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Wo ist die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit? Wo finden wir Halt: In unserem Leben oder in unseren Träumen? So oft wandeln wir durch unser Leben wie durch einen Traum. So oft scheinen uns Träume unglaublich greifbar und real. Dieses Buch ist eine Einladung zu einer Reise durch Traum und Zeit und Wirklichkeit.
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Seitenzahl: 22
Manchmal frage ich mich,
ob wir beide, du in deinem
Bett und ich auf meinem
unbequemen Stuhl,
in diesen Tagen
nicht ein
seltsames Spiel
miteinander spielen.
(Kreideaufschrift auf der Tür des ehemaligen
Kunsthauses Tacheles in Berlin,
Juni 2012, Verfasser unbekannt)
Beobachtungen
Gedanken
Freundschaftsbande
Liebespein
Traumgebilde
English Poems
"Gegenüber sitzt ein junger Mann."
Sie sieht ihn an,
doch sieht ihn nicht.
In ihre Augen dringt kein Licht.
Eine Stimme neben ihr erklärt,
und sie erfährt,
was sie nicht sieht,
was in der Welt um sie herum geschieht.
Schöne Bilder steigen in ihr auf.
Sie nimmt in Kauf
die Dunkelheit,
die für den Blick nach innen sie befreit.
Du bist da,
ein Geheimnis,
sitzt einfach da,
sagst nichts.
Augen geschlossen,
schließt du die Welt aus.
Ruhe an der Oberfläche,
wie tief reicht sie?
Sanftes Gesicht
mit hartem Zug.
Ich riech den Flieder im April.
Darüber wird mein Sinnen still,
steh staunend ich am Wegesrand,
wo ich dies Blütenwunder fand.
Der Duft so reich, verheißungsvoll,
vertreibt mir Grübelei und Groll.
Mir steigt ein Sehnen in die Brust
nach Liebe, Licht und Lebenslust.
Zu teilen wünsch ich den Moment,
der sich in meine Seele brennt,
mit Menschen, die mir teuer sind,
bevor im Zeitfluss er zerrinnt.
Auf der Fahrt durch Eifellandschaft
mach ich innige Bekanntschaft
mit dem geist'gen Element,
das man Seelenfrieden nennt.
Sanft geschwung'ne Hügel grüßen,
atmen Nebel, schweren, süßen,
der sich zögerlich nur hebt,
über Wald und Acker schwebt.
Zugedeckt vom Dunste träumen
Dörfer, dicht umstellt von Bäumen,
bis ein Sonnenstrahl sie neckt
und die Landschaft zärtlich weckt.
Der Wind treibt mich durch die Stadt und Blätter vor sich her. Die ersten, die der Herbst als Opfer forderte.
Am Stadtpark riecht's nach
frisch gemähtem Gras.
Frischer Wind, frischer Duft, frische Gedanken.
Der Wind fegt durch die Ritzen in den Mauern des maroden Münsters und lässt das Wasser waagrecht spritzen am kleinen Brunnen davor.
Der Wind trägt Klänge an mein Ohr:
Das Lachen eines Kindes.
Die Stimme eines Straßenmusikanten –
er singt mehr schlecht als recht
die altbekannten Lieder:
Like A Rolling Stone und Let It Be.
Das vielstimmige Brummen der
Motoren am Busbahnhof.
Die Sonne tut, als könne sie noch sommerlich wärmen durch die Fensterscheiben des Busses.
Schöner Schein.
Ganz plötzlich riecht die Luft nach Winter,
und kälter dringt sie durch den Stoff
der Jacke, macht den Schritt geschwinder.
Es wirkt die Welt nun schroff.
Noch gestern stand der Herbst im Glanze,
und golden gab Oktober sich
an alle, lud die Welt zum Tanze.
Das Leichte heut’ entwich.
Nun gilt es, Quellen uns zu finden