MODERN AYURVEDA - Tasty Katy (Katharina Döricht) - E-Book

MODERN AYURVEDA E-Book

Tasty Katy (Katharina Döricht)

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Beschreibung

LIEBE DEIN ESSEN – DANN LIEBT ES DICH Mit dieser positiven Einstellung begeistert die junge Autorin Katharina Döricht auf ihrem Blog "Tasty Katy" bereits seit 2015 Tausende von Leser*innen. Mit MODERN AYURVEDA legt sie nun erstmals ihre Lieblingsrezepte und ihr fundiertes Wissen als Ernährungsberaterin in Buchform vor. Dabei bleibt sie ihrem natürlichen Wesen und erfrischenden Stil treu und übersetzt diese Jahrtausende alte Heilkunst in eine zeitgemäße Form. Vor allem zeigt sie, wie leicht der Ayurveda im Alltag umsetzbar ist. So eröffnet Katy einen ganz neuen Blick auf die ayurvedische Ernährung, in der es nicht um Regeln und Verbote geht, sondern um den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln und dem eigenen Körper. Neben vielen wissenswerten Tipps aus der Praxis sind es fünf Prinzipien, die Katy ihren Lesern*innen ans Herz legt:   1) Keine Diäten 2) Nähre deinen Körper 3) Ändere deine mentale Einstellung 4) Reduziere Stress 5) Verbinde dich mit deinem Körper   MIT LIEBE KOCHEN IST NAHRUNG FÜR DIE SEELE Über 100 Lieblingsrezepte hat die Autorin zusammengetragen – sie bestechen durch Geschmack, Einfachheit und Vielseitigkeit. Dies ist ein Buch für alle, die das Leben und das Essen genießen wollen. Denn wie die Autorin aus eigener Erfahrung weiß, ist Essen oft mit Emotionen verbunden. Sei es Langeweile, Frust oder Belohnung. Eben so häufig sind es aber Unverträglichkeiten oder gesundheitliche Probleme, die den Spaß am Essen und somit die Lebensfreude mindern. Mit ihrem sehr persönlichen Kochbuch zeigt Katy, dass eine gute, genussreiche und ausgewogene Ernährung positive Emotionen und neue Energie weckt, die uns von innen strahlen lassen.   GESUNDHEITSFÖRDERND, LECKER, ABWECHSLUNGSREICH Die Autorin kämpfte selbst jahrelang gegen Darmbeschwerden, bevor sie die heilenden Kräfte des Ayurveda für sich entdeckte und ihre eigene Ernährung damit bereicherte. Dieses Wissen und ihren persönlichen Erfahrungsschatz mit Anderen zu teilen, ist für Katy eine Herzensangelegenheit. Dabei bringt sie viel Verständnis mit für die individuellen Bedürfnisse und zeigt, wie sich die moderne ayurvedische Küche zum Beispiel mit der veganen vereinbaren lässt. Aber auch eher konventionelle Esser werden überrascht sein, wie viele Zutaten für eine "ayurvedische Vorratskammer" sich bereits in ihrem Küchenschrank und dem Gewürzregal befinden.   MODERN AYURVEDA bietet: - Über 100 erprobte, unkomplizierte Rezepte – schnell und einfach zuzubereiten - Grundwissen des Ayurveda, für jeden verständlich erklärt - Ayurvedischer Typen-Test (Doschas) - Gewürz-Special: die vitalisierenden Kräfte der Natur typgerecht nutzen - Persönliche Tipps aus Katy's Küche und Ernährungspraxis  

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2020

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TastyKaty

MODERN

AYURVEDA

STRAHLEND SCHÖN UND GESUNDDURCH GANZHEITLICHE ERNÄHRUNG

MEINE GESCHICHTE

WAS IST EIGENTLICH AYURVEDA?

DIE DOSHAS

AYURVEDISCHE ERNÄHRUNGSPHILOSOPHIE

AYURVEDISCHE VORRATSKAMMER

5 PRINZIPIEN EINER GESUNDEN ERNÄHRUNG

MILCHERSATZPRODUKTE & NÜSSE

FRÜHSTÜCK

SALATE

WARME UND SÄTTIGENDE SPEISEN

SNACKS & BEILAGEN

DESSERTS

AYURVEDISCHE GETRÄNKE FÜR LEIB & SEELE

DANKE

MEINE GESCHICHTE

Ich freue mich riesig, dass Du gerade mein Buch in den Händen hältst. Es war schon lange ein Traum von mir, eines Tages ein Buch zu schreiben. Hätte man mir das aber im Jahr 2012 gesagt, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt! Vor allem, wenn mir derjenige gesagt hätte, dass es ein Kochbuch werden würde. Wahrscheinlich hätte ich geantwortet: „Hör bloß auf, ich bin froh, wenn ich überhaupt etwas essen kann, das ich vertrage.“ Zu dem Zeitpunkt hatte ich einige gesundheitliche Probleme. Ich war gerade einmal 17 Jahre alt und mich quälten ständige Magen- und Darmbeschwerden sowie Neurodermitis, wozu später noch Gelenkschmerzen kamen. Eigentlich hätte man von außen sagen können, dass ich ein sehr gesundes Leben führte. Ich wuchs in einer wunderbaren Familie mit zwei Schwestern, meinen liebevollen Eltern, zwei Hunden, zwei Hasen und zwei Meerschweinchen in einem schönen Haus mit Garten auf dem Land auf. Meine Mutter kochte täglich selbst, wir hatten Gemüse im eigenen Garten und ich verbrachte die meiste Zeit draußen an der frischen Luft. All dies sollten eigentlich perfekte Bedingungen für ein gesundes und glückliches Leben sein. Aber irgendwie hatte das Leben einen anderen Plan für mich. Einen, der nicht ganz meiner Vorstellung von vollkommener Gesundheit entsprach.

Schon als kleines Kind hatte ich eine sehr sensible Verdauung. Sobald ich aufgeregt war, etwas Fremdes gegessen hatte oder mir Sorgen machte, bekam ich Bauchschmerzen, mir wurde schlecht oder ich hatte Durchfall. Als ich in die Pubertät kam, wurde mir operativ eine Steißbeinfistel entfernt und ich musste Antibiotika nehmen. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit meiner Gesundheit bergab. Ich hatte beinahe täglich Bauchschmerzen sowie phasenweise Durchfall und Verstopfung. Dies ging so weit, dass ich überhaupt nicht mehr wusste, was ich eigentlich noch essen sollte, da mir fast jede Mahlzeit Probleme bereitete und ich nicht identifizieren konnte, welche Lebensmittel diese verursachten. Ich schränkte meinen Speiseplan immer mehr ein und es wurde trotzdem nicht besser. Meine Eltern gingen mit mir damals zu allen möglichen Ärzten, Heilpraktikern und Osteopathen. Ich hatte eine Magenspiegelung, wurde in irgendwelche Röhren geschoben, hatte eine Ultraschalluntersuchung und probierte sogar Hypnose. Gefunden wurde dabei nichts. Ich weiß noch genau, wie ich eines Tages in der Uniklinik saß und einen Termin für einen Fructoseintoleranz-Test hatte und mir die Professorin sagte, dass sie glaube, ich hätte eine Essstörung, die in Richtung Magersucht gehen würde. Sie wollte mich gerne in psychologische Behandlung überweisen. Mich traf diese Aussage so sehr, dass ich überhaupt nicht wusste, was ich darauf antworten sollte. Man sah mir definitiv an, dass ich an Gewicht verloren hatte, aber alles, was ich wollte, war gesund zu werden und mein Leben ohne Beschwerden zu genießen. Dieser Arzttermin führte damals dazu, dass ich anfing, stark an mir selbst zu zweifeln. Vielleicht bildete ich mir alles nur ein und hatte in Wirklichkeit ein psychologisches Problem?

Zum Glück hatte ich kurze Zeit später einen Termin bei einem Heilpraktiker, der eine Stuhluntersuchung und Unverträglichkeitstests durchführte. Dabei stellte er fest, dass ich eine Pilzbesiedlung im Darm und zahlreiche Lebensmittelunverträglichkeiten hatte. Ganz vorne dabei waren Milcheiweiß, Weizen und Ei. Ich musste mich damals für einige Wochen ganz streng ohne Zucker ernähren, um dem Pilz den Nährboden zu nehmen. Gleichzeitig wurde meine Darmflora mit Hilfe von Probiotika und anderen Nahrungsergänzungsmitteln wieder aufgebaut. Probiotika sind lebende Darmbakterien, die beim Aufbau der Darmflora helfen. Sind die Bakterien in unserem Darm nicht in einem gesunden Gleichgewicht, kann das zu Verdauungsbeschwerden führen.

In diesen Wochen spürte ich das erste Mal, wie es ist, wenn man etwas isst und danach nicht gleich Bauchschmerzen und einen Blähbauch bis zum Himmel und wieder zurück hat, geschweige denn am nächsten Morgen ständig zur Toilette gehen muss. Gleichzeitig spürte ich auch, welch großen Einfluss die Ernährung auf unsere Gesundheit hat. Ich begann immer mehr über Ernährung zu lesen, fing an zu kochen und zu backen und probierte die verschiedensten Gerichte aus. Zu diesem Zeitpunkt waren vegan, glutenfrei und „clean eating“ noch kein großes Thema. Daher gab es auch noch nicht viele Rezepte, die meinen Ansprüchen gerecht wurden. So blieb mir nichts anderes übrig, als selbst Rezepte zu kreieren, da ich nicht vor hatte, mein Leben lang auf Kuchen, Kekse, Brot, Dips usw. zu verzichten. Als ich von zu Hause auszog, begann ich Yoga zu praktizieren und kam etwas später auch mit der chinesischen Medizin in Kontakt. Dabei lernte ich das erste Mal, was die Psyche für Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat, dass es verschiedene Körpertypen gibt und Lebensmittel verschiedene Heilqualitäten haben.

Zu dem Zeitpunkt verbrachte ich viel Zeit in der Küche, stellte meiner Familie und meinen Freunden meine selbst kreierten Gerichte vor und hatte endlich die Liebe zum Essen und für meinen Körper wieder gefunden. Mein Freund fragte mich eines Tages, ob ich nicht etwas aus meinem Wissen und meinen Rezepten machen wolle. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich jemand dafür interessieren würde. Er brachte mich auf die Idee, einen Blog zu starten. Das Problem war nur: ich war, was Technik anbelangte, noch nie eine große Vorreiterin gewesen. Eher die Letzte in der Klasse, die ein Handy hatte, einmal die Woche auf Facebook schaute und keine Ahnung von Blogs oder Instagram hatte. Zum Glück ist mein Freund genau das Gegenteil von mir. So half er mir dabei, einen Blog einzurichten und einen Instagram-Account zu erstellen. Ich begann wöchentlich Rezepte zu veröffentlichen und Bilder auf Instagram und Facebook zu posten. Langsam wuchs meine Reichweite, meine Rezepte wurden von Leser*innen ausprobiert und ich bekam zunehmend dankbare und positive Rückmeldungen zu meiner Arbeit. Ich war damals mitten in meinem Lehramtsstudium und spürte, dass ich eventuell eine andere Richtung einschlagen würde. Nach meinem ersten Staatsexamen machte ich eine Yogalehrerausbildung, die mir große Freude bereitete.

Kurz danach stieß ich über einen Flyer zu einem ayurvedischen Vortrag beim Tag der offenen Tür in einer Ayurveda-Akademie. Ich wollte eigentlich nur kurz vorbei schauen. Schließlich blieb ich den ganzen Tag, so fasziniert war ich vom Wissen über die verschiedenen Körpertypen und Ernährungsweisen. Ich beschloss eine Ausbildung als ayurvedische Ernährungs- und Gesundheitsberaterin zu absolvieren – eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich lernte in dem Jahr unglaublich viel über Ayurveda, Ernährung im Allgemeinen und meinen eigenen Körper. Als ich mit der Ausbildung fertig war, begann ich ayurvedische Kochkurse zu geben und merkte, dass immer mehr Teilnehmer*innen sich für das Thema interessierten.

Mittlerweile betreibe ich seit September 2015 den Blog „Tasty Katy“, bin ayurvedische Ernährungs- und Gesundheitsberaterin, Beraterin in Darmgesundheit und Yogalehrerin. Was noch viel wichtiger ist, ich fühle mich gesund und habe den ganzen Tag über Energie und Lebensfreude. Ich hege schon lange den Wunsch, Menschen zu helfen und für sie da zu sein. Mein Buch soll Dich dabei unterstützen, einen Schritt in Richtung gesundheitsbewusstes Leben zu gehen, die ayurvedische Ernährung kennen zu lernen und Deinen Körper mit gesundem und leckerem Essen zu verwöhnen. Ich wünsche Dir viel Freude dabei!

ALLES LIEBEDEINE KATY

WAS IST EIGENTLICH AYURVEDA?

Ayurveda bedeutet übersetzt das „Wissen vom Leben“ und ist über 3000 Jahre alt. Somit ist Ayurveda eine der ältesten Heilkünste und wird oft als Mutter der Naturheilkunde und der chinesischen Medizin angesehen. Ayurveda hat seinen Ursprung in Indien. Dort wird Ayurveda an Universitäten gelehrt und in Kliniken und von Ärzten praktiziert. Mittlerweile wird Ayurveda auch in Europa praktiziert und immer bekannter und erstreckt sich von Ölmassagen, Kräutertherapien, Ernährungslehre bis hin zur ganzheitlichen Medizin.

Das Besondere am Ayurveda ist, dass er den Menschen als Individuum betrachtet, und der Mensch auch danach behandelt wird. Er geht dabei auf persönliche Bedürfnisse, Krankheiten und Vorlieben ein, ohne dass dogmatische Regeln aufgestellt werden. Somit ist Ayurveda für jeden geeignet, ganz egal, ob gesund oder krank, jung oder alt – oder ob man sich gerade in einer besonderen Lebenssituation wie zum Beispiel einer Schwangerschaft befindet. Für jeden gilt: Die Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil und eine Grundlage für die Gesunderhaltung des Körpers. Ayurveda beschäftigt sich aber nicht nur mit Ernährung, vielmehr geht es um das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele, was das Wissen zu einer ganzheitlichen Lebens- und Heilkunde macht.

Ziel des Ayurveda ist die Erhaltung der Gesundheit und die Heilung von Krankheiten.

ALLES DREHT SICH UM DIE VERDAUUNG

Dass die Gesundheit ihren Sitz im Darm hat, ist im Ayurveda schon seit Jahrtausenden bekannt. Bei einer ayurvedischen Beratung gelten die ersten Fragen der Verdauung und dem Stuhlgang. Beide gehören zwar eng zusammen, jedoch wird die Verdauung im Ayurveda nicht alleine auf den Stuhlgang reduziert. Der Appetit und die Ausbildung der einzelnen Körpergewebe, die im Ayurveda Dhatus heißen, gehören ebenfalls dazu.

Im Ayurveda heißt es nicht, „du bist, was du isst“, sondern „du bist, was du verdaust“. Eine Ernährung kann noch so gesund sein, wenn die Verdauung nicht gut funktioniert, kommt es früher oder später auf der Gewebsebene zu Krankheiten oder Störungen. Ist die Verdauung in Ordnung, so kann jeden Tag ein gesundes und neues Körpergewebe entstehen. Verantwortlich für eine gut funktionierende Verdauung ist das Agni. Agni bedeutet übersetzt „Verdauungsfeuer“. Es steuert Stoffwechselvorgänge im Körper und verdaut die Nahrung, die in unserem Körper landet. Wir spüren unser Agni vor allem dann, wenn wir richtig Hunger haben. Man kann sich das so vorstellen, als ob das Verdauungsfeuer im Magen nun ordentlich brennt. Dann ist es Zeit, etwas zu essen. Ist das Agni gesund und entsprechend der Konstitution ausgeprägt, dann ist es in der Lage, die Nahrungsmittel aufzuspalten und wichtige Nährstoffe in den restlichen Körper zu transportieren. Der Körper ist gesund, Haut und Haare glänzen, und Lebensfreude ist spürbar vorhanden.

„Erlischt das Agni, so stirbt man, arbeitet es richtig, so lebt man lange frei von Krankheit, ist es gestört, so erkrankt man – daher wird Agni als die Wurzel von allem bezeichnet.“ (Charaka-Samhita)

Arbeitet das Agni zu stark – was man daran merkt, dass man ständig Hunger hat, nie richtig satt wird und trotzdem sehr dünn ist, obwohl man große Portionen isst – kann die Nahrung nicht schnell genug in einzelne Körpergewebe umgewandelt werden und es kommt zu einer Störung. Arbeitet das Agni zu schwach, so bleibt der Hunger meistens aus und man fühlt sich bereits nach geringen Mengen an Nahrungsmitteln aufgebläht, träge und müde. Ein zu schwaches Agni gilt im Ayurveda als ein Auslöser für Ama. Ama sind unverdaute Substanzen oder auch Stoffwechselrückstände, die den Körper belasten. Scheinbar ohne Grund fühlt man sich dann sehr schlapp; man hat einen sehr schleimigen Stuhlgang und steife Gelenke. Ama ist ein Auslöser für viele Erkrankungen. Durch eine leichte Ernährung, die richtigen Gewürze und Nahrungsergänzungsmittel kann Ama im Körper verbrannt werden.

Je nach individueller Konstitution ist das Agni von Natur aus etwas stärker oder schwächer. Vata-Menschen neigen zu einem sehr wechselhaften Agni, da sie von sehr viel Wind geprägt sind. Mal brennt es gut und das Essen kann gut verdaut werden, mal brennt es schwach und es kommt zu Blähungen und Völlegefühl. Pitta-Menschen haben von Natur aus ein sehr starkes Agni. Sie haben somit eine sehr robuste und gleichbleibende Verdauung mit einem sehr ausgeprägten Hunger. Kapha-Menschen neigen zu einem sehr schwachen Agni. Dadurch sind sie von Natur aus etwas träger und nehmen auch schneller zu, da sie fast alles, was sie als Nahrung aufnehmen, direkt in Körpergewebe umwandeln.

Mit der richtigen, konstitutionsgerechten Ernährung und dem richtigen Essverhalten kann man die Verdauung sehr stark beeinflussen.

TIPPS FÜR EINE GUTE VERDAUUNG

Nur bei körperlichem Hunger essen. Dies ist ein Zeichen, dass das Agni gut brennt und das Essen gut verdaut werden kann.

Den Magen nur zu Dreiviertel füllen. Nur dann kann die Verdauung überhaupt in Gang kommen. Ist der Magen zu voll, so wird das Agni im wahrsten Sinne erstickt und es kommt zu Blähungen und Völlegefühl.

Drei regelmäßige Mahlzeiten zu festen Uhrzeiten einnehmen. Zwischenmahlzeiten nur bei wirklichem Hunger.

Gründlich kauen. Die Verdauung beginnt bereits im Mund.

Warme Mahlzeiten essen. Damit das Agni die Nahrung gut verarbeiten kann, sollte diese warm und gekocht sein. Kalte und rohe Nahrungsmittel sind schwer verdaulich und sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Zum Essen nur in Maßen oder am besten gar nicht trinken. Gießt man zu viel Wasser in das Feuer, erlischt es. Genauso kann man sich das auch mit der Verdauung vorstellen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der oft nicht beachtet wird, ist das Essen in einer angenehmen Umgebung. Essen wir und führen gleichzeitig ein Streitgespräch oder emotionale Diskussionen, werden diese geradezu mitgegessen. Es kommt zu Verdauungsstörungen. Daher ist es wichtig, sich zumindest 20 Minuten für das Essen Zeit zu nehmen, damit die Verdauung richtig funktionieren kann.

DIE DOSHAS

Doshas sind Bioenergien. Man findet sie in allem, was auf der Erde existiert. Diese Bioenergien haben bestimmte Eigenschaften. Vata, Pitta und Kapha sind die drei Doshas, die im Ayurveda beschrieben werden.

Sie setzen sich aus den fünf Elementen Wind, Raum/Äther, Feuer, Wasser und Erde zusammen und bilden die Grundlage für die verschiedenen Konstitutionstypen, die wir Menschen sind. Dabei unterscheidet man zwischen der Prakriti und der Virkrit. Prakriti ist unsere natürliche und angeborene Konstitution. Wenn wir diese erreicht haben, befinden wir uns in unserem natürlichen Gleichgewicht und können unser gesamtes Potential entfalten. Vakriti ist der Jetzt-Zustand. Dieser weicht häufig von unserer Grundkonstitution ab und wird somit als Störung bezeichnet. Ziel im Ayurveda ist es, zurück in die natürliche und angeborene Konstitution zu kommen, sodass man ein gesundes und glückliches Leben führen kann.

Geht man zu einem Ayurveda-Arzt oder einer ayurvedischen Ernährungsberatung, so wird immer zu allererst die Grundkonstitution in einem einstündigen Anamnese-Gespräch festgestellt und dann ein individueller Plan, passend zur Konstitution, erstellt. Neben den verschiedenen Doshas spielen auch die Jahreszeiten, Kräuter und Gewürze, das Verdauungsfeuer und Bewegung/Yoga eine große Rolle.

ERKENNE DEINE EIGENE KONSTITUTION — UND LEBE DEN UNTERSCHIED

Wenn man durch den Alltag geht und sein Umfeld, seine Familie und Freunde mit dem Blickwinkel des Ayurveda betrachtet, so stellt man schnell fest, wie unterschiedlich wir alle sind. Der eine ist von Natur aus kräftiger gebaut, der andere hat einen helleren Teint, die eine hat glattes, die andere lockiges Haar, das sich wiederum in der Struktur unterscheidet. Nicht nur die Äußerlichkeiten sind ein Unterscheidungsmerkmal, auch merken wir am Verhalten, der Stimme und den Interessen des anderen, wie unterschiedlich wir Menschen sind. Manche lieben Abwechslung, haben sehr viele Freunde und Bekannte und gehen in großen Menschenmengen geradezu auf. Andere lieben Routinen und Regelmäßigkeiten, haben nur eine Hand voll enger Freunde und schöpfen vor allem dann Kraft, wenn sie sich zurückziehen können und ihre Ruhe haben. Auch die Krankheitsneigungen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Im Ayurveda findet man für all dies eine Erklärung. Bereits in den alten Schriften stand, dass so viele verschiedene Typen von Menschen existieren, wie es Menschen auf der Erde gibt. Dieses Prinzip ist das Konzept der Konstitutionstypen, also der Doshas. Wir alle haben viele Gemeinsamkeiten, weisen an bestimmten Punkten jedoch wesentliche Unterschiede auf. Damit wir wissen, was für uns gut ist, und mit was wir uns eher schaden, ist es wichtig zu erkennen, welcher Konstitutionstyp wir sind. So können wir die richtigen Nahrungsmittel auswählen und unser Leben so gestalten, dass wir unser gesamtes Potential entfalten können und in die eigene Kraft kommen. Wer sich und seinen Körper kennt, hat schon viel erreicht und ist auf dem besten Weg zur Gesundheit.

Jeder Mensch hat eine Eigenschaft, die ein anderer Mensch nicht hat! All diese Eigenschaften haben laut dem Ayurveda etwas mit den Doshas zu tun. Vata, Pitta und Kapha. Diese Doshas sind Energien, die sich auf feinstofflicher Ebene im Körper und in allem, was auf der Welt existiert, manifestieren.

Jedes Dosha bringt verschiedene Eigenschaften mit sich und ist, bezogen auf den Körper, für verschiedene Funktionen verantwortlich. Alle drei Doshas setzen sich aus den fünf Elementen Wasser, Äther/Raum, Luft, Feuer und Erde zusammen. Nun ist es aber nicht so, dass der eine nur aus dem Vata-Dosha besteht und der andere nur aus Kapha, vielmehr vereint jeder Mensch alle drei Doshas in sich. Ausschlaggebend ist jedoch, dass diese bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt und gewichtet sind. Das ist der Grund, warum der eine ständig friert, während dem anderen ständig warm ist, warum mache Menschen Unmengen essen können und trotzdem sehr schlank sind, während andere nur einen Tag etwas mehr als sonst essen und zunehmen.

Die Doshas sind jedoch nicht statisch, sondern wandelbar. Die verschiedenen Anteile in unserem Körper sind ständig im Wandel und verändern sich je nach den verschiedenen Jahres- und Tageszeiten bis hin zu den unterschiedlichen Lebensphasen. Jeder von uns hat eine Jahreszeit, in der wir uns am wohlsten fühlen oder eine Tageszeit, in der wir am produktivsten sind. Außerdem gibt es bestimmte Erkrankungen, die bei einer gewissen Altersgruppe stärker ausgeprägt sind als bei einer anderen. Dies liegt daran, dass Tages- und Jahreszeiten den Doshas zugeordnet werden und von ihnen geprägt sind.

Im Ayurveda gibt es also drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha, aus denen sich wiederum sieben Konstitutionstypen zusammensetzen. Um seine eigene Konstitution zu erkennen, ist es zunächst wichtig, die Eigenschaften und Grundzüge der drei Doshas zu verstehen.

VATA

Vata besteht aus den Elementen Raum und Luft. Wenn man sich diese Elemente genauer anschaut, fällt sofort auf, dass sie von Leichtigkeit und Beweglichkeit geprägt sind. Luft ist beweglich und nur schwer zu greifen. Die Eigenschaften von Vata sind kalt, trocken, leicht und beweglich. Und genau diese Eigenschaften finden sich auch bei Menschen, die eine starke Vata-Konstitution haben.

DER VATA-KÖRPER

Menschen mit viel Vata sind von Natur aus schlank, haben einen schmalen Körperbau, hervorstechende Knochen und Gelenke und oft eine sehr trockene Haut. Sie nehmen nur schwer zu und neigen dazu, schnell an Gewicht zu verlieren. Vata-Menschen sind meistens sehr beweglich und haben knackende Gelenke. Durch die Kälte im Körpersystem werden die Gelenke und Muskeln schnell steif.

HAUT & HAARE

Die Haut und Haare sind trocken und dünn. Oft sind die Venen durch die Haut gut zu erkennen. Damit Vata-Menschen nicht zu sehr austrocknen brauchen sie etwas mehr Fett als die anderen Konstitutionstypen, um die Trockenheit im Körper auszugleichen.

VERDAUUNG

Da der Vata-Körper von viel Wind geprägt ist, neigen die Menschen zu Blähungen, Verstopfung und Trockenheit. Man kann sich bildlich vorstellen, dass in dem Körper sehr viel Wind im System ist. Der Stuhl ist meist trocken und Menschen dieses Typs neigen schnell zu Verdauungsbeschwerden, wenn sie etwas essen, das sie nicht gewohnt sind. Daher ist es für sie sehr wichtig, verdauungsfördernde Gewürze zu verwenden und warme und gekochte Speisen zu verzehren, da sie Rohkost nur schwer verdauen können.

APPETIT

Der Appetit schwankt bei Vata-Menschen und ist nicht konstant. Mal haben sie viel Hunger und können Dinge gut verdauen, mal haben sie kaum Hunger und haben Verdauungsbeschwerden.

TEMPERATUREMPFINDEN

Vata-Menschen frieren sehr schnell und sie haben meistens kalte Hände und Füße. Da sie von Natur aus sehr wenig Wärme mit sich bringen, brauchen sie viel wärmendes Essen und warme Getränke, die die Kälte ausgleichen.

DER VATA-GEIST

Menschen mit einem ausgeprägten Vata-Dosha sind oft sehr kreativ und künstlerisch begabt. Sie haben viele verschiedene Interessen und können sich schwer festlegen und entscheiden. Sie sind sehr begeisterungsfähig, ihre Stimmung kann aber auch schnell in Melancholie umschlagen. Sowohl der Körper als auch der Geist ist von viel Bewegung geprägt. Das bedeutet, sie machen sich über alles Gedanken und es fällt ihnen schwer, sich nicht ständig über etwas den Kopf zu zerbrechen. Sorgen und Ängste werden dem Vata-Dosha zugeordnet. Ist das Vata-Dosha in seiner natürlichen Harmonie mit den beiden anderen Doshas, so sprühen Menschen dieses Typs vor Energie, Lebensfreude und Kreativität. Liegt zu viel Vata vor, so dass es zu einer Vata-Störung kommt, entstehen Ängste und Sorgen, die den Körper blockieren.

VATA-STÖRUNGEN

Exzessives Kältegefühl im Körper, Autoimmunerkrankungen, Schmerzen aller Art (vor allem am Bewegungsapparat), Essstörungen, neurologische Erkrankungen, Hypersensibilität, Blähungen, Verstopfung, Krämpfe und auf seelischer Ebene Ängste bzw. Sorgen.

VATA-JAHRESZEIT

Der Herbst ist eine Jahreszeit, die stark vom Vata-Dosha geprägt ist. Dies erkennt man daran, dass dann viel Wind und Kälte vorherrscht. Vata-bedingte Beschwerden nehmen zu dieser Jahreszeit zu, so dass man grundsätzlich darauf achten sollte, Vata-reduzierende Maßnahmen zu ergreifen. Bevorzugte Geschmacksrichtungen zum Vata-Ausgleich: Süß, salzig und sauer.

WAS VATAS BRAUCHEN

Da der Vata-Körper von viel Bewegung, Wind und Unruhe geprägt ist, ist es für diesen Typ umso wichtiger, Rhythmus in den Alltag zu bringen. Dies gilt sowohl für das Verhalten als auch die Ernährung. Liegt eine stark ausgeprägte Vata-Konstitution oder eine Vata-Störung vor, ist es wichtig, regelmäßig warme und gekochte Speisen zu sich zu nehmen. Schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohlgemüse und Rohkost sollten in kleineren Mengen gegessen und mit verdauungsfördernden Gewürzen angereichert werden. Kalte, bittere und scharfe Speisen sollten gemieden werden. Neben der Ernährung ist es für Vata-Menschen sehr wichtig, dass sie genügend Freiraum haben, so dass sie ihre Kreativität und ihre Freude an der Bewegung ausleben können. Gleichzeitig brauchen auch sie Struktur in ihrem Leben: eine feste Morgen- und Abendroutine kann sehr beruhigend auf den ständig umherschwirrenden Vata-Geist wirken.

PITTA

Pitta besteht aus dem Element Feuer. Das Element Feuer bringt viel Wärme und Hitze mit sich – eines der wesentlichen Merkmale von Menschen mit einer Pitta-Konstitution. Feuer verbrennt, zersetzt etwas und bringt damit etwas in Gang. So ist Pitta in jedem Körper für die Verdauung, das Hormonsystem und den Stoffwechsel verantwortlich. Eine Person, die von Natur aus viel Pitta hat, bringt auch viel Wärme und Hitze mit sich. Dies gilt sowohl für den Körper als auch den Geist.

DER PITTA-KÖRPER

Pitta-Menschen haben einen gut ausgeprägten Körperbau mit stark ausgebildeten Muskeln. Generell bauen sie sehr viel schneller Muskelmasse auf als Vatas. Ihr Gewicht ist meistens konstant und sie haben einen sehr starken Stoffwechsel. Die einzelnen Gliedmaßen sind durchschnittlich ausgeprägt, nicht so dünn wie bei Vatas, aber auch nicht so kräftig wie bei Kaphas.

HAUT & HAARE

Pitta-Menschen haben festes Gewebe, die Haare sind eher kräftig und neigen dazu, ölig und leicht fettig zu sein. Rötungen, Pickel und Sommersprossen sind ein Zeichen für Pitta-Typen. Durch die Hitze im Körper entstehen schneller Entzündungen auf der Haut, Akne, Ausschläge und andere Hautirritationen.

VERDAUUNG

Pitta-Typen haben einen guten Stoffwechsel. Ihr Verdauungssystem ist meist sehr unempfindlich und sie haben einen regelmäßigen und weichen Stuhlgang. Bei zu großen Mengen an zu scharfen, heißen Mahlzeiten bzw. generell, wenn sie zu viel essen, neigen sie zu Durchfall oder einem breiigen Stuhl.

APPETIT

Pittas können Hunger nur schwer aushalten und werden geradezu schlecht gelaunt und leicht aggressiv, wenn sie bei einem Hungergefühl nicht gleich etwas zu Essen bekommen. Vielleicht erkennt sich hier nun der/die eine oder andere Leser*in wieder. Pitta-Menschen fällt es auch sehr schwer, eine Mahlzeit auszulassen oder zu Fasten, da sie das Gefühl haben, so den Tag nicht zu überstehen. Für Pittas ist Essen eine Energie-Quelle. Daraus können sie Kraft schöpfen. Eine Suppe oder ein Smoothie reicht vielen Pitta-Typen nicht aus. Sie brauchen etwas zum Beißen, da sie sonst das Gefühl haben, nicht satt zu werden.

TEMPERATUREMPFINDEN

Wenn es um das Temperaturempfinden geht, merkt man besonders, dass Pitta aus dem Element Feuer besteht. Pitta-Konstitutionen haben viel Wärme und Hitze im Körper. Daher können sie Hitze nur schwer tolerieren und fühlen sich in den kühleren Jahreszeiten deutlich wohler als im Hochsommer. Sie haben meistens warme Hände und strahlen nach außen auch eine gewisse Wärme aus. Das merkt man sogar, wenn man neben solchen Personen steht, sitzt oder liegt.

DER PITTA-GEIST

Die Hitze von Pitta manifestiert sich nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch auf geistiger. So sind Menschen mit viel Pitta oft direkte, selbstbewusste, zielorientierte und disziplinierte Menschen. Aufgrund dieser Eigenschaften findet man sie oft in Führungspositionen. Sie lieben es, sich herauszufordern und sind schnell gelangweilt, wenn Dinge zu einfach werden. Außerdem sind sie sehr wettbewerbsorientiert, was dazu führt, dass sie oft sehr hart mit sich selbst umgehen, was dann in Burnout, Ärger und Wut endet. Wird diese Hitze im Körper dann noch von zu vielen heißen, salzigen und scharfen Speisen angefeuert, werden sie oft noch aufbrausender. Der Hang zum Wettbewerb führt dazu, dass Pittas sich oft mit anderen Menschen vergleichen und dadurch unglücklich werden. Außerdem sind sie gerne Anführer, was es in einem Team manchmal schwer macht, da nicht alle das gleiche Arbeitstempo und dieselbe Zielstrebigkeit haben. Wenn Pittas in ihrem natürlichen Gleichgewicht sind, haben sie viel Energie, Durchsetzungsvermögen und sind in der Lage Großes zu erreichen. Wenn sie aus der Balance geraten, kommt es zu aggressivem Wettbewerbsdenken, krankhaftem Perfektionismus und dem ständigen Streben nach Anerkennung.

PITTA-STÖRUNGEN

Sodbrennen, Entzündungen, Magenbrennen, Hauterkrankungen, Haarausfall, Hitzewallungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und auf mentaler Ebene Ärger, Ungeduld und Reizbarkeit.

PITTA-JAHRESZEIT

Der Sommer ist die Jahreszeit, die von Pitta geprägt ist. Das Element Feuer ist darin voll entfacht. Vor allem der Hochsommer macht Menschen, die die Hitze nur schwer ertragen können, sehr zu schaffen. Pitta-Menschen fühlen sich daher in den kühleren Monaten sehr viel wohler. Viele Pitta-Störungen nehmen bei hohen Temperaturen zu und verbessern sich, sobald es kühler wird. Bevorzugte Geschmacksrichtung zum Ausgleich von Pitta: Süß, zusammenziehend und bitter.

WAS PITTAS BRAUCHEN

Da Pitta-Typen von Natur aus viel Hitze in sich tragen, brauchen sie kühlende Lebensmittel und Gewürze, die beruhigend und ausgleichend wirken. Da sie eine sehr starke Verdauung haben, vertragen sie, anders als die anderen Konstitutionstypen, einen höheren Anteil an Rohkost in ihrem Speiseplan. Neben der Ernährung ist es für sie wichtig, einen Ausgleich im Sport und in der Bewegung zu finden. Dies hilft ihnen dabei, körperlichen und mentalen Druck abzulassen.

KAPHA

Kapha setzt sich aus den Elementen Erde und Wasser zusammen. Dies sind schwere, ruhige und erdende Elemente. Kapha bringt uns Ruhe, Gelassenheit, Vertrauen, Stabilität und Geborgenheit. Das Dosha ist im Körper für die Struktur und den Aufbau von Masse verantwortlich. Es ist verantwortlich für ein gutes Immunsystem, die Lymphe und den Aufbau der Körpersubstanz. Kapha-Menschen sind meist sehr liebevolle Menschen, die Ruhe, Gelassenheit und Strukturiertheit ausstrahlen.

DER KAPHA-KÖRPER

Da Kapha für den Aufbau von Körpersubstanz steht, bringen Kapha-Typen von Natur aus einen kräftigen Körperbau mit sich. Damit ist nicht Übergewicht gemeint, sondern lediglich ein Körper, der in sich stabiler und kräftiger gebaut ist, als der eines Vata- oder Pitta-Typen. Kapha-Typen nehmen schneller an Gewicht zu und nehmen nur schwer ab. Sie verfügen über viel Ausdauer und Körperkraft, typisch für diese Konstitution sind runde Formen und große Hände. Wenn Kaphas zunehmen, zeigt sich das Gewicht meist an den Armen und im Bereich der Oberschenkel und Hüften. Der Knochenbau von Kapha ist sehr stabil. Dieser Dosha-Typ verfügt über ein starkes Immunsystem und neigt generell weniger zu Krankheiten und Verletzungen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass keine Kapha-Störung zum Beispiel in Form von Übergewicht vorliegt.

HAUT UND HAARE

Kapha-Typen haben sehr feste und oft auch lockige Haare. Das Haar verfügt über eine starke Struktur. Die Haut ist meistens leicht rosig und weich. Da Kapha aus dem Erd- und Wasserelement besteht, ist die Haut recht feucht und ölig. Dadurch werden Haut und Haare schneller fettig. Vor allem bei Frauen zeigt sich dies meist in der „T-Zone“ des Gesichts.

VERDAUUNG

Das Erd- und Wasserelement bringt nicht nur Struktur mit sich, sondern auch Schwere. Dies macht sich bei Kapha-Typen vor allem in der Verdauung bemerkbar. Sie neigen zu einer langsamen und trägen Verdauung, sodass sie sich nach einer Mahlzeit oft müde fühlen. Dadurch ist der Stoffwechsel von Kapha-Typen schwerfällig, sodass sie schneller an Gewicht zunehmen als Vata- oder Pitta-Typen.

APPETIT

Kaphas lieben es, zu essen. Sie haben zwar bei weitem nicht so viel Hunger wie Pittas, können allerdings immer essen. Der Haken dabei ist, dass sie so schnell zunehmen. Essen hat für sie etwas mit Genuss und Spaß zu tun, weniger mit dem Stillen des körperlichen Hungers. Bei dieser Konstitution kann es sich also positiv auswirken, auch mal eine Mahlzeit auszulassen oder über einen kürzeren Zeitraum zu fasten.

TEMPERATUREMPFINDEN

Das Einzige, was Kapha- und Vata-Typen gemeinsam haben, ist die Kälte. Auch die Kapha-Typen frieren sehr schnell, die Hände und Füße sind meistens kalt. Hier kommt allerdings noch die Feuchtigkeit als bestimmender Faktor hinzu.

DER KAPHA-GEIST

Die Ruhe und die Schwere dieses Typs zeigen sich nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern auch auf der geistigen. Kapha-Typen sind von Natur aus gelassen, geduldig und ausgeglichen. Sie sind sehr liebevolle und fürsorgliche Menschen, die anderen gerne eine Freude machen. Wenn es ihren Mitmenschen gut geht, hebt das ihre Stimmung. Ist dies nicht der Fall, fühlen sie sich selbst auch nicht wohl. Da sie viel Geduld und eine emotionale Stärke haben, lassen sie sich so schnell auch nicht aus der Ruhe bringen und verstehen sich mit vielen Menschen gut. Trotzdem fällt es Kapha-Typen oft schwer, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen, ihre Gefühle zu zeigen oder Dinge loszulassen. Dies manifestiert sich im Körper, da sie viel Ballast festhalten und Gefühle herunterschlucken, statt sie raus- oder loszulassen. Obwohl sie immer für andere Menschen da sind, fühlen sie selbst sich oft einsam und sind schneller traurig als andere Typen. Ist ihr Kapha in Balance, so verfügen sie über eine stabile Gefühlswelt, können gut Gruppen leiten und Prozesse strukturieren. Ist Kapha außer Balance, so kann dies zu Verstimmungen, Trägheit und im äußersten Fall auch zu Depressionen führen.

KAPHA-STÖRUNGEN

Übergewicht, Diabetes, Atemwegserkrankungen und andere HNO-Beschwerden, Antriebslosigkeit, Ödeme, Zysten und Depressionen.

KAPHA-JAHRESZEIT

Der Frühling ist die Jahreszeit, in der das Kapha-Dosha überwiegend vorherrscht. Es ist die Jahreszeit, in der es noch etwas kühl und feucht ist. Im Winter hat sich viel Kälte und Schwere im Körper angesammelt, die sich im Frühling nun langsam auflöst. Kapha-Typen spüren dies im Frühling vor allem durch die bekannte Frühjahrsmüdigkeit. Mit den langsam ansteigenden Temperaturen verflüssigt sich das Kapha im Körper und löst sich auf. Dadurch entstehen Erkältungen und Heuschnupfen, die sich vor allem zu dieser Jahreszeit bemerkbar machen.

Geschmacksrichtungen zum Ausgleich von Kapha: Scharf, zusammenziehend und bitter.

WAS KAPHAS BRAUCHEN

Kapha-Typen sollten darauf achten, nicht zu oft und zu viel zu essen. Vor allem zu viele süße und fettige Speisen tun ihnen nicht gut und sorgen für Kapha-Störungen. Oftmals reichen ihnen zwei Mahlzeiten am Tag. Eine gegen 11 Uhr und eine gegen 17 Uhr. Da sie viel Schwere und Öligkeit im Körper haben, sollten sie Lebensmittel mit trockenen Eigenschaften zu sich nehmen. Dazu gehören auch scharfe Gewürze, die eine verbrennende und austrocknende Wirkung haben. Außerdem brauchen sie eine leichte Ernährung, da sie eine schwache Verdauung haben, sodass eine vegetarische oder vegane Ernährung sehr gut für sie ist. Vor allem am Morgen und am Abend sollten sie auf schwer verdauliche Speisen wie Sahne, zu viel Rohkost, Fleisch, Fisch oder Käse verzichten. Neben einer Kapha-reduzierenden Ernährung ist es wichtig, für ausreichend Bewegung zu sorgen, um den Stoffwechsel anzukurbeln und Trägheit vorzubeugen.

Solltest Du Dich nun in keiner dieser Beschreibungen wiederfinden, so liegt das daran, dass jeder von uns alle drei Doshas in sich trägt. Bei jedem sind sie jedoch unterschiedlich gewichtet und genau das macht uns so individuell. Die genaue Zusammensetzung unserer Konstitution entscheidet sich bei der Geburt und ist abhängig von den Genen und dem Verlauf der Schwangerschaft. Die meisten Menschen sind Mischtypen, das heißt, es gibt zwei Doshas, die sehr dominant sind. Sind zum Beispiel die Doshas Vata und Pitta im Vordergrund, spricht man von einer Vata-Pitta-Konstitution. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Person kein Kapha im Körper hat, sondern lediglich, dass Vata und Pitta die dominanteren Doshas im Körper und Geist sind. Einige wenige Menschen haben sogar eine Tri-Dosha-Konstitution, in der Vata, Pitta und Kapha zu gleichen Teilen im Körper vorhanden sind. Neben den Mischtypen gibt es aber auch solche, bei denen nur ein Dosha dominant ist, sodass man dann von einem reinen Vata-, Pitta- oder Kapha-Typ spricht.