2,49 €
MenschWerdung Woher kommt der Mensch? Wie entsteht er immer wieder neu? Das vorliegende Werk ist der ungewöhnliche Versuch, mit Reimen und Gedichten Antworten zu geben, die informativ und zugleich unterhaltsam sind.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 35
Die Frage
Erkenntnis
Einstein
Evolution des Menschen
Nachhall
Vom Ei zur Idee
Liebe Eltern
Sei herzlich willkommen
Genesis
Bethlehem
Wattenmeer
„Warum ist überhaupt etwas
und nicht vielmehr nichts? “
Wann immer man auf diese Frage stößt,
sich ein Kloß im Halse löst,
man schluckt und würgt vergebens,
der Brocken bleibt zeitlebens.
Ein Schauer läuft den Rücken runter,
Anflug von Angst mischt sich darunter,
bis man erkennt, noch immer blass,
„Gott sei Dank“, es ist ja was!
Wir leben doch im Hier und Jetzt
Und sind mit allem gut vernetzt.
Die Sonne lacht, es funkeln Sterne,
sieht man die Erde aus der Ferne,
erscheint sie wie ein blauer Ball,
der sanft und schwerelos im All
von unsichtbarer Hand geführt,
dahin schwebt und dabei rotiert.
So wie der Tag, die Nacht verrinnen,
sind sie es, die den Lauf bestimmen
des Kommens und des Gehens,
fast allen irdischen Geschehens.
Wir fühlen, riechen, hören, sehen,
denken nach, was grad geschehen.
Pflücken den Apfel wir vom Baum,
geschieht das wirklich, nicht im Traum.
Als der Mensch begann sich aufzurichten,
um Freund und Feind schon früh zu sichten,
ging ein Raunen durch die Großhirnkerne,
als sie entdeckten in der Ferne,
wie eine schwarze Wolkenfront,
aus dem Nichts am Horizont
auftauchte, sich grell blitzend teilte,
flugs wieder friedlich, still verweilte,
um dann mit Donnern und Getöse,
sich zu gebärden wie das Böse.
Alarm meldet der Mandelkern,
das hat der Cortex gar nicht gern.
Er sendet sofort Notsignale
und das zum wiederholten Male.
Die Muskeln fangen an zu zucken,
der Mensch beginnt sich abzuducken.
Kaum ist der Himmel wieder klar,
sinniert der Mensch, was das wohl war.
Der Eindruck ist noch nicht verronnen,
stattdessen ist er eingesponnen
ins Netz unzähliger Neuronen,
die bereit und ohne sich zu schonen,
wissbegierig und sensibel,
durch Neuauflage der Genfibel,
Erlebtes aufsaugen wie ein Schwamm,
abgleichen und speichern als Engramm.
So kam es, dass ein Abbild der Welt
einprogrammiert wurde Feld für Feld,
verschlüsselt und codiert verpackt
durch Modulation von Synapsenkontakt,
reaktiviert und wieder bewusst
begleitet von Freude, Angst oder Frust
hat dies zum Denken animiert
über das, was in der Welt passiert.
Als es gelang, das gedankliche Hüpfen
mit der Sprechmotorik zu verknüpfen,
begann der Mensch geistig zu kommunizieren
und erhob sich endgültig von allen Vieren.
Sein Tatendrang ließ ihn nun nicht mehr ruhen,
außer Fortpflanzung gab es auch anderes zu tun.
Sein Geist
stellte schließlich die entscheidende Frage,
woher weiß ich, was ich lautstark sage,
woher kommen wir, wo gehen wir hin,
was hat das alles für einen Sinn?
Seit Menschen denken wollen sie Klarheit
über das Leben, den Kosmos, kurz die Wahrheit.
Vieles von der Alltäglichkeit
scheint logisch, verlässlich und insoweit
für ein Leben ausreichend einsichtig und schön,
doch sobald wir einen Schritt weiter gehn
in Tiefen, wo unsere Sinne versagen,
nehmen wir´s hin, ohne zu fragen.
Statt zu wissen wie Handy, Licht, Netz
funktionieren,
begnügen wir uns mit dem Ausprobieren.
Doch wollen wir mehr über den Kosmos wissen,
hilft nur eines, die Flagge der Wissenschaft hissen.
Beobachten, Hypothesen formulieren,
messen, überprüfen und korrigieren.
Dabei ist manches der Philosophie zu verdanken,
die uns bereichert mit neuen Gedanken.
Wir sollten aber nicht vermessen sein,
vielleicht ist unser Gehirn doch zu klein,
um trotz Kosmologie und grandioser Ideen,
das Seiende im Kern zu verstehen.
Vielleicht halten wir auch mal inne,
und öffnen stattdessen unsere Sinne,
um die Schönheiten der Welt aufzuspüren,
sie mit dem Fächer der Gefühle zu berühren,
unser Leben zu verstehen ohne Unterton
dankbar als Geschenk der Evolution.
1905 verknüpfte Einstein Raum und Zeit,
fand die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit,
welche ins Quadrat geführt,
mit der Masse multipliziert,
verrät, wie viel Energie diese wert,
entsprechend gilt´s auch umgekehrt.
Als Folge der Raum-Zeit-Relation
erkannte er auch die Zeitdilatation
wonach in Bewegung Uhren langsamer gehen,
und wir Längen kürzer sehen.
Kaum Zeit hatte die Fachwelt dies zu verkraften,
trat Einstein vor die Akademie der Wissenschaften
und verkündete mit genialer Phantasie
die Allgemeine Relativitätstheorie.
Nicht vorstellbar, da vierdimensional
aber mathematisch logisch und rational
erklärte er den staunenden Hörern unumwunden,
dass die Raumzeit mit der Masse verbunden.