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Meine Nachbarn. Der Vater. Die Mutter. Und die Tochter. Eine ganz normale Kleinfamilie. Aber irgendetwas stimmt da nicht, meint Mr Feel. Mr Real sagt, ich soll mich nicht in fremde Angelegenheiten einmischen. Er hat Recht. Wenn mich die Tochter nur nicht so seltsam angesehen hätte... Eine Geschichte über innere Zerissenheit und schöne Fassaden, hinter welchen sich die hässlichsten Dinge verbergen.
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Seitenzahl: 15
Meine Nachbarn.
Typische Kleinfamilie. Vater, Mutter und Tochter.
Der Vater arbeitet den ganzen Tag. Er ist so ein Bürohengst. Verlässt frühmorgens im pikfeinen Anzug das Haus. Jeden Morgen in einem anderen. Jeden Morgen ein andersfarbiges Hemd. Und jeden Morgen eine andersfarbige Krawatte. Aber immer elegant aufeinander abgestimmt. Den Aktenkoffer in der rechten Hand, läuft er mit steifen aber schnellen Schritten zur Garage. Kurz darauf düst er mit seinem Porsche davon. Ein schwarzer. Sie haben auch so eine Familienkutsche, aber damit fährt der Vater nicht zur Arbeit.
Wenn er abends wieder nach Hause kommt, ist er meistens müde und will seine Ruhe haben. Einmal ist seine Tochter glückselig jauchzend auf ihn zugerannt. Er war gerade aus dem Porsche gestiegen und hat das Gesicht wie unter Schmerzen verzogen.
„Nicht so laut!“, forderte er.
Die Tochter verstummte und umarmte sein Bein. Da lächelte er, bückte sich und umarmte sie.
Die Mutter ist sehr still. Attraktiv. Aber schüchtern. Müsste sie gar nicht sein. Wenn man sie grüßt, grüßt sie zurück. Aber sie senkt den Blick, flüchtet, oder beschäftigt sich intensiv mit irgendetwas. Damit sie nur kein Gespräch mit jemandem führen muss. Ich bekomme sie sowieso nur selten zu Gesicht. Obwohl sie den ganzen Tag daheim ist. Lediglich abends kommt sie zum Blumengießen aus dem Haus. Jeden Tag.