Nach alter Mörder Sitte - Guido M. Breuer - E-Book

Nach alter Mörder Sitte E-Book

Guido M. Breuer

4,5

Beschreibung

Opa Bertold steht unter Hochspannung, denn ein lang gehegter Wunsch scheint sich endlich zu erfüllen. Ausgrabungen in der Nordeifel sollen das Schlachtfeld finden, auf dem Julius Cäsar seine bitterste Niederlage im gallischen Krieg hat einstecken müssen. Zur gleichen Zeit taucht ein geheimnisvolles Bild auf, das aus der Kölner Schule des mittelalterlichen Meisters Stephan Lochner zu stammen scheint. Eine der dargestellten Personen weist eine beängstigende Ähnlichkeit mit dem alten Hobbykriminalisten auf. Als Opa Bertold beginnt, der Herkunft des Bildes hinterher zu forschen, weist eine erste Spur zu seiner Überraschung auf seine eigene, seit vielen Jahren vermisste Tochter hin. Und schließlich geschieht ein Mord - nach historischem Vorbild kopiert. Lorenz Bertold wird mit einem Fall konfrontiert, wie er persönlicher nicht sein könnte. Die antike Geschichte der Eifel und die dunklen Flecken seiner eigenen Vita münden in eine Serie von rätselhaften Verbrechen. Historische Morde wiederholen sich plötzlich. Diese aufzuklären bedeutet für Lorenz gleichzeitig, die drängendste Frage seines Lebens endlich beantwortet zu bekommen. Aber wird ihm diese Antwort gefallen?

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Guido M. BreuerNach alter Mörder Sitte

Vom Autor bisher bei KBV erschienen:

All die alten Kameraden

Altes Eisen

Alte Narben

Nach alter Mörder Sitte

Guido M. Breuer wurde 1967 in Düren geboren. Er wuchs in Düren und in der Nordeifel auf. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann und anschließendem Wirtschaftsstudium arbeitete er als selbstständiger Unternehmensberater und lebt heute als Autor in Bonn. Seine Tatorte finden sich vornehmlich in seiner Nordeifeler Heimat, den Tälern und Höhen von Nideggen bis Monschau. Dort ermittelt auch sein Lieblings-Protagonist Opa Bertold, der sich erstmals im Frühjahr 2009 mit All die alten Kameraden in das kriminalistische Geschehen der rauen Eifel einschaltete und 2012 bereits seinen vierten Fall zu lösen hat.

Guido M. Breuer

Nach alterMörder Sitte

Originalausgabe

© 2012 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim

www.kbv-verlag.de

E-Mail: [email protected]

Telefon: 0 65 93 - 998 96-0

Fax: 0 65 93 - 998 96-20

Umschlagillustration: Ralf Kramp

Redaktion: Nicola Härms, Rheinbach

Print-ISBN 978-3-942446-45-7

E-Book-ISBN 978-3-95441-111-5

»... clamore et fletu omnia complerentur.«

(Der ganze Schauplatz war von Jammernund Geschrei erfüllt.)

Gaius Iulius Caesar, De bello Gallico V, 33

»… noctu ad unum omnes desperata salute se ipsi interficiunt.«

(In der Nacht brachten sie sich alle selbst um, weil sie anihrer Rettung verzweifelten.)

Gaius Iulius Caesar, De bello Gallico V, 37

1. Kapitel

Die schwere Metalltür hatte sich hinter ihm geschlossen. Das Klacken des Riegels im Schloss war zwischen den dicken Mauern des weiten Raumes ein paar Sekunden hin und her geworfen, dann immer mehr verschluckt worden und endlich ganz verhallt. Nun stand er in völliger Dunkelheit. Und Stille.

Es roch nach kaltem Stein. Er schaltete die Taschenlampe an. Das sterile blaue Licht aus winzigen LEDs wirkte künstlich, unpassend für das uralte Gemäuer. In dem schwachen Strahl schwebte feiner Staub. Die Partikel tanzten umher, in Unruhe versetzt durch den kurzen Luftzug, den sein Eintreten bewirkt hatte, und beruhigten sich dann bald wieder. Der Mann atmete stoßweise aus, um zu sehen, wie die Punkte erneut durcheinandergewirbelt wurden. Sein dampfender Atem stand einen Augenblick in dem Korridor aus fahlem Licht. Er wunderte sich, wie kalt es in der Basilika war. Draußen war es lau, geradezu warm für eine Julinacht in der Nordeifel. Mit dieser Kälte im Inneren des romanischen Kirchenbaus hatte der heimliche Besucher nicht gerechnet. Er beschloss, sich nicht länger als unbedingt nötig hier aufzuhalten. Dieser Gedanke erzeugte bei ihm einen schalen Geschmack der enttäuschten Vorfreude. Aber andererseits – sein Tun würde die beabsichtigte Wirkung ohnehin erst später entfalten, und er würde es erleben. Langsam und ohne auf dem Steinboden ein Geräusch von Schritten zu erzeugen, ging er durch die leeren Holzbänke. Er stieg über das Seil, das die Apsis vom Mittelschiff der Basilika Sankt Johannes Baptist trennte, und stand dann vor dem Altar. Sorgfältig legte er dort das Paket ab, das er bis dahin in der Linken gehalten halte. Leicht war es, aber großflächig. Behutsam löste er die Umhüllung ab, bis das freilag, um dessentwillen er den nächtlichen Einbruch in die Basilika verübt hatte. Nicht zu stehlen hatte er vor. Nein, im Gegenteil, er wollte etwas hier zurücklassen. Etwas, von dem er wusste, dass es Aufsehen erregen würde. Langsam und zärtlich glitten seine Fingerkuppen über die glatte Oberfläche. Das künstliche Licht ließ die Farben falsch aussehen, aber der Betrachter wusste, wie sie in Wahrheit aussahen. Er atmete noch einmal tief ein, dann löste er sich vom Altar und ging zum Eingang der Kirche zurück. Bevor er die Tür öffnete, schaltete er die Taschenlampe aus. Niemand durfte ihn hier beobachten. Vorsichtig sah er sich um. Einsam lag das alte Gemäuer auf dem Burgberg über Nideggen. Um diese nachtschlafende Zeit war hier kein Mensch unterwegs. Der Mann bewegte sich im Schatten der Basilika in Richtung Burgruine. Um sicherzugehen, nicht doch noch jemandem zu begegnen, würde er sich durch den Wald davonschleichen.

2. Kapitel

Kommissar Wollbrand spürte jeden Knochen in seinem Leib. Und er wusste nicht, ob er das schrecklich oder im Gegenteil sogar gut finden sollte. Vielleicht versuchte sein Körper ihm zu sagen, dass er in der vergangenen Nacht nicht gestorben war. Der Alte beschloss, seinen müden Gliedern dafür dankbar zu sein.«

Lorenz Bertold murmelte diese Worte leise vor sich hin, während er den langen Flur hinunterschlurfte. Er hatte sich in der letzten Zeit angewöhnt, deutlich später als die meisten seiner Mitbewohner aufzustehen. Doch an diesem Morgen war er früh unterwegs. Die Sonne hatte sich gerade erst über die grünen Hügel der Rureifel erhoben und sendete ihre noch etwas matten Strahlen flach durch das Fenster am Ende des Ganges. Lorenz strebte dem anderen Ende zu und betrachtete den langen Schatten, den er auf den Boden warf. Selbst diesem flüchtigen Abbild seines Körpers war das Unbehagen anzusehen, das ihn erfüllte. Zaghaft und unsicher schob sich die graue Silhouette vorwärts. Der Alte wischte mit seinem Gehstock durch die Luft, als könne er damit seinen Schatten des Weges verweisen, und murmelte leise: »Der Kommissar hatte keine Ahnung, was ihn in der vergangenen Nacht am Schlaf gehindert hatte. War etwas geschehen, von dem er noch keine Kenntnis hatte und das dennoch bereits seinen Schatten vorauswarf?«

Es war nicht das erste Mal, dass er sich nach einer durchwachten Nacht lustlos durch die Gänge der Seniorenresidenz Burgblick schleppte. Dabei war er am Vorabend in der Hoffnung ins Bett gegangen, tief und fest zu schlafen. Er hatte sich zu einer Veranstaltung überreden lassen, die sich Kräftigungsgymnastik schimpfte. Nach anfänglichem Widerwillen hatte es ihm sogar gefallen. Was er sich natürlich nicht hatte anmerken lassen. Die ungewohnte sportliche Betätigung hatte eine angenehme Bettschwere ausgelöst. Doch dann hatte er wider Erwarten kein Auge zugetan. Nun spürte er Stellen an seinem Körper, die er vorher gar nicht an sich gekannt hatte. Oder vielleicht doch – vor langer Zeit.

Lorenz befürchtete, dass seine nächtliche Unruhe keineswegs den drohenden Schatten kommender Ereignisse geschuldet war. Vielmehr schien es, als sei viel zu lange gar nichts geschehen, als ob sich dies womöglich auch gar nicht mehr ändern könnte. Er war nun fünfundsiebzig Jahre alt, verwitwet und Insasse eines beschaulichen Seniorenheimes. Sollte es das nun gewesen sein?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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