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Von den Alpen bis zum Nordmeer Mit besinnlichen und heiteren Versen und Gedichten werden u.a. aktuelle Umweltprobleme thematisiert.
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Seitenzahl: 25
Herzlichen Dank meiner Frau Erika für wertvolle Anregungen und eine kritische Korrektur.
Ulrich Heermann danke ich für die Bereitstellung des Titelbildes.
Schneekanonen
Der Pater und das Murmeltier
Enzian
Der Alpenbock
Echo
Der Einöd
Alpenrosen
Der Steinadler
Das Alphorn
Schweinshaxen
Schmetterlinge
Wenn die Apfelbäume weinen
Digitalis grandiflora
Eine Schneeflocke wandert aus
Wattenmeer
Bledius
Krabben
Ostfriesen
Ein sibirischer Roter Milan
Der Austernfischer
Graugänse
Plastikbecher
Leben
Licht der Welt
Das Wunder
Bethlehem
Die Chance
„Höher mein Gott zu Dir“
Es waren einmal zehn Schneekanonen,
die beschlossen, ab sofort die Umwelt zu schonen.
Sie fuhren bergab in wildem Zorn
und nahmen statt der Piste Sankt Moritz aufs Korn.
Bars, Luxus, Limosinen versanken im Schnee,
als dieser mittags schmolz endstand ein See,
der nachts zu einem schmutzigen Eisblock erstarrte
und so im Winter noch vieleTage verharrte.
Als im Frühling Vögel begannen zu brüten,
die verschonten Skipisten mal wieder erblüten,
tanzten Schmetterlinge einen bunten Reigen,
um den Schneekanonen ihren Dank zu zeigen.
Es lebte einst ein Murmeltier,
d.h. nicht eins, sondern vier
auf einer Südtiroler Alm
und probten einen neuen Psalm.
Bis tief ins Tal frohlockten die Klänge,
es waren wunderbare Gesänge.
Dem Pater raubten sie die Ruh,
er zog sich an die Wanderschuh
und schlich in aller Herrgottsfrüh
den Berg hinauf mit Lust und Müh.
Als er das Gipfelkreuz erblickte,
er ein Stoßgebet zum Himmel schickte.
Das ließ die Murmeltiere verstummen,
stattdessen erklang ein melodisches Summen
einer Sennerin im Morgenrot
und brachte unseren Pater in arge Not.
Nach kurzer Prüfung kam er
wie immer zum Schluß,
daß er der Not gehorchen muß.
Die Sennerin, fromm und brav,
streichelte noch mal ihr Schaf,
dann wendete sie sich zum Talar,
so wie es seit ewigen Zeiten war.
Wo einst das Eis den Berg versiegelt,
die heiße Sonne sich jetzt spiegelt.
Das Eis begann darauf zu weinen,
Tropfen um Tropfen sich zu vereinen
zu Rinnsalen, Bächen, Wasserfällen,
es sprudelte aus allen Quellen.
Die Flut ergoß sich in das Tal
und spülte zum wiederholten Mal
Schlamm, Holz, Geröll durch Hof und Garten.
Wie lange wollen wir noch warten
um zu erkennen, daß wir Menschen es sind,
die nach wie vor, durch Wohlstand blind,
die Atmosphäre manipulieren
und in Kauf nehmen, daß unsere Enkel verlieren,
was über Jahrtausende die Natur uns gegeben:
Die Chance für ein menschenwürdiges Leben.
Gelänge es endlich umzusetzen,
einen nachhaltigen Klimaschutz-Plan,
blüht auf der Alm vielleicht wieder ein Enzian.
Ein Alpenbock sah in der Ferne,
wen er immer schon mal gerne
einfach nebenher vernascht.
Als seine Alpenböckin dieses blickte,
sie ihm eine WhatsApp schickte:
„Willst du an Blutvergiftung sterben,
so spring zu ihr in dein Verderben.“
Doch willst du weiterhin in Frieden speisen,
so bleib hier und gehe nicht auf Reisen,
die mit zweifelhaftem Abenteuer locken,