Modellbahnbau in Perfektion: Landschaften gestalten - Thomas Mauer - E-Book

Modellbahnbau in Perfektion: Landschaften gestalten E-Book

Thomas Mauer

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Beschreibung

Eine perfekt gestaltete Landschaft macht die Modellbahn-Anlage erst vollständig. Thomas Mauer zeigt, wie es geht. Die überarbeitete und erweiterte Neuausgabe steckt voller Anregungen. Tipps und Tricks helfen Einsteigern und Experten gleichermaßen. Schritt-für-Schritt-Anleitungen helfen pragmatisch weiter. So werden Fallstricke umgangen und Fehler vermieden.

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Seitenzahl: 157

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Thomas Mauer

Modellbahnbau in Perfektion: Landschaften gestalten

Die Anlage wird grün: Vegetation, Felsen, Gewässer, Details

Impressum

Verantwortlich: Andreas Ritz

Modellbau, Text und Bilder: Thomas Mauer

Redaktion: Thomas Hilge

Satz und Layout: Sabine Springer, Lothar Reiserer

Schlusskorrektur: Eva Littek

Bildbearbeitung: Fabian Ziegler

Repro: LUDWIG:media

Coverentwurf: Kaj Ritter

Herstellung: Julia Hegele

Printed in Poland by CGS

Unser komplettes Programm finden Sie unter

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Vollständig überarbeitete Neuauflage, © 2023 GeraMond Media GmbH

Infanteriestraße 11a

80797 München

ISBN 978-3-98702-022-3

eISBN 978-3-98702-039-1

Originalausgabe mit dem Titel „Modellbahn-Landschaft“

ISBN 978-3-8375-2191-7 und 978-3-96968-021-6 © 2019

K(l)eine Hexerei!

Die Nachbildung einer natürlich wirkenden Modelllandschaft ist wahrlich nicht nur wenigen „Profis“ vorbehalten, deren „magische“ Hände nahezu aus dem Nichts blühende Landschaften (wie sich Begriffe doch einprägen …) mit Feldern und Wiesen, Felsformationen, ganzen Mittel- oder gar Hochgebirgen, mit Bächen, Flüssen und stehenden Gewässern formen und gestalten.

Naturgetreue Modelllandschaften kann heutzutage jeder herstellen. Unsere Zubehörhersteller haben über die Jahre eine beinahe unüberschaubare Vielfalt an Materialien entwickelt, die nahezu keine Wünsche mehr offenlässt. Gespinste mit Fasern, Flocken oder eingearbeitetem Blattwerk lassen den Bodenbewuchs dreidimensional wirken – kein Gedanke mehr an die zu meiner Kindheit noch weit verbreiteten eingefärbten Sägespäne oder monotone Grasmatten. Die Farbenvielfalt der Produkte schafft Möglichkeiten, sich auch an den unterschiedlichen Jahreszeiten zu versuchen, wenngleich sich Frühling und Sommer der größten Beliebtheit erfreuen.

Was die Zubehörindustrie nicht liefert, lässt sich durch Produkte aus dem Baustoffhandel und den Baumärkten ergänzen. Hierzu gehören Materialien für den Geländeunterbau und das Formen der Geländehaut. Und was jetzt vielleicht noch fehlt, findet sich bestimmt in der Natur oder im eigenen Garten. Getrocknete und fein gesiebte Erde aus dem Nutzgarten stellt ganz sicher die authentischste Modellerde dar! Und sie kostet nichts – außer ein wenig Mühe und Zeit.

Zweige von Sträuchern und Bäumen dienen als Grundmaterial etwa für Zaunpfähle, Stapel mit Brennholz oder schlichtweg als Baumstümpfe, sofern sie noch ein wenig nachbearbeitet wurden. Auch hier liefert uns also die Natur kostenloses Material für die Anlagengestaltung.

Was jetzt noch fehlt, sind die entsprechenden Anregungen, die man sich am einfachsten vor Ort sucht. Spaziergänge mit offenen Augen schärfen den „Modellbahner-Blick“, schnell erkennen Sie, wie sich z.B. ein kleiner plätschernder Bach seinen Weg durch eine Wiese sucht. Geeignete Szenen verewigt man mit der Kamera seines Smartphones – und schon hat man wieder ein Motiv für die konkrete Modellumsetzung „im Kasten“.

Was ich hier in diesem Buch zusammengestellt habe, basiert auf langjähriger Praxis, wurde ausprobiert und für gut befunden. Was missglückt ist und von mir ver- oder weggeworfen wurde, erspare ich Ihnen lieber. Auf verschiedenen Schaustücken habe ich diverse Praktiken und Motive dargestellt, So gestalte ich meine Modelllandschaften, aber ich bin weder allwissend noch der Erfinder der reinen Lehre. Jeder Modellbahner entwickelt seine eigenen Wege zum Ziel, den goldenen Weg, die allein seligmachende Methode gibt es nicht.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des Buches und beim Betrachten der Bilder. Bestimmt finden Sie viele Anregungen für den Bau Ihrer Modellbahn-Traumlandschaft. Und glauben Sie mir: Das ist alles keine Hexerei!

Inhalt

❙ Einleitung

❙ Galerie

Miniaturlandschaften, ganz naturgetreu

❙ Unterbau und Bodengestaltung

Wie die Geländehaut entsteht

❙ Felder und Wiesen

Der Modellbahner als Modellbauer

❙ Grüne Wiesen auf die Schnelle

Neues Material für die Begrünung

❙ Ein Gebirgswald

Eine Illusion aus Raum und Tiefe

❙ Felsen wie in der Natur

Von der Stange und selbst gegossen

❙ Felsen – garantiert nicht knitterfrei!

Zerknülltes Papier, verblüffende Wirkung

❙ Naturgetreue Baummodelle

Fertigbäume, Bausätze, Selbstbauten

❙ Laubbäume selbstgebaut

Die klassische „Drahtdrill-Methode“

❙ Wildwuchs an der Bahnstrecke

Modellpflanzen aus Kunststoff

❙ Am Wehr

Wie ein Fließgewässer entsteht

❙ Fischteiche, Bach und kleine Brücke

Stille Wasser gründen (nicht immer) tief

❙ Blumen und Gemüse im Bauerngarten

Bunte Vielfalt für Selbstversorger

❙ Eine Villa mit Park

Das Traumhaus im Grünen

❙ Ein ländliches Idyll im Schwarzwald

Motive, Szenen und Details

❙ Im Römerpark

Relikte aus der Antike

Der kleine Biergarten am Wehr ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Eisenbahnfreunde, lässt sich doch hier die verdiente Einkehr mit der Gelegenheit zum „Trainspotting“ verbinden. Ein Glücksfall für den Eisenbahnfotografen ist die Zugbegegnung auf der Brücke, danach kehrt wieder ländliche Ruhe ein. Szenen wie diese finden sich auf beinahe jeder Modellbahn-Anlage.

Eine Traumvilla mit parkähnlicher Gartenanlage ringsherum – was für Otto Normalmodellbahner im wahren Leben ein Traum bleiben wird, lässt sich auf der Anlage nach Gusto realisieren. Zu den Fingerübungen, die mehr als nur einen „grünen Daumen“ erfordern, gehört die Schaffung solch blühender Gartenlandschaften inklusive Teich mit Schilf und blühenden Seerosen.

Sommerliche Landschaft, ein kleiner Bachlauf, ein einsames Mühlengebäude, eine unscheinbare Steinbrücke. Die 93er hat keine Mühe mit ihrem kurzen Zug aus preußischen Abteilwagen. Nach Motiven aus dem Schwarzwald entstand eine romantische Modellbahnszene, wie sie sich so oder ähnlich auf vielen Anlagen wiederfinden könnte.

Unterbau und Bodengestaltung

Mit „Grundlagen“ könnte man dieses einleitende Kapitel auch überschreiben. Hier geht es um Materialien und Vorgehensweisen bei der Erstellung der Geländehaut.

Wie entsteht das Geländerelief? Womit forme ich die Geländehaut? Was benötige ich zum Begrünen und wie bekommen die Streumaterialien Halt? Fragen über Fragen, auf die in den folgenden Zeilen eingegangen werden soll. Tipps und Tricks folgen dann in den nächsten Kapiteln, in denen man Genaueres z.B. über die Felsgestaltung, die Wassergestaltung und vieles mehr erfährt.

Natürlich beruhen die aufgezeigten Methoden auf praktischer Erfahrung, aber sie sind subjektiv, eben meine Vorgehensweisen. Ich möchte mich jedoch auf keinen Fall als deren Erfinder bezeichnen, denn vieles habe ich in Fachzeitschriften gelesen, ausprobiert, für gut oder weniger geeignet befunden und daraus meine Lehren gezogen. Dies möchte ich auch Ihnen als Quintessenz meiner Ausführungen empfehlen. Nehmen Sie das eine oder andere auf, probieren Sie es aus und entwickeln Sie mit eigenen Ideen ihre persönliche Vorgehensart bei der Landschaftsgestaltung.

Beginnen möchte ich mit dem Unterbau, und zwar gleich dem Landschaftsunterbau; denn auf die aus Holz gefertigten Rahmen und Platten will ich wegen der verschiedenen Aufbaumöglichkeiten und darüber hinaus auch wegen des doch beschränkt zur Verfügung stehenden Platzes hier nicht eingehen.

❙ Landschaft aus Dämmstoffplatten

Wir fangen also „über“ der stabilen Unterkonstruktion an. Ebenfalls stabil, aber dennoch leicht sollte der Unterbau für die spätere Modelllandschaft sein. Seit vielen Jahren haben sich zu diesem Zweck Dämmstoffplatten bewährt, die es im Baustoffhandel oder in Baufachmärkten gibt. Heimwerkermärkte führen diese Produkte oft nicht.

Diese leichten, recht verwindungssteifen Platten, die beispielsweise unter der Bezeichnung Jackodur angeboten werden, gibt es in der Größe 125x65 cm und in Stärken von 2 cm aufwärts. Bis 4 cm Dicke lassen sie sich gut mit einem Cuttermesser zuschneiden, das allerdings eine ordentliche feste Klinge haben muss. Leider sieht man den Messern, die in Baumärkten häufig im Kassenbereich angeboten werden, nicht an, ob die Klinge wirklich stabil ist. Der Preis sagt hier nicht allzu viel aus. Meine Cuttermesser mit Wechselklingen stammen vom „Wühltisch“ eines Discounters, sind jedoch sehr brauchbar. Selbstverständlich kann man auch „Profi“-Messer mit Wechselklingen kaufen; die sind dann aber um einiges teurer.

Aus den verschieden starken Dämmstoffplatten wird das Landschaftsrelief grob vorgeformt. Holzleim, auch als Weißleim bezeichnet, reicht zum Verkleben vollkommen aus. Er sollte freilich reichlich aufgetragen werden. Sobald der Leim abgebunden hat, kann es an die detaillierte Formgebung gehen. Mit dem Brotmesser z.B. schneidet man Stücke aus dem vollen Material heraus. Mit einer groben Holzfeile/Raspel modelliert man feinere Erhebungen und Senken. Schließlich wird die Oberfläche mit Schleifpapier geglättet; eine raue Oberfläche bleibt aber trotzdem bestehen. Zwischendurch werden mit dem Staubsauger die feinen Partikel abgesaugt. Die größeren Schnittstücke kommen vorläufig auf die Seite, da man sie vielleicht noch als Füllmaterial bei den Spachtelarbeiten benötigt.

Dämmstoffplatten erhält man beim Baustoffhändler seines Vertrauens. Reine Heimwerkermärkte verlangen zwar niedrigere Preise, führen aber häufig keine geeigneten Produkte

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Zum Vorschneiden eignet sich ein Cutter, zum Kleben Weißleim.Das Geländerelief wird zunächst grob mit dem Brotmesser zugeschnitten.Mit einer Raspel kann man feinere Strukturen herausarbeiten.Auch „hohe“ Berge werden trotzdem leicht und stabil.Den Feinschliff besorgt zuletzt mittelgrobes Sandpapier.Das Weißleim-Wasser-Spülmittel-Gemisch ist der wichtigste Klebstoff. Zum Anrühren und Aufbewahren eignet sich ein verschließbarer Eimer. Von dem Spülmittel benötigt man nur eine winzige Menge.Bei den Abtönfarben kann man zwischen den Produkten der verschiedenen Hersteller wählen.Eine Spachtelmasse aus feinem Sand rührt man am besten gleich mit einer Farbmischung an, sodass sich ein Erdton ergibt.Für das Streumaterial, hier Beispiele von Noch, stellt man sich eine Reihe von kleinen Schalen bereit.Die Geländehaut wird aus Gipsputz modelliert. Spachtel, Kelle und Fugeisen sind gut geeignete Werkzeuge. Kreppband dient zum Abkleben von Partien, die nicht behandelt werden sollen.Busch liefert eine reiche Auswahl an Grasböden, von Heki sind Vliese zur Boden- und Baumbegrünung verfügbar.Grasfasern verschiedener Längen und Farben gibt es von vielen Herstellern, hier eine kleine Auswahl an Heki- und Noch-Produkten.Ebenfalls von Noch stammt das hier verwendete elektrostatische Beflockungsgerät.Die Vliesstücke kann man mit den Fingern ungleichmäßig auseinanderzupfen.

❙ Auch für Details geeignet

Um kleine Erhebungen bzw. Senken wie einen Straßengraben darzustellen, sollte man sich 5 mm dünne Dämmstoffplatten besorgen. Sie sind zwar nicht ganz so druckunempfindlich wie die Jackodur-Platten, aber allein wegen ihrer geringen Stärke sehr empfehlenswert. Styropor spielt heutzutage bei der Unterbaugestaltung kaum noch eine Rolle. Ich benutze es manchmal an Stellen, die nicht verwindungssteif sein müssen, bzw. dort, wo das Relief nicht weiter ausgeformt zu werden braucht. Ist die Geländeform mit den Dämmstoffplatten festgelegt, kann sie mit Spachtelmasse überzogen werden. Die Modellbahn-Zubehörhersteller bieten dazu einige Materialien an. Sie sind aber nur für kleinere Flächen sinnvoll einsetzbar, vor allem, wenn man die Kosten berücksichtigt. Ich benutze schon seit vielen Jahren Gipsputz, den man wiederum beim Baustoffhändler oder im Baumarkt erhält. In Letzterem sind auch kleine Gebinde von 10 kg zu bekommen, die für unsere Modellbaustellen meist ausreichen, leider aber deutlich teurer sind als ein großer Sack Gipsputz.

❙ Gipsputz für den Untergrund

Das Material wird in einem Becher gut mit Wasser vermengt. Für große Flächen sollte ein anderes Behältnis bereitstehen, etwa eine leere Eisdose. Der Gipsputz wird mit einer Spachtel, einer Kelle oder einem Fugeisen möglichst dünn aufgetragen bzw. verstrichen – schließlich wollen wir Gewicht sparen. Nach kurzer Trockenzeit glättet man die Oberfläche nochmals nach. Bereiche, die auf keinen Fall mit dem Gips in Berührung kommen dürfen, insbesondere Gleise (aber auch vorbereitete Straßen beispielsweise), müssen mit Malerkrepp und/oder Zeitungspapier abgedeckt werden.

Auf recht einfache Weise lässt sich Spachtelmasse aus handelsüblichem Quarzsand – auch Vogelsand ohne Muschelstücke kommt infrage – herstellen. Sie wird mit verdünntem Weißleim zu einer zähen Masse verrührt und u.a. für die Gestaltung von Feldwegen, aber auch zum Niveauausgleich bei kleinen Brücken, an Gewässerrändern o.Ä. benutzt. Abtönfarben von Beige bis Braun dienen der Farbgebung. Die Spachtelmasse wird nach dem Austrocknen steinhart. Übrigens dient verdünnter Weißleim (Holzleim) nahezu für alle „landschaftsgärtnerischen“ Vorhaben als Klebstoff. Er wird mit Wasser verdünnt, bis die Flüssigkeit gut fließfähig ist. Hinzu kommt noch ein Tropfen Spülmittel zur Entspannung der Wasseroberfläche.

Gipsputz hat ebenfalls der Baustoffhändler – auch in kleineren Gebinden

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Erde verwendet man am besten aus dem Nutzgarten

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Nach dem Trocknen wird sie gesiebt

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Nach dem Trocknen ist von dem weißen Leim nichts mehr zu sehen, es sei denn, man hat so viel Leim aufgeträufelt, dass das Streugut aufschwimmt. In diesem Fall muss der Klebstoff mit einem Papiertuch oder alten Lappen abgesaugt werden. Diese Situation tritt schon mal an Hängen auf, an denen das Leimgemisch bei Überdosierung „talwärts“ läuft und sich ansammelt.

Die zu begrasende Fläche wird großzügig mit dem Weißleim-Spüli-Wasser-Gemisch bestrichen.Gesiebte Gartenerde bildet die Bodenkrume und wird später an den Stellen, die nicht dicht begrünt sind, durchschimmern und so einen vorbildgerechten Eindruck vermitteln.Nun wird Dekosand als Leimgrundlage und zur Nivellierung aufgebracht.Jetzt wird das Ganze noch einmal mit aufgeträufeltem Leim gesättigt.Feine Flocken werden unregelmäßig aufgestreut und bilden bodendeckende kleine Pflanzen nach.

❙ Eine Farbgrundierung ist nötig!

Die schon erwähnten Abtönfarben (auch Volltonfarben genannt) benötigen wir zur farblichen Grundierung der weißen Gipsputzflächen. So vermeidet man helle Stellen dort, wo unter Umständen nicht genügend Streugut hingelangt. Ein mittlerer Braunton ist ratsam. Es empfiehlt sich außerdem ein Vorrat an Beige, Weiß, Schwarz und Oliv. Das Bachbett lässt sich vielleicht oliv grundieren; die anderen Farbtöne eignen sich etwa zur Einfärbung von Felsen.

Die meisten der für die Begrünung der Landschaft benötigten Materialien erhält man im Fachgeschäft. Zunächst brauchen wir feine Flocken (etwa von Heki und Noch) in verschiedenen Farben. Grüntöne sind für Wiesen und wildwachsende Bereiche gut geeignet; blasse Farben wie Beige, Braun und Oliv lassen sich bei der Fels- oder Bachbettgestaltung einsetzen. Die Streumaterialien sollten zum besseren Handling in Dosen mit Deckel gefüllt werden. Die Behälter werden zweckmäßigerweise beschriftet oder mit einem Teil der Umverpackung beklebt. Dann weiß man beim Nachkaufen genau Bescheid, welcher der vielen Farbtöne benötigt wird.

Heki-Deco-Sand in den Farbtönen Dunkelbraun (Art.-Nr. 3326) und Grau (Art.-Nr. 3327) wird für Wege, Randwege neben Gleisen und als besonders fließfähiger Untergrund beschafft. Vliese von Heki und/oder Busch imitieren Grasbewuchs von Wiesen, aber auch an Bahndämmen usw. Das Vlies ist quasi dreidimensional, denn auf dem Trägermaterial befinden sich Fasern. Heki bietet vier Vliesmatten in großen Verpackungseinheiten an, weitere Farben sind nur in kleinen Gebinden erhältlich. Niederen Bewuchs und kleine Büsche kann man mit Heki-flor darstellen, einem Gespinst, in das Flocken eingearbeitet sind. Es eignet sich bestens zur Begrünung von Bäumen. Alternativ lassen sich Büsche und Sträucher mit Seemoosästchen darstellen. Das Naturmaterial ist aber druckempfindlich und muss mit Sorgfalt behandelt werden. Ansonsten ist es sehr empfehlenswert, da seine feine Verästelung ziemlich realistisch aussieht. Man muss aber keineswegs jeden Farbton eines Produkts kaufen; drei oder vier unterschiedliche Farben reichen meistens aus.

❙ Erde aus dem Garten

Schließlich braucht man noch Erde – Gartenerde, am besten aus einem Nutzgarten entnommen, ohne Torfanteile. Die Gartenerde wird zunächst, je nach Jahreszeit, zum Trocknen in die Sonne oder in den warmen Keller gestellt. Ist die Erde trocken, wird sie – wegen der Staubentwicklung unbedingt im Freien – mit einem alten Puderzuckersieb ausgesiebt. Dickere Klumpen zerstößt man mit einem Hammer. Eine verschließbare Plastikdose dient zur Aufbewahrung.

Wenn nun sämtliche Materialien für die Begrünung bereitliegen, können wir beginnen: Die braun eingefärbte Geländeform wird satt mit Weißleimgemisch eingestrichen. In den Leim streuen wir eine dünne Lage Deco-Sand; er dient einerseits zum Nivellieren angrenzender Teile, andererseits fließt der Leim erheblich besser durch den Sand als durch andere Streumaterialien. Als Nächstes verteilt man Gartenerde auf dem Sand. Da die Erde teilweise nicht mehr von dem Leimgemisch durchnässt wird, träufelt man mit einer Spritze weiteren Leim auf. Nun kommen die feinen Flocken zum Einsatz. Sie werden unregelmäßig aufgestreut. Ist dieser Untergrund gut durchfeuchtet, kann man Vliesstücke einarbeiten. Sofern ein nicht gleichmäßiger Bewuchs erwünscht ist, zupft man die Stücke zwischen den Fingern noch ein wenig auseinander. Schließlich setzt man kleine Seemoosästchen und/oder Florstücke auf, die man zuvor mit der Wurzelseite ein wenig in Leim getaucht hat.

Kleine auseinandergezupfte Vliesstücke werden eingearbeitet und zusätzlich Stückchen von begrüntem Seemoos als Büsche gesetzt.Die Wiese erhält Pfosten für den später zu errichtenden Zaun.Mit dem Elektrostaten wird eine erste Grasflockenschicht aufgebracht.Ist die erste Schicht trocken, werden überzählige nicht anklebende Fasern per Staubsauger entfernt.Nun können an einzelnen Stellen gezielt Farb- und Strukturnuancen eingebracht werden. Einzelne Leimtröpfchen versickern leicht im Untergrund, halten die Grasfasern aber sicher fest.

❙ Begrasen mit dem Elektrostaten

Für Wiesenflächen ideal geeignet ist ein Beflockungsgerät für lose Fasern, wie es z.B. Noch (Grasmaster, Art.-Nr. 60130) anbietet. Durch die elektrostatische Aufladung stehen die Fasern senkrecht in dem vorbereiteten Untergrund. Grasfasern gibt es von vielen Herstellern in unterschiedlichen Faserlängen. Für meine Wiesen habe ich den Untergrund wie soeben besprochen vorbereitet (Sand, Erde, Flocken, Leimgemisch). Der Gegenpol des Grasmasters wird in unmittelbarer Nähe der zu begrasenden Fläche an einem Nagel oder einer Schraube befestigt. Der Grasmaster wird ungefähr 10 cm über die Fläche gehalten und leicht geschüttelt. Die Grasfasern stehen nun aufrecht am Boden. Dank der zwei Siebaufsätze können verschieden lange Fasern verarbeitet werden. Ich habe mit kurzen Fasern begonnen; dann folgen in mehreren Farbtönen die langen. Zwischen jedem Auftrag habe ich die Grasfläche ganz vorsichtig mit dem Staubsauger abgesaugt. Durch erneuten Leimauftrag und zusätzliches Aufbringen von Fasern besteht die Möglichkeit, einzelne Grasbüschel wirkungsvoll aus der Gesamtfläche herausstehen zu lassen.

Fazit: Die elektrostatischen Geräte sind leicht zu handhaben. Mit ihnen gelingt ein rascher Arbeitsfortschritt mit gutem Ergebnis. Nachteil: Die Fasern verteilen sich auch unkontrolliert auf bereits gestaltete Bereiche. Die Gestaltungsmöglichkeiten mit den Grasfasern sind vielfältig. Weiden oder Grasflächen kurz vor dem Schnitt sind wegen der großen Farbauswahl an Fasern kein Problem.

Die Vielzahl der verwendeten Begrünungsmaterialien lässt die Landschaft natürlich erscheinen

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Felder und Wiesen

Glücklicherweise haben wir Modellbahner nicht die Probleme unserer Landwirte. Wir können uns „landschaftspflegerisch“, also bei der Gestaltung der Landschaft, nach Belieben austoben. Wie Felder und Wiesen im Kleinen auszusehen haben, zeigt dieses Kapitel.

Ein Blick über die Felder in die weite Natur. Unterhalb des Bahndamms liegen Weizen- und Maisfeld; sie werden durch den Feldweg von der Viehkoppel getrennt

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Milchquoten, subventionierte Flächenstilllegungen und allerlei andere fragwürdige Regelungen ereilen uns schon seit Jahren aus der EU in Brüssel. Und was haben wir davon?, fragt sich der Bürger. Steigende Preise im Bereich der Nahrungsmittel, ob Butter, Brot oder Fleisch. So geht das nicht weiter! Wir, die EUUMBL (EU-Unabhängige Modell-Bahn-Landwirte) fordern eine sofortige Wende, egal wohin. Wir klagen eine freie Modell-Bahn-Landwirtschaft ein, ohne Restriktionen. Jeder Modell-Bauer soll machen dürfen, was er will, und das ohne Wenn und Aber … Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wende mich unverzüglich der modellbauerischen Umsetzung unserer Forderungen zu.

Der Stand der Technik lässt die Zubehörindustrie bei der Nachbildung feinster Miniaturen immer tiefer in die Trickkiste greifen. Wurden Modell-Getreidefelder vor Jahren noch aus Kokos-Fußmatten hergestellt, finden wir heute einzelne Getreidehalme als Spritzlinge in der Verpackung. Oder Maisfelder: Wer hätte sich früher getraut, Maispflanzen einzeln herzustellen? Da hat sich Busch erbarmt und diese sowie alle möglichen anderen schönen Sachen als Modellbausätze nachgebildet. Doch selbstverständlich ist es nicht damit getan, die Kunststoffspritzlinge einfach aufzukleben.