Nächster Halt: Das Leben - Ines Langs - E-Book

Nächster Halt: Das Leben E-Book

Ines Langs

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Beschreibung

Wo ist die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit? Wo finden wir Halt: In unserem Leben oder in unseren Träumen? So oft wandeln wir durch unser Leben wie durch einen Traum. So oft scheinen uns Träume unglaublich greifbar und real. Dieses Buch ist eine Einladung zu einer Reise durch Traum und Zeit und Wirklichkeit.

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Seitenzahl: 22

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Manchmal frage ich mich,

ob wir beide, du in deinem

Bett und ich auf meinem

unbequemen Stuhl,

in diesen Tagen

nicht ein

seltsames Spiel

miteinander spielen.

(Kreideaufschrift auf der Tür des ehemaligen

Kunsthauses Tacheles in Berlin,

Juni 2012, Verfasser unbekannt)

Inhalt

Beobachtungen

Gedanken

Freundschaftsbande

Liebespein

Traumgebilde

English Poems

Beobachtungen

Blinde Fahrt

"Gegenüber sitzt ein junger Mann."

Sie sieht ihn an,

doch sieht ihn nicht.

In ihre Augen dringt kein Licht.

Eine Stimme neben ihr erklärt,

und sie erfährt,

was sie nicht sieht,

was in der Welt um sie herum geschieht.

Schöne Bilder steigen in ihr auf.

Sie nimmt in Kauf

die Dunkelheit,

die für den Blick nach innen sie befreit.

Stilles Wasser

Du bist da,

ein Geheimnis,

sitzt einfach da,

sagst nichts.

Augen geschlossen,

schließt du die Welt aus.

Ruhe an der Oberfläche,

wie tief reicht sie?

Sanftes Gesicht

mit hartem Zug.

Flieder im April

Ich riech den Flieder im April.

Darüber wird mein Sinnen still,

steh staunend ich am Wegesrand,

wo ich dies Blütenwunder fand.

Der Duft so reich, verheißungsvoll,

vertreibt mir Grübelei und Groll.

Mir steigt ein Sehnen in die Brust

nach Liebe, Licht und Lebenslust.

Zu teilen wünsch ich den Moment,

der sich in meine Seele brennt,

mit Menschen, die mir teuer sind,

bevor im Zeitfluss er zerrinnt.

Betrachtung

Auf der Fahrt durch Eifellandschaft

mach ich innige Bekanntschaft

mit dem geist'gen Element,

das man Seelenfrieden nennt.

Sanft geschwung'ne Hügel grüßen,

atmen Nebel, schweren, süßen,

der sich zögerlich nur hebt,

über Wald und Acker schwebt.

Zugedeckt vom Dunste träumen

Dörfer, dicht umstellt von Bäumen,

bis ein Sonnenstrahl sie neckt

und die Landschaft zärtlich weckt.

Herbst in der Stadt

Der Wind treibt mich durch die Stadt und Blätter vor sich her. Die ersten, die der Herbst als Opfer forderte.

Am Stadtpark riecht's nach

frisch gemähtem Gras.

Frischer Wind, frischer Duft, frische Gedanken.

Der Wind fegt durch die Ritzen in den Mauern des maroden Münsters und lässt das Wasser waagrecht spritzen am kleinen Brunnen davor.

Der Wind trägt Klänge an mein Ohr:

Das Lachen eines Kindes.

Die Stimme eines Straßenmusikanten –

er singt mehr schlecht als recht

die altbekannten Lieder:

Like A Rolling Stone und Let It Be.

Das vielstimmige Brummen der

Motoren am Busbahnhof.

Die Sonne tut, als könne sie noch sommerlich wärmen durch die Fensterscheiben des Busses.

Schöner Schein.

Winterschutz

Ganz plötzlich riecht die Luft nach Winter,

und kälter dringt sie durch den Stoff

der Jacke, macht den Schritt geschwinder.

Es wirkt die Welt nun schroff.

Noch gestern stand der Herbst im Glanze,

und golden gab Oktober sich

an alle, lud die Welt zum Tanze.

Das Leichte heut’ entwich.

Nun gilt es, Quellen uns zu finden