Millie Mutig, Super-Agentin - In eiskalter Mission - Jennifer Bell - E-Book

Millie Mutig, Super-Agentin - In eiskalter Mission E-Book

Jennifer Bell

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Beschreibung

Gefahr im ewigen Eis

SUPER - so heißt die Geheimorganisation, die weltweit für die Rettung bedrohter Tiere und Pflanzen sorgt. Eines der erfolgreichsten Agenten-Teams: Millie Mutig und ihr Partner Attenborough.

Die Tierschutz-Agentur SUPER erhält einen Notruf von ihrem Außenposten in der Antarktis! Millie Mutig und ihr treuer Gefährte, das Rüsselhündchen Attie, brechen sofort auf, um das Rätsel zu lösen: Was ist die Ursache der Erdstöße, die die Forschungsstation erschüttern? Und warum verhalten sich die Adelie-Pinguine in letzter Zeit so merkwürdig? Ein aufregendes Abenteuer im ewigen Eis beginnt!

Band 1 : Millie Mutig- Superagentin - S.O.S. Urwald in Gefahr

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Seitenzahl: 87

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Aus dem Englischen übersetzt von Birgit Franz Illustrationen von Julia Christians

Für CharlotteJ. B.Für Ida, meine kleine, perfekte TyranninA. L.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.© für die deutschsprachige Ausgabe 2022

cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Text © 2020 Jennifer Bell und Alice Lickens

Veröffentlicht in Zusammenarbeit mit Walker Books Limited, London SE11 5HJ. Alle Rechte vorbehalten.

Die Originalausgabe erschien 2020 unter dem Titel

„Agents of the Wild – Operation Icebeak“ bei

Walker Books, London

Redaktion: Heike Brillmann-Ede

Umschlaggestaltung: Sebastian Maiwind

Umschlagillustration: Julia Christians

ck · Herstellung: bo

Satz und Reproduktion: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-28481-7V001www.cbj-verlag.de

PROLOG

Als Millie Mutig bei ihrem Onkel Donald einzog, hatte er ihr strikt verboten, ein Haustier zu halten, egal welches. Er weigerte sich, ihrem mehr als vernünftigen Vorschlag zuzustimmen, in einem der leer stehenden Räume der 26-Zimmer-Wohnung eine Auffangstation für verletzte und aus dem Nest gefallene Vögel einzurichten.

Millie lag es im Blut, sich für die Natur einzusetzen. Ihre verstorbenen Eltern (die berühmten Botaniker Ranulph und Azalea Mutig) hatten ihr alles über sie beigebracht, was wichtig war. Alles, was sie wusste: wie man das Nest eines roten Pieperwaldsängers reparierte, mit welcher Feigenart man Bulmers Fruchtfledermäuse fütterte oder wie man Rostpilz wirksam bekämpfte.

Donald interessierte solche Sachen überhaupt nicht.

„Die geht bloß ein“, hatte er zu Millie gesagt, als sie ihm einmal zum Geburtstag einen Blumentopf mit einer Hortensie geschenkt hatte. „Außerdem habe ich in der Küche für so was keinen Platz. Ich will eine neue Kaffeemaschine.“

Seitdem schenkte sie ihm zu jedem Geburtstag eine Krawatte. Das war fairer gegenüber den Pflanzen.

Aber jetzt hatte Millie ein Geheimnis.

Unter ihrem Bett lag, versteckt hinter einem Tablett mit den Setzlingen einer seltenen Aloe-Vera-Pflanze, die sie über den Winter aufgezogen hatte, eine sorgfältig zusammengefaltete Uniform. Das Material war wasserdicht, feuerfest und sicher gegen Moskitostiche. An der Brusttasche steckte ein kleiner Anstecker mit der Aufschrift SUPER.

„SUPER? Was soll das sein?“, willst du wissen. „Nie gehört?“, sagst du.

Kein Wunder, kannst du auch gar nicht. Denn SUPER ist die Organisation für Schutz und Protektion exponierter, rarer Arten. Sie ist TOP SECRET!

Und vermutlich hast du auch noch nie von der Sparklemuffin Pfauenspinne gehört.

Oder vom Kleinen Gürtelmull.

Oder von der Seefledermaus.

Kein Wunder, denn sie sind extrem selten. Und diese seltenen Arten versucht SUPER, zu schützen und zu retten.

Millie hatte bei ihrer Arbeit für SUPER viele erstaunliche Pflanzen und Tiere gesehen. Aber sie war immer noch am Lernen und hatte bislang nur eine eigene Mission abgeschlossen. Mittlerweile war sie eine feste Außendienstagentin und arbeitete mit Attie zusammen, ihrem Partner – einem ernsthaft beeindruckenden und beeindruckend ernsthaften Rüsselhündchen.

Immer wenn Millie mit ihrem Finger über die Anstecknadel auf ihrer Uniform strich, dachte sie daran, dass sie jetzt Teil von etwas Größerem war, Teil von etwas, zu dem auch ihre Eltern – die ebenfalls SUPER-Agenten gewesen waren – gehört hatten. Sie wusste, dass Attie und sie dazu beitragen konnten, die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen, wie zuvor ihre Eltern. Und sie wusste, dass ihre Eltern stolz auf sie gewesen wären.

Deshalb kroch Millie jeden Morgen unter ihr Bett, um nach ihrer Uniform zu sehen, wild entschlossen, allzeit für den Moment bereit zu sein, in dem ein Anruf von SUPER kommen würde …

Aus der Küche drangen seltsame Geräusche. Millie fuhr senkrecht im Bett hoch. Ihr war klar, dass es weit nach Mitternacht war und Onkel Donald schon seit Stunden fest schlief. Sie lauschte aufmerksam auf das gedämpfte Knarren und Kratzen. Es hörte sich an, als würde jemand etwas suchen und dabei die Schränke durchwühlen.

Sie wurde neugieriger. Millie schlüpfte in ihre Hausschuhe, die wie puschelige Igel aussahen, tapste leise aus ihrem Zimmer und schlich vorsichtig den Flur entlang zur Küche. Gewohnheitsmäßig schaute sie in den Abfalleimer. Ihr Onkel hatte die Zeitung vom gestrigen Tag schon wieder in den falschen Abfall gestopft. Also fischte sie diese heraus und steckte sie in den Papiermüll. Dabei fiel ihr die Schlagzeile auf der Titelseite auf: GEHEIMNISVOLLE BEBEN IN DER SCOTIASEE. Die Scotia- oder Südantillensee lag, wie Millie wusste, an der südlichsten Spitze von Südamerika. Sie hoffte, dass es den Tieren gut ging und dass sie die Beben wohlbehalten überstanden hatten.

Auf Zehenspitzen schlich sie an der Tür zum Schlafzimmer des schnarchenden Onkel Donald vorbei in die schummerige Küche, wo sie sofort den Grund für den ganzen Lärm entdeckte. Es war der Kühlschrank.

Genauer gesagt rumorte etwas im Inneren des Kühlschranks.

Ohne zu zögern zog Millie am Griff und öffnete die Tür.

Auf der Butterdose stand ein kleines, vierbeiniges Tier mit einer langen Nase. Das Fell war am Kopf so rot wie eine Chilischote. Der Rest war kohlrabenschwarz – mit Ausnahme von zwei weißen Augenringen. Es sah aus, als würde das Tier eine Brille tragen.

„Attie!“, rief Millie überrascht. Selbst an dem ungewöhnlichen Ort, an dem sie ihn gefunden hatte, war ihr SUPER-Agentenpartner leicht zu erkennen.

Er trug einen gut gebügelten eisblauen SUPER-Overall mit einer langen gefütterten Tasche für seinen Schwanz, eingearbeiteten Handschuhen und einer Kapuze mit einem durchsichtigen Schutzschild.

„Was machst du da?“

Atties Schnurrhaare zitterten. „Ich versuche, den Geheimgang hinter diesem Kühlschrank zu öffnen, aber wie sich herausstellt, ist das schwieriger als gedacht.“ Ein Lämpchen leuchtete an der SUPER-Kommunikationsnadel auf, die an seiner obersten Tasche befestigt war und mit deren Hilfe Millie verstehen konnte, was er sagte. „SUPER hat ihn vor ein paar Wochen eingerichtet.“

„Einen Geheimgang?“ Millie wusste, dass die Organisation geheime Tunnel und Operationsbasen auf der ganzen Welt hatte, aber sie hatte nicht erwartet, einen Geheimgang in Onkel Donalds Wohnung zu finden.

„Es gibt einen Code, der den Zugang zur Wand direkt hinter dem Kühlschrank öffnet“, erklärte Attie und schob die bunten Trauben, die in einer Schüssel lagen, hin und her. „Ich erinnere mich nur nicht …“ Ein lautes Klicken war zu hören. „Ah, geknackt! Rot, Rot, Grün, Rot, Grün, Grün. Ich hätte es wissen müssen.“

Es gab einen geheimen Weintrauben-Code? Millie versuchte, ihn sich sofort zu merken, während die Rückseite des Kühlschranks zur Seite glitt und in der dahinterliegenden Wand ein dunkler Gang zu erkennen war. Ein Schwall kalter Luft schlug ihr entgegen, die nach feuchter Erde roch.

„Wohin führt er?“

„Zu einer unterirdischen Ausrüstungsbasis von SUPER am anderen Ende der Stadt“, antwortete Attie und rückte die Trauben wieder in ihre ursprüngliche Position. „Wir haben einen Auftrag für unsere zweite Mission und sollen uns so schnell wie möglich dort einfinden.“

Unsere zweite Mission! Millie zog blitzschnell ihre „Feldnotizen“ und einen frisch gespitzten Bleistift aus ihrer Pyjamahose – beides hatte sie immer und jederzeit dabei.

„Was wissen wir denn schon?“, fragte sie und schlug eine leere Seite auf.

In diesem Moment tauchte ein Schimpanse aus dem Geheimgang auf, der einen identischen Pyjama und genau die gleichen Igelhausschuhe wie Millie trug. Er kletterte in den Kühlschrank hinein und drückte sich an Attie vorbei. Dabei griff er sich eines von Onkel Donalds Fertiggerichten und sprang durch die offene Tür wieder heraus. Geschickt landete er auf dem Küchenfußboden.

„Ralph!“ Millie umarmte ihn vorsichtig, damit sie ihn nicht mit ihrem Bleistift pikste. Seit damals, als er während ihres SUPER-Trainings ihren Doppelgänger gespielt hatte, war er ihr ans Herz gewachsen. Ralph war darauf trainiert, dass man immer nur seinen Rücken sah, und er war so gut darin vorzutäuschen, Millie zu sein, dass Onkel Donald der Unterschied nie aufgefallen war.

Ralph strahlte sie an, verließ die Küche und schlurfte schwerfällig, mit dem Fertiggericht unter seinem Arm, Richtung Millies Schlafzimmer.

„Der hat es aber eilig“, kommentierte Attie. Er schichtete den Inhalt des Kühlschranks um, damit Millie genug Platz hatte, um auch hineinzuklettern. „In ein paar Minuten läuft im Fernsehen ein Dokumentarfilm von Zillie Messerscharf. Ralph ist ein großer Fan von ihr.“

Millie hörte die kleine Enttäuschung in Atties Stimme. Sie wusste, dass Zillie Messerscharf auch seine liebste Tierexpertin war und bereits mehrere Preise für ihre Beobachtungen über die am meisten bedrohten Vogelarten der Welt gewonnen hatte.

Das Rüsselhündchen griff nach einem Behälter mit Bananenscheiben (eine der Zutaten für sein Lieblingssandwich mit Kürbiskernen und gebratenen Bananen) und hüpfte in den Geheimgang.

Millie steckte ihr „Feldjournal“ und ihren Bleistift in die Tasche zurück und krabbelte ihm hinterher.

Der staubige gemauerte Tunnel war so düster, dass Millie nicht sehen konnte, wo er zu Ende war. Aber bereits nach ein paar Metern stoppte Attie neben einem großen Loch im Tunnelboden. Je tiefer das Loch wurde, desto kleiner schien es zu werden.

„Dieser Hochgeschwindigkeitstrichter bringt uns direkt zur Ausstattungsbasis“, erklärte er. Sein Schwanz zitterte nervös, als er am Rand des Trichters balancierte. „Wir sehen uns gleich unten.“

Mit der Eleganz eines Eisvogels stürzte er sich kopfüber in die Öffnung. Er schlitterte auf dem Bauch nach unten, drehte sich dabei wie ein Kreisel und verschwand in der Tiefe.

Millie setzte sich an den Rand des Abgrunds und ließ ihre Beine über die Kante baumeln. Sie versuchte, ihre Angst in den Griff zu bekommen. Sie stand vor einer wichtigen Aufgabe für SUPER. Da durfte sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Also stieß sie sich mit beiden Händen ab, rutschte los, kreiselte um ihre eigene Achse und stürzte ebenfalls in die Dunkelheit.

„Attie-e-e!“, schrie sie, während sie durch den Trichter sauste. „Wohin faaaahren wiiir?“

Aus der Ferne hörte sie seine Antwort.

„Ant-ark-tiiiis!“

Millie erschrak. Hatte sie richtig gehört?

Dann war der Tunnel auch schon zu Ende, und sie landete auf einer weichen Strohmatte, die in der Ecke einer großen Höhle lag.

„Hast du gerade Antarktis gesagt?“, fragte sie keuchend. Ihre Eltern hatten einmal an einer Expedition zum Südpol teilgenommen, um die Antarktische Schmiele, die einzige dort heimische Samenpflanzenart, zu untersuchen. Als sie wieder zu Hause waren, hatten sie Millie Geschichten von einer schier endlosen weißen Wildnis erzählt, die allen Tieren eine Heimat bot, die sich an diese harte Umwelt angepasst hatten. Es war unglaublich gewesen.