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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Bremen (Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser explorativen Studie soll ein Beitrag zur Musikpräferenzforschung bei Musikern im Vergleich zu Nicht-Musikern geleistet werden, da dieses Gebiet bisher noch wenig erforscht ist. Es werden folgende Fragen untersucht: Haben Musiker und Nicht-Musiker unterschiedliche Musikpräferenzen? Bei welchen Musikrichtungen gibt es eine große Übereinstimmung und bei welchen deutliche Unterschiede? Wie stark ist die Beeinflussung verschiedener Faktoren auf den Musikgeschmack? Von welchen Faktoren lassen sich eher Musiker beeinflussen und von welchen eher Nicht-Musiker? Gibt es Zusammenhänge zwischen den Musikpräferenzen von Musikern und Nicht-Musikern und dem Musikgeschmack ihrer Eltern? Gibt es Unterschiede beim Zeitpunkt der Festigung des Musikgeschmacks zwischen Musikern und Nicht-Musikern? Zur Datenerhebung wurde eine Befragung mittels Fragebogen von 30 Musikern und 30 Nicht-Musikern im Alter von 24 bis 35 Jahren durchgeführt. Es werden große und signifikante Unterschiede zwischen den Musikpräferenzen und zwischen den Einflussfaktoren auf den Musikgeschmack von Musikern und Nicht-Musikern festgestellt. Weiterhin zeigen sich deutliche Zusammenhänge zwischen den Musikpräferenzen der Musiker und den Hörgewohnheiten ihrer Eltern. Die Hörgewohnheiten der Eltern von Nicht-Musiker ließen hingegen keinen direkten Bezug zu den Präferenzen ihrer Kinder erkennen. Im Vergleich zu den Arbeiten von Gembris (2005), Holbrook & Schindler (1989) und Lehmann (1994) wurde in dieser Studie die Festigung des Musikgeschmacks sowohl von Musikern wie auch von Nicht-Musikern deutlich früher festgestellt. Das wahrscheinlich erstaunlichste Ergebnis dieser Studie zeigt, dass sich ihrer Einschätzung nach der Musikgeschmack von Musikern deutlich früher, bei vielen schon in der frühen Kindheit, festigt als der von Nicht-Musikern.
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Mit dieser explorativen Studie soll ein Beitrag zur Musikpräferenzforschung bei Musikern im Vergleich zu Nicht-Musikern geleistet werden, da dieses Gebiet bisher noch wenig erforscht ist. Es werden folgende Fragen untersucht: Haben Musiker und Nicht-Musiker unterschiedliche Musikpräferenzen? Bei welchen Musikrichtungen gibt es eine große Übereinstimmung und bei welchen deutliche Unterschiede?
Wie stark ist die Beeinflussung verschiedener Faktoren auf den Musikgeschmack? Von welchen Faktoren lassen sich eher Musiker beeinflussen und von welchen eher Nicht-Musiker?
Gibt es Zusammenhänge zwischen den Musikpräferenzen von Musikern und Nicht-Musikern und dem Musikgeschmack ihrer Eltern? Gibt es Unterschiede beim Zeitpunkt der Festigung des Musikgeschmacks zwischen Musikern und Nicht-Musikern?
Zur Datenerhebung wurde eine Befragung mittels Fragebogen von 30 Musikern und 30 Nicht-Musikern im Alter von 24 bis 35 Jahren durchgeführt. Es werden große und signifikante Unterschiede zwischen den Musikpräferenzen und zwischen den Einflussfaktoren auf den Musikgeschmack von Musikern und Nicht-Musikern festgestellt. Weiterhin zeigen sich deutliche Zusammenhänge zwischen den Musikpräferenzen der Musiker und den Hörgewohnheiten ihrer Eltern. Die Hörgewohnheiten der Eltern von Nicht-Musiker ließen hingegen keinen direkten Bezug zu den Präferenzen ihrer Kinder erkennen. Im Vergleich zu den Arbeiten von Gembris (2005), Holbrook & Schindler (1989) und Lehmann (1994) wurde in dieser Studie die Festigung des Musikgeschmacks sowohl von Musikern wie auch von Nicht-Musikern deutlich früher festgestellt. Das wahrscheinlich erstaunlichste Ergebnis dieser Studie zeigt, dass sich ihrer Einschätzung nach der Musikgeschmack von Musikern deutlich früher, bei vielen schon in der frühen Kindheit, festigt als der von Nicht-Musikern.
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Die Untersuchung von Musikpräferenzen gehört zu den Schwerpunktthemen der musikpsychologischen Rezeptionsforschung. Bisher wurde dieses Gebiet hauptsächlich auf die Entstehung musikalischer Vorlieben, deren Funktion und dem damit in Zusammenhang stehenden Musikkonsum von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen anhand empirischer Studien untersucht (vgl. Bersch-Burauel, 2004).
Bislang haben sich nur wenige Untersuchungen mit Präferenzen und Musikgeschmack speziell von Musikern beschäftigt. Dabei bezieht sich der überwiegende Teil auf Jugendliche. In den Handbuchartikeln der Musikpsychologie wird dieses spezielle Gebiet gar nicht thematisiert. Mit dieser explorativen Studie soll nun ein Beitrag zur Musikpräferenzforschung von Musikern im Vergleich zu Nicht-Musikern geleistet werden. Bevor im Folgenden die zu untersuchenden Themen vorgestellt werden, soll zunächst eine kurze Analyse des bisherigenGebrauchs der Begriffe „Musikpräferenz“ und „Musikgeschmack“ in der For-schungerfolgen. Danach werden allgemein die Methoden der Präferenzforschung kurz dargestellt, bevor auf die hier verwendete Methodik, mit welcher die Forschungsfragen untersucht werden sollen, eingegangen wird. Danach werden die Ergebnisse der Untersuchung dargelegt und anhand der Forschungsfragen diskutiert.
Da es keinen einheitlichen Gebrauch der Termini „Musikgeschmack“ und „Mu-sikpräferenz“gibt,wird an dieser Stelle zunächst versucht, einen Überblick überdie bisherige Verwendung dieser zwei Begriffe zu geben.Heiner Gembris (2005) spricht von dem Begriff „Musikgeschmack“ als Synonymfür musikalische Vorlieben bzw. Abneigungen. Er enthält jedoch urteilendwertende Komponenten, wodurch er sich in der Wissenschaft nicht durchsetzen konnte. Seit den 1970er Jahrenversucht man daher den Begriff „Musikgeschmack“ in der wissenschaftlichenDiskussion zu vermeiden (vgl. Gembris, 2005).Stattdessen wird laut Kloppenburg (2005) überwiegend der Begriff „Musikpräfe-