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Mit dem MERIAN Reiseführer Côte d'Azur wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Region in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Region und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.
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Seitenzahl: 238
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.
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Verlagsleitung Reise: Grit Müller
Verlagsredaktion: Stella Schossow
Autorin: Ulrike Koltermann
Redaktion: Beate Martin, München
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Schlussredaktion: Ulla Thomsen
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3214-4
1. Auflage 2021
GuU 2-3214 01_2021_02
Bildnachweis
Titelbild (Hausfassade in Menton), Getty Images: EyeEm/Henry Lindahl
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Gebrüder Mann im Exil: Deutsche Schriftsteller in Südfrankreich >
Weihnachtsbräuche an der Côte d’Azur: Krippenlandschaften und 13 Desserts >
Der kleine Gelbe: Pastis hat den in Verruf geratenen Absinth abgelöst >
Märkte an der Côte d’Azur: Bunt, frisch, unterhaltsam >
Die englischen Patienten: Briten an der Côte d’Azur >
Grafschaft Nizza: Ein halbes Jahrtausend italienisch >
Immobilienwahnsinn an der Côte d’Azur: Spitzenpreise in Saint-Jean-Cap-Ferrat und Monaco >
Die Grimaldis: Schwierigkeiten bei der Partnerwahl >
Ein Universalgenie: Auf den Spuren von Jean Cocteau >
Karneval der Eitelkeiten: Hinter den Kulissen des Filmfestivals >
Im Schloss von Antibes: Picassos Schaffensrausch im Süden >
Hôtel du Cap-Eden-Roc: Rettungsringe und hohe Promi-Dichte >
Macht der Düfte: Parfumhersteller in Grasse >
Brigitte Bardot: Venus von Saint-Tropez >
Legst du oder schießt du?: in Boulodrome in jedem Dorf >
Der afrikanische D-Day: Landung der Alliierten an der Côte d’Azur >
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In der größten Stadt an der Côte d’Azur lässt es sich gut bummeln, durch die hübsche Altstadt ebenso wie auf der Promenade des Anglais. Moderne Kunst steht hier nicht nur im Museum, sondern auch an Haltestellen der Tram. >
Immer höher, immer teurer ist die Devise des Zwergstaats Monaco. Vor dem Spielcasino parken die Protzmobile. Aber es gibt auch wunderschöne Kreaturen zu sehen, etwa im Ozeanographischen Museum. >
Cannes ist nicht nur für Filmstars. Auf der Klosterinsel Saint-Honorat fühlt man sich ganz weit weg. Das Hinterland bietet interessante Dufterfahrungen in Grasse und Kunst im Kiefernhain in Saint-Paul-de-Vence. >
Ein Ankerort für den Jet Set, der den Champagner auch mal verspritzt statt ihn zu trinken, und nebenan einer der schönsten Strände des Landes. Dazu zwei wunderbare Bergmassive, in denen es nach Lavendel und Thymian duftet. >
© Volker Glätsch auf Pixabay
Das intensive Licht, für das die Côte d’Azur berühmt ist, lässt das Blau des Meeres und die bunt bemalten Fischerboote strahlen.
Blaue Küste der Gegensätze: sandige Strände, bergiges Hinterland. Dörfer wie Adlerhorste, mondäne Küstenorte. Schaulaufen an der Croisette, Meditieren auf der Klosterinsel. Und alles wird von jenem Licht bestrahlt, das seit Generationen die Künstler begeistert.
In Paris hört man bisweilen, die Côte d’Azur habe ihren Charme längst verloren. Sie sei zubetoniert, zu voll und zu teuer. Das mag stimmen, hängt aber ganz davon ab, wann und wo man hinfährt. Ich mag die blaue Küste trotzdem. Und ich bin immer wieder überrascht, was für wunderschöne Ecken es gibt und wie nahe die Gegensätze oft beieinander liegen.
Mich bezaubern die Märkte, vor allem im Frühjahr, wenn es Spargel und Erdbeeren gibt, aber auch im Spätsommer, wenn die grünen und lila Feigen reif sind. Mir gefallen die Legenden der regionalen Heiligen, die an der Küste angeschwemmt worden sein sollen und deren Reliquien in den Kirchen verehrt werden. Meine Lieblingsorte sind die Alpenausläufer im Hinterland von Nizza und die Berglandschaften L’Esterel und Les Maures, wo deutlich weniger los ist als an der Küste. Aber ich spaziere auch gerne über die Croisette in Cannes oder die Promenade des Anglais in Nizza und beobachte die Menschen dort.
Mehrere Jahre war ich als Journalistin auf dem Filmfestival in Cannes und habe es sehr genossen: Wenn morgens um halb neun der erste Film mit der Melodie aus dem »Karneval der Tiere« beginnt, wenn man zwischen zwei Terminen ein Thunfisch-Sandwich am Strand isst und das Olivenöl die Finger hinunterläuft oder wenn auf dem roten Teppich die verrücktesten Abendkleider zur Schau getragen werden. Mein Sohn war im Vorschulalter auch einmal auf dem Festival. Sein Geheimtipp: die ferngesteuerten Boote in einem Becken auf der Croisette.
Mein Geheimtipp sind eher die Museen, die oft den Künstlern gewidmet sind, die Licht und Farben der Côte d’Azur auf ihre Weise eingefangen haben. Renoir, Matisse, Picasso – sie alle haben in der Region gelebt und ihre Spuren hinterlassen. Und ich mag diese wunderbaren Orte, an denen man sich von zeitgenössischer Kunst inspirieren oder provozieren lassen kann, etwa die Fondation Maeght oder das MAMAC in Nizza.
Den Besucherströmen entkommt man am besten, wenn man außerhalb der Hochsaison an die Côte d’Azur reist, die gerade dann ihren ganz besonderen Charme hat. Saint-Tropez ist an einem verregneten Wintertag geradezu idyllisch, und nichts passt besser dazu als ein Stück der legendären Tarte Tropézienne. Und wenn in Paris noch Daunenjacken getragen werden, blühen an der Côte d’Azur schon die Mimosen, und man kann seinen Café in der Sonne draußen trinken.
© Ulrike Koltermann
Dr. Ulrike Koltermann lebt seit 2007 in Paris und fährt immer wieder gerne an die Côte d’Azur, am liebsten im Winter, wenn es ruhiger ist, oder zum Filmfestival in Cannes. Sie studierte Theologie in Bonn, Jerusalem und Toulouse und promovierte über die Diplomatie des Vatikans. Sie war als Korrespondentin der dpa in Nairobi und Paris tätig und arbeitet seit 2011 als Buchautorin und TV-Producerin.
© laif: hemis.fr/Camille Moirenc
Beliebter Treffpunkt zum Sonnenuntergang: Quai Rauba Capeu, der Quai der »Huträuber«, am Fuß des Burgberges in NIzza.
Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die die Côte d’Azur weit über ihre Grenzen hinaus bekannt ist.
Exotische Landschaften laden zum Weltenbummel zu Fuß: Hier wachsen südafrikanische Zuckerbüsche neben chilenischen Puya und australischen Eukalyptusbäumen. >
Enge Gassen mit Häusern in warmen Farben, hier und da eine barocke Kirche – da fühlt man sich schon fast wie in Italien. Für das leibliche Wohl sorgen gute kleine Restaurants, die Mittelmeerküche auftischen. >
Der beste Zugang zur Halbinsel mit den Luxusvillen: Felsige Buchten, vom Wind verwehte Kiefern und eine herrliche Aussicht auf das Meer und den Leuchtturm. >
Draußen wachsen Betontürme in den Himmel, drinnen schweben durchsichtige Quallen und flitzen bunte Fische durchs Wasser. Und niemand grinst so zufrieden wie die Wasserschildkröten, die gemächlich ihre Runden drehen. >
Das charmante Dorf klebt an seinem Felsen rund um die Burgruine aus Karolingerzeit. Die Gassen sind eng und steil und die Restaurants einen Besuch wert. >
Während des Filmfestivals ist die Promenade eine einzige Bühne. Zu anderen Zeiten lässt es sich hier gut auf den blauen Metallstühlen in der Sonne sitzen. >
© mauritius images: Alamy
Seit 1966 beherbergt das Schloss Grimaldi in Antibes Bilder, Keramiken und Skulpturen von Picasso, der 1946 die obere Etage des Gebäudes als Atelier nutzte.
Meeresfrüchte und originell zusammengesetzte Frauenkörper hat Picasso in Antibes mit Bootsfarben gemalt. Das Museum ist in seiner alten Werkstatt im Schloss eingerichtet. >
Markante Museumsgebäude mitten in einem Kiefernhain. Zu den Skulpturen von Miró, den Mosaiken von Chagall und den zeitgenössischen Künstlern passt es. >
Am Hafen von Saint-Tropez liegen die teuersten Jachten, und es macht Spaß, im Café Senequier – zwar hochpreisig, aber der beste Beobachtungsposten überhaupt – zu sitzen und jenen zuzuschauen, die so gerne gesehen werden wollen. >
Ein Laufsteg, auf dem man besser barfuß läuft. Oder sich gleich auf eine der gepolsterten Liegen räkelt, die ebenso wie die scheinbar schlichten Fischlokale ihren Preis haben. >
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
Freche Sprüche von Ben und immerblaues Blau von Yves Klein: die Kunstrebellen der 1960er-Jahre im MAMAC. >
Hier sollte man sie probieren: »socca«, die im Ofen gebackenen Fladen aus Kirchererbsenmehl und Olivenöl. >
Wie bei den alten Griechen, aber moderner Komfort. >
Die Marktstände halten alle Zutaten vor, die man für die mediterrane Küche braucht. Frischer geht es nicht. >
Strandkino in Cannes: im Liegestuhl sitzend, die Füße im Sand, Filmklassiker sehen. Gratis während des Filmfestivals. >
Wo Picasso das Töpfern entdeckt hat, kann man originelle Vasen, Teller und Skulpturen kaufen. >
Matisse’ Meisterwerk: ein Spiel aus Licht und Farben. >
Vom Küchenchef die Geheimnisse der mediterranen Küche lernen und anschließend gut speisen. >
Weder Stau noch Stars, dafür ein hübscher Hafen und Museen, die einen Abstecher lohnen. >
© shutterstock.com: Marina VN
Mimosen lassen an der Côte d’Azur bereits im Januar Frühlingsgefühle aufkommen, hier in Bormes-les-Mimosas, benannt nach den leuchtend gelben Blumen.
Im Frühjahr erstrahlt das Dorf im Gelb der Mimosen. Später blühen Rosen und Bougainvillea. >
Im Massif des Maures wachsen die Maronen, die hier zu köstlichem Maronenmus verarbeitet werden. >
»Nein. Doch! Oh!!« – Filmausschnitte und Erinnerungsstücke des quirligen Hitzkopfes. >
Ein barocker Comic mit makabren Details ziert die Wand einer Kapelle in den Bergen im Roya-Tal. >
Die Mönche wissen, wie man guten Wein macht. Sonne bekommt er auf der Insel Saint-Honorat genug. >
Aussichtsreiche Brotzeit im Esterel-Gebirge. >
Amtssprache: Französisch
Regionalsprachen: Provenzalisch, Nissart, Monegassisch
Einwohner: 2,1 Mio. (Alpes-Maritimes und Var), 38.300 (Monaco)
Größte Stadt: Nizza (340.000 Einwohner)
Internet:www.tourismepaca.fr
Religion: überwiegend katholisch
Universität: Nizza Sophia-Antipolis
Klima (Mittelwerte)
Die Grenzen der Region sind unscharf. Der Schriftsteller Stéphen Liégard, »Erfinder« der Côte d’Azur (>), schrieb in seinem Reisebericht auch über Toulon, Marseille und das italienische Genua. Heute sind üblicherweise die Küstenstreifen der beiden Départements Var und Alpes-Maritimes gemeint. Die bekanntesten Orte sind von Ost nach West Menton, das Fürstentum Monaco, Saint-Jean-Cap-Ferrat, Nizza, Antibes, Cannes und Saint-Tropez. Für die französische Verwaltung gehört die Côte d’Azur zur Region PACA – Provence-Alpes-Côte d’Azur –, eine wenig attraktive Abkürzung, für die man bisher vergeblich einen griffigeren Namen gesucht hat. Anglophone sprechen von der »French Riviera«.
© Huber Images: Paolo Evangelista
Die Märkte an der Côtes d’Azur ziehen mit ihren frischen Waren einheimische Käufer ebenso an wie Reisende. Hier ein Obststand am Cours Saleya in Nizza.
An der Côte d’Azur wächst die Zahl der Einwohner schneller als anderswo in Frankreich, vor allem wegen der Rentner, die es in den sonnigen Süden zieht. In den beiden Départements liegt der Anteil der über 60-Jährigen bei knapp 30 Prozent, im Land insgesamt bei 24 Prozent.
Wegen der hohen Immobilenpreise an der Küste ziehen Franzosen der Mittelschicht eher ins Hinterland. In vielen Orten gibt es überdurchschnittlich viele Zweitwohnsitze, sodass sie in der Nebensaison wie ausgestorben wirken. Viele Luxusvillen werden von Ausländern gekauft, etwa aus Russland oder den Golfstaaten. Monaco ist mit 20.000 Einwohnern pro Quadratkilometer der am dichtesten besiedelte Staat weltweit.
Der Süden Frankreichs ist eher konservativ geprägt. Ein bekannter Politiker aus der Region ist Christian Estrosi, langjähriger Bürgermeister von Nizza und zeitweise Präsident der Region PACA. Er hat u.a. dafür gesorgt, dass NIzza mit zahlreichen Überwachungskameras ausgestattet wurde. Die Stadt hat zudem während des Karnevals 2018 erstmals die Technologie der elektronischen Gesichtserkennung eingesetzt.
Auch die rechtspopulistische Partei von Marine Le Pen, Rassemblement National (früher Front National), ist im Süden gut verwurzelt. Bei den Kommunalwahlen 2014 eroberte sie erstmals drei Gemeinden im Var: Le Luc, Cogolin und Fréjus. 2020 kamen weitere Orte hinzu.
Das Fürstentum Monaco ist eine konstitutionelle Monarchie, die nicht der EU angehört. Sie wird von Fürst Albert II. regiert.
Die Côte d’Azur zieht schon seit Ende des 19. Jahrhunderts Touristen an. Erst waren es vereinzelte Briten, heute sind es jährlich etwa 13 Millionen Besucher im Département Alpes-Maritimes, einem Teil des Var und Monaco. Die Hälfte von ihnen kommt aus dem Ausland, wobei die Deutschen nach Italienern, Briten und Amerikanern an vierter Stelle stehen.
Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor in der Region und macht ca. sieben Milliarden Euro aus. Jedes zweite Hotelzimmer gehört zu einem Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel. Im Unterschied zu den Anfängen des Tourismus an der Côte d’Azur hat sich die Hochsaison in den Sommer verlagert, eine Reise im Winter hat jedoch ihren ganz besonderen Charme. Nizza und Cannes haben sich zudem auf Kongresstourismus eingestellt.
Die Region ist gut angebunden: Der Flughafen Nizza ist nach Paris der zweitwichtigste in Frankreich. Der TGV-Schnellzug braucht zwischen Paris und Nizza etwa fünf Stunden – knapp dreieinhalb zwischen Paris und Marseille, und dann geht es mit deutlich geringerer Geschwindigkeit an der Küste entlang. Wer mit der eigenen Yacht kommt, hat die Wahl zwischen 35 verschiedenen Häfen, die insgesamt mehr als 18.000 Ankerplätze bieten.
Der öffentliche Nahverkehr an der Côte d’Azur kann sich sehen lassen. Mit den Regionalzügen erreicht man alle Küstenorte. Zudem ist das Busnetz der Lignes d’Azur sehr dicht und kostengünstig. Parallel zur Küste verlaufen drei Schnellstraßen sowie die Autobahn A 8. In der Hochsaison kommt es oft zu Staus. Viele kleinere Orte bieten Parkplätze außerhalb des Zentrums und Pendelbusse an.
Die Landwirtschaft ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur hat in den vergangenen zehn Jahren etwa ein Viertel seiner Anbauflächen verloren. Das Département Var bleibt aber der weltweit größte Produzent an Rosé-Weinen. Landesweit steht das Var auf Platz eins bei Schnittblumen und Honig.
Zwischen Nizza und Cannes liegt der Industriepark Sophia Antipolis, den Franzosen gerne als ihr Silicon Valley bezeichnen. Gegründet wurde er 1969 unter Präsident Georges Pompidou, der sein Land modernisieren wollte. Heute sind dort etwa 2500 Unternehmen, vor allem aus der Elektro- und Autoindustrie, und viele Forschungsinstitute angesiedelt. Etwa 38.000 Beschäftigte und 10.000 Studenten und Forscher arbeiten auf dem Gelände. Mercedes-Benz hat 2019 ein Design-Zentrum in Sophia Antipolis eröffnet.
Ein ähnliches Projekt entsteht derzeit im Tal des Var nahe des Flughafens von Nizza. Auf 10.000 Hektar soll sich künftig das sogenannte Eco-Vallée ausbreiten, das Umweltunternehmen, aber auch Wohnanlagen Platz bietet.
Zu den berühmten Persönlichkeiten, die in Nizza geboren wurden, gehört Giuseppe Garibaldi (1807–1882), der Vater der italienischen Einheit. Auch der Künstler des Nouveau Réalisme Yves Klein (1928–1962) stammt aus Nizza, ebenso die Politikerin und Holocaust-Überlebende Simone Veil (1927–2017).
Städtepartnerschaften bestehen zwischen Nizza und Nürnberg, Antibes und Schwäbisch-Gmünd, Menton und Baden-Baden, Saint-Raphaël und Sankt-Georgen im Chiemgau, Fréjus und Triberg.
Die Geschichte der Côte d’Azur ist eine lange Reihe von Eroberungen, angefangen bei den Griechen bis zu den Touristen der Gegenwart. Manches hat sich seit zwei Jahrtausenden nicht geändert: Die Besucher heute sind ebenso am Olivenöl interessiert wie einst die griechischen Handelsseefahrer.
Von den Griechen sind einige Ortsnamen erhalten geblieben: Um 600 v.Chr. ließen sich griechische Seefahrer im natürlichen Hafen des heutigen Marseille nieder und nannten den Ort Massalia. Von dort aus entwickelten sie einen regen Handel entlang der Mittelmeerküste. Einer ihrer Stützpunkte war Nikaia (Nizza), benannt nach der Siegesgöttin Nike. Die »Stadt gegenüber« nannten sie Antipolis (Antibes). Die Römer haben noch mehr Spuren hinterlassen, vor allem entlang der Handelsstraße Via Aurelia, die über Cemenelum (Cimiez, Stadtteil von Nizza) und Forum Iulii (Fréjus) nach Aix-en-Provence führte. In Fréjus sind ein Amphitheater und ein Thermalbad erhalten.
Das Christentum kam über das Meer nach Frankreich, davon zeugen die vielen Heiligenlegenden. Anfang des 5. Jahrhunderts gründete der Einsiedler Honoratus auf einer Insel vor Cannes die Abtei Lérins, die zu einer der Keimzellen des abendländischen Mönchtums wurde. Mehrere Bischöfe gingen aus diesem Kloster hervor, das erst die Benediktinerregel übernahm und sich später der Reformbewegung der Zisterzienser anschloss. Die Mönche mussten sich regelmäßig gegen Angriffe von Sarazenen schützen.
© AWL Images: Jon Arnold
Der kleine Ort Gourdon, der im Hinterland von Nizza in 760 m luftiger Höhe auf einem Felsen thront, ist ein typisches Beispiel der »villages perchés«.
Islamische Volksgruppen, alle unter dem Sammelbegriff Sarazenen zusammengefasst, drangen seit Beginn des 8. Jahrhunderts in den Mittelmeerraum vor. An der Côte d’Azur kam es regelmäßig zu Überfällen. Dies führte dazu, dass die Bewohner der Ebene sich auf die Hügel im Hinterland zurückzogen, wo sie sich besser verteidigen konnten. So entstanden die ersten »villages perchés«, Dörfer, die wie Adlerhorste an den Felsen kleben. Im 10. Jahrhundert setzten sich Berber aus Andalusien im Massif des Maures fest, wo sie schließlich der Graf von Arles vertrieb, der dann die Grafschaft Provence gründete.
Als in der Provence ein Thronfolgestreit entbrannte, sah der Graf von Savoyen seine Chance gekommen. Er verhandelte mit dem Statthalter von Nizza und erreichte, dass sich die Stadt samt Umgebung von der Provence verabschiedete und dem Haus Savoyen anschloss. Damit wurde die Region für rund 500 Jahre italienisch – mit einer kurzen Unterbrechung nach der Französischen Revolution. Erst 1860 fiel Nizza wieder an Frankreich – offiziell als Ergebnis einer Volksabstimmung, tatsächlich aber als Dank vonseiten Italiens für die französische Unterstützung beim Kampf gegen Österreich (>).
© laif: Contrasto/Archivio GBB
Die Aufnahme von 1875 zeigt an der Promenade des Anglais lustwandelnde Touristen. Damals war der Fremdenverkehr in Nizza bereits fest etabliert.
Wie wunderbar mild die Winter an der Côte d’Azur sind, haben zuerst die Briten entdeckt. Ärzte empfahlen im 19. Jahrhundert Reisen an die Mittelmeerküste bei Bronchitis und Asthma. Der englische Lordkanzler Brougham ließ sich 1834 in Cannes nieder und machte die französische Riviera zur Winterresidenz des britischen Adels. Nach den Patienten kamen die Schriftsteller und schließlich die Künstler, die alle auf ihre Weise zum Ruhm der Region beitrugen. In Nizza wurde die Promenade des Anglais angelegt, in der Belle Époque um die Wende zum 20. Jahrhundert wurden reihenweise luxuriöse Villen gebaut.
Während des Zweiten Weltkriegs flohen viele Deutsche vor den Nazis nach Südfrankreich, unter ihnen auch zahlreiche bekannte Schriftsteller (>). In Nizza hatte Heinrich Mann, der ältere Bruder von Thomas Mann, eine Literatenwohngemeinschaft mit Joseph Roth und Hermann Kesten gegründet. Als die Wehrmacht 1942 die bis dahin »freie Zone« im Süden besetzte, mussten sie erneut fliehen. Zwei Jahre später landeten die Alliierten an der Côte d’Azur und vertrieben die Deutschen. An der Operation nahmen auch Soldaten der französischen Kolonien teil, deren Beitrag an der Befreiung Frankreich später nur wenig honorierte (>).
Bald nach Kriegsende fand das erste Filmfestival von Cannes statt, das eigentlich schon für 1939 geplant gewesen war. Ausgezeichnet wurde u.a. »Rom, offene Stadt« von Roberto Rosselini. Seitdem entwickelten sich die Filmfestspiele zu einem der bedeutendsten Festivals weltweit. Seit 1955 wird die Goldene Palme vergeben, die das Stadtwappen von Cannes aufnimmt. Zum Kampf um die Palme kommen weitere Wettbewerbe hinzu. Alljährlich fliegen Filmemacher und Schauspieler aus aller Welt in der zweiten Maihälfte nach Cannes und versetzen das Örtchen für eine Weile in einen quirligen Ausnahmezustand.
Wenn ein Film gedreht wird, dann sollte auch das Catering stimmen. Und da hatte der Filmemacher Roger Vadim richtig Glück, als er 1955 in Saint-Tropez einen Film machte, in dem eine 18-Jährige drei Männern den Kopf verdreht. Die Inhaber einer Strandbude boten sich an, die Verpflegung des Teams zu übernehmen. Hauptdarstellerin war Vadims Ehefrau Brigitte Bardot, die schließlich ihren Mann für ihren Filmpartner sitzen ließ. Es war die Geburtsstunde des Szene-Dorfs Saint-Tropez – wo Bardot bis heute wohnt. Und aus der Strandbar ist der Club 55 geworden, benannt nach dem Jahr der Dreharbeiten.
Seit den 1950er-Jahren erlebte der Tourismus an der Côte d’Azur einen riesigen Aufschwung, der vor allem in den 1970er-Jahren mit einigen unschönen Bausünden einherging. Die Autobahn A 8 und der Hochgeschwindigkeitszug TGV, der Paris und Marseille in knapp dreieinhalb Stunden verbindet, brachten immer mehr Menschen in den Süden. Von 300.000 Besuchern 1930 stieg die Zahl der Besucher auf elf Millionen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
© akg-images: Rainer Ehrt
»Les réfugiés de Sanary-sur-Mer« von Rainer Ehrt (2018), unter ihnen Thomas und Heinrich Mann in der ersten Reihe sitzend, an vierter und sechster Stelle von links.
Als Thomas Mann im Februar 1933 zu einer Vortragsreise aufbrach, ahnte er nicht, dass es der Beginn eines 18 Jahre dauernden Exils sein sollte. Nach vier Monaten Hotellebens zog er schließlich in eine Villa in Sanary-sur-Mer, einem Fischerort bei Toulon, den ihm seine weitgereisten Kinder Klaus und Erika empfohlen hatten. Dort sollten sich in den kommenden Jahren mehr als 70 Schriftsteller sammeln, die aus Deutschland vertrieben wurden.
Anfangs haderte Thomas Mann mit seiner neuen Heimat. Doch bald schon gewöhnte er sich an das neue Leben, das sich zunächst eher nach Sommerfrische als nach Exil anfühlte. Man kaufte Fisch auf dem Markt, spielte Boule und traf sich unter Schriftstellerkollegen zu Lesungen. Bei Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta war immer etwas los. Dort saß an manchen Abenden auch Bertolt Brecht am Klavier und sang Spottlieder auf Hitler und Goebbels.
»Ich finde in diesem Kulturgebiet alles schäbig, wackelig, unkomfortabel und unter meinem Lebensniveau.«
(Thomas Mann in seinem Tagebuch nach der Ankunft in Südfrankreich)
Thomas Mann, der dank des Nobelpreises für seinen Roman »Buddenbrooks« unter keinerlei Geldsorgen litt, legte sich einen Peugeot zu, kleidete sich neu ein und arbeitete mit frischer Energie an seinem Roman »Joseph und seine Brüder«. Im Rückblick erschien ihm die Zeit in Sanary-sur-Mer als die »glücklichste Etappe« seines Exils. Er erinnerte sich gerne an die kleine Steinterrasse, wo er am Abend im Korbstuhl gesessen und die Sterne betrachtet habe.
Sein älterer Bruder Heinrich Mann hatte 1934 mit Joseph Roth und Hermann Kesten in Nizza eine Schrifsteller-Hausgemeinschaft gegründet. Auf jeder Etage wurde an historischen Romanen gearbeitet. Das Verhältnis der Gebrüder Mann war nicht sonderlich gut, zumal Thomas die neue Partnerin seines Bruders ablehnte, eine knapp 30 Jahre jüngere Animierdame aus Berlin, die Heinrich in Nizza heiratete. Nichtsdestotrotz besuchten sich die Brüder gegenseitig und aßen etwa gemeinsam Bouillabaisse in einem Strandrestaurant.
Das anfänglich heitere Leben im Exil änderte sich drastisch mit Beginn der deutschen Besatzung Frankreichs im Jahr 1940. Thomas Mann war gerade noch rechtzeitig in die USA übergesiedelt. Die deutschen Schriftsteller und Nazi-Gegner, die in Südfrankreich bislang willkommen gewesen waren, galten plötzlich als »boches« und mutmaßliche Spione. Sie mussten sich registrieren lassen und wurden schikaniert. Der Bürgermeister von Sanary-sur-Mer bat den Präfekten, die Deutschen aus seiner Kommune zu entfernen. Schließlich sei der französische Militärhafen Toulon nicht weit.
Zahlreiche Schriftsteller wurden interniert, unter ihnen auch Lion Feuchtwanger und Golo Mann, einer der Söhne von Thomas Mann. Viele versuchten die Flucht. Feuchtwanger etwa entkam in Frauenkleidern. Der 69 Jahre alte Heinrich Mann kraxelte unter Lebensgefahr zu Fuß über die Pyrenäen. Beide schafften es in die USA – aber keiner von ihnen kam je wieder zurück nach Deutschland.
So reich wie die Landschaft, so vielfältig sind auch Flora und Fauna an der Côte d’Azur. Gelb leuchten die Mimosenfelder, lila der Lavendel, am Himmel kreisen Steinadler, durch die Wälder streifen Wölfe. Und fast immer scheint die Sonne und taucht die Küste in ihr unverwechselbares Licht.
Es war ein Fremder, der dem Küstenstrich seinen Namen gab: Der Jurist, Politiker und Schriftsteller Stéphen Liégard (1830–1925) aus Dijon verfasste Ende des 19. Jahrhunderts einen Reisebericht mit dem Titel »La Côte d’Azur«. Inspiriert hatte ihn dabei wohl die Farbe des Meeres, das an sonnigen Tagen so tiefblau anmutet wie der Schmuckstein Lapislazuli.
Kaum eine andere Region in Frankreich vereint auf kleiner Fläche so kontrastreiche Landschaften. So rühmen sich die Bewohner von Nizza gerne damit, dass sie in der Übergangszeit vom Winter zum Frühling am Vormittag in den Bergen Ski fahren und am Nachmittag im Mittelmeer baden können.
Im Nordosten der Region erstrecken sich die Seealpen, deren Gipfel mehr als 3000 Meter Höhe erreichen und die zum Meer hin steil abfallen. Die Gebirgslandschaft ist von tiefen Tälern durchschnitten, wobei das östlichste, das Roya-Tal, in Küstennähe schon auf italienischem Gebiet verläuft. Zu den Ausläufern der Alpen zählen die beiden bewaldeten Gebirgszüge Massif des Maures und Massif de l’Esterel weiter westlich. Im rötlichen Esterel-Massiv, dessen höchster Punkt, der Mont Vinaigre, 618 Meter erreicht, liegt die Grenze zwischen den Départments Var und Alpes-Maritimes.
Die Küste ist vielerorts stark zerklüftet und bildet kleine Buchten. Während der östliche Teil der Côte d’Azur relativ dicht besiedelt und touristisch erschlossen ist, finden sich im Départment Var die von Besuchern weniger bevölkerten Strände und das ruhigere Hinterland.
An der Côte d’Azur scheint etwa doppelt so oft die Sonne wie im Norden Frankreichs: im Schnitt 300 Tage im Jahr. Allerdings weht häufig der Mistral, ein trockener Wind, der das Rhonetal hinunterfegt und laut einer Bauernregel entweder drei, sechs oder neun Tage hintereinander weht.
Im Sommer wird es dank der Meeresbrise selten unerträglich heiß. Im Winter bleibt es an der Küste häufig mild, auch wenn der Schnee die Seealpen längst in ein Winterwunderland verwandelt hat. Ideal zum Reisen sind Frühjahr und Herbst, vor allem außerhalb der französischen Schulferien.
Wenn es regnet, dann oftmals heftig. In den vergangenen Jahren ist es mehrfach zu Überschwemmungen gekommen, was durch die Bodenversiegelung begünstigt wurde. In Nizza werden deswegen inzwischen mehr Grünflächen geschaffen, damit das Wasser besser abfließen kann.
Wenn im Februar die Mimosen zu blühen beginnen, dann sieht die ganze Küste gelb getupft aus. Im Hinterland wachsen Korkeichen, Kiefern und Olivenbäume. Bei großer Trockenheit kommt es immer wieder zu Waldbränden. Weite Flächen sind mit Büschen und aromatischen Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin und Thymian bewachsen und bilden die typische »garrigue