramas greift I. auf die Tradition der Griechen zurück. Er gibt fünfte Akte, in denen sich mit unvergleichlicher Folgerichtigkeit lange Lebensschicksale entschleiern und lösen. Zu erwähnen sind noch Ibsens »Gedichte« (zuerst 1871, dann in vermehrter Auflage 1875). Ibsens »Sämtliche Werke« erschienen in einer kritischen deutschen Ausgabe mit guten Einleitungen von Brandes und Schlenther (Berl. 1898–1903, 9 Bde.), dazu als Bd. 10 eine Auswahl aus Ibsens Briefen, hrsg. von I. Elias und H. Koht (das. 1904). Vgl. G. Brandes, Björnson und I. (Kopenh. 1881) und Henrik I. (das. 1898); H. Jäger, Henrik I. 1828–1888 (1888; deutsch von Zschalig, 2. Aufl., Dresd. 1898); R. Woerner, Henrik I. (Münch. 1900, Bd. 1); Lothar, Henrik I. (2. Aufl., Leipz. 1902); E. Reich, H. Ibsens Dramen. 20 Vorlesungen, gehalten an der Universität Wien (4. Aufl., Dresd. 1902); B. Litzmann, Ibsens Dramen (Hamb. 1901.
Nach ihr mein ganzes Trachten Die hellen Nächte stund; Mein Weg aber ging zum Bergbach In den tauigen Erlengrund.
Hei, kennst du die dunklen Lieder, Bald hast du die Kraft ihr geraubt, Daß in große Kirchen und Säle Sie nachzufolgen dir glaubt!
Ich schwor den Neck aus der Tiefe; Er spielte von Gott mich fort; Doch da ich geworden sein Meister, Hatte mein Bruder ihr Wort.
In große Kirchen und Säle Spielt' ich mich selber hin, Des Baches graunvolle Weise Wich nimmer aus meinem Sinn.
Du alte Halle, ihr Mauern grau, Der Eule Wohnsitz und Weide, – Gedenken muß ich, so oft ich dich schau', König Lears auf der wilden Heide.
Er gab seinen Töchtern der Krone Schatz, Gab ihnen sein teuerstes Eigen; Da stießen sie ihn von seinem Platz Hinaus in der Sturmwinde Reigen.
Du Halle, gebeugt von so manchem Jahr, Wie Gleiches du dulden mußtest! – Du gabst einem Nachgeschlecht, undankbar, Den teuersten Schatz, den du wußtest.
Du gabst uns schimmernder Sagen Hort, Einen Herbst von Erinnerungen. Doch hat dir ein einziges Dankeswort Aus Kindesmunde geklungen?
Verlassen standst du, gleich Albions Sohn, Blind wütender Winde Minne; Ein halb tausend Jahre umpfiff voll Hohn Der Sturm deine grauende Zinne. –
Jetzt tagt es, Greisin; dein Volk ist erwacht Und kühlt an der Zeit nun sein Mütlein: Wir flicken dir neu deine Königstracht; Du hast schon ein Narrenhütlein.
Und darum, du Halle mit Mauern, grau, Der Eule Wohnsitz und Weide, – Gedenken muß ich, so oft ich dich schau', König Lears auf der wilden Heide.
Ich weiß noch wie heut, ob auch Jahr um Jahr schwand, Den Abend, da mein Erstling im Blatt gedruckt stand. Da saß ich auf meiner Kammer, den Knaster in Glut, Und paffte und träumte in seligem Hoffemut.
»Ein Wolkenschloß bau' ich, voll Sonnenschein, Ein Schloß mit zwei Flügeln, von Himmelssturm umweht; In dem großen, da hause ein unsterblicher Poet, In dem kleinen ein Mägdelein, zierlich und fein!«
Wie schien mir mein Bau so harmonisch gedacht! Und doch hat sich alles so anders gemacht! Da der Meister ward vernünftig, ward blitztoll der Stil: Der Hauptbau ward zu klein, der Anbau verfiel.
»Mein Gott, wie ist Ihr Geschmack zu verstehn, Wo haben Sie nur Ihre Augen! Sie ist keine Schönheit, und, kritisch besehn, Sie scheint mir nur wenig zu taugen.« –
Ich träfe den Ton mehr, ja, das ist wahr, Der üblichen Tagesdramen, Dafern ich mir kieste ein Exemplar Aus dem Kreis der normalen Damen.
Wie prangt das doch auf dem Fensterbrett Als Winterflora so zierlich; Im kachelofengewärmten Bett Seines Topfs, wie grünt das manierlich!
Und nach ihrem Winterschlaf, – wie nach der Schnur Die Zweiglein im Blütenschmuck strahlen! Ja, wär' ich vernünftig, ich eh'lichte nur Aus der Mitte der vielen Normalen.
Du predigst, Muhme Vernunft, in den Wind! Du machst aus mir keinen Frommern! Bedenk, sie ist ein Feldblumenkind Von sechzehn schimmernden Sommern!
Wir wandelten im Lenz einst Im Park für uns so fort; Lockend wie ein Geheimnis War der verbotene Ort.
Die lauen Weste fächelten, Der Himmel war so blau; Hoch in der Linde saß und sang Des Sperlings junge Frau.
Ich malte Dichterbilder, Wie Regenbogen bunt; Zwei braune Augen hingen Leuchtend an meinem Mund.
Mit Wispern und mit Lachen Flog's ob uns hin und her; – Doch wir, wir sagten: Schatz, fahr' wohl! Und sahn uns nimmermehr. –
Und wandr' ich jetzo einsam Den Lindengang im Park, So macht's das kleine Federvolk Mir manchmal schier zu arg.
Frau Sperling hat behorcht uns, Dieweil wir blind geschwätzt, Und hat auf uns ein Lied gemacht Und in Musik gesetzt.
Und alle singen's nach nun; Es ist kein Zweig im Hag, Da nicht ein Nasweis trällerte Von jenem lichten Tag.
Auf die Erde läßt die milde Sommernacht den Schleier sinken; Still herab vom Lichtgefilde Große, bleiche Sterne blinken.
Aus des Fjordes Busen dringt es Nun gedämpft in dumpfem Laute. Horch, wie Kinderweisen klingt es, Nie vergeßne, lieb vertraute!
Akershus, die alte Veste, Seh' ich durch den Nebel blicken, Und mich dünkt, ich seh' beim Weste Hin zur »Hovedö« sie nicken.
Akershus, dein grau Gemäuer Träumt von Tagen, die entflogen; Stark lenkst du dein sichres Steuer Still durch der Erinnrung Wogen.
Ja, – sie nahn, die längst entschwunden, Blutgestalten dunkler Zeiten, Die verbunden, florumwunden, Lautlos durch die Hallen schreiten.
Und o seht – mich faßt ein Grauen – Durch die Fenster dort, die hohen, Wie im Schein, dem dämmerblauen, Geisterhafte Flammen lohen.
Wer ist jener ernste Ritter Mit dem Glutaug', düster blitzend, Wie in Brüten, grollend bitter, Vorgebeugt im Stuhle sitzend?
König Christian ist's, der Zweite!