Meise mag Melisse - Elke Schwarzer - E-Book

Meise mag Melisse E-Book

Elke Schwarzer

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Beschreibung

Wussten Sie, dass Blaumeisen Zitronenmelisse lieben, weil sie damit Parasiten aus dem Nest vertreiben können? Oder dass der Minzeblattkäfer so viel Minze frisst, dass er selbst danach riecht? Elke Schwarzer nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch den eigenen Garten und verrät Ihnen, mit welchen Pflanzen Sie Ihre ganz persönlichen Lieblingstiere anlocken können. Mit Pfaffenhütchen, Silberblatt und Gilbweiderich fühlen sich Rotkehlchen, Aurorafalter und Schenkelbiene bei Ihnen garantiert ganz schnell wie Zuhause. Verwandeln Sie Ihren Garten zum Naturerlebnisort und tragen Sie gleichzeitig zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt bei. Ihre neuen Mitbewohner werden es Ihnen danken!

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Seitenzahl: 130

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Gartenmitbewohner gesucht!

Rotkehlchen kann man leider nicht pflanzen, Schmetterlinge nicht aussäen. Und doch gibt es Pflanzen, die so eine innige Beziehung mit bestimmten Tieren eingehen, dass sie sie erfolgreich in den Garten locken. Dieses Grünzeug wird immer scharf beobachtet, ob vielleicht schon die ersten Früchte reif sind oder die Blüten jetzt endlich mal geöffnet haben. Viele Wildbienen brauchen zum Beispiel ganz bestimmte Blumen − wenn diese fehlen, fehlen auch die Brummer im Garten. Nach der Bestäubungsleistung der Bienen rufen die reifen Früchte schließlich Vögel auf den Plan, die auch ihre Vorlieben haben. Am wählerischsten unter den Gartentieren sind die Schmetterlinge, deren Raupen ohne ganz bestimmte Laubkost nicht satt und am Ende auch nicht zu einem hübschen Falter werden können: Hier können wir durch geschickte Pflanzenauswahl die Welt ganz zielgerichtet ein bisschen besser machen. Doch nicht alle Beziehungen zwischen Tier und Pflanze sind so offensichtlich wie die zwischen Raupe und Laub: Wussten Sie, dass Blaumeisen aromatisch duftende Blätter – wie bei der Zitronenmelisse – als Raumparfum einsetzen, damit Parasiten im Nest dermaßen eingenebelt entsetzt die Flucht ergreifen? Oder dass Starenmännchen ihren Weibchen Blumen pflücken? Und wussten Sie, dass es oft nur ein einziges Herzgespann im Garten braucht, damit man das halsbrecherische Treiben der hyperaktiven Großen Wollbiene live erleben kann? Von diesen konkreten Abhängigkeiten der Gartenbewohner zu bestimmten Pflanzen handelt dieses Buch. Es soll Ihnen helfen, Ihre Favoriten mit speziellen Pflanzen in den Garten zu locken und nebenbei an den passenden Blüten oder Früchten auch andere interessante Arten zu entdecken − Erfolgserlebnisse sind garantiert. Denn durch eine geschickte Gartenplanung kann man seine Lieblingstiere dann doch irgendwie pflanzen − machen Sie mit!

Es piept und summt im Buch

Cover

Impressum

EIN GARTEN FÜR TIERE

Zielgruppengerecht gärtnern

LOCKMITTEL FÜR LIEBLINGS TIERE

Eichhörnchen & Vögel

LOCKMITTEL FÜR KÄFER, SCHMETTERLINGE & CO.

LOCKMITTEL FÜR SCHWEBFLIEGEN

PROJEKTE FÜR TIERE

SERVICE

Noch mehr Pflanzen für nette Tiere

Bezugsquellen

Zum Weiterlesen

Nachgeschlagen

EIN GARTEN FÜR TIERE

Wünschen Sie sich Pelzbienen oder lieber pelzige Eichhörnchen? Kleiber oder Kleine Füchse? Selbst der kleinste Garten kann auf bestimmte Tiere zugeschnitten sein − hier erfahren Sie, wie Sie die anvisierte Klientel am besten fördern.

Zielgruppengerecht gärtnern

Jeder Garten ist anders, jedes Tier auch. Welche Arten passen am besten zu Ihrem Grundstück und was brauchen sie?

Welche Gäste wünschen Sie sich?

Wenn Sie ein großes Grundstück zur Verfügung haben, können Sie sich erst einmal gratulieren und dann ganz leicht für eine Vielzahl von Arten gärtnern, indem Sie ganz unterschiedliche Lebensbereiche vom Teich bis zum Waldrand anlegen. In einem kleinen Garten ist das nicht so einfach: Sing vögel lieben Hecken, Bäume und verwilderte Eckchen, wo sie brüten können und Nahrung auf allen Ebenen finden.

» Der Lerchensporn gibt im Frühjahr ein kurzes Gastspiel und wächst unter Sträuchern.

Wildbienen, Eidechsen und Schmetterlinge dagegen sind eher Sonnenanbeter und brauchen sonnige Staudenbeete oder gar eine bunte Blumenwiese. Mit vielen Gehölzen auf einem kleinen Grundstück werden die Plätze an der Sonne aber immer weniger: Die Vögel und das Eichhörnchen freut’s, die können sich zur Not in den Baumwipfeln aufwärmen, aber viele andere Arten werden verschwinden.

Haben Sie sich zum Beispiel in die Tannenmeise oder das Wintergoldhähnchen verliebt und ihnen Nadelbäume gepflanzt, werden diese immergrünen Riesen einen Großteil des Gartens in Dunkelheit stürzen, dafür besucht Sie vielleicht aber auch eine Waldohreule. Von mickrigen Zwerggehölzen wiederum sind Tannenmeisen nicht sonderlich angetan. Das Dilemma fängt sogar schon im ganz Kleinen an: Soll man das Verblühte zurückschneiden, damit den Bienen neue Blüten wachsen, oder den Samenansatz als Vogelfutter stehen lassen? Das schlechte Gewissen nach dem Rückschnitt wird rasch durch Vogelfutter beruhigt. Doch wenn der Kleiber dann anfängt, die Sonnenblumenkerne in die noch leeren Brutröhren vom Bienenhotel zu stopfen, ist der nächste Interessenkonflikt da und man hofft, dass er sich später wenigstens noch an seine Depots erinnern kann.

In einem kleinen Garten muss man also überall tricksen. Vielleicht steht im Nachbargarten schon eine kapitale Konifere oder eine alte Buche? Oder wächst nebenan eine verwunschene Wildnis aus Brombeeren und Efeu? Dann sorgen Sie in Ihrem Garten einfach für sonnige Flächen mit Wildblumen. Gibt es nebenan einen Gartenteich, können Sie das Angebot mit einer Trockenmauer vervollständigen. Im schlimmsten Fall finden Sie rund herum nur öde Gärten mit Rasen und geschottertem Vorgarten. In diesem Fall können Sie von allem ein bisschen anlegen oder sich auf eine Tiergruppe spezialisieren. Mit einer Hecke aus schmalen und kleinbleibenden Wildsträuchern, einem Hausbaum, Stauden und einer Ecke mit Totholz kommt schon viel Leben in den kleinsten Garten. Und manches geht doch ganz gut zusammen: Frühblüher arrangieren sich prima mit Laubbäumen und sommerlichem Schatten, ebenso die ersten Wildbienen des Jahres, wie die Frühlings-Pelzbiene, die Rotpelzige Sandbiene, die Rote und die Gehörnte Mauerbiene.

» Spatzen knabbern gern Samen von Sommerblumen und anderen Gartenpflanzen, hier eine Blauraute.

Es gibt aber durchaus Maßnahmen, die unabhängig von der Gartengröße die Artenvielfalt merkbar erhöhen und das Gärtnern gleichzeitig so viel lässiger machen: Das Falllaub wird im Herbst nicht entsorgt, sondern einfach mit Schwung auf die Staudenbeete gekehrt. Diese lockere Schicht wird von Amseln gern nach Fressbarem durchforstet, denn hier tummeln sich auch im Winter noch Insekten, Asseln, Raupen, Schnecken und Würmer. Im nächsten Frühjahr ist dann nichts mehr von den Blättern zu sehen: Ein geheimes Aufräumkommando hat sie still und leise beseitigt.

» In diesem kleinen Hanggarten wird an alle Tiere gedacht: Der Teich wird von einer Trockenmauer abgeschirmt, auf der Stauden wachsen.

Ein entspannter Umgang mit Schnecken hilft ebenfalls vielen Tieren: Gimpel knuspern die noch zarten Jungtiere der Schnirkelschnecken aus den Sträuchern, während Eichelhäher, Singdrossel und Amsel eher die größeren Exemplare knacken − und sie zur Not kurzerhand auf dem Gartenmobiliar zerschlagen. Wird nicht alles unter Schneckenkorn begraben, profitieren Schneckenkäfer und Glühwürmchen ebenfalls. Pestizide gehören ohnehin nicht in einen tierfreundlichen Garten − Blattläuse braucht man nicht zu bekämpfen, sie werden von nützlichen Insekten, Blaumeise, Mönchsgrasmücke und Zilpzalp verspeist.

Heimische oder nicht heimische Pflanzen?

Ein Arsenal von heimischen Pflanzen ernährt Wildbienen und Schmetterlingsraupen eher als exotische Arten, denn viele Insekten sind Spezialisten für bestimmte Blüten oder Blätter. Sie müssen jetzt nicht gleich den geliebten Rhododendron roden, aber vielleicht setzen Sie einfach noch einen Faulbaum dazu? Neben den Sonnenhut im Staudenbeet passt bestimmt noch eine Moschus-Malve, im Kiesbeet fühlen sich Natternkopf und Königskerzen genauso wohl wie die exotischen Fackellilien. Es gibt aber auch nicht heimische Pflanzen, die sich dadurch empfehlen, dass sie extrem trockene Sommer gut wegstecken und trotzdem blühen, wie Blauraute (Perovskia) oder Woll-Ziest (Stachys byzanthina).

Die Zapfen der Hemlocktannen aus Asien oder Nordamerika sind im Winter Knabberspaß für Stieglitze, Erlenzeisige und Blaumeisen. Heimische Arten sind wichtig für spezialisierte Blütenbesucher und Schmetterlingsraupen. Aber hier und da darf man sich ruhig auch mal etwas gönnen, was vielleicht nur einer einzigen Art gefällt, die im Garten vorkommt oder die uns besonders am Herzen liegt.

» Verblühtes darf den Winter über stehen bleiben, denn in den alten Stängeln und Samenständen überwintern Insekten und Vögel picken die Früchte heraus.

Ein Garten für Igel

Wer mag sie nicht, die stachligen Schnuppernasen, die die Nacht zum Tag machen? Damit der Igel den Garten aber überhaupt erst einmal erkunden kann, darf dieser nicht hermetisch abgeriegelt sein. Bei Zäunen, die bis zum Boden reichen, müssen Igel draußen bleiben. Hier reicht es, wenn Sie an mehreren Stellen 12 × 12 cm große Löcher unten in den Zaun einarbeiten, am besten an jeder Gartengrenze mindestens eins, da Igel während der Paarungszeit einem potenziellen Partner nicht mehr von der Pelle rücken, auch wenn ein Zaun die beiden trennt. Gibt es aber einen Zugang ein paar Meter weiter geradeaus, werden sie den früher oder später finden − und endlich zueinander. Sind die Tiere nun im Garten, freuen sie sich über Hecken aus heimischen Sträuchern, insektenreiche Staudenbeete, einen Asthaufen oder gar ein komfortables Igelhaus. Wenn Sie einen Gartenteich anlegen, vermeiden Sie zu steile Uferbereiche. Igel sind keine ausdauernden Schwimmer und ertrinken, wenn sie das rettende Ufer nicht schnell erreichen.

Räumen Sie den Garten nicht allzu gründlich auf − baut ein Igel ein Nest, sammelt er von überall trockenes Laub und Halme zusammen, um sich daraus geschickt eine Schlafkuppel zu wickeln. Heckenscheren, Mähroboter in der Nacht und vor allem Freischneider sind gefährlich. Achten Sie daher auf schlafende Igel, bevor Sie schwere Geschütze auffahren, denn nicht immer sind die Tiere sicher in einem Unterschlupf versteckt, sondern verschlafen den Tag oft einfach unter der nächstbesten Staude. Zusatzkost, zum Beispiel Katzenfutter, ist im Notfall willkommen. Auch eine Schale mit Wasser sollte vor allem in trockenen Sommern bereit stehen.

Ein Garten für Eidechsen

Haben Sie in der näheren Umgebung Eidechsen entdeckt? Dann versuchen Sie, die kleinen Insektenfresser von Ihrem Garten zu überzeugen. Allerdings lohnt die Mühe nur, wenn keine Katzen unterwegs sind, die eine Eidechsenpopulation mit Freuden dezimieren. Echsen als wechselwarme Tiere brauchen besonnte Steine, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das kann ein Lesesteinhaufen sein, eine Trockenmauer, eine Kräuterspirale oder ein Kiesbeet mit größeren Steinen. In Totholzstrukturen, Baumwurzeln und Hecken lässt es sich prima verstecken. Nur Dolce Vita in der Sonne genügt aber nicht, die Tiere sollen sich ja auch bei uns vermehren. Dazu dienen vegetationsfreie Stellen, an denen sie Eier ablegen können. Alle diese Maßnahmen fördern etliche Wildbienen übrigens gleich mit.

» Eidechsen lieben Trockenmauern, hier eine Mauereidechse.

Ein Garten für Bienen und Schmetterlinge

Blütenbesuchende Insekten brauchen ungefüllte Blumen von Frühling bis Herbst, am besten in der Sonne und auf allen Ebenen vom Gänseblümchen bis zum rankenden Efeu. Einige wilde Bienenarten nisten sich in morschem Totholz oder in hohlen Stängeln ein, andere möchten im schütteren Rasen oder auch im Staudenbeet ihre Bodennester buddeln. Eine Trockenmauer ist ein weiteres Gartenaccessoire für manche Wildbiene, selbst gebaute Bienenhotels mit Bambusstäben machen den Garten zum Lebensmittelpunkt für einige häufige Arten.

Während die pelzigen Brummer schon im kleinsten Garten alles für die Nahrungssuche und die Brutpflege finden, sind Schmetterlinge etwas anspruchsvoller. Sie brauchen zusätzlich zum Nektar aus Blüten auch Futter für ihre Larven. Eine Hecke aus heimischen Sträuchern, viele Wildkräuter auch in schattigen Gartenecken, zum Beispiel Knoblauchsrauke, und vielleicht noch eine sonnig stehende Brennnessel locken die Falter zur Eiablage in den Garten.

Bienen und Schmetterlinge gleichermaßen kann man am besten mit einer Blumenwiese fördern, allerdings braucht diese viel Platz und einen mageren Boden. Fangen Sie ruhig erst mal klein an mit einem Kiesbeet, in dem sich wilde Blumen austoben dürfen, oder aber einer bunten Rabatte mit einem hohen Anteil heimischer Stauden. Dünger brauchen Raupenfutterpflanzen nicht, im Gegenteil, durch einen zu hohen Stickstoffanteil können die Larven sogar sterben. Gekaufte Pflanzen sind für Bestäuber möglicherweise eine Falle, wenn sie mit Pestiziden behandelt wurden. Kaufen Sie daher am besten Bio-Ware oder säen Sie selbst aus. Auch ein Tausch von Ablegern über den Gartenzaun hilft den Bienen und Ihrem Geldbeutel.

Ein Garten für Glühwürmchen

Glück muss man haben − und Glühwürmchen! Leuchtkäfer im Garten veranstalten die schönste, biologisch abbaubare Lightshow, die der Sommer zu bieten hat. Um den Johannistag herum fliegen die Glühwürmchen in lauen Nächten am liebsten. Ihre grünlichen Leuchtspuren tanzen dann aus der Vegetation hervor, allerdings muss man im Juni dann schon bis weit nach Beginn der Abenddämmerung aufbleiben, damit es auch richtig dunkel ist. Beim Kleinen Leuchtkäfer sind es die Männchen, die fliegend Lichtzeichen geben, beim Großen die Weibchen, die dabei allerdings am Boden sitzen. Wenn es in Ihrem Garten also eine leuchtende Flugshow gibt, ist der Kleine Leuchtkäfer dort ansässig.

Die Larven der Glühwürmchen sind durchweg Räuber, die sich von kleinen Nackt- und Gehäuseschnecken ernähren. Damit sie es im Garten gemütlich haben und sich die erwachsenen Tiere als große Leuchte präsentieren können, brauchen sie also ausreichend Beutetiere. Daher sollte man es mit der Schneckenbekämpfung nicht übertreiben und lieber gezielt die dicken Nacktschnecken mit einer alten Gartenschere zerlegen, anstatt großflächig Gift zu verteilen und so auch die Beute der Käfer zu erwischen. Feuchte Ecken mit Totholz, dichte Hecken und viel Staudenbewuchs am Boden schaffen das nötige Kleinklima für die Käfer und ihre Nahrung. Und alles muss aus: Gartenbeleuchtung irritiert die Tiere, selbst das Leuchten des Selbstauslösers an der Kamera für eine Langzeitbelichtung führt zum sofortigen Abschalten.

Ein Garten für Schwebfliegen

Können diese Augen lügen? Obwohl sie uns mit ihrer raffinierten Aufmachung glauben machen wollen, sie seien gefährlich bewaffnete Bienen, Hummeln oder Wespen, sind Schwebfliegen immer leicht an ihren großen Augen zu erkennen. Während die gelb-schwarz geringelten Arten aber nur farblich einer Wespe ähneln, jedoch noch nicht mal eine richtige Taille vorweisen können, gibt es auch pelzig behaarte Vertreter, welche Hummeln imitieren. Die Mistbiene schließlich verkleidet sich geschickt als Honigbiene.

Allen Schwebfliegen ist gemeinsam, dass sie offene Blüten mögen, die ihnen mit ihren tupfenden Mundwerkzeugen entgegenkommen. Korb- und Doldenblütler stehen bei ihnen hoch im Kurs. Die Larven allerdings haben je nach Art ganz unterschiedliche Präferenzen, sie leben zu Lande oder zu Wasser, in abgestorbenem Pflanzenmaterial, Wespennestern oder sie minieren in Blättern. Im Laub von Fetter Henne begegnen uns immer öfter Larven von Cheilosia semifasciata, die ihren Lieblingspflanzen als echte Kulturfolger einfach in die Gärten gefolgt sind. Die früher als gefährdet geltende Art wird mittlerweile so oft im Siedlungsbereich gefunden, dass sie wohl von der Roten Liste gestrichen werden kann. Die Maden fressen die fleischigen Blätter von innen her auf, was unschön aussieht, aber auch findige Kohlmeisen auf den Plan ruft, die diese Imbissbuden ganz schnell plündern − da darf man nicht so pingelig sein. Eine verwandte Art frisst in Hauswurz.

Am liebsten sind uns Gärtnern natürlich die Blattlausfresser unter den Schwebfliegenlarven, die schnell und effizient mit einer Läusekolonie aufräumen − Pestizide können wir uns also sparen. Für die aquatischen Larven ist schon ein kleiner Kübelteich hilfreich oder auch Totholz mit Hohlraum, in dem Regenwasser stehen bleibt und vor sich hin modert.

» Schwebfliegenlarve nach dem Verspeisen von Blattläusen an einer Rosenknospe, die jetzt wieder blitzblank ist.

» Schwebfliegen sind leicht an ihren großen Augen zu erkennen. Hier eine Hainschwebfliege an einer Taglilie.

Ein Garten für Singvögel

Heimische Pflanzen vom Kraut bis zum Baum, an denen Raupen, Blattläuse und Beeren vorkommen, helfen Singvögeln am besten, dazu noch eine dichte Hecke zum Brüten und für die regelmäßige Sprechstunde der Sperlinge. Wenn dann noch in einer ruhigen Ecke der Efeu mit der Heckenrose anbandeln darf und ein Asthaufen zum Verstecken einlädt, finden auch Rotkehlchen und Zaunkönig ein Plätzchen zum Nisten.

Für die Höhlenbrüter wie Meisen, Kleiber, Trauerschnäpper, Feldsperling und Baumläufer spendieren wir Nistkästen mit der entsprechenden Bauart. Mauersegler, Haussperling und Mehlschwalbe sind Gebäudebrüter, deren Behausungen unter dem Dachvorsprung angebracht werden. Dabei gibt es übrigens keinen Mindestabstand für Nistkästen, außer, man fragt die Kohlmeise, die alle Unterkünfte in ihrem Nistbaum verteidigt und jeden Kleiber und jede Blaumeise wutentbrannt an einer Wohnungsbesichtigung hindert. Gibt es in einem kleinen Garten also nur einen Hausbaum, sollte man lieber die Hauswand als Nutzfläche in Betracht ziehen anstatt den einzigen Baum mit mehreren Kästen zu behängen.

» Lückenbüßer: Auch in eine Trockenmauer lässt sich ein Nistkasten integrieren.

Haben Sie Trauerschnäpper an Ihrem Wohnort, hängen Sie den ihnen zugedachten Nistkasten erst Anfang Mai auf, dadurch wird die Gefahr gemindert, dass die rabiate Kohlmeise den zarteren Zugvögeln die Bruthöhle wegschnappt. Die Meisen sollten am besten schon einen anderen Kasten besetzt haben, wenn der Trauerschnäpper aus dem Süden angereist ist, sonst passiert oft ein Unglück, denn bei akuter Wohnungsnot töten die aggressiven Kohlmeisen brütende Trauerschnäpper im Nistkasten. Sollte sich kein Interessent für den zweiten Kasten im selben Baum finden, nutzen die Kohlmeisen ihn einfach für ihre Zweitbrut − ohne einen Parasitenanfall aus dem Gebrauchtnest befürchten zu müssen. Mit ein bisschen Glück ziehen auch Siebenschläfer in eine vakante Höhle ein. Gereinigt werden die Kästen im September, um diese Zeit sind auch die Vogelflöhe verschwunden, die das Aufräumen sonst zu einer unerfreulichen Angelegenheit machen. Die Meisen übernachten auch ohne Polstermaterial in der Höhle.

» Mancherorts schulen die schlauen Haussperlinge vom Gebäude- zum Baumhöhlenbrüter um, sehr zum Leidwesen der Blaumeisen.