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Wie erleben Menschen ihre Große Liebe? Andrea Ludwig hat verschiedenste Zeitgenossen interviewt und in ihrem Buch viele Geschichten dazu gesammelt. Oft ist für Liebende die Liebe eine Art Insel-Erlebnis - manchmal im wahrsten Sinne des Wortes. Andere finden ihre Liebe im Fremden. Für Pragmatischere mag die Liebe das Vehikel für ein erfolgreiches Leben sein. Und dann sind da die Inkarnationen "ewiger Liebe"! Kulturelle Unterschiede und der verschiedene Umgang mit dem Leben machen aus Geschichten zu diesem großen Thema einen aufregenden Bilderbogen der Gegenwart.
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Seitenzahl: 152
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Geschichten von der großen Liebe
Impressum
© Andrea Ludwig
76831 Billigheim-Ingenheim
http://andrealudwig.blogspot.com.es/
www.poweraufdenpunkt.deE-Mail: [email protected]
Manche Erzählungen sind traurig und sprechen von Verlust, andere von der bedingungslosen Liebe. Liebeserklärungen in Briefform oder Form von Gedichten lassen mich schmunzeln, lachen und erweichen mein Herz.
Auch wenn Männer und Frauen verschieden sind - Liebe ist magisch.(Anna Roth, Personal Development Coach - Relationship Coach)Andrea Ludwigs Geschichten von der großen Liebe sind wie ein Ausflug zur Kirmes der menschlichen Anziehung: von der klug geplanten Liebe – sozusagen der Vernunftehe zwischen Fahrgeschäftbetreibern - über das pinkrosa Verliebtseinwollen am Luftballonstand, bis hin zur Achterbahn der großen Leidenschaften.
Mich haben die herzergreifenden Geschichten von der einen Liebe als Lebensschicksal am meisten bewegt und die, wenn am Ende einer geht.
Ein kurzweiliges Lesevergnügen, das wie eine Blaupause die Facetten der Liebe auffächert.(Thomas Hoffmann)
Begegnungen und Erlebnisse, die das Herz berühren, sind für jeden Menschen eine besondere Erinnerung. Wunderbar, solche Geschichten zu lesen. Eigene Erlebnisse kommen wieder zu Tage. Deshalb ist dieses Buch von Andrea Ludwig ein besonderes Geschenk für alle.
Man sieht auch wie vielfältig die Liebe sein kann. Ein Buch, das sich sehr leicht liest und einen oft zum Schmunzeln bringt.„Danke, Andrea, dass du mich nach meiner großen Liebe gefragt hast. Durch die Erinnerung wird die Geschichte noch größer für mich. Ich bin nun über sechzig, blicke auf mein Leben zurück und sammle meine Schätze. Jahrzehntelang dachte ich nur an meine Verluste, heute liebe ich die Schätze.“
Viele Erzähler sagten mir, dass sie schon lange nicht mehr an die zurückliegenden Begebenheiten gedacht hatten. Erneut darüber zu sprechen, zauberte ihnen ein Lächeln ins Gesicht.
Begonnen hatte das Ganze damit, dass mein Coach vorschlug, ich solle mir von Leuten die Geschichten ihrer großen Liebe erzählen lassen, diese aufschreiben und in einem Buch veröffentlichen. Ich fragte im Bekanntenkreis, wer denn bereit sei mich bei diesem Projekt zu unterstützen. „Nun bekomme ich jede Menge romantische Liebesgeschichten“, dachte ich mir vergnügt und fing mit meinen Befragungen an. Ziemlich bald entwickelte sich mein Projekt überraschend: Da ging es nicht nur um die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern auch um gleichgeschlechtliche Liebe und auch die bedingungslose Liebe zu Orten und Tieren. Das gestaltete die Sache noch viel interessanter! Ich erfuhr, dass persönliche Beziehungen zustande kamen, weil man einfach gut zusammen passte und dass die romantischen Geschichten eher unglücklich verlaufen. Spannend auch, dass ich so manche Lovestory aus zwei Perspektiven zu hören bekam. Zum Beispiel die von Frank und Susanne: Hier wird ganz deutlich, wie unterschiedlich Männer und Frauen ticken. Ich war begeistert. Denn das entsprach genau dem, was ich in meinen Coachings und Seminaren vermitteln möchte.
Manche Geschichten rührten mich sehr, bei anderen hatten die Erzähler und ich viel Freude. Wenn es Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, bei der Lektüre dieses Buches genauso geht, hat mein Vorhaben seinen Sinn erfüllt.
Vielen Dank allen, die ihr Herz öffneten und damit auch meines!
Über Ihr Feedback freue ich mich. Senden Sie mir bitte Ihre Anregungen und Wünsche an [email protected]
Wenn Sie mehr von mir lesen wollen, besuchen Sie mich doch auf meinem Blog http://andrealudwig.blogspot.com.es/
Ihre
Es ist der 21. Januar 2006, der Tag an dem die Sonne in den Wassermann wandert. Ich bin deprimiert und steige auf einen Berg. Dort verspreche ich mir: „Ab jetzt werde ich ein glückliches Leben führen. Ich kümmere mich nicht mehr darum, was andere Leute sagen.“ Als ich zurückkomme, fühle ich mich stark.
Sein Name ist Raphael. Er ist Franzose. Er wartet in seinem Auto und gibt vor, dass das ein Zufall ist. Wir kennen uns vom Sehen, da wir im selben Dorf auf dem spanischen Festland leben. Er bietet mir an, mich nach Hause zu fahren. Ich wohne um die Ecke. Wir sitzen im Auto und unterhalten uns eine halbe Stunde. Ich erzähle ihm, wie wundervoll Ibiza ist und dass ich dahin zurück will. Wir sind wie zwei neugierige Kinder, die sich zum ersten Mal begegnen. Wir verabreden uns für den gleichen Abend in einem Club. Er spielt dort Didgeridoo und Drums. Den ganzen Tag über fühle ich mich wie getragen.
Wir tanzen ausgelassen und sind vergnügt. Unser Heimweg geht in verschiedene Richtungen. Keiner traut sich zu fragen: „Willst du mit mir gehen?“. Deshalb geht jeder seiner Wege, obwohl wir eigentlich zusammen bleiben wollen. In der nächsten Nacht treffen wir uns wieder in der Bar. Dieses Mal gehe ich mit zu ihm. Wir haben etwas Alkohol getrunken und landen im Bett. Am nächsten Morgen fühle ich mich grauenhaft. Ich mag ihn wirklich und wollte nicht schnurstracks in sein Bett hüpfen. Ich bereue das und schäme mich. Ich will ihn nie wieder sehen. Aber tags drauf besteht er darauf, mich bei meinen Besorgungen zu begleiten. So beginnt unsere Beziehung.
Raphael ist ein ganz besonderer Mensch. Er ist voller Träume und malt sich die Zukunft aus. Er flüstert mir zu: „Auf dich habe ich mein Leben lang gewartet.“ Er hat immer eine Vorstellung gehabt von jemandem, der so aussieht wie ich. Als er mich sieht, ist ihm sofort klar: „Ich habe sie gefunden!“
Wo immer er erscheint, bringt er den Menschen Licht. Wenn er als Magier auftritt, hypnotisiert er die Leute mit seinem Charisma. Es ist fast, als sei er nicht von dieser Welt.
Mit ihm habe ich eine Liebe entdeckt, von der ich vorher nur geträumt hatte. Raphael sieht mich als Frau und behandelt mich wie eine Göttin. Er bewundert mich.
Er liebt sein Motorrad! Es ist eine riesige, schwarze Maschine. Spontan sage ich: „Ich hasse das Ding!“ Trotzdem machen wir gemeinsame Ausflüge. Jedes Mal, wenn ich die Maschine besteige, fühle ich mich bedroht. Er versteht das überhaupt nicht. „Du übertreibst!“
Mit ihm ist jeder Tag eine Überraschung. Er steckt voller Ideen, erfindet dauernd etwas. Raphael ist ein Genie. Er zeigt mir, dass alles möglich ist. Dass du alles kreieren kannst, was du haben möchtest.
Ich lerne eine Menge von ihm. „Das Unmögliche existiert nicht. Das Leben ist magisch. Du musst nur daran glauben.“ Er zeigt mir, was ich früher nicht sehen konnte: Ich kann mein Leben gestalten! Er ist der Beweis dafür, dass Träume wahr werden können.
Im Sommer wollen wir nach Ibiza. Raphael bereitet alles vor für den Umzug. Hindernisse tauchen auf: Er will einen Anhänger kaufen, um das Motorrad zu überführen und findet keinen passenden. Dann fährt er mit der Maschine auf einer Landstraße. Plötzlich springt eine Katze in den Weg. Er weicht ihr aus und überschlägt sich. Zum Glück ist ihm nichts passiert. Nur das Motorrad ist beschädigt und er bringt es in eine Werkstatt in Valencia.
Ich bin erleichtert, dass wir nun ohne dieses Monster nach Ibiza gehen. Es ist Ende Mai. Wir möchten ein Haus auf dem Land. Alle auf der Insel sagen: „Jetzt ein Haus finden? Das ist unmöglich.“ Raphael ist zuversichtlich: „Wir werden eins finden!“ Wir gehen von Tür zu Tür und fragen die Leute. Dann bekommen wir unser Traumhaus mit einem fantastischen Blick, direkt am Meer.
Unsere Beziehung wird immer fester. Ich bemerke, wie ich immer mehr uns liebe, nicht nur ihn. Für mich ist das eine neue Erfahrung. Eine Partnerschaft kann so großartig und so poetisch sein! Er führt mich in seine Zauberkunst ein. Wir planen, dass ich seine Assistentin werde und wir gemeinsame Vorstellungen geben. Wow, mein Leben ist jetzt in Ordnung!
Inzwischen hat Raphael das reparierte Motorrad aus Valencia geholt. Es ist Juni, die Straßen voll und er besteht darauf mit dem Motorrad, statt mit dem Auto zu fahren. Ich gebe nach. Jedes Mal, wenn ich mich hinter ihm auf die Maschine setze, zuckt ein kurzes Bild von einem Unfall durch meinen Kopf. Ich bin überrascht und versuche die Bilder zu vertreiben. Eines Abends möchte er unbedingt, dass ich ihn zu einem Auftritt begleite. Er ist außergewöhnlich aufgeregt. Ich kann ihn mit meiner Anwesenheit beruhigen. Während er seine Kunststücke zeigt, unterhalte ich mich mit dem Barmann. Der meint: „Was seid ihr für ein schönes Paar. Seid vorsichtig! Wenn Paare nach Ibiza kommen, trennen sie sich normalerweise. Das ist mir auch passiert.“ Ich habe von diesem Mythos gehört. Wenn zwei gemeinsam auf diese Insel kommen, trennen sie sich. Wenn man hier auf der Insel zusammen kommt, soll das hingegen ewig halten. Auf dem Rückweg erzähle ich Raphael von diesem Gespräch. Er wird ärgerlich, lässt seine Sachen fallen und fasst mich beim Arm.
„Weronika, ich sage es jetzt zum letzten Mal. Merke es dir gut: Es muss schon etwas wirklich Schreckliches passieren, damit wir uns trennen! Wir werden immer zusammen bleiben.“ „Ok, ok, ich werde dieses Thema nicht mehr ansprechen“, entgegne ich ihm.
Danach gehen wir noch tanzen. Alle Leute gehen schon und wir tanzen immer noch. „Ich werde dich immer lieben.“
„Wir werden immer zusammen sein.“
„Ich bin so voller Liebe.“
Es ist wie ein starkes Band zwischen unseren Seelen. Es fühlt sich an, als würden wir gerade heiraten.
***
21. Juni 2006
Wir wollen in ein Internetcafé. Wir nehmen unsere Laptops und fahren in die Stadt. Auf dem Weg nach Hause ist sehr viel Verkehr auf der Straße. Raphael beschleunigt und überholt die Autos. Er ist schnell, aber innerhalb der erlaubten Geschwindigkeit. Ich schaue auf den Horizont und hänge meinen Gedanken nach. Plötzlich fühle ich ein Schütteln. Ich schaue auf die Straße und sehe ein rotes Auto sehr nahe. In diesem Moment weiß ich: „Das war es!“ Ich fliege 15 Meter weit und lande in einer Palme.
Raphaels Kopf schlägt gegen das linke Autolicht und er bricht sich das Genick. Er ist sofort tot. Sie bringen mich mit mehreren Knochenbrüchen und weiteren Verletzungen auf die Intensivstation des Insel-Krankenhauses. Keiner erzählt mir etwas von Raphael. Erst als ich die Intensivstation verlassen darf, sagt mir mein bester Freund, dass Raphael tot ist. „Was für ein geschmackloser Witz!“
Zum Glück bin ich vollgepumpt mit Schmerzmitteln. Das hilft. Ich bin sehr dankbar, dass ich sechs Wochen im Krankenhaus bleiben muss. Ich erlebe diese Zeit gleichzeitig als schmerzhaft und sehr schön, reich an Geschenken.
Ich betrachte meine Wunden, die gut verheilen. Je besser sie verheilen, desto näher bin ich der Entlassung. Aber ich will nicht raus. Ich will nicht ohne Raphael ins Leben zurückgehen. Ich habe Angst und schaue auf meine Hände, die seine Hände vermissen. Ich will meine Hände nicht sehen, ich will mich nicht berühren. Das tut weh.
Letztlich finde ich die Liebe zu mir selbst. Ich erinnere mich an den Moment, als ich nach zwei Wochen zum ersten Mal versuche, mit den Krücken zu laufen. Ich sehe mein Bild im Badezimmerspiegel und weine vor Liebe. „Diese Frau, ich liebe sie so sehr!“ Es ist ein plötzlicher Ausbruch von Liebe. Unglaublich! „Ich liebe dich, wow!“
Ich merke, dass es das Wichtigste ist, gesund zu sein, für meine Gesundheit zu kämpfen. Was mir außerdem hilft sind die vielen Besucher. Meine Mutter ist direkt nach dem Unfall aus Polen angereist. Wir zählen ungefähr sieben Besucher täglich. Immer andere Leute. Sie kommen mit Instrumenten, um Musik zu spielen. Sie geben mir Massagen, verzieren meinen Körper mit Henna-Tattoos, bringen makrobiotisches Essen. Alles was du dir nur vorstellen kannst. Ich bin so dankbar, fühle mich so gesegnet! Ich kann es kaum glauben. Manchmal denke ich, es ist Raphaels Energie. Ich fühle ihn hier.
Im Krankenzimmer habe ich einen kleinen Altar aufgebaut mit Raphaels Foto, Blumen und Rauchwerk. Die Krankenschwestern kommen oft und fragen mich Dinge über das Heilen. Wir lachen viel: Das sieht aus als würde ich sie zu einer Konsultation empfangen.
Während meine Mutter da ist, nehme ich mich zusammen. Nachdem sie nach Polen zurück fährt, fühle ich mich sehr allein. Aber wieder geschehen magische Dinge: Ich höre ständig Raphaels Stimme auf Französisch zu mir sagen: „Weronika, mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut. Es wird alles perfekt sein. Alles ist gut. Ich liebe dich mehr als alles andere.“ Eines Tages sitze ich im Wartezimmer der Klinik zu einer Nachkontrolle. Ich spreche in Gedanken mit Raphael und bitte ihn um Hilfe bei einigen Problemen. Da klingelt das Telefon meiner Sitznachbarin. Der Klingelton ist die Melodie, die Raphael bei seinen Auftritten gespielt hat. Die Frau geht ans Telefon und sagt: „Hola, hola?“. Niemand ist am anderen Ende. Beim nächsten Arztbesuch sitzt Frau wieder da und ihr Telefon klingelt wieder. Es ist ein anderer Klingelton und dieses Mal ist tatsächlich jemand in der Leitung. Das ist wirklich verrückt. Ein anderes Mal habe ich eine Verabredung. Ich soll um 8 Uhr morgens aufstehen. Mein Wecker klingelt nicht. Was passiert? Raphaels Foto fällt auf mein Gesicht, genau in dem Moment, als der Wecker klingeln soll!
Das größte Geschenk, das ich durch Raphael erhalten habe ist der Glaube an die Magie des Lebens!
Weronika
Ich halte einen Vortrag bei einer großen Firma in Houston. Und da ist dieses Mädchen. Sie verhält sich, als würde sie denken: „Was ist das für ein Idiot?“
Am Ende meiner Rede steht sie abrupt auf und stolziert aus dem Raum. Das ist wirklich unhöflich, aber ich denke: „Sie mag mich!“ Ich weiß, dass es so ist. Sie will nur meine Aufmerksamkeit auf sich lenken.
In der Pause im Foyer stelle ich mich hinter sie. Ich bin kein Heiler, aber ich kann Energie bewegen und fühle Hitze in meinen Händen. Sie dreht sich neugierig um, um zu sehen, was da gerade passiert. Später sagt Linda: „In diesem Moment dachte ich nur, dass ich für den Rest meines Lebens in dieser Energie sein wollte.“
Es stellt sich heraus, dass diese Frau eine Libido hat wie ein sechzehnjähriger Junge. Sie will es überall und oft. Mehr, besser, anders. Ich fühle mich wie gestorben und im Muschi-Himmel. Heilige Scheiße, da ist eine Frau, die sogar mehr Sex will als ich! Also ständig. Gleichzeitig ist sie fies, zickig und tyrannisch, aber ich sehe das nicht. Alles, was ich will ist Sex mit ihr.
Linda mag Geld und ich verdiene mehr Geld für sie, als sie es sich jemals erträumt hat. Liebe und Sex ist für einen Mann ein und dieselbe Sache, so wie für die Frau Liebe und Geld das Gleiche ist. Nur dass eine Frau dir das nie sagen wird.
Der Sex mit ihr ist großartig, unglaublich vertraut. Mein Herz geht da direkt mit. Ich bin ihr lebenslänglich verschrieben. Ich werde sie nie verlassen. Ich gehöre ihr, komme, was da wolle und so heiraten wir. Mit jedem Kind, das geboren wird, schwingt das ganze Haus in der Leidenschaft unserer Verbindung.
Diesen Sommer lernte ich jemanden kennen. Ich weiß nicht, ob es Liebe war, aber wir hatten eine schöne Verbindung. Michael war sehr einfühlsam und wir waren gleich vertraut miteinander. Er machte mir Geschenke und lud mich zum Abendessen ein. Es war eine nette, romantische Zeit. Er widmete mir sogar den Song „No ordinary love“ von Sade.
Obwohl diese Liebschaft nur zwei Monate dauerte, war es von Anfang an großartig und wir sind immer noch gute Freunde. Ich mag diese Art von Beziehung, wenn später eine Freundschaft bleibt. Es ist schön zu wissen, er möchte das Beste für mich und ich möchte das Beste für ihn. Letzte Nacht habe ich Carlo getroffen, mit dem ich vor einem halben Jahr zusammen war. Er wollte mich wieder sehen und wir haben gerade eine sehr angenehme Zeit miteinander. Alle Männer, die ich mag und mit denen ich intim werde sind meine große Liebe. Sie öffnen ihr Herz, wenn ich sie anerkenne und sie spüren, dass ich es ehrlich meine. Es ist nicht nur Sex, es wird mir warm ums Herz.
Eines Tages treffe ich vielleicht DIE eine große Liebe, aber momentan liebe ich alle Männer, mit denen ich zusammen bin.
Melanie
Dienstag um 16 Uhr lande ich in Houston. Mittwochnachmittag gehe ich zu einer Visitenkartenparty, die ich in Facebook entdeckt habe. Dort treffe ich Robert.
Die Veranstaltung findet in einer Restaurant-Bar statt. Ich sehe jede Menge Männer in Anzügen und Krawatten. Es gibt nur wenige Frauen. Ich fühle mich ein bisschen unwohl. Obwohl ich Männer mag, fühle ich mich eingeschüchtert.
Ich habe mir vorgenommen, mindestens drei Menschen kennen zu lernen. Ich treffe mehr. Viele Männer kommen auf mich zu. Sie fragen nach meiner Visitenkarte, geben mir ihre und wir unterhalten uns ein wenig. Dann geselle ich mich zu einer gemischten Gruppe an einem Stehtisch.
Meine Augen wandern umher. Da fällt mir plötzlich dieser Mann auf, der in ein paar Metern Entfernung mit einer Frau spricht. Wir schauen uns kurz in die Augen. Ich mag ihn von der ersten Sekunde an. Er sieht nett aus, ist groß und trägt einen modischen Blazer. Er wirkt ruhig und überlegen. Sofort sehe ich einen Ring an seinem Finger und überlege: „Ist das ein Ehering, oder ein Collegering? - Es könnte ein Collegering sein.“
Ich bin neugierig und beschließe, zu ihm zu gehen. Zu meiner Überraschung unterbricht er in diesem Moment die Konversation mit seiner Gesprächspartnerin und kommt zu mir. Er übernimmt sofort das Gespräch am Tisch. Ich werde immer aufgeregter.
Auf meine neuen Bekannten am Tisch geht er gar nicht ein, obwohl ich ihn vorstelle. Er ist nur an mir interessiert. Er fragt mich jede Menge persönliche Sachen und beginnt mit mir zu flirten. Auf einmal nähert er sich und will mir einen Kuss geben. „Halt, das hier ist ein Geschäftstreffen!“ Ich wehre ihn ab. Hat er schon ein paar Drinks genommen? Er ist überhaupt nicht in Businesslaune und schlägt vor: „Diese Veranstaltung hier ist geschäftlich. Lass uns in eine andere Bar gehen.“