Mythisierendes Schreiben in Handes "Kindergeschichte" - Literatur der Irrationalität? - Sarah Pfeffer - kostenlos E-Book

Mythisierendes Schreiben in Handes "Kindergeschichte" - Literatur der Irrationalität? E-Book

Sarah Pfeffer

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Handkes Kindergeschichte, erschienen im Jahr 1981 im Kontext der Tetralogie der Langsamen Heimkehr, beschreibt die Kindheit seiner Tochter Amina und den Beziehungsprozess der zehnjährigen gemeinsamen Lebensgeschichte zwischen Vater und Tochter. Diese authentische Geschichte ist nicht nur die Geschichte der Tochter Amina, sondern gleichzeitig die des Vaters. Er erinnert sich an seine eigene Kindheit, reflektiert das Geschehen und sein Leben und letztendlich ist es die Geschichte der abgeschlossenen, wortlosen Gemeinschaft der Beiden, des Erschaffens eines gemeinsamen Erfahrungsraumes. Dieser ist geprägt von Selbstständigkeit und Abhängigkeit, von Individualität und Gemeinschaft, von Bindung und Befreiung. Handkes Bekenntnis zum Mythos und mythisierendem Schreiben wird in der Kindergeschichte besonders deutlich. Nicht nur die Darstellung der authentischen Beziehung zwischen Vater und Tochter, die zu einem „mythischen Muster“1 wird, sondern auch die Darstellung von Raum und Zeit, der Wahrnehmung des Kindes und der wortlosen Gemeinschaft sind geprägt durch mythische Elemente und Erzählstrukturen. Ziel dieser Arbeit soll zunächst die Annäherung an den Begriff „Mythos“ sein, sowie im Folgenden das Aufzeigen dessen Bedeutung im Kontext Handkes. Formen des mythischen Erzählens sollen anhand der Kindergeschichte gezeigt und verdeutlicht werden. Im Anschluss werden die sich extrem voneinander unterscheidenden und oftmals radikalen Beurteilungen dieser Literatur näher betrachtet: Manche Sätze sind beladen mit Wortprunk, von Kunstanstrengung schwer gezeichnet, ihr Pathos bleibt Imitation, Kunstgewerbe […].2 Sind die Vorwürfe der „linkshändigen Verabschiedung des kritischen Denkens“3, wie es Raddatz in der Zeit ausdrückte, oder Mythos als Symbol für Gegenaufklärung, Irrationalität, Irrealität, Innerlichkeit und als etwas phantastisch-märchenhaftes gerechtfertigt?

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