Meister der Matrix - Hans-Georg Koch - E-Book

Meister der Matrix E-Book

Hans-Georg Koch

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  • Herausgeber: OSIRIS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Der Macht Deiner Glaubenssätze kennt keine Grenzen! Mach mehr aus Dir und Deinem Leben, denn es steckt viel mehr in Dir, als Du denkst! Mit außergewöhnlichen Gedankengängen und einer klaren Logik, der man sich kaum entziehen kann, vermittelt der Autor eine neue, faszinierende Sichtweise auf die Themen Positives Denken, die Macht der Glaubenssätze, Christentum und Gott. Mit vielen Beispielen aus dem Leben und zahlreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen werden die Zusammenhänge zwischen dem, was ein Mensch glaubt und seinem äußeren Erleben sichtbar gemacht. Die Ausführungen sind eine wertvolle Hilfe für jeden, der eine schwierige Lebenssituation aus eigener Kraft bewältigen will. Wer ein selbstbestimmtes Leben in Wohlstand, Glück und Zufriedenheit führen will, findet eine Vielzahl nützlicher Anregungen, wie dies nahezu mühelos bewerkstelligt werden kann.

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Seitenzahl: 257

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Hans-Georg Koch

Meister der MATRIX

Wie sich das, woran Du glaubst, auf Dein Schicksal auswirkt

OSIRIS Verlag

1. Auflage Januar 2017

Copyright© 2017

OSIRIS – Verlag, Alte Passauer Str. 28, D-94513 Schönberg

www.osiris-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Nachdrucke oder Kopien dieser Publikation - auch auszugsweise -nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Haftungsausschluss:

Die Inhalte dieser Publikation wurden sorgfältig recherchiert, aber dennoch haften Autor oder Verlag nicht für die Folgen von Irrtümern, mit denen der vorliegende Text behaftet sein könnte, oder für Folgen, die sich aus der Nutzung ergeben.

Umschlaggestaltung, Satz und Layout: Luna Design KG

Illustrationen: Helene Sieck

Überarbeitete Neuauflage des Titels:

„Dir geschieht nach Deinem Glauben“, Wagrien-Verlag 2012

ISBN: 978-3-9817407-9-0

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis:

OSIRIS-Verlag

Alte Passauer Str. 28 D-94513 Schönberg

Email: [email protected]

Tel.: (08554) 844

Fax: (08554) 942894

Unser Buch- und DVD-Angebot finden Sie auch im Internet unter:

www.osirisbuch.de

Was dieses Buch für Dich tun kann

Das wichtigste Wissen, dass Du Dir für Deinen irdischen Lebensweg aneignen kannst, ist wahres spirituelles Wissen. Nicht das, was die großen Religionen Dich glauben machen wollen, hilft Dir im Leben weiter, sondern nur die Kenntnisse über die wirklichen spirituellen Hintergründe dieser Welt, die für alle Menschen gleichermaßen gelten.

Dieses Buch offenbart Dir, wie sich die Macht des Glaubens und der inneren Überzeugung auf Dein Schicksal auswirkt und wie Du diese Tatsache optimal für Dich zum Erreichen Deiner Ziele nutzen kannst.

Wendest Du dieses spirituelle Wissen an, werden sich alle Deine guten Wünsche, die Du an das irdische Dasein stellst, fast mühelos verwirklichen und das Glück wird Dir treu zur Seite stehen.

Dafür musst Du nicht fromm oder heilig werden, einer Religionsgemeinschaft beitreten oder von nun an jeden Sonntag in die Kirche gehen. Du musst noch nicht einmal an Gott glauben. Alles das ist nicht nötig. Du musst lediglich bereit sein, Dein Denken und Deine Einstellungen zu ändern. Und Du solltest den Mut haben, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen, statt unwissenden ‚Experten‘ blind zu vertrauen.

Mache das Beste aus Dir und Deinem Leben. Es stehen Dir viel mehr Möglichkeiten und Wege offen, als Du bisher gedacht haben magst. So wirst Du zum Meister des alles umfassenden Informationsfeldes unserer Welt, welches man heute allgemein als „Die Matrix“ bezeichnet.

INHALT

Cover

Titel

Impressum

Was dieses Buch für Dich tun kann

Vorwort

Evangelien und Apokryphen

Was unter der christlichen Erlösung zu verstehen ist

Was die alten Schriften über Gott berichten

Verschaffe Dir einen unwiderlegbaren Beweis

Die Werkzeuge, die Gott für seine Schöpfung benutzte

Materie und Energie - zwei Seiten der gleichen Münze

Die weniger bekannten Eigenschaften der Materie

Das Reich Gottes

Die Gerechtigkeit Gottes

Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Das Mysterium der Zeit

Wie sich Deine Glaubenssätze auf Dein Leben auswirken

Mache Dir bewusst, was Du glaubst

Was innere Blockaden sind

Fürchte Dich nicht

Wie Du innere Blockaden beseitigst

Wirf alle Deine Sorgen auf IHN

Carpe diem - genieße den Tag

Sei dankbar

Deine Fantasie und äußere Ereignisse

Fantasie und Medizin

Persönlichkeitsbildung

Die richtigen Glaubenssätze

Handlungsimpulse

Ein paar Worte zum Schluss

Werbung

VORWORT

Schon als kleiner Junge im Alter von 5 bis 6 Jahren wusste ich, dass Religion und die Beschäftigung mit Gott der zentrale Inhalt meines Lebens sein würden. Es stand für mich damals ganz zweifellos fest, dass das Thema Gott der alles andere überragende Inhalt meines Lebens sein würde. Während meiner gesamten Kindheit hatte ich daran auch nie den geringsten Zweifel. Woher ich damals diese unerschütterliche Gewissheit nahm, kann ich allerdings nicht beantworten. Bestenfalls könnte ich es so erklären: Offenbar bin ich mit diesem Wissen, bzw. dieser Gewissheit zur Welt gekommen, so unglaublich das vielleicht auch klingen mag.

Nun könnte man einwenden, dass ich vielleicht schon sehr früh von meinen Eltern vorgeprägt und an solche religiösen Fragen heran geführt worden wäre. Aber das trifft nicht zu. Meine Eltern waren nicht religiös. Sie waren auch nicht mit der Kirche verbunden. Gott und Religion waren kein Gesprächsthema in unserer Familie. Niemals. Bei uns wurde weder gebetet, noch über Gott gesprochen. Zu keiner Zeit. Obwohl meine gesamte Familie formal auf dem Papier dem christlichen Glauben angehörte, so ist doch nie jemand freiwillig zum Gottesdienst in die Kirche gegangen; außer gelegentlich zu einer Beerdigung und auch dann nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden ließ.

Aus dem ‚angeborenen‘ inneren Antrieb heraus, Gott zu dienen, verfolgte ich als Kind und Jugendlicher lange die Absicht, Theologie zu studieren. Ich wollte unbedingt christlicher Pastor werden. Bei meinen Eltern stieß dieses Vorhaben allerdings nur auf völliges Unverständnis. Sie waren der Meinung, ich sollte besser einen ‚vernünftigen‘ Beruf ergreifen.

Irgendwann habe ich meinen Plan dann auch fallen lassen. Zu dieser Entscheidung hatte maßgeblich mein damaliger Konfirmandenunterricht beigetragen. Was mir dort als ‚Wissen‘ über Gott vermittelt wurde, erschien mir zum größten Teil als so absurd und so unglaubwürdig, dass ich damit nichts zu tun haben wollte. Damit war die Angelegenheit Gott und Religion für mich vorerst erledigt. Ich ergriff einen Technikberuf, heiratete und lebte jahrelang mein Leben ohne Kirche, ohne Religion und ohne Gott.

Doch das Thema Gott und Religion blieb nicht verschwunden. Es tauchte wieder auf und meldete sich zurück in Form von Unglücken und Katastrophen, die mit einem Mal ganz unerwartet mein Schicksal bestimmten. Ich fand mich unversehens in einer so schwerwiegenden Lebenskrise wieder, dass selbst meine optimistischsten Freunde keine Hoffnung mehr für mich sahen, diese Probleme jemals zu bewältigen. Damals war ich eine lange Zeit sehr krank. Meine Ehe ging in die Brüche. Meine beruflichen Geschäfte gingen immer schlechter, so dass sich auch noch ein Riesenschuldenberg angehäuft hatte. Kurz gesagt, ich hatte so ziemlich alle gesellschaftlich gefürchteten Schwierigkeiten auf einmal am Hals. Jedes Problem für sich allein genommen hätte völlig ausgereicht, einem anderen Menschen nachhaltig jeden Lebensmut zu nehmen.

Es stellte sich mir nur die Alternative, entweder diese Lebenskrise zu meistern oder unterzugehen. Keine Frage, natürlich wollte ich mich nicht aufgeben, daher habe ich zunächst einmal Rat und Hilfe überall dort gesucht, wo man in solchen Situationen allgemein hinzugehen pflegt. Monatelang ging ich deshalb brav zu diversen Beratungsstellen, Ärzten und Psychologen in der Hoffnung, brauchbare Hilfe zu bekommen. Ich muss ehrlich einräumen, dass zwar alle ihr Bestes versucht haben, dass mir aber letztlich nichts davon wirklich geholfen hat. Wahrscheinlich lag das an meinen zu hohen Ansprüchen. Denn niemand von ihnen konnte mir erklären, welche Faktoren die entscheidenden Ursachen für den Ablauf meines persönlichen Schicksals waren. Genau das wollte ich aber von ihnen unbedingt wissen. Zum einen, um meine anstehenden Probleme zu lösen, zum anderen, um begangene Fehler in Zukunft nicht noch einmal zu wiederholen. Meine Fragestellungen an die Fachleute waren immer sehr einfach und unmissverständlich. Zum Beispiel wollte ich Fragen geklärt wissen, wie diese:

„Warum ist Freitag der 13te für mich so ein fürchterlicher Unglückstag? Warum geschieht mir ausgerechnet an diesem Tag so viel Unglück? Wie kann ich das für die Zukunft ändern? Warum habe ich immer nur Pech? Warum werden andere Menschen vorbehaltlos geliebt, aber ausgerechnet ich nicht? Wieso ziehen einige Menschen aus einer Lostrommel den Hauptgewinn und ich nur die Nieten? Wieso fällt einigen Menschen alles in den Schoß, während ich dafür hart arbeiten muss und leer ausgehe? Warum hat mein Horoskop immer nur dann Recht, wenn es um die Verwirklichung negativer Dinge geht?“

Vor dem Hintergrund, dass ich immer alles in meiner Macht Stehende getan hatte, um meine Ziele zu erreichen, waren das natürlich überaus berechtigte Fragen.

Aber, wie auch immer. Es brachte mich nicht weiter. Ich bekam keine befriedigenden Antworten. Auch bei der christlichen Kirche versuchte ich es noch einmal und erhoffte mir klare Antworten. Dort konnte man mir jedoch nur erklären, dass mein Schicksal dem Willen Gottes entspräche und auf das ‚Wirken Gottes‘ zurückzuführen sei. Es bliebe mir leider nichts anderes übrig, als mich in dieses Schicksal zu fügen. Das war für mich allerdings einfach zu unbefriedigend; denn was sollte unserem Schöpfer daran gelegen sein, ausgerechnet mir so viel Ärger und Schwierigkeiten aufzubürden? Welchen Sinn sollte so etwas denn haben?

Damit war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich einfach nicht mehr bereit war, auch nur eine einzige Aussage dieser ‚Experten‘ vorbehaltlos zu akzeptieren. In dieser Situation entschloss ich mich, die zugrundeliegenden Ursachen meiner Schwierigkeiten selbst herauszufinden. Mir war klar, dass es triftige Gründe geben musste, warum ausgerechnet mir das alles passierte. Und mir war nun auch klar, dass es dafür Gründe geben musste, von denen Pastoren, Berater, Ärzte und Psychologen im allgemeinen nicht besonders viel, oder vielleicht treffender gesagt, überhaupt nichts wissen, denn sonst hätten sie es mir ja verraten.

Was mich so dringend interessierte, waren Antworten auf Fragen wie diese: Wie viel Verantwortung trage ich selbst für mein Schicksal? Bin ich meinen Lebensereignissen hilflos ausgeliefert? Wie kommen meine Lebenserfahrungen zustande, wie funktioniert das und warum? Was kann ich an meinem Schicksal ändern und was nicht? Wie viel Einfluss habe ich auf mein äußeres Erleben, zum Beispiel auf Glück und Unglück oder Erfolg und Misserfolg? Was hat Gott damit zu tun? Bestimmt die Astrologie tatsächlich mein Schicksal?

Zutiefst entschlossen, die richtigen Antworten nun selbst herauszufinden, ging ich Heiligabend 1981 zum Weihnachtsgottesdienst in eine kleine Dorfkapelle. Die Kirche war zwar voll besetzt, aber ich bekam noch einen Sitzplatz in der hintersten Reihe. Leider war es von diesem Platz aus nicht möglich, den Altar zu sehen, deshalb richtete ich während der ganzen Zeit meinen Blick auf das riesige Holzkreuz, das in der Mitte der Kirche von der Decke hing.

In diesem Moment fiel mir ein, dass dies genau der richtige Augenblick wäre, an Jesus, dessen Geburtstag wir ja feierten, eine Bitte zu richten. Also formte ich in Gedanken ein stilles Gebet, das ich während der ganzen Zeit ständig wiederholte. Es hatte etwa folgenden Wortlaut:

„Lieber Jesus, ich weiß genau, dass es Dich gibt. Ich glaube an Dich. Hilf mir bitte, und zeige mir den Weg aus meinen Schwierigkeiten heraus. Ich vertraue darauf.“

Danach verließ ich die Kirche mit der großen Zuversicht und der hoffnungsvollen Erwartung, dass nun wohl irgendetwas Gutes für mich geschehen würde. Ich war fest davon überzeugt, dass dieses stille Gebet erhört worden ist, dass es irgendwelche positiven Folgen für mich haben würde.

Am zweiten Weihnachtstag hatte ich dann das erste einer ganzen Reihe denkwürdiger Erlebnisse, die mich sehr schnell zu der Einsicht führten, dass es so etwas wie Zufälle überhaupt nicht gibt!

Mit Zufällen in diesem Sinne meine ich Ereignisse, die nicht kausal erklärt werden können, für die es keine erkennbare, auslösende Ursache gibt. Ich meine also Ereignisse, auf die man scheinbar keinen Einfluss hat, die ohne erkennbaren Grund über einen Menschen hereinbrechen und für die man deshalb auch keine Verantwortung zu übernehmen braucht.

Es klingelte am Nachmittag an meiner Haustür und ich erhielt völlig überraschend Besuch von einem älteren Herrn. Ich kannte ihn zwar flüchtig aus unserer Stadt, aber nur vom Sehen her und dem Namen nach. Nie zuvor hatte ich irgendetwas mit ihm zu tun gehabt. Er bat um Einlass und um ein kurzes Gespräch, weil er mir etwas Wichtiges zu sagen hätte. Was er sagte, waren nur wenige Sätze:

„Es ging mir einmal selbst sehr schlecht. Aber sehen Sie mich an. Jetzt bin ich wieder fit und gesund, seit vielen Jahren. Auch sonst habe ich keine Schwierigkeiten mehr, die ich nicht bewältigen könnte. Auch Sie können Krankheit und alle sonstigen Probleme überwinden, wenn Sie nur Ihre eigenen inneren Kräfte entfalten. Helfen Sie sich selbst. Entwickeln Sie sich seelisch weiter. Sie können es.“

Er gab mir noch ein paar hilfreiche Empfehlungen, dann verabschiedete er sich wieder. Zunächst war ich einen Moment lang verblüfft, aber dann konnte ich die Bedeutung und die Tragweite dieses Ereignisses richtig einordnen. Ich erinnerte mich an mein stilles Gebet am Heiligabend in der Kirche und es wurde mir klar, was ich gedacht, geglaubt und erwartet hatte, war in Erfüllung gegangen.

Es war eine Erkenntnis, die in ihrer Schlichtheit nicht zu überbieten ist. Mein Gebet ist erhört worden. Das, was ich gedacht hatte, ist zur Realität geworden. Natürlich habe ich daraus sofort die richtigen Konsequenzen gezogen. Ich bin dem Rat des guten Mannes gefolgt und konnte letztlich alle Schwierigkeiten aus eigener Kraft zu meiner vollsten Zufriedenheit meistern. Mein eigenes Leben hat sich tatsächlich binnen kürzester Zeit wieder zum Besseren verändert. Statt Mangel und Entbehrungen hatte ich sehr schnell wieder alles, was mir wichtig war; Gesundheit, Liebe, Freundschaften, Erfolg und Reichtum.

Mit diesem erfreulichen Ergebnis allein war ich aber noch lange nicht zufrieden, denn nun wollte ich auch ganz genau wissen, wie und vor allem warum es letztlich so funktioniert, wie ich es selbst erfahren hatte. Ich machte mich also mit einer ganz neuen Offenheit und einer großen Portion Neugier an die Botschaften des Neuen Testaments heran und ging auf die Suche nach der einen, allumfassenden Wahrheit, die Unerklärliches erklärt und Wunder verständlich macht. Dass es eine solche Wahrheit gibt, daran hatte ich nicht den geringsten Zweifel. Außerdem war ich mir ganz sicher, dass Jesus uns alle wichtigen Botschaften hinterlassen hatte. Sie stecken irgendwo in den jahrtausendealten Schriften. Es kommt nur darauf an, die Spreu vom Weizen zu trennen und die christliche Botschaft richtig zu verstehen.

So kann es kommen. Tatsächlich machte ich nun nichts anderes, als mich ganz intensiv mit meinem Lebensthema Gott zu beschäftigen, wie ich es als kleiner Junge im Voraus gewusst hatte. Allerdings tat ich dies nicht auf den gesellschaftlich eingefahrenen Gleisen, sondern mit der sicheren Gewissheit im Kopf, dass sämtliche Interpretationen der großen Religionen mehr oder weniger unzutreffend sind und die Wahrheit über Gott völlig anders aussieht, als es uns allgemein vermittelt wird.

Daraufhin habe ich die verschiedensten schriftlichen Überlieferungen der christlichen Botschaft studiert. Vor allem auch jene vielen Evangelien, die keine Aufnahme in die Bibel gefunden haben. Davon gibt es eine ganze Menge mit überaus interessanten Inhalten. Außerdem stieß ich auf die bemerkenswerte Tatsache, dass große Philosophen wie Pythagoras, der heilige Franziskus, Meister Eckehart, Paracelsus und viele andere immer wieder auf das Vorhandensein spiritueller Grundlagen und ihre unveränderliche Wirkung hingewiesen haben.

Nachdem ich die Wahrheit über Gott und seine Beziehung zu uns Menschen herausgefunden hatte, war mir klar, dass ich jedes Unglück, jeden Ärger, jede Krankheit und alle sonstigen Schwierigkeiten selbst erschaffen hatte; allerdings ohne es zu wollen, einfach nur in Unkenntnis der tatsächlichen spirituellen Grundlagen unserer Welt. Ich möchte es einmal so formulieren. Gott hat für unser Leben auf dieser Welt Regeln aufgestellt, simple und einfache Regeln. Sie gelten für jeden Menschen – ohne Ausnahme. Sie gelten auch für Dich und mich!

Es gibt keine Zufälle!

Dieser Satz ist eine grundsätzliche Wahrheit. Jeder Mensch ist Schöpfer all seiner Lebenserfahrungen, der guten und der schlechten. Die Verantwortung für unser Schicksal und unsere Lebenserfahrungen tragen wir selbst. Dafür können wir niemand anderen und auch nicht Gott verantwortlich machen. Wir haben die Wahl, dies für uns zu erkennen und in unserem Sinne zu nutzen oder es abzulehnen und zu leugnen. Aber Letzteres ändert an der unveränderlichen Wirkung nicht das Geringste. Die geistigen Prinzipien unseres Daseins funktionieren immer und bei jedem Menschen, unabhängig davon, ob sie nun vom einzelnen erkannt bzw. anerkannt werden. Sie sind da, sie haben ihre ewige, unveränderliche Gültigkeit und bestimmen unsere Lebenserfahrungen, ob wir das nun wahrhaben wollen oder nicht.

Erfolg oder Missgeschick, Glück oder Unglück, Reichtum oder Armut, Gesundheit oder Krankheit, Einsamkeit oder Freundschaften: Du hast immer die freie Wahl, es liegt alles nur an Dir selbst. Du bist der Schöpfer Deiner Lebenserfahrungen. Und das warst Du schon immer. Du bist deshalb auch in der Lage, Dir die Lebenserfahrungen zu erschaffen, die Du selbst machen willst.

Selbstverständlich weiß ich, dass es auf manche Menschen sehr provokativ wirken kann, wenn ich beschreibe, wie alle Lebenserfahrungen vom Individuum selbst erschaffen werden. Ich habe Menschen kennengelernt, die das gar nicht wissen wollten, denn dann hätten sie die Verantwortung für ihr Leben selbst übernehmen müssen. Tatsächlich haben manche Menschen Angst davor. Wieder andere sind völlig in einer selbst gewählten ‚Opferrolle‘ aufgegangen. Sie beziehen Bestätigung und Mitgefühl aus einer solchen Position. Dieser ‚Gewinn‘ mag ihnen wertvoller erscheinen, als die Chance, ein selbstbestimmtes Leben in Eigenverantwortung zu führen.

Nachdem dieses Buch offensichtlich Dein Interesse geweckt hat, gehe ich davon aus, dass es bei Dir anders ist. Du willst ganz bewusst erfreuliche Lebenserfahrungen machen. Das ist eine kluge Entscheidung, zu der ich Dir ausdrücklich gratuliere. Ich hoffe, meine Ausführungen werden Dir dabei helfen. Das Einzige, was Du mitbringen musst, ist der Mut zur Selbsterkenntnis und die Bereitschaft, an Dir selbst zu arbeiten. Außerdem ist es unverzichtbar, dass Du die Verantwortung für Dich und Deine Lebenserfahrungen selbst in die Hand nimmst. Aber es lohnt sich, das versichere ich Dir. Es ist nämlich die Arbeit an Dir selbst, die Dir am meisten bringt und Dich zur Erfüllung Deiner Wünsche führt.

Auf die Gültigkeit der Gesetze des Denkens und Glaubens wurde zu allen Zeiten hingewiesen. Aber der letzte große Prophet, von dem die unveränderlichen Gesetze des Glaubens ausführlich beschrieben wurden, war Jesus - der Begründer der christlichen Religionen. Auf ihn und seine Botschaften beziehe ich mich deshalb in meinen Erläuterungen vorrangig, obwohl seine Lehren bis zum heutigen Tag teilweise bis ins Absurde von den ‚Schriftgelehrten‘ und studierten Theologen verzerrt wurden.

Evangelien und Apokryphen

Über Jesus, sein Leben, seine Lehren und sein Wirken wurde der Nachwelt eine Fülle von schriftlichen Berichten hinterlassen. Aber nur sehr wenige dieser Berichte wurden als Evangelien in das Neue Testament der Bibel aufgenommen. Der weitaus größte Teil der überlieferten Schriften fiel der Zensur in den ersten Jahrhunderten nach Christus zum Opfer und wurde von den frühen christlichen Theologen als häretische Literatur verworfen. Es fand damals, vor rund 1.700 Jahren, eine gezielte Auslese statt, die dazu führte, dass den meisten Menschen heute nur die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes mit ihrem stark eingeschränkten Informationsgehalt bekannt sind. Der Ausleseprozess wertete darüber hinaus die abgelehnten Evangelien zu Unrecht als Irrlehren und Fälschungen ab. Diese anderen Schriften, die zusammenfassend als Apokryphen bezeichnet werden, sind deshalb auch heute noch weitgehend unbekannt, obwohl sie sehr viele interessante Informationen zu bieten haben.

Nun muss deutlich hervorgehoben werden, dass diese apokryphen Schriften keine Fälschungen sind. Es handelt sich um echte frühchristliche Dokumente, die eben nur aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in die Bibel aufgenommen worden sind. Zum Teil geschah dies aus inhaltlichen Gründen, weil ihre Botschaft zu jener Zeit nicht akzeptiert werden konnte, zum Teil, weil sie damals nicht allgemein bekannt waren, zum Teil aus reinen machtpolitischen Gründen und teilweise auch, weil sie erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind.

Die abgelehnten Berichte lassen in ihrer Gesamtheit jedoch die christliche Botschaft in einem ganz anderen Licht erscheinen, als sie von den etablierten Religionen auch heute noch vermittelt wird. Und, das möchte ich an dieser Stelle vorwegnehmen, sie bringen uns der göttlichen Wahrheit viel näher, als es die vier akzeptierten Evangelien allein jemals könnten. Aus diesem Grund werde ich aus einigen dieser Schriften auch zitieren.

Die heutigen christlichen Auffassungen entstanden, nachdem ganze Scharen von Schriftgelehrten und Religionssachverständigen in vielen Jahrhunderten das Neue Testament und die Evangelien auf der Suche nach ihrer tieferen Bedeutung erforscht hatten. Ihre Forschungsarbeit konzentrierte sich unter dem Druck vielfältiger Repressalien aber zumeist darauf, buchstabengetreue und wörtliche Auslegungen zur Untermauerung der jeweiligen Kirchenlehre zu erbringen. Infolgedessen kam es zu starren Dogmen innerhalb vieler christlichen Sekten und der großen Religionsgemeinschaften, aber nicht zur Erkenntnis und öffentlichen Verbreitung der frohen ‚Botschaft‘, die in den Evangelien tatsächlich steckt.

Aber auch, wer in den vergangenen Zeiten den tatsächlichen Sinn der Evangelien richtig erfasst hatte, konnte sein Wissen nicht einfach in die Welt posaunen; denn bis ins vorige Jahrhundert hinein war es ein schweres Vergehen, die von den christlichen Volksreligionen gepredigten Lehren auch nur anzuzweifeln. Die Inquisition, die jeden ‚Abweichler‘ auf den Scheiterhaufen brachte, sei hierfür als schlimmes Beispiel genannt. Auf diese Weise konnten sich die allgemein akzeptierten Interpretationen nahezu unangefochten bis in die heutige Zeit hinüberretten. Sie sind aber nur verzerrte und irreführende Darstellungen dessen, was Jesus den Menschen tatsächlich vermittelt hat.

Um die ‚frohe Botschaft‘ von Jesus richtig zu verstehen, gehen wir in diesem Buch auf eine völlig ‚unprofessionelle‘ Weise an die Inhalte der Evangelien heran. Zunächst akzeptieren wir nur eine einzige Überlieferung als Wahrheit, nämlich die Tatsache, dass vor rund 2.000 Jahren ein Mann namens Jesus gelebt hat, und dieser -in welcher Beziehung er auch immer zu Gott gestanden haben mag- die Menschen mit seinen Predigten in den Bann zog und laut Überlieferung auch große Wunder wirkte.

Zum weiteren Verständnis benutzen wir dann nur unseren ganz normalen, schlichten Menschenverstand. Dafür haben wir ihn nämlich. Und ich kann Dir versichern, mehr braucht man auch nicht, um die Botschaft richtig zu erfassen.

Nun versuchen wir im nächsten Schritt die Situation zu verstehen, in der sich Jesus befand. Er wollte oder sollte möglichst viele Menschen mit seinen Botschaften erreichen. Was die Frage aufwirft, wie man vorgehen muss, um dabei ein Maximum an Erfolg zu erzielen. Die Menschen sind nun mal nicht alle gleich, sondern jeder Mensch ist eine einmalige individuelle Persönlichkeit mit unterschiedlich ausgeprägten Talenten, Fähigkeiten und Auffassungsvermögen. Kurz gesagt, es gibt beispielsweise auf der einen Seite sehr intelligente Menschen mit rascher Auffassungsgabe oder solche, die auf einen großen Schatz an Lebenserfahrung zurückgreifen können, aber eben andererseits auch viele Menschen, die nicht so klug oder auch lebensunerfahren sind und nicht alles sofort erfassen können. Als weiteres Beispiel für die individuellen Voraussetzungen bei der Auseinandersetzung mit Gottes Wort sind die Menschen zu nennen, die sich bereits intensiv mit diesem Thema und den damit zusammenhängenden, persönlichen Fragestellungen beschäftigt haben und somit ein relativ konkretes Bild von ihrem Verhältnis zum Glauben besitzen, dadurch aber möglicherweise schon festgelegt sind in ihrer Interpretation von Gott und Religion. Im Gegensatz dazu gibt es natürlich auch viele Menschen, für die der Glaube bislang keine große Bedeutung hatte. Die Liste der unterschiedlichen Voraussetzungen ließe sich noch bis ins Unendliche fortsetzen – weil Gott jeden Menschen als Individuum geschaffen hat und dementsprechend auch jeder seinen eigenen Weg zu Gott findet, falls er es denn überhaupt will. Wer unter Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Voraussetzungen eine möglichst große Menschenmenge erfolgreich ansprechen will, der muss diesen Umstand berücksichtigen und sich einer einfachen und dadurch klaren, dennoch aber anschaulichen Sprache bedienen, die von allen Menschen verstanden und interpretiert werden kann.

Im Weiteren müssen wir uns auch noch vor Augen halten, an wen Jesus seine Botschaften zu seinen Lebzeiten gerichtet hat, welche Menschen aus welchen gesellschaftlichen Kreisen seine vorrangige Zielgruppe waren. Das waren eindeutig nicht die gebildeten Schriftgelehrten in ihren kirchlichen Ämtern, sondern die einfachen, armen und leidenden Menschen, denen er helfen wollte. Diese Menschen hätte Jesus mit zu anspruchsvollen oder abstrakten Vorträgen niemals erreicht. Um sich diesen einfachen Leuten verständlich zu machen, hat er komplexe Zusammenhänge deshalb gern in einfachen Gleichnissen dargestellt, denn nur so konnte er seine Lehren verständlich und erfolgreich vermitteln.

Die Schriftgelehrten standen Jesus damals überwiegend feindlich gegenüber, denn seine Lehren standen im krassen Widerspruch zu den damals gültigen Glaubensinhalten, die sie ihrerseits den Gläubigen vermittelten. Sie sahen in Jesus daher mehrheitlich eine Bedrohung ihrer eigenen gesellschaftlichen Position und der damit etablierten Ämter, denn ihre Machtstellung gründete sich darauf, dass sie als in Glaubens- und Lebensfragen allwissendes Sprachrohr Gottes von der Öffentlichkeit vorbehaltlos akzeptiert wurden. Diese vorbehaltlose Akzeptanz wurde von Jesus durch die Verbreitung anderslautender Lehren massiv untergraben.

Wir können also getrost davon ausgehen, dass Jesus nicht geheimnisvoll in Rätseln gesprochen hat, die nur mit der Bildung und dem Verständnis von Schriftgelehrten verständlich waren, sondern dass er bewusst solche Worte und Symbole benutzt hat, die auch von einfachen Menschen erfasst werden konnten. Anders hätte er seine Aufgabe, die ‚frohe Botschaft‘ einer großen Masse von Menschen zu überbringen, auch kaum erfüllen können.

Diese Zusammenhänge zu erkennen ist enorm wichtig, denn damit wird vor allem eines klar: Es ist viel wichtiger, den übergeordneten Sinn zu erfassen, als irgendwelchen buchstabengetreuen Auslegungen zu folgen.

Wir werden nun einige Dinge kritisch hinterfragen. Dass Jesus vor rund 2.000 Jahren auf der Erde gelebt hat und seine Botschaften verbreitete, um die Menschen zu erlösen, wie er selbst immer wieder betonte, nehmen wir bei unseren Betrachtungen auch weiterhin als die einzige gegebene Tatsache an.

Nun schauen wir uns die letzten 2.000 Jahre der Menschheitsgeschichte an. Egal, ob man an Jesus glaubt oder auch nicht, eine Tatsache ist unübersehbar. Jesus hat durch sein Leben und seine Lehren die Geschichte der Menschen bis zum heutigen Tag in einer unvorstellbaren Weise beeinflusst und das Schicksal von Milliarden Menschen auf oftmals grundlegende Weise geprägt. Das lässt sich auch von Religionskritikern oder areligiösen Menschen nicht bestreiten, unabhängig davon, ob man an seine überlieferten Botschaften glaubt oder nicht oder ob man sie für moralisch richtig oder falsch hält.

Diese Tatsache wirft einige einfache Fragen auf, zum Beispiel diese: Wie ist so etwas möglich? Wie kann es sein, dass ein einzelner Mensch eine solche mächtige religiöse Bewegung auslösen konnte, die durch zwei Jahrtausende hindurch die bestimmende und normbildende Kraft in der Menschheitsgeschichte wurde? Wie muss Jesus damals auf seine Mitmenschen gewirkt haben, um eine solche gewaltige, dauerhaft anhaltende Resonanz hervorrufen zu können?

Hierzu haben viele Menschen sicher eine Menge Antworten, aber wie auch immer, an diesem einen Schlüsselbegriff wird man nicht vorbeikommen: Glaubwürdigkeit!

Jesus muss für eine riesige, überwältigende Mehrheit seiner damaligen Mitmenschen absolut glaubwürdig gewesen sein. Ohne eine solche zweifelsfreie Glaubwürdigkeit wären seine Botschaften nicht auf fruchtbaren Boden gefallen und von seinen Zuhörern, Anhängern, Jüngern und Aposteln aus freiem Entschluss und gegen alle Widrigkeiten weiter verbreitet worden. Sie alle übernahmen die Aufgabe von Multiplikatoren, um die ‚frohe Botschaft‘ in die ganze Welt hinauszutragen. Sie hörten Jesus, glaubten ihm und verbreiteten seine Lehren weiter.

Dies wäre gerade zu Zeiten ohne Religionsfreiheit und während der Verfolgung Andersgläubiger niemals geschehen, wenn es an seinen Worten irgendwelche Zweifel oder in seinen Lehren logische Fehler gegeben hätte. Voraussetzung für diese unerschütterliche Glaubwürdigkeit ist aber, dass Jesus alle noch so ausgefallenen Fragen zur vollen Zufriedenheit seiner Anhänger inhaltlich zusammenhängend, schlüssig und widerspruchsfrei beantworten konnte – selbst die scheinbar unsinnigsten.

Das ist nun der Dreh- und Angelpunkt. Stellen wir doch einmal eine solche scheinbar unsinnige Frage. Was würdest Du wohl gern wissen wollen, wenn Du zu jener Zeit gelebt und somit die Möglichkeit gehabt hättest, mit dem direkten Abgesandten und Sohn Gottes zu sprechen? Welche Fragen hättest Du gestellt?

Nun, ich wüsste es genau. Mich würde alles interessieren, was ich über Gott erfahren könnte. Jedes noch so kleines Detail. Ein Mensch, der sich mir als Gottes Sohn vorstellt, wäre für mich genau der richtige Ansprechpartner für diese Fragen. Ich würde erwarten, dass er mir alles Wissenswerte über Gott erzählen kann, anderenfalls wäre er für mich nicht glaubwürdig. Was für ein seltsamer Sohn Gottes wäre das denn, wenn er zwar vorgibt, von Gott geschickt worden zu sein, dann aber nichts Konkretes und Erhellendes über Gott, seinen Vater im Himmel, berichten könnte?

Ich gehe davon aus, dass solche simplen Fragen auch gestellt worden sind und ich gehe weiter davon aus, dass Jesus diese auch zur vollen Zufriedenheit der Fragesteller und seiner Anhänger beantwortet hat. Solche Fragen zum Thema Gott sind nämlich keinesfalls abwegig und nur für diesen Text konstruiert. Die Frage nach der Existenz eines Gottes ist eine zentrale Frage, die schon seit alters her die Menschen im Innersten zutiefst berührt. Sie betrifft unmittelbar den Sinn des Lebens. Es wäre daher absolut unverständlich, wenn Jesus sich ausgerechnet zu dieser Frage nicht geäußert hätte. Ein Sohn Gottes, der von Gott nichts Nachvollziehbares zu erzählen weiß? Das wäre einfach unglaubwürdig gewesen. Hätte Jesus solche Fragen nicht zur Zufriedenheit der einfachen Menschen beantworten können, wäre er ganz sicher mit seiner gesamten Mission gescheitert. Die Antworten müssen also vorhanden sein. Nur, wo sind sie geblieben?

Wir werden also suchen müssen, denn tatsächlich hat Jesus sich gerade über Gott oft und unmissverständlich geäußert. Dafür gibt es Spuren und Zeugnisse genug. Jedoch finden sich hierzu in den vier überlieferten Evangelien des Neuen Testamentes seltsamerweise nur spärliche Hinweise, die obendrein reichlich Spielraum für Spekulationen lassen. Hier stellt sich für jeden ernsthaft Interessierten die berechtigte Frage: Wie ist das möglich? Die Erklärung hierfür lässt sich aber sehr schnell finden.

Bereits die vier bekannten Evangelien sind nicht unmittelbar nach den Ereignissen entstanden, sondern zunächst durch Erzählungen von einer Generation auf die nächste weitergegeben worden. Das älteste Evangelium, das Markusevangelium, ist nach mündlichen Überlieferungen frühestens im Jahre 66 nach Christus entstanden. Die anderen Evangelien entstanden sogar noch viel später, etwa im Jahre 125 nach Christus.

Das bedeutet, dass erst mehrere Generationen nach den historischen Ereignissen niedergeschrieben wurde, was seinerzeit geschehen ist. Nun weiß jeder Mensch, wie sehr sich Erinnerungen schon innerhalb kürzester Zeitspannen verändern können. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass Schilderungen über mehrere Personen und über größere Zeiträume hinweg weitergegeben werden mussten. Die Erzählungen wurden somit durch vorherrschende Denkstrukturen und gegebenenfalls auch Interpretation des Einzelnen quasi gefiltert. Verfälschungen in den überlieferten Botschaften haben deshalb bereits hier ihren Ursprung. Aber es gibt noch weitere Gründe.

Entscheidende Weichenstellungen in der christlichen Glaubenslehre erfolgten in den Konzilien. Diese Versammlungen werden seit dem 2. Jahrhundert nach Christi Geburt abgehalten und dienen bis heute dem Zweck, zu verhindern, dass Bischöfe in Lehre und Amtsausübung von der Gesamtkirche abweichen. Als kirchliche Parlamente gedacht, wurden sie sehr schnell zu kirchlichen Gerichtshöfen, die streng über die Aufrechterhaltung der einen, durch die kirchlichen Amtsträger festgelegten und von ihnen erwünschten Lehre wachten. Damit wurde sichergestellt, dass durch all die vielen Jahrhunderte hindurch niemand mehr von ihrer für richtig befundenen Lehre abweichen konnte. Nur wer bereit war, Leib und Leben oder seine gesellschaftliche Stellung zu riskieren, konnte noch eine andere Meinung vertreten.

Die ersten christlichen Gemeinden, das sogenannte Urchristentum, entstanden etwa in den Jahren 30 bis 33. Danach breitete sich die neue, von Jesus ins Leben gerufene Lehre immer weiter in ferne Länder aus. Etwa im Jahre 135 erfolgte die endgültige Trennung vom Judentum und, damit verbunden, die Etablierung als eigenständige Religion. Das Christentum war geboren. Diese Entwicklung machte jedoch einen strukturierten Bezugsrahmen für die Gläubigen erforderlich. Es musste nunmehr geistige Oberhäupter geben, die in der Lage waren, die weitere Richtung der Entwicklung zielorientiert zu steuern. Diese Erfordernisse führten dann zur Bildung kirchlicher Leitungsämter und zu vereinheitlichten Glaubensdogmen, die jeder Gläubige verstehen sollte. Nach vielen Jahren grausamer Christenverfolgungen erfolgte dann im Jahre 313 die endgültige Anerkennung des christlichen Glaubens im größten Imperium der Welt - dem Römischen Reich. Das war der Durchbruch zur Staatsreligion.

Auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 wurden dann zum ersten Mal Glaubensformeln aufgestellt, die Gesetzeskraft für alle Kirchengemeinden in allen Ländern erhielten. Bei dieser Gelegenheit wurden sämtliche Texte und Schilderungen, die über Jesus vorlagen und mit dem neuen Machtgefüge nicht in Einklang zu bringen waren, für immer verworfen. Das heißt konkret, eine große Anzahl der verfügbaren Schriften wurde für immer von der Aufnahme in das Neue Testament der Bibel ausgeschlossen. Sie fielen einem fragwürdigen Konsens zum Opfer, der vorrangig eine einheitliche Kirchengemeinde mit vereinheitlichten Glaubensdogmen zum Ziel hatte. Andere Inhalte, etwa zur Stellung der Frau, wurden gar nachträglich eingefügt. So kam es zu gewaltigen Missverständnissen und Fehlinterpretationen der wahren Lehre, die Jesus einst verkündet hatte.