Mit Permakultur zum Ernteglück - Kerstin Rüth - E-Book
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Mit Permakultur zum Ernteglück E-Book

Kerstin Rüth

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Beschreibung

Ökologie, Nachhaltigkeit und Regionalität - mit Permakultur zum Ernteglück! Obst und Gemüse naturbelassen selbst anbauen, Honig und Eier tierfreundlich selbst erzeugen, das alles verbinden Kerstin und Ralf Rüth in ihrem Permakultur-Projekt "MellaLand" im Chiemgau und versorgen damit seit Jahren eine Vielzahl an regionalen Kunden aus Spitzengastronomie, Hotelgewerbe und Einzelhandel. Dabei liegt ihnen nicht nur die Qualität und Regionalität ihrer Erzeugnisse am Herzen, sondern vor allem ein nachhaltiger und rücksichtsvoller Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. In diesem Buch teilen die Autoren ihren ganzen Wissensschatz rund um eine Anbaumethode, die die Bedürfnisse von Menschen, Tieren und der Natur in Einklang miteinander bringt. - Mit der MellaLand-Methode zur nachhaltigen Selbstversorgung - Alte und regionale Obst- und Gemüsesorten wiederentdecken und anbauen - Große Vielfalt: Obst, Gemüse, Honig und Eier selbst erzeugen - Zahlreiche Praxistipps zum Gärtnern das ganze Jahr - Detaillierte Step-Anleitungen und viele inspirierende Fotos Finden auch Sie mit der MellaLand-Methode zu Ihrem ganz persönlichen Ernteglück! 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 221

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Impressum

© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

BLV ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.blv.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Judith Starck, Susanne Kronester-Ritter

Lektorat: Judith Starck

Bildredaktion: Judith Starck

Korrektorat: Andrea Lazarovici

Umschlaggestaltung und Layout: kral & kral design, Dießen a. Ammersee

eBook-Herstellung: Behzad Terrah

ISBN 978-3-96747-090-1

1. Auflage 2022

Bildnachweis

Illustrationen: Alamy; Gisela Rüger; Klaus Schmerfeld; Quagga Illustrations; shutterstock; Bright_Design; Angry-Brush; Kornleva; NataLima

Fotos: Inge Ofenstein; Rüth; shutterstock; alicja neumiler; Arigato; NadiaMikushova; nnattallii

Syndication: www.seasons.agency

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GRÄFE UND UNZER Verlag Grillparzerstraße 12 81675 Münchenwww.graefe-und-unzer.de

Wichtiger Hinweis

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, eine Haftung übernehmen.

 

»Es ist nicht genug, zu wissen,

man muss auch anwenden;

es ist nicht genug, zu wollen,

man muss es auch tun.«

 

Johann Wolfgang von Goethe

IN ANDENKEN

an unsere viel zu früh verstorbene Tochter Melanie haben wir unseren Permakulturgarten MellaLand genannt. Es liegt uns am Herzen, dass ihr Fleiß und ihre Liebe zu diesem Grundstück bewahrt und geehrt werden.

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 

Themen wie Nachhaltigkeit, der Schutz des Klimas, der Erde und der Ressourcen sind in der heutigen Zeit wichtig in der Politik, den Medien und generell für die nächste Generation. Viele reden, gehen auf Demonstrationen und fordern neue Wege.

 

Ein Blick zurück in die Zeit vor der Industrialisierung zeigt, dass die Generationen Anfang des 19. Jahrhunderts bereits eine perfekte Permakultur lebten. Sie mussten auf ihre Ressourcen achten und auf relativ kleiner landwirtschaftlicher Fläche alle notwendigen Nahrungs- oder Hilfsmittel produzieren. Erst ab den 70er-Jahren wandelte sich die Welt nach und nach zu mehr Konsum und Verschwendungssucht.

 

Wollen wir die Welt tatsächlich nachhaltig verbessern, bedeutet das ein Umdenken in allen Lebensbereichen – vom Urlaubsverhalten oder aufwendigen Hobbys über den Fleischkonsum bis hin zu dem ständigen Drang nach neuen Autos oder neuer Kleidung. Wir verurteilen das nicht, sondern möchten dazu anregen, dabei das »wie viel« und »wie oft« zu hinterfragen. Kinder sollten unserer Meinung nach wieder mehr in und von der Natur lernen, statt am Computer zu sitzen, und jede Schule sollte einen Garten mit Bienen haben, um den Biologieunterricht lebendig zu gestalten. Ein »einfach nur so weiter«, ohne den Bewusstseinswandel, wird nichts nachhaltig verändern.

 

Wir leben nach alten Traditionen, für uns ist das eine modern interpretierte, gelebte Permakultur. Mit unserem Permakulturprojekt MellaLand und unserem Handeln ist es uns gelungen, schon viele Menschen zu motivieren – mit diesem Buch werden es hoffentlich noch viele mehr. Das wünschen wir uns.

 

Kerstin und Ralf Rüth mit Familie

 

Vom Traum zur Wirklichkeit – wie MellaLand entstand

Gesunde Nahrungsmittel selbst anbauen, und das im Einklang mit der Natur und ganz ohne künstliche Hilfsmittel − dieser Wunsch wurde am Samerberg Realität.

Wie alles begann

Jahr für Jahr gewachsen

 

Wir haben damals unbekümmert drauflosgelegt und durch unsere Erfahrungen ständig dazugelernt. Nach dem Kauf war unser Grundstück einfach nur Grünland und Wiese. Damit wir die schräge Fläche gut und wirtschaftlich bearbeiten konnten, errichteten wir am Anfang zuerst Strukturen wie Beete und Wege.

Anfänglich wollten wir das Gelände nach und nach umgestalten. Wegen der notwendigen Privilegierung (siehe >

Gemüse in bester Gesellschaft

Von Frühling bis Herbst sind die Beete auf MellaLand prall gefüllt mit vielen verschiedenen, schmackhaften Kräutern und Gemüsen.

Beete planen und anlegen

Ob im Bodenbeet oder im Hochbeet, ungeschützt im Freiland oder unterm Dach, kriechend oder rankend – es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Gemüse und Kräuter kultivieren kann. Daraus resultieren verschiedene Beetgestaltungen, die ein gutes Gedeihen ermöglichen. Lassen Sie sich durch unsere Beispiele inspirieren und finden dann das Passende für sich und Ihr Grundstück heraus.

WISSEN UND BEOBACHTEN

Obwohl wir nun schon seit über fünf Jahren auf unserem Grundstück Gemüse, Kräuter und Obst anbauen, sind wir noch lange nicht am Ende des Wegs der Erkenntnis angelangt. Manches funktioniert gut, manches weniger gut oder überhaupt nicht. Oft genug wissen wir nicht, warum das so ist, oder wir erkennen es erst im Nachhinein. Es gibt so viele Arten und es ist ein ewiges Lernen. Jedenfalls haben wir uns bisher nicht davon abhalten lassen, dass wir nicht alles wissen, sondern sind unseren Weg gegangen. Und dazu möchten wir auch Sie, die Leserinnen und Leser unseres Buchs, auffordern. Man kann sich Wissen und gärtnerische Grundlagen aneignen und damit den stabilen Grundstock legen. Das Ganze sollte aber nicht statisch gesehen werden. Genauso wichtig ist es, aufmerksam hinzuschauen, wahrzunehmen und zu beobachten, was der Platz braucht und welche Nachbarschaft passt. Wir glauben auch, dass jeder Mensch dieses alte Wissen in sich trägt.

Auf der zweiten Terrasse befindet sich ein Bodenbeet, an der oberen Kante schließen sich Hochbeete, ein Obstspalier sowie Stelzenbeete an.

Verbindung zwischen Mensch und Pflanze

Das ureigene Wissen in uns ist unser persönlicher Fingerabdruck. Alles, was wir selbst anbauen –Obst, Gemüse, Kräuter –, bekommt unseren persönlichen Fingerabdruck, denn durch unser Tun gehen wir eine Verbindung mit der Pflanzenseele ein. Dabei entsteht ein »unsichtbares Band« – vom Samen zum Wachsen zum Sein. Der Samen schafft durch unsere Hand eine Verbindung zu dem Platz und all seinen Wesenheiten. Und wie bei allem im Leben gilt es zu verstehen und zu erkennen, was an dem Platz war, was ist und was sein darf.

Wir wagen auch zu behaupten, dass die Pflanze weiß, was wir brauchen, um wieder heil zu sein. Während wir unsere Pflanzen gießen und begleiten, gehen wir in Kontakt mit ihrem Wesen. Es liegt in unseren Händen, welches Heilmittel entstehen darf. Wie spannend ist es zu sehen, welche Pflanzen uns begegnen, wenn wir traurig oder glücklich sind. Kartoffeln zum Beispiel haben eine Wesenheit in sich, es sind »Nacht-Schattengewächse«. Wir Menschen leben auch oft in unserem Schatten. Unsere Mitmenschen und auch wir selbst übersehen uns oder wir werden nicht wahrgenommen. Wir glauben, wenn wir Kartoffeln pflanzen, auf sie achten und schauen, dass es ihnen gut geht, können sie im Menschen etwas heilen lassen, beispielsweise Erlebnisse, bei denen wir im Schatten verschwunden sind. Die Pflanze ist der beste Zuhörer und wandelt alles in Sauerstoff um. Erfahren wir dann von den Kartoffeln das Geschenk des Erntens und des Zubereitens, wird es unsere Seele heilen. Das nennen wir Seelennahrung und Heilung. Wir haben gesät, Obst und Gemüse mit Liebe aufgezogen und geerntet. Es ging durch unsere Hände oder die Hände von sehr liebevollen, bewussten Menschen. Wir sollten unser Gemüse und Obst immer berühren und uns bei ihm bedanken.

VERSCHIEDENE BEETFORMEN

Die Beetanlage und die Beetpflege sind zwei entscheidende Faktoren für den erfolgreichen Anbau. Der Gemüseanbau gelingt sogar bei geringsten Platzverhältnissen, zum Beispiel mit entsprechenden einfachen Holzkonstruktionen aus Paletten, alten Holztischen oder simplen Holzkästen, die man aufeinanderstapelt. Selbst auf einem Balkon funktioniert die Kultur von Kartoffeln in großen Säcken. Es gibt wirklich keine Grenzen, wenn man handwerklich etwas geschickt ist.

Bei unserem ein Hektar großen Grundstück war nicht der Platzbedarf der Grund dafür, dass wir uns mit Beetarten und -formen beschäftigten, sondern der Druck von Schädlingen wie Schnecken und Wühlmäusen. Im ersten Jahr verloren wir fast die Hälfte der Ernte an unsere besonderen Mitbewohner. Die Entwicklungsarbeit, die wir in die Beete gesteckt haben, hat sich gelohnt. Nach anfänglicher Skepsis bestätigt Ralf inzwischen, was Kerstin schon immer gesagt hat: Nur ein perfektes Beet garantiert auch den höchstmöglichen Erfolg.

Wir achten darauf, dass es zwischen den Pflanzungen immer wieder Unterbrechungen oder Wege aus Hackschnitzel gibt – das macht den Schnecken das Leben schwer.

Bodenbeet mit Holzrahmen

Auf unserer ersten Terrasse haben wir fünf gleich große rechteckige Beete angelegt und mit Holzdielen eingefasst. In einem wächst jedes Jahr Topinambur, in den anderen wechseln wir ab.

PFLANZENLISTE

Hauptkulturen:

→Knoblauch, ca. 3 Stück  1 

→Spitzkohl, ca. 6 Stück  2 

→Brokkoli, ca. 5 Stück  3 

→Blumenkohl, ca. 7 Stück  4 

→Dazwischen: Salate, Kohlrabi, Ringelblumen  5 

Die Beete sind jeweils circa 3,0 m lang, 1,3 m breit. Die Wege drumherum besitzen einen Belag aus Holzhäcksel, der je nach Bedarf erneuert wird. Im ersten Beet haben wir in einem Jahr Rotkohl und Knoblauch angebaut, im dritten Beet wächst Kohlrabi und Salate und in Beet vier noch mal Rotkohl, während in Beet zwei Topinambur der Dauergast ist. Das rechte Beet wird hier dokumentiert. Im Februar und März sät man die im Plan und der Liste aufgeführten Pflanzen. Im April ergänzt man Ringelblumen dazwischen und füllt bis zum Sommer die Lücken immer wieder mit Salaten und Kohlrabi.

1So sieht das Beet Ende Juni aus. Die Pflanzen des abgeernteten Blumenkohls ließen wir in dem Fall stehen, damit sie auswachsen und Blüten für die Samengewinnung bilden konnten.

2Anfang August sind schließlich alle Hauptkulturen abgeerntet. Die Ringelblumen dürfen das Regiment übernehmen und sich im ganzen Beet ausbreiten. Da die fünf Beete auf MellaLand fünf Jahre in Folge bepflanzt waren, säten wir im September nur Gründünger ein, dann dürfen die Beete ein Jahr ruhen.

Hochbeet mit Rankgitter

Rankend oder kriechend wachsende Gemüsepflanzen wie Kürbis oder Gurke bekommen mit einer Kletterhilfe einen Extraplatz an der Sonne. So nehmen sie nur wenig Platz im Beet ein und lassen sich zudem ganz bequem und im Stehen ernten.

PFLANZENLISTE

Hauptkulturen:

→ Hokkaido-Kürbis, 1 Stück  1 

→ Gurke, 1 Stück  2 

→ Zucchini, 1 Stück  3 

→ Mangold, ca. 5 Stück  4 

→ Sellerie, ca. 2 Stück  5 

→ Strauchbasilikum, ca. 4 Stück  6 

→ Kapuzinerkresse, ca. 2 Stück  7 

→ Dazwischen: Radieschen, Salate  8 

Dieses Hochbeet mit Bodenkontakt steht am oberen Hang unseres Grundstücks. Die Maße betragen 4,0 m Länge, 1,5 m Breite und 55 cm Höhe. An einer Längsseite ist ein bogenförmiges Rankgitter, gefertigt aus einer Baustahlmatte (siehe >), am Hochbeet befestigt. Dieses wird von Gurke und Kürbis überwachsen. Bereits im März können Mangold, Sellerie, Radieschen und Salate ausgesät oder gepflanzt werden. Ab Ende Mai dürfen dann die wärmebedürftigen Arten, also Gurke, Zucchini, Kürbis und Basilikum, ins Beet. Noch bis Juli wachsen in den Lücken diverse Salate und Radieschen.

1Das Foto oben zeigt das Hochbeet Anfang Juli. Das Gemüse nimmt bereits an Größe zu und die Lücken zwischen den Hauptkulturen schließen sich immer mehr. Bereits drei bis vier Wochen später (siehe großes Foto, Stand Ende Juli) ist alles so dicht, dass kein Boden mehr zu sehen ist.

2Je nach Witterung können die Kürbisse bis Anfang Oktober geerntet werden. Merkmale für die Reife sind ein verholzter Stiel und ein hohler Klang, wenn man sie anklopft. Beim Mangold ernten wir einzelne Stiele und Blätter. Wird er über Winter im Beet belassen, treibt er im nächsten Jahr erneut aus.

Hochbeet in Kurvenlage

Neben dem Wirtschaftsgebäude sollte ein neues Beet entstehen, um den nach Westen abfallenden Hang zu nutzen. Wir bauten es in leicht gebogener Form, damit es exakt dem Hangverlauf folgt.

MATERIALLISTE

→ Holzdielen, 4-5 cm dick, 4 m lang, 30 cm hoch

→ Hartholz-Pfosten, ca. 2 m lang, ca. 8cm Ø (z. B. Eiche, Kastanie)

→ Kanthölzer, 8 x 8 cm

→ Verzinktes Eisengitter

→ Werkzeuge: Motorsäge, Akku bohrer, Gummihammer, Wasser- waage, Spanngurt, Schrauben, Drahtschneider, Tacker

→ Füllung: Äste, Gehölzschnitt, Pflanzenabfälle, Urgesteinsmehl, Kohle, Humuserde

Das bodengebundene Hochbeet hat eine gesamte Länge von 12 m und eine Breite von 1 m. Die Höhe von circa 90 cm ermöglicht ein rückenschonendes Arbeiten und bietet ausreichend Füllhöhe für ein gutes Wachstum der Pflanzen. Auf der Hangseite errichteten wir zudem einen circa 30  m breiten Weg, damit man bequem drum herumgehen kann. Dafür werden zuerst kleinere Pfosten in die Erde geschlagen, daran schmale Holzbretter befestigt, ein Unkrautvlies eingelegt und mit Hackschnitzel oder Rindenmulch aufgefüllt.

1Bei Beeten in Hanglage ist es wichtig, dass die Pfosten mindestens so tief im Erdreich stecken wie das Beet hoch ist, in unserem Fall knapp 1 m. Sonst besteht die Gefahr, dass sich das Beet mit den Jahren zum Hang neigt. Zuerst die Pfosten entlang der Beetkante einbauen (3 Pfosten pro 4 m Brett). Entweder mit verzinkten Bodenankern befestigen oder direkt ins Erdreich einschlagen (vorher ankokeln).

2Von unten nach oben werden die Bretter mit Schrauben an den Pfosten ausreichend befestigt. Zwischendurch mit der Wasserwaage kontrollieren, um einen gleichmäßigen Abschluss zu erreichen. Überstehende Bretter kürzt man mithilfe der Motorsäge ein.

3Für die Kurve haben wir das Brett zuerst am hinteren Ende an einem Pfosten verschraubt und dann am anderen Ende mithilfe eines Spanngurtes das Brett zum endständigen Pfosten herangezogen und festgeschraubt. So biegt es sich automatisch über den mittleren Pfosten. Auf diese Art können aber nur sanfte Bögen erzeugt werden. Die Pfostenhöhe kann ggf. mit einem Gummihammer noch reguliert werden.

4Zur weiteren Stabilisierung der Wände werden an den Stellen mittig zwischen zwei Pfosten senkrechte Bretter (ein Stück Holzdiele) innen festgeschraubt und die drei übereinanderliegenden Bretter miteinander verbunden. Zum Schluss die Bretter an den Stirnseiten des Beetes befestigen.

5Zum Schutz vor Wühlmäusen das engmaschige Drahtgitter am Boden verlegen. Das Gitter auch an den Rändern und in den Ecken circa 20 cm nach oben ziehen und am Brett ausreichend festtackern.

6Kanthölzer am oberen Ende des Beetes zur Stabilisierung einpassen und festschrauben, damit sich die Wände später nicht nach außen neigen.

7Nun das Beet befüllen. Die unterste Lage, der Holzkern, besteht aus groben Ästen und Stämmen. Jede Lage immer wieder festtreten, damit das Material zusammensackt.

8Auf den Holzkern etwas Kohle streuen, dann die zweite Lage mit feinerem Pflanzenmaterial (grüne Gartenabfälle, Schnittgut oder Gras) schichten.

9Bevor die Humuserde eingefüllt wird, noch etwas Urgesteinsmehl aufstreuen und ggf. eine Schicht Mist einbringen.

10 Zum Schluss die Humuserde bis zur Oberkante auffüllen, alles gleichmäßig verteilen und einebnen. Bis das Beet bepflanzt wird, sackt die Erde schon leicht zusammen, sodass für später ein Rand bleibt.

Reihenpflanzung im Hochbeet

Bei unserem lang gestreckten Hochbeet mit zwölf Meter Länge, entschieden wir uns im ersten Jahr für gleichmäßige Reihen. Die folgenden Kulturen bescheren ein langes Pflanz- und Ernteglück.

PFLANZENLISTE

Erste Kultur:

→ Russischer Spitzkohl (Brassica oleraceae var. capitata f. alba)  1 

→ Pak Choi  2 

→ Eisbergsalat  3 

→ Käferbohne  4 

Folgekulturen:

→ Asiasalate, Kohlrabi, Brokkoli, Möhren, Wintererbse

Das neu gebaute Hochbeet wurde Anfang März fertiggestellt und gefüllt. Gleich anschließend begannen wir mit der ersten Kultur: eine Reihe Spitzkohl (Abstand 30 cm), eine Reihe Eisbergsalat (Abstand 25-30 cm), eine Reihe Pak Choi (Abstand 25-30 cm) und eine Reihe Käferbohnen (gesät im Abstand 5-10 cm). Anstelle der Bohnen übernimmt im Juni das Strauchbasilikum, Asiasalate und Kohlrabi ersetzen den Eisbergsalat und Brokkoli-Jungpflanzen lösen Ende Juni/Anfang Juli den Spitzkohl ab. In der Reihe, wo der Pak Choi wuchs, säten wir im April einen ersten Satz Möhren, die bereits im August geerntet wurden. Danach folgte im September eine zweite Möhrenaussaat (‘Gonsenheimer Treib’).

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