Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Sabine Becht und Sven TalaronOrientiert in LigurienDie Region im ProfilErlebnis Natur & KulturDie Strände in LigurienLigurien mit KindernUnterwegs in LigurienRiviera di Ponente – BlumenrivieraVentimigliaDie Hanbury-GärtenGrotte dei Balzi Rossi mit Museo preistoricoNervia-TalDolceacquaApricalePerinaldoPignaCastel VittorioBaiardoBordigheraOspedalettiSanremoSan Romolo und Monte BignoneCerianaBussana VecchiaArma di TaggiaTaggiaCastellaro und das Santuario di LampedusaValle Argentina und Valle ArrosciaBadaluccoMontalto LigureMolini di TrioraParco delle Alpi LigureTrioraDie Passstraße von Molini di Triora nach Pieve di TecoPieve di TecoMendatica und UmgebungDie Küstenorte bis ImperiaRiva LigureSanto Stefano al MareSan Lorenzo al MareImperiaDolcedoValloriaDiano MarinaCervoRiviera di Ponente – PalmenrivieraMarina di AndoraLaiguegliaAlassioAlbengaColletta di CastelbiancoZuccarelloCastelvecchio di Rocca BarbenaBalestrinoWeiter die Küste entlangDie Höhlen von ToiranoPietra LigureBorgio VerezziFinale LigurePertiCalizzano und BardinetoVarigottiNoliSpotornoSavonaVal BormidaAltareParco Naturale Piana CrixiaAlbisolaSasselloCelle Ligure mit PianiVarazzeParco Naturale Regionale del BeiguaArenzanoPegliGenuaStadtgeschichteAm Alten HafenDas mittelalterliche GenuaIm Hafenviertel der AltstadtCastello-ViertelUm die Via San LorenzoPiazza San MatteoDie Prachtstraßen des 16. und 17. Jh.Via GaribaldiVia BalbiDas „neue” GenuaPiazza De Ferrari und Via XX SettembreVia Roma und Parco Villetta Di NegroCastelletto und Righi –Genua von obenVilla CroceCimitero di StaglienoDie östlichen VororteRiviera di Levante – Nervi bis LevantoNerviBogliascoSoriReccoHalbinsel von PortofinoCamogliSan RoccoPunta ChiappaDie Klosterbucht von San FruttuosoSanta Margherita LigurePortofinoRapalloSantuario di MontallegroVal FontanabuonaChiavariSantuario Nostra Signora delle GrazieLavagnaBasilica San Salvatore dei FieschiVon Chiavari nach Santo Stefano d'AvetoSanto Stefano d'AvetoSestri LevanteIm Hinterland von Sestri LevanteVarese LigurePasso di Cento CrociZwischen Sestri und LevantoRiva TrigosoMonegliaDeiva MarinaÜber Framura nach BonassolaBonassolaLevantoAusflug nach LavaggiorossoCinque TerreMobil in den Cinque TerreMonterosso al MareSantuario Nostra Signora di SovioreVernazzaSantuario Nostra Signora di ReggioCornigliaSan Bernardino und Santuario Nostra Signora delle GrazieManarolaDie Via dell'AmoreRiomaggioreSantuario Madonna di MonteneroAuf der Straße oberhalb der KüsteGroppo und VolastraBiassaGolfo di La SpeziaPorto VenerePalmaria, Tino und TinettoLe GrazieCampigliaLa SpeziaAm Ostufer des Golfo di La SpeziaLerici und San TerenzoFiascherino und TellaroMontemarcelloIm Val di MagraAmegliaDie Magra-MündungAntikes LuniCastelnuovo MagraSarzanaVezzano LigureNachlesen & NachschlagenGeografie und KlimaBaukunst und KulturlandschaftenFlora und FaunaFeste und VeranstaltungenGeschichte LiguriensAnreise und mobil vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungEinkaufenEintrittspreiseFeiertageGeldHundeInformationenInternet/WiFiKartenmaterialKirchenLiteraturMülltrennungMuseenNotrufPostRechnungenSportSpracheTelefonierenZollWandern in LigurienSprachführer & VerzeichnisseEtwas ItalienischImpressumFotonachweisÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
La Pista Ciclabile – Radeln auf dem alten BahndammFestival della canzone italiana (Festival di Sanremo)Das Casinò di SanremoIl MurettoSonnige Aussichten: Klettern in LigurienSandro PertiniAndrea Doria – Seeheld und StaatsmannGenuas Liedermacher – Fabrizio De AndréTierra! – Land! – Wer hat’s entdeckt?UNESCO-Weltkulturerbe: Strade Nuove und Palazzi dei RolliGenueser Malerei im 16. und 17. Jh.Fußball: Das „Derby della Lanterna“Ausflug ins Hinterland: mit dem Trenino di CasellaMobil in den Cinque TerreEugenio Montale (1896–1981)Die typischen Anbauterrassen: StrisceDie Weine der Cinque TerreSpazio Arte Biassa„Comandante Rodolfo“ – ein deutscher PartisanTramontana, Libeccio und SciroccoLiguriens NaturschutzgebieteWale vor Liguriens KüstePesto Genovese – das Original
Kartenverzeichnis
Riviera di Ponente – BlumenrivieraVentimigliaBordigheraSanremoImperiaDiano MarinaRiviera di Ponente – PalmenrivieraAlassioAlbengaFinale LigureSavonaGenua – GroßraumGenua – InnenstadtGenua – AltstadtRiviera di Levante – Nervi bis LevantoSanta Margherita LigureRapalloChiavariSestri LevanteLevantoRiviera di Levante – Cinque TerreRiviera di Levante – Golfo di La Spezia La SpeziaÜbersicht der WanderungenWanderung 1Wanderung 2Wanderungen 3-5 Wanderung 6Wanderung 7Wanderung 8Wanderung 9ZeichenerklärungLigurien Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS Wanderung 1: Auf der Römerstraße von Albenga nach AlassioCharakteristik: Streckenwanderung auf historischen Wegen mit herrlichen Ausblicken, streckenweise wenig Schatten, bis auf den ersten Anstieg weitgehend eben.GPS Wanderung 2: Von Varigotti nach NoliCharakteristik: Nach einem anfangs etwas schweißtreibenden Anstieg führt die einfache Wanderung hinauf zum einsamen Plateau über dem Capo Noli.GPS Wanderung 3: Von Camogli zur Punta ChiappaCharakteristik: leichte, anfangs aber schweißtreibende Streckenwanderung auf schönen Wegen, der Aufstieg nach San Rocco gestaltet sich stufenreich und steil.GPS Wanderung 4: Von Camogli nach San FruttuosoCharakteristik: leichte Streckenwanderung auf gut ausgebauten Wegen, die allerdings ein wenig Kondition und beim Abstieg nach San Fruttuoso auch Trittsicherheit erfordert.GPS Wanderung 5: Von Portofino nach San FruttuosoCharakteristik: herrliche Küstenwanderung, die den Wanderungen in den Cinque Terre in keiner Weise nachsteht.GPS Wanderung 6: Von Levanto nach MonterossoCharakteristik: herrliche Küstenwanderung in die Cinque Terre hinein, ein wenig Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Ausdauer sind vonnöten.GPS Wanderung 7: Von Monterosso nach CornigliaCharakteristik: der Klassiker – einst neben dem Boot die einzige Möglichkeit der Cinque-Terre-Bewohner, ins Nachbardorf zu gelangen, heute ein weltberühmter Wanderpfad: der SVA (Sentiero Verde Azzurro, kurz: Sentiero Azzurro).GPS Wanderung 8: Von Riomaggiore nach Porto VenereCharakteristik: die Königin unter den Wanderungen an der ligurischen Küste! Wein, Wald und Weitblick – und schließlich ein spektakuläres, atemberaubendes Steilküstenszenario.GPS Wanderung 9: Von Montemarcello hinab nach TellaroCharakteristik: einfache, kurze Streckenwanderung auf buckeligen, aber weitgehend bequemen Wegen durch das Naturschutzgebiet, schattenreich und ohne nennenswerte Steigungen.
Unterwegs mit
Sabine Becht und Sven Talaron
Sabine Becht, in Wiesbaden geboren, studierte in Bamberg Amerikanistik und Kommunikationswissenschaft. Schon in den Semesterferien war sie für den Michael Müller Verlag in Griechenland unterwegs.
Seit frühester Jugend mit einer gehörigen Portion Fernweh nach Bergen und Meer ausgestattet, begann Sven Talaron nach dem Studium beim Michael Müller Verlag zu arbeiten.
Sabine Becht und Sven Talaron sind Autoren zahlreicher Reiseführer zu Italien, Mecklenburg-Vorpommern sowie Griechenland (Kefalonia und Ithaka) und Österreich (Kärnten).
Machen wir uns nichts vor: Ligurien war das letzte Mal ein Geheimtipp, als Lord Byron in den Golfo dei Poeti gesprungen ist. Aber das ist mitnichten ein Grund, die Italienische Riviera im großen Bogen zu umfahren. Wären die italienischen Regionen Filmschauspieler, Ligurien wäre eine Diva: mächtig mondän, zuweilen ein wenig zickig, aber von unfassbarem Liebreiz und mit einem Augenaufschlag zum Niederknien. Kein Wunder, dass sie derart belagert wird.
Wo sollte auch zum krönenden Abschluss der abendlichen Passeggiata ein Bellini besser schmecken als an Sestri Levantes Baia del Silenzio oder vor der bunten Kulisse des Hafens von Camogli? Luxusjachten im Stau am alten Fischerhafen? Gibt es nur in Portofino. Echte Stars liebten die ligurische Riviera, wie Louis Armstrong zum Beispiel oder die göttliche Greta Garbo. Heutige Stars und Sternchen treffen sich immer noch an den Strandpromenaden von Sanremo bis Porto Venere. Mit Verve anempfehlen möchten wir Ihnen auch die Hauptstadt der Region: Genua, die Stolze, ehrwürdig (über das Alter einer Dame spricht man nicht) und ein wenig liederlich wie das wahre Leben. In den abgelegenen, ländlichen Gebieten schließlich, wie zum Beispiel zwischen den terrassierten Weinbergen der Cinque Terre, ist die Diva ganz bei sich, in gewisser Weise wieder zu Hause, fern vom Großstadtfieber und Riviera-Glamour, zurück in der dörflichen Idylle zwischen Bergen und Meer.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen! Schreiben Sie an:
Michael Müller Verlag GmbH | Stichwort „Becht/Talaron, Ligurien“ Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert in Ligurien
Die Region im Profil
Ligurien ist ...
... ungeheuer abwechslungsreich und vielseitig. Ob Baden oder Flanieren, Wandern oder Sightseeing, ob auf dem MTB oder im Boot: Entlang des weiten Rivierabogens kommt jeder auf seine Kosten.
Mit kühnem Schwung beschreiben 300 km ligurische Küstenlinie einen weiten Bogen zwischen Frankreich und der Toskana: Genau in der Mitte, quasi am Scheitelpunkt, liegt die Hauptstadt Genua. Nach Westen hin erstreckt sich die Riviera di Ponente, unterteilt in Blumen- und Palmenriviera, im Osten die Riviera di Levante mit den berühmten Cinque Terre bis zum Golfo di La Spezia.
... sonnenverwöhnt
Das durch die schützenden Gebirgszüge von Seealpen und Apennin begünstigte milde Klima der Riviera lockte schon im 19. Jh. die Gäste in Scharen hierher, heute sind es vor allem die vielen schönen Strände und exzellente Wandermöglichkeiten.
... schmal und steil
Ein Gebirge, das ins Meer stürzt. Nach Norden zum Piemont hin sind es selten mehr als 30 km und meist geht es recht schnell steil hinauf. Mit 5420 km² zählt Ligurien zu den kleinsten Regionen Italiens. Über 65 % der Region sind Gebirge und knapp 35 % Hügelland. Weniger als 1 % Liguriens ist flaches Land, das meiste davon ist Schwemmlandebene an Flussmündungen.
... perfektionierte Raumnot
Zwischen Bergen und Meer fehlt vor allem eines: Platz. Ligurien gehört zu den am dichtesten besiedelten Regionen des Stiefels (279 Einw./km2, über die Hälfte der 1,51 Mio. im Großraum Genua). Die Dörfer an der Küste klammern sich vielerorts an harsche Klippen oder verstecken sich in engen Buchten. Überall sind die Häuser ein paar Stockwerke höher als anderswo, eng zusammengerückt ziehen sie sich schlank die steilen Hänge hinauf.
... eine Genussregion
Auch hier gilt: Zwischen Bergen und Meer pendelt das kulinarische Angebot. Steinpilzrisotto und gefüllte Sardinen, Kastanien-Trofie und fritto misto fügen sich zu einem gelungenen Menü. Dabei ist die ligurische Küche im besten Sinne bodenständig. Der ligurische Fischtopf ist nahezu unumgänglich. Farinata, Focaccia und Gemüsetorte können kulinarische Volltreffer sein. Und ein Klassiker der italienischen Küche wurzelt in Ligurien: Pesto. Wir empfehlen insbesondere Trenette oder Trofie al pesto genovese. Sonnenverwöhnte Südlage ist übrigens auch die perfekte Voraussetzung für einen frischen, ausgewogenen Weißwein. Aus Ligurien kommt zudem der berühmte Dessertwein Sciacchetrà.
... Riviera-Feeling
Mit vielen exotischen Gärten und üppig bunter Blumenpracht macht die Riviera dei Fiori ihrem Namen alle Ehre. Schon vor über 100 Jahren wurden hier Blumen gezüchtet und bald entdeckte der europäische Adel die Küste um Sanremo und Bordighera und ließ prächtige Villen bauen. Still ist dagegen das bergige Hinterland mit malerischen Bergdörfern. Die Riviera di Ponente setzt sich fort mit dem Abschnitt, der Riviera delle Palme, Palmenriviera, genannt wird und bis Genua reicht. Stimmungsvolle Küstenorte wie Laigueglia, die alte Römerstadt Albenga oder die einstige Seemacht Noli zählen zu deren Highlights ebenso wie die Badeorte Alassio und Finale Ligure. Bezaubernd schön ist auch hier das Bergland hinter der Küste. Je näher man allerdings der Hauptstadt kommt, umso zersiedelter wird es.
Deutlich bergiger und schroffer zeigt sich die Riviera di Levante im Osten. Die Hügel rücken noch dichter ans Meer heran. Hier liegen einige der reizvollsten und berühmtesten Orte Liguriens: Camogli, Portofino, Rapallo und Sestri Levante - einer schöner als der andere. Herrlich wandern lässt es sich auf der Halbinsel von Portofino und auch hier empfehlen sich Ausflüge ins Hinterland.
... uraltes Kulturland
Berühmtestes Beispiel: die Cinque Terre. Nur 15 km ist die Küste lang und hat es doch zu Weltruhm gebracht. Kaum ein Ligurienurlauber lässt es sich nehmen, in der einzigartigen, uralten Kulturlandschaft zu wandern. Generationen um Generationen trotzten in mühsamer Arbeit den steilen Hängen die terrassierten Weinberge ab, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Außerordentlich idyllisch liegen die fünf Dörfer Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore am schroffen Küstensaum. Auch das südlich anschließende Porto Venere, der „Hafen der Venus“, könnte schöner nicht liegen und begeistert mit bunter, hoher Fassadenfront. Ganz im Osten erstreckt sich Ligurien-untypisch flach dagegen das Val di Magra, an dessen Rändern sich kleine Dörfer an die Hügel schmiegen.
... La Superba, „die Stolze“
Genua ist eine überwältigende Stadt, altehrwürdig und voller Leben. Sie ist das großstädtische Herz Liguriens, das genau in der Mitte des Rivierabogens schlägt. Ein faszinierendes, enges Gassengewirr erstreckt sich zwischen dem Alten Hafen und den dicht heranrückenden, steilen Hügeln des Ligurischen Apennin. Dazwischen: beeindruckende Museen, die an sich schon einen Besuch Genuas lohnen, sowie prachtvolle Palazzi und Kirchen, die von der Goldenen Zeit der einstigen Seemacht künden.
Zwischen Bergen und Meer
Erlebnis Natur & Kultur
Weltberühmte terrassierte Kulturlandschaften und die stolze Hauptstadt, aussichtsreiche Pilgerkirchen und eine winzige Klosterbucht, Römerstraße und Hexendorf: Zwischen Naturschönheiten finden sich jede Menge Staunenswertes und kulturelle Highlights.
Kulturelles Erbe Cinque Terre
Wie mühsam die Urbarmachung der einzigartigen Cinque Terre gewesen sein muss, kann sich jeder denken, der hier zu Fuß unterwegs war. Die UNESCO würdigte diese Kulturleistung und ernannte die „Fünf Dörfer“ 1997 zum Weltkulturerbe, 1999 wurde das Gebiet dann sogar zum Nationalpark mit Meeresschutzgebiet.
Natur- und Meeresschutzgebiete
Parco Nazionale delle Cinque Terre: Eine wunderschöne Natur- und eindrucksvolle Kulturlandschaft, die man gesehen haben muss. Das findet aber auch der Rest der Welt und belagert die fünf Küstenorte die meiste Zeit des Jahres. Oberhalb davon dagegen: erstaunliche Ruhe und herrliche Ausblicke.
Santuario dei Cetacei: Das Meer vor Ligurien - von der Côte d’Azur bis zur Toskana und hinunter bis Sardinien - ist als riesiges Schutzgebiet für Meeressäuger ausgewiesen: das Santuario dei Cetacei. In mehreren Häfen starten Touren zum Whale Watching.
Üppige Gärten und tiefe Täler
Parks und Gärten: Sonnenverwöhnte Südseite, geschützte Hanglage und stets Küstennähe schaffen vielerorts ein mildes Mikroklima: der Traum eines jeden Gärtners. Von den zahl- (und arten-)reichen Parks und Gärten seien zwei exemplarisch genannt: die berühmten Gardini Botanici Hanburyund der weitläufige Park von Nervi.
Val Nervia: Wein- und Oliventerrassen flankieren das Tal der munteren Nervia. Sehenswerte Dörfer lassen sich bei einer Tour ins Landesinnere erkunden. In Dolceacqua spannt sich elegant eine mittelalterliche Brücke über den Fluss, Apricale präsentiert sich als bildhübsches Häuserlabyrinth am Steilhang und bei Pigna lässt es sich herrlich in einem Flüsschen baden.
Auf den Spuren der Vorzeit und der Antike
Balzi Rossi: An der Grenze zu Frankreich durchlöchern in spektakulärer Lage Höhlen den Fels. Die Grotte dei Balzi Rossi dienten unseren prähistorischen Vorfahren als Wohnhöhlen und Grabstätte. Die Funde sind im Museo preistorico zu sehen.
Die Römerstraße bei Albenga: Dieses Kopfsteinpflaster wurde schon von Römersandalen ordentlich blankgewetzt: Eine aussichtsreiche Wanderung führt auf die Via Julia Augusta. Auch Albenga selbst mit seinen Geschlechtertürmen und dem spätantiken Baptisterium ist einen Besuch wert.
Antikes Luni: In der Antike ein bedeutender Hafen, dann verlandet und verlassen. Heute lässt sich auf dem weitläufigen Ausgrabungsgelände die einstige Größe erahnen.
Genua: La Superba - die Stolze
Altstadtrundgang: Ein Besuch der faszinierenden Hauptstadt Liguriens beginnt am Alten Hafen und führt in das labyrinthische Gassengewirr des Centro storico.
Barocke Pracht: Entlang der Via Garibaldi und der Via Balbi reiht sich ein Prachtpalazzo an den anderen, alle geadelt als UNESCO-Weltkulturerbe. Einige beherbergen großartige Kunstmuseen, andere, wie der Doria-Palazzo Villa del Principe, sind sich selbst prachtvollstes Exponat.
Museo Nazionale dell’Emigrazione Italiana: Auch für Nicht-Italiener sind die multimedialen und interaktiven Ausstellungen des neuen Migrationsmuseums sehenswert.
Abgelegene Kirchenjuwele
Kloster San Fruttuoso: In spektakulärer Abgeschiedenheit an der zerklüfteten Küste des Promontorio di Portofino schmiegt sich das uralte Kloster in seine Bucht. Viel besucht zwar, aber auch unbedingt einen Besuch wert!
Santuario di Montallegro: Wunderbar über Rapallo gelegen - und von dort auch via Kabinenseilbahn erreichbar -, die berühmte Pilgerkirche ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Basilica dei Fieschi: Oberhalb von Lavagna findet sich eines der bedeutendsten romanisch-gotischen Bauwerke in Ligurien.
Nostra Signora delle Grazie: Abgelegen an der Küste bei Chiavari verbirgt sich in der unscheinbaren Pilgerkirche ein kostbarer Freskenzyklus.
Chiesa San Pietro in Porto Venere: Über der schroffen Landspitze ist die gotische Kirche mit der gestreiften Fassade ein markanter Abschluss einer der schönsten Hafenansichten Liguriens.
Was sonst noch?
Das Hexendorf Triora: Das düstere Kapitel Hexenverfolgung ist heute in dem urig verschachtelten, recht beliebten Bergdörfchen zur dörflichen Folklore verniedlicht. Das neue Museo di Triora thematisiert u. a. die Geschichte des Ortes.
Museo Civico Amedeo Lia: Etwas unerwartet findet sich in der eher nüchternen Hafenstadt La Spezia ein bemerkenswertes Kunstmuseum. Die ansprechend präsentierte Gemäldesammlung beeindruckt mit Meisterwerken.
Torre in Castelnuovo Magra: Jährlich wechselnde Fotokunst findet auf 6,5 Stockwerken des Burgturms eine ungewöhnliche Ausstellungsfläche.
Die italienische Riviera
Die Strände in Ligurien
Die Füße im warmen Sand, den Blick aufs Meer und seine tanzenden Schattierungen von Türkis, im Rücken rascheln die Palmen im Wind ... Riviera-Feeling stellt sich an den Stränden Liguriens schnell ein.
Ligurien gehört zwar zu den kleinsten Regionen Italiens, die mit Abstand meisten Blauen Flaggen aber wehen über den Stränden der Riviera, 2024 in 34 Gemeinden Liguriens. Die Bandiera Blu zeichnet alljährlich die Strände mit der besten Badewasserqualität aus.
Badevergnügen an der Riviera
An der Riviera spielt sich das Strandleben oft an den Dorf- und Stadtstränden ab, die meist durch breite Palmenpromenaden vom lebhaften Treiben des gut besuchten Fischerdorfs oder dem quirligen Stadtleben abgeschirmt sind. Da es in Ligurien recht eng zugeht, rauscht gelegentlich gleich hinter der Uferpromenade der Verkehr vorbei und die Bahn- und Straßentrassen durchpflügen oder überspannen sogar Ufer und Promenade. In den letzten Jahrzehnten wurden jedoch vielerorts die Gleise samt Bahnhof mit großem Aufwand und streckenweise sogar unterirdisch ein Stück ins Landesinnere verlegt und die Trassen umfunktioniert. So finden sich heute auf so manchem alten Bahndamm erfreulich strandnahe Parkplätze oder Fahrradwege.
Von den ortsnahen Stränden abgesehen, findet man auch entlang der übrigen Küste immer wieder einen Zugang zum Wasser, in der Regel direkt an der Küstenstraße, aber auch in kleinen, mehr oder weniger abgelegenen und entsprechend schwer zu erreichenden Felsbuchten, die weitaus weniger frequentiert sind.
Im Hinterland vor allem der Riviera di Ponente gibt es auch einige Flussbadestellen, die sich besonders bei Italienern großer Beliebtheit erfreuen.
Wo baden?
An den langen Stadtstränden der Riviera di Ponente: Wer reinen Badeurlaub plant, ist an den lang gezogenen und oft recht breiten Sandbuchten an der Riviera di Ponente genau richtig. An der Blumenriviera, der Riviera dei Fiori, bietet z. B. Diano Marina einen schönen Strand. An der Palmenriviera, der Riviera delle Palme, laden neben dem fast noch beschaulichen Ort Laigueglia das quirlig-mondäne Alassio und die Urlauberhochburg Finale Ligure mit schönen und gepflegten Stränden zum Bad. Auch in Varigotti, Noli und Spotorno gibt es tolle Sandstrände. Je mehr man sich jedoch Richtung Osten Genua nähert, desto unattraktiver sind die Badestrände, oft prägen Industrie und Handelshäfen das Bild.
In Genua: In der Großstadtkann man nicht baden? Mitnichten: Auch im langgestreckten urbanen Großraum findet man den passenden Strand für einen gepflegten Nachmittag an selbigem. Vor allem in in den östlichen Vororten reihen sich am Kiesstrand die Badeanstalten aneinander, besonders schön in Boccadasse.
In den kleinen Buchten an der Riviera di Levante: Östlich von Genua ändert sich das Badebild. An der Riviera di Levante sind es eher viele kleine Buchten, die zu einem Strandgang einladen. Außerordentliche Badekulisse bieten beispielsweise der Stadtstrand von Camogli vor bunten Hochhausfassaden und die idyllische Klosterbucht von San Fruttuoso - beide an der Halbinsel von Portofino - sowie die berühmten Sandbuchten von Sestri Levante. Die Ausnahme von der Regel ist der lange Strand von Chiavari. Auch weiter südlich finden sich schöne Strände, z. B. in Levanto, dem Tor zu den Cinque Terre.
In der Cinque Terre und am Golfo dei Poeti: Im Cinque-Terre-Gebiet selbst ist die Auswahl eingeschränkt, doch findet man auch hier einen attraktiven Sandstrand bei Monterosso, zudem weitere kleine Kies-/Steinstrände und Badestellen am Fels. Auch in Porto Venere kann man von Felsen ins Meer klettern: in der Grotta Byron. Gegenüber von Porto Venere liegt auf der Insel Palmaria ein beliebter Badespot. Am Ostufer des Golfo di La Spezia endet mit den Stränden von San Terenzo und Lerici das vielgestaltige Badeparadies italienische Riviera.
Strandleben
Die Strandqualität reicht von feinsandig bis grob steinig. Laut Gesetz sind alle Strände der ligurischen Küste frei zugänglich. Tatsächlich sind die schönsten Badestrände jedoch von den gebührenpflichtigen Badeanstalten, den stabilimenti balneari oder bagni, besetzt. Mit ihren Sanitäranlagen, Umkleidekabinen und Liegestuhl-Sonnenschirm-Reihen nehmen sie oft den größten Teil der verfügbaren Strandfläche ein. Zu zahlen sind pro Tag in der Hochsaison ca. 30 bis 45 €, inklusive der Miete zweier Liegestühle und eines Sonnenschirms, und oftmals sind sie im Juli/August restlos ausgebucht! Der bagnino (Bademeister) weist die Plätze zu und beaufsichtigt das Strandgeschehen. Während der Saison werden diese Strände täglich gesäubert und geharkt. Wer durchorganisiertes und gebührenpflichtiges Strandleben nicht mag, geht an die Spiaggia libera (freier Strand), die meist aber abseits der Hauptpromenaden liegt. Ab September nimmt der Rummel spürbar ab.
Achtung: Eine rote Fahne am Strand signalisiert Gefahr durch hohen Wellengang, starke Strömungen etc. Das damit verbundene Badeverbot sollte man auch als guter Schwimmer unbedingt ernst nehmen!
Wale, Burgen und Höhlen
Ligurien mit Kindern
Neben dem Badeurlaub mit Kindern stehen Whale Watching und alte Burgen, Höhlen und stillgelegte Eisenbahntunnel, das berühmte Aquarium Genua und vieles mehr auf dem Programm.
„Cinque-Terre-Hopping“
Die „Fünf Dörfer“ in vollgestopften Zügen oder mit quengelnden Kindern auf steilen Wanderwegen erkunden? Muss nicht sein! Fahren Sie mit dem Pendelboot von Ort zu Ort, das ist zwar teurer als der Zug, macht aber allen viel mehr Spaß! .
Wal- und Delfinbeobachtung vor Liguriens Küste
Vier verschiedene Walarten gibt es im Mittelmeer, dazu ebenso viele Delfinarten. Die Chance, einen oder mehrere der riesigen Finnwale (nach dem Blauwal das zweitgrößte Lebewesen überhaupt auf der Welt) oder Pottwale zu sichten, ist relativ hoch, am meisten gesichtet werden allerdings die häufig vorkommenden „Schulen“ von Streifendelfinen, die im Verband ihre lebensfrohen Synchronsprünge wie fürs Publikum einstudiert vorführen - ein Erlebnis für Kinder und Erwachsene gleichermaßen! Sollten auf der 4- bis 5-stündigen Tour wider Erwarten überhaupt keine Sichtungen stattfinden, kann die Fahrt zu reduziertem Preis wiederholt werden. Alles Nähere zu Terminen, Abfahrtshäfen, Preisen
Burgen und alte Dörfer
Die schmalen labyrinthartigen und autofreien Gassen der halbverlassenen Bergdörfer mit ihren steilen Treppen und düsteren Durchgängen sind ideal für Entdeckungstouren - z. B. auf den Spuren der kleinen Heldin Meggie aus Cornelia Funkes Roman „Tintenherz“ in Balestrino, das Schauplatz für die Außenaufnahmen der gleichnamigen Verfilmung war, oder in Triora, wo einst Hexen gelebt haben sollen. Und hin und wieder gibt es auch mal eine eindrucksvolle Burg zu besichtigen, z. B. in Dolceacqua, Savona, Portofino, Porto Venere, La Spezia, Lerici und gleich zwei Castelli in bzw. bei Sarzana.
Tropfsteinhöhlen von Toirano
Allein die Lage der Höhlen nur wenige Kilometer landeinwärts von Loano verspricht ein tolles Erlebnis: Unter eindrucksvoll hohen Felswänden befindet sich der Eingang in das aus über 50 Höhlen bestehende Labyrinth, von dem man einen Teil auch begehen kann. Zu sehen gibt es natürlich jede Menge Stalagtiten und Stalagmiten, kleine Seen, aber auch einen „Bärenfriedhof“ mit Überresten von Höhlenbären, die hier vor etwa 27.000 Jahren lebten. Später waren es dann unsere Vorfahren, die sich hier ihre Behausungen geschaffen haben. Rund 70 Minuten dauert die geführte Tour durch die Tropfsteinhöhlen.
Das Acquario di Genova und das Galata Museo del Mare
Eines der größten Aquarien Europas befindet sich am alten Hafen von Genua. Eine immense Vielfalt an Fischen und Meeresgetier - darunter am eindrucksvollsten natürlich Haie und Delfine neben anderen Highlights wie Meeresschildkröten und Pinguinen - ist in zahlreichen, ihrem natürlichen Lebensraum nachempfundenen Bassins zu sehen, so u. a. im Korallen-, Mangroven- und Rote-Meer-Becken oder dem heimische Tierarten zeigenden Cinque-Terre-Becken. Wer schon mal hier ist, kann auch noch „La Biosphera“ (den Urwald in einer riesigen Glaskuppel) besuchen oder mit dem Aufzug „Bigo“ in aussichtsreiche Höhen schweben. Auf keinen Fall auslassen sollte man aber das Galata Museo del Mare ein Stück weiter nördlich am Hafen: Hier warten zahlreiche Schiffsmodelle und -nachbauten sowie ein begehbares U-Boot auf kleine und große Entdecker!
Fahrradfahren in alten Eisenbahntunneln
Eine herrliche Abkühlung an heißen Sommertagen! In den oft recht langen, stillgelegten Eisenbahntunneln an der Riviera di Levante zwischen Levanto und Framura hat man vor einigen Jahren Radwege angelegt. Sie führen direkt am Meer entlang und sind immer angenehm kühl - in manchen tropft es sogar. Für erfrischende Tourunterbrechungen finden sich zwischendurch immer wieder aussichtsreiche Rastplätze und Zugänge zu kleinen Buchten, Fahrradverleiher gibt es an den Anfangs- und Endpunkten der ca. 5,5 km langen „Pista Ciclabile“.
Länger, aber mit deutlich weniger Tunneln versehen ist die Strecke von Ospedaletti u. a. über Sanremo und Arma di Taggia nach San Lorenzo al Mare: 24 km direkt am Meer entlang, die sich durch das große Angebot an Rastplätzen und Bademöglichkeiten unterwegs zu einem schönen Ganztagsausflug ausdehnen lassen. Fahrradverleiher findet man an vielen Orten entlang der Pista.
Was sonst noch?
Natürlich baden gehen! Etwas seichter, sandiger und vielleicht kindgerechter an den langen Stränden der Riviera di Ponente, z. B. in Diano Marina, Alassio und Finale Ligure; aber auch an der Levanteküste gibt es schöne und teils durch Wellenbrecher geschützte Strände wie beispielsweise in Moneglia. Weite Badebuchten bieten außerdem Levanto und Monterosso. Und wer ein wenig Abwechslung vom Strandtrubel sucht, der kann im Hinterland zahlreiche versteckten Flussbadestellen entdecken.
Unterwegs in Ligurien
Riviera di Ponente - Blumenriviera
Sonnenverwöhnt und üppig blühend. Der schmale Saum zwischen Gebirge und Meer, die Riviera dei Fiori, lockte schon früh Gäste aus dem Norden an die ligurische Küste.
Die Riviera di Ponente erstreckt sich von der französischen Grenze bis Genua. Der westliche Küstenabschnitt von Ventimiglia bis Cervo wird Blumenriviera genannt, östlich von Marina di Andora bis Genua spricht man von der Palmenriviera.
Dem chronischen Platzmangel geschuldet, erscheint die Riviera di Ponente vielerorts zersiedelt. Doch dazwischen grünt und blüht es überall. Intensive Blumenzucht, üppige Terrassenkulturen, exotisch-mediterrane Gärten und duftende Zitrushaine machen vielerorts den unverwechselbaren Charme der westlichen Riviera di Ponente aus.
Der deutsche Gärtner und Landschaftsmaler Ludwig Winter begann um 1870 mit dem Blumenanbau an der Ponente - und fand Nachahmer. Schon um die Jahrhundertwende sprossen auf den früheren Wein- und Oliventerrassen Schnittblumen, die Küstenhänge waren mit Gewächshäusern überzogen. Bald erstreckte sich die Riviera dei Fiori, die Blumenriviera, von Ventimiglia bis nach Cervo. Beinahe jeder Küstenort hatte sich der Blumenzucht verschrieben und pflanzte Rosen, Nelken, Margeriten, Gladiolen, Strelitzien, Gerbera und Orchideen für den Export.
Inmitten der Blütenpracht der Jahrhundertwende ließ sich eine exklusive Urlaubergesellschaft aus gut betuchten, oft adligen Dauergästen aus dem Norden Europas nieder. Die feinen Touristen der ersten Stunde entdeckten die schönsten Ecken der ligurischen Traumküste für sich, ließen standesgemäße Ferienresidenzen und paradiesische, weitläufige Parkanlagen errichten. In den mondänen Rivieraorten Sanremo und Bordighera strahlten die noblen Grandhotels und Jugendstilvillen im Glanz der Belle Époque.
Heute muss man natürlich nicht mehr dem (Geld-)Adel angehören, um an der Riviera entspannt zu urlauben. Wem der Trubel an der Küste vielleicht einmal zu viel wird, dem sei ein Abstecher in die ligurische Bergwelt empfohlen. Schon wenige Kilometer im Landesinneren öffnen sich herrliche Landschaften und Gebirgspanoramen. Immer wieder tauchen in der Abgeschiedenheit Silhouetten friedlicher, verschachtelter Bergdörfer auf, die sich auf Graten behaupten oder an Hänge schmiegen.
Was anschauen?
Hanbury-Gärten: Botanischer Garten am äußersten Rand der Blumenriviera, ein exotisch-mediterraner Küstenpark: die Giardini Botanici Hanbury.
Balzi-Rossi-Höhlen und Museum: Direkt an der französischen Grenze liegen die steinzeitlichen Wohnhöhlen im Fels, die spektakulären Funde daraus sind im angeschlossenen Museum zu sehen.
Apricale: Oberhalb eines Felszugs drängeln sich die Häuser des abgelegenen Bergdorfes. Schmal und steil sind die Gassen in diesem Häuserlabyrinth - und voller versteckter Fotomotive.
Bordighera: Noch immer hängt wie ein fernes Echo der Glanz der Belle Époque über den Jugendstilvillen im noblen Bordighera.
Sanremo: Die rauschenden Ballnächte der Belle Époque sind auch hier längst passé! Aber Sanremo ist dennoch ein überaus sehenswertes Städtchen geblieben, mit labyrinthischer Altstadt, berühmtem Casino und kleinem Hafenviertel.
Triora: Das Hexendorf! Einst Schauplatz schauriger Prozesse und noch schaurigerer Urteilsvollstreckungen, heute ein überaus idyllisches Bergdorf mit markantem Branding.
Cervo: Bildhübsches Städtchen in steiler Hanglage direkt an der Küste. Verwinkelte Treppengassen, beschauliche Enge und eine der schönsten Barockkirchen der Region.
Wo essen?
A Viassa: Kreative ligurische Küche, saisonal und regional, die passenden Weine kommen natürlich von lokalen Winzern. In Dolceacqua.
Magiargè: Ligurische Fischküche, gekocht wird nach alten traditionellen Rezepten. Innen Gewölbe, außen Tische auf der heimeligen Piazza. In der Altstadt von Bordighera.
Il Mulattiere: Volkstümliches Lokal im Gassengewirr des Altstadtviertels La Pigna in Sanremo.
Salvo Cacciatori: Traditionsreiches, feines Fischrestaurant in Imperia.
Was sonst noch?
Whale Watching: Sommerliche Bootstouren zur maritimen Fotosafari. Abfahrt von Bordighera, Sanremo und Imperia.
La Pista Ciclabile: Auf dem ehemaligen Bahndamm verbindet ein 24 km langer Radweg (streckenweise durch lange Tunnel) Ospedaletti mit San Lorenzo.
Olivenöl: Vielerorts kann man Olivenöl direkt beim Erzeuger - quasi von der Olivenmühle weg - erstehen, ob aus dem Fass abgefüllt, flaschenweise oder bereits verarbeitet, so beispielsweise bei Olio Roi in Badalucco.
Hektische Grenzstadt mit beschaulichem Altstadthügel
Ventimiglia
Die Grenzstadt wird von der Mündung des Flusses Roia in zwei Hälften geteilt: In der Neustadt tobt der Durchgangsverkehr, dagegen lädt oben am Hügel die verschachtelte Altstadt zum Bummel ein.
Vermutlich war das Gebiet des heutigen Ventimiglia schon in der Frühgeschichte besiedelt, als die bronzezeitliche Urbevölkerung des Monte-Bego-Gebiets (im französischen Vallée des Merveilles/Parc National du Mercantour) den Höhepunkt ihrer Entwicklung erlebte. Beim Ausbau der römischen Heeresstraße nach Gallien entstand Albintimilium, dessen Überreste hier noch zu sehen sind (→ unten). Ab dem 14. Jh. diente die Grenzstadt als Genueser Vorposten gegen die Anjou, Savoyer und Grimaldi, wirtschaftliches Gewicht erlangte Ventimiglia durch seine Lage an der Salzstraße, dem alten Handelsweg durch das Roia-Tal nach Frankreich.
Der historische Ortskern auf der rechten Roia-Seite (Ventimiglia Alta) mit seinen verschachtelten Häuserfassaden auf dem Altstadthügel östlich der Neustadt scheint von außen zunehmend zu verfallen, das Innere des Centro storico wirkt allerdings recht gepflegt. Eine schmale (Treppen-)Gasse führt von der Piazza Marconi am Meer hinauf zur Cattedrale Santa Maria Assunta und weiter zur höchsten Aussichtsterrasse unterhalb der Castello-Ruine. Von dort blickt man auf den geradlinigen Küstenverlauf und die Hangterrassen mit ihren weitläufigen Gewächshäusern, in denen vorwiegend Rosen und Mimosen gezüchtet werden. Die hiesige Produktion wird auf dem Großmarkt von Sanremo umgeschlagen.
Unterhalb von Ventimiglia Alta erstreckt sich der neu angelegte, kreisrunde Jachthafen der Stadt, die Marina Cala del Forte (gehört zum Jachthafen von Monaco) mit fast 180 Liegeplätzen und modernster Ausstattung samt Gastronomie, in der zahlreiche sehenswerte Jachten zu bestaunen sind. Ein Straßentunnel unter der Altstadt hindurch verbindet diesen Teil Ventimiglias mit der Neustadt, ein Lift führt vom Hafen (am Beginn des Straßentunnels) hinauf zur Altstadt.
Sightseeing in der Altstadt
Ein Geflecht aus engen, dunklen Treppenwegen durchzieht den stillen Ortskern, teilweise so verwinkelt, dass man sich verlaufen kann. Hier oben herrscht Ruhe, kaum ein Auto stört die Beschaulichkeit von Ventimiglia Alta (Auswärtige müssen draußen parken). Massive Teilstücke der mittelalterlichen Stadtmauern begrenzen den Altstadthügel an einigen Stellen abrupt. Die Hauptachse des alten Viertels ist die Via Garibaldi, eine belebte Ladengasse mit viel mittelalterlicher Bausubstanz. Mehrere kleine Brunnenplätze öffnen diese dunkle Gassenschlucht, einige herrschaftliche Bürgerhäuser mischen sich unter die meist schmalen Wohnhäuser. Von der Porta Marina im unteren Teil der Altstadt führen mehrere Gassen zur Via Garibaldi hinauf. Ihr folgend, passiert man zwangsläufig die bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Altstadt: die Cattedrale Santa Maria Assunta am Beginn, die BibliotecaAprosiana aus dem Jahr 1649 - eine der ältesten öffentlichen Bibliotheken Italiens - in der Via Garibaldi 10 und wenige Schritte weiter das OratoriodeiNeri (um 1650), das dem Stadtheiligen San Secondo geweiht ist. Noch ein Stück weiter - jetzt auf der Via Piemonte - stößt man schließlich auf die romanische Chiesa di San Michele. Folgt man dagegen der Via Garibaldi weiter zur Porta Nizza, sind es nur wenige Minuten hinauf zum Forte dell’Annunziata mit sehenswertem Museum und herrlichem Ausblick.
Blick über den Fluss Roia auf die Altstadt von Ventimiglia
Cattedrale Santa Maria Assunta:Die dreischiffige romanische Kirche wurde im 11. Jh. auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 9./10. Jh. errichtet. Ihre schlichte Fassade wird von einem tief gestaffelten Eingangsportal im frühgotischen Stil beherrscht. Die Barockkapellen im linken Seitenschiff stammen aus dem 16./17. Jh. Ebenfalls über das linke Seitenschiff gelangt man in das achteckige romanische Baptisterium (Battistero) mit dem mächtigen Taufbecken. Das Battistero wurde wie die Kathedrale im 11. Jh. gebaut und befindet sich an der Stelle, an der in der Antike ein römischer Junotempel gestanden haben soll. Abschließend lohnt ein Blick in die Krypta, den ältesten Teil der Kathedrale, wo einige frühchristliche Reliefs zu sehen sind.
♦ Tägl. 9-19 Uhr.
Chiesa San Michele:Am nordwestlichen Altstadtrand, neben dem mittelalterlichen Stadttor Porta Piemonte. Diese im romanisch-gotischen Mischstil errichtete Kirche (12./13. Jh.) beherbergt eine interessante Krypta, die teilweise von antiken Marmorsäulen und Meilensteinen gestützt wird. Das Weihwasserbecken der Michaelskirche, ebenfalls aus einem antiken Meilenstein gearbeitet, weist noch die Entfernungsangabe nach Rom auf: 590 Meilen.
♦ Nur So 10.30-12 Uhr. Piazza Colletta.
Forte dell’Annunziata mit Museo Civico Archeologico „Girolamo Rossi“:Das Archäologische Museum in der alten Küstenfestung wurde eigens für die Fundstücke aus dem römischen Albintimilium eingerichtet. Die Räumlichkeiten sind großzügig, in den Vitrinen sind Funde aus der antiken Stadt zu sehen: Vasen, Schalen, Tongefäße, Krüge, eine beachtliche Sammlung an Büsten und Marmorköpfen, Reliefs, Grabinschriften, Statuetten usw. Die kostbarsten Gegenstände stammen aus der Nekropole, darunter auch einige filigrane Glasgefäße und Öllämpchen. Das aufschlussreichste Großobjekt ist ein römischer Gedenkstein mit über 50 gut lesbaren Inschriften.
♦ Di-Sa 9-12.30 und 15-17 Uhr, im Juli/Aug. auch Fr und So abends. Eintritt 6 €. Corso Verdi 41, Tel. 0184-351181, marventimiglia.it.
Forte San Paolo und Castel d’Appio: Am Piazzale Funtanin, der Panoramaterrasse des Altstadthügels, beginnt ein Fußweg hinauf zur Festung San Paolo, die die Seerepublik Genua Mitte des 13. Jh. als ihren westlichsten Vorposten errichtete. Von der ca. 200 m über dem Meer gelegenen wuchtigen Festungsanlage hat man einen wunderbaren Küstenblick. Weit oberhalb des Forte stand einst das Castel d’Appio (heute Hotel La Riserva, → unten). An dieser Stelle befand sich in frühgeschichtlicher Zeit bereits ein kleines ligurisches Castellaro, das später von den Römern zu militärischen Zwecken ausgebaut wurde.
Sightseeing in der Neustadt
Area Archeologica di Nervia:Beim Bau der Eisenbahntrasse stieß man erstmals auf die Grundmauern von Albintimilium, einer römischen Kleinstadt mit Amphitheater, Thermen und Aquädukten. Die antike Arena sowie einige Ausgrabungsfunde aus römischer Zeit können von außen besichtigt werden. Sehenswert in der Ausgrabungsstätte am nordöstlichen Rand der Neustadt sind vor allem die Thermen und ein Bogen des Amphitheaters mit Sitzreihen aus hellen Steinblöcken, in dem einst bis zu 5000 Zuschauer Platz fanden.
♦ Di-Sa sowie 1. und 3. So im Monat 9.30-14.30 Uhr. Eintritt 3 €. Corso Genova 134, Tel. 0184-252320, nervia.cultura.gov.it.
Baden
Die städtischen Kiesstrände an der Passeggiata Marconi unterhalb der Altstadt bis hin zur neuen Marina Cala del Forte (Jachthafen) sowie an der Passeggiata Oberdan bzw. Passeggiata Cavalotti in der Neustadt sind nicht unbedingt romantisch. Dennoch Bagni und diverse Restaurants am Strand, auch freie Abschnitte (Spiaggia libera).
Die hübsche kleine Spiaggia delle Calandre ist nur über einen Fußweg (auch Treppen) von der Via Verdi aus zu erreichen. Ein eher schmaler, aber überwiegend feinsandiger Strand vor der Befestigungsmauer der Bahngleise, oft voll, im Sommer mit Bar. Abgang neben dem Museo Civico (→ oben), Parkplätze oberhalb der Via Verdi.
Basics, Übernachten, Essen & Trinken ...→ Karte
Die Basics
Einwohner 23.000
InformationUfficio Turistico (IAT), Via Roma 3/Ecke Lungo Roia, 18039 Ventimiglia (IM),Tel. 0184-1928309.
Verbindungen Bahn,Bahnhof in der oberen Neustadt, Piazza Cesare Battisti, nur wenige Meter oberhalb der Via Cavour. Häufig nach Sanremo, Imperia, Alassio und weiter nach Savona und Genua (teils mit Umsteigen in Savona). Auch Regionalzug nach Nizza.
Bus,Haltestelle am Largo Sandro Pertini (zwischen SS 1 und Bahnhof) und an der Via Cavour, gute Verbindungen nach Bordighera, Ospedaletti und Sanremo, ebenso ins Landesinnere nach Dolceacqua, Pigna, Castel Vittorio, Perinaldo und Apricale. 8-mal tägl. verbindet der Bus Linea 1 Ventimiglia mit der italienisch-französischen Grenzstation Ponte San Luigi mit Halt an den Balzi-Rossi-Höhlen und bei den Hanbury-Gärten. rivieratrasporti.it.
Parken Im Zentrum fast überall gebührenpflichtig oder mit Parkscheibe, frei parken kann man z. B. am Lungo Roia (Flussufer). Parken kann man auch an der Passeggiata Marconi auf der Altstadtseite nahe der Flussmündung und am Lungomare.
MarktMarkthalle (Mercato coperto), jeden Vormittag (außer So) Lebensmittel- und kleiner Blumenmarkt an der Via della Repubblica (Neustadt), rundum Bars, Imbissstuben, Trattorien etc. Mo-Do 7-14 Uhr geöffnet, Fr/Sa sogar bis 17 Uhr, So geschl.
Übernachten
1 Camping Por la Mar 2 La Riserva di Castel d'Appio 3 Sole Mare
Essen & Trinken
2 La Riserva 4 Pasta & Basta
Großer Wochenmarkt mit enormem Waren- und Lebensmittelangebot immer Fr ganztägig im Bereich Lungo Roia G. Rossi, Via Vittorio Veneto und Via Milite Ignoto (rund um die Palmenpiazza/Giardini Pubblici) sowie an der Passegiata Oberdan. In Verruf geriet der Markt ein wenig wegen der zahlreichen Fälschungen meist französischer Luxuslabels, deren Erwerb natürlich verboten ist und bei Kontrollen mit hohen Bußgeldern geahndet wird.
Übernachten
*** Sole Mare3, gepflegtes Hotel an der Passeggiata Marconi am Meer, direkt gegenüber vom neuen Jachthafen, Restaurant mit Terrasse (→ unten), Zimmer mit Balkon zum Meer, Parkplatz (gebührenpflichtig). Passeggiata Marconi 22 (neben der Ausfahrt des Altstadttunnels), Tel. 0184-351854, hotelsolemare.it. €€€
Außerhalb*** La Riserva di Castel d’Appio2, herrliche Lage und toller Blick auf der Spitze des Castel-d’Appio-Hügels weit oberhalb der Altstadt und ein gutes Stück außerhalb - wer sich hier einmietet, sollte motorisiert sein oder sich hin und wieder ein Taxi gönnen. Mit Hotelrestaurant (→ unten), Garten und Pool, ruhig und abgeschieden, freundlicher, hilfsbereiter Service. Anfahrt: Ab Ventimiglia Alta (gegenüber dem Forte Annunziata) führt eine steile, schmale Straße hinauf, beschildert (ca. 5 km vom Zentrum). Auch Familienzimmer (Suite für 4 Pers.). Halbpension möglich (Restaurant mit Panoramaterrasse). April bis Sept. geöffnet. Loc. Peidaigo 71, Tel. 0184-229533, lariserva.it. €€€
Bio/Regional Ecovillaggio Torri Superiore, gut 9 km vom Zentrum Ventimiglias entfernt liegt im einsamen, bergigen Hinterland das verschlafene Dörfchen Torri mit seinen alten Bauernhäusern. Darüber thront Torri Superiore, ein mittelalterlicher Komplex aus dem 14. Jh. mit ineinander verschachtelten, bis zu 5 Stockwerken hohen Häusern und über 160 Räumen. Anfang der 1980er-Jahre wurden die seit langem verlassenen Ruinen saniert, seit 1989 kümmert sich ein Kulturverein um den Erhalt des Ortes, einige der Mitglieder leben hier dauerhaft. Im Gästehaus von Torri Superiore kann man in schlichten Zimmern mit oder ohne Bad (auch Familienzimmer) übernachten, im Ristoro kommen biologische Produkte aus der Umgebung auf den Tisch (günstig). Familiäre Atmosphäre mit internationalem Flair. Halbpension ist inkl. Anfahrt: von Ventimiglia auf der SS 20 zunächst Richtung Colle di Tenda/Cuneo, dann Richtung Bevera; dann nach Torri (beschildert). Busse von und nach Ventimiglia (Linea 6). Via Torri Superiore 5, Tel. 0184-215504 oder 351-9006836, torri-superiore.org. €€ (Übernachten), € (Essen)
Camping
** Por la Mar1, an der SS 1 Richtung italienisch-französische Grenze in der Ortschaft Latte, links der Straße, beschildert. Nett im Grünen, teilweise Schatten, relativ ruhig, auch diverse einfache Holzbungalows, für Zelte gibt es nicht allzu viele Stellplätze. Bar vorhanden, Einkaufsmöglichkeiten im Supermarkt von Latte. Im Sommer Bus-Shuttle nach Ventimiglia, Menton, Montecarlo usw. Fußweg zum eher schmalen, grobkiesligen Strand (unter der Bahn hindurch). Ganzjährig geöffnet. Stellplatz inkl. 2 Pers. 34-44 €, Bungalow 80-195 €. Corso Nizza 107, Loc. Latte, Tel. 0184-229626, campingporlamar.com.
Essen & Trinken
Pasta & Basta 4, das beliebte Restaurant im EG des Hotels Sole Mare (→ oben) liegt gegenüber vom neuen Jachthafen. Mit Terrasse, auf den Teller kommt natürlich hauptsächlich Pasta, und diese auch oft mit Fisch/Meeresfrüchten (aber auch anderes ...). Mittags und abends geöffnet. Passeggiata Marconi 20/A, Tel. 0184-230878. €€
AußerhalbLa Riserva2, elegantes Ambiente in den Innenräumen, Traumblick von der Panoramaterrasse hinüber zur Côte d’Azur, dazu gehobene Küche zu ebensolchen Preisen. April bis Sept. tägl. mittags und abends geöffnet, Reservierung ratsam unter Tel. 0184-229533. → Hotel La Riserva. €€€-€€€€
Pflanzenpracht über dem Meer
Die Hanbury-Gärten
Einen Vorgeschmack auf die Giardini Botanici Hanbury bietet schon die Küstenstraße in Richtung italienisch-französischer Grenze. Die Macchia wuchert am bizarren Steilufer, an den Hängen gedeiht zwischen Zitronenbäumen und Palmen eine artenreiche Pflanzenpracht, während an den Straßenrändern üppige Bougainvilleen ranken.
Die mediterran-exotischen Gärten der Villa Hanbury ziehen sich am CapoMortola zum schroffen Felsufer hinunter. Mitten im Park steht die herrschaftliche Villa, die im Lauf der Zeit häufig ihre Besitzer wechselte. Seit 1987 befindet sie sich wie auch die Gärten im Besitz der Universität Genua und beherbergt die Parkverwaltung.
Als die britische Upperclass Mitte des 19. Jh. die Riviera zum bevorzugten Urlaubsziel auserkor, verschlug es auch den weit gereisten Geschäfts- und Lebemann Sir Thomas Hanbury hierher. Der Brite sicherte sich 1867 das große Küstengrundstück an der damals noch weitgehend unbebauten Riviera und wurde hier sesshaft. Verkäufer war der italienische Graf Orengo, der nach zähen Verhandlungen den Grund samt Traumvilla abtrat. Der junge deutsche Botaniker, Gartenarchitekt und Landschaftsmaler Ludwig Winter- der Begründer der hiesigen Blumenzucht - trat 1868 in die Dienste des englischen Gentlemans und begann mit der Parkgestaltung. Bereits zur Jahrhundertwende sprossen über 5000 mediterrane, tropische und subtropische Pflanzenarten auf dem aufgeschütteten Erdboden der 18 ha großen Gartenanlage. Bei Luftangriffen wurde die Villa 1944/1945 stark beschädigt, auf Initiative von Dorothy Hanbury, der Schwiegertochter von Hanbury, aber ab 1946 wieder aufgebaut. 1960 fiel das Anwesen dann an den italienischen Staat.
Nach jahrzehntelanger Aufbauarbeit sprießt hier heute wieder eine üppige Pflanzenpracht. Unter den schirmförmigen Kronen riesiger Aleppokiefern wandelt man durch exotische Obstgärten. Die reiche Flora der Giardini Hanbury ist ein augenfälliger Beweis für das milde, fruchtbare Klima der Blumenriviera, in dem sich sogar die empfindliche afrikanische Papyrusstaude wohl fühlt.
Am unteren Ende der Giardini, nur durch die Mauer von der Küste getrennt, befindet sich in einem netten, kleinen Steinhaus eine Snack-Bar mit Terrasse, daneben eine schattige „Area Picnic“ mit Tischen und Bänken.
Öffnungszeiten & Eintritt Tägl. 9.30-19 Uhr, im Frühling/Herbst bis 17/18 Uhr, Einlass bis 1 Std. vor Schließung, Nov. bis Febr. Mo geschl. Eintritt 10 €, Familienticket 25 €, Kinder unter 6 J. frei, Hunde sind nicht erlaubt. Corso Montecarlo 43, La Mortola, 18039 Ventimiglia (IM), Tel. 0184-229507, giardinihanbury.com.
Anfahrt & Verbindungen Von Ventimiglia auf der SS 1 Richtung Frankreich, im Ortsteil Latte weiter auf der oberen Küstenstraße (beschildert). Der Eingang zu den Giardini befindet sich links der Straße, geparkt wird am Straßenrand. Ab Ventimiglia mit dem Bus Linea 1.
Prähistorische Wohnhöhlen
Grotte dei Balzi Rossi mit Museo preistorico
Die „Geburt der Menschheit“ lautet der Werbeslogan für die prähistorischen Höhlen bei Ponte San Ludovico. Tatsächlich sind die Funde spektakulär, von den Grotten selbst sollte man aber nicht zu viel erwarten.
Die Grotte dei Balzi Rossi befinden sich in unmittelbarer Nähe des italienisch-französischen Grenzübergangs. Vorbei an dem modernen Apartmentkomplex, wo bis in die 1920er-Jahre das berühmte Spielcasino Balzi Rossi residierte, gelangt man zum Museum vor der leicht rötlich schimmernden, fast 100 m hohen Steilwand, die von elf frühgeschichtlichen Wohnhöhlen durchlöchert ist. Die ältesten menschlichen Spuren, die in den Höhlen entdeckt wurden, reichen über 200.000 Jahre zurück, die „jüngsten“ datieren aus der Zeit um 20.000 v. Chr. Man geht davon aus, dass die Balzi Rossi während dieser gesamten Zeitspanne bewohnt waren.
Die Fundstücke aus den Höhlen sind heute im Museo preistorico dei Balzi Rossi zu sehen, darunter zahlreiche Kleinfunde wie Steinwerkzeuge und Grabbeigaben, außerdem diverse Skelette, z. B. die „Dreierbestattung“: ein Erwachsener und zwei Jugendliche aus der Cromagnonzeit (ca. 30.000-28.000 vor unserer Zeit). Die Grabstätte war mit symbolisch angeordneten Muschel- und Knochenketten sowie behauenen Steinen verziert. Darüber hinaus ist ein Frauenskelett zu sehen, das 1872 in der Grotta del Caviglione gefunden wurde: eine etwa 37 Jahre alte Frau, die vor ca. 24.000 Jahren gelebt hat. Ein weiteres Highlight sind die filigranen weiblichen Statuetten; darüber hinaus illustrieren Schaubilder den Meeresspiegel während der verschiedenen Phasen der Steinzeit, die damalige Fauna sowie die Grabungsarbeiten. Im hinteren der beiden Säle befindet sich das Modell eines jungen Elefanten, dessen Knochen man in der Grotta Barma Grande gefunden hat.
Hier geht es zur „Geburt der Menschheit“
Öffnungszeiten Das Museum ist ganzjährig Di-So 8.30-19.30 Uhr geöffnet. Die Grotta del Caviglione ist Di-So 11-12 und 16-17 Uhr zugänglich (begleitete Führung). Eintritt 4 €. Via dei Balzi Rossi 9, 18039 Ventimiglia (IM), Tel. 0184-38113.
Anfahrt & VerbindungenAuto, von Ventimiglia auf der SS 1 Richtung Frankreich (nicht auf der Autobahn!); im Ortsteil Latte geht es am Kreisel beim Campingplatz Por la Mar links ab. Nach dem Tunnel und direkt vor dem ehemaligen Grenzübergang scharf links ab, hier Parkplatz. An der Schranke durchgehen Richtung Museum (beschildert).
Bus,Linea 1 fährt ab Ventimiglia nach Ponte San Luigi mit Halt bei den Balzi Rossi, rivieratrasporti.it.
Baden Geht man vom Museum die schmale Straße weiter, erreicht man ein paar Klippen und Felsplatten zum Sonnenbaden, die darauffolgende Kiesbucht wird im Sommer von einem (teuren) Stabilimento mit Ristorante belegt.
Essen & TrinkenBalzi Rossi, das elegante und weithin bekannte Feinschmeckerrestaurant wurde 2024 mit einem Michelin-Stern gekrönt, puristischer Stil in Weiß, Terrasse über dem Meer, raffinierte Küche mit lokalem, ligurischem Einschlag. Mittags und abends geöffnet, Di/Mi Ruhetag. Via Balzi Rossi 2, Tel. 0184-38132, ristorantebalzirossi.it. €€€€
Beliebte Tour ins Landesinnere mit hübschen Bergdörfern
Nervia-Tal
Eines der schönsten Täler an der Riviera di Ponente, üppig grün, durchzogen vom anmutigen Fluss Nervia, die Hänge mit Wein- und Oliventerrassen kultiviert.
Eine empfehlenswerte Rundfahrt in die abgeschiedene Hügelwelt Westliguriens führt von Ventimiglia durch das untere Nervia-Tal nach Dolceacqua mit seiner berühmten mittelalterlichen Brücke; ein Abstecher führt (bei Isolabona) ins schmalere Seitental des Merdanzo, an dessen steilem Hang sich weithin sichtbar das wunderschöne Dörfchen Apricale emporzieht. Nach weiteren 6 km kurvenreicher Straße erreicht man das auf einem Berggrat thronende, lang gezogene Dorf Perinaldo mit endlosen verwinkelten Gassen, Geburtsort des Astronomen Gian Domenico Cassini, der sich im 17. Jh. mit Forschungen zu den Planeten unseres Sonnensystems einen Namen machte.
Zurück im nun immer schmaler werdenden Nervia-Tal steigt die Straße hinauf nach Pigna mit seinem mittelalterlichen Dorfkern und bekannten Heilquellen. Auf dem südlich gegenüber liegenden Hügel springt das exponiert gelegene Castel Vittorio ins Auge; von hier geht es auf schmalem Sträßchen nach Baiardo und zum Passo Ghimbegna, einem beachtlichen, 900 m hohen Bergpass. Dann entweder über Apricale/Dolceacqua zurück nach Ventimiglia, an der Ostflanke des Monte Bignone (1299 m) entlang zur beliebten Sommerfrische San Romolo und hinunter zur Küste nach Sanremo oder auf einer panoramareichen Straße in das Valle Armea und über den pittoresken Ort Ceriana ebenfalls zurück nach Sanremo. Ein wenig ausführlicher wird der Ausflug von Pigna auf schmalem, einsamen Sträßchen nach Molini di Triora und durch das Valle Argentina zurück zur Küste bei Arma di Taggia.
Mittelalterliches Castello
Dolceacqua
Die üppigen Weinterrassen um den Ort im Nervia-Tal lassen es schon ahnen: Dolceacqua ist ein wichtiges Zentrum in Sachen Wein. Hier reift vor allem der Rossese di Dolceacqua, ein leichter, fruchtiger Rotwein.
Die mittelalterliche Ortschaft dehnt sich an einer schwungvollen Flussbiegung aus. Die dunklen Dächer der oberen Altstadt zusammen mit den hellen Hausfassaden am Flussufer und dem alles überragenden Castello dei Doria prägen das Bild. Dolceacquas Wahrzeichen ist die 33 m lange Spitzbogenbrücke, derPonte Vecchioaus dem 15. Jh., den Claude Monet 1884 im Gemälde „Le Château de Dolceacqua“ verewigte. Die Brücke verbindet den Altstadthang Terra (den ältesten Ortsteil) mit dem ebenfalls mittelalterlichen Borgo Nuovo, dessen lang gestreckte Straßenpiazza sich an der flachen Uferseite ausbreitet, vom Durchgangsverkehr aber doch etwas gestört wird. Im düsteren Pflastergassengewirr des Altstadthügels haben sich einige Ladenwerkstätten und Ateliers eingerichtet, in denen u. a. Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus Olivenholz angeboten werden.
Eine schmale Treppengasse führt hinauf zur Burg, die im 12. Jh. von den ortsansässigen Markgrafen errichtet wurde. 1270 fiel die Festung an die einflussreiche Genueser Familie Doria, die sie zum prunkvollen Burgschloss ausbaute. Es wurde 1745 im Österreichischen Erbfolgekrieg von der französisch-spanischen Artillerie zerstört und 1887 von einem Erdbeben erschüttert. 2018 wurde das Castello restauriert, heute sind hier mehrere Räume zugänglich, die Ausstellung widmet sich u. a. der Baugeschichte der Burg, den Doria, aber auch Claude Monet. Schöner Blick auf Dolceacqua und den Fluss. Im Innenhof finden kulturelle Veranstaltungen und Degustationen statt (Infos bei der IAT).
♦ 10-13.30 und 14.30-18 Uhr, Mo geschl., im Juli/Aug. tägl. 10-19 Uhr. Eintritt 6 €, Familienticket 15 €. Via Castello, visitdolceacqua.it.
Dolceacquas Wahrzeichen: die perfekt geschwungene Brücke
Sehenswert ist auch die Pfarrkirche Sant’Antonio Abate (15. Jh.) an der unteren Hauptpiazza mit Campanile aus dem 17. Jh.; ihre klassizistische Fassade stammt aus dem 19. Jh. Innen beeindruckt der kostbare Flügelaltar „Santa Devota“ von Ludovico Breaaus dem 15. Jh. An der gepflasterten Kirchenpiazza zieht der Palazzo Doria (16. Jh.) den Blick auf sich, dessen Bauherren in der Krypta der romanischen Friedhofskirche San Giorgio am Stadtrand (in Richtung Ventimiglia) ruhen.
Von Dolceacqua sind es knapp 6 km nach Rocchetta Nervina (SP 68 nach Norden), einem idyllischen Dorf mit sehenswerter mittelalterlicher Bogenbrücke und einer beschaulichen Dorfpiazza - der ideale Ort für einen Aperitivo. Von hier führt eine schmale Gasse nach links (kleines Schild: Laghetti) zu einigen schönen Flussbadestellen östlich des Orts.
Die Basics
Einwohner 2100
InformationIAT in der Via Patrioti Martiri 30 (Durchgangsstraße), sehr freundlich und hilfsbereit. 18035 Dolceacqua (IM), Tel. 0184-206666, visitdolceacqua.it.
VerbindungenBus, von und nach Ventimiglia, mehrmals tägl. auch nach Apricale, Pigna und Castel Vittorio, rivieratrasporti.it.
Markt Mercatino di Dolceacqua, Bio- und Alternativmarkt am letzten So im Monat auf der Piazza Mauro.
Kino Eine besondere Attraktion ist das Visionarium 3D/4D in der Via Doria gleich unterhalb der Burg. In einem umgebauten Stall aus dem 16. Jh. werden Naturdokumentationen und Reisefilme gezeigt. Alles in 3D (mit entsprechender Brille) und speziellen Licht- und Toneffekten sowie Gerüchen. Ganzjährig geöffnet, 15-18 Uhr. Eintritt 3,50 €. Tel. 0184-206638, visionarium-3d.com.
„La Michetta di Dolceacqua“
Spezialität des Ortes ist „La Michetta“, ein süßes Gebäck, das einem länglichen Brioche ähnelt. Ihm zu Ehren findet am 16. August ein großes Volksfest statt. Die Legende, die sich um „La Michetta“ rankt, erzählt von der traurigen Liebesgeschichte von Lucrezia um das Jahr 1300.
Ligurische Weine
Enoteca Regionale della Liguria, Zweigstelle in Dolceacqua, in einem Gewölbe nahe des Castello können ligurische Weine probiert - und gekauft - werden. Sa/So 12-15 Uhr oder nach Voranmeldung. Via del Castello, Tel. 337-1004228, enotecaregionaleliguria.it.
Maixei, im Laden gegenüber der Pfarrkirche Sant’Antonio Abate an der Piazza G. Mauro 3 gibt es die Weine der lokalen Winzerkooperative. In der Region werden überwiegend die Trauben Vermentino und Rossese angebaut. Tägl. (außer Di) 11-19 Uhr (klingeln). Tel. 0184-206849, maixei.it.
Übernachten
Talking Stones, die Deutsche Monika Dausch hat dieses Haus aus Flusssteinen, in dem einst die erste italienische Königin Regina Margherita genächtigt haben soll, liebevoll restauriert und betreibt das B & B der „Sprechenden Steine“. Zwei sehr schöne, modern eingerichtete Zimmer mit Bad, dazu vier Suiten (mit Jacuzzi). Im mittelalterlichen Borgo Nuovo gelegen, toller Blick von der Dachterrasse. Via San Bernardo 5, Tel. 333-6624255, talkingstones.it. €€€-€€€€
La Camera dal Ponte, „das Zimmer an der Brücke“ ist ein nostalgisch anheimelndes kleines Appartement mit Blick auf die berühmte elegante Brücke, die Monet und viele weitere Maler und Menschen entzückte. In der California Bar (am Flussufer, Via Roma 14) nachfragen, deren Tresen gleichzeitig eine improvisierte Rezeption ist. „Das Zimmer“ sind eigentlich mehrere, verteilt im mittelalterlichen Dolceacqua. Frühstück in der Bar California. Buchung über Booking.com oder Tel. 0184-206175. €
Essen & Trinken
Casa E Bottega, beliebtes Lokal an der Piazza, bunt zusammengewürfelter Style, nette und überdachte Terrasse, sehr freundlich. Aus der Küche kommen ligurische Klassiker, aber auch raffinierte Neuschöpfungen, zudem diverse 3-Gänge-Menüs. Mittags geöffnet, Fr/Sa auch abends, Do Ruhetag, im Sommer tägl. mittags und abends. Für abends reservieren! Piazza Garibaldi 2, Tel. 0184-205038 oder 320-3339444, ristocasaebotteag.it. €€
A Viassa, kühles Ambiente in Weiß, aber warm die Atmosphäre und kreativ die ligurische Küche: saisonal, regional und passend dazu die Weine - natürlich von lokalen Winzern. Mittags und abends geöffnet, Mo geschl. Via Liberazione 13 (nahe Ponte Vecchio im Borgo Nuovo), Tel. 0184-206665 (Reservierung erbeten), ristoranteaviassa.it. €€
La Rampa, ebenfalls im Borgo Nuovo, gleich oberhalb der Piazza Garibaldi, Tische auch draußen. Leckere Antipasti (Auswahl diverser Crostini) und Secondi, z. B. Kaninchen (Coniglio) auf ligurische Art. Bekannt vor allem für die hervorragende Holzofenpizza in vielen vegetarischen Varianten und mit Teig auch aus Kamut oder 5 Getreiden. Offener Rossese-Hauswein. Nur abends, Mo/Di Ruhetag. Via Barberis Colomba 11, Tel. 0184-206198. €
Charmantes Bergdorf
Apricale
Das mittelalterliche Gemäuer stapelt sich eindrucksvoll und weithin sichtbar den schroffen Steilhang hinauf - ein verschachteltes Häuserlabyrinth mit schmalen und steilen Gassen, ein friedliches Dorf und obendrein absolut autofrei.
Im malerischen, überaus stimmungsvollen Ortskern zwängt sich das italienische Dreiradwunder Ape gerade noch durch die Gässchen. Doch eben diese Unzugänglichkeit war es, die in der Vergangenheit die Abwanderung der Menschen beschleunigte. Noch vor wenigen Jahren wirkte Apricale wie ausgestorben, nur die schmale Hauptgasse, die sich zur oberen Piazza hoch windet, war noch weitgehend bewohnt. Dann startete der engagierte Bürgermeister einen Wiederbelebungsversuch, der inzwischen Früchte trägt: Der sympathische Ort hat sich langsam wieder bevölkert. Zu den neuen Bewohnern gehören auch einige Deutsche, die sich hier den Traum von einem Häuschen in Ligurien erfüllt haben. Hinzugekommen sind einige Künstlerwerkstätten, etwas Gastronomie und einige Unterkünfte.
Hübsch verschachtelt: Apricale
Hier und da schmücken Wandmalereien die Fassaden und Mauern entlang der Hauptgasse. Die Wandbilder zeigen vor allem Alltagsszenen aus dem bäuerlichen Leben sowie naive Landschaftsmalerei. Oben öffnet sich die vielleicht schönste Piazza aller Bergdörfer an der ligurischen Ponente-Küste: ein heller, luftiger Platz mit erhöhtem Kirchenvorplatz, eingerahmt von Arkaden, Steinbänken und verwitterten Dächern. Gleich oberhalb des Platzes (Piazza Vittorio Emanuele II) thront das Castello della Lucertola (Eidechsenburg), die mittelalterliche Burg von Apricale. Wendet man sich auf der Piazza in die entgegengesetzte Richtung, fällt der Blick auf das ebenfalls etwas erhöht gelegene Oratorio San Bartolomeo mit barocker Fassade und einem hölzernen Flügelaltar aus dem Jahr 1544.
Im Juli und August, wenn das Teatro della Tosse aus Genua hier gastiert, wird die Piazza zur mediterranen Freilichtbühne, dazu kommen Konzerte und Aufführungen anderer Theatergruppen. Am 8. September feiert die Gemeinde hier ihr Marienfest (festa delle pansarole), zu dem die leckeren süßen Pansarole aus Mürbeteig gebacken werden.
Die Basics
Einwohner 600
Anfahrt & Verbindungen Die Straße aus dem Nervia-Tal zweigt bei Isolabona nach Apricale ab, dann auf schmalem Sträßchen am Hang des Merdanzo-Tals entlang (knapp 3 km). Mehrmals tägl. Busse nach Dolceacqua und Ventimiglia.
Parken Einen richtigen Parkplatz gibt es nicht; deshalb parkt man am besten unterhalb der Stadtmauern an der Straße, sobald sich eine Lücke auftut. Am nordöstlichen Ortsrand gibt es einen Parkplatz, der aber oft voll ist (Straße Richtung Baiardo, dann weit oberhalb von Apricale links ab).
Übernachten
Apricus Locanda, zauberhaftes kleines Hotel unterhalb des Centro storico, am sonnigen Südhang. Elf lichte, unterschiedlich gestaltete Zimmer mit Panoramablick ins Tal, vier davon mit Balkon, zwei mit eigener Terrasse. Es gibt einen kleinen Pool und einen hübschen Garten - alles sehr romantisch und stilvoll. Sehr freundlich. Zur Locanda gehört auch eine beliebte Osteria etwas oberhalb (Via Roma 42). Via IV Novembre 5, 18035 Apricale (IM), Tel. 338-1733401, apricuslocanda.com. €€€
Essen & Trinken
Da Delio, viel gelobtes Restaurant mit hübscher Terrasse am Eingang zur Altstadt. Recht schick, aber das Menü ist erdverbunden - alte Rezepte aus der lokalen Küche, eher Fleisch als Fisch (abgesehen vom Brandacujun, dem gebutterten Stockfisch). Berühmt sind die hausgemachten Ravioli mit Kaninchen. Mittags und abends geöffnet, Mo und Di Ruhetag. Unbedingt vorher anrufen. Piazza Vittorio Veneto 9, Tel. 0184-208008, ristoranteapricale.it. €€
Da Bacì, traditionelles Ristorante im Herzen der Altstadt mit Tischen auf der schönen Kirchenpiazza. Sehr solide ligurische Küche, zusammengefasst in zwei Degustationsmenüs. Mittags und abends geöffnet. Via Roma/Piazza Vittorio Emanuele, Tel. 0184-208137, baciristorante.it. €€
Bar/Trattoria A Ciassa,der Treffpunkt in Apricale an der Piazza Vittorio Emanuele 2 (Kirchenpiazza) mit einigen Tischen am Platz, hier kann man auch gut essen. Tel. 0184-208588. Mi geschl. €€
Stiller Ort in Panoramalage
Perinaldo
Weithin sichtbar drängen sich die Häuser des Dorfes auf einem lang gezogenen Bergrücken in absoluter Panoramalage.
Doch erst beim Bummel durch die langen, schmalen Gassen werden einem die erstaunlichen Ausmaße des Ortes bewusst. Mehrere Gassen verlaufen parallel zwischen hohen, dicht gedrängten Häuserreihen und geben an den schmalen Torbögen immer wieder überraschende Ausblicke auf das weite Hinterland im Norden und das glitzernde Meer am Horizont im Süden frei. Auf versteckten Bänken in verwinkelten Ecken dösen Katzen und stellenweise wirkt das historische Zentrum von Perinaldo ein wenig, als sei es im Dornröschenschlaf versunken. Doch wurde hier so manches Haus schon sorgsam restauriert. Perinaldo zählt zu den Borghi più belli d’Italia und wurde zusätzlich auch noch mit dem touristischen Gütesiegel Bandiera Arancione ausgezeichnet.
Größte Sehenswürdigkeit von Perinaldo ist das Osservatorio Astronomico Comunale G. D. Cassini, benannt nach dem hier im Jahre 1625 geborenen Astronomen, der im Laufe seines Lebens u. a. am Hofe Königs Ludwig XIV. in Frankreich seinen Forschungen nachgehen durfte. Berühmt wurde er durch die Entdeckung eines Spaltes in den Ringen des Saturn, der nun seinen Namen trägt.
♦ Das Osservatorio befindet sich östlich vom alten Zentrum nahe der Durchgangsstraße Via Matteotti. Veranstaltungen mehrmals im Monat (meist 21.30 Uhr), mit entsprechenden Erklärungen (ital.), i. d. R. 10 €, teils auch Wein und Snacks, Infos und Reservierungen über die Website. Piazza Mons. Antonio Rossi 1, 18032 Perinaldo (IM), Tel. 339-1859360 oder Tel. 339-1859360, flyorbita.com.
Einwohner 800
InformationIAT, Via Gramsci 34, 18032 Perinaldo, Tel. 0184-672095, visitperinaldo.com.
Anfahrt Von Apricaleführt eine schmale und kurvige Straße steil empor nach Perinaldo. Alternativ erreicht man den Ort von Sanremo über San Romolo.
VerbindungenBusse von Ventimiglia über San Biagio nach Perinaldo, rivieratrasporti.it.
Altstadtlabyrinth auf dem Felsen
Pigna
Pignas interessante obere Altstadt, deren mittelalterlicher Kern sich über einen Felsvorsprung zieht, ähnelt mit ihrer festungsähnlichen Anlage ein wenig der gleichnamigen Altstadt („La Pigna“) von Sanremo.
Vom oberen Parkplatz ist der luftige Vorplatz des Stadttors, die Piazza XX Settembre, schnell erreicht. Gleich dahinter führen Treppen hinunter zur Loggia della Piazza Vecchia (15. Jh.), einer großen, offenen Gewölbehalle, die nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Direkt daran schließt ein weit verzweigtes System aus überdachten Gassen und schmalen, steilen Treppen an, ein faszinierendes Labyrinth, in dem man den Ausgangspunkt nicht unbedingt auf Anhieb wiederfindet. Um diesen mittelalterlichen Kern dehnt sich die übrige Altstadt aus. Insgesamt ein sehenswertes Viertel mit skulptierten Portalen und überraschend auftauchenden Plätzen - überall rauscht Wasser aus kleinen Brunnen, Becken und schmuckvollen Wasserspeiern. Viele der oft recht düsteren Gassen führen zum höchsten Punkt des Centro storico, zur Colla mit herrlichem Ausblick auf Castel Vittorio auf dem gegenüberliegenden Hügel.
Schöne Badestelle bei Pigna
Sehenswert ist die Chiesa San Michele gleich rechts von der Loggia della Piazza Vecchia. Trotz mehrfacher Zerstörungen und Wiederaufbau der Kirche hat sich die Fensterrose der Fassade samt Fensterglas (von 1450) mit einer Darstellung der Zwölf Apostel unbeschadet über die Jahrhunderte gerettet. Weiterer Blickfang ist das Portal mit dem Erzengel Michael, der im Kircheninnern ein zweites Mal mit dem besiegten Drachen zu sehen ist. Prunkstück der dreischiffigen Kirche ist der kostbare Flügelaltar von Giovanni Canavesio aus dem 15. Jh.
♦ Ganztägig geöffnet.
An der Stadtausfahrt in Richtung Castel Vittorio steht überraschend eine gewaltige Hotelanlage, die so gar nicht zu den sonst eher bescheidenen Maßen von Pigna passt. Das Kurhotel aus dem Jahr 2000 wollte an die Bädertradition des Ortes anknüpfen, die bis ins 13. Jh. zurückreicht - die Madonna-Assunta-Quelle mit ihrem schwefelhaltigen Quellwasser bei konstanten 30 °C lockte Ende des 19. Jh. diverse Kurgäste in den Ort. Hotel und Terme di Pigna stehen seit 2016 leer, 2024 wurde ein Sanierungskonzept beschlossen.
Flussbaden
Ein besonderes Highlight des Ortes sind die Laghetti del Rio Carne nordwestlich unterhalb von Pigna, über eine uralte romanische Brücke zu erreichen. Ein schöner Badespot!
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