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Methylenblau: Das Praxisbuch für umfassende Information und einfache Anwendung des blauen Medizin-Allrounders Alzheimer, Malaria, Depressionen oder Krebs – Krankheiten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und doch wird eine Waffe erfolgreich im Kampf gegen alle genutzt: Methylenblau, ein unkomplizierter Farbstoff, der viel mehr kann als nur Textilien färben. Wenn Sie selbst herausfinden möchten, was mit dem Wundermittel alles möglich ist, schnappen Sie sich diesen Ratgeber und tauchen Sie ein in eine blaue Welt! Labore, Ärzte und Textilindustrie schätzen ihn gleichermaßen: Methylenblau, einen kostengünstigen Farbstoff, dessen Einsatzgebiet extrem vielfältig ist. Zum Einfärben von Gewebe, um schädliche Organismen ausfindig zu machen, als Antidot gegen chemische Vergiftungen, als Malariamedikament, als wirksamer Viren-Killer, zur Verlangsamung der Gehirnalterung bei Demenz- oder Alzheimerpatienten, in der Krebsmedizin, als Antidepressivum oder als Gehirn-Booster für Aufmerksamkeit und Fokus – der Griff zu Methylenblau kann in vielen medizinischen Fällen ein Gamechanger sein und so manche Anwendung eignet sich auch hervorragend für die Hausapotheke. In diesem Buch erfahren Sie deshalb kompakt und laientauglich alles, was Sie über Wirkung, Anwendung, Dosierung, Einsatzmöglichkeiten und Nebenwirkungen wissen müssen, um von dem blauen Wundermittel optimal profitieren zu können. Trockene Theorie? Keine Sorge, die aktuellen Erkenntnisse der Wissenschaft werden Ihnen spannend und verständlich zugleich präsentiert und mit Anleitungen für die Eigenverwendung setzen Sie Ihr neues Wissen gleich in die Praxis um! Grundkurs Methylenblau: Erfahren Sie in Kürze alles Wichtige rund um chemische Eigenschaften, Entdeckung, Wirkweise, Einsatzgebiete und vieles mehr und werden Sie im Handumdrehen zum Methylenblau-Experten. Medizin & Forschung: Ob Krebs-OP, Alzheimer-Behandlung oder Labordiagnostik – entdecken Sie die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Methylenblau in der modernen Medizin. Praktische Anwendung: Mit genauen und einfachen Angaben zu Indikation, Dosierung, Darreichungsformen, Sicherheitsrichtlinien sowie Gegenanzeigen und Nebenwirkungen können Sie den Farbstoff problemlos in Ihre Hausapotheke einfügen. Alternativmedizinischer Einsatz: Finden Sie heraus, wie Sie die antibakteriellen, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften des Farbstoffs zur Krankheitsprävention nutzen können und gemeinsam mit sofort anwendbaren Zusatzmaßnahmen rund um Ernährung, Meditation, Bewegung & Co. für umfassendes Wohlbefinden sorgen. Dieser Ratgeber macht Sie mit dem faszinierend breiten Spektrum der Methylenblau-Verwendung vertraut und zeigt Ihnen, wie Sie im Alltag von seinen zahlreichen einzigartigen Eigenschaften profitieren können. Ob Sie mit bestimmten Beschwerden kämpfen, eine laufende Behandlung optimal unterstützen wollen oder einfach mehr über den spannenden Wirkstoff erfahren möchten – dieses Buch bringt Sie weiter! Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und nutzen Sie die Kraft des leuchtenden Blaus ab sofort in Ihrem täglichen Leben!
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Seitenzahl: 160
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Inhalt
Vorwort
Einführung in Methylenblau
Geschichte und Entdeckung
Chemische Struktur und Eigenschaften
Anwendungsgebiete in Medizin und Forschung
Bedeutung und Entwicklungspotenzial
Chemie und Pharmakologie von Methylenblau
Molekulare Zusammensetzung
Pharmakokinetik und Metabolismus
Wirkungsmechanismen
Interaktionen und Kontraindikationen
Medizinische Anwendungen von Methylenblau
Methämoglobinämie-Behandlung
Neurologische Anwendungen
Intraoperative Nutzung und Gewebevisualisierung
Psychische Störungen und Depressionen
Forschungsanwendungen von Methylenblau
Zellkultur- und Mikroskopietechniken
Redox-Indikator in Experimenten
DNA-Färbung und Analyse
Oxidativer Stress und Altersforschung
Praktische Anwendung und Dosierung
Darreichungsformen und Verfügbarkeit
Empfohlene Dosierungen
Altersgruppen und individuelle Faktoren
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Sicherheitsaspekte und Vorsichtsmaßnahmen
Toxikologische Bewertung
Nebenwirkungen und Allergien
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Sicherheitsrichtlinien und Handhabung
Herstellung und Qualitätskontrolle
Synthesemethoden und Produktion
Reinheitsanforderungen und Standards
Analytische Identifizierung und Quantifizierung
Lagerung und Haltbarkeit
Prävention mit Methylenblau in der Alternativmedizin
Vorbeugende Potenziale von Methylenblau
Präventive Anwendungen von Methylenblau
Integration von Methylenblau in präventive Routinen
Forschungslücken und zukünftige Entwicklungen
Integration von Methylenblau in den Alltag
Gesundheit als wertvollstes Gut
Vielleicht ist Ihnen der Begriff „Methylenblau“ bereits begegnet. Schon seit längerem ist die blaue Substanz für viele Menschen von Interesse, besonders, wenn es darum geht, das Beste aus dem eigenen Körper und dem Geist herauszuholen, um alle ablaufenden Prozesse zu optimieren. Es wird vor allem als Nootropikum eingesetzt, was bedeutet, dass die Gehirnfunktion, wie beispielsweise das Lernen, das Denken und allgemein die Gedächtnisleistung, verbessert wird. In diesem Praxisbuch wird der Ursprung, der fast 150 Jahre zurückliegt, bis hin zur Verwendung von Methylenblau vorgestellt. Wir gehen auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Methylenblau ein und Sie erhalten zudem wertvolle Informationen und Ratschläge darüber.
Methylenblau erwies sich als Wirkstoff in den letzten Jahren als äußerst vielseitig und vielversprechend, da es zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt werden kann. Von der Neuromedizin über die Onkologie bis hin zur Infektionskontrolle findet Methylenblau viele Anwendungsmöglichkeiten. Sie erhalten in diesem Ratgeber ein umfangreiches Wissen über das blaue Wundermittel und tauchen tief in die Geschichte sowie in die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Methylenblau ein. Wir erläutern die Wissenschaft hinter seiner Verwendung, welche verschiedenen Möglichkeiten Methylenblau sowohl in der Medizin als auch in der Forschung bietet, und geben Ihnen praktische Ratschläge zur richtigen Verwendung und Dosierung, damit Sie diese ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen vornehmen können. Im weiteren Verlauf geht es um die Sicherheitsmaßnahmen und darum, was es bei der Anwendung zu beachten gilt. Neben den Wechselwirkungen mit Medikamenten und den möglichen Nebenwirkungen, die auftreten können, geht es auch um die richtige Handhabung und korrekte Lagerung. Das abschließende Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die Prävention, also die Vorbeugung, mithilfe von Methylenblau in seiner Anwendung. Sie erfahren, welche präventiven Möglichkeiten gegeben sind und wie Sie das blaue Mittelchen sowohl in Ihre vorbeugende Routine als auch in Ihren Alltag integrieren können. Ganz egal, ob Sie nach Maßnahmen zur Krankheitsprävention suchen oder einfach mehr über die umfassenden Vorteile von Methylenblau erfahren möchten, dieser Ratgeber wird Ihnen alles an die Hand geben, damit Sie Ihr Wissen über diesen faszinierenden blauen Farbstoff erweitern und Sie daraufhin eine sichere Anwendung vornehmen können.
Dieser Ratgeber richtet sich an alle, die an Methylenblau interessiert sind und mithilfe des notwendigen Basiswissens jegliche Beschwerden selbstständig behandeln können. Es ist jedoch anzuraten, diesen Ratgeber zuerst bis zum Schluss durchzulesen, denn dann haben Sie mit Methylenblau eine tolle Möglichkeit und ein großartiges Mittel, Beschwerden und Krankheiten effektiv und schmerzfrei zu lindern, aber auch zu heilen.
Hinweis: In diesem Buch finden Sie an verschiedenen Stellen QR-Codes, die Sie zu Audiodateien führen. Falls Sie keine Möglichkeit haben, diese zu scannen, können Sie alle Dateien auch über diesen Link finden:
https://bit.ly/3ZxX5ls
Methylenblau ist ein kostengünstiger und blauer Farbstoff, der im 19. Jahrhundert von Wissenschaftlern für den Einsatz in der Textilindustrie entwickelt wurde. Bald stellte sich heraus, dass es sich bei Methylenblau nicht nur um einen hellblauen Farbstoff für Stoffe handelte, sondern dass dieser auch in wissenschaftlichen und medizinischen Laboren verwendet werden konnte. Als Mittel zum Färben kann es Wissenschaftlern dabei helfen, verschiedene Bakterien, Parasiten, Hefen und andere Mikroorganismen unter einem Mikroskop sichtbar zu machen. Sobald den Mikroorganismen auf einem Objektträger das Methylenblau hinzugefügt wird, können innere Strukturen und kleine Organellen, also die kleinen Bestandteile innerhalb einer Zelle, deutlich hervortreten und für die Wissenschaftler um einiges besser sichtbar werden. Es ist erwähnenswert, dass Methylenblau ein bewährter Farbstoff ist, der immer noch in Laboren auf der ganzen Welt verwendet wird. Doch der weltweite Nutzen der Wissenschaft geht weit über den Einsatz in der Mikroskopie hinaus. Die neun größten Vorzüge von Methylenblau sind demnach:
Gegenmittel bei Vergiftungen mit Chemikalien und Überdosierungen
das womöglich beste Malaria-Heilmittel
Kampfstoff gegen Viren
hilfreich bei Alzheimer und Parkinson
Kraftpaket für kognitive Fähigkeiten und Gehirngesundheit
wunderbar bei Depressionen
ein Hoffnungsträger bei Autismus
sehr gutes Schmerzmittel
sehr gut als Unterstützung bei Krebs
Ein Antidot bei chemischen Verbindungen
Den meisten Menschen ist heute nicht bewusst, dass Methylenblau nach einer Überdosis Arzneimittel oder Drogen, nach dem Verzehr von Zahnpasta, die heimtückisches Fluorid enthält, oder nach dem Verzehr von giftigen Pilzen die erste Hilfe bei solchen Notfällen darstellt. Tatsächlich ist Methylenblau ein wirksames Gegenmittel, also ein sogenanntes Antidot gegen die meisten chemischen Vergiftungen. Krankenhäuser verwenden außerdem zu diesem Zweck auch Aktivkohle und Natriumbikarbonat, auch als Backpulver bekannt.
Von Malaria binnen 48 Stunden wieder geheilt
Methylenblau war das erste Malariamittel, das für medizinische Zwecke eingesetzt wurde, und erfreute sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert großer Beliebtheit. Malaria in jeglicher Form wurde erfolgreich geheilt. Es bekämpft den Parasiten Plasmodium falciparum, der Malaria verursacht, sowie alle Formen arzneimittelresistenter Krankheiten. Methylenblau wird inzwischen zunehmend durch Malariamedikamente ersetzt und geriet dadurch für eine Weile in Vergessenheit. Allerdings haben aktuelle Forschungen zu Methylenblau gegen Malaria gezeigt, dass es möglicherweise das wirksamste Medikament ist, das jemals entwickelt wurde.
Die Viren sind chancenlos
Neue Forschungsberichte deuten darauf hin, dass Methylenblau gegen viele Viren eingesetzt werden kann. Am vielversprechendsten ist vielleicht die enorme Steigerung der antibakteriellen Wirksamkeit von Methylenblau in Kombination mit einer Lichttherapie. Wie sich herausstellt, ist die Kombination von Methylenblau mit bestimmten Wellenlängen des roten und infraroten Spektrums für alle Arten schädlicher Krankheitserreger und Mikroorganismen noch gefährlicher. Genannt wird diese Therapie photodynamische Therapie, auf welche im Kapitel „1.3 Anwendungsgebiete in Medizin und Forschung“ noch genauer eingegangen wird.
Ein Paket voller Kraft für das Gehirn
Wir haben alle einmal diese Tage, an denen wir das Gefühl haben, unser Gehirn sei langsamer, unkonzentriert und verschwommen. Methylenblau kann die Gehirn- und kognitiven Funktionen verbessern, einschließlich der Parameter Gedächtniswiederherstellung, Aufmerksamkeit und emotionale Kontrolle, was durch eine wachsende Zahl von Beweisen gestützt wird.
Egal, ob Sie produktiver und emotional stabiler in Ihren Beziehungen sein oder Ihr Gedächtnis für Namen, Zahlen, Daten und Ereignisse verbessern möchten, Methylenblau als orale Einnahme könnte ein potenzieller Wendepunkt für Sie sein.
Depressionen adé
Depressionen gehören in der heutigen Zeit leider zu den Volkskrankheiten und die Zahl wächst immer weiter. Da derzeit verfügbare Medikamente häufig schwerwiegende und manchmal lebensbedrohliche Nebenwirkungen haben, ist das Bedürfnis umso größer, sichere und wirksame Behandlungen für die zugrunde liegenden Ursachen der Krankheit zu entwickeln.
Aktuelle Studien haben gezeigt, dass eine Einzeldosis Methylenblau bei manchen Menschen depressive Symptome vollständig beseitigen kann. Wenn soziale Interaktion vermieden wird, aber für die Genesung von Depressionen notwendig ist, kann Methylenblau als eine Art Zwischenschritt eingesetzt werden, bis die Betroffenen wieder in der Lage sind, ihr Verhalten dauerhaft zu ändern und sich sozial zu beteiligen.
Energie wird hocheffizient gespeichert
Eine überraschende, aber aufregende Entdeckung aus der Methylenblau-Forschung ist seine bemerkenswerte Fähigkeit, Energie zu speichern und sie dann bei Bedarf freizusetzen. Diese Eigenschaften machen den Farbstoff ideal für eine effiziente Energiespeicherung und Forscher haben einen solchen Energiespeicher entwickelt: eine Redox-Flow-Batterie.
Interessanterweise arbeitet die Methylenblau-Batterie mit nahezu perfekter Leistung. Im Vergleich zu Batterien, die Sie in Ihrem örtlichen Geschäft kaufen können, sind Methylenblaubatterien umweltfreundlicher, effizienter und viel kostengünstiger in der Herstellung. Die herausragende Leistung und die Schadstofffreiheit dieser Batterien könnten die Energiespeicherung und -verteilung revolutionieren.
Alzheimer und Demenz kann vergessen werden
Die Realität ist, dass derzeit wahrscheinlich Millionen von Menschen an Demenz leiden und irgendwann das Vergessen vorherrschen wird. Verwandte solcher Menschen kompensieren den Gedächtnisverlust, indem sie ihre ganze Zeit mit ihnen verbringen. Was würde es für die Gesellschaft bedeuten, wenn wir dieses Leid lindern und den Bedarf an dauerhafter Pflege verringern könnten?
Jüngste Studien haben gezeigt, dass Methylenblau die Merkmale der Gehirnalterung bei Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson erheblich beeinflussen kann. Gemeinsam haben diese Erkrankungen die mitochondriale Dysfunktion und die Wiederherstellung eines gestörten Zellstoffwechsels und somit eine Spezialität von Methylenblau.
Stellen Sie sich eine bessere Lebensqualität vor – für Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften –, wenn Menschen mit Demenz sich plötzlich an die Gesichter ihrer Lieben erinnern und ihre Unabhängigkeit wiedererlangen können. Im Kapitel „3.2 Neurologische Anwendungen“ werden wir noch tiefer in dieses Thema eintauchen und das Methylenblau als Wundermittel für Demenz erläutern.
Exkurs: Mitochondrien und mitochondriale Dysfunktion
Mitochondrien sind die Energiekraftwerke der Zelle und haben etwa die Größe eines durchschnittlichen Bakteriums. Ihre Lebensdauer beträgt etwa 20 Tage. Mitochondrien wandeln verschiedene Nährstoffe während der Zellatmung in Energie namens ATP (Adenosintriphosphat) um und versorgen den Körper so mit Treibstoff für alle anderen Prozesse. Ohne diese wertvollen Organellen ist es dem Menschen schlichtweg unmöglich, zu überleben. Hunderte bis Tausende davon gibt es von den Mitochondrien in allen Zellen außer in den roten Blutkörperchen, denn hier benötigt Hämoglobin mehr Platz. Je aktiver und energieverbrauchender eine Zelle ist, desto mehr Mitochondrien hat sie. Beispielsweise machen die kleinen runden bis länglichen Teilchen, die besonders reich an Enzymen, Proteinen und Lipiden sind, 36 % des Myokardgewichts, also des Gewichts des Herzmuskels, aus. Sie sind von einer Doppelmembran umgeben, deren Aufbau dem einer Zellmembran ähnelt. Aus der Innenschicht der Membran falten sich verschiedene Röhren oder Lamellen ab, die das Innere der Zellorganellen auf vielfache Weise untergliedern. Sie verfügen über eine eigene DNA, also ein eigenes Erbgut, welches zudem sehr anfällig für Störungen ist, da sie nicht wie die DNA normaler Zellen durch eine Hülle geschützt ist.
Je nach Ausmaß können viele unterschiedliche schädliche Faktoren die Mitochondrien angreifen und schwächen, sodass sie ihre lebenswichtige Aufgabe der Energiebereitstellung nicht mehr optimal erfüllen können. Dieser heimtückische Prozess ist die „mitochondriale Dysfunktion“.
Chronischer Stress in jeglicher Form, Belastung durch Toxine und Umweltgifte wie Schwermetalle, Pestizide, Insektizide und andere Chemikalien, Mangelernährung, Nikotin, Alkohol, Drogen, Betäubungsmittel, Konservierungsstoffe und chronische Entzündungensind verschiedene Faktoren, die zu einer mitochondrialen Dysfunktion führen können. Es ist zu beachten, dass in der Regel nur das gleichzeitige Zusammentreffen verschiedener Faktoren im Laufe der Zeit günstige Bedingungen für den allmählichen Prozess der mitochondrialen Dysfunktion schafft.
Krebszellen werden gezielt gesucht
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Methylenblau ist, dass es auf die Zellen wirkt, die es am meisten benötigen. Alle Zellen, die von einer hocheffizienten Form des Energiestoffwechsels, der sogenannten oxidativen Phosphorylierung, abweichen, einschließlich der Krebszellen, werden selektiv Methylenblau ausgesetzt und ihre ursprünglich gesunde Funktion wird dadurch wiederhergestellt. Das heißt, je schwerwiegender der Patient erkrankt ist, desto wirksamer und tiefgreifender ist die Behandlung mit Methylenblau.
Die Behandlung von Krebs mit Methylenblau wurde ausführlicher untersucht, als allgemein angenommen wird, und wir werden auf diese faszinierenden Ergebnisse im Detail in Kapitel „1.3 Anwendungsgebiete in Medizin und Forschung“ eingehen.
Die lieben Vierbeiner
Obwohl Methylenblau nicht speziell für die Verwendung in der Veterinärmedizin zugelassen ist, wird es von Tierärzten häufig zur Behandlung von Methämoglobinämie und anderen chemischen Vergiftungen bei vielen Tierarten eingesetzt. Über Methämoglobinämie erfahren Sie mehr im Kapitel „3.1 Methämoglobinämie-Behandlung“.
Auch Fische sind gesund
Methylenblau wird von Fischliebhabern und Züchtern häufig als Mittel zur Erhaltung der Gesundheit von Fischbeständen und aquatischen Ökosystemen eingesetzt. Methylenblau gilt als sicheres Desinfektionsmittel für Gewässer und ist sehr wirksam gegen Pilze und Parasiten. Es wird auch zur Behandlung von Fischeiern verwendet, um ein übermäßiges Wachstum von Pilzen zu verhindern.
Jeder, der jemals ein Aquarium besessen hat, weiß, wie fragil diese Ökosysteme sind: ein Beweis für die Sicherheit von Methylenblau. Es kann auch zur Behandlung bestimmter Krankheiten bei Fischen eingesetzt werden, wie beispielsweise bei Nitrit- und Ammoniakvergiftungen, bei Problemen mit der Schwimmblase und bei allgemeinem Stress, unter dem Fische leiden können.
Geschichte und Entdeckung
Einer der frühesten biologischen Farbstoffe, die jemals hergestellt wurden, ist Methylenblau. Der Forschungsdirektor Heinrich Caro (1834–1910), der im weltgrößten Chemieunternehmen BASF, bei der Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen, tätig war, synthetisierte dieses reine Blau erstmals im Jahr 1876, um für die Textilindustrie Wolle zu färben. Durch seine Versuche, ein neues Zwischenprodukt herzustellen, gelang es ihm, dieses blaue Färbemittel, das Methylenblau, herzustellen. Bereits nach einem Jahr erhielt die BASF das erste deutsche Patent für einen harzbasierten Methylenblau-Farbstoff.
Die medizinische Forschung stellte unterdessen schnell fest, dass das Färben von Stoffen nicht die einzige Verwendungsart von Methylenblau ist, sondern dieses weitaus umfangreicher genutzt werden kann. Man kann also sagen, dass die blaue Substanz buchstäblich auf die Medizin abfärbte.
Im Jahr 1880 verwendete der Mikrobiologe Robert Koch (1843–1910) Methylenblau, um Zellen und Mikroorganismen anzufärben, damit sie unter dem Mikroskop besser sichtbar waren. Die Methylenblau-Färbung half unter dem Mikroskop, tote Zellen von lebenden Zellen zu unterscheiden. Auch intrazelluläre Elemente können besser untersucht werden, da Methylenblau ihre anatomische Struktur hervorhebt. Robert Koch begann, mit Methylenblau Tuberkulosebakterien anzufärben, um die Krankheit Tuberkulose besser zu verstehen. Auch ein polnischer Pathologe namens Czesław Chęczyński nutzte es, um Malariaerreger anzufärben, da auch er diese Krankheit besser verstehen wollte. Der deutsche Arzt und Nobelpreisträger Paul Ehrlich (1854–1915) stellte sogar fest, dass Methylenblau die Erreger nicht nur verfärben, sondern auch töten kann. So veröffentlichte Ehrlich im Jahr 1891 eine Studie über zwei Malariapatienten, die wohl mithilfe von Methylenblau wieder gesund wurden. Somit hat die Behandlung von Malaria dem blauen Wundermittel die Ehre eingebracht, das erste Arzneimittel der Geschichte zu sein.
Als Paul Ehrlich in seinem Labor Methylenblau untersuchte, bemerkte er, dass es sich bei der Injektion bei Tieren schnell im Gehirn anreichert. Dies verleiht dem Medikament ein großes Potenzial bei der Behandlung von Hirnerkrankungen.
Im späten 19. Jahrhundert war Methylenblau eines der ersten Medikamente zur Behandlung psychischer Störungen. In den 1980er Jahren konzentrierte sich die Forschung auf seinen Einsatz bei bipolaren Störungen. Seitdem wurde sein potenzieller Einsatz bei der Behandlung von Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen untersucht.
Definition Neurodegenerative Erkrankungen:
Neurodegenerative Erkrankungen sind vor allem durch das altersbedingte Absterben von Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet. Dies führt häufig zu Demenz und Bewegungsstörungen wie Parkinson. In den meisten Fällen sind ältere Menschen von diesen Erkrankungen betroffen und in Deutschland nimmt der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung stetig zu. Da, wie bereits erwähnt, neurodegenerative Erkrankungen eng mit dem Alterungsprozess zusammenhängen, gelten sie als eine der wichtigsten Herausforderungen für die Medizin. Experten schätzen, dass rund 1,5 Millionen Deutsche an Demenz und etwa 300.000 Menschen an der Parkinson-Krankheit leiden.
Die erstaunliche Kompetenz von Methylenblau, erkranktes Körpergewebe gezielt zu beeinflussen, ist eine weitere Beobachtung von Paul Ehrlich. Während auch gesundes Gewebe davon profitieren kann, ziehen jedoch als Allererstes die Zellen mit den am stärksten gestörten Stoffwechselvorgängen ihren Nutzen und erfahren Unterstützung. Ehrlich prägte durch seine vielen Forschungen zu Methylenblau den noch heute verwendeten Begriff „Zaubermittel“.
Chemische Struktur und Eigenschaften
Bei dem reinen basischen Farbstoff Methylenblau mit seinen antiseptischen Eigenschaften handelt es sich um ein Phenothiazin-Derivat und es ist in seiner reinen Form ein dunkelgrünes Pulver mit einem kupferfarbenen Glanz oder es sind dunkelgrüne Kristalle mit bronzefarbenem Glanz. Sobald Methylenblau in einer wässrigen Lösung befindlich ist, hat es die Farbe Blau.
Definition Phenothiazine:
Phenothiazine sind eine Arzneimittelklasse mit einer klaren chemischen Struktur, die dem ersten entdeckten Neuroleptikum Chlorpromazin ähnelt. Alle diese Stoffe besitzen ein nahezu räumlich flaches Dreiringsystem, genau genommen wird dieses System Phenothiazin genannt.
In der Pharmakologie werden daraus durch Modifikation einzelner Molekülteile (meist durch Substitution) gewonnene Derivate einfach Phenothiazine genannt.
Methylenblau dient als Redoxindikator und ist ein guter Dehydrierer, der in Gegenwart von Platin Alkohole zu Aldehyden oxidiert. Die Lösung wird dabei farblos. Ähnlich wie das Chemieexperiment „Blue-Bottle“ kann dieses Experiment auch mit atmosphärischer Glukose und Sauerstoff durchgeführt werden.
Definition Redoxindikator:
Damit Sie diesen Begriff besser verstehen, ist es wichtig, den Terminus „Indikator“ zunächst genauer zu definieren:
Indikator kommt vom lateinischen Wort „indicare“ und kann mit „anzeigen“ übersetzt werden. Der Indikator kann also als eine Art Werkzeug verwendet werden, sodass Informationen über etwas anderes angezeigt werden können. Indikatoren werden beispielsweise überwiegend in der Chemie eingesetzt und dienen somit der Bestimmung von Zuständen. Sie werden meist als Lösungen zur Beobachtung chemischer Reaktionen eingesetzt, dabei wird die Änderung eines Zustands bei dieser Reaktion oft durch eine Änderung der Farbe eines Indikators angezeigt.
Redoxindikatoren bestimmen den Gehalt an Oxidations- und Reduktionsmitteln. Der Begriff Redoxindikator bedeutet dabei, dass es sich um ein reversibles Redoxsystem handelt (das heißt, dass der Farbumschlag beliebig oft umkehrbar ist) und dass er eine unterschiedliche Färbung der reduzierten und oxidierten Form aufweist. Es gibt zweifarbige Indikatoren vom Typ Ferroin (Rot-Grün-Farbwechsel) und einfarbige Indikatoren wie Methylenblau (blauer Farbwechsel – farblos).
Definition Aldehyde:
Chemische und reaktive Verbindungen, die als Aldehyde bekannt sind, haben eine endständige Carbonylgruppe – genauer gesagt eine Aldehydgruppe oder CHO (Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff) – als funktionelle Gruppe. Viele Aldehyde, Derivate von Alkanen, also einfach gesättigte Kohlenwasserstoffe, bilden die homologe Reihe von Alkanen.
Der Name „Aldehyd“ ist eine Abkürzung des ersten Teils des lateinischen Begriffs „alcool(us) de Hydrogenatus“, was „wasserfreier Alkohol“ oder „aus Wasserstoff entfernter Alkohol“ bedeutet.
Definition Carbonylgruppe:
Die Carbonylgruppe, auch CO-Gruppe genannt, ist Bestandteil vieler organischer chemischer Verbindungen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ein Kohlenstoffatom (Carbonylkohlenstoff) ein Sauerstoffatom mit einer Doppelbindung (Sauerstoffcarbonyl) enthält. Wenn ein Molekül eine Carbonylgruppe enthält, wird es auch als Carbonylverbindung bezeichnet.
Definition homologe Reihe:
Die homologe Reihe ist eine Folge von Stoffen, die durch eine allgemeine Summenformel dargestellt werden kann und bei der der Stoff dieser Folge aus dem vorherigen Stoff durch „Bindung“ eines weiteren „Kettenglieds“ entsteht.
Die Summenformel von Methylenblau lautet C16H18ClN3S und die molekulare Masse beträgt 319,9 g/mol, dabei bedeutet „mol” die Basiseinheit der Stoffmenge, bestehend aus den Einzelteilchen, wie beispielsweise Ionen, Atomen und Molekülen. Die Löslichkeit in Wasser ist gut und liegt bei 50 g/l bei 20 Grad Celsius, während Methylenblau in Ethanol schlecht löslich ist und bei 10 g/l bei 20 Grad Celsius liegt.
Exkurs: Blue-Bottle-Experiment
In diesem Experiment verwandelt sich eine blaue Lösung von Methylenblau auf magische Weise in einen farblosen Alkohol und wird dann durch Schütteln wieder blau. Natürlich gibt es hier keine Magie. Ein wenig Chemiewissen reicht aus, um dieses erstaunliche Phänomen zu erklären.
Wie es funktioniert:
Methylenblau ist eine kristalline Substanz, die beim Auflösen in Wasser eine blaue Flüssigkeit bildet. Wenn diesem Wasser Zucker zugesetzt wird, reagiert dieser mit Methylenblau und verfärbt die Lösung. Wenn wir dann die farblose Flüssigkeit schütteln, reagiert das Methylenblau mit dem beim Schütteln absorbierten Sauerstoff und die blaue Farbe wird wiederhergestellt. Die Farbänderung erfolgt, weil Methylenblau in zwei Formen vorliegt. Die erste ist die reduzierte, farblose Form, die zweite ist die oxidierte Form, die eine klassische blaue Farbe hat. Der Wechsel zwischen der oxidierten und der reduzierten Form macht Methylenblau zu einem Redoxmittel.
In diesem Experiment kann der Übergang von einer farbigen Flüssigkeit zu einer klaren Flüssigkeit mehrmals wiederholt werden, bis der gesamte Sauerstoff oder die gesamte Glukose in der Flasche aufgebraucht ist.
Das benötigen Sie: