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Du möchtest das Selbstbewusstsein deines Kindes fördern und es zur kindlichen Selbstständigkeit erziehen? Du möchtest die Achtsamkeit und Kreativität deines Schützlings erhöhen? Du möchtest dein Kind durch selbstbestimmte Lernprozesse fördern?
Dann hilft dir dieses Buch dabei, die Montessori Philosophie Zuhause mit deinen Kindern umzusetzen und ihnen so eine glückliche und zufriedene Kindheit zu bieten - voller Spaß, Harmonie, Selbstbewusstsein und persönlichem Wachstum!
Möchtest du, dass deine Kinder…
- von Klein auf in einer Umgebung voller Freiheit und Geborgenheit aufwachsen?Dann ist die Montessori Kindererziehung der Schlüssel dafür!
Eine kinderfreundliche und individuell auf das jeweilige Kind abgestimmte Erziehung ist der Weg zu einer glücklichen Kindheit und der Schlüssel für entspannte und zufriedene Eltern. Erfahre in diesem Buch, wie du die Prinzipien nach Montessori kinderleicht in euren Alltag integrieren kannst.
Dieses Buch zeigt dir...
- wie du es schaffst, dass dein Kind nicht immer das neuste Spielzeug haben will.Dein Kind wächst nur ein Mal auf - unterstütze es dabei so gut es nur geht!
Vergiss komplizierte Methoden, Ratschläge und teures Spielzeug, das nach kurzer Zeit doch wieder ungenutzt in der Ecke landet. Lege deinen Fokus lieber auf eine optimale Umgebung und auf eine, auf das Wesentliche reduzierte, Erziehungsmethode.
Sichere dir jetzt dein persönliches Exemplar und entdecke mit diesem Buch die Philosophie der Montessori Erziehung, mit der du dein Kind bestmöglich auf seine Zukunft vorbereitest - deine Liebsten werden dir dafür Dankbar sein! :)
Deine Paula
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Paula Weinbach
Montessori Kindererziehung
Kinder und Babys voller Achtsamkeit und Selbstständigkeit erziehen und individuelle Stärken und Schwächen unterstützen. Der Praxis Erziehungsratgeber für Eltern.
Originale Erstausgabe November 2020
verlegt durch KR Publishing.
Copyright © 2021 Paula Weinbach
Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Autors untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.
Copyright © 2021 KR Publishing
Alle Rechte vorbehalten
2. Auflage
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter https://portal.dnb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-948593-15-5 [ebook]
Vorwort
Unser Geschenk an dich!
Kapitel 1: Einführung in die Montessoripädagogik
Was ist "Montessori"?
Kurze Definition der Pädagogik
Die 15 Grundprinzipien der Philosophie nach Montessori
Die Ziele von Montessori
Für wen ist die Montessori-Bildungspädagogik interessant?
Kapitel 2: Entstehung und Entwicklung der Montessoripädagogik
Kapitel 3: Das Portrait einer außergewöhnlichen Frau
Kapitel 4: Top 10 Vorteile der Montessori-Bildungspädagogik
Kapitel 5: Verständnis des Kindes nach Montessori
Die sensiblen Phasen
Die drei Entwicklungsphasen des Kindes
Die vierte Entwicklungsphase
Das kindliche Lernen und die kosmische Erziehung
Kapitel 6: Faktencheck - Kritik, Vorurteile und Mythen
Kapitel 7: Studien zur Montessori-Methode
Kapitel 8: Die Montessori Materialien
Kriterien und Besonderheiten der Montessori Materialien
Sinnesmaterial
Material für die Übungen des täglichen Lebens
Sprachmaterial
Mathematisches Material
Kosmisches Material
Kapitel 9: Vorbereitung - Räume, Material und Begleiter
Der vorbereitete Raum
Kapitel 10: Montessori im Alltag
Die Wohnung als vorbereitete Umgebung
Vertrauen bedeutet Zutrauen
Geduld, Geduld, Geduld
Flexibilität und Routine - Ein Widerspruch in sich?
Gemeinsame Regeln und die Durchsetzung
Akzeptanz der kindlichen Entscheidungen
Vergleiche abstellen
Kapitel 11: Teil 1 - Praktische Übungen nach Montessori
Übungen für Zwei- bis Vierjährige
Übungen für Vier- bis Sechsjährige
Übungen für Sechs- bis Achtjährige
Kapitel 12: Teil 2 - "Do-It-Yourself" Montessori Material basteln
Sinnesmaterial
Material für die Übungen des täglichen Lebens
Sprachmaterial
Mathematisches Material
Kosmisches Material
Kapitel 13: Montessori Einrichtungen
Montessori Einrichtungen in Deutschland
Kapitel 14: Fragen und Antworten
Schlusswort
Weitere Werke von KR Publishing
Lust auf mehr? Unser Geschenk an dich!
Impressum
Wie schafft man es als Eltern, eine glückliche Kindheit voller Selbstständigkeit, Achtsamkeit und Kreativität herbeizuführen?
Eine kinderfreundliche und individuell auf das jeweilige Kind abgestimmte Erziehung ist der Schlüssel für eine glückliche Kindheit und für entspannte und zufriedene Eltern. Erfahre in diesem Buch, wie dir Montessori als Erziehungsform dabei hilft.
Jedes Kind ist einzigartig und hat individuelle Bedürfnisse – mit der Montessori Methode setzt du für dich und dein Kind einen Rahmen, in dem sich dein Kind in seinem Tempo entfalten und entwickeln kann, ohne dass ihr euch gegenseitig stresst. Vergiss komplizierte Methoden, Ratschläge und teures Spielzeug, das nach kurzer Zeit doch wieder ungenutzt in der Ecke landet. Lege deinen Fokus lieber auf eine optimale Umgebung und auf eine auf das Wesentliche reduzierte Erziehungsmethode.
Dieses Buch zeigt dir, wie du dein Kind ohne ständige Kontrolle und ohne ständiges Schimpfen zu einem neugierigen, selbstbewussten und achtsamen Kind erziehst. Anstatt unmerklich zu „Helikoptereltern“ zu werden, bietest du deinem Kind den Freiraum und die Umgebung, um sich optimal mit all seinen Ecken und Kanten zu entfalten.
Entdecke mit diesem Buch die „geheime“ Montessori Methode, mit der du dein Kind bestmöglich auf seine Zukunft vorbereitest – schließlich wird dein Kind nur ein Mal groß! :)
Ich wünsche dir viel Erfolg mit diesem Buch
Deine
Vielen Dank für den Kauf von diesem Buch und deinem damit verbundenen Vertrauen in uns als Herausgeber und in Paula Weinbach als Autorin dieses großartigen Buchs. Das bedeutet uns wirklich viel, weshalb wir dir den Ratgeber „Habit Hacks - 10 unscheinbare Schlüssel Gewohnheiten, die dein Leben verändern," als Download schenken - vollkommen gratis! Zudem möchten wir dir die Möglichkeit eines direkten Austauschs mit der Autorin anbieten. So kannst du z.B. deine Fragen, dein Feedback oder deine Anregungen Paula zukommen lassen - eine tolle Möglichkeit für die Kommunikation zwischen Leser und Autorin!
Diese kleinen und unscheinbaren Schlüssel Gewohnheiten verändern dein Leben - erfahre:
✓wie eine kleine Veränderung beim Duschen deine Disziplin stärkt und dir einen Energiekick verschafft…
✓wie eine Prise Salz dir einen Kickstart am Morgen verschaffen kann…
✓wie eine kleine Einstellung an deinem Smartphone & Computer deinen Schlaf verbessert…
✓noch weitere geniale und unscheinbare Habit Hacks!
Wenn du bereit bist, dein Leben mit einigen simplen Habit Hacks auf das nächste Level zu bringen, dann schaue am Ende nach deinem persönlichen Zugang.
Herzlich Willkommen im ersten Kapitel dieses spannenden Buches. Wir beginnen, indem wir uns erst einmal mit „Montessori“ und dem, was dahinter steckt, befassen. In diesem Kapitel erfährst du mitunter, was Montessori überhaupt ist, welche Grundprinzipien die Methode auszeichnen und für wen die Thematik von besonders großem Interesse ist. So findest du einen sanften, logischen Einstieg in dieses umfangreiche Thema und gewinnst grundlegendes Wissen, auf das in den weiteren Kapiteln aufgebaut werden kann.
Was ist „Montessori“?
Der Begriff Montessori bezeichnet eine Bildungspädagogik, die auf Maria Montessori (siehe Kapitel 3) zurückgeht. Hinter der alternativen Pädagogik steckt eine ganze Philosophie mit klar definierten Grundzügen, denen wir uns noch im Detail widmen werden. Die Montessori-Bildungspädagogik, deren Wurzeln zurück ins 19. Jahrhundert reichen, hat einen weiten Weg hinter sich und ist heute weltweit verbreitet. Insbesondere in den USA und in Deutschland findet sich eine große Anzahl an Schulen und Kindertagesstätten, die sich am Montessori-Konzept orientieren und ihre Arbeit nach Maria Montessori ausrichten.
Kurze Definition der Pädagogik
Wenn wir uns intensiv mit einer pädagogischen Ausrichtung befassen möchten, müssen wir uns vorab kurz Zeit nehmen, um den Begriff der Pädagogik zu klären. Die Pädagogik ist die Wissenschaft der Bildung und der Erziehung, die sowohl mit theoretischen als auch mit praktischen Ansätzen arbeiten kann und sich in der Hauptsache auf Kinder und Jugendliche bezieht. Für unsere Zwecke ist diese – zugegebenermaßen recht oberflächliche – Definition vollkommen ausreichend, weshalb wir hier nicht weiter in die Tiefe gehen.
Die 15 Grundprinzipien der Philosophie nach Montessori
Nachdem du eine grobe Ahnung davon gewinnen konntest, was Montessori eigentlich ist, tauchen wir direkt in die Materie ein. Denn wie jede Bildungspädagogik, definiert sich Montessori hauptsächlich aus den Prinzipien, Annahmen, Richtlinien und Ansätzen, die diese stützen. Die Montessori Philosophie gründet sich auf diesen fünfzehn Grundprinzipien:
Die freie Wahl der Arbeit
„Echte Hingabe an eine Sache ist nur mit Freiheit möglich.“
– Maria Montessori
Der Lehrer befiehlt seiner Klasse bestehend aus 20 Schülern, einen Regenbogen zu malen. Was passiert? Fünf legen eifrig los, fünf sind absolut desinteressiert und führen die Aufgabe widerwillig aus, zwei tauschen unter dem Tisch Kaubonbons, drei müssen seltsamerweise gerade jetzt zur Toilette, einer zeichnet einen Roboter und vier weitere Schüler sitzen minutenlang vor dem leeren Blatt Papier und tun so, als wüssten sie nicht, was ein Regenbogen ist. Das liegt nicht daran, dass nur fünf der zwanzig Schüler grundlegend intelligent, motiviert oder lernbereit sind. Es liegt vielmehr daran, dass fünfzehn Schüler gerade keinen Regenbogen malen wollen. Montessori sieht vor, dass Kinder sich selbst aussuchen dürfen, womit genau sie sich gerade beschäftigen wollen. Keiner muss einen Regenbogen malen, wenn er das nicht möchte. Es ist in Ordnung, stattdessen einen Roboter zu zeichnen, sich eine Pause zu nehmen, einen Tanz einzustudieren oder den Klassen-Hamster in seinem Käfig zu beobachten. Dahinter steht der Gedanke, dass ein Interesse an der Arbeit nur dann geweckt werden kann, wenn das Kind eine freie Wahl hat. So wird Kindern ermöglicht, ihre persönlichen Interessen zu erforschen und zu verfolgen sowie Dinge in ihrem eigenen Tempo zu lernen.
Die vorbereitete Umgebung
Eine Umgebung, in der ein Kind seinen Interessen nachgehen und lernen kann, muss Angebote beinhalten, darf aber nicht von solchen überschwemmt sein. Jedes Übungsmaterial und jedes Beschäftigungsinstrument braucht seinen festen Platz und muss mit Bedacht ausgewählt werden. Nur wenn eine solche Umgebung vorhanden ist, in der das Kind die Übungsmaterialien zielsicher finden kann und kein Überangebot besteht, fällt es dem Kind leicht, sich für eine Aufgabe zu entscheiden und diese ohne Ablenkungen durchzuführen. Die vorbereitete Umgebung wird uns in Kapitel 9 weiter beschäftigen.
Der absorbierende Geist und die Vorbildfunktion
„Alle unsere Irrtümer übertragen wir auf unsere Kinder, in denen sie untilgbare Spuren hinterlassen.“
- Maria Montessori
Laut Montessori funktioniert der Geist eines Kindes bis zum sechsten Lebensjahr wie ein Schwamm. Kinder dieser Altersstufe saugen alles, was sie sehen oder hören, in sich auf, ohne dabei zu differenzieren, also beispielsweise ohne Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Sie sind somit prädestiniert dafür, Verhaltensweisen, die sie zum Beispiel bei einem Erzieher oder einem Elternteil beobachten, nachzuahmen. Im konkreten Einzelfall bedeutet das beispielsweise, dass ein Kind, das mitbekommt, wie der Vater die Mutter eine „blöde Kuh“ nennt, diese Beleidigung bei der nächsten Gelegenheit aussprechen wird. Ein weiteres Beispiel: Dem Kind wird gesagt, dass es vorsichtig mit dem Messer umgehen soll. Dann sieht es, wie die Erzieherin ein Stück Gurke direkt von der Messerspitze isst. Es gerät in einen inneren Konflikt, aus dem in aller Regel die Neugier und der Wunsch nach Anpassung als Sieger hervorgehen wird. Sprich: Das Kind wird demnächst auch vom Messer essen und höchstwahrscheinlich dafür gerügt werden, obwohl es lediglich das Verhalten seiner Erzieherin imitiert hat. Dieses Grundprinzip des absorbierenden Geistes soll Eltern, Lehrern und Erziehern verdeutlichen, welch starke Vorbildfunktion sie haben, selbst wenn sie das vielleicht gar nicht beabsichtigen.
Das individuelle Lernen
Jedes Kind ist ein Individuum mit unterschiedlichen Kapazitäten, einem bestimmten Lerntempo, eigenen Interessen und persönlichen Zielen. Die Montessoripädagogik misst dem individuellen Lernen eine hohe Priorität bei. Jedes Kind soll die Möglichkeit erhalten, seine Ziele durch den Einsatz seiner Kapazitäten in seinem Tempo zu erreichen.
Das Lernen mit allen Sinnen
Es ist allgemein bekannt, dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene leichter lernen, wenn dabei mehrere Sinne angesprochen werden. Wenn wir einen Inhalt nur lesen oder hören, fällt uns das Lernen schwerer, als wenn wir denselben Inhalt sehen, greifen und hören können. Die Montessori Materialien, auf die wir später in diesem Absatz noch zu sprechen kommen, erfüllen zum größten Teil das Kriterium des Einbezugs mehrerer Sinne und stellen das krasse Gegenteil zum klassischen Frontalunterricht dar.
Die angepasste Anleitung
„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen.“
– Maria Montessori
Dies ist eines der bekanntesten Zitate von Maria Montessori und zeigt ziemlich genau auf, was mit der angepassten Anleitung gemeint ist. Wir Erwachsene sollten Kindern demnach nichts vorwegnehmen, nur weil es dann schneller geht oder wir denken, das Kind könnte die Aufgabe womöglich selbst nicht meistern. Natürlich, das fordert unsererseits Geduld und Zeit. Doch es zahlt sich aus! Kinder dürfen sich auf diese Weise selbst ausprobieren, können aus Versuch und Irrtum lernen und die jeweilige Aufgabe dann nicht nur ausführen, sondern vor allem auch verstehen. Nach Montessori begibt sich der Erzieher in die Position des Beobachters und greift erst dann ein, wenn das Kind keine weiteren Strategien parat hat und ohne einen Anreiz von außen nicht weiterkommt. Dem Kind wird auf diese Weise erlaubt, Lösungswege zu testen, auf die wir Erwachsenen möglicherweise nicht einmal im Traum kommen würden, und Fehler zu machen. Der Lernprozess ist im Endeffekt viel effektiver, wenn mögliche Fehler nicht sofort korrigiert oder die Lösung sogar gänzlich vorweggenommen wird. Den Kindern wird auf diese Weise gestattet, sich von einem Fehler zu einer neuen Lösungsstrategie inspirieren zu lassen.
Die Selbsttätigkeit
Was eigenhändig erarbeitet wird, wird besser verstanden. Aus diesem Grund wird nach Montessori die Selbsttätigkeit des Kindes in der sogenannten freien Arbeit gefördert. Aufgaben und Inhalte werden weitestgehend selbstständig bearbeitet, ohne dass der Erzieher oder Lehrer eine genaue Anleitung dazu liefert. So können Kinder sich Wissen aktiv aneignen, anstatt es frontal – und somit passiv – gelehrt zu bekommen. Nach Möglichkeit sollten die Kinder auch die Überprüfung ihrer Ergebnisse selbst durchführen. So lernen sie, sich realistisch selbst einzuschätzen und unabhängig vom erwachsenen Lehrer oder Erzieher voranzukommen.
Das intrinsisch motivierte Lernen
Intrinsisch motiviert zu lernen bedeutet, aus eigenem Bestreben heraus zu lernen. Nicht, weil der Lehrer es befiehlt, der Erzieher es vorschreibt oder die Mutter es sich wünscht. Durch die freie Wahl der Arbeit und das individuelle Lernen entwickelt das Kind den inneren Willen zu lernen. Denn Lernen ist zwar nach wie vor mit eigener Anstrengung verbunden, doch es führt erfahrungsgemäß zum Erfolgserlebnis, das wiederum das Selbstvertrauen des Kindes stärkt. Entsprechend optimistisch, selbstsicher und vor allem intrinsisch motiviert wird sich ein Kind Herausforderungen suchen, die zu seinen derzeitigen Kompetenzen und Zielen passen.
Das kooperative Lernen
Das wichtige Prinzip des kooperativen Lernens sieht die gemeinsame Arbeit mehrere Schüler an einer Aufgabe oder einem Material vor. Die Schüler sprechen leise miteinander, tauschen sich aus und diskutieren. So profitieren sie vom Wissen der anderen und können ihr eigenes Wissen sinnvoll einbringen. Sie lernen, Rücksicht auf andere zu nehmen, andere Meinungen gelten zu lassen, für die eigene Meinung einzustehen und dabei einen respektvollen und entsprechend zielführenden Umgang zu pflegen. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden der Klasse vorgestellt, die dann wiederum ihre Ansichten dazu äußern kann. Die Kinder üben sich in der Selbstständigkeit, lernen Teamwork kennen und gewöhnen sich an, rücksichtsvoll zu agieren.
Lob statt Kritik
Natürlich lässt sich Kritik nicht immer vollständig vermeiden. Laut Montessori sollte sie aber auf ein Minimum reduziert werden. Denn: Kritik macht Kinder schüchterner, kleinlauter, kratzt an ihrem Selbstbewusstsein und hat negativen Einfluss auf ihre Selbstständigkeit. Am Lob soll dagegen nicht gespart werden, um das Kind zu einem selbstbewussten, eigenständigen, motivierten und neugierigen Wesen zu erziehen.
Die Akzeptanz der kindlichen Meinung
„Du bist ja noch ein Kind, also hör auf das, was Papa sagt“, „Wenn ein Erwachsener dir etwas sagt, dann musst du darauf hören“ oder „Du bist noch so klein, das kannst du nicht wissen“ – solche Sätze sind nach Montessori tabu. Jedes Kind, egal wie alt es nun ist, hat ein Recht auf eine Meinung und ein Recht darauf, dass diese Meinung respektiert und nicht etwa belächelt oder unter den Teppich gekehrt wird. Vielmehr sollte die kindliche Meinung gefördert und unterstützt werden. Schließlich sind Kinder keine willenlosen Hüllen, die wir Erwachsenen nach unserem Belieben formen und füllen können, sondern eigenständige Persönlichkeiten.
Die Übungen des praktischen Lebens
Die Selbstständigkeit der Kinder sollte altersgerecht aufgebaut und erweitert werden. Kinder sollen also zum Beispiel dazu ermutigt werden, sich selbst anzuziehen, sich Saft einzugießen, den Tisch zu decken, sich ein Brot zu schmieren, um Hilfe zu bitten oder das Telefon abzunehmen. So erlernen sie wichtige Fähigkeiten des alltäglichen, praktischen Lebens.
Die Materialien nach Montessori
In Montessori Einrichtungen werden überwiegend Montessori Materialien verwendet. Diese sind so gestaltet, dass das Kind in hohem Umfang allein damit arbeiten und seine Fehler selbst erkennen und korrigieren kann. Somit ist keine Korrektur – also eigentlich Kritik – eines Erwachsenen nötig. Diese Materialien, auf die wir in Kapitel 8 einen genaueren Blick werfen, überzeugen durch einen Aufbau, der es dem Kind erlaubt, die geforderte Aufgabe intuitiv zu verstehen und im Alleingang meistern zu können. Dadurch werden die Selbsttätigkeit und das intrinsisch motivierte Lernen gleichermaßen gefördert wie das individuelle und gegebenenfalls das kooperative Lernen.
Das Aufgabenverständnis der Lernbegleiter
“Der größte Erfolg eines Lehrers ist es, sagen zu können, dass seine Schüler arbeiten, als wäre er nicht da.”
– Maria Montessori
Die Lernbegleiter, also Eltern, Lehrer und Erzieher, werden als vertrauensvolle Helfer verstanden, die jedes Kind als Individuum wahrnehmen und respektieren.
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