Morde wie Jazz: Hamburg Krimi - Henry Rohmer - E-Book

Morde wie Jazz: Hamburg Krimi E-Book

Henry Rohmer

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Beschreibung

Der Morgen in Hamburg war trüb und grau. Nebelschwaden schwebten über der Außenalster, und das Licht der Straßenlaternen warf schwache, orangefarbene Schatten auf das feuchte Pflaster. Hauptkommissar Tom Brönstrup steckte die Hände tief in die Taschen seiner abgewetzten Lederjacke und schlenderte wenig begeistert durch den Park Planten un Blomen. Normalerweise mochte er es hier, die Natur mitten in der hektischen Stadt, das Plätschern der Brunnen, das Rascheln der Blätter. Doch heute roch es nach etwas anderem. Ein Schrei durchbrach die morgendliche Stille, und Tom wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Er beschleunigte seinen Schritt, seine Gedanken wirbelten. Eine Leiche? In diesem schönen Park? (299)

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Henry Rohmer

Morde wie Jazz: Hamburg Krimi

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Inhaltsverzeichnis

Morde wie Jazz: Hamburg Krimi

Copyright

Kapitel 1: Tote Töne

Kapitel 2: Spuren im Nebel

Kapitel 3: Verborgene Melodien

Kapitel 4: Der Schatten der Vergangenheit

Kapitel 5: Abtauchen in die Dunkelheit

Kapitel 6: Das Lagerhaus

Kapitel 7: Das Café Harlow

Kapitel 8: Im Abgrund des Lagerhaus Bereich

Kapitel 9: Die Flucht ins Ungewisse

Kapitel 10: Takt einleiten

Kapitel 11: Der finale Akt

Kapitel 12: Der Schatten des Wandels

Kapitel 13: Der Weg zu neuen Horizonten

Kapitel 14: Ein neuer Tag

Kapitel 15: Die Dunkelheit weicht

Kapitel 16: Der letzte Widerstand

Kapitel 17: Ein neues Kapitel

Kapitel 18: Ein zukunftsweisendes Erbe

Kapitel 19: Unvorhergesehene Wendungen

Kapitel 20: Die Schlacht um Hamburg

Kapitel 21: Ein neues Licht

Kapitel 22: Traum und Realität

Morde wie Jazz: Hamburg Krimi

von Henry Rohmer

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

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© dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Kapitel 1: Tote Töne

Der Morgen in Hamburg war trüb und grau. Nebelschwaden schwebten über der Außenalster, und das Licht der Straßenlaternen warf schwache, orangefarbene Schatten auf das feuchte Pflaster. Hauptkommissar Tom Brönstrup steckte die Hände tief in die Taschen seiner abgewetzten Lederjacke und schlenderte wenig begeistert durch den Park Planten un Blomen. Normalerweise mochte er es hier, die Natur mitten in der hektischen Stadt, das Plätschern der Brunnen, das Rascheln der Blätter. Doch heute roch es nach etwas anderem.

Ein Schrei durchbrach die morgendliche Stille, und Tom wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Er beschleunigte seinen Schritt, seine Gedanken wirbelten. Eine Leiche? In diesem schönen Park? Das passte nicht zusammen. Am Rande eines kleinen Teichs stand eine Gruppe von Menschen, ein paar Passanten, die aufgeregt tuschelten. Als Tom die Menschenmenge erreichte, schob er sich durch die überwiegend schockierten Gesichter hindurch, bis er zur gefrorenen Szenerie gelangte.

Und da lag er - Michael Ingerer, der Kioskbesitzer, der immer ein Lächeln parat hatte und für seine frischen Brezeln bekannt war. Doch jetzt war sein Gesicht blass, seine Augen weit aufgerissen, als ob er in einer Schrecksekunde gestorben sei. Ein kaltes Grauen überkam Tom, als er das Zeichen auf der Stirn des Mannes sah: zwei Buchstaben, deutlich sichtbar und mit einem wasserfesten Edding geschrieben: M I.

Ein Bad in der Kälte durchzog Toms Körper. „Was hast du dir dabei gedacht, Brönstrup, dich aus dem Bett zu schleppen?“ stieß er leise hervor, als er sein Handy zückte, um den Notruf zu wählen. Aber in diesem Moment schien der Park stillzustehen. Es gab nur ihn, den Körper und die Initialen – ein Rätsel, das darauf wartete, gelöst zu werden.

Einer der Polizisten, der bereitgestellte Absperrung aufzustellen, erkannte Brönstrup und nickte. „Koenig, alles in Ordnung?“, fragte Tom, während er den Blick nicht von der Leiche abwenden konnte.

„Nicht wirklich, Chef. Das hier ist erst der Anfang. Glauben Sie mir, die Ermittlungen könnten kompliziert werden.“ Koenig sah nervös aus, und in seinen Augen schimmerte eine Mischung aus Furcht und Mitleid.

Tom spürte, dass dieses Verbrechen nicht einfach war. Er hatte in seinen über zehn Jahren bei der Kripo Hamburg schon vieles gesehen, aber das hier – das zog ihn in einen Strudel, in dem er sich nicht mehr sicher war, welche Fragen die richtigen waren.

„Die Initialen…“, murmelte er und kaute auf seiner Lippen. Was sollte das bedeuten? Konnte es wirklich mit dem Jazz zu tun haben? Und was hatte der Ausgangspunkt für diese Morde mit ihm zu tun? Es war ihm unangenehm, darüber nachzudenken. Schließlich hatte er nicht nur die Liebe zur Musik, sondern auch den Wunsch, Verbrecher hinter Gitter zu bringen. Wenn jemand versuchte, ihn in diese Sache zu verwickeln, war es an der Zeit, sich zu wehren – und zwar auf all das, was er hatte.

Brönstrup war kein gewöhnlicher Kommissar – trotz seiner grenzwertigen Leidenschaft für den Jazz. In annähernd jedem Jazzclub auf St. Pauli kannte man ihn als Pianisten, der seine improvisierten Melodien mit Leidenschaft spielte. Seine Kollegen hielten ihn für einen Spinner, und manchmal fragte sich Tom selbst, ob er nicht vielleicht tatsächlich einer war.

Er zog sich zurück in die Schatten. Hier war der Platz, an dem die Spuren seinen Weg gefunden hatten – und die Initialen schienen ein Geheimnis zu verbergen, das er enthüllen musste. Nach einem schnellen Blick auf den leblosen Körper ging er außer Sichtweite der Menge und zog sein Smartphone heraus.

„Bist du bereit, Miles Davis – ich brauche dich jetzt mehr denn je“, flüsterte er und überlegte, welche Verbindungen der bekannte Musiker zwischen diesen Morden und seiner eigenen Vergangenheit darstellen könnte. Der Tag hatte erst begonnen, und schon lag das Versprechen eines tiefen, dunklen Abgrunds vor ihm, den er tapfer hinabsteigen musste, um die Wahrheit zu finden. Aber was, wenn die Wahrheit nur ein Spiel war – ein Spiel mit ihm als Hauptdarsteller?

Ein lautes Geräusch von drinnen ließ ihn aufschrecken. Unwillkürlich griff er nach dem Schutz seiner Jacke. Was kam als Nächstes? War es das letzte Mal, dass er sich über den Klang von Musik und Melodien ohne Schuld in der Hamburger freute?

Dann, ohne Vorwarnung, drehten sich die ersten Gedanken im Kopf; Gedanken an Dinge, die er seit Langem verdrängt hatte. Der Wind wehte über die Alster. Sein Leben war in Gefahr, und zwar in einem Ausmaß, das er nie für möglich gehalten hätte.

Kapitel 2: Spuren im Nebel

Als Tom Brönstrup sich wieder aufrichtete, war der Schock über den Anblick der Leiche von Michael Ingerer noch nicht verflogen. Er hatte den Kommissar in den letzten Jahren oft mit professioneller Distanz betrachtet - doch das hier war anders. Jemand hatte nicht nur einen Menschen getötet, sondern auch eine Botschaft hinterlassen. Nach einem tiefen Atemzug zog er seine Jacke enger um sich, wie um sich vor dem drohenden Unheil zu schützen.

Er wandte sich von der Menge ab und stoppte, um die Gedanken zu sortieren. Die Initialen „MI“ — könnten sie tatsächlich für etwas anderes stehen als für Michael Ingerer? Irgendwo in seinem Kopf klickte ein Gedanke, der das Bild eines alten Jazz-Records hervorrief. Ja, Miles Davis, dessen Einfluss auf die Musik – und damit auf sein Leben – unübersehbar war. Sein Lieblingsstück war genau das: „So What“. Und plötzlich war er zurück in seinem Homestudio, der Klang der Melodie, die durch die Wände schallte, und die Finger, die über die Tasten flogen, als er seine eigene Interpretation des Klassikers aufnahm.

Die Assoziation war verblüffend, und Brönstrup schüttelte den Kopf. „Das ist verrückt“, murmelte er. Er starrte auf sein Smartphone. Ein Blick auf die Uhr erinnerte ihn daran, dass er die Ermittlungen in die Hand nehmen musste – das hier war sein Fall, und keiner würde ihn daran hindern. Kein Teufelskreis von Fragen oder Psychosen.

Es gab eine Stelle in Hamburg, die er als Nächstes aufsuchen wollte. James’ Jazzclub auf St. Pauli war notgedrungen auf der Liste der Anlaufstellen gelandet. Er hatte in den letzten Monaten schon oft mal dort gespielt, und das Publikum war nicht nur dem Jazz verbunden, sondern auch dem Milieu. Hier würde er mehr über Ingerer erfahren können, und vielleicht entdeckte er sogar Verbindungen zu dem Mann, der in dieser Nacht sein Gesicht mit Edding verschmutzt hatte.

Die Atmosphäre im Jazzclub war heiß und intim; das sanfte Licht schuf einen warmen Schein, der die Gesichter der Gäste weich zeichnete. Tom stieg die schmale Treppe hinunter zur Bühne und ignorierte die verwunderte Blicke einiger Mitglieder des Publikums. Hier war seine Welt, und er fühlte sich lebendig.

„Tom“, rief eine Stimme und unterbrach seine Gedanken – es war Nora, seine Kollegin und beste Freundin in der Kripo. Ihre Augen funkelten vor Neugier. „Hast du ihn gefunden?“

„Nora, ich bin erst einmal hier, um Antworten zu finden. Die Initialen bei Ingerer – das sind keine zufälligen Buchstaben. Ich kann es nicht einfach ruhen lassen.“ Tom musste sich zusammenreißen, um nicht die Verzweiflung in seine Stimme sickern zu lassen.

„Bist du dir über die Konsequenzen im Klaren? Deine Vorgesetzten sind nicht erfreut über dein Verhalten“, warnte sie und ließ ihn das Starren der anderen Gäste spüren.

„Die Vorgesetzten? Sie sind mir wurscht, Nora! Es geht um einen Mörder! Und es geht möglicherweise um meinen Verstand!“ Brönstrup wandte sich von ihr ab und stellte sich ans Klavier. Tastend fing er an, die ersten Noten von „So What“ zu spielen. Die Melodie floss mühelos aus ihm heraus und hüllte den Raum in eine vertraute Umarmung.

Das Publikum ließ sich schnell mitreißen. Tom schloss die Augen und spielte, während er sich Gedanken über die Gäste in seiner Umgebung machte. Wer war hier und wer kannte Ingerer? Die Antwort war im Klang seiner Musik verborgen, und tief in ihm wusste er, dass er die Wahrheit aufdecken müsste, auch wenn sie dunkel und schmutzig sein könnte.

Eine Gestalt trat an die Bar. Unwillkürlich hielt Tom an. Der Mann hatte dunkles Haar, eine abgewetzte Lederjacke und eine Narbe, die ihm das Gesicht zierte. Er sah nicht aus wie der Typ, der Jazz hörte, eher wie jemand, der mit der Unterwelt in Verbindung stand.

Tom musste ihn ansprechen. Er zog sich vom Klavier zurück und ging zur Bar. „Du siehst so aus, als hättest du Geschichten zu erzählen“, begann er, als der Mann ihn anblickte. „Weißt du etwas über Michael Ingerer?“

Der Mann schnaubte und grinste, doch seine Augen blitzten kalt. „Michael? Ja, wir hatten ein paar Deals. Doch die letzten Monate war er... merkwürdig. Wie ein Schatten seiner selbst.“

„Merkwürdig? Inwiefern?“, drängte Tom.

„Er redete von einem alten Freund, den er verloren hatte. Ein Musiker. Sogar ein paar Mal hier gearbeitet. Aber er war nicht mehr derselbe. Dachte, er würde verfolgt.“

„Verfolgt von wem?“ Brönstrup spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte.

„Keine Ahnung. Er hat sich mit komischen Leuten eingelassen. Glaub mir, Kumpel: In dieser Stadt sind die Geister nicht immer entschlafen.“ Der Mann lehnte sich zurück und nippte an seinem Drink. „Mach dich vom Acker, bevor du selbst im Nebel verschwindest.“

Mit dieser kryptischen Warnung drehte sich der Mann weg und ließ Tom allein mit seinen Gedanken zurück. Verfolgt? Der Gedanke gefiel ihm nicht. Aber das hier war erst der Anfang. Brönstrup hatte das Gefühl, dass sich mehr offenbaren würde und dass der Schatten eines alten Feindes nicht weit entfernt war.

Er wusste, was heute zu tun war. Ingerers Tod war nicht nur das Ergebnis eines kleinen Verbrechens, es war ein erster Schritt in einem größeren Spiel. Und er war mittendrin. Der Jazzklang in seinem Kopf wurde lauter, drängte auf die Oberfläche – hier war das Tempo, das ihn trieb; der Bass des Verbrechens pulsierte und wartete auf seinen nächsten Aufschlag.

Kapitel 3: Verborgene Melodien

Die Nacht hatte Hamburg in einen Schleier aus Dunkelheit gehüllt, als Tom Brönstrup sich von James’ Jazzclub auf den Weg zu seinem Auto machte. Der Straßenstaub war verschwommen von der unbemerkten Feuchtigkeit der Luft, und der scharfe Geruch von nächster Abwechslung lag in der Nacht, den er mit jeder Faser seiner Musikalität inhalierte. Er hatte den Abend nur halbherzig wahrgenommen, das Spielen war therapeutisch gewesen, aber die plötzliche Welle der Unruhe lastete schwer auf ihm.

Sein Auto, ein alter Kombi, der besser für stadtweite Verfolgungsjagden geeignet war als für den alltäglichen Gebrauch, stand leer auf dem Parkplatz. Tom klappte die Fahrertür auf und setzte sich hinein, während er seine Gedanken sortierte. Der Drang, sich in seinen alten Jazzplatten zu verlieren, war stark, doch die drängenden Fragen ließen keinen Raum für Ablenkung. Es galt, die Verbindungen zwischen Michael Ingerers Tod und dem geheimnisvollen Mörder zu entschlüsseln.

Tom setzte den Motor in Gang und schaltete das Radio ein, doch die Lieder, die aus dem Lautsprecher drangen, klangen leer und gegenstandslos. Stattdessen brauchte er Ruhe, um zu denken. Der Klang seines eigenen Herzschlags übertönte die Musik und erinnerte ihn daran, dass etwas nicht stimmte, dass er mehr herausfinden musste, und zwar schnell.

Auf dem Weg zu seiner Wohnung kreisten seine Gedanken um die Worte des Mannes an der Bar. Verfolgt? Das Wort hallte in seinem Kopf wider, wie ein Jazz-Solo, das immer wiederholt wurde, ohne den richtigen Abschluss zu finden. Wer oder was hatte Ingerer in den Wahnsinn getrieben? Wer wollte ihn tot sehen?

Tom fuhr durch die fast leeren Straßen Hamburgs, während die Neonlichter der Stadt blass unterwegs schimmerten. Der weiße Nebel erhob sich langsam vom Boden und verwandelte die Straßen in verwunschene Pfade. Erinnerungen an seinen Kollegen Björn Ambach drängten sich auf. Seit dem Skandal war alles anders gewesen. Es war nicht nur ein Verrat gewesen; es war ein Schatten, der über Toms Berufsleben schwebte. Vielleicht war Ambach zurückgekehrt, um sich an ihm zu rächen. Oder vielleicht war er in diesen Fall verwickelt.

Tom überlegte.

Er atmete tief durch.

Seine Wohnung war klein, minimalistisch eingerichtet, durch den Klang seiner Musik geprägt. Als er die Tür öffnete, überkam ihn der vertraute Geruch von Holz und Staub. Die Aufnahme seiner letzten Session prangte in einem kleinen Kasten auf dem Tisch, und es war ihm so, als ob der Nachhall des Jazz und all der Toncascaden noch immer irgendwie in der Luft schweben. Er ging zum Schreibtisch, zog die Stühle beiseite und breitete die gesammelten Notizen über den Tisch aus. Geduld und Methode waren gefragt.

Tom studierte die Aufzeichnungen über Michael Ingerer, die letzten Auftritte, die ersten Zeilen des Protokolls, all das, was er auf seinem Smartphone notiert hatte. „Merkwürdig“, murmelte er vor sich hin, „wie konnte jemand, der so fest im Leben stand, plötzlich von der Klippe springen?“

Er entdeckte, dass Ingerer in der letzten Zeit mehrere male in neurotischen Andeutungen über seinen ehemaligen Jazzfreunden gemacht hatte. Etwas hatte ihn verunsichert, und Tom hatte das Gefühl, dass dies der Schlüssel zu allem war. Unwillkürlich griff er nach dem Notizblock und kritzelte einen Namen: Miles Davis.

Als er den Namen las, überkam ihn ein Schauer. Er fühlte sich immer mehr in eine dunkle Geschichte verstrickt, die weit über die Unschuld eines Mordes hinausging. Was waren das für Verbindungen, die zu einer Reihe von Toten führten? Auf den ersten Blick war der Fall nicht einfach ein Serienmörder - möglicherweise war ein ganzer Kreis von verdammten Seelen verwickelt.

Tom legte seinen Kopf auf den Tisch, ausgebrannt von den erdrückenden Gedanken. Plötzlich leuchteten die Lampen über ihm unruhig und flackerten. Eine Vibration erfasste das gesamte Apartment, und er sah auf: „Verdammtes!“ murmelte er, als er den Lichtschalter betätigte. Im nächsten Moment läutete das Telefon auf dem Tisch.

Er schnappte sich das Handy und nahm ab, ohne auf die Anzeige zu schauen — es war möglicherweise Nora. Doch an der anderen Seite war es nicht Nora, sondern eine kühle Stimme, die ihn unvermittelt anrief: „Ich hoffe, es geht dir gut, Tom.“

„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“, reagierte er schnell, während sein Herz schneller schlug.

„Es ist schade, dass du Michael nicht geholfen hast. Es gibt Dinge, die du nicht verstehst, aber du wirst sie bald wissen. Arbeiten müssen die Klaviatur – jeder Ton hat seine Bedeutung, und jeder Takt enthält einen Hinweis.“

„Was meinen Sie?“ Seine Stimme war gepresst.